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Halluzinationen

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Ein Medikamententest hat unvorhersehbare Nebenwirkungen.
1.7k Wörter
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Ihre gleichmäßigen Atemzüge veränderten sich, wurden schneller und gleichzeitig flacher. Über ihre vollen, leicht geöffneten Lippen drang ein leises Stöhnen. Vor dem Überwachungsmonitor blickte der Forscher auf die Uhr und notierte in dem Protokoll: „Eintritt der Probandin in die REM-Phase um 22:17 Uhr. Puls und Atmung innerhalb normaler Parameter." Dann legte er den Stift wieder beiseite und betrachtete die schlafende Schöne. Sie war eine zierlich gebaute, 22-jährige, schwarzhaarige Studentin dieser Uni, die sich als Probandin für diesen Arzneimittelversuch zur Verfügung gestellt hatte.

Ihre leichte Decke war verrutscht und gab den Blick auf den, in einem weißen Negligé gehüllten Oberkörper frei. Deutlich zeichneten sich die dunklen Knospen ihrer relativ großen, aber festen Brüste durch den dünnen, von ihrem Schweiß durchsichtig gewordenen Stoff ab. Leise bedachte der Doktorand die Uni mit einem Fluch, da sie als Sparmaßnahme nur kleine schwarz-weiß Monitore anschaffte.

So saß er eine ganze Weile in die Betrachtung versunken da, als ihm verspätet seine Aufgabe wieder einfiel. Schnell las er die Instrumente ab und ergänzte seine Notizen in dem Protokoll. Diesmal notierte er auch die vermehrte Schweißbildung. Ein lautes Klopfen an der Glastür hinter ihm schreckte ihn auf. Als er sich umdrehte, erkannte er durch die Milchglasscheibe die charakteristische Silhouette des Nachtwächters an dessen Mütze. „Kommen Sie rein, Herr Kern, wenn Sie mir einen Kaffee mitgebracht haben!", rief er. Die Tür öffnete sich und das grinsende Gesicht des Wachmannes erschien in dem Spalt. „Nur wenn der Herr Doktor in spe auch das Trinkgeld nicht vergisst. Ansonsten muss er wohl selbst zum Automaten laufen. Aber zur Sicherheit kann ich Sie gern begleiten, und Ihr Kommilitone Ferbod im Parallelversuch ist einem Kaffee auch nicht abgeneigt, soll ich Ihnen von ihm ausrichten! Er hat gesagt, dass Sie dran sind mit ausgeben."

Doktorand Schenk warf noch einen Blick auf die Instrumente und auf seine Uhr, dann antwortete er: "Na hier wird in der nächsten halben Stunde wohl nichts passieren, ist gut ich bringe ihm den Kaffee, aber begleiten brauchen Sie mich nicht, es sei denn Sie möchten auch einen?"

„Ach, wissen Sie, wenn Sie mich so nett einladen sage ich nicht nein!", erwiderte Kern verschmitzt.

Übertrieben seufzend erhob Schenk sich aus seinem Drehstuhl und warf im Hinausgehen noch einen letzten prüfenden Blick auf die Instrumente, dann folgte er dem Wachmann und verließ den Raum. Kaum hatten sie den Raum verlassen, als die Instrumente anfingen, ungewöhnliche Werte anzuzeigen.

Das EKG und das EEG schlugen deutlich stärker aus, und auf dem Monitor war zu erkennen, dass die Decke vollkommen heruntergerutscht war und Sarah jetzt unbedeckt lag.

Sie begann sich jetzt im Schlaf zu recken, ihre Arme und Beine weit von sich zu den Ecken des Bettes zu strecken und dabei den Kopf langsam hin und herzudrehen, als ob sie ihn, gleichsam in Zeitlupe, verneinend schütteln würde.

Dann lag ihr Kopf grade, wie unter Zwang, öffnete sich langsam ihr Mund ganz weit, es schien, als ob sich irgendetwas in ihren Mund drängte. Sie atmete trotz des weit geöffneten Mundes durch die Nase, als sei es ihr nicht möglich, durch den Mund Luft zu holen. Tatsächlich konnte man den Eindruck haben, dass sie auf irgendetwas Biss, so verkrampft war ihr Kiefer. Sie lag wie gefesselt und geknebelt, gestreckt und gespreizt auf dem Bett. Ihre Muskeln begannen zu zittern, und sie wand sich, als versuche sie die unsichtbaren Fesseln zu zerreißen. Aus ihrem Schritt sickerte ihre Lust durch den weißen Slip, und hart stachen ihre Knospen durch ihr Hemdchen. Ihre Zähne bissen sich in den unsichtbaren Knebel und ein rhythmisches Stöhnen drang aus ihrer Kehle.

* * *

Sarah konnte nichts sehen, sich nicht bewegen und durch den Knebel in ihrem Mund auch nicht mehr sprechen oder schreien. Sie hatte sich nach Einnahme des neuen Schlafmittels in das Bett im Klinikum gelegt und war an die Instrumente angeschlossen worden. Dann war sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf gesunken.

Und nun plötzlich lag sie gefesselt, geknebelt und mit verbundenen Augen in einem Bett, und spürte, wie sie jemand am ganzen Körper zärtlich streichelte. Sie hörte wie durch eine Wattewand in ihrem Kopf die Stimme ihres Kommilitonen Gerd, der wie sie an diesem Versuch teilnahm und eigentlich irgendwo in einem anderen Zimmer liegen sollte: „Soll ich aufhören, Sarah?"

Wie unter Zwang schüttelte sie den Kopf, genoss seine Hände, die sich so seltsam sanft und unwirklich anfühlten, genau wie seine Stimme so seltsam dunkel und unwirklich schien. „Ich werde dich jetzt auspeitschen, dir mit Klammern an deinen Brustwarzen und deinen Schamlippen Schmerzen zufügen! Möchtest du dass?", hörte sie seine Stimme.

Wieder nickte sie. Alles schien ihr so selbstverständlich, so normal, so vertraut, als wäre diese Situation überhaupt nicht bizarr. Schon spürte sie nacheinander an ihren Brustwarzen und den Schamlippen beißende Schmerzen. Sie bäumte sich in ihren Fesseln auf, versuchte zu schreien, aber lediglich ein Stöhnen drang aus ihrer Kehle.

Etwas noch nie gefühltes zog von den schmerzenden Stellen in ihr Lustzentrum, und sie spürte, wie sie förmlich auslief.

„Hältst du es aus?", fragte die Nebelstimme.

Sie nickte erneut. Sehnte sich nach mehr, nach Berührungen, nach mehr Schmerzen. Es war verrückt: Sie hatte noch nie was mit SM am Hut gehabt, das waren doch alles Perverse, Kranke, Psychopathen, und nun lag sie hier (Wo eigentlich? Doch nicht etwa noch in der Klinik vor der Überwachungskamera?), sehnte sich nach Schmerzen und genoss die Hilflosigkeit.

Und das mit einem Fremden, den sie eigentlich nicht ausstehen konnte, den sie noch am Vormittag mit Verachtung gestraft hatte. Diesem fetten, unsportlichen Typen, der es gewagt hatte, sie begehrlich anzusehen.

Doch jetzt war es ihr egal. Der schneidende Schmerz eines Peitschenschlags zog über ihre Brüste. Stöhnend wand sie sich vor Schmerz und Lust.

Das war doch kein Traum? Aber Realität war es auch nicht, konnte es nicht sein! Ihr Verstand schaltete sich wieder ein, versuchte, ihre Gefühle zu verdrängen, die Herrschaft über ihren Körper wieder herzustellen. Vergeblich!

Gerds Stimme drang durch ihren Widerstand wie ein heißes Messer durch Butter: „Du wirst dich doch wohl nicht auflehnen? Das kann ich nicht durchgehen lassen!" Seine Hände strichen ganz sanft um die gequälten Hautpartien herum und verursachten dadurch ein unbeschreiblich peinigendes Gefühl von Schmerz und Wohlbefinden zugleich!

„Weißt du, ich kann jetzt alles mit dir machen, was ich will! Du bist in meiner Hand!" Sie spürte, wie er zwischen ihre Beine drängte und ein letzter Rest ihres Verstandes versuchte, sich dagegen aufzulehnen.

Doch jeglicher Versuch war zwecklos, zu fest waren ihre Fesseln. Als er in sie eindrang, war es, als hätte sie noch niemals vorher Sex gehabt und würde zum ersten Mal kommen, so überwältigte sie das Gefühl.

Nicht sein Glied war in ihr, nein er war in ihr! Er zog an ihren Nervenbahnen, verknotete und streichelte sie, zerriss und verknüpfte sie. Sie spürte Lust aus Schmerzen, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Es war als, würden tausend Hände unter ihrer Haut entlang zu ihrem Gehirn streben und dort ein Feuerwerk von Farben, Gerüchen und Geräuschen verursachen, die in einer gigantischen Welle ihr Selbst wegspülte, sie auslöschte und einen Raum zurückließ, der unendlich groß, und doch zu klein war, um sie aufzunehmen.

Dann verlor sie sich selbst und ihr Bewusstsein.

Langsam kam sie wieder zu sich.

Als würde sie aus dem Weltraum auf die Erde zufliegen sah sie sich: Sie lag in der Klinik im Bett. Die Decke war heruntergerutscht, ihre dünne Nachtkleidung durchsichtig vom Schweiß. Sie sah die Mediziner in der Cafeteria sitzen, Gerd im Nachbarzimmer liegen und konnte überhaupt wie mit Röntgenaugen durch das ganze Gebäude sehen. Sie stoppte ihren Flug. Was ging hier vor? War sie gestorben? Plötzlich sah sie eine schemenhafte Gestalt an ihr vorbeischießen.

Gerd? Aus der gleichen Richtung wie sie kommend, war er an ihr vorbeigeflogen und direkt in seinen Körper geschlüpft. Er rekelte sich in seinem Bett, die Wirkung des Mittels ließ anscheinend bei ihm nach. Der Schock der Erkenntnis ging ihr fast so durch den Körper wie das eben erlebte: Der Schweinehund hatte sie im Geist vergewaltigt!

Sie hielt inne. Hatte er das? Ja und nein: Zwar hatte er ‚gefragt' aber das Eindringen in einen anderen Geist kann wohl kaum weniger eine Vergewaltigung sein als der eigentliche Geschlechtsakt!

Sie schüttelte sich. Das konnte sie niemanden erzählen! Wie hatte er es gemacht? Er hatte schon an mehreren Versuchen teilgenommen. Nutzte er gezielt die Nebenwirkung des Präparates für seine Lust aus? Sie fing an zu frieren.

Ein dünner Rauchfaden kam aus ihrem Körper, schlängelte sich wie eine Schlange zu ihr hoch und zog an ihr. Sie musste zurück! Sie spürte nur noch, wie sie fiel, immer tiefer, endlos, und kurz vor dem Aufschlag sanft landete.

* * *

‚Albträume!'

Albträume hatte sie bei der Befragung angegeben! Wie zahm. Himmel, wenn das mehr als eine Halluzination war, war dieses Präparat gefährlicher als eine Atombombe!

Und natürlich hatte Er keine Nebenwirkungen angegeben! Tiefen, traumlosen Schlaf hatte Er angegeben, und sie dabei so unverschämt grinsend angesehen, dass sie vor Scham rot wurde.

Verflixt, was sollte sie machen? Die Erinnerung an das Erlebte machte ihr noch immer zu schaffen, sowohl die empfundene Lust, als auch die Schmach!

Immer war sie so stark gewesen!

Sie überlegte. Ihre Freundin hatte bisher noch nicht teilgenommen, sie war wohl erst nächste Woche dran.

Wie sollte sie danach fragen: „Maria? Entschuldigung, aber es könnte sein, dass du während des Experimentes von Gerd im Traum sexuell gefoltert wirst. Könntest du mir das dann bestätigen?"

Bei diesem Gedanken musste sie hysterisch auflachen.

Sie brauchte die Unterlagen mit den Berichten der Probanden!

Sie wollte doch Forscherin werden. Wenn es etwas zu erforschen gab, dann das hier! Ihr Entschluss stand fest: Sie würde an den Versuchen weiter teilnehmen! Mal sehen, was sich so ergab ....

* * *

„Was soll das heißen? Eine Vergewaltigungsanklage gegen die Klinik?"

Der Professor schüttelte nur mit dem Kopf und las laut vor: „So etwas habe ich noch nicht erlebt: Quetschungen, Analfissuren, Striemen und Brandwunden. Damit ist er ganz sicher nicht schon eingeliefert worden?"

Ferbod verneinte.

„Diese Behauptung hier, diese Verletzungen durch eine Art Traumwandlung erhalten zu haben ist doch lächerlich!" Verächtlich schnaubend ließ der Direktor das Schreiben in seiner Hand sinken.

„Ich habe selbst die Videoaufzeichnungen gesehen! Drei Zeugen können bestätigen, dass nichts Außergewöhnliches passiert ist. Himmel, was er da schreibt, liest sich wie ein Besuch in einem Dominastudio! Von drei Frauen mit einem Dildo anal penetriert, ausgepeitscht, mit Klammern und heißem Wachs traktiert und noch mehr dieser Sachen! Fantasien hat der Mann!"

Ferbod räusperte sich: „Aber was, wenn er die Wahrheit berichtet hat?"

Erstaunt runzelte der Professor die Stirn: „Machen sie sich nicht lächerlich! Keines der Mädchen hat irgendetwas Außergewöhnliches berichtet! Dieser Proband, dieser, wie heißt er noch, ach ja, Gerd Müller, stellt wohl den ungewöhnlichsten Fall von Stigmata dar, von dem ich je gehört habe! Tragen Sie das einfach als mögliche Nebenwirkungen des Präparates im Protokoll ein: Halluzinationen!"

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4 Kommentare
Auden JamesAuden Jamesvor fast 3 Jahren
@ Autor

Heißt das, wenn ich mir jetzt – à la Dingo666 und ähnlicher Bullshitter – die unredliche Mühe machte, Ihre sonstigen LIT-Beiträge zu lobpreisen, daß Sie die dann löschen würden? Verstehe ich Sie da richtig? Na, das wäre angesichts der törichten Arroganz, die Sie ob Ihres hanebüchenen „Geschenks“ hier an den Tag legen, ja fast schon eine Versuchung, falls Ihre anderen „Geschenke“ denn von ähnlicher Qualität sein sollten!

Alleine schon diese Rede von „Geschenken“! Als ob ich – oder irgendwer sonst hier – darum gebeten hätte, von Ihnen mit solch sprachlich mangelhaftem Stuß wie den vorliegenden „Halluzinationen“ beschenkt zu werden! Diese Selbstverliebtheit! Einfach lächerlich.

Und wenn Sie sachliche Kritik mögen, dann müßten Sie meinen obigen Kommentar ja geradezu lieben, denn darin zeige ich Ihnen klar und deutlich gleich mehrere sachliche Fehler aus Ihrem vorliegenden Text auf! Aber ich vermute, daß Sie unter „sachlicher Kritik“ etwas ganz anderes verstehen werden …

Und für gute erotische Lektüre ist auch niemand gezwungen, zu „Geschichten von renommierten Verlagen“ greifen, wie Sie hier in Ihrer selbstgefälligen Art so feist behaupten (nach Motto: daß meine Geschichte nichts taugt, liegt nicht an mir und ist auch nicht weiter schlimm, weil ja eh nur Geschichten aus renommierten Verlagen etwas taugen – BULLSHIT!), denn dazu braucht der geneigte Leser lediglich das Profil eines guten LIT-Autors wie McFly aufzurufen! Dessen „Funkenmariechen“ hat im übrigen erst vor kurzem hier wieder für Furore gesorgt – im Gegensatz zu Ihren „Halluzinationen“!

–AJ

JepaschJepaschvor fast 3 JahrenAutor

Ein vernichtender Kommentar von Auden James ist schon nahezu eine Adelung eines Autors, insofern Danke dafür! Ich würde mir eher Gedanken machen, wenn er einen meiner Texte loben sollte. Ich käme in Versuchung ihn zu verbrennen, und die Festplatte gleich mit. :D

Natürlich ärgere ich mich über Rechtschreibfehler in meiner Geschichte, und bin sicher, noch mehr Fehler darin aufzählen zu können, aber muss ich mich dafür im Grund und Boden schämen? Ganz gewiss nicht. Es ist eine Geschichte, nicht mehr, nicht weniger. Die Fehler verdrehen die Handlung nicht. Anscheinend gibt es recht viele Leser, welche zumindest die Idee ganz interessant finden.

Letztendlich gilt aber das gleiche hier für diese Geschichte, wie für alle Geschichten hier auf dieser Seite: Es sind Geschenke! Sie müssen nicht gefallen, keiner muss sie annehmen. Und wer meint, dass ihm Lebenszeit mit diesen kostenlosen Geschichten gestohlen wurde, soll nur noch Geschichten von renommierten Verlagen kaufen und dafür auch bezahlen.

Den meisten Lesern hier wird eher aufstoßen, dass diese Geschichte ihre Erwartungshaltung an Sex und Erotik nicht erfüllt hat. Evtl. hätte sie in der Kategorie Non Erotik besser gepasst, doch auf die Einordnung durch Literotica kann ich keinen Einfluss nehmen.

Und zuletzt: Ich mag sachliche Kritik! Hinweise auf Rechtschreibfehler werden bei einer möglichen Korrektur gerne berücksichtigt. Genau wie Logikfehler. Und wenn jemand Fragen zu meinen Geschichten hat, nur zu: Ich bin über Mail erreichbar. Oder auch im Forum anzutreffen.

Auden JamesAuden Jamesvor fast 3 Jahren
Maschinenübersetzung übertrifft das Original

Auf den vorliegenden Text bin ich aufmerksam geworden, weil der Autor im Forum von seinem Versuch berichtete, denselben Text vergleichsweise auch als Maschinenübersetzung im englischen LIT-Teil veröffentlicht zu haben. Nun, zu meiner Überraschung liest sich die Maschinenübersetzung besser als das Original! Woran das liegt? Nun, die Maschinenübersetzung „glättet“ (wenn man das so nennen mag) einige ungelenke Formulierungen und schlichte Fehler des deutschen Originals. Ein paar Beispiele:

In der deutschen Fassung findet sich folgende sinnentstellende Kommasetzung: „Dann lag ihr Kopf grade, wie unter Zwang, [sic] öffnete sich langsam ihr Mund ganz weit [...].“ Durch das falsch gesetzte Komma liest sich der Satzteil „wie unter Zwang“ wie ein Einschub, der er aber gar nicht ist, weil hier tatsächlich ein Nebensatz folgt. In der Maschinenübersetzung fällt das Komma zwar nicht weg, aber auf Grund der englischen Grammatik folgt kein Neben-, sondern ein Hauptsatz, weshalb jener Satzteil tatsächlich zum Einschub wird: „Then her head lay straight, as if under compulsion, her mouth slowly opened very wide [...].“

An anderer Stelle wird in der deutschen Fassung die Protagonistin gefragt: „‚Möchtest du dass?‘“ Die Verwendung der Konjunktion „dass“ statt des Pronomens „das“ ist an dieser Stelle natürlich völlig falsch, aber auch diesen haarsträubenden Fehler bügelt die Maschinenübersetzung aus, denn auf Grund der englischen Grammatik fällt der grammatikalische Unterschied nicht auch mit einem lexikalischen zusammen, weshalb es dort völlig korrekt heißt: „‚Do you want that?‘“

Andere Schwächen, freilich, vermag auch die Maschinenübersetzung nicht auszubessern. So bleibt unerklärlich, wieso die Protagonistin für einen „Arzneimittelversuch“, wie es mit Text heißt, sich in ein Negligé kleidet, das ja für gewöhnlich zu den Dessous gezählt wird. Und auch die einfallslosen Vergleiche wie der von „Gerds Stimme“ mit einem „heiße[n] Messer durch Butter“ bleiben in der Maschinenübersetzung bestehen, aber trotzdem erreicht sie eine signifikante Fehlerreduktion, weshalb allen, die am vorliegenden Text interessiert und der englischen Sprache mächtig sein sollten, hiermit ausdrücklich zur Lektüre der englischen Fassung (Titel: „Hallucinations“) geraten sei!

Inhaltlich, freilich, macht es keinen Unterschied; da sind beide Fassung gleich hanebüchen.

–AJ

Hans858Hans858vor fast 3 Jahren

Rache ist halt Blutwurst...

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