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Harmloses Flirten – Cosi Fan Tutte?

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Er hatte heute keinen Spitzel engagiert. Na ja, keinen offiziellen. Bernd hatte Karin in die Bar des Hotels geschickt, in dem sein Kollege Gustav Mahler ein Zimmer angemietet hatte. Vielleicht würden die beiden per Zufall sich über den Weg laufen. So wie sie mit ihm erst gestern Mittag geflirtet hatte, musste dies eine erste schwere Prüfung ihrer Treue sein. Er erinnerte sich daran, wie Karin Mahler berührt, und wie er ihre Hand geküsst hatte.

Karin betrat die Lokalität, und setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke des Raumes. Sie bestellte beim Ober ein Glas Weißwein. Als ihr das Getränk serviert wurde, teilte sie der weiblichen Bedienung mit, dass sie nicht gestört werden möchte. Für den Fall, dass ein Gast meinen würde, ihr ungefragt ein Getränk ausgeben zu wollen, solle sie diesen Auftrag mit Verweis auf meine Bitte nach Ruhe ablehnen. Die Bedienung schaute sie mit einem wissenden Lächeln an, und nickte, als sie sagte: „Ich werde tun, was ich kann. Meist sind die männlichen Gäste in diesem Hotel sehr höflich und respektieren die Wünsche einer Frau. Ich werde den Ober und den Barkeeper entsprechend informieren." Dann wandte sie sich dem nächsten Gast zu.

Karin verbrachte die nächste Stunde damit, sich Fotos, die sie von Bernd geschossen hatte, auf ihrem Smartphone anzuschauen. Mitunter schaute sie sich -- äußerlich gelangweilt, innerlich voller Spannung -- im Raum um. Wenn sie das tat, bemerkte sie, wie einige Männer versuchten, einen Blick von ihr zu erhaschen, um einen Kontakt zu etablieren. Doch sie schaute nicht lange genug einen einzelnen Mann an, dass dies hätte gelingen können. Anschließend vertiefte sie sich wieder in ihr Smartphone.

Die Bedienung hatte ihr gerade ihr drittes Glas Wein gebracht, als ihr plötzlich gewahr wurde, dass ein Mann sich ihr näherte. Schnell tat sie so, als ob sie es nicht bemerkt hätte, und nahm ihr Getränk zur Hand.

„Ja, das ist aber eine Überraschung!", hörte sie eine bekannte Stimme sagen. Sie blickte auf und sah Mahler auf sich zukommen. „Darf ich mich zu dir setzen?", fragte er sie, als er vor ihr stand. Karin schaute irritiert auf den ihr flüchtig bekannten Mann, und erklärte dann kühl: „Natürlich, Gustav, bitte nimm Platz", und zeigte auf den Stuhl ihr gegenüber. Nachdem Mahler sich gesetzt, und der Bedienung seine Getränkebestellung zugerufen hatte, griff Karin ihn mit einem scharfen Ton an. „Was machst du hier? Hat dich Bernd geschickt, um mich zu testen? Ich habe ihm doch gesagt, dass es ein Fehler war, mit dir zu flirten, und den werde ich garantiert nicht wiederholen. Du kannst jetzt gehen, und es ihm sagen, dass ich ihm treu geblieben bin."

Nun war es an Mahler, sie irritiert anzuschauen. „Wovon redest du, Karin? Ich habe hier im Hotel ein Zimmer. Wie du weißt, bin ich beruflich in der Stadt, um mit Bernd ein paar Projekte durchzusprechen. Heute ist mein letzter Abend in Hamburg, bevor ich morgen zurück nach Paris fliege. Ich weiß nichts von einem Test. Ich wollte nur ganz entspannt in der Hotelbar bei einem Glas Wein die Dienstreise abschließen. Erklär mir doch das mit dem Test", forderte er sie auf.

„Hör doch auf mit deiner Schauspielerei. Als ob du das nicht wüsstest", antwortete Karin entnervt.

Bevor sie noch etwas sagen konnte, sprach Mahler: „Ich muss mich schon über dich wundern, Karin. Erst flirtest du gestern Mittag mit mir, als ob es keinen Morgen mehr gibt, machst mir schöne Augen, und betatscht mich „ganz zufällig." Dann hat offensichtlich dein Freund Bernd, durch sein für dich unerwartetes Erscheinen, dich bei deinem Versuch, mich zu verführen, unterbrochen. Als Nächstes hättest du mich wohl für einen ersten Quickie in die Damentoilette eingeladen."

Bevor Karin ihn unterbrechen konnte, redete sich Mahler in Rage: „Habe ich Recht? Ich rate mal, was es denn mit deinem Test auf sich hat. Weil du es gestern nicht geschafft hast, kommst du heute Abend in mein Hotel, ganz allein, ohne Bernd. Du bist gekleidet wie eine Edelnutte, und erzählst mir irgendetwas von einem Test, den du bestehen musst, ohne konkret zu werden. Wahrscheinlich besteht deine Prüfung darin, ob du als noch einigermaßen gutaussehende Frau mittleren Alters es noch schaffst, mich, einen deutlich jüngeren und dazu noch verheirateten Mann, einen Arbeitskollegen deines Freundes, davon zu überzeugen, dass wir auf mein Zimmer gehen, damit ich dich nach allen Regeln der Kunst durchficke, und deine drei Löcher besame. Musstest du es dir beweisen, dass du in deinem Alter und mit deinem mittelmäßigen Aussehen noch begehrenswert bist?

Habe ich Recht? Ist das dein Test? Bist du solch eine notgeile Schlampe? Müsste ich dich eigentlich für deine ‚Gefälligkeiten' bezahlen? Oder machst du es mir kostenlos, weil Bernd es dir nicht mehr richtig besorgt? Oder ist er ein Hahnrei, der sich daran aufgeilt, dass du mit mir fickst? Nun sag schon, Karin!"

Vor Wut sprang Karin auf, und gab Mahler eine heftige Ohrfeige. In der Bar war es totenstill. Wortlos nahm sie ihre Handtasche, entnahm ihr 50 Euro, und gab sie der Bedienung zur Begleichung ihrer Zeche. Dann verließ sie die Bar. Mahler schaute ihr nach. Warum hatte er so aggressiv auf den „Test" reagiert? Vielleicht hatte er zu viel in den Flirt mit ihr hineininterpretiert. Er hatte mehr von ihr -- und mit ihr -- gewollt, und war enttäuscht, dass Karin ihn hatte abblitzen lassen. Er hätte sie gerne gefickt. „Verdammte Schlampe", dachte er. Mit sich selbst im Reinen setzte er sich hin und ließ den Abend ausklingen.

Gegen 23 Uhr kam Karin mit einem Taxi zuhause an. Sie stürmte in die Wohnung und direkt ins Wohnzimmer, wo sie hoffte, ihren Freund vorzufinden. „Du Schwein!", schrie sie ihn an. Musstest du mich direkt mit meinem kleinen Fehler von gestern konfrontieren? Hättest du nicht jemand anders als Gustav Mahler als Spitzel schicken können?"

Bernd versuchte die Wogen zu glätten: „Nun beruhige dich mal. Ich habe heute niemanden gebeten, ein Auge auf dich zu haben. Ich habe diese Bar ausgesucht, weil sie ein gehobenes Niveau hat, und nur eine Viertelstunde Autofahrt von hier entfernt ist, damit ich schnell bei dir sein kann, wenn du mich gerufen hättest.

„Und was ist mit Mahler? Warum war der Scheißkerl da?", echofierte sich Karin.

Bernd antwortete ruhig: „Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich hatte das letzte Meeting mit Gustav heute Nachmittag. Er hat sich von mir verabschiedet. Weil sein Flieger morgen früh bereits vor neun Uhr abheben wird, bat er mich darum, auf ein vielleicht geplantes gemeinsames Abendessen unter Kollegen zu verzichten. Ich weiß nicht, warum er auch in der Hotelbar war. Vielleicht hatte er in diesem Hotel eingecheckt. Keine Ahnung. Und nun komm mal runter."

„Bernd, mir gefällt dieses Spiel nicht. Ich bin drauf und dran, den Test abzusagen, auch wenn dies das Ende unserer Beziehung bedeuten sollte", erklärte Karin mit brüchiger Stimme.

Bernd überlegte einen kurzen Moment, bevor er sprach: „Warum regst du dich denn so auf? Hat dir Gustav etwas gesagt, was du nicht hören, oder nicht wissen wolltest? Hat er die Situation fehlinterpretiert? Erst euer Flirten heute Mittag im „Parlament", und dann bist du heute Abend in seinem Hotel. Da muss ja jeder Mann auf eindeutige Gedanken kommen, Karin.

Aber natürlich, wenn du den Test abbrechen willst, dann machen wir das. Ich sammle schnell meine paar Habseligkeiten ein, die ich in deiner Wohnung habe, und bin dann weg. Ist das wirklich das, was du willst?", schloss Bernd in einem versöhnlichen Ton.

Karin setzte sich aufs Sofa, nahm ihren Kopf in ihre Hände und fing an zu weinen. Die psychische Belastung war einfach zu groß für sie geworden.

Als Bernd sie zum Trösten in den Arm nahm, legte sie ihren Kopf an seine Brust und weinte weiter. Mit trauriger Stimme flüsterte sie: „Gustav hat gedacht, ich würde mehr von ihm wollen als nur ein bisschen flirten. Er hat unseren Flirt als eine Aufforderung zum Sex verstanden. Er war überzeugt, dass ich mit ihm geflirtet habe, weil du es im Bett nicht mehr bringst, und ich ihn zum Ausgleich haben wollte. Ich habe nun endlich eine Vorstellung davon, warum du Fremdflirten in einer Beziehung als Betrug an der Beziehung, und als Respektlosigkeit dem Partner gegenüber verstehst.

Nein, ich möchte nicht, dass du gehst. Ich mache weiter mit dem Test, bis ich dich überzeugt habe, dass du mir vertrauen kannst. Lass uns ins Bett gehen, und noch ein bisschen kuscheln. Es tut mir leid, mir ist heute nicht nach Sex zumute", entschuldigte sich Karin proaktiv.

Ein Monat später in einem Tanzlokal.

Karin hatte in den letzten Wochen einige Prüfungen, die sie aber meistern konnte, allerdings nicht immer ganz problemlos. Am schwersten zu bestehen waren dabei die beiden Tanzabende, die sie zusammen mit dem Rest der Clique verbrachte. Ihre Freunde wussten nicht, dass sich Karin ständig in einer Testumgebung befand, und warum sie sich so anders als sonst üblich verhielt.

Bernd war bei beiden Tanzvergnügen nicht dabei gewesen, und sie entschuldigte sein Fernbleiben. Karin hielt sich strikt an seine Vorgaben, und tanzte immer mit Abstand, außer beim Disco Fox, den sie aber als Standardtanz deklarierte, sodass Berührungen erlaubt waren.

Karin war erneut auf der Tanzfläche, dieses Mal mit Stefan. Wenn sie früher mit ihm ein wenig geflirtet hatte, so interagierte sie jetzt mit ihm, als wenn er ihr Bruder wäre, freundschaftlich liebevoll, aber sachlich. Sie tanzten bereits zum vierten Lied zusammen, als sie hinter sich eine unbekannte männliche Stimme fragen hörte: „Darf ich abklatschen?" Stefan, der ein wenig frustriert war, weil Karin mit ihm -- im Vergleich zu früheren Zeiten -- nicht mehr mit „vollem Körpereinsatz" getanzt hatte, machte bereitwillig Platz.

Ohne sich dem unbekannten Mann zuzuwenden, verließ Karin die Tanzfläche in Richtung der Toiletten. Der Mann folgte ihr, und fing sie nach ihrem Toilettengang ab. „Nun bleib doch mal stehen", versuchte er auf Karin einzuwirken. „Ich habe dich und deine Freunde beobachtet. Du bist allein hier, trotzdem du mit drei Pärchen zusammen abhängst. Sie werden schon nicht die Polizei rufen, wenn wir beide uns ein wenig unterhalten. Du interessierst mich. Du bist wunderschön, und ich möchte mehr über dich erfahren. Lass uns zu meinem Tisch gehen, dann können wir uns Cocktails bestellen, und ein paar Minuten zusammen reden. Wenn du keine Lust mehr hast, dann kannst du doch einfach aufstehen, und zurück zu deinen Freunden gehen. Ich werde dich nicht bedrängen. Einverstanden?"

Karin sah den gutaussehenden Mann, der bestimmt 15 Jahre oder mehr jünger war als sie, und deshalb nicht in diesen Ü-40-Tanzschuppen passte, etliche Sekunden an. Sie fühlte sich durch die ihr erwiesene Aufmerksamkeit dieses Burschen geschmeichelt. Karin überlegte einige Sekunden, ob sie der Bitte des Jünglings folgen sollte. Was sollte schon passieren? Sie hatte sich den Abend über die anwesenden Leute angeschaut, und keiner sah so aus oder benahm sich so wie ein von Bernd eingesetzter Spitzel. Das Tanzlokal war schwach beleuchtet, und ließ nur eine sehr eingeschränkte Sicht zu. Wenn sie also genügend Abstand zu dem Mann hielt, konnte kein Verdacht aufkommen, dass sie den körperlichen Kontakt zu einem Fremden suchen oder erlauben würde. Die Musik war so laut, dass garantiert keine Person, die weiter als ein, maximal zwei Meter von ihnen entfernt war, ihr Gespräch hätte mithören können. Sie würde also sicher sein, wenn sie sich ein ganz klein wenig mit dem Schönling unterhalten würde. Es würde auch kein Flirten sein, nur ein Gespräch. Sollte sie es wagen?

Dann kamen ihr Zweifel. Warum war sie drauf und dran für einen flüchtigen Kontakt mit einem Mann ihre Beziehung aufs Spiel zu setzen? Dieser Jüngling würde sie bestimmt nicht auffangen, wenn Bernd seine Drohung wahr machen, und sie verlassen würde. Und eine seiner Bedingungen lautete doch: „Es gibt mit einem fremden Tanzpartner keine Gespräche an irgendeinem Ort."

Gefasst sprach sie die Worte: „Ich danke dir für deine Einladung. Und meine Antwort ist ein klares Nein. Ich habe kein Interesse an dir und deshalb bitte ich dich, mich nicht weiter vollzulabern, und mich auch nicht zum Tanzen aufzufordern."

Als sie sich umdrehen wollte, um zu ihrer Clique zu gehen, hörte sie, wie der Mann ihr sagte: „Das war die richtige Antwort!" Er war einer von Bernds Spitzeln, der sie offensichtlich nicht nur beobachten, sondern auch selbst in Versuchung führen sollte.

Karin hatte an diesem Abend kein Interesse mehr an Tanzen. Einerseits war sie wütend auf Bernd, der sie so schamlos in Versuchung führen wollte. Andererseits war sie stolz auf sich, ihrem immer noch vorhandenen Verlangen, mit einem fremden Mann ein wenig zu flirten, widerstanden zu haben. Sie entschuldigte sich bei ihren Freunden, bezahlte ihre Rechnung, und fuhr mit einem Taxi nach Hause.

Sie traf Bernd im Wohnzimmer an, wo er sich gerade die Live-Übertragung eines Fußballspiels anschaute. „Das war ja wohl die mieseste Masche, die du dir ausdenken konntest. Setzt einen Bubi auf mich an, mich zu verführen. Was sollte das?", attackierte sie Bernd, ohne ihn vorab überhaupt begrüßt zu haben.

„Ich wünsche dir auch einen guten Abend. Schön, dass du schon wieder zuhause bist", konterte Bernd ruhig und gelassen den verbalen Angriff seiner Freundin. „Ich hoffe, du hattest einen schönen Tanzabend. Nun, wenn du von einem Bubi sprichst, meinst du wahrscheinlich Mario. Er ist der Azubi meines Privatdetektivs. Er sollte dich allerdings nur beschatten, nicht verführen. Das war nicht abgesprochen, und das wird ihm richtig Ärger einbringen -- falls du auf ihn reingefallen bist. Bist du das? Hatte er dich ein wenig umgarnt und hatte er versucht, mit dir zu flirten?"

Karin antwortete nach einigem Zögern: „Ja, das hat er. Aber nein, ich habe ihn abgewiesen", um dann wie in Trance zu sich selbst zu sprechen: „Was bin ich, dass inzwischen auch schon Bübchen, die meine Söhne sein könnten, meinen, mich anmachen zu wollen? Sag mir ganz ehrlich, Bernd, sende ich Signale aus, die einen Mann ermutigen, mich anzusprechen, und mit mir zu flirten? Bin ich wirklich die Schlampe, die mit jedem dahergelaufenen Mann spielen will?"

Um eine Antwort flehend, sah sie ihn an. Bernd überlegte eine kleine Weile, dann sagte er: „Machen wir uns nichts vor, Karin, du bist eine wunderschöne Frau, attraktiv, lebensbejahend, intelligent und du präsentierst deine körperlichen Reize sehr geschickt durch die Wahl deiner Kleidung. Aber du bist auch unsicher und eitel, und willst deshalb wiederholt die Bestätigung anderer Menschen, in deinem Fall allerdings nur von Männern, dass du weiterhin begehrenswert bist. Dir reichen anscheinend meine Komplimente nicht. Und deshalb gibst du dich als flirtbereit zu erkennen. Du bist dann wie ein Funkfeuer, dass in alle Richtungen seine Signale aussendet. Du flirtest ständig, wahrscheinlich anfänglich unbewusst, indem du etwa einen Mann zwei Sekunden zu lange in die Augen schaust. Das ermuntert ihn, dich anzusprechen, worauf du ja gewartet hast. Und dann kommen von deinem Auserkorenen die üblichen Komplimente, nach denen du dich sehnst. Gib es zu. Es hat dir geschmeichelt, wie dieser 20-jährige, schöne Mann mit dir geredet hat", beendete Bernd seine Erläuterungen.

Eine Woche später, wieder im Tanzlokal.

Bernd hatte seine Freundin gegen 22 Uhr am Tanzlokal abgesetzt. Sie würde heute allein im Club sein, ohne die schützende Begleitung ihrer Freunde, denn die Clique würde sich erst in einer weiteren Woche turnusmäßig zum Tanzen dort wiedersehen.

Die erste Stunde langweilte sich Karin an der Bar. Viele der Männer, die in den letzten Wochen und Monaten versucht hatten, mit ihr ins Gespräch zu kommen, und schroff von ihr abgewiesen worden waren, baten sie nicht wieder um einen Tanz. Traurig besah sie sich ihr Glas Wein, als sie angesprochen wurde: „Mensch, Karin, du hier. Das ist eine tolle Überraschung. Hast du Lust mit mir zu tanzen?"

Völlig entgeistert sah Karin Franz in die Augen. „Franz", stotterte sie fast, ging aber sofort in den Angriffsmodus über. „Hat Bernd dich geschickt, um mich zu testen? Wenn ja, grüß ihn schön von mir, und sag ihm, was ich dir jetzt sagen werde: Verpiss dich, Franz. Du bist nicht mein Typ. Ich kann dich nicht leiden. Auch wenn du der letzte Mann auf Erden wärst, würde ich nicht mit dir befassen. Haben wir uns verstanden?"

„Ja, Karin, ich habe dich verstanden. Ich sehe scheiße aus, bin blöd, und wahrscheinlich schlecht im Bett", sagte er lächelnd. „Ja, Bernd hat mir von deinem Test erzählt, weil er mein Freund ist. Er hat mir aber gesagt, dass er mich nie damit beauftragen würde, dich zu bespitzeln, oder zu versuchen, dich zum Flirten zu verführen. Und, wie ich von ihm weiß, darfst du dich mit mir unterhalten, da wir schon einander bekannt sind. Also, bevor wir uns beide allein zu Tode langweilen, lass uns tanzen."

Ohne eine Antwort ihrerseits abzuwarten, nahm Franz ihr das Weinglas ab, und stellte es auf den Tresen. Dann ergriff er ihre Hand, und führte sie auf die Tanzfläche. Beim ersten Tanz war Karin noch etwas „sperrig". Franz war ein guter Tänzer, und führte sie gekonnt. Beim zweiten Tanz lächelte sie schon ein wenig. Beim dritten war sie in ihrem Element. Franz zeigte ihr sein großes Repertoire an Diskofox-Tanzfiguren. Dies bedeutete auch, dass er sie oft anfasste, aber niemals unschicklich. Nach dem fünften Tanz, als der Disc Jockey eine langsame Nummer auflegte, sagte Franz zu ihr: „Die langsamen Tänze lassen wir mal lieber aus. Komm, wir gehen zu meinem Tisch." Und wieder ergriff er ungebeten ihre Hand, und ging mit ihr in eine der hinteren Ecken des Clubs. Er rief einer Bedienung zu, dass sie zwei Gläser Grauburgunder, gut gekühlt, bringen sollte. Nachdem die Getränke auf dem Tisch standen, fragte Karin erstaunt: „Woher weißt du, dass Grauburgunder meine Lieblingstraube ist?"

Franz lächelte sie an und sagte ihr dann: „Ich weiß noch viel mehr von dir, und bevor du fragst, ich weiß es nicht von Bernd oder einem anderen deiner Freunde. Ich beobachte dich schon seitdem ich dich durch Bernd kennengelernt habe. Ich weiß, dass Blau deine Lieblingsfarbe ist, dass du gerne Actionfilme anschaust, obwohl du dich immer erst dazu bitten lässt. Du gehst gerne schwimmen und deine Lieblingsautorin ist Friederike Blum. Deine Leibspeise ist Kasseler mit Püree und Sauerkraut. Was mich aber am meisten begeistert ist, dass du dich gerne sexy anziehst. Du zeigst nie etwas direkt von deinem Körper, aber du lässt Spielraum für die Fantasie, wie du unter der Kleidung aussiehst. Und ich habe eine schöne Vorstellung davon, wenn ich dich sehe."

„Ach, ehrlich? Dann sag schon, gefällt dir das, was du in deiner Fantasie siehst?", wollte Karin von ihm wissen. In dem Augenblick, in dem sie die Frage stellte, bereute sie es auch sofort. Sie war auf dem besten Wege mit Franz zu flirten. Das musste sie beenden.

Als ob Franz ihre Gedanken gehört hätte, ging er nicht auf ihre Frage ein. Stattdessen führte er fort: „Weißt du, dass ich Bernd um dich beneide? Du hast alles, was eine moderne Frau ausmacht, und du bist außerdem noch wahnsinnig schön. Aber das Wichtigste ist, dass du intelligent, selbstständig und selbstbewusst bist. Du bist so, wie ich mir meine zukünftige Frau vorstelle. Und da es dich nur einmal auf der Welt gibt, werde ich wohl bis ans Ende meiner Tage auf der Suche nach deiner Zwillingsschwester Single bleiben. Schade!"

Karin lächelte und stupste ihn spielerisch an die Brust. „Sag so etwas nicht, Franz. Ich bin mir sicher, dass du auch deine Traumfrau finden wirst." Bevor sie weiterreden konnte, griff ihr Franz zärtlich ans Haar und tat so, als ob er eine Fluse entfernen würde. Dann stand er auf, zog sie mit sich hoch und erklärte: „Lass uns wieder tanzen!"

Sie schwangen ausgelassen für weitere fünf Tänze das Tanzbein, als turnusmäßig das Licht wieder gedimmt wurde, und ein langsames Lied, perfekt geeignet für einen Klammerblues, gespielt wurde. Die beiden beobachteten die Paare um sie herum, wie diese eine Tanzhaltung mit engem körperlichem Kontakt einnahmen. Dann schauten sie sich an und, statt die Tanzfläche zu verlassen, machte Karin einen kleinen zaghaften Schritt auf Franz zu. Dieser spiegelte sofort ihr Tun, und machte seinerseits einen Schritt auf sie zu. Als sie sich umfassten, schauten sie sich in die Augen. „Es ist nur ein Tanz", sagte er, und ergänzte: „und nicht mehr." Dann zog er Karin nahe an sich heran, und sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Langsam bewegte sich das Paar zur Musik, während er ihr zärtlich über ihr Haar und über ihren Rücken strich. Er vermied es aber, ihr Gesäß zu berühren. Gleichwohl hatte er sie so nahe an sich herangezogen, dass sie sein erigiertes Glied an ihrem Bauch hätte spüren müssen.