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In die Dunkelheit

Geschichte Info
Lilly verbrennt sich an sich selbst...
15.7k Wörter
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- 1 -

"Es tut uns sehr Leid, aber wir haben uns leider für eine andere Bewerberin entscheiden." Lilly registrierte erst einige Zeit später, als das penetrante Tuten wieder in ihr Bewusstsein drang, dass sie das Telefon immer noch am Ohr hatte. Fast hätte sie es fallen gelassen, als sie wieder zu sich kam. Das darf doch nicht wahr sein. Selbst da bekam sie keinen Job.

Lilly stand auf, ging die drei Schritte, die ihr kleines, billiges Hotelzimmer ihr ermöglichten und holte ihr Portemonnaie aus dem Schrank. Auch nach mehrfachem Nachzählen wurde es nicht mehr. Sie besaß genau noch 36 Euro. Sie marschierte zurück ans Fenster und starrte auf den verdreckten Hinterhof hinter ihrem Hotel.

Endlich frei sein. Acht Tage war nun ihr achtzehnter Geburtstag her. Frei sein. Endlich weg aus diesem miefigen Spießbürgerhaus, in dem ihre langweilige Mama mit diesem unerträglichen neuen Kerl lebte. "So lange Du Deine Füße unter meine Tisch stellst, machst Du, was ich sage", hatte er sie angebrüllt. Ralf-Peter, sie hatte schon immer gedacht, ein Name, wie bestellt für diesen Rüpel. Einer seiner Lieblingssprüche. "Dann geh ich halt", hatte sie zurückgefaucht -- und sich gleich wieder eine eingefangen, dass sie längs über das Sofa flog. Dabei war er nur ihr Stiefvater, was hatte der miese Kerl ihr zu sagen, geschweige denn ihr bei jedem Anlass eine runterzuhauen. Und ihre Mutter saß daneben, schüttelte den Kopf und sagte, "Kind, was soll aus Dir werden, so ungezogen, was soll aus Dir werden."

Als ob es ihr nicht egal wäre, was aus ihr würde. Weg, das war alles was sie wollte. Nachdem sie ihre Ausbildung hingeschmissen hatte - Einzelhandels-Fachverkäuferin, so etwas langweiliges -- wurde es endgültig zur Hölle. Sie hatte sich geschworen, am 18. Geburtstag raus und weg. Frei sein. In die Stadt und ohne die Alten anfangen. Alles wird neu, alles wird schick.

Und nun saß sie hier, in diesem verranzten Hotel, dass sie noch nicht einmal bezahlen konnte. Lilly nahm ihr Wasserglas, öffnete die Tür zum Flur und ging hinaus. Jana bog gerade um die Ecke zum Treppenhaus. "Na, Süße, wie geht's?" fragte sie. Und sah dann, wie es Lilly ging, der sofort die Tränen in die Augen schossen. "Na komm, wie sieht es aus -- bist Du nachher da? Dann komm ich mal vorbei bei Dir." Lilly nickte nur und drückte sich schnell, bevor die Tränen flossen, an ihrer Nachbarin vorbei.

Du Idiot, schalt sie sich, als sie die Treppe hinunter marschierte. Hättest ja wenigstens "Danke" und "komm doch bitte" sagen können, ärgerte sie sich. Jana wohnte einige Zimmer weiter, zumindest manchmal. Jana war eine prachtvolle Frau, hatte sie gedacht, als sie sich das erste Mal begegneten. Eine wallende Mähne, immer top geschminkt, klasse Figur und immer schicke Klamotten an. Und Jana war der einzige Mensch, mit dem Lilly gesprochen hatte, seitdem sie in der Stadt war. Sie wusste gar nicht wie alt Jana eigentlich war, das sollte sie heute Abend mal fragen.

Lilly schlich zum Eiswürfelautomat, der neben der Rezeption in einem Nebengang stand. Sie hatte nichts zu trinken, und weil sie nichts kaufen wollte, hatte sie angefangen, Wasser aus dem Eiswürfelautomat zu ziehen. Sie füllte ihr Glas, schlich wieder zurück, in der Hoffnung, dass der griesgrämige alte Mann an der Rezeption sie nicht bemerkt hatte. Hatte er aber doch, wie immer. Sie hörte sein missbilligendes Grunzen, als sie ins Treppenhaus floh. Der alte Sack, fluchte Lilly leise, als sie die Treppen hinaufstieg. Er schien an der Rezeption angewachsen zu sein, immer sah sie ihn da, tagsüber und tief in der Nacht. Sie wusste auch nicht genau, warum sie immer so ein Geheimnis aus ihrer Tour zum Automat machte, na ja, gestand sie sich ein, doch -- es sollte bloß keiner merken, dass sie noch nicht einmal Wasser kaufen konnte. Und der alte Mann machte ihr Angst, mit seinen Bartstoppeln, seinen Furchen und Falten im Gesicht und seinen buschigen, grauen Augenbrauen über diesen dunklen Augen. Er widerte sie an, der alte Mann, der so streng roch.

Mit Schrecken dachte sie daran, wie sie nach ihrer ersten Nacht in der Stadt spät abends ins Hotel kam und er auf einmal im Halbdunkel der Rezeption vor ihr stand. Sie war fast auf ihn geprallt, bevor sie ihn umrannte, hatte sie ihn aber gerochen und würde diesen Geruch nicht mehr vergessen, streng, säuerlich, alt und verbraucht. Er hatte sie damals genau ins Gesicht geschaut und sie hatte den Schreck ihres Leben erhalten -- als ob der alte Mann bis in ihr Innerstes schauen konnte. Lilly schloss ihr Zimmer auf, setzte sich auf das Bett und wartete auf Jana.

Ihre Nachbarin kam spät, erst gegen zehn. Anscheinend hatte sie vorher noch Besuch gehabt, zumindest hatte Lilly gehört, wie zwei Männer den Gang hinunter gegangen waren und außer Jana wohnte da niemand mehr. Aber die zwei waren eine Stunde später wieder gegangen und nun klopfte Jana an Lillys Tür.

Jana erzählte vom Urlaub in Griechenland, von dem neuen Einkaufszentrum in der Stadt, von einem neuen tollen Hosenanzug, den sie gekauft hatte und merkte schnell, dass all dies genau die falschen Themen waren. Sie hatte zwei Flaschen Sekt dabei und öffnete nun die zweite. "So, nun erzähl mal, was hier bei Dir los ist", sagte sie, und nahm Lillys Hand.

Als hätte Jana einen Schalter betätigt, schoss es aus Lilly heraus. Die bittere Zeit zuhause, ihr unerträglicher Stiefvater, ihre verstaubte Mutter, die abgebrochene Ausbildung. Die Bilder stiegen auf.

Sie erinnerte sich, wie Ralf-Peter sie einmal windelweich geschlagen hatte. 15 war sie da gewesen und hatte beim Einkaufsbummel mit einer Freundin ein Minikleid mitgebracht. Ihr allererstes. Stolz hatte sie ihre Errungenschaft ihrer Mutter präsentiert. Aber die hatte nur den Kopf geschüttelt und Ralf-Peter gerufen. "Wie läufst du hier rum", hatte der gleich gebrüllt, "Du bist doch keine Hure. Zieh das Ding sofort aus, das wirst Du nie anziehen." Sie hatte sich verteidigen wollen, "es laufen doch alle meine Freundinnen im Sommer auch mit einem Mini herum, da ist doch nichts bei". Rumms, hatte sie eine Ohrfeige sitzen, dass ihr Hören und Sehen verging. Und ihre Mutter hatte nachgelegt. "Mir egal, was die anderen machen, Du machst es nicht. Oder bist Du etwa ein Flittchen?" "Ich bin kein Flittchen, ich will doch nur nett aussehen." Rumms, hatte sie die nächste sitzen. "Nett aussehen, ich werd Dir was geben von wegen nett aussehen", hatte ihr Stiefvater sie angebrüllt und sie dann einfach gepackt, und über die Knie gelegt. Mit Schaudern dachte sie daran, wie der kräftige Mann sie mit einer Hand gehalten hatte und ihr mit der anderen den Hintern versohlt hatte. Wie ein kleines Kind hatte er ihr mit der flachen Hand auf den Po gedroschen, bis sie am Ende nur noch heulend da lag und auf das Ende der Tortur wartete.

Dabei war er selbst ein geiler Bock. Sie erinnerte sich daran, wie ihre Freundin Gina zu Besuch war -- die natürlich im Hochsommer mit einem knappen Kleidchen kam und ein enges bauchfreies Top trug. Ralf-Peter hatte sie angegiert, dass ihm fast der Sabber aus den Mundwinkeln lief und Gina hatte das schamlos ausgenutzt. Lilly war damals entsetzt gewesen, wie freundlich und zuvorkommend der alte Rüpel war. "Ich weiß nicht, was Du willst, Dein alter Herr ist doch ein ganz Netter", hatte Gina beim Abschied gesagt. "Ein netter Kerl", meine Güte. Lilly hatte gesehen, wie sich Gina immer, wenn es irgendwie ging, an Ralf-Peter vorbeigedrückt hatte, einmal hatte sie sogar ihren Hintern gegen ihn gepresst, als er in der Tür stand und sie vorbei ging. Oder wie sich Gina gebückt hatte, um etwas aus dem Kühlschrank zu holen, lange hatte sie gesucht, was doch sichtbar vor ihr stand, dabei ihren Arsch immer weiter rausgestreckt, es fehlte nur, dass sie mit ihrem Hinterteil noch vor ihrem Stiefvater herum wackelte.

Und dann der letzte große Krach. "Was glaubst du, wie lange wir dich hier noch aushalten werden?", hatte Ralf-Peter sie angebrüllt, "Du lebst von dem Geld Deiner Mutter und meinem und tust nichts dafür, außer es für Partys und Mist auszugeben." Sie hatte sich nicht mehr getraut, etwas zu erwidern, nahm die Vorwürfe hin, aber da war ihr klar -- wenn sie 18 war, raus da. Und nie mehr zurück.

"Du hast kein Geld mehr". Jana fragte nicht, sie stellte fest. Lilly nickte nur. Jana dachte offenbar über all das, was Lilly ihr erzählt hatte, nach. Tagelang hatte sie einen Job gesucht, nichts bekommen, selbst als Putzfrau hatte sie jetzt eine Absage bekommen. "Es kann doch nicht sein, dass ich hier nirgendwo eine Arbeit finde", jammerte Lilly. Jana schaute sie an, mit einem ganz nachdenklichen Ausdruck. "Wie viel Geld hast Du noch?" Lilly zählte ihr die knappe Barschaft vor. Wieder schaute Jana sie lange an. "Und Du hast das Hotel noch nicht bezahlt." Lilly schüttelte den Kopf.

"Lass mich mal nachdenken, ich glaube, ich kenne jemanden, der Dir helfen kann", sagte Jana schließlich. "Das wird schon, vertrau mir." Und wieder schaute Jana die junge Frau vor ihr an, musterte sie, als würde sie das junge Mädchen zum ersten Mal sehen.

- 2 -

"Das ist Steven." Lilly hatte den Mann, der neben Jana stand, noch nie gesehen. Steven streckte die Hand aus. "Die Sonne geht auf, so ein hübsches Mädel hast Du hier in der Nachbarschaft und sagst mir nix davon", lachte er. Lilly lächelte zurück, Komplimente bekam sie in letzter Zeit schließlich eher selten. "Lass uns hier weg gehen, irgendwo hin, wo es schöner ist", Steven nahm die beiden Frauen mit, raus aus dem Hotel. Draußen traf Lilly fast der Schlag. Stevens Auto war ein schwerer Audi, eine große Limousine, ein Heidengeld musste diese Kiste gekostet haben.

Sie fuhren in die Stadt, gingen in eine Bar, in ein Eiscafe, hatten Spaß -- tatsächlich hatte Lilly seit Wochen nicht mehr so viel gelacht. Steven brachte sie aber auch immer zum Lachen, er war lustig, hatte immer einen lockeren Spruch drauf und war immer gut gelaunt. Lillys Stimmung stieg.

Als sie am Flußufer saßen und auf die Schiffe schauten, holte Steven eine Zigarette heraus und begann zu rauchen. "Jana hat mir erzählt, dass Du ein Problem hast", sagte er, und schaute Lilly dabei in die Augen. Sie senkte erst den Blick, aber er nahm ganz zärtlich ihr Kinn und hob es wieder an. Sie konnte nicht anders und schaute ihm genau in die Augen. Lilly hatte es vorher noch gar nicht so genau gesehen, aber Steven hatte ungemein helle Augen, ein blasses Blau, ins grünliche herein. Sie schaute Steven tief in die Augen und las seine Hilfsbereitschaft. Vielleicht würde er ihr ja tatsächlich helfen können.

Steven hörte sich Lillys Probleme an, dann schaute er eine Weile an ihr herunter. "Hör zu", sagte er dann plötzlich und schaute ihr wieder genau in die Augen, "ich habe da eine Idee. Du musst erst mal raus aus diesem Hotel, das ist zu teuer und eh nicht besonders. Du kannst eine Wohnung von einem Freund haben, der ist auf Auslandsreise und Monatelang nicht da. Und ich denke, ich habe auch was, wo Du Geld verdienen kannst." Steven lachte sie wieder an, ein strahlendes Lächeln, dass Lilly vollends für ihn einnahm.

Steven war ein Mann der Tat, das musste Lilly anerkennen. Sofort nach der Rückkehr ins Hotel beorderte er die Frauen in Lillys Zimmer, zum packen. Im Hochgehen sah Lilly, wie Steven zu dem alten Mann an der Rezeption ging.

"Meinst Du, das klappt wirklich", fragte Lilly Jana, als sie ihre Siebensachen zusammen räumte. "Na klar, mein Schatz, Steven regelt das schon. Das ist ein, ein, ganz netter Kerl." Lilly entging die kurze Pause, mit der Jana dies sagte. Keine zehn Minuten, nachdem sie ins Hotel gegangen waren, verließ Lilly es auch wieder. Der Mann an der Rezeption lehnte über seinem Tresen. "Auf Wiedersehen, schönes Mädchen", rief er hinterher und lachte dann, ein hohes Kichern, bei dem es ihr den Rücken herunterlief. Lilly schaute Steven an, der sie anlachte: "Mach Dir keinen Kopf, das ist erledigt, alles kein Thema."

Lilly ließ sich in die tiefen Ledersitze des Audi sinken und schloss kurz die Augen. Es würde voran gehen, alles wird gut, Steven ist ein echter Freund.

Er fuhr die beiden Frauen in die Außenbezirke der Stadt, in eine anonyme Hochhaussiedlung mit zehngeschossigen Häusern. Als sie ausstiegen, nahm er sogar Lillys Tasche, auch wenn sie das erst gar nicht zulassen wollte. "Lass schon, so ein hübsches Girl wie Du sollte doch wohl keinen schweren Sachen tragen", grinste er sie an und hakte Lilly unter. Im neunten Stock kamen sie an, Steven öffnete die Tür zu einer Wohnung hinten im Flur. Lilly stand staunend am Fenster und schaute auf die kleinen Autos und die kleinen Menschen unter ihr. Die Wohnung war nicht groß, aber ihr kam sie wie ein Palast vor. Ein kleiner Flur, ein Wohnzimmer mit, wie ihr schien, recht edlen Möbeln, aus Glas und Stahl. Und ein Schlafzimmer mit einem riesenhaften Bett, ein kreisrundes Gerät mit einem Durchmesser, dass man sich darauf in alle Richtungen drehen konnte.

"Gefällt es Dir", fragte Jana. "Na klar", sagte Lilly, "aber..." Steven fiel ihr ins Wort. „So, meine Süße, hier kannst Du erst mal bleiben. Das ist doch was Besseres als das schäbige Hotel." "Danke" sagte Lilly und ließ zu, dass Steven sie einmal ganz fest an sich drückte. "Und jetzt gehen wir Deinen Einzug feiern."

Sie waren in der Stadt. Das erste Mal seit ihrer Ankunft hier -- wie lange das nun schon her schien -- ging Lilly aus. Steven lud sie in ein edles Restaurant ein, dann gingen sie noch in eine Bar, endeten in der Disco. Spät nachts setzte Steven Lilly und Jana am Hochhaus ab. Oben, in der Wohnung, tranken sie noch einen Sekt, von dem zahlreiche Flaschen im Kühlschrank standen. "Eins fällt mir grade noch ein", sagte Steven, als er schon beim verabschieden war, "der Kollege, dem die Wohnung gehört, wollte eine Erklärung von dir, dass du auch hübsch aufpasst hier in der Wohnung und nichts kaputtmachst. Aber das machst du ja nicht, ich weiß ja jetzt, dass du ein braves Mädchen bist und hier keine wilden Partys feierst", lachte Steven und kniff Lilly spielerisch ins Kinn. Lilly kicherte, der viele Sekt hatte ihr den Kopf schwer gemacht. Sie signierte den Zettel da, wo es ihr Steven zeigte. Dann wechselte er noch einen Blick mit Jana, die kurz nickte. "Ich bleib heute bei Dir, mein Schatz", sagte Jana zu Lilly.

- 3 -

Am nächsten Tag ging Jana mit Lilly einkaufen. "Das geht ja gar nicht, was Du hier zum anziehen hast", schüttete Jana den Kopf, als sie Lilly half, deren wenige Klamotten in den Schrank zu packen. Und auch Lilly war es fast peinlich, wie wenig und wieviel völlig uncoole Klamotten sie besaß. Ihren Einwand, sie habe doch kein Geld, wischte Jana davon. Steven habe ihr Geld gegeben, eine Anschubfinanzierung, das können sie nun auch ausgeben. Lilly fragte nicht weiter, sie freute sich auf die Shopping Tour. Stunden später kamen die beiden Frauen zurück. Lilly war glücklich. Es war wie in ihren Träumen. Zwei kichernde Mädels im Dessousshop, beim Anprobieren von Kleidern, Tops und anderen Teilen. Lilly hatte jetzt eine ganz andere Garderobe. Als sie jetzt vor dem Schrank stand und ihre neuen Errungenschaften durch die Hände gleiten ließ, konnte sie es kaum fassen. Solche Teile hatte sie noch nie besessen.

"Du siehst doch klasse aus", hatte Jana immer wieder gesagt, "Du bist ein junges Mädel, da kannst Du auch zeigen, was Du hast." Die vielen Komplimente über ihre Figur hatten Lilly anfangs verlegen gemacht, später genoss sie sie einfach. Jana hatte immer wieder die knappen und sexy Klamotten ausgesucht, so wie den Mini, den Lilly jetzt in der Hand hatte. Ein noch viel knapperes Teil, als das, was damals zu so viel Stress mit ihrem Stiefvater und ihrer Mutter geführt hatte. Versonnen schaute sie sich an, als sie den schwarz glänzenden Mini angezogen hatte. Sie langte sich noch ein Top dazu, ein knallrotes Teil aus einem Stretchstoff, das press an ihrem Körper anlag und so kurz war, dass ihr Bauchnabel zu sehen war.

Lilly drehte sich vor dem riesigen Spiegel, der die ganze Seitenwand und Decke des Schlafzimmers einnahm. Als sie die große Glasfläche das erste Mal gesehen hatte, war sie noch etwas erschrocken, sich selbst dauernd im Spiegel zu sehen, war ihr unbekannt und anfangs auch noch etwas unangenehm. Jetzt aber hatte sich schon an den Spiegel gewöhnt und genoss den Anblick, den sie darin bot.

"Du bist eine Granate", hatte Jana ihr einmal gesagt, als sie ein Kleid anprobiert hatte. Vorher hatte Lilly sich eher selten mit ihrem Körper beschäftigt. Aber die Komplimente von Jana und Steven taten ihr gut und was sie gerade sah, das gefiel auch ihr. Sie hatte eine schöne Figur - lange schlanke Beine, eine gut geformte Taille und einen Hintern, der ihr immer etwas klein vorgekommen war. Steven allerdings hatte ihr einmal freundschaftlich auf den Po geklopft und gesagt, sie habe "einen echten Knackarsch" -- zwei supersüße Pobacken, die aussahen, als könne sie damit "Nüsse knacken". Sie hatte sich über den Spruch totgelacht, aber tatsächlich war ihr Hintern knackig, rund und fest. Und auch obendrüber gefiel sie sich: Geschwungene Hüften, schlanke Taille, ein flacher Bauch und zwei Brüste, die dafür, dass sie sonst ein eher zierliches und schlankes Mädel war, richtig groß waren. 92 Zentimeter Oberweite hatte sie vor einigen Monaten mal gemessen -- ganz schön viel für ein Mädel mit eher schmalem Kreuz, fand sie. Als sie ihr Top ausgezogen hatte, besichtigte sie ihre 92 Zentimeter -- stramm und fest, mit Nippeln, die schön nach oben zeigten, das sind schon Titten, die Männern gefallen würden, dachte Lilly.

Nebenan hörte sie Jana, die telefonierte und sie dafür kurz aus dem Wohnzimmer geschickt hatte. 31 war Jana, wie sie mittlerweile wusste. Sie ist meine beste Freundin, dachte Lilly. Jana. 31 und ein Traum von einer Frau. Lilly erinnerte sich wieder an ihre erste Nacht in der neuen Wohnung. Und wie jedesmal an diesem Tag, wenn sie sich an das erinnerte, was in der Nacht passiert war, wurde ihr wieder heiß.

- 4 -

Es war spät gewesen, aber Lillys Kopf war noch voll - mit dem schönen Abend, dem Alkohol und dem vielen Neuen, das sie erlebt hatte. Sie stieg in ihr neues Bett und wollte gerade das Licht löschen. Da hörte sie Jana: „Ich komme gleich..." Als Jana aus dem Bad kam, war sie splitterfasernackt. Lilly hatte sie etwas verstört angeschaut, als Jana so zu ihr ins Bett kam. "Was ist das denn?", hatte Jana sie geneckt, als die feststellte, das Lilly aus alter Gewohnheit mit einem T-Shirt und einer verwaschenen Shorts im Bett lag. Jana hatte ihr die beiden Teile gleich ausgezogen: „Im Bett trägt man nur Sachen, die gut aussehen - oder gar nichts! Und Du siehst so gut aus, das nackt Dir am besten steht."

Jana kuschelte sich neben sie und begann, Lilly zu streicheln. Anfangs lag Lilly stocksteif da und rührte sich nicht, dann aber riskierte Lilly immer mehr Blicke auf die nackte Jana. Eine schöne Frau, mit kleinen festen Brüsten, einer Wespentaille und schlanken langen Beinen. Sie war gepflegt, viel mehr als Lilly, die vorher weniger Wert auf ihr Äußeres gelegt hatte. Lackierte Finger- und Fußnägel, glatte, weiche Haut, sorgfältige Frisur -- und, wie Lilly schnell sah: Elllie war komplett rasiert.

Jana fing den Blick zwischen ihre Beine schnell auf. Als sich Lilly verschämt abwandte, nahm Jana ihren Kopf in die Hand und zog ihn wieder ins Blickfeld. Dann spreizte sie langsam ihre Beine und entblößte so für Lilly ihre blanken Schamlippen. Lilly konnte nicht anders, sie musste wie hypnotisiert zwischen Janas Schenkel starren, auf diesen Spalt mit den kleinen Lippen, zwischen denen vorwitzig ein Teil von Janas inneren Schamlippen hervorlugte.

Bei Rafael, einem ihren Freunde, mit dem mal sie eine Nacht heftiges Petting im Schullandheim gehabt hatte, hatte sie schon einmal ein Foto einer Frau gesehen, die untenrum völlig blank rasiert war. Auch diese Frau hatte für den Betrachter weit die Beine breit gemacht. Rafael hatte viele diese Fotos, in Magazinen, die sie einmal zufällig unter dem Bett ihres Klassenkameraden gefunden hatte. Danach hatte Lilly nur noch einmal solche Bilder gesehen.