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„Du Vollidiot!", keifte Rainer. „Sieh dir an, was du angestellt hast." Pitschnass rappelte er sich auf und griff sein Smartphone aus dem Pool. „Das bezahlst du mir."

Just in dem Augenblick kam die Mutter, Angelika, mit einem Tablett in der Hand um die Ecke. „Was ist denn das hier für ein Geschrei?" Beim Anblick der Katastrophe in ihrem Garten ließ sie das Tablett fallen und schlug die Hände vors Gesicht. „Was ist denn hier passiert? Rainer! Lukas! Was habt ihr gemacht?" Schutz suchend, um von dem herannahenden Wasser keine nassen Füße zu bekommen, wich Angelika vorsichtig zurück und hob storchengleich die Beine an.

Indes erhob sich Shelly von der Liege und griff das Badetuch, um sich damit zu bedecken. Schluchzend lief sie an ihrer Mutter vorbei.

„Shelly, was ist mit deinem Auge passiert?", fragte diese hinter ihr her.

Die 18-Jährige antwortete: „Frag Papa." Laut rief sie über ihre Schulter. „Und danke, dass ihr meine Feier versaut habt! Ich hasse euch!"

„Fuck!", entwich es Lukas. Auch er schickte sich an, zu gehen. Er drehte sich zu Rainer und zischte ihm zu: „Wehe, du fast meine Schwester nochmal an, oder Mama, dann ..." Drohend hob er die Faust.

Rainer blies verächtlich durch die Nase. Einen weiteren Kommentar verkniff er sich.

„Tut mir leid, Mama." Tröstend strich Lukas seiner weinenden Mutter über dem Arm. „Sag Shelly ..." Er stockte. „Ach, ich rufe sie an."

Damit ließ Lukas seine Eltern im Chaos zurück und fuhr enttäuscht heim.

* * *

Ein paar Tage später telefonierte er mit seiner Schwester. Er brauchte Zeit, um Worte für seine Entschuldigung zu finden. Als sie zunächst nicht ans Telefon ging, dachte er, sie sei noch böse auf ihn, doch er lag falsch. Sie war nicht auf ihm böse, sondern auf ihrem Vater. Für sie war Lukas ihr Held. Als Michelle schließlich doch an den Apparat ging, plauderten sie und scherzten wie gewohnt herum. Lukas war erleichtert.

Seine Schwester meinte, Angelika würde Rainer Feuer unter dem Arsch machen, damit er sich mit ihm vertrüge. Beide lachten auf. „Das wird er nie!", behauptete er.

„Ich denke schon. Sonst will Mama sich scheiden lassen."

„Besser wäre es."

„Nicht für Papa. Der läuft so schon Amok wegen des Ladens. Voll der Stress. Der müsste mal auf den Entsafter, dann wird er lockerer", schlug sie vor.

„Glaube kaum, dass Mama ihn unter diesen Umständen ran lässt."

„Ich auch nicht. Darum meine ich ja, er wird sich mit dir versöhnen. Seinem Schwanz zuliebe."

„Shelly, red nicht so. Er ist dein Vater."

„Sprach Luke!" Ihre Star Wars Anspielung brachte beide zum Lachen. Seit Jahren neckte sie ihn mit dem Ausspruch, wenn ihr nichts mehr einfiel und sie trotzdem das letzte Wort haben wollte. Lukas nahm es gelassen hin.

Wichtig war, dass zwischen ihnen wieder alles im Lot war. Michelle war nicht nachtragend und er sah über ihre neckischen Spielchen hinweg. Obwohl, irgendwie fand er es süß, wie sie mit ihm im Garten geflirtet hatte. Hin und wieder blitzten Erinnerungen von ihren Tittchen oder der kahlen Mädchenspalte auf. Wohlige Wärme breitete sich dann in seinem Magen aus.

Michelle behielt recht. Zwei Tage später klingelte es an seiner Wohnungstür. Als er nichts ahnend öffnete, stand Rainer vor ihm.

„Friedenspfeife?", sagte er und hob zur Verdeutlichung eine mitgebrachte Flasche Wein an.

Lukas bat ihn herein. Ihm war auch daran gelegen, dass Frieden in der Familie herrschte.

Beim Wein unterhielten sie sich zwei Stunden über Rainers Sorgen und Probleme im Beruf. Kein einziges Mal fiel das Wort ‚Entschuldigung'. Er begründete seine Gereiztheit mit der Angst vor der Zukunft und der Pandemie. Dabei hatte er vorher schon immer wieder Wutausbrüche und wurde gewalttätig. Lukas riet zu einem Kurs für Gewaltprävention oder Yoga, damit er sich besser im Griff hatte.

„Wer im Glashaus sitzt-", war Rainers Reaktion darauf.

„Na ja, Mama würde es bestimmt als einen ersten Schritt sehen. Hauptsache, ihr kommt besser miteinander aus. Zumindest für ein Jahr, bis Shelly auszieht."

„Warum sollte sie ausziehen? Deine Schwester hat doch alles zu Hause."

„Ich meine ja nur. Shelly will studieren. Ich glaube, sie wird dann ausziehen."

„Bist ja schon immer ihr Vorbild gewesen. An eure Mutter denkt ihr nie. Ich bin der Einzige, der für euch sorgt."

„Lass gut sein, Rainer. Wir denken schon an sie. Mir ist Shelly aber auch wichtig. Merkst du nicht, sie wird zwischen euren Streitereien zerrieben. Sie muss da raus."

„Und wo soll das gnädige Fräulein unterkommen? Doch wohl nicht bei dir? Was sagt deine Freundin wohl dazu? Wo ist die heute eigentlich?"

„Nikki? Die ist in der Uni, sie schreibt heute eine Klausur."

„Da solltest du dir mal ein Beispiel dran nehmen. Die sitzt nicht faul zu Hause rum."

„Fang nicht schon wieder an. Ich sitze nicht faul zu Hause rum, ich habe Online-Kurse und bin HiWi. Das kann man heutzutage alles aus der Ferne. Bei Nikkis Klausur ist Anwesenheitspflicht."

Rainer leerte sein Glas und schaute auf seine Armbanduhr. „Wäre besser, wenn ich gehe. Ich muss noch zu einem wichtigen Termin. Aber wem sage ich das, von Pflichten verstehst du ja eh nichts."

„Jep, wäre besser." Lukas war enttäuscht. Er hatte keine 180°-Wende von Rainer erwartet. Ihm hätte es gereicht, wenn er einen kleinen Finger angeboten bekäme. Sein Stiefvater war unverbesserlich.

„Kannst ja deine Mutter mal anrufen, die würde sich freuen", meinte er unterschwellig auf dem Weg zur Tür. „Kannst ihr ja sagen, dass zwischen uns wieder alles Okay ist."

Lukas schluckte.

„Ist es doch, oder mein Sohn?"

‚Typisch Rainer', dachte sich Lukas.

Sein Stiefvater streckte ihm zum Abschied die Hand entgegen.

Zaghaft griff Lukas zu. Mit einem Ruck zog ihn Rainer heran und lachte hämisch: „Na siehst du, war doch nicht so schwer, das Kriegsbeil zu begraben."

„Das ist nur für Shelly. Bitte lass sie in Ruhe. Kümmere dich um deine Probleme und fasse sie nicht mehr an. Ich erfahre eh davon." Lukas ging einen Schritt zurück und sah ihn eindringlich an. „Sonst komme ich mit dem Kriegsbeil vorbei!"

Diesmal schluckte Rainer. Er erkannte, wie ernst es Lukas meinte. Rainer nickte. „Gut, bis dann."

„Rechne nicht so bald mit mir. Das Semester fängt an und ich habe einiges um die Ohren. Grüß Shelly und Mum von mir."

„Richte ich aus."

Lukas schloss hinter ihm die Tür. Es war nicht das erhoffte Gespräch. Rainer machte nicht den Anschein, als würde er sich ändern. Lukas zog für sich einen Schlussstrich unter der Sache. So schnell würde er sein Elternhaus nicht wieder besuchen. Das schwor er sich. -- ‚Arme Shelly. Arme Mum.'

* * *

Obwohl sie sich scheinbar ausgesprochen hatten, war Lukas noch nach Monaten vom Verhalten seines Stiefvaters gegenüber Shelly angepisst. Doch es gab Umstände, die ihn zwangen, seinen Schwur zu brechen.

Wegen der Corona-Pandemie schrieben sich weniger Studenten ein oder legten gleich ein Urlaubssemester ein. Darum wurde Lukas' Hiwi-Stelle gestrichen und er musste sich mit anderen Gelegenheitsjobs über Wasser halten. Zudem hatte sich Nikki von ihm getrennt. Nachdem sie ihn Monate lang mit ihrer alten Flamme betrogen hatte und von ihm auch noch schwanger wurde, zog sie bei dem Ex ein. Die 200,- Euro Mietanteil von ihr fehlten zusätzlich. Er wusste nicht, wie er die Wohnung kurzfristig weiter bezahlen sollte. Lukas musste über seinen Schatten springen und um finanzielle Unterstützung bei den Eltern betteln. Trotz aller Bedenken entschied er, wie in all den Jahren seitdem er ausgezogen war, an Heiligabend zu ihnen zu fahren. Lukas schrieb eine Textnachricht an seine Mutter, ob es in Ordnung wäre, wenn er zum Fest kommen würde.

Stunden später bekam er eine kurze Antwort: „Sicher, ich freue mich." Angelika war kein Fan der modernen Technik und der Ansicht, man sollte mehr Briefe schreiben, das wäre persönlicher.

Lukas reichten die paar Worte als Einverständnis.

* * *

Vor der Tür am Haus seiner Eltern zögerte Lukas. ‚Bestimmt macht Rainer wieder seine spitzen Bemerkungen. Ich muss mich beherrschen, ruhig bleiben. Wenn es geht, ignorieren. Einfach darüber stehen.' Wie ein Mantra wiederholte er die letzten Sätze. Das stammte aus eine der Übungen, die er damals bei seinem Schnell-Kurs zur Selbstkontrolle und Konzentration gelernt hatte.

Lukas sah auf das Namensschild -- Wagner. Es war nicht sein Name, aber seine Familie. Er atmete tief ein, dann drückte er auf die Klingel.

Es dauerte einige Sekunden, dann hörte er jemand zur Tür kommen. Es war seine Mutter.

„Oh mein Junge. Schön, dass du da bist. Jetzt kann Weihnachten werden. Komm doch rein." Sie öffnete die Tür weit und bat ihn ins Wohnzimmer. Wie gewohnt zog er seine Schuhe im Flur aus, bevor er die Stube betrat.

Heiße Luft schlug ihm entgegen. Im Kamin brannte ein Feuer. Der Weihnachtsbaum stand im sicheren Abstand daneben, der Wassereimer für den Notfall ebenfalls. Auf seinem Sessel am Wohnzimmertisch saß sein Stiefvater. Er blätterte durch einen Ordner, auf dem das Firmenlogo zu sehen war. ‚Selbst Heiligabend ist ihm sein Geschäft wichtiger, als die Familie', dachte Lukas.

„Hallo Rainer, Frohes Fest wünsche ich dir."

„Gleichfalls!", kam postwendend die Antwort, ohne den Blick zu heben.

„Na, noch Arbeit mit nach Hause genommen?", fragte er, um Interesse zu bekunden.

„Abschlussbilanz und Steuerunterlagen für die Geschäftsaufgabe."

Lukas kannte sich damit nicht aus. Das einzige Wort, was er verstand, war ‚Geschäftsaufgabe'. In seinem Hirn ratterte es. „Was? Aufgabe? Du machst dicht?"

„Muss ich. So gut wie keinen Umsatz in diesem Jahr gemacht." Rainer schaute ihn an. Lukas erkannte dicke Ränder unter seinen Augen. In letzter Zeit hatte sein Stiefvater bestimmt nicht viel Schlaf bekommen. Jedenfalls sah er nicht gut aus.

Diese Neuigkeit warf Lukas' Plan komplett über Bord. Unter diesen Umständen konnte er auf keine finanzielle Unterstützung hoffen. „Was nun?", fragte er laut.

„Tja!" Rainer zuckte mit den Schultern. „Wir machen im Januar noch einen Ausverkauf, dann ist Schluss."

„Hast du versucht staatliche Hilfen zu beantragen? Die haben doch extra Geld für solche Fälle."

„Hab ich versucht. Das ist ein Dschungel, durch den keiner durchsteigt. Vier Mal habe ich beantragt und nachgereicht. Ich habe es aufgegeben. Ende Januar ist Schluss!"

„Genau, jetzt mach mal Schluss, Rainer!" Angelika kam mit einer Kanne Kaffee und einem aufgeschnittenen Stollen herein und platzierte beides auf dem Tisch. „Vergiss mal für ein paar Stunden die Sorgen, jetzt wird Weihnachten gefeiert."

Rainer klappte den Ordner zu und legte ihn zur Seite. So resignierend hatte Lukas seinen Stiefvater noch nie erlebt. Dieser leere Blick. Es machte ihm Angst. Er schaute zu seiner Mutter. Sie schenkte ihm Kaffee ein.

„So ist das nun mal mein Junge. Wir müssen auch das Haus aufgeben. Wir ziehen dann zu Onkel Heinz. Er hat Rainer eine Arbeit angeboten, dazu eine Doppelhaushälfte."

Soweit sich Lukas erinnern konnte, besaß Rainers älterer Bruder eine Firma mit mehreren Angestellten und war im Holzgeschäft. Das würde aber bedeuten, dass sie fast 200 Kilometer wegziehen würden.

„Wie, wann? Etwa im Januar schon?" Lukas bekam ein flaues Gefühl im Magen. Schwer sank er in das Sofa. Fast hätte er seine Tasse fallen lassen. „Warum das Haus auch?"

„Ich habe es als Sicherheit für das Geschäft hinterlegt. Der neue Besitzer wird den Laden nur übernehmen, wenn das Haus dabei ist. Der will hier im Februar einziehen. Das war seine Bedingung."

„Dann hast du schon alles unterschrieben? Ihr zieht weg?", vergewisserte sich Lukas.

„Ja, ist schon fix! Januar ist Schluss."

„Und was ist mit Shelly? Sie macht doch ihr Abi."

„Tja, die wird mit umziehen müssen", warf Rainer ein. „Mit gefangen, mit gehangen!"

Michelle stand im Türrahmen und hatte alles mit angehört. Ihre Augen waren rot unterlaufen. „Dann kann ich mich auch gleich aufhängen." Sie drehte sich um und stampfte die Treppe hinauf. Oben knallte sie die Zimmertür, dass das Kaminrohr wackelte.

„Sie ist wütend", kommentierte Angelika ruhig. „Sie wird da in die zwölfte Klasse zurückversetzt. Es gibt wohl ihre Kurse nicht. Das ist für uns alle keine einfache Zeit." Tröstend strich sie ihrem Mann über dem Arm. „Wir können froh sein, dass sein Bruder uns aufnimmt und deinem Vater eine Arbeit gibt. Stell' dir nur vor, wir müssten sonst von der Stütze leben."

„Mum, so heißt das heute nicht mehr. Es muss doch einen anderen Weg geben?" Lukas schaute zu Rainer.

„Egal, wie man das Kind nennt", sagte dieser. „Fakt ist, wir ziehen um. Basta!" Demonstrativ schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch. Der Knall war laut genug, dass er im ganzen Haus zu hören war. Lukas wusste, für seinen Stiefvater war damit Ende der Diskussion.

Ein plötzlicher Wutschrei gellte von oben aus Michelles Zimmer.

„Ich gehe mal zu ihr. Vielleicht kann ich mit ihr reden." Lukas erhob sich und legte beim Hinausgehen tröstend eine Hand auf Angelikas Schulter. Sie tätschelte den Handrücken und gab einen tiefen Seufzer von sich.

* * *

Lukas klopfte an Shellys Zimmertür. Von drinnen hörte er ein Schluchzen. Langsam öffnete er die Tür einen Spalt. Shelly lag auf dem Bett, ihr Gesicht ins Kopfkissen gedrückt.

„Darf ich reinkommen?", fragte er leise.

Drei schnelle Schluchzer folgten hintereinander. „Ja, DU darfst", murmelte sie ins Kissen.

Lukas drückte die Tür hinter sich zu. Er setzte sich an die Bettkante. „Hey, ich dachte, du freust dich, wenn ich zu Weihnachten komme." Er strich ihr über die blonden Haare. „Nun liegst du hier und heulst?"

Shelly drehte ihren Kopf zu ihm. Die Augen waren gerötet und die Wangen glänzten nass.

„Oder sind das Freudentränen?"

Sie setzte sich auf und legte ihre Arme um ihn. „Das ist alles so ungerecht."

Tröstend drückte er sie an sich. „Das ist es." Sie hielten sich eine Weile schweigend im Arm. Shelly beruhigte sich, ihr Schluchzen ließ nach.

„Warum muss ich mit umziehen?", fragte sie. „Ich bin doch jetzt achtzehn. Nächstes Jahr will ich sowieso ausziehen. Nur weil Papa aufgibt, werde ich bestraft und soll nochmal die Zwölfte machen. Ich verfluche diese scheiß Pandemie!"

„Steht das denn schon fest? Gibt es kein anderes Gymnasium, das Kunst als Schwerpunkt anbietet?"

„Das ist ein Kleckerdorf, die haben noch nicht mal ein Einkaufszentrum. Das Gymi ist im Nachbarort. Da verschenke ich ein ganzes Jahr und, wer weiß, vielleicht kann ich hinterher damit nicht mal Architektur studieren."

„Das ist echt Kacke."

Shelly drückte ihren Halbbruder fest an sich. „Ich dachte auch schon dran, für ein paar Monate bei euch zu wohnen. Mama sagt, das geht nicht, weil eure Wohnung zu klein ist und du und Nikki keinen Platz habt. Ich hab sogar schon geschaut, es gibt ein Gymnasium bei euch um die Ecke, da könnte ich normal mein Abi machen, oder sogar weiter hier aufs Gymi gehen. Da müsste mich nur jemand fahren oder ich fahre mit dem Bus. Dann muss ich aber um 5 Uhr aufstehen." Sie schluchzte. „Es wäre nur für ein halbes Jahr, dann würde ich vielleicht ins Studentenwohnheim ziehen oder suche mir ne WG."

Lukas erkannte die Notlage, in der sie sich befand. „Du hast dich also informiert." Grübelnd legte er den Kopf schräg. „Ich glaube, ich habe eine Idee."

„Echt?" Hoffnung keimte in ihr auf.

„Weißt du, eigentlich bin ich hier, weil ich Mama und Rainer um Geld bitten wollte. Ich habe meinen HiWi-Job verloren und Nikki und ich ... Nun, wir haben uns getrennt. Wir wohnen nicht mehr zusammen."

Shellys Gesicht erstrahlte. Sie verstand, was das bedeutete. „Das ist ja spitze!" Sie bemerkte, wie missverständlich es formuliert war, und korrigierte sich. „Also, nicht dass mit Nikki." Wieder stockte sie. „Das andere auch nicht." Sie schaute nach unten. „Du weißt schon, was ich meine."

„Klar, du ziehst zu mir!"

Shelly strahlte. „Super! Klasse! Ich fange sofort an zu packen." Sie sprang auf und machte einen Schritt zum Kleiderschrank. Mitten in der Bewegung drehte sie sich um, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf dem Mund. „Du bist mein Held. Luki kommt, seine Prinzessin zu retten. Bruderherz, ich liebe dich!"

„Sollten wir das nicht erst mit Mama und Rainer besprechen?"

„Nix da, ich bin achtzehn, ich kann selbst entscheiden."

„Davon habe ich aber noch kein Geld für die Miete und essen müssen wir auch", erinnerte Lukas.

„Immer nur Geld, Geld, Geld." Sie ballte die Fäuste. „Mann, ich will doch nur endlich hier raus." Sie stampfte mit dem Fuß auf. „Ich will zu dir. Da geht es mir gut, das weiß ich."

Lukas stand auf. Er griff ihre Arme und drehte sie zu sich. „Shelly, oh Shelly!" Er zog seine kleine Schwester an sich. „Ich helfe dir. Ich rede mit Mama und Rainer. Sie müssen einfach einsehen, dass es das Beste für dich ist."

„Müssen sie einfach", bekräftigte sie. „Wenn nicht, komme ich trotzdem mit zu dir. Ich halte es hier nicht länger aus."

„Warum hast du mich eigentlich nicht angerufen oder geschrieben?", fragte Lukas. „Das hätten wir alles früher regeln können, vor allem, das mit deiner Schule."

„Papa ist erst gestern damit rausgerückt."

„Gestern? Der muss das doch schon seit Monaten wissen. Auch das mit dem Schulwechsel? Wie hat er das denn gemacht?"

„Da hat ihm wohl sein Bruder geholfen, oder vielmehr seine Schwägerin und Patrick, unser lieber Cousin, die Pfeife."

„Der kleine Pickelprinz? Was hat der damit zu tun?"

„Der geht wohl auf das Gymnasium. Der hat mit Tante Katrin für Papa alles organisiert."

„Boah, ich glaube, es hackt." Lukas war wieder auf 180. „Statt uns zu informieren und mit uns eine Lösung zu finden, lässt er Fremde in unsere Familienangelegenheiten herumpfuschen und stellt uns vor vollendete Tatsachen. Den knüpfe ich mir vor!" Wütend drehte er sich zur Tür. Shelly hielt ihm am Arm zurück.

„Bitte nicht."

„Was? Warum? Gerade eben hast du ihn selber noch verflucht."

„Das tue ich auch. Aber denk mal an Mama. Sie wird die Leidtragende sein."

„Shelly, du hättest sie vorhin sehen sollen. Die halten zusammen. Mum redet ihm nach dem Mund. Sie hat dich nicht verteidigt, sie war auf seiner Seite. Für sie ist nur wichtig, dass die Leute nicht reden oder mit dem Finger auf sie zeigen."

Seine Schwester schwieg. Das hatte sie auch schon erkannt. Für ihre Mutter zählte die Fassade einer heilen Welt. Wie es darunter aussah, war egal, solange es niemand bemerkte. Mit Rainer an der Front war es nie einfach, diese aufrecht zu halten.

„Lass uns nach unten gehen. Wir müssen mit ihnen reden", schlug Lukas vor.

„Gut, ich komme mit."

Sie schickten sich an, hinunter zu gehen, da bemerkte Lukas Shellys Outfit. „Willst du so bleiben? Ich meine, es ist Weihnachten. Wir essen bestimmt bald."

Shelly sah an sich herunter. Schlabber T-Shirt und ausgebeulte Jogginghose. Sie lachte auf. „Stimmt. Ist nicht gerade festlich. Warte kurz, ich ziehe mich schnell um." Seine Schwester zog ein schlichtes schwarzes und ein rotes Coctail-Kleid aus dem Schrank. „Welches findest du besser?"

„Klar das Rote. Das sieht weihnachtlich aus."

Sie hing das andere Kleid zurück und zog sich im nächsten Moment das T-Shirt über dem Kopf. Drunter trug sie keinen BH. Shelly machte sich nichts daraus, freizügiges Verhalten zwischen ihnen war normal. Letztendlich neckte sie ihn gern damit. Sie wusste, er liebte es, nackte Mädchen von ihrer Statur anzusehen. Vor Jahren fand sie es heraus, als sie sich noch einen Computer teilten. Sie stöberte in seinem Browserverlauf und entdeckte zahlreiche Porno-Clips, einige mit Bruder-Schwester-Sex oder BDSM. Seitdem hatte sie oft Fantasien von sich und Lukas. Sie brauchte keinen Freund. Das Internet gab alles her, und wenn ihr Bruder zu Besuch war, konnte sie sich den Spaß nicht verkneifen. So bekam sie neue Fantasien für ihren nächsten Orgasmus.

Passend zu dem gewählten Kleid suchte sie in ihrem Unterwäschefach nach dem roten Spitzen-BH. Als sie ihn gefunden hatte, drehte sich Shelly zu ihrem Bruder, hielt den BH vor ihre Brüste und fragte: „Den hier oder so?" Dabei zog sie den Bügel-BH fort und legte den Kopf schräg.

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