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Jana - Episode 03

Geschichte Info
Episode 3 von Fireflys.
14.3k Wörter
4.66
11.8k
14

Teil 3 der 5 teiligen Serie

Aktualisiert 11/22/2023
Erstellt 10/26/2023
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Episode 3

Dort betrat ich das Haus leise durch den Garten. Das Wohnzimmer war nur spärlich beleuchtet, und mein Vater saß auf dem Sofa, mit der Fernbedienung in der Hand, während er gelangweilt durch die Kanäle zappte. Er blickte kurz auf, als er meine Schritte hörte, und fragte: "Alles in Ordnung, Jana? Hat alles mit Niels geklappt?"

Ich nickte eilig und murmelte: "Ja, alles gut, Papa. Ich geh jetzt schlafen, bin total müde."

Papa nickte und wandte sich wieder dem Fernseher zu. Ich eilte die Treppe hinauf und schloss leise meineZimmertür hinter mir. Mein Herz pochte immer noch vor Aufregung, aber gleichzeitig plagte mich ein schlechtes Gewissen. Was ich eben da draußen mit Niels geteilt hatte, fühlte sich so aufregend und gleichzeitig verboten an.

Ich warf mich auf mein Bett und griff nach meinem Handy. Doch Julia hatte sich heute offenbar nicht gemeldet -- sonderbar. Ich schrieb ihr, was sie so machte und ob wir gleich noch telefonieren würden. Dann packte ich meinen Pyjama und verließ mein Zimmer in Richtung Bad. Dort zog ich mir die Hose und den Slip aus und betrachtete meinen Schambereich, der unangenehm zog -- aber mehr innerlich als von außen.

Vorsichtig berührte ich mich dort und war erleichtert, dass es nicht so aussah als hätte er mich verletzt, als er mit seinem Finger in mich eingedrungen war. „Krass ...", seufzte ich und führte mir selbst meinen Finger ein wenig ein, merkte aber sofort einen leichten brennenden Schmerz und unterließ weitere Experimente. Als ich mein Finger wieder herauszog, sah ich sofort ein wenig Blut daran. Da ich zurzeit nicht meine Tage hatte, war es klar, was das bedeutete.

‚Von Jules Vater mit dem Finger entjungfert werden' -- zählte, soweit ich mich erinnern konnte, nicht zu meinen Lebenszielen. Aber es ekelte mich auch nicht an, denn ich fand Niels ja eh schon immer cool. Nicht so cool, dass ich es wirklich darauf angelegt hätte mit ihm intim zu werden, aber ... es gab sicher schlechtere Alternativen. Ich war aber jetzt nicht verliebt in ihn oder so, dafür war er viel zu sehr Jules Vater -- fast wie mein eigener Vater. Okay, bei dem Gedanken wurde es jetzt doch schräg und ich verdrängte das lieber.

Dann bückte ich mich zu meiner Hose und zog die Geldscheine aus der Hosentasche. Soweit ich wusste, hatte ich nie so viel Geld auf einmal besessen wie in diesem Augenblick. Stolz war ich jetzt nicht unbedingt darauf, jedoch fand ich es auch nicht wirklich schlimm, das Geld dafür genommen zu haben. 200 Euro in zwei Tagen, konnte sich schon sehen lassen. War vermutlich auf den Tagessatz mehr als meine Mama verdiente.

Ich duschte mich ausgiebig, putzte mir die Zähne und zog mir den Pyjama über. Ich hatte gerade mein Zimmer betreten als Vincent aus seinem Zimmer kam und mich total seltsam anblickte. Er wirkte ganz schön verstört und schloss die Tür hinter sich -- was er nie tat.

„Was ist denn jetzt los?"

„Du ... du scheinst völlig los zu sein.", zischte er verärgert.

„Wegen eben, das mit Veronica?", fragte ich irritiert über sein aufbrausendes Temperament plötzlich. „Ja, aber das auch, aber vor allem wegen der Sache die da zwischen dir und Julia läuft. Das ist doch nicht normal!"

Irritiert starrte ich ihn an, fragte mich was er meinte, wenn er von ‚mir und Julia' sprach. Er konnte ja kaum irgendwas wissen, wenn er nicht ... Mein Kopf ruckte herum, Julias Tagebuch lag NEBEN meinem Kopfkissen, nicht darunter. Hitze schoss mir in den Kopf als ich auf Vincent zustürmte und ihn am Kragen packte und so fest gegen die Tür schlug, dass es im ganzen Haus dröhnte: „Was fällt dir ein Julias Tagebuch zu lesen? Bist du Wahnsinnig!"

Vincent stammelte, während er sich mühsam aus meinem Griff befreite: "Es geht nicht darum, dass du mit ihr an diesem Abend rumgemacht hast. Es geht darum, was sonst noch in dem Buch drinsteht! Das Tagebuch ist völlig krank, pervers! Julia hat sich all diese absurden Fantasien ausgedacht, die sie mit dir erleben möchte. Das ist total widerlich."

Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, und ein beklemmendes Gefühl der Scham sich in mir ausbreitete. Vincent hatte offenbar tatsächlich das Tagebuch gelesen. Der Beweis folgte augenblicklich: "Da steht, dass sie davon träumt, dich in einem Schulmädchenkostüm zu sehen, Jana. Das ist doch total gestört! Vor allem der Teil, wo Julia fantasiert, wie sie dich mitten in der verdammten Schule leidenschaftlich küsst! Sie beschreibt, wie eure Lippen sich berühren und wie du dich vor der ganzen Schule wie eine Schlampe verhältst. Es ist widerwärtig, wie du dich und uns bloßstellst, Jana!"

Mein Herz klopfte heftig in meiner Brust, und ich rang nach Worten, um mich zu verteidigen. "Vincent, das ... sind nur Fantasien ... das sind Julias ganz privaten Gedanken. Es geht dich nichts an."

Er ignorierte meine Worte und fuhr fort: "Stell dir vor, wenn sie das wirklich tut. Die ganze Schule wird über euch herfallen. Du wirst zur Zielscheibe von Spott und Mobbing. Willst du das wirklich riskieren?"

Die Panik stieg in mir auf, als ich über seine Worte nachdachte. Was, wenn er recht hatte? Was, wenn Julias intime Fantasien an die Öffentlichkeit gelangten? Aber gleichzeitig konnte und wollte ich diesen aufregenden Part unserer Beziehung nicht beenden. Trotzdem merkte ich wie Panik in mir aufstieg, die Vincents Worte auslösten. Es brannte in mir wie ein heißes Feuer. Ich versuchte mich und Vincent zu beruhigen und sprach mit zitternder Stimme: "Vincent, du übertreibst. Julia würde so etwas niemals in der Öffentlichkeit tun. Sie ist klug und verantwortungsbewusst. Das ist nur eine Fantasie in ihrem Tagebuch, nichts weiter."

Aber Vincent schien nicht bereit, nachzugeben. Er bohrte weiter in meiner Unsicherheit herum, als ob er ein Messer in mein Herz stieß: "Glaubst du wirklich, sie würde es dabei belassen? Fantasien können mächtig sein, Jana. Und was ist, wenn sie eines Tages nicht widerstehen kann? Dann wird alles, was du jetzt aufbaust, in Sekunden zerstört sein. Du wirst allein dastehen und dir wünschen, du hättest auf mich gehört."

Die Tränen stiegen mir in die Augen, während ich zwischen meiner Liebe zu Julia und der Angst vor möglicher öffentlicher Demütigung hin- und hergerissen war. Vincent hatte eine dunkle Wolke der Unsicherheit über unsere Beziehung geworfen, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Doch anstelle es jetzt mal auf sich beruhen zu lassen, drehte er noch mehr auf: "Stell dir vor, wie die Leute in Hirschberg reagieren werden, Jana", warnte er mit einem bitteren Unterton. "Ich wette Inga, Melanie und Andrea würden sich auf der Stelle von dir abwenden. Und unsere Eltern, sie würden von den anderen komisch angeschaut werden. Erinnerst du dich, als rauskam, was Dennis Schmidt damals gemacht hat? Und das war weitaus unproblematischer."

Während er sprach, wurde mir bewusst, dass die Konsequenzen tatsächlich weitreichender sein könnten. In unserer konservativen kleinen bayrischen Gemeinde würden die Menschen wahrscheinlich nicht mit Verständnis reagieren. Die Angst vor dem sozialen Ausschluss und den negativen Auswirkungen auf meine Familie wuchs in mir.

„Wenn du diesen Trieb wirklich ausleben musst, dann mach es doch mit Veronica. Sie ist sowieso nur für zwei Wochen hier. Es wird niemals jemand erfahren, und du kannst deine Neugier befriedigen, ohne Julia und uns in Gefahr zu bringen."

Sein Vorschlag traf mich völlig unerwartet. Die Vorstellung, etwas mit Veronica zu haben, war zwar verlockend, aber es ging mir ja nicht um das zierliche Mädchen vom Campingplatz, sondern um Julia. Ich war in Gedanken ebenfalls schon deutlich weiter -- allein schon was in der letzten Nacht passiert war.

Während ich mit meinen Gedanken und Emotionen rang, spürte ich einen wachsenden Ärger in mir. Vincent mochte vielleicht glauben, dass er recht hatte, aber das bedeutete nicht, dass es seine Entscheidung war, wie ich mit meiner Beziehung zu Julia umging. Dies waren mein Leben und meine Liebe, und ich ließ mir sicher nicht von meinem kleinen Bruder erklären was okay war und was nicht.

Es war daher auch mehr trotz der mich überkam, als ich den Kopf hob, um Vincent anzusehen. "Hör mal, Vincent", stellte ich klar, "du hast hier überhaupt kein Mitspracherecht. Das geht dich nichts an, wir werden vorsichtig sein und niemand wird etwas mitbekommen.

Mein kleiner Bruder schüttelte den Kopf: „Also ob. Rede dir das doch selbst ein, aber du weißt es besser. Sowas bleibt nicht lange geheim. Und dann werden alle über uns lästern. Vor allem über Jule ... nachdem sich ihre Eltern eh schon getrennt haben."

Wir starrten uns noch einen Moment an, dann verließ Vincent mein Zimmer und ich war wieder allein. Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu beruhigen. Doch meine Erleichterung währte nicht lange. Ein beklemmendes Gefühl überkam mich, als mir bewusst wurde, dass Vincent auch Julias letzten Eintrag gelesen hatte. Er kannte jetzt all die intimen Details und Geheimnisse, die zwischen Julia und mir passiert waren.

Schließlich wurde mir auch noch klar, dass er Stellen kannte, die ich noch nicht mal gelesen hatte. Er musste das alles heute Nachmittag gelesen haben. Ich griff nach dem Buch, warf mich auf das Bett und las die Seiten zu Ende, die ich noch nicht gelesen hatte.

Tatsächlich gab es die Stellen in dem Buch, relativ weit hinten. Vermutlich hatte Vincent die Seiten gar nicht alle gelesen, sondern sich von hinten nach von durchgearbeitet. Es war auch bei weitem nicht alles über mich. Viel ging es auch um ihre Eltern und die Trennung. Julia war nicht dumm und sie ahnte wohl schon, dass das Haus irgendwann zu klein für Jutta und Niels werden würde.

Ich hatte den Eindruck desto düsterer ihre Familiensituation wurde, je öfter sie über die andauernden Streitigkeiten ihrer Eltern schrieb, desto häufiger schrieb sie Dinge über mich, wie zum Beispiel:

„Ich kann einfach nicht aufhören, an sie zu denken. Bei allem, was wir tun, dreht sich in meinem Kopf nur noch, wie sehr ich Jana liebe. Heute waren wir am See, und ich konnte meine Blicke kaum von ihr lassen. Ihr bezauberndes Lächeln, ihre sinnlichen Bewegungen - sie ist einfach so verdammt verführerisch. Wenn ihre Augen mich streifen, fühle ich seit Kurzem, wie es in mir heiß aufglüht.

In meinen Gedanken spiele ich immer wieder mit wilden Fantasien darüber, was ich gerne mit Jana anstellen würde. Ich stelle mir vor, wie wir Hand in Hand durch den Wald spazieren, unsere Finger ineinander verschränken, und plötzlich presst sie mich leidenschaftlich gegen einen Baum, unsere Lippen verschmelzen in einem atemberaubenden Kuss. Die knisternde Spannung zwischen uns ist geradezu elektrisierend. Ihre Hände würden meinen Körper erkunden, unter mein Kleid gleiten, meinen Slip langsam herunterziehen, während ich meine Beine leicht spreize. Ich würde die Augen schließen und ihre sanften küssen dort spüren ... ihre Zunge ... ihren heißen Atem an der intimsten Stelle, die ich besitze."

„Puhhhhh...", stöhnte ich leise auf als mir warm wurde. Das war schon krass Jule, und es wurde nicht besser. Nach drei weiteren Seiten bemerkte ich, dass eine der Seiten herausgerissen war. Es hätte Julia selbst gewesen sein können, aber das glaubte ich nicht. Also musste es Niels oder Vincent gewesen sein. Warum sollte Niels das tun? Gab es etwas zwischen Julia und ihrem Vater das niemand erfahren sollte? Nein, das glaubte ich nicht. Vermutlich war es Vincent gewesen, aber ... das Motiv sah ich nicht.

Ich las das Buch noch in den folgenden Minuten zu Ende und klappte es dann zu. Meine Gendanken waren eh viel zu ungeordnet, so dass ich nicht in der Lage war, heute noch eine Lösung für das, oder irgendeines meiner Probleme zu finden. Ich löschte das Licht und brauchte trotzdem noch lange, ehe ich einschlief.

[Mittwoch]

Am nächsten Morgen war das Aufstehen eine regelrechte Herausforderung. Mein Kopf fühlte sich an, als wäre ich mit Anlauf gegen eine Betonwand gelaufen. Ich kämpfte mich aus den kuscheligen Decken und setzte mich müde auf den Bettrand. Die Ereignisse des gestrigen Abends und die Enthüllungen aus Julias Tagebuch hatten meine Gedanken in ein wahres Chaos gestürzt.

Schwerfällig erhob ich mich schließlich und schlurfte ins Badezimmer. Das heiße Wasser der Dusche versprach etwas Erleichterung. Ich zog meine Kleidung aus und betrachtete mich nackt im Spiegel. Mein Gesicht zeigte Spuren der Schlaflosigkeit und der emotionalen Turbulenzen der letzten Nacht. Mein Blick war leer, und meine Augenringe tief. Abgesehen davon gefiel ich mir jedoch ganz gut. Julia hatte in ihrem Tagebuch ein paar Zeilen geschrieben, wie sehr sie meine Figur liebte und vor allem meine langen Beine. Ich grinste schief, als ich ein paar erotische Posen vor dem Spiegel übte -- die würden Julia sicher gefallen. Dann dachte ich daran, wenn Jule sich so vor mir ausziehen würde und sich so bewegen würde. Ich atmete tief ein und spürte, wie mich der Gedanke plötzlich erregte. Das wäre vor ein paar Tagen sicher nicht passiert.

"Wow...", seufzte ich leise und drehte mich um, um die Dusche anzustellen. Das warme Wasser umhüllte mich, und ich versuchte, die Verwirrung und den Stress zumindest für einen Moment zu vertreiben. Doch anstatt einen klaren Kopf zu bekommen, konnte ich das Bild von Julia nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Ihr Lächeln, ihre Augen, ihr verführerischer Blick - all das hallte in meinen Gedanken wider und fachte meine eigenen Gefühle an. Die Dusche warf dampfende Schatten auf die Badezimmerwand, aber meine Gedanken waren von einer anderen Art von Hitze erfüllt.

Ich vergewisserte mich noch einmal, dass die Tür zum Badezimmer fest geschlossen war und niemand in der Nähe war. Das Bad war erfüllt vom Rauschen des Wassers, das auf mich herabprasselte. Mit einem tiefen Atemzug und einem klopfenden Herzen ließ ich schließlich meinen Gedanken freien Lauf...

Die Bilder von Julia, ihrer Anmut und ihrer Schönheit, drängten sich in meinen Kopf. Ich stellte mir vor, wie sie sich langsam auszog, ihre Hände über ihren Körper glitten und sie sich verführerisch bewegte. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und ein unerwartetes Verlangen überkam mich. Mein Körper reagierte auf meine Gedanken, und ich konnte spüren, wie die Hitze in mir aufstieg. Meine Hand fand den Weg zwischen meine Beine und sofort spürte ich, dass es genau das war, dass ich jetzt brauchte.

Ich schloss die Augen und ließ meiner Lust freien Lauf, während das warme Wasser über mich strömte. Es fühlte sich an, als ob Julia in diesem Raum bei mir war, als ob sie meine Gedanken lesen konnte. Es war ein Moment der Intimität und Verbindung, der mir gleichzeitig Angst machte und mich erregte. Meine Finger rieben immer fordernder und ich kam kurz darauf schwer atmend zu den Bildern meiner besten Freundin im Kopf.

Als ich schließlich aus der Dusche trat und mich abtrocknete, konnte ich nicht anders, als mich zu fragen, was in den letzten Tagen mit mir passiert war. Meine Gefühle und Gedanken schienen sich unaufhaltsam zu verändern.

Ich trocknete mich sorgfältig ab und wickelte das Handtuch um mich, bevor ich zurück in mein Zimmer ging. Auf meinem Schreibtisch lag mein Handy, und ich bemerkte, dass ich eine Nachricht von Julia erhalten hatte. Sie entschuldigte sich dafür, gestern nicht mehr angerufen zu haben, und erklärte, dass sie den ganzen Tag mit ihrer Mutter unterwegs gewesen war. Ihr Handyakku sei auch nicht gerade der Beste gewesen.

Ich zögerte einen Moment, bevor ich Julia antwortete. Die Frage nach der herausgerissenen Seite aus ihrem Tagebuch brannte mir auf der Seele. Ich tippte eine Nachricht und fragte sie direkt: "Jule, hast du die Seite aus deinem Tagebuch gerissen? Und wenn ja, was stand darauf?"

Julia antwortete schnell: "Nein, sicher nicht. Und sonst hatte es niemand gesehen."

Ich sah einen Moment unschlüssig auf die Nachricht, denn ich wusste, dass Julia völlig daneben lag. Niels und Vincent hatten definitiv das Buch in der Hand gehabt. Also beschloss ich, ihr den Inhalt der Seite vor und nach der fehlenden Seite zu schreiben, in der Hoffnung, dass Julia sich erinnern würde oder etwas dazu sagen konnte.

Ich schickte Julia eine detaillierte Nachricht und beschrieb den Inhalt so genau wie möglich. Dann wartete ich gespannt auf ihre Antwort und hoffte, dass sie irgendeine Information hatte, die Licht ins Dunkel bringen würde.

Julias Antwort ließ mich etwas erleichtert aufatmen. "Nein, glaube nichts Schlimmes, wenn du das meinst. Vermutlich war es etwas von dem Tag am See mit dir und Vincent."

Ich konnte spüren, wie sich die Spannung in meinem Körper etwas löste. Vielleicht war es wirklich nur eine belanglose Seite aus einem Tagebuch, die aus Versehen herausgerissen worden war. War es mein Bruder gewesen, der die Seite herausgerissen hatte. Ich vermied es lieber Julia noch weiter zu fragen, da ich befürchtete sie könnte Verdacht schöpfen.

Ich vermied es lieber, Julia weiter zu fragen, da ich befürchtete, sie könnte Verdacht schöpfen. Stattdessen lenkte ich das Gespräch auf eine leichtere Ebene und schrieb: "Wie geht's dir denn? Was machen die Jungs in Spanien so?" Ich versuchte, amüsiert zu klingen.

Julia antwortete mit einer ironischen Bemerkung: "Oh, du weißt schon, die Jungs sind langweilig. Aber es gibt da dieses eine Mädchen, von dem ich ein ziemlich sexy Video bekommen habe." Ihre Antwort überraschte mich, und ich spürte, wie meine Neugierde geweckt wurde.

"Wirklich? Ein sexy Video, sagst du? Das klingt ja spannend. Wer ist denn diese Glückliche?", schrieb ich, und Julias Antwort ließ mein Herz schneller schlagen: "Tja ... so 'ne blonde, lange aus Hirschberg, die sicher schon ein wenig aufgeregt ist, was passiert, wenn wir uns wiedersehen."

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, und ich antwortete schüchtern: "Ein bisschen..."

Dann schickte Julia eine Nachricht, die meine Aufregung steigerte: "Gott, ich kann es nicht erwarten, dich zu küssen ... dich in den Arm zu nehmen und ... dich zu streicheln."

Doch in ihrer nächsten Nachricht klang plötzlich Unsicherheit mit: "Oder denkst du vielleicht, dass es doch keine gute Idee mehr wäre ... das mit uns ... du hast mein Tagebuch gelesen, ja?"

Ich starrte auf ihre Nachricht, schloss die Augen und dachte an das Gespräch mit Vincent. Vorsichtig schrieb ich:

"Julia, du weißt, dass ich dich liebe, und dieses Neue was wir da zusammen entdeckt haben, ist aufregend. Aber du weißt auch, wie die Leute in Hirschberg sind, und wenn das rauskommt, könnte es wirklich schwer werden."

Julias Antwort kam schnell, und sie schrieb mit entschlossenen Worten: "Jana, ich würde wirklich alles für dich tun, und ich will diese Beziehung mit allem, was dazugehört. Ja, ich weiß, dass es schwierig sein könnte, wenn es rauskommt, aber ich bin bereit, das Risiko einzugehen. Ich will uns eine Chance geben, Jana, weil ich dich liebe und ich glaube, dass wir zusammen glücklich sein können. Lass uns nicht von Angst davon abhalten, das zu verfolgen, was wir wollen."

Ich seufzte und las den Text von Julia mehrfach durch, spürte die Wärme ihrer Wörter. Schließlich nickte ich zustimmend und schrieb zurück:

"Du hast recht, tut mir leid ... ich habe einfach nur Angst davor, was passiert wenn das hier rauskommt."

Julia schrieb: "Hey, mach dir keine Sorgen, Jana. Bisher ist ja noch gar nichts wirkliches passiert. Du kannst dir immer noch anfangen Sorgen machen, wenn wir mit den echt schmutzigen Dingen anfangen.???"

Tatsächlich musste ich lachen, und ich schrieb ein bisschen erregt zurück: "Was da wäre?"

„Ach komm schon Jana, du hast mein Tagebuch gelesen. Such dir was aus!"

Ich biss mit auf die Unterlippe. „Also gehen wir spazieren durch den Wald, ich nehme deine Hand und ... ", ich sendete den Satz so ab.

„Schön, Jana! Jetzt sitze ich hier am Frühstücksbuffet und hab n feuchtes Höschen!"

Ich konnte nicht anders, als bei ihrer provokanten Nachricht zu lachen, aber ich spürte auch, wie mein Herz schneller schlug. Die Vorstellung, Julia so zu erregen, machte mich selbst aufgeregt. "Du bist wirklich verrückt, Julia", schrieb ich zurück, "und ich liebe es!"