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Jana - Episode 03

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"Dann hast du die Seite aus ihrem Tagebuch gerissen, oder?", fragte ich, und Vincent nickte schuldbewusst. Ich überlegte einen Moment und fragte dann: "Hat sie etwas Gemeines über dich geschrieben?"

Er sah überrascht auf und schüttelte den Kopf. "Nein, es war eigentlich etwas Nettes. Ich weiß nicht, ob du die Seite zurückhaben möchtest..."

"Nein, behalte sie", sagte ich mitfühlend. Es war offensichtlich, dass Vincent unter dieser Situation litt, und ich wollte nicht, dass er noch mehr leiden musste.

Ich lächelte, nahm meinen kleinen Bruder fest in den Arm und war glücklich über seinen Sinneswandel. Es bedeutete mir viel, dass er mir die Wahrheit gesagt hatte, obwohl das sicherlich schwer für ihn gewesen war. Würde sich zeigen, wie er mit der Situation klar kommen würde.

Dann scherzte er plötzlich: "Jana ... echt jetzt ... ich kann deine Brüste an mir spüren ..."

Ich schmunzelte, drückte ihn noch was fester und provozierte ihn ein wenig: „So glotzt du sie aber zumindest nicht andauernd an."

„Ha ha!", erwiderte er als ich ihn losließ. Dann warfen wir uns diesen Blick zu -- denselben Blick den wir draufhatten ehe wir uns draußen durch die Vorgärten der Nachbarn jagen. Diesmal aber grinste er frech und kniff mir fest in meine rechte Brust: „Mööp mööp!"

Ich starrte ihn entsetzt an, während er auflachte und vom Bett sprang. Ich schrie auf, sprintete ihm nach: "Boah du kleiner Drecksack! Das...", mir fehlten die Worte.

Vincent grinste, sprintete durch mein Zimmer auf den Flur und ich hechtete hinterher. Durch das Haus ging es, die Treppe rauf auf den Dachboden. Dumme Wahl, denn von dort würde er nicht mehr entkommen können.

„Komm her, du Kleiner Bastard!", rief ich lachend, während Vincent sich an den alten Möbeln vorbei zu unserer alten Couch kämpfte, die er als Barriere nutzen wollte.

Ich ließ mich nicht abhalten, sprang elegant über die Lehne der Couch und landete auf der anderen Seite. Vincent blickte mich entgeistert an. „Das war nicht fair!"

„Fair? Du hupst auf meinen Titten herum, da gibt es kein Fairness mehr."

„Ach komm schon ...", lachte er hämisch auf und zeigte auf meine Brust: „ ... ist doch echt keine große Sache."

Ich verstand die Anspielung und kniff die Augen zusammen, ehe ich mich lachend auf ihn warf: „Pass mal auf du Blödmann!" Dann rangelten wir und lachten auf dem Boden -- eigentlich normal für uns, aber etwas schräg war es schon, dass ich obenrum nix anhatte. Schließlich schaffte ich es auf Vincent zu klettern und mich auf seine Schoß zu setzten. Während ich seine Arme festhielt, warte ich ihn: „Nächstes Mal fängst du dir eine ... nur damit das klar ist. Und von wegen pervers ... seiner Schwester an die Titten fassen, das ist schon was krank!"

Vincent lächelte erst verlegen, blickte auf meinen Oberkörper und seufzte: „Ich fass es trotzdem nicht das du Jules Brüste in der Hand hattest."

Ich funkelte ihn an: „Nicht nur in der Hand ...", zur Verdeutlichung leckte ich mir lasziv mit der Zunge über die Lippe. Mein kleiner Bruder sah mich gefasst an, aber ich bemerkte, dass der Spruch in seiner Situation etwas gemein war. Ich rutschte von ihm herunter und blieb neben ihm sitzen: „Sorry ... "

Er setzte sich ebenfalls auf und seufzte: „Schon gut ... kannst du ja nix dafür, dass Julia auf dich steht. Scheiß Gefühl ... Scheiß Frauen und ihre blöden Titten.

„Ähhh Sorry?", moniere ich beleidigt.

Er lachte verlegen und korrigierte sich: "Anwesende ausgeschlossen. Deine sind zumindest schöner als die von Nicole."

"Das ... klingt jetzt etwas schräg, wenn du das sagst ...", lächelte ich und strich mir die Haare aus dem Gesicht.

Als Vincent plötzlich die Hand hob und sie in meine Richtung führte, hob ich eine Augenbraue, gespannt darauf, was er vorhatte. Er zögerte einen Moment, sah mich an, und als ich nichts sagte, legte er seine Hand auf meine Brust. Ich war überrascht und wusste erst nicht, was ich dazu sagen sollte. Dann fragte ich vorsichtig: "Was machst du da?"

Vincent sah mich ernst an und erklärte: "Ich wollte nur sicherstellen, dass du keine blöden Titten hast."

Ich prustete vor Lachen los. "Du bist echt verrückt... und jetzt Finger weg, sonst fängst du dir wirklich eine."

Vincent drückte sanft zu und fragte: "Ist das so?"

Ich schüttelte den Kopf und gab ihm einen Klaps auf die Hand. "Hör auf, bevor es noch ausartet."

Vincent sah auf seine Hand auf meiner Brust, dann hoch zu mir und zog seine Hand langsam fort, räusperte sich dann und flüsterte kleinlaut: „Sorry ... "

„Schon gut ... kann passieren.", stellte ich klar und meine Worte standen einen Moment im Raum, ehe wir beide plötzlich lachen mussten.

Es war seltsam, aber es schien eine Erleichterung in der Luft zu liegen, als ob wir beide gerade eine Art Grenze überschritten hatten und uns dadurch noch näherstanden.

Nachdem unser Lachen abgeklungen war, seufzte Vincent und lehnte sich gegen die Wand.

"Manchmal fühle ich mich so verdammt unbeholfen, Jana. Vor allem, wenn es um Beziehungen geht. Ich habe so kranke Gedanken, dass ich mich dafür schäme. Julias Tagebuch ist die beste Beschreibung dafür. Dass sie es dir gegeben hat ... wie krass muss es sein jemandem alle Geheimnisse anzuvertrauen, die man hat."

Ich dachte darüber nach, dann nickte ich: „Ja, das ist krass. Willst du mir ein Geheimnis erzählen? Irgendwas, was dich bedrückt?"

„Habe ich schon ...", lächelte er traurig und ich nickte: „Ja, stimmt. Danke dafür."

„Erzählst du mir eins von dir?", fragte Vincent vorsichtig. Ich betrachtete ihn lange, fragte mich wie weit ich gehen konnte und nickte schließlich: „Wenn du das weitererzählst ... dann war es das mit uns."

Vincent nickte und sah mich neugierig an. Ich hob den Kopf zur Tür des Dachbodens, aber niemand stand da. Dann flüsterte ich: „Ich hab ... Niels geküsst."

Es dauerte einen Moment, ehe Vincent mich stirnrunzelnd anblickte: „M ... Moment ... unseren Niels? Julias Niels!"

Ich nickte und nahm ihm direkt die Luft aus den Segeln: „Es war nur n Spaß und ich glaub er macht sich extrem Vorwürfe deswegen. Aber es war witzig und ... irgendwie aufregend."

Mein kleiner Bruder sah mich verwegen an: „Das ist n bisschen ekelhaft, oder? Ich könnte mir nicht vorstellen Jutta zu küssen.", lachte er aus und verzog das Gesicht. Ich verdrehte die Augen und bemerkte, dass Vincent schon wieder auf meine Brüste schaute: „Willst du vielleicht ein Foto machen?"

„D... darf ich?"

„NEIN!", lachte ich auf und schlug ihm gegen die Schulter.

Vincent schmollte, eher er wieder erst wurde: „Aber ... darf ich noch einmal anfassen? Nur einmal?"

Ich seufzte theatralisch und rollte mit den Augen. "Du bist bekloppt ... aber okay, ein letztes Mal!"

Vincent sah mich glücklich an und legte vorsichtig seine Hand auf meine Brust. Er berührte sie sanft, als würde er eine zerbrechliche Vase halten.

Ich spürte eine Mischung aus Verlegenheit und Belustigung. Es war seltsam, dass ausgerechnet er meine Brüste berührte.

"Na, zufrieden?", fragte ich ihn.

„Keine Ahnung ... ist unwirklich."

„Könnte daran liegen, dass ich deine Schwester bin, was?", grinste ich und wir lachten beide kurz über die skurrile Situation auf -- ohne dass Vincent seine Hand wegnahm. Ich sah ihm in die Augen, er erst nur auf meine Brust, dann blickte er mich an und niemand sagte ein Wort. Ich fühlte mich zunehmend seltsamer und spürte wie meine Brustwarze empfindlich reagierte.

„Okay ...", flüsterte ich schließlich und Vincent zog seine Hand zurück. Wir saßen still da, jeder mit seinen eigenen Gedanken. Es war klar, dass wir beide über die ungewöhnliche Situation nachdachten.

Wir wurden jäh aus unseren Gedanken gerissen, als wir die Stimme unserer Mutter von unten hörten. Vincent und ich sahen uns an, unsere Blicke voller Verwirrung und Unsicherheit.

Unsere Mutter rief erneut nach uns, und Vincent sprang auf und rief: "Ja, wir sind hier oben!"

Wir standen auf und machten uns auf den Weg zur Tür, wobei wir versuchten, so normal wie möglich zu wirken, obwohl die Spannung zwischen uns immer noch in der Luft hing. Was gerade passiert war, sollte besser niemand erfahren.

Meine Mutter warf mir einen kurzen jedoch seltsamen Blick zu, als sie sah, dass ich obenherum nackt war. Sie beließ es aber dabei und sagte nichts weiter. Ich konnte förmlich spüren, wie sie darüber nachdachte, dass ich in einem Alter war, in dem es nicht mehr üblich war, nackt mit meinem Bruder im Haus herumzulaufen. Ich meine -- sie würde es mir nicht verbieten, aber war halt wirklich nicht üblich für mich.

Ich schnappte mir meine Anziehsachen und machte mich im Bad fertig, während meine Gedanken abschweiften. Die ungewöhnliche Aktion auf dem Dachboden mit meinem Bruder ließ mich relativ kalt. Vielleicht hätte ich mich darüber mehr Gedanken machen sollen, aber ehrlich gesagt interessierte es mich nicht besonders. Es war eine kurze, eigenartige Episode, die wir beide wahrscheinlich bald vergessen würden.

Ich machte mir mehr Sorgen um die Tatsache, dass er in Julia verliebt war und gleichzeitig mit dieser ungewöhnlichen Situation umgehen musste, dass sie in mich verliebt war. Das musste ihn ganz schön belasten und auch wenn er es nicht zugeben mochte, war es mir doch klar. Ich beschloss, ein offenes Ohr für ihn zu haben und ihm zu helfen, wenn er darüber sprechen wollte.

Als ich fertig war, verließ ich das Badezimmer und ging runter ins Wohnzimmer. Vincent saß bereits da, starrte auf sein Handy und schien in Gedanken versunken zu sein. Ich setzte mich neben ihn und legte meine Hand auf seine Schulter.

"Alles okay?", fragte ich sanft.

Er sah mich an und lächelte traurig. "Ja, alles okay. Mach dir keine Sorgen um mich."

„Kann ich irgenwas für dich tun? Soll ich mal mit Julia reden?", fragte ich nach.

Vincent sah mich erschrocken an: „Nein! Auf keinen Fall. Reicht ja schon das du es weißt, muss ja nicht auch noch Jule erfahren, dass ich so blöd war mich in sie zu verlieben."

Ich nickte, dann zeigte ich auf sein Handy: "Wem schreibst du gerade?"

"Frank."

"Plant ihr heute etwas zusammen zu unternehmen?"

"Ja, wir gehen heute Nachmittag bowlen im CityCenter in der Stadt. Papa fährt uns hin.", erklärte er und sah mich dann fragend an: „Willst du mitkommen?"

Ich schüttelte schnell den Kopf: „Ne, hab schon was anderes vor. Dann sprang ich auf, schrie kurz vor Schmerz als ich meinen Fuß zu stark belastete und humpelte dann nach oben in mein Zimmer.

Die nächsten Stunden schrieb noch was mit Julia, erwähnte ihr aber nichts gegenüber, dass mein Bruder irgendwelche Gefühle für sie hatte. Schließlich zog ein gewaltiges Unwetter über den Bergsee. Draußen peitschten starke Windböen die Bäume und der Regen trommelte wild gegen die Fensterscheiben. Der Himmel war von dunklen Wolken verhangen, und immer wieder zuckten grelle Blitze über den Himmel, gefolgt von Donnerschlägen. Es war ein spektakulärer Anblick.

Ich liebte Unwetter, vor allem wenn sie so intensiv waren wie dieses. Es war, als würde die Natur ihre immense Kraft demonstrieren.

Die Aufregung und Energie, die in der Luft lag, zogen mich magisch an.

Als der Regen etwas nachließ trat ich ans Fenster, öffnete es und ließ den Wind durch meine Haare wirbeln und genoss die kühle Luft. Die Blitze ließen die Umgebung in hellem Weiß aufleuchten, und der Donner war so gewaltig, dass man denken konnte der Berg selbst würde beben. Ich fühlte mich lebendig und frei, während die Natur ihr imposantes Schauspiel inszenierte.

Das Unwetter zog sich langsam zurück, und die letzten Regentropfen fielen vereinzelt vom Himmel.

Mein Fuß schmerzte noch immer, als ich meine Schuhe anzog, aber ich ertrug es und wollte los. Vincent war bereits seit guten 30 Minuten unterwegs und so würden mir auch Frank und Jörn nicht auf meinem Weg zum Campingplatz über den Weg laufen.

Mit einem letzten, leicht schmerzhaften Ziehen am Schuh war ich fertig angezogen und machte mich auf den Weg. Ich humpelte den sandigen Pfad am Hang hinunter, der nach dem Unwetter noch leicht feucht und rutschig war. Die Luft roch frisch und klar, und ich sog den erfrischenden Duft der nassen Wiese tief in meine Lungen.

Als ich den Strand erreichte, fand ich einen atemberaubenden Anblick vor. Der See lag ruhig da, das Wasser spiegelglatt, und der Berg im Hintergrund strahlte in einem saftigen Grün. Die Sonne kämpfte sich langsam durch die Wolken und tauchte die Landschaft in ein sanftes, goldenes Licht. Der Sandstrand wirkte sauberer und klarer nach dem Regen, und ich konnte die erfrischende Brise spüren, die vom See herüberwehte.

Vereinzelt gingen ein paar Menschen aus dem Dorf am Strand spazieren, aber auch ein eine schlanke Gestallt weckte meine Aufmerksamkeit. Offenbar musste ich den Weg bis zum Campingplatz gar nicht mehr auf mich nehmen.

Veronica stand am Ufer des Sees, ihre schulterlangen schwarzen Haare wirkten durch die feuchte Luft viel glatter als gestern. Der kleiner Leberfleck an der Seite ihres Halses verriet mir, dass sie es wirklich war. Sie warf gerade einige Steine über die ruhige Wasserfläche des Sees, offenbar um sie über die Oberfläche springen zu lassen. Ihre Steine waren aber viel zu klobig und so sprangen sie, wenn überhaupt nur einmal.

Als ich neben Veronica stand, konnte ich sehen, wie sie erschrak und ihren Kopf hastig zu mir drehte. Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung, und ich spürte ihren unbehaglichen Blick auf mir. Ihre Wangen färbten sich leicht rötlich, und sie blickte verlegen auf den Boden.

„Du musst den Stein so werfen, dass er flach auf dem Wasser gleitet, dann springt er mehrmals", sagte ich sanft, um die unangenehme Stille zu brechen. Ich versuchte, so normal wie möglich zu wirken, um sie nicht weiter zu verunsichern.

Veronica nickte nervös und nahm den glatten Stein, den ich ihr gegeben hatte. Sie holte tief Luft, konzentrierte sich und warf den Stein mit einer leichten Drehbewegung, aber viel zu hoch. Der Stein versank sofort im See.

„Es tut mir so leid, dass mein blöder Bruder uns gesehen hat ...", begann sie schließlich zögernd, ihre Stimme leise. „Bist du sehr böse auf mich?"

„Wovon bitte sprichst du?", fragte ich behutsam irritiert.

Veronica sah mich einen Moment an und ich reichte ihr einen neuen Stein, den sie diesmal besser warf. Er titschte drei Mal auf und ich lächelte ihr aufmunternd zu.

„Was auch immer das am See war ... mein Bruder hat alles zerstört.", schloss Veronica grimmig. „ Der Tag mit dir war so wunderschön und ich war so froh, dass ich dich kennengelernt habe ..."

Ich sah sie abwartend an ließ ihr Zeit. Schließlich blickte sie vom See auf und sah mich an: "Ich hatte noch nie einen Freund ...", gestand sie, spannte sich an und ihre Stimme klang sehr leise als sie hinzufügte: „... oder eine Freundin."

Ich trat nahe zu ihr und strich ihr mit meiner Hand sanft durch ihr Haar. Sie atmete schneller und ich flüsterte ihr beruhigend zu: „Hör mal ... dass am See, das war zwar mies von Frank, aber mein Bruder war auch mit dabei. Keiner kann was für die dummen Aktionen unserer Brüder, oder? Wieso sollte ich also böse auf dich sein? Außerdem ... so schlimm war es jetzt auch nicht."

Veronica blickte etwas verständnislos zu mir, ehe sie feststellte: „Aber du hast sie verscheucht... die haben dich wegen mir nackt gesehen ..."

Ich zuckte nur mit den Schultern: „Okay ... und ...?"

„Und?", fragte Veronica fassungslos und sah mich an, als wäre das eine Todsünde.

„Du ... hast mich auch nackt gesehen."

„Ich bist auch n Mädchen, das ist ja wohl was ganz anders."

„Ist das so?"

„W ... weiß nicht ... ja doch, oder?" fragte sie nervös.

Ich lächelte sie an: „Hast du Lust heute was mit mir zu machen?"

Veronica nickte schnell: „Ja sicher ... ich wollte am See spazieren gehen, Papa meinte, dann braucht knapp eine Stunde, um einmal rumzugehen."

Ich nickte: „Ja, das ist ein bisschen optimistisch, aber kommt hin. Das Problem ist nur, dass ich gestern ein kleinen Unfall hatte und kaum laufen kann."

„Was für einen Unfall?"

Ich lächelte beschämt auf: „Hab n Stein für n Fußball gehalten."

Wir schlenderten langsam den Strand entlang, und ich konnte nicht anders, als immer wieder zu Veronica hinüberzusehen. Ihr Anblick ließ mich nicht los. Die Sommersprossen auf ihrer zarten Haut, die geschwungenen Lippen, die sanften Züge ihres Gesichts. Die Bilder von ihrer Nacktheit am See schossen mir immer wieder durch den Kopf. Wie schüchtern sie selbst vor mir war, als sie sich ausgezogen hatte -- ich wette von ihren Freundinnen hatte sie so noch niemand gesehen.

Veronica trug nur ein leichtes T-Shirt eine kurze Hose Sandalen, und obwohl die Sonne langsam wieder durch die Wolken brach, war es immer noch kühl nach dem Gewitter. Ich bemerkte die leichte Gänsehaut auf Veronicas Armen, genau wie am See ... als sie kein T-Shirt trug.

Einen Moment zwang ich mich auf den Boden zu sehen. War es normal, dass ich mich so von Veronicas Anwesenheit angezogen zu fühlen? Das mich die Erinnerung an ihre Nacktheit so erregte? Ich fragte mich, ob es vielleicht daran lag, dass ich Julia vermisste, die diese neue Sehnsucht nach Nähe und Zuneigung in mir geweckt hatte. Oder war es einfach nur die Aufregung des Erwachsenwerdens, die sich in mir regte?

Als ich wieder zu ihr aufsah traf ihr Blick den meinen, und wir beide grinsten uns schüchtern an. In diesem Augenblick spürte ich ein flaues Gefühl im Bauch, eine Mischung aus Aufregung und Wärme.

"Wie hast du die letzten Tage verbracht?", fragte ich Veronica, um das Schweigen zu brechen.

Sie zuckte mit den Schultern, ließ den Blick über den See streifen: "Nicht viel, um ehrlich zu sein. Ich war einfach zu beschäftigt damit, darüber nachzudenken, was am See passiert ist."

„Wegen den Jungs ... oder wegen mir ...", forschte ich vorsichtig nach.

Veronica zögerte einen Moment, bevor sie antwortete. Ihr Blick wanderte erneut über den See, als ob sie nach den richtigen Worten suchte. Schließlich seufzte sie leicht und sagte: "Ehrlich gesagt, beides. Die Sache mit den Jungs war schon ziemlich peinlich, aber es war auch ... neu für mich, wie ich mich in deiner Nähe gefühlt habe."

Ich nickte und mein Herz schlug schneller. "Ja, ich fand es auch aufregend."

Veronica blieb kurz stehen, musterte mich einen Moment und gab dann zu. "Ich habe Freundinnen zu Hause mit denen ich echt dicke bin. Aber zu keiner fühle ich mich so verbunden wie mit dir gestern im See ... und das finde ich irgendwie voll traurig. Ich war schon immer eher schüchtern und zurückhaltend, aber in deiner Nähe fühle ich mich ... anders."

Ich nickte nur, verstand so gut was sie meinte. Ich selbst kannte dieses anders auch erst seit ein paar Tagen, aber es fühlte sich schon wie Wochen an, dabei war der Abend mit Julia erst ein paar Tage her.

Wir betraten unser Grundstück durch das Gartentor und meine Mutter begrüßte uns von der Terrasse aus. Ich stellte ihr Veronica kurz als Schwester von Frank vor, dann führte ich Veronica durch das Haus und schließlich in mein Zimmer. Sie sah sich neugierig um und bemerkte meine Bilderrahmen auf dem Schreibtisch.

"Wer ist das?" fragte sie und zeigte auf das Bild meiner besten Freundin.

"Das ist Julia, meine beste Freundin", erklärte ich. "Sie ist für 4 Wochen in Spanien und ich vermiss sie jetzt schon."

Veronica lächelte und betrachtete das Bild für einen Moment, bevor sie auf ein anderes Foto zeigte, das dort stand und Vincent und mich zeigte. "Und wie ist dein Bruder sonst so, wenn er nicht dich und deine Freunde gerade beim Nacktbaden überfällt?" fragte sie mit einem schelmischen Grinsen.

Ich musste lachen. "Oh, mein Bruder kann manchmal echt nervig sein, aber im Großen und Ganzen ist er wirklich lustig. Wir verstehen uns echt gut ... "

Veronica nickte und sah mir dann zu, wie ich die Zähne zusammenbiss, während ich mir meinen Socken auszog. Sie sah bemitleidend auf meinen Fuß, der sich langsam eher grün-gelb als blau gefärbt hatte.