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Jugendliebe 2.0

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Splitterfasernackt und von mir selbst überrascht lächle ich ihn stolz an und gehe auf ihn zu. Erst als ich ihn fast erreicht habe, wendet er den Blick wieder von mir ab, zieht die Tür auf und lässt mir galant, wie immer, den Vortritt. Da ich kurz hinter der Tür stehen bleibe, um mich zu orientieren, er aber sofort in die Sauna nachdrängt und erst zu spät reagiert, läuft er voll in mich hinein. Unsere Körper berühren sich auf der vollen Länge. Haut klatscht gegen Haut. Ich kann auf meinem Hintern sogar eine Wölbung wahrnehmen. Das kann nur sein Penis sein. Ein leichter wohliger Schauer durchläuft meinen Körper. Die Berührung wirkt auf mich elektrisierend. Mann, fühlt sich das gut an.

Sofort macht er einen Schritt zurück und rückt damit wieder von mir ab. Beinahe bedaure ich das. Leicht frustriert lege ich mein Saunatuch auf eine der Liegeflächen und breite mich dort aus. Im ersten Moment weiß ich nicht recht, ob ich mich mit dem Kopf oder mit den Füßen in seine Richtung legen soll. Ich entscheide mich dann doch, so zu liegen, dass meine Füße zu ihm schauen. So kann ich ihn betrachten und nehme dafür gern in Kauf, dass er mir zwischen die Beine blicken kann. Er hat eh schon das Meiste gesehen.

Er legt sich nicht hin, er lehnt sich nur sitzend mit dem Rücken gegen die Wand. Der Penis ist dabei teilweise zwischen seinen Oberschenkeln versteckt, was ich irgendwie schade finde. Allerdings wundere ich mich über mich selbst. Ich bin doch sonst nicht voyeuristisch veranlagt, überlege ich. Verwerfe den Gedanken aber sofort wieder. Es muss an ihm liegen. Ich schaue doch sonst in der Sauna, auch nicht, wie Männer bestückt sind.

Sein bestes Stück ist noch relativ entspannt, auch wenn es mir um einiges größer vorkommt, als alles, was ich bisher zu sehen bekommen habe - zumindest in nicht erigiertem Zustand. Allerding könnte ich mich auch täuschen. Möglicherweise ist er schon leicht erregt.

Die Hitze tut zwar gut, steigt mir aber zu Kopf. Deshalb setze ich mich nach einiger Zeit ebenfalls auf. Wir schauen uns damit genau an. Gerry wirkt im Gegensatz zu mir völlig entspannt. Er hat, soweit ich es sehe, die Augen geschlossen. Ich weiß nicht, was ich mit den Armen machen soll. Meinem Instinkt folgend würde ich sie am liebsten vor meiner Brust verschränken. Aber das schaut aus, als wollte ich meine Brüste verstecken und wäre prüde oder -- was noch schlimmer wäre -- es könnte den Anschein erwecken, ich wäre nicht damit zufrieden. Also lasse ich die Arme neben meinem Körper aufliegen. Damit hat er einen ungehinderten Blick auf meine beiden Hügelchen.

Unwillkürlich wandert mein Blick erneut zwischen seine, leicht geöffneten Beine. Das gute Stück scheint langsam, aber sicher zu wachsen. Ich hebe meinen Blick und schaue geradewegs in seine Augen. Er hat sie inzwischen halb geöffnet und sie sind auf meine Brüste gerichtet. Er versucht sein Interesse gar nicht erst zu verbergen.

Ich habe keine Ahnung, wie ich mich verhalten soll. Ich bin vollkommen unsicher. Doch sein anerkennender Blick zeigt mir, dass ihm gefällt, was er sieht. Das schmeichelt mir natürlich. Ohne es zu wollen, winkle ich ein Bein an und spreize dabei ein wenig die Schenkel. Dies mache ich ohne Absicht, sondern vielmehr aus einer Laune heraus. Keine Ahnung, ob es wieder einmal meine Neigung dazu ist, andere zu provozieren. Es kann aber auch an seiner offen gezeigten Bewunderung liegen, die mich mutig gemacht hat.

Etwas verschämt lasse ich den Blick wieder sinken. Sein Glied ist in der Zwischenzeit stark angewachsen und beginnt bereits leicht zu zucken. Mit jedem Zucken richtet sich der Penis ein Stückchen weiter auf und erreicht schließlich eine beachtliche Größe. Mit Genugtuung stelle icg fest, dass ihn mein Anblick offenbar nicht kaltlässt.

„Ich kann nichts dafür. Du hast einen so wunderschönen Körper", meint er.

In seiner Stimme klingt kein bisschen Bedauern mit. Er will sich nicht entschuldigen oder rechtfertigen. Es ist einfach nur eine ganz normale Feststellung. Im ersten Moment bin ich ein wenig enttäuscht, denn ich hätte mir schon eine Entschuldigung erwartet. Doch wenn ich genauer nachdenke, warum eigentlich? Genau genommen ist es ja meine Schuld, wenn man in diesem Fall von Schuld überhaupt sprechen kann. Besser passen würde wohl der Begriff Auslöser. Also bin ich der Auslöser.

„Entschuldige", antworte ich deshalb.

„Warum, weil du mir gefällst? Weil du ein verdammt hübsches Mädchen bist? Dafür brauchst du dich doch nicht zu entschuldigen."

„Die Situation ist eigenartig."

„Warum eigenartig?"

„Naja, weil du mein Chef bist?"

„Hier drinnen bin ich nicht dein Chef, sondern nur ein Mann. Und du bist eine verdammt hübsche Frau."

„Du findest mich hübsch? Ehrlich?"

„Mann Amy, schau dich doch an. Du hast einen unglaublichen Körper, du bist klug, witzig und kompetent. Ich frage mich, warum du keinen Freund hast."

„Die Frage, die ich mir schon die ganze Zeit im Zusammenhang mit dir stelle."

„Lenk nicht von dir ab", grinst er.

„Es ist mir halt irgendwie peinlich."

„Dass du hübsch bist?"

„Dass wir über mich reden."

„Hier drinnen sind nur wir zwei. Da können wir nur über dich oder mich reden."

„Mir wird langsam heiß."

„Von unseren Gesprächen oder von der Sauna."

„Wohl ein wenig von beidem."

Tatsächlich rinnt der Schweiß in Strömen über meine Haut. Das ist eigentlich Ziel eines Saunaganges. Aber ich spüre gleichzeitig ein deutliches Kribbeln zwischen den Beinen und mir ist auch klar, dass ich innen komplett feucht bin. Ich begehre diesen Mann, wie ich vermutlich noch nie einen Mann begehrt habe. Dabei darf ich das nicht, weil er mein Boss ist.

„Die Sanduhr ist abgelaufen. Wir sollten raus!", meint Gerry.

Er erhebt sich und öffnet die Tür. An der Türschwelle schaut er zurück. Da auch ich mich erhebe, lässt er die Tür offen, rennt auf das Schwimmbecken zu und taucht hinein. Brrrr, das könnte ich nie im Leben. Er scheint ein ganz schön harter Hund zu sein. Ich dagegen schnappe mir mein Saunatuch, verlasse die Hitze und schaue mich nach einer Dusche um. Diese befindet sich gleich in der Nähe und ich gehe hinein.

Als ich mich langsam abgekühlt habe, wobei ich mit warmem Wasser anfange und dann die Regelung auf immer kälter stelle, gehe ich zu den Liegen, wo Gerry sich bereits auf einer ausgebreitet hat. Er ist immer noch nackt während ich verschämt das Tuch um den Körper gewickelt habe.

„Ich habe schon alles von dir gesehen. Du brauchst dich nicht mehr vor mir verstecken", neckt er mich.

Ich spüre, wie mir die Hitze erneut ins Gesicht steigt. Ich bin mit Sicherheit rot wie eine Tomate.

„Wo hast du deine Manieren gelassen?", frage ich gespielt tadelnd. Allerdings verrät mich mein Grinsen.

Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen, lasse das Saunatuch fallen und setze mich auf den Rand seiner Liege. Er schaut etwas überrascht zu mir empor. Er liegt direkt vor mir und am liebsten würde ich mich zu ihm hinabbeugen und ihn küssen. Nur mit Mühe kann ich mich zurückhalten.

Er fixiert mich mit den Augen. Sein Atem geht etwas schneller und ich kann die unbändige Lust in seinen Pupillen aufblitzen sehen. Ihm ergeht es wohl gleich wie mir. Ich sitze mehrere Sekunden, wenn nicht gar Minuten da und wir betrachten uns voller Verlangen. Die erotische Spannung ist enorm. In mir steigt eine Wärme auf, die mich zu verbrennen droht. Es ist die pure Lust, die immer stärker von meinem Körper Besitz ergreift. Es dauert nicht mehr lange und ich kann diesen Umstand nicht mehr länger vor ihm verheimlichen.

Plötzlich hebt er die Hand, legt sie in meinen Nacken und zieht meinen Kopf ganz langsam zu sich hinab. Gleichzeitig hebt er seinen Oberkörper an und kommt mir auf diese Weise entgegen. Als unsere Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt sind, verharrt er kurz. Einen Moment bleiben wir reglos in dieser Haltung, bevor wir uns definitiv berühren. Es sind unsere Lippen, die sich treffen. Es ist eine hauchzarte Berührung und doch kommt es mir vor, als würde ich elektrisiert. Es fühlt sich so unsagbar gut an.

Seine Zunge zwängt sich ganz vorsichtig zwischen seinen Lippen hervor und ohne lange nachzudenken gewähre ich ihr Einlass. Äußerst zaghaft, ja beinahe andächtig, beginnt sie meine Mundhöhle zu erforschen, neckt meine Zunge und verwickelt sie schließlich in einen sehr erotischen Reigen. Ich kann mich einfach nicht dagegen wehren, ich will mich auch nicht wehren. Zu sinnlich sind die zarten Berührungen, zu erotisch seine feuchte und verlangende Zunge. Ich bin ihm vom ersten Moment an verfallen.

Nach einer Ewigkeit löst er sich kurz von mir und schaut mir direkt in die Augen. Eine unglaublich starke Sehnsucht liegt in seinem Blick. Trotzdem schaffe ich es, mich loszureißen und wieder auf Abstand zu gehen.

„Das geht nicht", keuche ich.

Keine Ahnung ob ich atemlos vom Kuss oder von der Überwindung bin, die es mich kostet, mich ihm nicht hinzugeben. Ich habe unsagbare Mühe, mein Verlangen zu zügeln. Am liebsten würde ich ihm erneut um den Hals fallen und ihn noch einmal küssen. Mein Gott, war das ein Kuss! Aber es darf nicht sein! Es geht einfach nicht!

„Warum? Hast du doch einen Freund?"

„Du bist mein Boss, verdammt noch mal!"

„Na und? "

„Don´t fuck the company."

"Ich scheiß drauf. Ich bin kein normaler Kollege, ich bin dein Boss", stößt er hervor. Ich glaube Verzweiflung in seinem Tonfall zu hören.

„Dann ist es doch umso schlimmer."

„Warum denn nur?"

„Wir arbeiten jeden Tag zusammen. Wir müssen uns verstehen und dem anderen blind vertrauen", werfe ich ein.

„Kann man sich besser verstehen, wenn man sich nach dem anderen verzehrt? Wenn eine unerfüllte Sehnsucht zwischen uns steht?"

„In der Firma wird man glauben, du hättest mich nur eingestellt, damit du mich flachlegen kannst."

„Glaubst du das etwa"

„Nein, da bin ich mir sicher."

„Na dann ist ja alles gut. Was kümmert mich das Geschwätz der Anderen?"

„Hallo! Ich will nicht das Büroflittchen sein."

„Du spürst doch auch diese Anziehung?"

„Das ist es ja, was alles so schwer macht."

„Warum sträubst du dich dann dagegen?"

„Weil es nicht sein darf."

Ich stehe auf, schaue noch einmal auf ihn hinab und werde dabei um ein Haar wieder schwach. Auch sein kleiner Freund reckt sich mir gierig entgegen. Aber ich bleibe trotz allem stark, wende mich ab und lege mich auf eine danebenstehende Liege. Gerry fährt sich mit der rechten Hand frustriert durch die Haare. Ich habe den Eindruck, als würde er einen Moment überlegen, aufzustehen und zu mir herüberkommen. Er tut es aber dann doch nicht und legt sich wieder hin.

Als wir den zweiten Saunagang beginnen, berühren sich unsere Körper erneut aus Versehen, als wir die Kabine betreten. Offenbar bin ich für ihn zu langsam. Die unglaubliche Spannung ist noch immer zwischen uns zu spüren und ich fühle so etwas Ähnliches wie kleine elektrische Stöße an der Stelle, wo sich Haut und Haut berühren. Diese finden ihren Widerhall zwischen meinen Beinen und ich spüre, wie ich schon wieder feucht werde. Mein Gott, was für eine Wirkung dieser Mann auf mich hat!

---

Die ganze Zeit, in der wir in der Sauna sind, herrscht eine angespannte Stimmung zwischen uns. Trotz allem ist die Anziehung in jeder einzelnen Sekunde zu spüren. Wir reden kaum miteinander. Wir sind wohl beide zu sehr darum bemüht, nicht unserem Verlangen nachzugeben. Ich, weil ich Angst davor habe, etwas mit meinem Boss anzufangen und er, weil er vermutlich auf mich Rücksicht nehmen will. Er verhält sich mehr als korrekt, auch wenn ihm das sichtlich schwerfällt. Die nackten Körper machen es wirklich nicht leicht.

Was würde ich darum geben, könnte ich einfach nur meinen Gefühlen nachgeben. Ich will ihn. Das ist mir in diesem Moment vollkommen bewusst. Er zieht mich nicht nur körperlich an. Dieser Mann ist für mich pure Erotik. Ich fand noch keinen anderen Mann so sexy. In mir tobt ein unglaublicher Kampf. Am Ende siegt aber die Vernunft oder das, was ich für vernünftig halte.

Als wir die Sauna zum zweiten Mal verlassen läuft er erneut zum Pool und springt hinein. Mir kommt es diesmal allerdings so vor, als würde er vor mir davonlaufen. Noch während ich unter der Dusche bin, steigt er aus dem Schwimmbecken, packt seine Sachen zusammen und verschwindet. Betrübt schaue ich ihm hinterher. Noch lange, nachdem sich die Tür bereits geschlossen hat, bleibt mein Blick darauf fixiert, als würde ich hoffen, er würde doch noch zurückkommen. Ich habe keine Ahnung, ob er vor seinen Gefühlen flieht oder ob er beleidigt ist.

Wir treffen uns wenig später beim Abendessen. Er wirkt mürrisch und verschlossen. Wir reden nur das Allernötigste. Die angenehme Stimmung von gestern ist wie weggeblasen. Gerry wirkt verschlossen und in sich gekehrt. Doch mir geht es nicht anders. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Irgendetwas steht zwischen uns und das fühlt sich so unglaublich falsch an. Trotzdem kann ich nicht mit meinem Chef etwas anfangen. Das ist genauso falsch. Mein Gott, wie konnte ich nur in diese Zwickmühle geraten?

„Ich muss noch etwas arbeiten. Wir sehen uns morgen", meint er schließlich.

„Frühstück, wie heute?", erkundige ich mich.

„Ja, wie heute."

Er schenkt mir noch ein Lächeln und versucht es so freundlich wie möglich wirken zu lassen. Es ist die erste nette Geste seit unserem Besuch im Schwimmbad. Ich lächle ebenfalls. Allerdings ist auch mein Lächeln ein wenig verkrampft. Was ist bloß passiert? Noch am Nachmittag war die Welt in Ordnung.

---

Ich bleibe noch etwas am Tisch sitzen. Ich muss unbedingt nachdenken. Ich bin mit der Situation einfach überfordert und ich bin verdammt unglücklich. Das Abendessen war eine Katastrophe. Dabei war es bis zum Schwimmbadbesuch zwischen uns so entspannt und schön. Noch während ich überlege, wie sich alles so schnell hat verändern können, kommt Isabella herein und beginnt abzuräumen.

„Habt Ihr beiden gestritten?", erkundigt sie sich wie nebenbei. Dabei ist offensichtlich, dass sie nur darauf gewartet hat, endlich die Frage stellen zu können und ihre Neugier zu stillen.

„Nein, das nicht."

„Was dann?"

„Das ist kompliziert."

Isabella setzt sich auf den Stuhl neben mir und nimmt meine Hände in ihre. Sie schaut mich verständnisvoll an.

„Erzählen Sie. Ich habe Zeit."

„Er ist mein Chef."

„Na und?"

„Ich kann doch nicht ein Verhältnis mit ihm anfangen. Das kann nur schiefgehen."

„Warum?", meint sie überrascht. „Ich spüre doch ganz deutlich die Anziehung zwischen Euch."

„Er gefällt mir und ich glaube, ich gefalle ihm auch. Das ist es nicht. Aber das geht nicht!"

„Die Liebe sucht sich nicht aus, wen sie lieben darf."

„Das ist ja das Problem. Wenn ich den Job nicht dringend bräuchte, würde ich kündigen."

„Und dann? Glauben Sie, dann würde die Anziehung zwischen Euch nachlassen?"

„Das nicht, aber dann wäre er nicht mehr mein Boss."

„Wovor haben Sie Angst? Dass es nicht funktioniert?", erkundigt sie sich. „Das ist doch bei jeder Beziehung so."

„Aber bei jeder anderen Beziehung muss ich ihn nicht jeden Tag sehen, wenn es am Ende doch nicht klappt und wir wieder getrennt sind."

„Ich bin mir sicher, Herr Weigler würde in diesem Fall einen Weg finden. Er ist kein Unmensch, ganz im Gegenteil."

„Sie haben gesagt, er hat noch nie Gäste mit nach Hause gebracht, außer es wäre geschäftlich gewesen."

„So ist es."

„Keine Frauen?"

„Nicht eine!"

„Warum?"

„Ich habe eine Vermutung, aber wissen tue ich es nicht."

„Die wäre?"

„Ich weiß nicht, ob ich das erzählen soll."

„Es würde mir sicher helfen und Sie wollen doch auch, dass Gerry ... äh ... Herr Weigler und ich eine Lösung unseres Problems finden."

„Na gut", antwortet Isabella.

Zu meiner Überraschung steht sie aber auf, statt etwas zu sagen. Sie geht zu einem Beistelltisch und nimmt zwei Gläser.

„Du auch einen Drink?", meint sie. „Wenn wir schon in so intime Details gehen, dann brauche ich einen Brandy."

„Ok, von mir aus."

Isabella füllt die beiden Schwenker mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Sie ist einfach zum Du übergegangen. Offenbar erzählt sie mir gleich etwas, das sie noch mit keinem anderen Menschen besprochen hat. Vermutlich ist sie der Ansicht, dass damit unser Verhältnis etwas Verschwörerisches annimmt und das Du angebrachter ist. Als sie sich wieder mir gegenüber auf den Stuhl setzt, reicht sie mir eines der beiden Gläser.

„Prost!", meint sie und erhebt das Glas.

„Prost!", antworte ich und stoße an.

Wir nehmen beide einen Schluck. Isabella lässt die Flüssigkeit langsam die Kehle hinunterrinnen und genießt den Brandy sichtlich. Er schmeckt auch echt köstlich. Er muss unglaublich teuer sein, denn er rinnt samtweich die Kehle hinunter, ohne auch nur im Mindesten zu brennen.

„Ich glaube, das Problem liegt in seiner Studentenzeit."

„In seiner Studienzeit? So weit zurück? Das muss ja ewig her sein."

„Fast zwanzig Jahre."

„Warst du damals schon hier?"

„Ja, ich habe als junges Mädchen hier angefangen. Mich haben noch seine Eltern eingestellt. Ich war damals nur ein paar Jahre älter als Herr Weigler."

„Was ist da passiert?"

„Ich habe keine Ahnung, was damals genau passiert ist. Ich weiß nur, dass er bis kurz vor seinem Abschluss ein wilder Draufgänger war. Er schleppte beinahe jedes Wochenende ein neues Mädchen an und hat es dann immer richtig krachen lassen. Man war nirgendwo sicher davor, nicht auf die beiden zu treffen, die gerade Sex hatten. Man konnte es kaum vermeiden, ungewollt in eine peinliche Situation zu platzen. Ihm jedoch war es gar nicht unangenehm. Er machte einfach weiter. Dabei habe ich Stellungen und Praktiken gesehen, von denen hatte ich bis dahin nicht einmal Ahnung, dass es so etwas gibt oder so etwas überhaupt möglich war."

„Er war einer, der nichts hat anbrennen lassen", ziehe ich Resümee.

„So könnte man es vornehm ausdrücken. Er war süchtig nach Sex und immer neuen Mädchen. Ich könnte nicht mit Sicherheit sagen, wie viele es in all den Jahren waren."

„Und was ist dann passiert?"

„Plötzlich brachte er nur noch dasselbe Mädchen hierher. Etwa vier Monate lang, waren die beiden wie unzertrennlich. Er war auch viel zuvorkommender und nicht auf Sex aus. Zumindest hätte ich diese beiden nie in einer kompromittierenden Situation angetroffen. Von einem Tag auf den anderen, war alles komplett andres. Der Junge hatte sich verändert. Ich würde es als 180-Grad-Wende bezeichnen. Es war eine Wohltat. Die beiden benahmen sich, wie ein ganz normales Liebespaar und strahlten sich an, als gäbe es nur den anderen. Die beiden fuhren sogar gemeinsam eine Woche lang in den Urlaub."

„Er hatte eine feste Beziehung, nehme ich an."

„Das war auch meine Meinung. Doch dann war plötzlich alles aus. Er kam etwa drei Monate lang überhaupt nicht mehr nach Hause und nachher nur noch allein. Von dem Moment an, schien er von Frauen nichts mehr wissen zu wollen. Hätte ich nicht mit eigen Augen gesehen, was für ein wilder Hengst er vorher war, würde ich glauben, er habe kein Interesse an Frauen, an Sex und an einer Beziehung. Doch das konnte nicht so sein. Er war vorher doch so völlig anders."

„Was vermutest du?"

„Ich bin mir ziemlich sicher, diese Frau hat ihm das Herz gebrochen."

„Glaubst du?"

„Wie sonst würde er von einem Moment auf den anderen sein Verhalten derart radikal ändern."

„Das klingt nachvollziehbar."

„Für mich die einzige Erklärung."

„Aber das ist doch so lange her!"

„Es muss für ihn die ganz große Liebe gewesen sein."

„Und warum fühlt er sich nun zu mir hingezogen?"

„Keine Ahnung. Aber auch du musst für ihn etwas ganz Besonders sein. Sonst würde er sich nicht dermaßen auf dich einlassen."

„Und wenn wir uns das nur einbilden?"

„Einbilden?", erkundigt sie sich überrascht. „Kindchen, das habe ich mir ganz bestimmt nicht nur eingebildet. Ich brauch ihn nur anzusehen und weiß genau, dass sich in ihm etwas verändert hat. Er war in den letzten Jahren nie mehr so ausgelassen und fröhlich, wie gestern und heute früh mit dir. Du tust ihm definitiv gut!"

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