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Junge Liebe Teil 13

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Schnell kämpfte er sich auf die Beine, um diesen perfekten Plan in die Tat umzusetzen. Aber er kam nicht einmal drei Schritte weit...

Von der Seite her kam der letzte von Pierres Kumpels angelaufen. Wulfi oder Wolfi oder sowas.

Und leider hatte der bereits eine Knarre in der Hand und Andres Auftritt fiel damit ins Wasser, weil die Show jetzt natürlich vorüber war.

Drecksscheiße!

*****

Tanja brauchte eine Weile, um wieder zu Atem zu kommen, nachdem sie einfach achtlos zu Boden geworfen worden war. Ohne Arme hatte sie ihren Fall nicht bremsen können und war mit Brust und Kopf aufgeschlagen. Für kurze Zeit drehte sich alles vor ihren Augen.

Als sie sich halbwegs aufgesetzt hatte, sah sie, dass noch längst nicht alles vorbei war. Aber sie sah vor allen anderen Dingen, dass sie nicht völlig versagt hatte!

Auch wenn Peter zu Boden gegangen war, als der Schuss fiel, kämpfte er jetzt mit dem Typen, der sie zuvor festgehalten hatte. Und wer kämpfte, der lebte.

Direkt daneben sah sie Nadia mit Pierre ringen, und auch wenn ihre einstige Freundin deutlich weniger Masse hatte, war der Kampf noch nicht entschieden. Also gab es wirklich Grund zur Hoffnung.

Die starb jedoch fast wieder, als sie einen weiteren ihrer Entführer heraneilen sah. Mit... einer weiteren Pistole in der Hand.

Einen Augenblick lang verließ den Rotschopf alle Kraft. Sie konnte nicht mehr. Und für jeden der Mistkerle, der zu Boden ging, tauchte ein Neuer auf. Das war einfach nicht fair...

Aber dann sah sie, wie der Neuankömmling sich verwirrt umsah und die Waffe auf Peter anlegte, der seitlich zu ihm lag. Und sofort wusste sie wieder, was sie tun musste.

Aus dem Sitzen ins Knien war einfach und aus dem Knien auf die Füße ebenso. Ohne den Blick von dem Fremden zu nehmen, der sich offenbar noch nicht völlig sicher war, ob er schießen sollte, stand sie auf und rannte los.

Der kürzeste Weg führte zwischen den Ringenden hindurch und direkt in die Schusslinie, aber das war ihr egal. Wenn es sie erwischte, war das tausend Mal besser, als wenn Peter starb. Eigentlich wäre es sogar das Beste.

Als sie ein Schlag in die Magengegend traf, verstand sie nicht, woher der so plötzlich gekommen war.

Erst, als sie zum zweiten Mal in dieser Nacht - und ihrem kurzen Leben - das laute Krachen eines Schusses hörte, ging ihr ein Licht auf. Und mit dem Licht kam auch der Schmerz!

Aber er blieb nur, bis sie wieder in den Dreck knallte und das dreifache Echo des Schusses in ihrem Kopf verhallt war. Dann senkte sich gnädige Schwärze herab und nahm ihr Schmerz, Angst und Schuldgefühle.

Sie hatte endlich einmal das Richtige getan...

*****

Der Schuss brachte alle Kämpfe für einen Moment zum Erliegen. Niemand hatte damit gerechnet und alle waren überrascht. Außer Nadia, die nur ein Ziel hatte und alles andere ignorierte.

Als Pierre zusammenzuckte und für einen Sekundenbruchteil abgelenkt war, brachte sie die Metallspitzen des Schockers in Kontakt mit seiner Wange und drückte den Auslöser. Und dann zuckte sie zurück, als sie selbst einen Schlag bekam, wo sie ihn berührte.

Eigentlich hätte sie ihn am liebsten mit so vielen Stromstößen traktiert, dass er nie wieder aufstand, aber ihr Blick fiel zufällig auf Peter, der ganz und gar nicht tot war.

Er sah zur Seite und rang keuchend nach Atem, bevor er sich kriechend und schluchzend in Bewegung setzte. Als sie dorthin blickte, wo er hinsah, verstand sie weswegen.

Tanja lag dort verkrümmt auf dem Boden und kurz vor ihr stand ein weiterer der Wichser, die für all das hier verantwortlich waren. Mit einer Pistole in der Hand.

Vor Mitleid zuckte sie zusammen. Das hatte Tanja nicht verdient!

Vor allem, da sie offenbar versucht hatte, Peter zu schützen, der genau in Schussrichtung lag.

Und der... das nächste Ziel des Arschlochs sein würde!

Bevor sie den Gedanken zu Ende gebracht hatte und aufspringen konnte, um etwas zu unternehmen, knallte es wieder. Diesmal allerdings irgendwie dumpfer und anders als die beiden Male zuvor. Und ganze drei Mal.

Wie eine verrückt gewordene Marionette zuckte der Typ mit der Pistole zusammen und stolperte rückwärts, während sein Shirt aufplatzte und rote Punkte sichtbar wurden.

Was...?

*****

Renate hatte gezögert, den ganzen Weg bis zu der Bauruine zu fahren. Aber dann sah sie in der Ferne im Scheinwerferlicht eines Autos ein großes Gerangel und wagte es doch.

Kurz darauf war sie froh darüber.

Auf den ersten Blick war niemand mehr auf den Beinen. Alle möglichen Gestalten rangen miteinander und waren unmöglich auseinanderzuhalten. Mit einigen wenigen Ausnahmen...

Tanjas Haare mochten schmutzig sein, aber sie waren unverkennbar. Und so sah Renate ihre Enkelin mit gefesselten Armen und praktisch nackt aufspringen und losrennen, nur um bezeugen zu müssen, wie ein fremder Bursche am Rand des Geschehens seine Pistole abfeuerte und sie kaltblütig erschoss.

Schockiert rang die Rentnerin nach Luft und fühlte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Aber sie sah auch, wie der Mörder seine Waffe weiterhin hochhielt und sich ihren Enkel Peter als nächstes Ziel aussuchte.

Ohne nachzudenken, stellte sie sich so auf, wie Rudolf es ihr gezeigt hatte. Fester Stand, die Waffe in beiden Händen und über Kimme und Korn gezielt. Einatmen, ausatmen, den Atem anhalten und abdrücken. Es passierte alles genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Und da sie das Bocken der Waffe tatsächlich viel besser unter Kontrolle hatte als vor all den Jahrzehnten, konnte sie es drei Mal tun, bevor sie nachkorrigieren musste. Aber drei Schüsse waren offenbar mehr als genug, denn der Mörder kippte bereits nach hinten und ließ die Waffe fallen.

Erst dann gestattete sie sich ein Blinzeln, um den Blick von Tränen zu klären. Und beinahe hätte sie auch das bitter bereut.

Kaum sah sie wieder etwas klarer, erblickte sie nämlich einen weiteren Fremden, der mit einer Waffe auf Peter anlegte. Als hätten es alle diese verfluchten Bastarde nur auf ihre Enkel abgesehen.

Er saß auf dem Boden und die Waffe musste in seiner Nähe gelegen haben. Nun hob er sie und zielte auf den Rücken ihres Enkels, der über den Boden auf Tanja zu kroch und eine Blutspur hinter sich herzog.

Entschlossen legte sie auf das neue Ziel an. Und konnte gerade noch so den Finger vom Abzug nehmen, als die kleine Nadia ihr in die Schusslinie flog.

Mit einem wütenden Aufschrei warf sich die Blondine gegen den Burschen und dann zuckte er plötzlich, als habe er einen Anfall. Wieder und wieder und wieder.

*****

Dass Walther zu spät kam, wusste er schon, als er keuchend die letzten hundert Meter durch den Wald hetzte. Fünf Schüsse verhießen nichts Gutes. Dabei musste einfach jemand zu Schaden gekommen sein.

Doch als er aus dem Gebüsch trat, sah er schon auf den ersten Blick Renate mit einer alten Luger im Anschlag am gegenüberliegenden Rand des Geschehens stehen. Und das gab ihm Hoffnung.

Bis er das halbnackte Mädchen in einer größer werdenden Blutlache daliegen sah...

Seine Wut bezähmend sah er sich weiter um und entdeckte mindestens zwei der Pfaffer-Brüder auf den Beinen und bereit, sich aus dem Staub zu machen. Und noch immer gab es Gerangel bei einem herumstehenden Wagen.

All das endete abrupt, als er einen kurzen Feuerstoß in die Luft abgab. Niemand bewegte sich mehr nach diesem eindeutigen Beweis, dass überlegene Feuerkraft vor Ort war und es mit jeder Pistole aufnehmen konnte.

Niemand, bis auf den jungen Peter. Und kurz darauf auch die kesse Blondine, die irgendwie zu ihm gehörte.

Der Junge kroch mit einer ordentlich blutenden Beinwunde zu seiner Cousine und schluchzte. Und das andere Mädchen rannte nach kurzem Zögern zu ihm hin und half ihm, sich bei dem bewegungslosen Rotschopf aufzurichten.

Wenn es noch etwas zu retten geben sollte, musste es schnell gehen. Da sagte dem erfahrenen Jäger die Blutlache. Aber solange da noch irgendwelche Fremden eventuell bewaffnet waren, hatte das einfach Priorität.

Also trieb er sie zusammen und überließ es Renate, nach ihrer Enkelin zu sehen.

Zwei der Pfaffers waren weitgehend wohlauf, wenn auch ramponiert. Ein weiterer war bewusstlos. Und hinzu kamen ein ramponierter, ein bewusstloser und ein toter Fremder.

Den Beamten in den aus der Ferne anrückenden Streifenwagen, deren Blaulichter man bereits sehen konnte, die Lage zu erklären, würde nicht sehr erfreulich werden.

„Hast du Verbandsmaterial bei dir, Walther?", fragte Renate besorgt. „Tanja ist..."

„Leider nicht, Renate", gab er zurück. „Aber Hilfe ist in wenigen Minuten hier."

Daraufhin wollte die Rentnerin sich abwenden, aber er hielt sie auf.

„Du gibst mir besser die Luger."

„Warum?", fragte sie und drehte sich weg, wie um die Waffe vor seinem Zugriff zu schützen.

„Weil ich so eine Pistole besitzen darf und all das leichter zu erklären sein wird, wenn ich sie bei mir trage."

„Oh...", machte sie erstaunt. „Aber..."

Gerade wollte er ihr erklären, dass er ebenso wenig gezögert hätte, die Waffe einzusetzen. Und dass er es mit ihrer Hilfe auch der Polizei erklärt bekommen würde. Aber sie wurden unterbrochen.

Hustend und keuchend richtete sich der Hauptverantwortliche für das ganze Schlamassel auf und schüttelte den Kopf, um seine Benommenheit abzuschütteln. Und dann wollte er aufspringen, weil er sich der Lage wohl noch nicht recht bewusst war.

„Wohin denn, Bürschlein?", grollte Walther und gab ihm einen Stoß mit dem Lauf der Maschinenpistole.

„Was willst du, Opi?", schnauzte der Mistkerl, bevor er die Waffe identifizierte und sich wieder auf den Hintern fallen ließ.

„Diesmal wirst du nicht so schnell wieder aus dem Knast kommen", versprach der Jäger ihm finster.

„Glaub bloß nicht, dass ihr deswegen sicher seid", knurrte Pierre Pfaffer. „Dafür werdet ihr alle bezahlen!"

Walther sah in seinen Augen, dass er es ernst meinte. Selbst die Augen eines tollwütigen Fuchses enthielten noch mehr Menschlichkeit als dieser kalte Blick. Hätte es einen Zweifel gegeben, dass der Bursche seine eigene Mutter fast erschlagen hätte, wäre er in diesem Moment verflogen.

Kurz war Walther mehr als nur ein wenig versucht, dem Ganzen hier ein Ende zu bereiten. Rasch, bevor die Polizei eintraf.

Das Knallen eines Schusses ließ ihn gehörig zusammenfahren und schreckte alle auf. Und es enthob ihn der Entscheidung.

„Nein", sagte Renate kühl. „Du bezahlst."

Danach musste er ihr die Waffe fast mit Gewalt abnehmen, weil sie die Verantwortung für ihre Tat nicht abgeben wollte. Es gelang ihm gerade noch früh genug, das restliche Magazin in die Luft zu entleeren. So konnte er wenigstens behaupten, es wären Warnschüsse abgefeuert worden und niemand konnte wissen, wann genau Pierre Pfaffer sich die Kugel eingefangen hatte.

Dann jaulten jedoch schon die Sirenen auf und das Blaulicht flackerte durch den Wald.

‚Gott sei Dank ist alles unter Kontrolle', dachte er bei sich. ‚Wären die Idioten vorher mit Blaulicht angerückt, hätte es ein viel größeres Blutbad gegeben...'

*****

Es gibt noch einen Epilog, der in Kürze folgt.

Also bitte die Briefbomben noch nicht abschicken, ja?!

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8 Kommentare
KojoteKojotevor etwa 10 JahrenAutor
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@ Spartanjohn

Lieben Dank für die Blumen.

Ja, sie wachsen einem ans Herz. Das ist mir auch aufgefallen… :-D

@ Holly

Danke dir. Sicher versteh ich dich. ;-)

@Pia

Das freut mich natürlich besonders. Danke dir vielmals.

Ich habe es weniger auf Überraschung angelegt, als auf ein sehr ‚schnell geschnittenes‘ Ende mit viel Action. Aber ich freue mich natürlich, wenn es auch unerwartet kam.

Ich hoffe, der Epilog passte in deinen Augen auch?

@ Anonymous I.

Gaaanz lieben Dank dir. Das Ende vom Ende ist jetzt auch raus und ja, ich finde auch, dass es einem Roman näherkommt, als alles, was ich sonst so bisher habe. Auch wenn ich es eher als Episodengeschichte sehe.

@ Kater

Das ist mal ein heftiges Lob. Vielen Dank dafür!

Ich wollte gerne mit dieser Technik ein wenig experimentieren und bei alldem, was sich angesammelt hatte, bot es sich an. Freut mich, dass es geklappt hat! :-D

Was das Happy End angeht, war das ja immer der Fokus der Geschichte. Also lag auch das nahe. Auch wenn es natürlich nicht dramatisch ist, wenn keiner in Gefahr gerät.

Wie happy oder unhappy das Ende ist, enthülle ich ja im Epilog, also sage ich dazu jetzt nix weiter.

Was den bitteren Nachgeschmack angeht: Ja, irgendwie bleibt ein wenig zurück. Aber hoffentlich auch gleichzeitig ein Lichtstreif am Horizont in der Breite eines Sonnenaufgangs… ;-)

Ansonsten hast du natürlich recht, aber diese Art von Gesellschaftskritik thematisiere ich vielleicht lieber mal in einer anderen Geschichte…

@ Hardcorefrank

Es hatte seine Höhen und Tiefen, nicht wahr? Freut mich, dass du den Showdown am O. K. Corral trotzdem genießen konntest. ;-D

Danke dir!

@ Anonymous II.

Und auch dir meinen Dank. Viel weiter geht es ja erst einmal nicht, aber ein Epilog ist noch vorhanden. ;-)

AnonymousAnonymvor etwa 10 Jahren

Sehr gute Geschichte! Weiter so!

hardcorefrankhardcorefrankvor etwa 10 Jahren
Ende mit Schrecken

Nachdem die Geschichte zuletzt ein paar Längen aufwies, jetzt ein solcher Showdown in bester Wildwest-Manier!

So etwas ist mir in den Ferien (zum Glück) noch nie passiert.

Aber spanend und dramatisch war's allemal, deshalb fünf Sterne!

kater001kater001vor etwa 10 Jahren
Schwitz *g*

Puuh, ist das ein Krimi. Kojote, Du hast Dich wieder einmal selbst übertroffen, nicht unbedingt als Autor erotischer Geschichten, aber überhaupt als Kunstschaffender. Diese Geschichte hat mich sowieso nie losgelassen, aber diesen Teil habe ich einfach nur angespannt vom ersten bis zum letzten Satz gelesen. Toll, wie Du die Dramatik der Szene beschreiben konntest. Ich bin froh, dass es für fast alle Beteiligten ein Happy End gibt, für Tanja hoffe ich es. Ihr wurde ja letztlich am übelsten mitgespielt, wenn man sich ihr bisheriges junges Leben betrachtet.

Selbst wenn es für alle "Guten" gut ausgehen sollte, bleibt ein bitterer Nachgeschmack. Die Geschichte hätte sich zumindest in Teilaspekten auch in der Realität so abspielen können. Und ich fürchte, sie wäre dann überhaupt nicht gut ausgegangen. Leider gibt es so Typen wie Pier(r)e auch in der Realität, die bspw. keine Skrupel haben, eine abspenstig gewordene Prostituierte aus ihrem "Stall" mit Benzin zu übergießen und anzuzünden.

AnonymousAnonymvor etwa 10 Jahren

Im Endeffekt ist es eher ein Roman geworden, aber ein toller!! Biiiiiiiitttteee gaaaaaaaaaaaaaaanz dringend noch das Ende!!!

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