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Kometenhaft 27

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Besuch.
2.1k Wörter
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3.5k
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Teil 22 der 41 teiligen Serie

Aktualisiert 04/12/2024
Erstellt 04/15/2023
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Dienstag 19. Juli

Die drei Mädels kamen erst spät Nachts heim. Beladen mit Einkaufstüten und offensichtlich auch dem ein oder anderen Cocktail. Leider waren sie danach so müde, dass sie mir nicht einmal zeigen konnten (oder wollten), was sie eingekauft hatten. Eine Tasche mit der Aufschrift "Dominique Serva" hatten sie schnell verschwinden lassen! Soll ich mir Sorgen machen? Nein, ich bin fest davon überzeugt, dass ich ihnen vertrauen kann, aber neugierig bin ich schon.

Vanessa und Mareike marschierten direkt Richtung Bett, ihre Klamotten ließen sie als Spur auf dem Boden unterwegs einfach fallen und kaum unter der Bettdecke, rührten sie sich nicht mehr.

Naja, ein ruhiger Abend hat auch was und ich genoss noch etwas die Stille, ehe ich mich dazulegte.

So kaputt meine Liebsten gestern Abend waren, so fit waren sie dafür gleich heute Morgen. Wieder wurde ich mit einem herrlich feucht-warmen Gefühl an meinem besten Freund wach.

Ich finde es nur blöd, dass es kaum möglich ist, das anständig zu genießen. Denn kaum war ich soweit bei mir, dass ich noch sah, wie ich tief in Mareikes Mund steckte, schoss ich auch schon einen Schwall in ihre Kehle. Und noch einen und noch einen.

Als ich wieder bei mir war, knieten über mir zwei nackte Schönheiten. Sie lagen sich in den Armen und tauschten einen tiefen Zungenkuss aus. Oder sollte ich besser sagen, sie tauschten oral diverse Flüssigkeiten aus?

Und wieder der verdammte Wecker!

Gestern Abend hatte ich noch eine Idee für unsere WG: bei uns fehlt die Gemütlichkeit für einen gemeinsamen Abend zusammen. Vor allem ein Sofa. Ich meine, außer den vier Zimmern, Bad, Flur, Toilette und Wohnküche, hat die Wohnung einfach nichts. Ich vermisse ein Wohnzimmer, wo man sich auf ein Sofa flegeln kann, während man sich einen Film ansieht.

Ich habe daher beim Frühstück den Vorschlag gemacht, dass wir in der Küche genug Platz hätten für ein Sofa, damit wir abends nicht auf den harten Stühlen sitzen müssen. Ich dachte da an ein Palettensofa. Da könnte man die Höhe so bauen, dass man eine bequeme Sitzhöhe für den Esstisch hat, und schon hat man eine Eckbank. Und abends dann den Tisch wegschieben und man hat eine 2m² Liegewiese. Da wir uns inzwischen sowieso meistens zusammen kuscheln, sollte das doch für 5 Personen reichen.

Außerdem wäre es verhältnismäßig günstig, flexibel bei den Polstern und passt gut in eine Studentenbude.

Was soll ich sagen, der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Allerdings muss ich mich um die Umsetzung kümmern. Wenigstens konnte ich die Besorgung der Polster auf die Mädels abschieben, da hier auch Deko-Fragen beantwortet werden müssen. OK, ich brauche 6 Paletten aus dem Baumarkt, lange Schrauben und einen Leih-Akkuschrauber. Aber wie bekomme ich die Paletten vom Baumarkt hierher? - Ich brauche jemanden mit einem großen Auto oder Anhänger. Vielleicht kann mir der Hausmeister weiterhelfen.

Das muss allerdings aufs Wochenende warten. Wir mussten los in die Hochschule. Vanessa wollte zu ihrem Prof wegen ihrer Masterarbeit und danach in der Bibliothek weiterschreiben. Mareike musste zu einem dreitägigen Seminar in der Hochschule. Irgendwas mit "Öko" und "Management". Ich musste noch einen Versuch vorbereiten und meine Masterarbeit schreibt sich auch nicht von alleine.

Am liebsten hätte ich beide den ganzen Tag bei mir gehabt, aber ich fürchte, dann hätte keiner von uns was auf die Reihe bekommen.

Mareike kam eine halbe Stunde vor der Mittagspause in mein Labor. Leider war ich währenddessen noch mit dem Professor und ein paar anderen Studenten in der Besprechung, wir konnten uns einander aber wenigstens sehen. Sie lehnte sich in ihrem Sommerkleidchen entspannt an meinen Tisch und beschäftigte sich mit ihrem Handy. OK, bis hier ist es ja eigentlich nichts, was unbedingt dokumentiert werden müsste, aber was dann geschah, muss ich einfach aufschreiben. Einer der neuen Studenten kam zu ihr und fing ein Gespräch an. Zunächst wohl ungezwungen, aber sein Ziel war wohl klar. Ein paar Minuten war das für Mareike kein Problem, aber irgendwann sah sie zu mir herüber, als ob sie "gerettet" werden müsste. Es tat mir so leid, aber ich konnte nicht. Da sah ich Vanessa hereinkommen. Ein paar Blickwechsel zwischen uns und Mareike später, hatte sie die Lage begriffen und eilte zur Rettung.

Heimlich beobachtete ich die Beiden aus der Besprechung heraus und hatte Mühe, nicht lauthals loszulachen:

Vanessa stellte sich zunächst gerade so in die Nähe der Zwei und hörte nur zu, was der Junge zu sagen hatte. Der Inhalt war ihr egal, aber er versuchte eindeutig, mit Mareike zu flirten. Als Vanessa genug in Erfahrung gebracht hatte, wandte sie sich an ihn und meinte nur: "Hey Kleiner, ich zeig dir mal wie das geht.". Dann schnappte sie sich Mareike an der Hüfte, drückte sie an sich und gab ihr einen intensiven Zungenkuss, den Mareike mindestens ebenso intensiv erwiderte. Zunächst war sie zwar etwas überrumpelt, umarmte Vanessa schließlich aber auch. Eine Minute lang sah der Typ den Beiden mit großen Augen zu, ehe sie den Kuss lösten. Vanessa hielt Mareike weiterhin mit einem Arm an sich gedrückt. Mareike hingegen lehnte ihren Kopf an Vanessas Schulter, knabberte neckisch lächelnd an ihren Fingern und kicherte den Jungen an. Gott, das sah so süß aus, wie sie da so an Vanessa hing!

"So, und jetzt geh wieder mit den anderen Kindern spielen.", grinste Vanessa ihm noch entgegen, bevor der sich hochrot wegdrehte, "Scheiß Lesben!" murmelte und zu seiner Gruppe zurückging. Die wiederum ließen es sich nicht nehmen, ihn mit Gelächter zu empfangen.

Vanessa und Mareike wiederholten den Kuss gleich nochmal und warteten dann Arm in Arm an meinem Tisch. Einfach herrlich, ich war so stolz auf die Beiden.

Zum Glück war die Besprechung kurz darauf zu Ende und ich konnte beide endlich mit einem Kuss begrüßen und in die Mensa "ausführen".

Bei der Gelegenheit möchte ich jetzt auch mal erwähnen, dass in so einer hinreißenden Begleitung auch das Mensaessen bedeutend besser schmeckt. Beim Mittagessen gaben sie sich jedenfalls alle Mühe, mich heiß zu machen, wohl wissend, dass es keine Möglichkeit gab, mich abzukühlen.

Der Nachmittag verging recht schnell und meine Arbeit kam gut voran, auch wenn mich der Gedanke, meine beiden Süßen bald wieder zu sehen immer wieder ablenkte.

Ich dachte noch: "Ein Glück, dass wir drei heute zufällig gleichzeitig Schluss machen.", hätte ich allerdings gewusst, was zu Hause auf uns wartet, hätte ich mit den Beiden lieber in der Hochschule auf dem harten Boden eines Labors übernachtet!

Gut gelaunt kamen wir in der WG an, und lachten noch über irgendeine Belanglosigkeit, als wir die Wohnküche betraten. Doch das war schnell verflogen. Dort saßen neben Andrea und Frank auch Mareikes Eltern! Allerdings schienen die nicht sehr erfreut über den Anblick ihrer Tochter zu sein und Mareike konnte nur überrascht stammeln: "Mama, Papa, h...hallo. Was macht ihr hier?" Mit finsteren Blicken starrten sie uns an.

Die Begrüßung, die nun zwischen uns ablief, war eisig: Niemand lächelte und unsere ausgestreckten Hände lockerten auch nicht ihre verschränkten Arme. Wenigstens verrieten sie uns, dass sie Erwin und Johanna hießen.

Danach meldete sich erst ihre Mutter zu Wort: "Was wir hier machen? Junge Dame, wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Aber wie ich sehe, macht es dir Spaß, mit der Welt zur Hölle zu fahren. Du siehst aus wie ein billiges Flittchen!"

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die alte Mareike anscheinend ein Ebenbild ihrer Mutter war, oder Umgekehrt. Johanna war ebenso in einen dicken Rollkragenpullover in Erdfarben verpackt, und auch ihr graubrauner Rock (oder waren es mehrere) reichte bis zu den Knöcheln hinunter und ließ nicht einmal erkennen, ob darunter Beine waren. So war von ihrer Figur nicht mal etwas zu erahnen. Ihre brünetten Haare hatte sie allerdings nicht offen, sondern zu einem strengen Dutt zusammen geknotet, der nicht das kleinste Härchen entkommen ließ.

Auch ihr Vater konnte kaum klischeehafter sein: seine kräftige Figur steckte unter einem grauen Cord-Anzug mit braunem Ellenbogenbesatz und unter seinem Jackett trug er einen cremefarbigen Rollkragenpullover. Wenigstens versuchte er nicht, seine Geheimratsecken irgendwie mit seinen grauen Haaren zu verdecken.

"Wir sind gekommen, um dich nach Hause zu holen!", hakte ihr Vater ein.

Plötzlich waren alle hellhörig geworden. Bei Mareike jedoch sah man die Panik im Gesicht ausbrechen. Was danach folgte, war eine wilde Diskussion, alle redeten durcheinander. Wir versuchten ihnen klar zu machen, dass das der Tod für Mareike sein könnte, aber sie beharrten darauf, dass noch nie jemand gestorben sei, weil er keinen Sex hatte. Den Wissenschaftlern in den Medien glaubten sie kein Wort.

Währenddessen sank Mareike immer weiter in sich zusammen, bis sie Fingernägel kauend, mit angezogenen Beinen in einer Ecke auf dem Boden hockte.

Irgendwann schrie ihr Vater: "Schluss jetzt, du kommst mit!", und riss sie am Arm zu sich hoch. Sie wehrte sich mit aller Kraft, aber dieses zierliche Ding hatte einem kräftigen Mann wie ihrem Vater nichts entgegenzusetzen.

Mit vereinten Kräften schafften wir es schließlich, ihm Mareike zu entreißen und uns als schützende Mauer vor sie zu stellen. Dabei zerrissen wir aber Mareikes Kleid und so stand sie plötzlich nur noch in einem halbdurchsichtigen Spitzenhöschen vor ihren Eltern. Endlich waren sie mal für ein paar Sekunden still und starrten ihre Tochter mit großen Augen an.

"Du trägst nicht mal vernünftige Unterwäsche?", platzte ihre Mutter heraus. "Du Hure! Wir hätten dir niemals erlauben sollen, in eine WG zu ziehen!". Mareikes Vater wurde nur noch lauter: "Hast du meiner Tochter die Unschuld genommen?", schrie er mich an.

Plötzlich warf sich Mareike zwischen uns und schrie zurück: "Nein, das war ich selbst! Mit einer dreckigen Salatgurke hab' ich mir meine Fotze auf gefickt!" (Wirklich ihre Worte!!). Ihre Eltern standen mit entsetzten Gesichtern vor ihr. Johanna hielt sich die Hände vor den Mund und Erwin lief tiefrot an, aber nicht vor Scham, sondern vor Wut.

Plötzlich ein lautes Klatschen. Er hatte Mareike eine Ohrfeige verpasst, dass ich Angst hatte, er hätte ihr das Genick gebrochen. Sie wirbelte herum, schlug auf dem Boden auf und blieb reglos liegen.

Erwin brüllte sie dazu mit aller Kraft an: "DU BIST NICHT MEHR UNSERE TOCHTER! DU BIST NUR EINE DRECKIGE HURE! DU BEKOMMST KEINEN CENT MEHR VON UNS! WIR ENTERBEN DICH! DU BIST FÜR UNS GESTORBEN! WEHE DU LÄSST DICH NOCHMAL BEI UNS BLICKEN! DEINE SACHEN WERDEN WIR ALLE VERBRENNEN!"

Während seiner Hasstiraden gegen seine eigene Tochter, drängten wir ihn und seine Frau zu viert aus der Wohnung und verbarrikadierten die Tür. Ich eilte zurück zu Mareike und sah nach ihr. Ihr Kopf lag in einer Pfütze aus Tränen und ein paar Tropfen Blut aus ihrer Nase. Ihre roten Augen starrten ins Leere. Schließlich beruhigte sich ihre Atmung so weit, dass sie aufs Erbärmlichste losheulte.

Andrea versuchte, einen Notarzt herzubekommen und am besten auch die Polizei, Vanessa und Frank halfen mir, das was von Mareike übrig war, zusammenzusammeln und ins Bett zu bringen. Dort klammerte sie sich so fest an mich, dass ich nur noch erschwert atmen konnte. Langsam fühlte ich, wie mein T-Shirt durchnässt wurde, aber das war vollkommen egal. Alles was jetzt wichtig war, war das heulende Häufchen Mensch in meinen Armen. Am liebsten wäre ich ihrem Vater nachgerannt und hätte ihn zusammengeschlagen, und den Anderen ging es wohl auch so.

Eine viertel Stunde später waren die Sanitäter da. Mareike schluchzte noch immer so sehr, dass sie kaum Antworten geben konnte und auf Fragen nur nickte, oder den Kopf schüttelte.

Erst jetzt sahen wir wieder ihr Gesicht: ihre Unterlippe war an einer Stelle aufgeplatzt, unter ihrer Nase klebte halb angetrocknetes Blut, ihr linkes Auge war geschwollen und verfärbte sich ins Lilane, und auf der rechten Stirnseite machte sich eine Beule breit.

Die erste Untersuchung ergab zum Glück nichts Gebrochenes, aber sie wollten sie über Nacht sicherheitshalber mit in die Klinik nehmen. Vanessa half mir, für Mareike schnell was zusammenzupacken (der Kulturbeutel sollte reichen) und ihr ein neues Kleid überzustülpen, während ich mir auch was mitnahm (Zahnbürste und ja, Laptop) ich wollte sie heute Nacht nicht alleine lassen.

In der Klinik dann noch stundenlange Untersuchungen, einschließlich CT, bis sie Mareike ein Bett in einem Zimmer zuwiesen und mich höflich aufforderten, nach Hause zu gehen. Aber da hatten sie nicht mit Mareike gerechnet: "Wenn er geht, gehe ich auch!". Die Schwestern haben versucht, irgendwie zu argumentieren, dass sie für mich kein Bett frei hätten, aber Mareike entgegnete, dass ich bei ihr im Bett schlafen sollte.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Arzt, der ähnliche Fälle in letzter Zeit wohl schon öfter hatte, kamen wir schließlich auf Station.

Um es jetzt kurz zu machen: Ich sitze jetzt also hier in einem Krankenhausbett und schreibe an meinem Tagebuch. Neben mir schläft, an mich geklammert, Mareike, die vorhin das ganze Abendbrot verschlungen hat, und ich mir gerade noch eine trockene Scheibe Brot angeln konnte. Sie ist lädiert, aber ansonsten geht es ihr gut. Alle zwei Stunden kommt eine Schwester und überprüft ihre Augenreflexe (verdacht auf Gehirnerschütterung).

Der andere Patient hier im Zimmer fand es zwar ein bisschen seltsam, dass ich hier bei meiner "Freundin" bleiben konnte, hat es aber schnell akzeptiert, solange er in Ruhe schlafen kann.

Zu Hause wissen sie Bescheid und Vanessa hat mir versichert, dass sie auch mal eine Nacht allein schlafen könne.

OK, so langsam fallen mir die Augen zu. Mal sehen, wie man in einem Krankenhausbett zu zweit schlafen kann.

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  • KOMMENTARE
2 Kommentare
BerndBreadtBerndBreadtvor 10 MonatenAutor

Danke, Piemont.

Im nächsten Tagebucheintrag erklärt Mareike etwas über ihre Familie. Ich hoffe, dass es dann logisch wird.

PiemontPiemontvor 10 Monaten

Immer wieder spannende Situationen; aber ganz logisch ist zunächst nicht, warum diese Eltern noch nicht der Seuche zum Opfer gefallen sind. Trotzdem 5 *!

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