Kommissarin Ivy - Mord am Set

„Das machen auch andere", grinse ich und verlasse, gefolgt von Günther, den Raum.

Ich werde von meinen Kollegen erneut mit Applaus empfangen. Auch sie sind froh, dass der Fall abgeschlossen ist.

„Hey Leute, danke für alles. Ich werde ein verlängertes Wochenende machen"

„Das hast du dir auch verdient", antwortet Günther. „Wir halten hier die Stellung. Du kannst dich auf uns verlassen."

„Das weiß ich."

Ich nicke noch allen zu und mache mich davon. Auf dem Weg nach Hause rufe ich Tom an und bespreche mit ihm, was ich vorhabe. Er stimmt mir sofort zu.

Ich informier noch die Mädchen, dass wir einige Tage weg sein werden und packe schnell ein paar Sachen zusammen. Wir holen das Motorrad und lassen stattdessen den Wagen in der Garage meiner Wohnung stehen und machen uns auf den Weg.

Kapitel 25

„Hallo Ivy, schön dich zu sehen."

„Hallo Susanna."

„Als ich Tom vor dem Haus gesehen habe, wusste ich, wo du umgeht."

„Als wir angekommen sind, konnte ich nicht anders, es hat mich hierher gezogen. Ich musste Mia Hallo sagen."

„Das verstehe ich."

„Ich habe oft an euch beide gedacht."

„Ich habe auch oft an dich gedacht und ich bin mir sicher, Mia hatte ein Auge auch auf dich."

„Da bin ich mir auch sicher."

„Schön, dass du da bist."

Sie kommt auf mich zu und wir umarmen uns. Es tut so gut, wieder hier zu sein und ich drücke meine Freundin eng an mich.

„Ich brauchte einfach die Ruhe und die magische Atmosphäre dieses Ortes."

„Bedrückt dich ein Fall?"

„Er ist zum Glück abgeschlossen."

„Aber nicht in deinem Herzen."

„Dieser Fall war so anders als alle anderen."

„Inwiefern?

„Das Opfer ist normalerweise das Opfer und der Täter ist der Täter."

„Das war in diesem Fall anders."

„Die Opfer waren auch nur Täter. Sie waren alle so unglaublich böse."

„Erzähl mir."

Wir setzen uns an einem der großen Granit-Findlinge ins weiche Gras. Ich genieße den Schatten der mächtigen Korkeichen. Dieser Ort ist wundervoll.

Ich beginne zu erzählen, vom Toten, vom Pornogeschäft, vom Menschen- und vom Drogenhandel. Susanna hört mir aufmerksam zu. Als ich geendet habe, sagt sie zunächst nichts. Sie streicht über meine Hand, die sie die ganze Zeit gehalten hat.

„Du hast aber doch die Guten gerettet."

„Du meinst die Mädchen?"

„Ja, wen sonst."

„Ja, die haben wir aus den Händen dieser Verbrecher befreit. Weitere werden folgen."

„Du hast aber auch zwei jungen Frauen eine neue Heimat gegeben. Ich glaube, es ist deine Bestimmung, Menschen Halt und Heimat zu geben. Schau dich um, welch schöne Heimat du mir geschenkt hast."

„Die hat dir Mia geschenkt."

„Du hast aber auch deinen Teil dazu beigetragen und ich werde dir immer dafür dankbar sein."

„Warum muss es so böse Menschen auf der Welt geben?"

„Schau Ivy, du wirst die Welt nicht vom Bösen befreien, aber du kannst sie ein kleines Stückchen besser machen, zumindest für einige von uns."

Ich denke über ihre Worte nach und lehne dabei meinen Kopf auf ihre Schulter. Ich liebe diesen Ort und werde ihn immer lieben.

„Wie geht es dir?", frage ich nach einiger Zeit.

„Mir geht es gut. Ich vermisse Mia jeden einzelnen Tag. Aber ich habe inzwischen akzeptiert, dass sie nicht mehr da ist. Ich versuche, nach vorne zu blicken und bin jetzt mit Sandro zusammen. Er ist bei mir eingezogen und hilft mir auch im Keller und in den Weinbergen. Er ist ein guter Mann."

„Ich weiß es und ich bin froh, dass ihr euch gefunden habt. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass dieses Weingut „la speranza" heißt."

ENDE