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Krieg und Liebe-Henschels Rückkehr

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„Erstens: die bisher verlegte Bahntrasse ist im Prinzip in Ordnung, aber weißt an zwei Stellen gravierende Schwächen in Sachen Überflutungs- beziehungsweise Unterspülungsgefahr während starker Regenfälle auf. Dort müssen zusätzliche Schutzmaßnahmen für den Gleiskörper errichtet werden. Zweitens: der bisher erstaunlich kleine Bahnhof in Lumbo sollte bereits jetzt erweitert werden. Wir haben bei der Mittellandbahn in Kigoma, aber auch an anderen, größeren Stationen sehr gute Erfahrungen mit einem ordentlichen Bahnhofshotel gemacht. Zudem gehört die Verwaltung der Eisenbahngesellschaft in einen Gebäudeteil des wichtigsten Kopfbahnhofs. Drittens: die Baukolonne an der Gleisspitze bei Kilometer 41,3 ist sehr klein und nicht sonderlich motiviert. Der tägliche Baufortschritt sowohl für die Trassenvorbereitung als auch die Verlegung von Schwellen und Schienen ist erheblich zu langsam. Hier müssen wir umgehend über eine Verstärkung der Baumannschaft reden, um das gesetzte Ziel eines möglichst bald zu realisierenden, betriebsbereiten ersten Streckenabschnitts nach Monapo zu erreichen. Viertens: die vorhandenen Geldmittel reichen nach dem Verschwinden des ehemaligen Chef-Ingenieurs für nicht mehr als fünfzehn Kilometer aus. Wir brauchen zusätzliche Geldmittel für 35 Kilometer, um Monapo zu erreichen."

Die anschließende Diskussion mit den drei Gesellschaftern drehte sich naturgemäß um den neuen Geldbedarf für die Ergänzungsbauten und die Streckenverlängerung. Ich hatte schon in Kigoma bei Muhammad Ali gelernt, dass arabische Kaufleute nicht öffentlich streiten, aber es war für mich klar zu erkennen, dass die Gesellschafter meinen Bericht mit erheblichen Sorgen aufgenommen hatten. Zusammengefasst hatte mein Bericht eine Budgetüberschreitung für die ersten 90 Kilometer von mehr als 50% ergeben.

Eine halbe Stunde später fasste Ahmed Abbas das in einer Mischung von Portugiesisch und Arabisch geführte Gespräch der drei Gesellschafter zusammen: „Wir werden die benötigten Zusatzmittel in Quartalszahlungen über die nächsten zwei Jahre in der veranschlagten Höhe zur Verfügung stellen. Wir erwarten dafür eine betriebsfähige Bahnstrecke von Lumbo bis Monapo einschließlich der dafür notwendigen Betriebsgebäude. Da das separate Budget für Lokomotiven und Waggons bisher nur im geringen Maß in Anspruch genommen wurde und durch das Verschwinden von Joao Pinto auch nicht geschmälert ist, erwarten wir von Ihnen eine möglichst kostengünstige, aber trotzdem leistungsstarke Nutzung für das rollende Equipment. Die Verhandlungsführung für den Einkauf von Lokomotiven und Waggons liegt bei Ihnen in enger Abstimmung mit mir."

Dies war ein mehr als klarer Gesellschafterbeschluss, für mich aber eine gute Grundlage, mit Volldampf mit der Arbeit zu beginnen. Was für eine Wende in meinem Leben, nachdem ich erst zweieinhalb Jahre in der Schutztruppe den ‚Großen Krieg' überstanden hatte und dann fast eineinhalb Jahre an meiner Zukunft arbeiten musste. Jetzt, wenige Tage vor meinem 40. Geburtstag hatte ich ein neues Direktorenamt, ausgefüllt mit abenteuerlichen Aufgaben und schwer zu erfüllenden Erwartungen, ich hatte ein neues Zuhause, nachdem ich in Joaos verlassenes Diensthaus eingezogen war und eine Woche später hatte ich eine Familie. Muhammad Ali machte tatsächlich seine Ankündigung wahr und begleitete Una und Anders persönlich von Kigoma über Daressalam nach Lumbo.

Das Büro des Hafenmeisters benachrichtigte Ahmed Abbas über die bevorstehende Schiffsankunft als der britische Dampfer in den Hafen eingelaufen war; zehn Minuten später waren Ahmed Abbas und ich mit dem Buick zum Anleger gefahren und warteten darauf, dass die Passagiere an Land gehen konnten. Ich erkannte sie sofort, als sie auf die Gangway traten, um an Land zu gehen. Muhammad Ali in seinem typischen weiten Gewand vorneweg, dann Una direkt hinter ihm, unseren dreijährigen Sohn in einem Arm, mit der anderen Hand sich am Gangway-Geländer abstützend. Dann folgten eine Reihe von Dienstmännern, die Gepäck und Kisten ausluden und zusammen mit den drei Reisenden ins Hafenbüro gingen, um die Einreise- und Zollformalitäten zu erledigen. Ahmed Abbas hatte seinen Zollexperten, der natürlich in Lumbo jeden Offiziellen und Zollangehörigen bestens kannte, ebenfalls ins Hafenbüro geschickt, um eine möglichst reibungslose Abwicklung zu gewährleisten.

Zwanzig Minuten später verließen die drei das Büro und steuerten direkt auf uns zu. Die Begrüßung von Muhammad Ali war sehr, sehr freundschaftlich, von Una zuerst ein wenig schüchtern, denn mit Anders auf dem Arm, der zunächst sehr vorsichtig, fast ängstlich reagierte, konnte sie mich noch nicht einmal richtig umarmen. Aber sie gab mir in aller Öffentlichkeit einen lieben, warmen Kuss.

„Alle Gebete gehen gerade in Erfüllung", flüsterte sie mir ins Ohr. „Wir sind wieder zusammen." Sie lächelte und wirkte unendlich erleichtert. „Und einer mehr!" Dann wandte sie sich an unseren Sohn, der mich mittlerweile interessiert musterte. „Was hast Du gelernt?"

„Guten Tag, lieber Vater", sagte Anders langsam, aber in einwandfreiem Deutsch. Dann streckte er beide Arme in meine Richtung aus, so dass ich ihn direkt auf meinem Arm nehmen konnte und ihm einen Kuss auf die Stirn drückte. Gleichzeitig liefen mir einige Glückstränen aus beiden Augenwinkeln und über die Wangen.

Una strich mir mit einer Hand über die Haare. „Ich liebe Dich und freue mich unendlich, Dich zurückzubekommen. Ich hatte eine solche Angst um Dich und unsere Zukunft."

Ich reichte Anders zurück an Una und begrüßte nun Muhammad Ali auch meinerseits. Er grinste von einem Ohr zum anderen. „Ich bringe Dir Deine Reichtümer aus Kigoma", freute er sich sichtlich über unser Wiedersehen. „Es ist mir eine unendliche Freude, mein Versprechen nach diesem unsäglichen Krieg zwischen Euch Europäern erfüllen zu können."

Während unserer Begrüßung verluden Ahmed Abbas Diener das mitgebrachte Gepäck auf einen Karren, eine Transportkiste musste dabei besonders schwer sein.

„Was hast Du denn alles mitgebracht?" fragte ich meine Geliebte erstaunt.

Una lachte mich an. „Viele, schwere Bücher. Unsere Brockhaus-Ausgabe ist vollständig mitgereist, dazu hat uns Muhammad Ali die letzte Ausgabe der Encyclopedia Britannica geschenkt. Alles Wissen der Welt!" Sie strahlte mich an. „Und ich habe die vier Jahre nach Deinem erzwungenen Fortgang genutzt, beide Werke vollständig durchzulesen." Sie drückte mir einen erneuten Kuss diesmal auf die Wange. „Du hast jetzt eine gebildete Frau."

Ich sah Una staunend an. „Unglaublich. Beide Encyclopaedien vollständig studiert? Wann hast Du denn die Zeit dafür gefunden?"

„Jeden Tag, insbesondere am Abend. Muhammad Ali hat mich wie Deine Ehefrau behandelt und nicht wie seine Dienerin. Ich habe seinen Frauen freiwillig geholfen im Haushalt, so viel ich konnte. Aber ich habe ihm auch in seinem Handelsbüro viel helfen können, insbesondere wenn er auf Reisen war. Und ich habe ihm aus den Büchern viel Neues erzählen können, was für ihn wohl wichtig war."

Die Gruppe bestieg nun den Buick, wobei Ahmed Abbas für die kurze Strecke bis zu seinem Haus neben dem Chauffeur Platz nahm. Anders krabbelte von Unas Schoss zu mir herüber und hielt sich an mir fest. Er sprach kein Wort, aber summte vor sich hin und kuschelte sich regelrecht an meine Brust.

„Er mag Dich", bestätigte Una plötzlich, „auch wenn er Dich heute zum ersten Mal sieht, weiß er, das Du sein Vater bist und für ihn sorgen wirst. Ich habe ihm das gelehrt."

Bei aller Freude über unsere Familienzusammenführung begann ich, Achtung und Respekt vor Una zu bekommen, die alles daran gesetzt hatte, aus uns eine richtige Familie zu machen. So wie die Gesellschafter der Eisenbahngesellschaft auf der beruflichen Seite, hatte Una mich auf der privaten Seite in die Verantwortung genommen. Es lag nun an mir, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Zunächst fuhren wir zu meinem neuen Zuhause, auf das Una unendlich neugierig war. „Ist nicht wie meine Villa in Kigoma, aber ein gutes Haus", entschuldigte ich mich beinahe, was Una mit einer Handbewegung abtat.

„Dort, wo wir als Familie wohnen, ist es schön. Es kann gar nicht schöner sein."

Una inspizierte unser Haus, während Ahmed Abbas und Muhammad Ali bereits weiter gefahren waren. „Hier können wir gut leben", war ihr zusammenfassender Kommentar. „Erst recht, wenn wir unsere Familie noch vergrößern wollen." Una hatte jetzt dies hintergründige Lächeln aufgesetzt, dass ich so an ihr liebte und das ich so lang vermisst hatte. „Ich freue mich schon drauf."

Das große Begrüßungsabendessen im Hause von Ahmed Abbas war aufgrund der Unkalkulierbarkeit der exakten Ankunftszeit erst für den kommenden Abend angesetzt. Aber meine Köchin, die einzige Dienerin, die ich durch Vermittlung meines Arbeitsgebers bereits eingestellt hatte, bereitete für uns drei ein vorzügliches Abendessen im eigenen Haus. Anders war unendlich müde von der Erlebnissen der Reise und schlief bereits beim Essen ein. Una brachte ihn ins Bett. „Mehrere eigene Kinderzimmer", bemerkte sie bei ihrer Rückkehr an den Esstisch, „was für ein unendlicher Luxus." Sie schaute mich mit kaum versteckter Lust an und ergriff meine Hand. „Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich nach diesem Abend gesehnt habe."

„Doch, das kann ich. Weil es mir genauso ging."

Eine halbe Stunde später lagen wir in unserem Bett und liebten uns. Una und ich starteten genau in derselben Weise, in der wir vier Jahre zuvor voneinander getrennt worden waren: in einer lang andauernden 69er Position, in der mich Una mit all ihren oralen Künsten immer bis unmittelbar vor den Explosionspunkt trieb, dort hielt und dann wieder leicht abkühlen ließ und ich sie mit allem, was mir in der Lage zur Verfügung stand, von einem nassen Orgasmus zum nächsten trieb. Zwischenzeitlich kam in mir das Gefühl auf, dass meine Geliebte ihre gesammelten Liebessäfte der vier Jahre in ihrem Bauch gespeichert hatte, um mich beim ersten Mal einer Dauerdusche auszusetzen. Wir verloren jegliches Zeitgefühl bis sie irgendwann Erbarmen mit mir hatte und über die Explosionsklippe saugte. Ganz tief in ihrem Rachen durfte ich die wahrscheinlich größte Spermaladung meines Lebens abspritzen. „Was für ein wunderbares Sahne-Bad", lautete Unas Kommentar, nachdem sie sich von mir herabgerollt hatte und kuschelnd neben mir lag, während unsere Hände unverändert auf streichelnder Wanderschaft waren.

„Wir machen heute so lange Liebe, bis wir in totaler Erschöpfung einschlafen", kündigte ich an. „Ich habe viel zu lange befürchtet, dass ich Dich nie mehr wieder in meinen Armen halten würde."

„Ich auch", bestätigte Una. „Aber ich habe in all den Jahren nie mit einem Mann im Bett gelegen. Muhammad Ali hat mich all die Jahre beschützt, aber nie berührt."

„Das nennt man einen wahren Freund."

„Ja, ist er wirklich. Aber in diesem Fall war daran wohl eher sein inoffizieller Harem schuld. Er ist ziemlich gefordert, um die Begehrlichkeiten zu befriedigen."

„Wieviel Kinder nennt er eigentlich sein eigen?" Ich war neugierig geworden, was sich seit Sommer 1916 in Kigoma ereignet hatte.

„Wenn ich das richtig weiß, sind das siebzehn Kinder von vier Frauen." Una lachte leise. „Und wie Du weißt, sind alle bei ihm zuhause bis sie alt genug sind, an anderem Ort für sein Handelsgeschäft zu arbeiten."

„Ja, die arabischen Händler und ihre Großfamilien. Aber letztendlich verdanken wir gerade diesem Beziehungsgeflecht, dass wir wieder zusammen sind."

Una hatte in der Zwischenzeit meinen besten Freund wieder zur prallen Standhaftigkeit massiert. „Auf ins nächste Gefecht", lautete ihr Kommando. „Du fickst mich jetzt wie ein Hengst durch, bis einer von uns schlapp macht. Vorn und hinten, ganz wie Du willst." Sie platzierte sich ins Zentrum unseres Betts, begab sich auf Hände und Knie und reckte ihren wunderbar runden und straffen Po, der in den vier Jahren nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hatte, in die Höhe. „Jetzt komm!"

Ich ließ mir dies Angebot nicht zweimal machen, positionierte mich hinter sie und stieß ohne Hindernis bis an den Anschlag vorwärts. Nach wenigen Minuten wechselten wir erst einmal in ihren Hintereingang, was sie mit einem lauten und wohligen Grunzen quittierte. Sie hatte sich anscheinend gut vorbereitet, denn mein Schwanz fand auch in ihrem Darm keinen Widerstand. Die Mischung der immer noch warmen Abendtemperaturen und unserer untrainierten sportlichen Aktivitäten ließ uns am ganzen Körper pitschnass werden, was unserer Liebessaftproduktion nicht nachstand. Erleichtert durch unsere lange 69er-Liebe hielten wir beide lange durch. Una erlebte sowohl vaginale als auch anale Orgasmen, ich war so aufgeladen, dass ich nach dem zweiten Spritzorgasmus in ihrer Pussy noch zu einer dritten Ladung in ihrem Darm fähig war, letztere hatte aber bestimmt nur noch sehr geringes Volumen.

Ich war der Erste, der schlapp machte, im wahrsten Sinn des Wortes. Unas von meinem Sperma tropfende Vorder- und Hintereingänge boten ein großartiges, aufgeilendes Bild. Aber zu mehr war ich nicht mehr fähig. Der Farbkontrast zwischen Unas ebenholzfarbener Haut, der leuchtend rosafarbenen Pussy und der ebenso glühenden Rosette mit den dicken, weißen Spermaspuren brannte sich in mein Gedächtnis ein, dass ich ihn bis an mein Lebensende nicht mehr vergessen sollte.

„Ich liebe Dich", gestanden wir uns beide lustvoll abgekämpft. „Und wir werden uns nie mehr trennen lassen", ergänzte Una leise. „Unter keinen Umständen, egal was die Zukunft bringt." Dann waren wir beide eingeschlafen.

Das große Begrüßungsessen am darauffolgenden Abend verlief sehr arabisch-traditionell. Ahmed Abbas hatte die wichtigsten Kontakt- und Geschäftspartner der Region eingeladen, einige waren mir aus meiner kurzen Einarbeitungszeit bereits bekannt. Und Una wurde in den ehrbaren Frauenkreis der Region aufgenommen, der -- typisch für den portugiesisch-kolonialen Norden Mozambiques -- vollständig gemischtrassig war; weiße, arabische, afrikanische, indische und gemischtrassige Frauen saßen einträchtig und ohne Vorbehalte zusammen; etwas derartiges hatte ich bis dahin in deutschen oder britischen Kolonien noch nie beobachtet.

Una berichtete hinterher von einem etwas babylonischen Sprachgewirr. „Aber wir haben immer wieder eine gemeinsame Sprache miteinander gefunden. Originellerweise konnte jede mehr oder weniger Suaheli, das half ein wenig." Sie grinste ob ihrer Erinnerung an den Abend. „Und die Hausfrau, die offizielle erste Ehefrau von Ahmed Abbas, ist eine wunderbare Mischung aus fürsorglicher Frau und Mutter einerseits und Kompaniefeldwebel andererseits. Man ist gut beraten, Fatima als Freundin und nicht als Feindin zu haben."

„Um so besser, wenn sie Dich mit offenen Armen aufgenommen hat. Wir werden hoffentlich viele Jahre hier leben und arbeiten, um so wichtiger sind hier Freunde und Partner."

„Das sehe ich auch so. Deshalb bin ich bereits jetzt froh, das britisch regierte Kigoma verlassen zu haben. Die Engländer grenzen sich noch schärfer von uns Afrikanern und auch den Arabern ab, als es die Deutschen gemacht haben. Sie sind die Herren und wir die Diener, um nicht sogar Sklaven zu sagen." Sie holte tief Luft. „Ich denke, Anders und ich werden uns schnell und gut hier einleben."

In der Tat entwickelte sich mein Sohn, nachdem er sich von dem Reiseschock erholt hatte, sehr schnell zu einen quirligen Wirbelwind, der sich auf dem schnellstmöglichen Weg seine Umwelt eroberte. Überraschenderweise war er erstaunlich hellhäutig, er sah eher wie ein Araber aus. Fatima half Una bereits bei der Suche nach einer geeigneten Kinderfrau, die vermutlich schon in der kommenden Woche ihre Stellung antreten sollte. Meine Lebensgefährtin war mit Höchstgeschwindigkeit dabei, unseren Haushalt einzurichten und zu organisieren; jedenfalls schien sie genau zu wissen, wie der Haushalt des ranghöchsten Eisenbahndirektors im Norden der portugiesischen Kolonie auszusehen hatte. Woher sie diese klaren Vorstellungen hatte, wusste ich nicht, aber Una hatte in den vier Jahren unserer Trennung auf vielen Gebieten massiv dazugelernt.

Für den darauffolgenden Vormittag war auf Wunsch von Muhammad Ali ein Geschäftstreffen mit Ahmed Abbas und mir vereinbart worden.

„Ich wollte die Gelegenheit nutzen, Dir einen Bericht über die Ereignisse der letzten vier Jahre in Kigoma zu geben und Dir dabei gleichzeitig über das Schicksal Deines Besitzes zu berichten, den Du in Folge Eures europäischen Krieges auf afrikanischem Boden so abrupt verlassen musstest", begann mein langjähriger arabischer Freund, nachdem wir uns zunächst über Familie, Gesundheit und allgemeine Geschäfte in aller Höflichkeit und Ausführlichkeit ausgetauscht hatten. „Zunächst kamen nach Euerm Abzug im Sommer 1916 die Belgier, besser gesagt, die Kongo-Soldaten mit belgischen Offizieren. Eine üble, marodierende Truppe, die überall Angst und Schrecken verbreitete, sowohl unter den wenigen Weißen, die da geblieben waren, als auch unter Afrikanern und Indern. Lediglich vor uns Arabern schreckten sie -- wohl auf obersten Befehl -- zurück. Jedenfalls haben sie in Kigoma sich nur selten an arabischem Besitz durch Plünderungen oder andere Übergriffe vergriffen. Die eigentliche Truppe zog dann nach ein paar Tagen weiter Richtung Süden, um Euerm Rückzug weiter zu folgen. Zurück blieben ein paar ganz merkwürdige Gestalten aus Belgisch-Kongo, teilweise in Uniform, aber keine aktiven Soldaten oder offizielle Polizisten, die versuchten, in Euerm Kopfbahnhof eine eigene Handels- und Umschlagsstation einzurichten." Muhammad Ali nahm einen tiefen Schluck aus seinem Teeglas und setzte dann fort. „Im Herbst kam dann eine britische Kompagnie, die bis dahin durchgehend gekämpft hatte, um sich in Reserve aufzufrischen, mit neuen Soldaten, Waffen und allen möglichen Gütern zu versorgen, um während der Hauptregenzeit ihre Kampffähigkeit wieder herzustellen. Die Engländer hatten dann sehr schnell Eure Eisenbahnlinie wieder in Betrieb, ein ganz fähiger Captain, anscheinend mit Eisenbahnerfahrung hat das straff organisiert. Ich habe vorzügliche Geschäfte mit ihm machen können." Muhammad Ali grinste mich an. „Wir mussten ja für den Unterhalt unserer Familien und unserer Gäste sorgen. Und es war nicht unser Krieg, da macht man Geschäfte mit jedem, der bezahlt."

„Kann ich nachvollziehen", gestand ich mit etwas Wehmut und Bauchgrummeln ein. Aber wir hatten es mit unserer Schutztruppe auch nicht anders gehalten. „Ich weiß von Una, dass Du und Deine Familie sie bereits am ersten Tag nach unserem Abzug in Euern Haushalt eingebunden und damit Schutz gewährt habt. Dafür bin ich Euch allen unendlich dankbar. Ich bin mir sicher, ohne Deine Hilfe und Patronatschaft wären Una und mein Sohn heute nicht hier."

„Das war mir eine Pflicht und eine Freude, meinem Freund zu helfen, lieber Andreas. Und Una hat sich schnell und gut in meine Familie eingefügt. Ich habe ihr erlaubt, meine ganze Familie mit ihrem beachtlich großen Wissen zu unterrichten. Besonders die größeren Jungen, aber auch die Mädchen haben regelrecht Unterricht von ihr bekommen. Jeden Tag. Sie war quasi unsere Hauslehrerin. Sicherlich ungewöhnlich für eine Afrikanerin in einem arabischen Haushalt, aber sie hat das meisterhaft gemacht."

Ich holte tief Luft. Mein erster Eindruck, dass meine zurückgewonnene Lebensgefährtin und Geliebte sich in den vier Jahren persönlich stark entwickelt hatte, bestätigte sich durch Muhammad Alis Bericht.

„Das zur menschlichen Seite der letzten vier Jahre", setzte Ali fort. „Jetzt zur materiellen: unser Arrangement, die Villa Henschel als unseren Familienbesitz zu übernehmen, hat sich nach einigen Wirren und einer Reihe von bürokratisch-rechtlichen Auseinandersetzungen tatsächlich bewährt. Dein ehemaliges Heim gehört jetzt -- mit britischer Grundbesitzurkunde gesichert -- offiziell mir und meiner Familie. Wäre sie noch nach dem Einmarsch der Briten in Deinem deutschen Besitz gewesen, hätte die Militär- und Kolonialverwaltung die Villa genau wie das Jagdschloss Eures Kaisers und anderen deutschen Besitz beschlagnahmt und unter sich aufgeteilt. In der Kaiservilla residiert heute die britische Verwaltung und ihre Polizei." Muhammad Ali schaute mich nun direkt an, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ich nehme stark an, dass Deine Rückkehr nach Kigoma unter den heutigen Umständen nicht mehr möglich oder von Dir gewünscht ist?"