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Legenda Major

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„Ja, wir haben uns Gedanken gemacht. Wir werden die Reiche neu aufteilen und aus vier Reichen nur noch zwei machen."

Beschtas Kopf schießt schon wieder nach oben und er schaut mich, wie übrigens alle im Saal, verwundert an. Die Anwesenden müssen erst realisieren, was ich gesagt habe. Dann tritt plötzlich Neugier in die Gesichter.

„Sie fragen sich vermutlich, wer auf den Thron verzichten soll", sage ich grinsend. „Ist doch klar, dass sie das jetzt brennend interessiert. In diesem Raum sind drei Königinnen und Könige und nun soll es plötzlich nur noch zwei Reiche geben. Wie geht das?"

„Wir werden nicht auf unser Reich verzichten", meint Beschta empört.

Anastasia neben mir stöhnt hörbar auf und ich kann im Saal vereinzelte Lacher hören. Offenbar geht auch anderen Beschta mit seiner vorlauten Art auf die Nerven. Ich halte aber erneut meine Freundin zurück.

„So falsch ist die Überlegung gar nicht, Beschta. Ich herrsche jetzt schon über zwei Reiche und wir befinden uns hier im Reich des Nordens. Da ist es wohl naheliegend, dass das Reich des Südens unter eine neue Herrschaft gestellt werden soll", spreche ich weiter. „Aber glauben Sie wirklich, Königin Anastasia würde dann so ruhig hier sitzen, wenn sie nicht genau wüsste, dass sich alles zum Guten wenden würde? Vertrauen Sie Ihrer eigenen Königin so wenig? Ich jedenfalls würde an ihrer Stelle an Ihrer Loyalität zweifeln."

„Aber ...", will er etwas sagen. Ich schneide ihm aber brutal das Wort ab.

„Sie sollten schweigen, wenn die Königinnen und Könige sprechen. Ein wenig Demut und Zurückhaltung würde Ihnen guttun", tadle ich ihn offen.

Ich kann vereinzelt schadenfrohes Gelächter hören. Irgendwie tut mir dieser Mann leid. Er macht sich selbst zum Gespött, nur weil er seinen Mund nicht halten kann. Da er aber bis jetzt auf die sanfte Tour nicht verstanden hat, sich etwas zurückzuhalten, so muss es wohl die harte sein.

„Es wird in Zukunft nur noch zwei Reiche geben. Königin Anastasia wird über das Reich des Südens und das Reich der Mitte regieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich meine Freundin für das Wohlergehen ihres Volkes einsetzen wird. Sie wird eine gute Monarchin sein.

Ebur wird hingegen der König über die Reiche des Nordens und des Ostens. Damit kommen jeweils zwei Reiche zusammen, die gut zueinander passen und das Gleichgewicht ist wieder hergestellt. Ebur ist ein junger, aber in schwierigen Zeiten erprobter König und er kann auf die wertvolle Unterstützung seines Vaters bauen. Auch das, beste Voraussetzungen", verkünde ich.

„Du kannst doch nicht auf deinen Thron verzichten. Er ruht seit Jahrhunderten in den Händen deiner Familie", ruft plötzlich ein Mann. Er steht in der Tür zum Versammlungssaal. Es ist mein Vater.

Durch die Anwesenden geht ein Raunen. Mir ist klar, dass einige im Raum der gleichen Meinung sind. Vor allem die Abordnung aus dem Reich der Mitte scheint hinter ihm zu stehen.

„Ich, Vater, habe meine Aufgabe erfüllt. Ich habe die Welt vor einem verheerenden und alles vernichtenden Krieg und einer Schreckensherrschaft eines machthungrigen Tyrannen bewahrt. Das Regieren kann und will ich anderen überlassen. Anastasia und Ebur sind mir in diesen Tagen zu guten Freunden geworden und ich weiß, dass ich mein Volk in die Obhut zweier Menschen gebe, die Friede und Wohlstand für alle zum Ziel haben."

„Aber was willst dann du machen?"

„Ich werde Anastasia und Ebur unterstützen, wo immer ich kann, ich werde darüber wachen, dass Frieden herrscht und es den Menschen gutgeht. Zu mehr bin ich nicht berufen und mein Machthunger hält sich in Grenzen."

„Aber ...", wirft mein Vater wieder ein.

„Nichts aber, ich habe mich entschieden und so soll es sein."

Es herrscht einen Moment eine fast gespenstische Stille im Raum. Doch dann bricht Applaus los. Anastasia und Ebur schauen mich zufrieden an. Dann erhebt sich die Königin des Südens.

„Aurora, meine Freundin, ich bewundere deine Selbstlosigkeit. Du hast uns den Frieden gebracht, nur du. Trotz deiner jungen Jahre hast du uns durch eine äußerst schwierige Zeit geführt und Großartiges geleistet. Du wirst mir immer ein Vorbild sein, ich werde deinen Auftrag, den Menschen auf dieser Welt Frieden und Wohlstand zu bringen, sehr ernst nehmen und ich würde mich freuen, wenn du mich oft besuchen kommst. In meinem Schloss wirst du immer ein Zimmer haben, das nur dir vorbehalten ist."

Anastasia hat Tränen in den Augen, als sie sich mir zuwendet und mich in eine innige Umarmung zieht. Ich weiß, dass das keine leeren Worte sind.

„Ich kann mich Anastasia nur anschließen. Auch ich werde mich bemühen und du wirst immer willkommen sein", erklärt nun auch Ebur. Dann zieht auch er mich in eine enge Umarmung.

„Ich habe nur noch eine Bitte an Königin Anastasia, darf ich den Kanzler und den Kommandeur der Garde einvernehmen und das Urteil über sie fällen. Die beiden sind meiner Familie in den Rücken gefallen, sie haben mich zum Tode verurteilt und sie haben meinen Vater mit Gift gefügig gemacht."

„Natürlich darfst du über sie entscheiden. Dein Urteil wird das meine sein."

Damit beendet Ebur die Sitzung und die Berater zerstreuen sich. Nur Beschta kommt zum Podium vor. Seine Ohren leuchten rot und verraten mir, dass er aufgeregt ist.

„Was ist los?", frage ich entschlossen.

„Ich muss mich bei Euch und bei meiner Königin entschuldigen. Ich war voreilig."

„Das sollte dir eine Lehre sein. Nimm nicht immer das Schlechteste von den Menschen an und höre auf die, die es gut mit dir und den anderen meinen."

„Ich weiß, ich hätte meiner Königin vertrauen sollen."

„Das hättest du", grinse ich.

„Ich möchte mein Amt als Berater zurücklegen", eröffnet er Anastasia. Diese schaut mich hilfesuchend an.

„Du musst nicht dein Amt zurücklegen. Du solltest nur überlegen, bevor du sprichst. Deine Gedankengänge waren gar nicht so falsch und ich bin mir sicher, so mancher hier im Saal hat nicht so schnell verstanden, was sein könnte als du. Trotzdem musst du lernen mit deiner Königin zu arbeiten und nicht gegen sie."

„Das werde ich", versichert er.

„Na dann, kannst du gehen. Wer aus seinen Fehlern lernt, der wird weise", sage ich grinsend.

Nun kommt auch Nina auf mich zu. Sie fällt mir in die Arme und drückt sich fest an mich.

„Was ist?", frage ich sie.

Dabei nehme ich sie am Arm und führe sie hinaus in den Garten, wo wir alleine sind. Nur Sigur bleibt mit gebührendem Abstand in der Nähe.

„Ich bin traurig."

„Warum?"

„Weil ich vermutlich bald mit dir zurück ins Land der magischen Wesen muss."

„Du musst nicht, du kannst dich frei entscheiden."

„Du meinst ..."

„Ja, warum sollst du nicht entscheiden können, bei deiner Liebe zu bleiben. Ich würde nie von dir verlangen, mit mir zurückzukehren, wenn du das nicht möchtest."

„Du meinst ich könnte bei Anastasia bleiben."

„Wenn ich sehe, wie du sie anblickst, dann ist doch die Entscheidung schon längst gefallen, die deines Herzens zumindest. Es ist nur noch dein Verstand, der sich nicht sicher ist."

„Auch mein Verstand hat inzwischen kapiert, dass ich sie liebe. Ich kenne aber auch die Gesetze meines Landes."

„Was kümmern dich die Gesetze. Handle, wie es dein Herz dir rät. Für den Rest sorge ich."

Einen ganz kurzen Moment schaut mich Nina an, dann aber macht sie den letzten Schritt auf mich zu und umarmt mich erneut. Ich spüre, wie ihr Tränen über die Wangen rinnen. Es sind Freudentränen.

„Du braucht nicht weinen, weil wir uns nicht mehr sehen. Ich komme euch beide besuchen, darauf kannst du dich verlassen. Außerdem bist auch du im Land der magischen Wesen jederzeit willkommen. Mein Gästezimmer steht dir immer offen."

Nina muss kichern. Das wollte ich mit meinem Scherz auch erreichen.

„Danke, dass du so bist, wie du bist."

„Wie bin ich denn?"

„Du bist die Güte selbst. Je besser ich dich kennenlerne, umso klarer wird mir, warum die „Legenda Major" dich zur Auserwählten erkoren hat."

Noch einmal umarmen wir uns, dann schicke ich Nina zu ihrer Königin. Sie lächelt mich noch einmal an, macht sich dann aber schleunigst auf den Weg, um Anastasia die freudige Nachricht zu überbringen. Ich schaue ihr noch etwas hinterher, dann gehe ich auf Sigur zu.

„Hallo, schöner Mann", sage ich lächelnd.

„Hallo, schöne Prinzessin."

„Ich bin keine Königin und keine Prinzessin mehr."

„Du wirst immer die Prinzessin meines Herzens sein", gesteht er.

„Du bist der Prinz meines Herzens."

Ich lege meine Arme um seinen Hals, ziehe ihn zu mir heran und küsse ihn. Meine Lippen legen sich sanft auf die seinen und bewegen sich darauf. Wenig später spüre ich seine Zunge, die liebevoll um Einlass bittet und natürlich gewähre ich ihm diesen.

Wir stehen eine ganze Weile so da und ich wünschte, der Kuss würde nie enden. Aber wir müssen auch einmal Luft holen.

„Komm, wir fliegen zu einem Platz, wo wir ganz alleine sind", fordere ich ihn auf.

Kapitel 23

Ich ergreife seine Hand, ziehe ihn durch das Schloss zum Landeplatz und verwandle mich. Mit Sigur auf meinem Rücken fliege ich zu dem See, an dem wir auf unserer ersten Mission Rast gemacht haben. Ich genieße den Flug in vollen Zügen. Alle Last ist von mir gefallen und ich kann mich auf uns beide konzentrieren.

Langsam lasse ich mich nach unten gleiten und lande schließlich auf der Wiese neben dem See. Während des Fluges haben wir nicht gesprochen. Jeder hing seinen Gedanken nach. Erst als ich festen Boden unter den Füßen habe und mich zurückverwandle, werde ich in das Hier und Jetzt zurückgeholt.

„Hier waren wir zum ersten Mal ganz allein", sage ich verträumt.

„Ich habe es genossen, auch wenn ich nervös war."

„Nervös? Wegen mir?"

„Du hast mich ganz schön überfordert", grinst Sigur.

Ich gehe auf den See zu und ziehe mich am Ufer stehend nackt aus. Dieses Mal ist es mir egal, dass er mir dabei zuschauen kann. Sigur scheint dies zu ahnen, denn er betrachtet meinen Körper völlig ungeniert. Erst als ich nackt bin und ins Wasser steige, zieht auch er sich aus. Allerdings macht er das deutlich hastiger als ich. In Windeseile ist er nackt und kommt hinter mir her ins Wasser.

Ich tauche unter, bevor er mich erreicht hat. Er versucht mir nach zu tauchen, verliert mich aber im leicht trüben Wasser des Sees. Als ich auftauche, ist von Sigur weit und breit keine Spur. Erst nach einiger Zeit taucht er weit von mir entfernt prustend auf.

„Ach, da bist du!", meint er.

Sofort taucht er wieder unter. Diesmal warte ich auf ihn. Sein nächstes Auftauchen ist nicht weit von mir entfernt. Die letzten Meter überbrückt er schwimmend. Als er mich erreicht, drücke ich ihn unter Wasser und schon beginnt die tollste Planscherei meines Lebens. Wir lachen und husten, wir drücken uns unter Wasser und kitzeln uns gegenseitig, es macht unglaublich Spaß.

Im Vergleich zum letzten Mal haben wir beide keine Berührungsängste mehr. Einmal hält er mich von hinten fest und hat die Arme quer über meine Brüste geschlungen. Lachend spielt er mit meiner linken Brust und neckt meine Brustwarze. Es erregt mich und als ich endlich wieder frei bin, schwimme ich direkt auf das Ufer zu, wo unsere Kleider liegen. Ich steige aus dem Wasser und lege mich direkt ins Gras. Ich lasse mich von der Sonne trocknen.

Als Sigur nachkommt, stellt er sich über mich und aus seinen Haaren tropft Wasser auf mich herab und macht mich wieder nass. Er lacht dabei hämisch. Deshalb packe ich eines seiner Beine und bringe ihn zu Fall. Er bleibt neben mir liegen und ich klettere behände auf ihn drauf und setze mich auf seinen Brustkorb. Im ersten Moment schaut er überrascht auf meine Körpermitte. Dann aber bockt er unter mir, wirft mich zur Seite ab und ist wenig später über mir.

Er hält meine Hände über meinem Kopf fixiert und blockiert mit seinem Becken meinen Körper am Boden. Mein Stampfen mit den Beinen bleibt ohne Folgen und so gebe ich nach einiger Zeit schwer atmend auf, mich zu wehren. Er lacht die ganze Zeit. Ich mag dieses unbeschwerte und befreite Lächeln.

„Du gehörst mir!", sagt er schließlich entschlossen.

„Du hast mich umgehauen", gestehe ich.

Dabei keuche ich immer noch von der Anstrengung meiner Befreiungsversuche. Sigur hält inne und schaut mir tief in die Augen. Ich halte seinem Blick stand und habe das Gefühl bis ganz tief in seine Seele blicken zu können. Dabei verliere ich mich in seinen wundervollen Augen.

Eine ganze Weile verharren wir in derselben Haltung und schauen uns nur in die Augen. Es ist ein sehr inniger und wunderschöner Moment. Ich fühle mich Sigur unglaublich stark verbunden.

Plötzlich ohne jede Vorwarnung senkt sich sein Kopf immer weiter ab. Einzelne Wassertropfen lösen sich noch immer aus seinen Haaren und tropfen auf mich herab. Aber das stört mich nicht mehr. Mein Blick fixiert nur noch seine Lippen. Instinktiv weiß ich, dass er mich küssen wird. Er macht es nur unglaublich spannend. Sein Kopf senkt sich in einer unglaublich langsamen Bewegung ab und seine Lippen kommen so langsam auf meine zu, dass ich ihn am liebsten anschreien möchte, sich endlich zu beeilen. Ich kann es nicht mehr erwarten, ich will ihn küssen.

Aber ich schreie nicht, ich warte geduldig. Ich will ihn nicht drängen und ich will ihn den Rhythmus bestimmen lassen. Ich muss aber auch gestehen, dass die Spannung wunderschön ist, die Erwartung, dass seine Lippen endlich die meinen finden, treibt die Spannung beinahe ins Unermessliche.

Als sich unsere Lippen endlich vereinen, ist es ein magischer Moment. Schon bei der leisesten Berührung entkommt mir ein erregtes Stöhnen. Das Warten hat mein Verlangen nach diesem Mann geweckt und nun will ich ihn. Ich bin zu allem bereit und gebe mich ihm schlussendlich bereitwillig hin.

Als wir erschöpft und schweißbedeckt nebeneinander im Gras liegen, bin ich einfach nur glückselig. Es ist das erste Mal, dass ich mich einem Mann hingegeben habe. Ich bin froh, dass es Sigur ist, der mich zur Frau gemacht hat. Er war unglaublich einfühlsam und hat mir jegliche Unsicherheit genommen. Es war einfach nur wunderschön.

„Hattest du schon viele Frauen?", frage ich schüchtern.

„Wie kommst du denn jetzt darauf?", antwortet er mit einer Gegenfrage.

„Nun sag schon!", dränge ich ihn.

„Nein, du bist die erste."

Ich hebe überrascht den Kopf und schaue ihn an. Ich kann es nicht glauben. Es war alles so perfekt und vor allem hat er mich nicht eine Sekunde auch nur den Hauch von Unsicherheit spüren lassen.

„Du warst so sicher."

„Das glaubst auch nur du", lächelt er mich an.

Erneut entsteht eine Pause zwischen uns. Wir hängen unseren Gedanken nach. Schließlich durchbricht er die Stille.

„Wäre das schlimm gewesen?"

„Nein, absolut nicht. Ich weiß doch, dass du auch ein Leben vor mir hattest."

„Aber ich habe noch nie eine Frau wie dich getroffen."

„Du hast auf mich gewartet."

„Auf dich nicht, zumindest nicht bewusst auf dich. Ich wollte auf die Richtige warten."

„Und du bist dir sicher, dass ich die Richtige bin?"

„Absolut sicher!"

Ich krabble wieder ganz dicht an ihn heran und lege mich in seinen zur Seite gestreckten Arm. Sein Körper strahlt eine wunderbare Wärme aus, die ich in vollen Zügen genieße. Neben ihm, das ist der schönste Platz der Welt.

Wir bleiben noch lange Zeit im Gras liegen und plaudern über Gott und die Welt. Wir lernen uns dabei immer besser kennen.

„Was sind wir?", erkundigt sich Sigur, wie aus dem Nichts.

„Was meinst du, was wir sind?"

„Nun ja, das zwischen uns", druckst er herum.

„Du meinst, ob wir ein Paar sind?", frage nun ich.

„Ja, genau das meine ich."

„Wenn du das auch willst, ich würde nichts lieber sein", sage ich unglaublich schüchtern.

Er lächelt mich an und je länger er mich anschaut, umso breiter wird sein Grinsen. Er sagt aber nichts. Eine halbe Ewigkeit schweigt er und grinst nur. Ich halte das nicht mehr länger aus.

„Heißt das, du willst es auch."

„Ja, das heißt es", meint er.

Ich brauche einen Moment, um zu realisieren. Dann aber falle ich ihm um den Hals und hauche tausende Küsse auf sein Gesicht, seinen Hals und überall dorthin, wo ich ihn erwische. Ich bin einfach nur glückselig.

„Du machst mich zur glücklichsten Frau der Welt", sage ich leise in einer Pause. Dann setze ich meine Küsserei fort.

Kapitel 24

Die Zweisamkeit mit Sigur konnte nicht ewig dauern. Schweren Herzens sind wir kurz vor Einbruch der Nacht zurückgeflogen. Es war der schönste Nachmittag meines Lebens.

Zunächst heimlich, später ganz offen, haben wir gezeigt, dass wir ein Paar sind. Anastasia und Nina haben sich darüber besonders gefreut.

„Ich wusste es ja, dass da etwas zwischen euch in der Luft ist", meinte Nina lächelnd.

„Für mich war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr zu euren Gefühlen steht", sagte ihre Freundin.

Inzwischen liegt unser erstes Mal auch schon wieder zwei Tage zurück. Sigur ist noch an diesem Tag zu mir in mein Zimmer gezogen. Das ist unglaublich schön. Ich kann jeden Abend in seinen Armen einschlafen und dort am Morgen auch wieder aufwachen. Ich liebe ihn!

Auch heute bin ich neben diesem wunderbaren Mann aufgewacht. Im Bad haben wir ein wenig getrödelt und sind nun auf dem Weg zum Frühstück.

„Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir heute ins Land der magischen Wesen fliegen, um den Rat zu informieren. Danach möchte ich ins Reich der Mitte, um mit dem Kämmerer und dem Kommandeur der Garde zu sprechen und über sie ein Urteil zu fällen", frage ich vorsichtig.

„Was immer du möchtest."

Zuvor war ich bereits am Tag nach dem Kampf ins Land der magischen Wesen geflogen, um sie über den Sieg zu informieren. Mehr konnte ich zu der Zeit aber noch nicht berichten. Seit diesem Besuch habe ich leider keine Zeit mehr gefunden, sie über die weiteren Ereignisse in Kenntnis zu setzen.

Im Speisezimmer treffe ich Nina. Ich verrate ihr, was ich vorhabe und sie drückt mich zum Abschied. Sie ist mir eine sehr wichtige Freundin geworden.

„Ich werde Anastasia über den zweiten Teil deiner Reise informieren. Kann sein, dass wir auch ins Reich der Mitte kommen. Wäre nicht schlecht, wenn du es uns zeigen könntest und sie sich mit dir ein klares Bild über deine Heimat machen kann."

„Meine Heimat ist nun ganz wo anders. Aber ich weiß, was du meinst", sage ich. „Aber was ist mit dir? Wirst du Anastasia von deiner Heimat erzählen?"

„Darf ich das denn?"

„Ich denke schon. Sie kennt bereits meine magischen Fähigkeiten, ob du ihr deine gezeigt hast, weiß ich nicht und sie hat mich als Drache gesehen. Als Königin wird sie es gewohnt sein, Geheimnisse zu wahren."

„Ich werde es mir überlegen", meint Nina nachdenklich.

Nach dem Frühstück mache ich mich mit Sigur auf den Weg. Als wir vor dem Versammlungshaus landen und eine Ratssitzung einberufen, kommen alle hastig angerannt. Sie sind offenbar neugierig.

Pupso eröffnet die Sitzung und übergibt sofort mir das Wort. Ich berichte ausführlich, was sich in der Zwischenzeit ereignet hat. Alle hören aufmerksam zu. Als ich geendet habe, bleibt es zunächst eine Weile still.

„Du hast die Macht über zwei Reiche abgegeben?", meint einer aus dem Rat.

„Ja, hätte ich das nicht tun sollen?"

„Das tut doch niemand?", hält er dagegen.

„Ich habe inzwischen eine andere Heimat gefunden", stelle ich klar. Dabei rutsche ich zu Sigur, streiche unter dem Tisch liebevoll über seine Hand und halte sie dann fest in der meinen.

„Dann willst du also den Vorsitz in diesem Rat übernehmen?", erkundigt sich Pupso kleinlaut.

„Auch das will ich nicht. Mich dürstet nicht nach Macht. Ich will einzig und allein, dass es allen gutgeht."

„Dann möchtest du unsere Königin sein?", legt Pupso nach.

„Ihr seid doch gut auch ohne Königin ausgekommen", werfe ich ein.

„Aber du bist die Auserwählte. Du kannst nicht einfach ein normales Mitglied des Rates bleiben, nicht auf Dauer", meint einer der Räte.

„Du solltest es dir überlegen. Du bist immerhin die Legenda Major", mischt sich nun auch Sigur ein.