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Maca-Garden: Frivole Sauna Ch. 11

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Und ich finde, du bist diejenige, die einen unglaublich wunderbaren und außergewöhnlichen Charakter mit sich bringt. Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie froh ich darüber bin, jemanden wie dich kennengelernt zu haben. Noch dazu so zufällig und beiläufig, ohne auf der Suche gewesen zu sein. Aber so spielt das Leben nunmal. Die besten Dinge begegnen einem häufig, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet und zur Frustration all der Wissenschaftler auf diesem Planeten, gibt es keinerlei logische, gesicherte und erfasste Daten darüber, warum das so ist. Aber eines weiß ich sicher: ich bin ein verdammter Glückspilz und wenn ich mir genau jetzt in diesem Moment ausmale, ich wäre gestern Abend, als Abby mir abgesagt hat, einfach wieder in mein Auto gestiegen und nach Hause gefahren, läuft es mir vor Unwohlsein eiskalt den Rücken herunter."

Kim strahlte mich freudig an und ich konnte deutlich erkennen, dass auch mein Gesagtes nicht spurlos an ihr vorüber ging. Sie kletterte aus der Hängematte, räumte kurz das Tablett und die Gläser weg und sagte dann: „Na dann mal los, wir haben eine Party vorzubereiten! Außerdem sollst du genug Zeit haben, um ein wenig abzukühlen, dich frisch zu machen und dich dann ganz in Ruhe an die Nachricht für deine beste Freundin zu setzen. Danach zeige ich dir gerne noch den Rest des Hauses und meinen geheimen Rückzugsort, wenn du magst. Ich denke, wenn wir damit durch sind, können wir auch schon bald beide ein vernünftiges Abendessen vertragen!"

Ich krabbelte ebenfalls aus der Hängematte, ging ein paar Schritte auf sie zu, nahm sie bei den Händen und erwiderte kopfschüttelnd: „Das alles hier ist echt zu schön, um wahr zu sein. Wenn ich irgendwann aufwache und merke, dass ich nur einen sehr realistischen, wunderschönen Traum gehabt habe, muss ich mich glaube ich anschließend wegen Depressionen in Therapie begeben!" Kim lachte daraufhin freudig, setzte ihr bezauberndes, verschmitztes Lächeln auf, funkelte mich verführerisch an und sagte: „Sollte dieser Fall tatsächlich eintreten, will ich stark hoffen, dass es zumindest ein feuchter Traum gewesen ist und du kleines Luder mit einem verräterischen, nassen Fleck zwischen deinen schönen Beinen wach wirst!"

„Davon kannst du definitiv ausgehen!", antwortete ich in einem ebenfalls vielsagenden Ton, ehe ich ihr in Richtung des Golfcars folgte. Beim Haus angekommen, traten wir ein und suchten sogleich wieder die angenehm klimatisierte obere Etage auf. Ich fühlte mich gleich schon deutlich erfrischter und lebendiger. Als wir uns in Kims Schlafzimmer mit dem angrenzenden Badezimmer befanden, fiel mir als erstes auf, dass von der zerwühlten Spielwiese, die wir hinterlassen hatten, nichts mehr zu sehen war. Stattdessen war das Bett frisch mit einer wunderschönen dunkelvioletten Seidenbettwäsche bezogen und sämtliche Kissen waren fein säuberlich angerichtet. Ich fragte mich innerlich, wann ich, abgesehen von meinen wenigen Aufenthalten in entsprechenden Sternehotels, jemals ein so ordentlich gemachtes Bett vorgefunden hatte.

Doch was mir vor allem ins Auge gesprungen war, war der Umstand, dass es neben den vielen kuscheligen Zierkissen, die eher einen gemütlichen dekorativen Zweck erfüllten, anders als zuvor, ein zweites großes Kopfkissen vorhanden war und nicht mehr eine normale, auf eine Person ausgerichtete Bettdecke auf der Matratze lag, sondern diese durch eine außergewöhnlich lange und breite Decke ersetzt worden war, die von der einen Seite des Bettes bis hinüber zum anderen Rand reichte und somit wahrscheinlich fünf Leute hätte zudecken können. Als Kim meinem Blick gefolgt war und schlussfolgerte, dass mir die Veränderung scheinbar gerade aufgefallen war, trat sie neben mich, glitt mit ihrer rechten Hand durch meine Haare und sagte: „Wenn ich sage, dass du dich wie zu Hause und nicht wie ein Gast fühlen sollst, meine ich damit nicht nur das Badezimmer. Ich habe Janice, einer ebenfalls alten Freundin der Familie, die uns schon als wir noch in Amerika gelebt haben, im Haushalt unterstützt hat und mit uns mitgezogen ist, darum gebeten, das Bett auf die Übernachtung von zwei Personen auszulegen. Und wie ich sehe, hat sie sich mal wieder selbst übertroffen und diese Aufgabe sehr ernst genommen! Dinge nett herzurichten ist eine regelrechte Leidenschaft von ihr!"

Ich lächelte sie dankbar an und fühlte mich sehr geschmeichelt, als ich antwortete: „Du denkst wirklich an alles und so kommt man gar nicht drum herum, sich mehr als willkommen zu fühlen. Danke, das ist wirklich lieb, wobei ich mich natürlich auch keineswegs beschwert hätte, wenn sich hier niemand extra diese Umstände für mich gemacht hätte. Ich brauche nicht viel, um mich wohlzufühlen. Hauptsache, du gehörst zur Ausstattung mit dazu! Die Bettdecke ist übrigens absolut der Wahnsinn und ich kann es kaum erwarten, mit dir darunter zu schlüpfen, versteh mich also bitte nicht falsch, aber was genau hast du Janice gesagt? Sie hätte aufgrund deiner relativ neutralen Aussage schließlich auch einfach denken können, dass eine gute Freundin bei dir übernachtet. Ich bin echt neugierig, was sie dazu bewogen hat, dieses Exemplar auszuwählen und nicht einfach auf eine zweite Bettdecke zurückgegriffen hat?"

Kims vorheriges leicht angedeutetes Lächeln formte sich jetzt zu einem breiten Grinsen, als sie sagte: „Du bist wirklich scharfsinnig, alle Achtung! Ich habe Janice genau das gesagt, was ich bereits erwähnt habe. Allerdings kennt sie mich gut genug, um zu wissen, dass es sich bei dir nicht um irgendeine Freundin oder Bekannte handelt, die für einen klassischen Mädelsabend mit Pizza und DVD's bei mir übernachtet. Mit denen teile ich nämlich nicht mein Bett. Wenn dieses Haus aufgrund seiner Größe schon einige Vorzüge mit sich bringt, dann gehört die Tatsache, dass es mehr als genug bereitstehende Gästezimmer gibt, definitiv mit dazu. Und um auf deine andere Aussage einzugehen: Ich weiß absolut, dass du, was mir im Übrigen unheimlich gut an dir gefällt, ein sehr bescheidener Mensch bist, der keine Umstände machen möchte.

Ich finde aber, dass du es verdient hast, alles zu haben. Wenn dir das zu viel ist, sag das jeder Zeit, aber es gefällt mir, dir mit kleinen Gesten eine Freude zu machen und dich hier und da ein bisschen zu verwöhnen, soweit es mir möglich ist. Du musst verstehen, dass ich es nach dem Tod unserer Eltern und auch schon davor, aufgrund der vielen Arbeit, die für die beiden im Alltag angefallen ist, lange gewohnt war, mich mit um meine Schwester Madison zu kümmern und mit für ihr Wohlergehen zu sorgen. Seitdem sie ausgezogen ist und ihr eigenes Reich mit ihrem Mann hat, ist diese Aufgabe in gewisser Weise abrupt für mich weggebrochen. So sehr ich es manchmal verflucht habe, häufig die Erwachsenere von uns beiden sein zu müssen und die Verantwortung für sie mitzutragen, anstatt eine altersbedingte, naturgemäße, relativ uneingeschränkte Freiheit zu genießen, wie es beispielsweise bei vielen meiner Schulkameraden oder Mitstudierenden in der Uni war, so ungewohnt war auf der anderen Seite die plötzliche Umstellung.

Bitte versteh du das jetzt nicht falsch, nichts liegt mir ferner, als dich in irgendeiner Form zu bemuttern, denn ich bin sicherlich mehr als offen, aber Inzest ist so gar nicht meins, meine kleine Sklavin. Aber es ist einfach schön, mal wieder jemanden hier zu haben, dem ich etwas Gutes tun kann. Sieh es einfach als eine Art Wohltat mir gegenüber an!" Auch wenn ich es nicht gewohnt war, einen derartigen Luxus geboten zu bekommen und noch dazu das Gefühl vermittelt wurde, als sei das alles keine große Sache, was mir normalerweise extrem unangenehm gewesen wäre, konnte ich ihre Beweggründe und Gefühle sehr gut nachvollziehen, sodass ich mir vornahm, dahingehend über meinen Schatten zu springen und einfach zu genießen. Somit ließ ich Taten, anstatt Worte folgen, zog sie fest an mich und gab ihr einen innigen Kuss, der vermutlich Bände sprach.

Als wir uns voneinander lösten, richtete Kim abermals das Wort an mich, um das weitere Vorgehen zu besprechen: „So du reizvolle Sonnenanbeterin, ich würde vorschlagen, dass du dir jetzt die Zeit nimmst, dich an die Nachricht für Abby zu setzen, nochmal eine kühle Dusche zu genießen, wenn du magst, und wir uns dann einfach unten treffen, wenn du so weit bist. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Ich werde derweil eine Liste mit Dingen zusammenstellen, die wir für die Party morgen brauchen und ein paar Freunde kontaktieren, um zu erfragen, ob sie spontan Zeit und Lust haben. Dann werde ich Janice, die ohnehin noch einkaufen gehen wollte, bitten, die nötigen Utensilien mitzubringen. Für das passende Ambiente in Form von Dekoration etc. können wir beide dann morgen im Laufe des Tages sorgen, wenn du Lust hast. Wenn ich schonmal eine kleine Party gebe, dann soll es auch nett aussehen! Du weißt ja- ich mache keine halben Sachen! Wenn du fertig bist, zeige ich dir gerne noch das restliche Haus und meinen kleinen Rückzugsort, den ich bereits angekündigt hatte. Ich denke nämlich, dass es dir dort ebenfalls gut gefallen wird. Und zu guter Letzt haben wir uns dann ein vernünftiges Abendessen verdient, nach diesen sportlichen Höchstleistungen heute! Klingt das nach einem Plan?"

„Das klingt nicht nach einem Plan- das klingt perfekt!", antwortete ich begeistert und versuchte, mir meine aufsteigende Nervosität hinsichtlich der Nachricht an Abby und meines generellen Blicks auf mein Handy, den ich in den letzten Stunden erfolgreich vor mir hergeschoben hatte, nicht zu sehr anmerken zu lassen. Ich wollte keinesfalls die gute Stimmung gefährden, zumal Kim sich so große Mühe gab, alles möglichst schön und angenehm für mich zu gestalten. Der leichte Kloß im Hals blieb allerdings, trotz der tollen Aussichten für den weiteren Verlauf des Abends, bestehen. Da konnte leider auch die ausgesprochen einladend drapierte Seidenbettwäsche, die alleine wahrscheinlich so viel gekostet hatte, wie mein gesamtes Bett, nicht viel dran ändern.

Als Kim gegangen war und ich alleine im Schlafzimmer zurückblieb, fasste ich den Entschluss, meinem Unbehagen ein jähes Ende zu bereiten und mich direkt mit der Ausformulierung des Textes an Abby zu beschäftigen, anstatt es noch länger vor mir herzuschieben. Mit dieser Anspannung wäre der angenehm erfrischende und entspannende Effekt einer kühlen Dusche ohnehin nicht eingetreten. Ich streifte mir, um mir eine erste Abkühlung und ein gemütlicheres Gefühl zu verschaffen, zunächst einmal das von Kim geliehene Kleid von meinem schwitzigen, sandigen Körper, wickelte mir eines der vielen frischen Handtücher um, die Kim für mich bereitgelegt hatte und beschloss dann, mich im Schatten eines großen Sonnenschirms auf dem Balkon niederzulassen, der durch eine große Glastür im hinteren Bereich des Schlafzimmers zugänglich war. Ich nahm auf einer der dort befindlichen Sonnenliegen Platz, atmete ein paar Mal tief durch und kramte dann mein Handy aus meiner Handtasche hervor.

Für einen kurzen Moment keimte in mir die kindische, feige Hoffnung auf, mein Akku könne leer gegangen sein, um dem Befassen mit der Situation doch noch zu entgehen, jedoch wurde diese abrupt im Keim erstickt, als es auf einmal hinter mir an der Scheibe klopfte und binnen Sekunden die Glastür aufgeschoben wurde. Durch das plötzliche Geräusch erschrak ich kurz und ehe ich mich versah, trat eine freundliche ältere Dame neben mich und ergriff mit einer ruhigen, mütterlich-liebevollen Stimme das Wort: „Hallo Liebes, Sie müssen Elisa sein. Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen keinen Schrecken einjagen, meine vorherigen Rufe scheinen Sie nicht mitbekommen zu haben. Ich bin Janice Edison, die langjährige Haushaltshilfe und alte Freundin der Familie Warren. Ich will Sie gar nicht lange belästigen, Kim hatte mich nur gebeten, Ihnen noch kurz ein Akkuladegerät für Ihr Mobiltelefon zu bringen, da sie gerade ein paar Telefonate führt und sie das eigentlich noch vorhatte, ehe sie hinuntergegangen war."

Die ältere Dame mit den schulterlangen grauen Haaren und den vielen zierlichen Lachfalten, die ihre Augen und die Mundwinkel umrahmten, besaß eine entwaffnende Herzlichkeit. Sie trug ein knielanges marineblaues Kleid, große goldfarbene Ohrringe und wirkte auch sonst mit ihrem dezenten Make-Up und den akkurat liegenden Haaren, in denen ein farblich zum Kleid passendes Haarband befestigt war, wie aus dem Ei gepellt. Sie hatte etwas von einer dieser eleganten, hübschen Schauspielerinnen aus alten schwarz-weiß Filmen, die, wenn sie in die Jahre gekommen waren, zwar Zeichen des Alters mit sich trugen, jedoch nichts von ihrer Schönheit hatten einbüßen müssen. Abgesehen von ihrem Äußeren, wirkte alles an ihr lieblich, warm und überaus fürsorglich, obwohl ich sie zum ersten Mal sah und sie erst einige wenige Worte an mich gerichtet hatte. Sie gehörte definitiv zu der Sorte Mensch, bei welcher man automatisch das Gefühl hatte, dass es schier unmöglich wäre, mir dieser Person in irgendeiner Form anzuecken.

Instinktiv fühlte ich mich ein wenig peinlich berührt, da ich sie, nur mit einem Handtuch bekleidet, das erste Mal kennenlernte und mir beinahe etwas ordinär neben ihr vorkam. Ich zupfte unauffällig mein „Gewand" ein wenig zurecht, richtet mich vorsichtig auf und streckte ihr zur Begrüßung die Hand entgegen, als ich sagte: „Hallo Mrs. Edison, ganz Recht- ich bin Elisa und vielen Dank für das Ladekabel. Die Mühe hätten Sie sich aber nicht extra machen müssen. Allerdings freut es mich sehr, Sie kennenzulernen. Ich wollte mich ebenfalls dafür bedanken, wie wunderschön Sie das Bett für meine Übernachtung hergerichtet haben. Sie haben ein tolles Auge für Ästhetik und ich habe mich unheimlich über diese Geste gefreut. Das sehe ich bei Weitem nicht als Selbstverständlichkeit an!"

Die ältere Frau schenkte mir ein strahlendes Lächeln, platzierte neben dem Kabel auch noch wie selbstverständlich ein großes Glas mit selbstgemachter Zitronenlimonade auf dem kleinen Beistelltisch neben mir und erwiderte: „Das ist für mich aber selbstverständlich! Es ist auch mir wichtig, dass Sie sich hier ganz wie zu Hause und dementsprechend möglichst wohlfühlen. Abgesehen davon waren die Bettwäsche und das Vorbeibringen des Ladegeräts nun wirklich nicht mit viel Aufwand verbunden. Aber es freut mich natürlich sehr zu hören, dass es Ihnen ein gutes Gefühl bereitet hat." Sie legte mir das Ladekabel auf den neben mir befindlichen Beistelltisch, verabschiedete sich und ließ mich dann auch schon wieder allein.

Der Situation nun nicht mehr entgehen könnend, nahm ich einen tiefen Atemzug, steckte mein Handy ans Ladegerät und entsperrte es. Direkt wurde mir angezeigt, dass ich zwei neue unbeantwortete Anrufe von Abby und drei weitere Nachrichten erhalten hatte. Ihre erste Nachricht nach meiner notdürftigen Erklärung lautete: „Mhh okay, dann ist ja zumindest gut, dass mit dir alles in Ordnung ist. Meld dich aber gleich, wenn du zu Hause bist. Ich bin echt neugierig, wie es im Maca Garden war und natürlich auch, was es mit deiner neuen Bekanntschaft auf sich hat. Und versprich mir, mir nicht nochmal so einen Schrecken einzujagen und mir das nächste Mal früher Bescheid zu geben. Ich habe mir wirklich ernsthafte Sorgen gemacht. Brauche jetzt erstmal ein Entspannungsbad und eine Kopfschmerztablette."

Danach erfolgte der erste Anrufversuch. Ihre zweite Nachricht lautete: „Hey, ich bin's nochmal. Ruf mich doch bitte gleich an, wenn du zu Hause bist. Oder bist du etwa immer noch da?" Im Abstand von einer weiteren Stunde ging der nächste Anruf Abbys ein, welchen ich nicht beantwortet hatte, woraufhin eine letzte Nachricht von ihr folgte: „Scheinbar hängst du tatsächlich noch da rum. Deine Bekannte muss ja eine echt interessante Person sein, wenn du dich so schnell mit ihr angefreundet hast, dass du nicht nur dort übernachtest, sondern auch gleich den ganzen darauffolgenden Tag dort verbringst. Meld dich bitte, wenn du das liest. Du benimmst dich irgendwie eigenartig und das beunruhigt mich ehrlichgesagt ein wenig, auch wenn ich jetzt per se weiß, dass du nicht zerstückelt in irgendeinem Hinterhof liegst und unser einziges Wiedersehen darin besteht, dass ich dich zusammen mit deiner Mutter in der Gerichtsmedizin identifizieren muss."

Auch wenn ich ihre Unruhe und ihren Frust natürlich nachvollziehen konnte und ich ehrlich genug zu mir selbst war, als dass ich in ihrer Situation wahrscheinlich ähnlich empfunden hätte und mein schlechtes Gewissen aufgrund dessen ohnehin noch weiter angeheizt wurde, stellte ich fest, dass ihr Argwohn, gepaart mit ihrer generell passiv-aggressiven Art, mir zu begegnen, mich trotzdem ärgerte. So sehr ich verstand, dass sie von meinem unüblichen Verhalten irritiert war und sich Sorgen um mich gemacht hatte, fand ich, dass ihre bewusst eingesetzte, überspitzte Dramatik, mit welcher sie nochmal untermauern wollte, wie sehr ich ihr zugesetzt hatte und der herausfordernde, abfällige Unterton in Bezug auf Kim, irgendwo unangebracht waren und es ein bisschen weniger Feindseligkeit auch getan hätte. Denn wenn sie die Tatsache, wie gut sie mich kannte als Ausgangsbasis dafür nutzte, sich zugegebenermaßen richtigerweise, ein Urteil darüber zu erlauben, wann mein Verhalten als ungewöhnlich einzustufen ist, dann wäre es nur fair gewesen, wenn sie diese Grundlage auch bei der Schärfe ihrer Antworten berücksichtigt hätte.

Das wiederum hätte nämlich unweigerlich dazu führen müssen, dass ihr ins Gedächtnis gerufen worden wäre, dass, egal um welches noch so unangenehme Thema es ging, man immer vernünftig mit mir sprechen konnte, da ich meist zugänglich auf persönliche Kritik reagierte und tendenziell sogar eher zu hart mit mir selbst ins Gericht ging, als zum Gegenangriff auszuholen. Dementsprechend hätte ihr eigentlich bewusst sein müssen, dass sie gar nicht derartig schwere Geschosse hätte auffahren müssen, um sich mit ihrem Problem mir gegenüber Gehör zu verschaffen. Normalerweise konnte ich mit ihrer impulsiven Art gut umgehen, da sich diese ausgesprochen selten gegen mich richtete. Doch nun fühlte ich mich ein wenig verletzt, vor allem in Anbetracht dessen, dass ich insgeheim wusste, dass die Tatsache, dass wir noch nie einen wirklichen Streit miteinander hatten, auch viel damit zu tun hatte, dass ich Konflikten eher aus dem Weg gehe und, selbst wenn ich im Recht sein mag, eher nachgebe, als es krachen zu lassen und mich auf Biegen und Brechen mit meinen Ansichten durchzusetzen.

Es hatte, wenn man sich an meinen vorherigen gedanklichen Ausflug in die Vergangenheit nochmal zurückerinnert, durchaus schon die ein oder andere Situation gegeben, in der Abby für ein gewisses Verhalten am Pranger hätte stehen können und in welcher eine andere Person vielleicht bei Weitem nicht so glimpflich auf sie reagiert hätte, wie ich es eigentlich stets getan hatte. Also kam ich nicht umhin, eine gewisse Enttäuschung darüber bei mir festzustellen, dass sie nun andersherum keine Absichten hegte, großartig nachsichtig mit mir zu sein, sondern sogar eher der Meinung war, dass es angebracht ist, mich mit ihren provokanten Äußerungen die volle Bandbreite ihres Unmutes spüren zu lassen. Dennoch wollte ich versöhnlich und vor allem lösungsorientiert an die Sache herangehen. Denn immerhin bestand meine Idealvorstellung darin, meine Zeit mit Kim voll auskosten zu können, gleichzeitig aber auch keinen Bruch in Abbys und meiner Freundschaft zuzulassen. Also beschloss ich zunächst, nicht weiter auf ihre Spitzen einzugehen, sondern mich an den ursprünglichen Plan zu halten, indem ich eine Nachricht an sie verfasste, in der ich ein paar mehr Erklärungen lieferte und sie gleichzeitig für den darauffolgenden Abend zu der Grillparty einzuladen. Ich überflog noch einmal grob meine geschriebenen Zeilen und schickte die SMS daraufhin ab.

Gespannt wartete ich einen Moment ab, ob eine Antwort folgen würde und lange ließ diese nicht auf sich warten. Abby schrieb: „Hey, danke, dass du dich zurückmeldest. Du fährst also nicht nach Hause und übernachtest nochmal da? Dann drücke ich dir mal die Daumen, dass sich dein Engagement bezahlt macht und deine neue Bekanntschaft einer beruflichen Kooperation mit dem Labor zustimmt. Sollte das klappen und du ein neues gut funktionierendes Forschungsprojekt auf die Beine stellen können, beißt sich deine übereifrige Kollegin Jelena bestimmt in den Hintern. Die ist doch schon lange scharf auf die Projektleiter Stelle und war sich ihrer Sache immerhin ganz schön sicher. Freut mich, dass du mal nicht zurücksteckst und ihr zeigst, dass auch du das Zeug dazu hast und eine ernstzunehmende Konkurrentin sein kannst. Morgen Abend habe ich noch nichts vor, ich wäre dann gegen 20:00 Uhr da und bin schon gespannt darauf, wer diese Person ist, für die du deine beste Freundin so hast zappeln lassen 😉. Bis morgen dann!"

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