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Maca-Garden: Frivole Sauna Ch. 11

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Die wichtigste und einzige Regel, die eigentlich zu beachten ist, ist dass man unter keinen Umständen lügen darf. So geht auf jeden Fall die normale Version dieses Spiels. Wenn dir das Recht ist, würde ich, um das Ganze noch ein wenig pikanter zu gestalten und auf unsere individuellen Vorlieben anzupassen, zwei Sonderregeln einbauen. 1. Wenn das eigene Weinglas leer ist, muss diejenige sich eines Kleidungsstückes entledigen. Und 2. Jede von uns hat zwei Joker, die sie einlösen darf und einen dazu ermächtigt, eine detailliertere Erklärung vom anderen zu verlangen. Dieser Joker kann dann also zweimal pro Person eingesetzt werden, wenn eine besonders interessante Aussage in dem Raum gestellt wurde und die jeweils andere diese Hypothese bestätigt, indem sie einen Schluck aus ihrem Weinglas nimmt. Wenn wir also bei unserem Beispiel von eben bleiben, du einen Schluck trinkst, weil du schonmal Blumenkohl gegessen hast und mich diese Tatsache so fasziniert, dass ich mehr darüber erfahren möchte und mir das reine Wissen, dass du es schon mal getan hast, nicht ausreicht, könnte ich den Joker zum Einsatz bringen, wodurch du dazu verpflichtet wirst, mir alles Relevante über dein Blumenkohl-Erlebnis zu erzählen. Wie klingt das für dich? Hast du Lust?"

Ich kannte das Spiel, zumindest in seiner Grundform, aus Teenagertagen. Es war der Hit auf einigen Partys gewesen und vermutlich würde jeder, egal welchen Alters, der den Reiz darin nicht erkannte, gehörig flunkern. Ich stimmte also euphorisch zu und konnte es kaum erwarten, mir Fragen zu überlegen. Denn wer weiß, wann jemals wieder die Gelegenheit da gewesen wäre, in so einem tabufreien Rahmen, alles über seinen Gegenüber zu erfahren, was einem in den Sinn kam. Und da Kim größtenteils ein einziges Mysterium für mich darstellte, kam mir dieses Spiel nur allzu gelegen, um ein bisschen Licht ins Dunkle zu bringen. Außerdem heizte mich die Tatsache, dass wir im Laufe des Spiels vermutlich beide irgendwann nackt nebeneinandersitzen würden, zusätzlich an. Ich warf Kim einen verschmitzten Kussmund zu und bat sie, anzufangen.

Die Freude stand ihr ins Gesicht geschrieben und so schenkte sie uns beiden ein wenig (vermutlich absichtlich nicht zu viel) Wein ein und startete mit folgender Aussage:

„Ich hab' noch nie in einer Abiturklausur geschummelt." Ich blickte sie amüsiert an, rührte mich jedoch nicht. Denn damit konnte ich tatsächlich nicht dienen. Sicher nicht, weil ich alles immer perfekt beherrscht hätte und die Notwendigkeit nicht gesehen hätte oder gar die Versuchung nie da gewesen wäre, sondern schlichtweg, weil ich dafür viel zu ängstlich gewesen war. Kim fing daraufhin laut an zu lachen und sagte: „Oh Gott Elisa, du bist echt zu gut für diese Welt, ich könnte dich allein dafür von oben bis unter abknutschen! Ok, jetzt bist du aber dran." Ich überlegte einen Moment und sagte dann: „Ich hab' noch nie gegen das Gesetz verstoßen." Kim überlegte kurz, griff dann jedoch zu ihrem Weinglas und trank einen Schluck. Neugierig überrascht sah ich sie an. Allerdings wollte ich zu so einem frühen Zeitpunkt noch keinen meiner Joker einsetzen, auch wenn ich zu gerne gewusst hätte, was meine Liebhaberin wohl angestellt haben mochte.

Sie lächelte mich wissend an, da mir mein Dilemma wohl deutlich vom Gesicht abzulesen war und sagte dann: „Komm, die Erklärung schenke ich dir, ohne dass du einen deiner Joker verwenden musst. Ich will ja nicht, dass du denkst, ich hätte jemanden zusammengeschlagen oder so. Ich war eine kleine Diebin. Um genau zu sein aber eine ziemlich schlechte, da ich zum einen extrem schnell zu identifizieren gewesen war und zum anderen, weil ich, noch ehe entlarvt worden war, mein Diebesgut, aus schlechtem Gewissen und Angst heraus, schon längst wieder zurückgebracht hatte. Wir hatten zwar eine große Plantage und dementsprechend viel Platz, aber zu meiner großen Entrüstung hat mein Vater es nicht erlaubt, dass ich ein eigenes Pferd haben durfte. Dabei hatte ich es mir so gewünscht und die wohnlichen Voraussetzungen dafür wären ja allemal da gewesen.

Doch, obwohl mein Vater uns gerne einige Herzenswünsche erfüllte, so wollte er dahingehend keineswegs nachgeben. Er begründete seine Entscheidung damit, dass wir zwar viel Platz aber zu wenig Zeit hätten, um dem Tier vernünftig gerecht werden zu können. Denn auf der Plantage war immer so viel zutun, dass meine Eltern bei der Versorgung des Pferdes nicht mit hätten einspringen können und mich hielten sie schlichtweg für zu jung, um die alleinige Verantwortung für das Lebewesen zu tragen, zumal meine Schwester und ich ja auch in der Schule sehr eingebunden waren und noch dazu in der Freizeit bereits anderen Hobbies nachgingen. Rückblickend betrachtet, sehe ich natürlich ein, dass er Recht gehabt hatte. Aber als Kind sieht man das natürlich vollkommen anders und fühlt sich unfair behandelt.

Empört und enttäuscht, wie ich war, als ich zum Geburtstag wieder kein Pony im Garten stehen hatte, sondern (in meinen Augen) mit Geschenken in Form von Spielsachen abgespeist wurde, beschloss ich, ein paar Tage später, meinem vermeintlichen Glück selbst auf die Sprünge zu helfen. Also schlich ich mich am darauffolgenden Wochenende in den frühen Morgenstunden nach draußen, lief zu einem kleinen Bauernhof ein paar Straßen weiter und stahl tatsächlich ein ausgesprochen zahmes Pferd. Auf halber Strecke wurden meine Schritte dann allerdings schon immer langsamer, denn nicht nur das schlechte Gewissen und die Angst vor den Konsequenzen meiner Tat plagten mich, sondern mir wurde zusätzlich bewusst, dass ich nicht einmal Zaumzeug besaß, geschweige denn jemals auf einem Pferd gesessen hatte und mein Diebesgut noch dazu von durchaus stattlicher Statur war, sodass erste Reitversuche allein daran gescheitert wären, dass ich vermutlich auf einen Baum hätte klettern müssen, um überhaupt annähernd den Rücken des Pferdes erreichen zu können. Inzwischen waren aber bereits 1 ½ Stunden vergangen und die Wahrscheinlichkeit, dass ich nicht auffliegen würde, ehe ich das Tier wieder hätte zurückbringen können, schwand immer mehr dahin.

Ich nahm also die Beine in die Hand, kehrte zum Hof zurück und lief, wie sollte es auch anders sein, der Frau des Bauern direkt in die Arme, die bereits in heller Aufregung aufgrund der leerstehenden Pferdebox gewesen war. Ich entschuldigte mich unter Tränen und stammelte irgendetwas vor mir her, um die Situation zu erklären, doch die wutentbrannte Frau hörte mir gar nicht weiter zu, sondern hielt mich dort fest und kontaktierte umgehend meinen Vater, den sie, zu meinem großen Leidwesen, natürlich nicht nur aus nachbarschaftsgründen, sondern auch noch berufsbedingt kannte. Es gab, wie du dir sicher vorstellen kannst, riesengroßen Ärger. Ich hatte mit sofortiger Wirkung zwei Wochen Hausarrest und die daran angrenzenden Schulferien musste ich dann größtenteils damit verbringen, tatkräftig auf der Plantage zu helfen, um ein größeres Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln, während meine Schwester Maddie den lieben langen Tag mit ihren Freundinnen spielen gehen konnte.

Es war mir definitiv eine Lehre gewesen, das kannst du mir glauben! Aber eines verfolgt mich an der ganzen Aktion ja komischerweise bis heute: Ich hatte natürlich Ärger und meine gerechte Strafe verdient, aber ich finde es irgendwie nicht richtig, dass es niemanden interessiert hat, dass ich mein falsches Handeln ja schon ziemlich schnell selbst eingesehen hatte, die Situation wieder bereinigen wollte, noch bevor ich überhaupt ertappt worden war und dass niemand es mir zumindest ein kleines bisschen positiv angerechnet hatte, dass ich wenigstens direkt ehrlich gewesen und die dämlichen Gründe für mein Vorgehen zugegeben hatte. Ich hatte direkt dazu gestanden, was ich getan hatte, ohne zu versuchen, mich irgendwie rauszureden und irgendeine wilde Geschichte zu erfinden, wie beispielsweise, dass das Pferd entlaufen war und ich es grasend auf dem Feldweg vorgefunden hatte. Ich finde für meine damals 11 Jahre, war das eigentlich recht charakterstark. Aber was soll's! Idiotisch war es natürlich trotzdem allemal. "

Ich blickte sie erstaunt und gleichzeitig belustigt an. Mich schreckte die Geschichte keineswegs ab. Nicht, weil sie ja ohnehin noch ein Kind gewesen war, sondern vielmehr, weil es auf eine gewisse Weise ihre Persönlichkeit, soweit ich das zumindest zum bisherigen Zeitpunkt beurteilen konnte, widerspiegelte. Sie war abenteuerlustig, nahm sich was sie wollte, mochte dabei auch mal über die Stränge schlagen, war aber gleichzeitig auch kühn, aufrichtig und stand für die Dinge, die sie tat, gerade, auch wenn sie mal einen Fehler machte. All diese Eigenschaften machten sie für mich liebenswürdig, aber auch so unfassbar aufregend und anziehend. Ich lächelte sie warm an, strich ihr über die weiche Haut ihrer Wangen und bedankte mich dafür, dass sie diese Geschichte mit mir geteilt hatte.

Dann prostete ich ihr mit meinem Glas in der Hand zu und gab ihr zu verstehen, dass sie wieder an der Reihe war, um eine Aussage in den Raum zu werfen. So ging es dann einige Male hin und her, manchmal stellten wir gegenseitig harmlose, lustige oder auch vollkommen absurde Hypothesen in den Raum, wobei wir gleichermaßen häufig zu unseren Gläsern greifen mussten und uns köstlich amüsierten. Irgendwann wurden die Aussagen dann deutlich intimer und schlüpfriger. Hemmungen hatten wir jedenfalls beide größtenteils abgelegt. Nach einigem Hin und Her, hatten wir beide schon zwei ordentliche Gläser Wein geleert und mein drittes neigte sich auch langsam dem Ende. Meine Wangen fühlten sich heiß an und meine ohnehin schon tief in mir brodelnde Lust aufgrund Kims knappem Outfit und der sexuellen Spannung, die durch unser kleines Spiel hervorgerufen wurde, wurde durch den Alkohol nur noch mehr angeheizt.

Auch Kim war nicht entgangen, dass ich inzwischen, genau wie sie, ein wenig angeheitert war und wollte scheinbar eine Frage wählen, bei der sie sich sicher war, dass ich mal eine Trinkpause einlegen konnte. Sie grinste mich frech an und sagte: „Ich hab noch nie einen Dreier gehabt." Doch ich griff zu meinem Glas und trank. Als ich mein Weinglas wieder abgesetzt hatte, sah ich, wie Kim nervös auf ihrem Stuhl hin und her rutschte und die Augen vor Erstaunen weit aufgerissen hatte. Ich zuckte nur etwas verlegen mit den Schultern und sofort polterte es aus ihr heraus: „Oh wow, Elisa! Ich setze meinen Joker ein! Das muss ich hören. Bitte nimm es mir nicht übel, aber irgendwie hat mich deine Antwort jetzt echt aus den Socken gehauen, weil ich nicht damit gerechnet hätte."

Für einen kurzen Moment hatte ich, eigentlich untypisch für mich, einen Anflug eines triumphierenden Gefühls. Es kam sehr selten vor, dass ich andere Menschen überraschen konnte. Für die meisten war ich ein ziemlich vorhersehbares Wesen, von dem man eben ein gewisses Bild hatte, was sich irgendwie auch immer auf die ein oder andere Weise bestätigte. Wie ein gut funktionierendes Uhrwerk. Man wusste, was man bekam und Wundertüten waren bei mir grundsätzlich ausverkauft. In den wenigen Fällen, in denen ich dann doch mal anders aufgetreten war oder gehandelt hatte, als man es von mir gewohnt war, hatte dies, anders als jetzt, jedoch nie dazu geführt, dass die Reaktionen meines Gegenübers so ausgefallen waren, dass eine Form der positiven Überraschung vorlag, oder gar ein anerkennendes und bewunderndes Interesse vorgeherrscht hatte.

Mir wurde eher sehr klar vermittelt, dass man über mich die Stirn runzelte, weil es in erster Linie für Unbehagen bei den jeweiligen Personen gesorgt hatte, wenn ich auch nur eine Nuance an Unberechenbarkeit ausstrahlte. Somit hatte ich immer recht schnell den Eindruck bekommen, dass ich mich schlecht dafür fühlen oder wenigstens schämen müsse, wenn ich gewissen Erwartungen und vermeintliche Strukturen meiner Persönlichkeit nicht mehr gerecht wurde, weil ich mal einen halben Meter vom üblichen Kurs abgewichen war. Es fiel mir nun also alles andere als leicht, das erste Mal mit jemandem derartig offen über diese sehr intime und deutlich von meinem gewohnten Weg abweichende Geschichte zu sprechen. Doch Kim hatte mir mit ihrer Reaktion nahezu jegliche Angst genommen und es fühlte sich wieder einmal unheimlich befreiend und beflügelnd an.

Rückwirkend betrachtet, schäme ich mich jetzt eigentlich viel mehr dafür, immer so ein geradliniger Feigling gewesen zu sein, der große Probleme damit hatte, einfach zu dem was er macht und sich wünscht zu stehen, anstatt sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was andere Leute Schlechtes von mir denken könnten. Damit habe ich mir glaube ich ganz schön viel verbaut und mich selbst um einige aufregende Erfahrungen gebracht. Denn eigentlich hätte ich weniger meine eigene Person als eigenartig und unangenehm wahrnehmen sollen, sondern vielmehr stutzig darüber sein sollen, warum es so war, dass ich ausschließlich mit Menschen zu tun hatte, die ein gewisses Bild von mir hatten und dahingehend wenig, bis keine Flexibilität meinerseits duldeten, weil sie die ‚sichere Bank', die sie in mir höchstwahrscheinlich sahen, nicht verlieren wollten. Ich war immer so damit beschäftigt gewesen, für andere möglichst gemütlich zu sein und nicht sauer aufzustoßen, dass ich dabei völlig ignoriert hatte, wie ungemütlich und stressig das aber andersherum für mich oft gewesen war.

Denn eigentlich kann solchen Ansprüchen niemand guten Gewissens gerecht werden, ohne sich selbst dabei zu vergessen. Und es war ausgesprochen schade, dass es niemanden in meinem Leben gab, egal wie lange ich schon mit der jeweiligen Person zu tun hatte und wie eng unser Verhältnis zueinander war, der einfach nicht wertend und erst einmal offen auftrat. Natürlich hatte ich mit meinen Eltern, ursprünglich mit meinem jetzigen Ex-Mann und natürlich auch mit Abby eine enge Vertrauensbasis. Doch immer nur mit Abstrichen und ich hatte im Laufe der Zeit gelernt, mit wem ich über was reden konnte und wann ich besser den Mund und die Angelegenheit für mich behielt. So eben auch bezüglich meiner wenigen außergewöhnlicheren sexuellen Abenteuer. Doch damit sollte jetzt Schluss sein. Nicht nur, dass Kims Art mir sehr dabei half, aus mir herauszukommen und freier zu sprechen.

Ich wollte generell nicht mehr so sehr den Fokus darauflegen, wie empört andere Menschen auf gewisse Dinge bei mir reagieren könnten, wenn ich vollends offen sprach, solange es mir nun mal gut mit meinen Entscheidungen ging und ich niemanden mutwillig verletzte. Natürlich würde ich niemals von heute auf morgen eine 180° Drehung machen und meine mir innewohnenden Charakterzüge so drastisch ändern können, dass ich plötzlich keinerlei Bedenken und Ängste mehr hätte, meine Meinung und Erlebnisse kundzutun, weil es mir auf einmal völlig egal war, was andere von mir dachten. Doch irgendwo musste man ja mal anfangen und mein erster Schritt in die richtige Richtung bestand darin, einmal tief durchzuatmen und einer fast Fremden (und überhaupt zum ersten Mal jemandem) von einem meiner intimsten Erlebnisse zu erzählen, ohne mir weitergehende Gedanken darüber zu machen, was für ein Bild daraufhin von mir entstehen könnte. Also setzte ich dazu an, die damaligen Ereignisse detailgetreu zu schildern:

„Nun, das Ganze ist zwar schon eine Weile her, aber ich kann mich noch daran zurückerinnern, als wäre es gestern gewesen. Es war mein erster und bislang einziger Dreier gewesen, weshalb sich dieses Erlebnis sehr in mein Gedächtnis eingebrannt hat und mir heute noch so manches Mal Freude in einsamen Stunden bereitet. Es war zu Beginn meiner Studienzeit, noch bevor ich meinen späteren Mann überhaupt kannte. Ich hatte zu der Zeit hin und wieder mal eine kleine, unverfängliche Liebelei mit einem Typen namens Colin, der schon zwei Semester weiter war als ich. Ich hatte ihn in meiner Erstsemester-Orientierungswoche kennengelernt, da er mir als Pate zugeteilt worden war und dafür Sorge tragen sollte, mir den Campus zu zeigen und hilfreiche Tipps für einen gelungenen Start ins Studium zu geben. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, sodass er mich öfter mal zu irgendwelchen Studentenpartys einlud und ich durch ihn viele neue Leute kennenlernte, was den Einstieg ungemein erleichterte.

Wie es der Zufall so wollte, landeten wir nach einer langen Partynacht im Bett. Da unser Umgang auch danach keineswegs krampfig war, wir uns weiterhin gut verstanden, jedoch von Anfang an klar gewesen war, dass wir beide allerdings auf nichts Ernstes aus waren, sondern lediglich den sporadischen, spontanen Sex miteinander genossen, hatten wir dann und wann ein paar Mal was miteinander. Ich würde nicht mal so weit gehen zu behaupten, dass das sowas wie eine Freundschaft plus zwischen uns war, denn so wirklich befreundet waren wir irgendwie auch nicht. Aber wir quatschten einfach, wenn es sich ergab und man sich über den Weg lief, sehr ungezwungen miteinander und hatten eben, wenn uns danach war, ein paar sexuelle Episoden.

Irgendwann hatte er mich jedenfalls zu einer kleinen „Semester-Ende-Feier" in sein Studentenwohnheim eingeladen, die er als Gastgeber mitorganisiert hatte. Es herrschte ausgelassene Stimmung, es gab Live-Musik, eine Vielzahl an alkoholischen oder auch nichtalkoholischen Getränken und Snacks, sodass jeder auf seine Kosten kam. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine ziemlich intensive Prüfungsphase hinter mich gebracht und war lange nicht aus gewesen, sodass ich diesen Tapetenwechsel in vollen Zügen genoss und sogar in Stimmung dafür war, mich durch die vorhandenen Cocktails zu probieren, ohne darüber nachzudenken, wie mein Kopf am nächsten Tag zustehen würde. Nach einiger Zeit machte mir die sommerliche Hitze in Kombination mit dem Alkohol dann allerdings doch ein wenig zu schaffen, sodass ich mir ein paar Minuten frische Luft gönnen wollte.

Im obersten Stockwerk des Studentenwohnheims gab es eine Treppe, die zu einer kleinen Dachterrasse führte und nicht mit als Partylocation genutzt wurde, sodass ich die Hoffnung hegte, abseits vom Trubel einen Moment für mich sein und durchatmen zu können, da mir ein wenig schwindelig geworden war. Dort angekommen wurde ich zunächst enttäuscht, da sich ein paar wenige Leute dennoch auf der Dachterrasse aufhielten. Jedoch handelte es sich bloß um zwei kleine Grüppchen, die entspannt in kleinen Kreisen zusammensaßen und sich unterhielten. Als ich mir gerade meinen eigenen kleinen Flecken Ruhe ersuchen wollte, wurde ich von einer Stimme hinter mir aufgeschreckt. Es war Colin, der mich fragte, wo es mich hin verschlagen würde.

Ich erklärte ihm mein kleines Kreislauf-Dilemma, woraufhin er mir seine Hand entgegenstreckte und mich auf die Rückseite eines in der Mitte der Terrasse gelegenen großen Schornsteins lotste, sodass man für die restlichen Gäste außer Hör- und Sichtweite war. Auf dem Boden lagen ein paar Decken und Kissen, sodass man es sich gemütlich machen konnte. Erstaunt und gleichzeitig dankbar ließ ich mich zu Boden sinken und blickte ihn fragend an. Er erklärte mir daraufhin, dass er sich hin und wieder dorthin zurückziehen würde, wenn ihm alles zu viel wurde und er selber mal ein bisschen Zeit für sich brauchte, da es im Wohnheim nunmal häufig laut und hektisch zuging und Privatsphäre manchmal Mangelware war. Ich verstand das sehr gut und war froh, dass er seinen kleinen Rückzugsort mit mir teilte. Schon nach ein paar Minuten ging es mir deutlich besser. Ich war zwar nach wie vor deutlich angeheitert, aber fühlte mich körperlich wieder fit.

Wir saßen eine ganze Weile dort und unterhielten uns über alles Mögliche, scherzten rum und kamen, aufgrund unserer durch den Alkohol gelockerten Zungen, irgendwann auch auf pikantere Themen zu sprechen. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir darauf kamen, aber auf einmal unterhielten wir uns vollkommen enthemmt darüber, welche insgeheimen sexuellen Fantasien wir hatten, die wir allerdings noch nie in die Tat umgesetzt hatten. Völlig unbekümmert, als würden wir gerade über die Wetterprognose der nächsten Tage sprechen, erzählte er mir, dass er einen insgeheimen Fetisch in Bezug auf ältere Frauen hätte. Und zwar nicht älter im Sinne von ‚die sexy Ende Dreißigjährige Dozentin', die ihren jungen, willigen Studenten den Kopf verdreht, sondern eher in Richtung der zunächst unscheinbaren, alleinstehenden Hausfrau von nebenan, die sich bereits in ihren späten Fünfzigern befindet und sich dennoch mehr als sehen lassen kann.