Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Maca-Garden: Frivole Sauna Ch. 11

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Auf der einen Seite war ich erleichtert, dass sie die Einladung angenommen hatte und erst einmal keine weiteren Anstalten machte, nähere Erklärungen von mir zu verlangen. Auf der anderen Seite spürte ich natürlich ein gewisses Misstrauen ihrerseits und es verletzte mich irgendwo, dass sie, meiner Meinung nach auch ganz bewusst, versuchte, meinen Bezug zu Kim auf ein rein berufliches Interesse herunterzubrechen und vollkommen ignorierte, dass ich diese Sache nur als Nebenschauplatz eingebaut hatte und der Hauptgrund für meinen nach wie vor andauernden Besuch bei ihr vielmehr darin lag, dass wir uns einfach sehr gut verstanden und Spaß miteinander hatten. Zumal Abby mich gut genug kannte, um zu wissen, dass ich zwar emsig arbeitete und nach bestem Wissen und Gewissen versuchte, einen vernünftigen Job zu machen und die Forschungsergebnisse mit voranzutreiben, ich jedoch nie vorhatte, mich besonders hervorzutun, um gegebenenfalls eine Kollegin in den Schatten zu stellen und somit eine leitende Funktion zu ergattern.

Ich vertrat bei solchen Dingen stets die Ansicht, dass alles zu seiner gegebenen Zeit schon von alleine kommen würde, wenn man einfach nur ehrlich und hart arbeitete. Genauso wusste Abby, dass ich nicht bewusst zurücksteckte und Jelena aus zu viel Selbstzweifeln und fehlender Konfliktfähigkeit den Vortritt gab, sondern dass es einfach und allein daran lag, dass ich die Arbeit in meiner aktuellen Position sehr gerne mag und es vorerst nicht für mich in Frage kam, weniger wissenschaftlich zu arbeiten, sondern viel mehr mit Personalführung und Organisation zu tun zu haben, was unweigerlich mit der Stelle der Projektleitung einhergehen würde. Diese Abwehrhaltung, die sie unverkennbar bereits jetzt gegenüber Kim hegte, bereitete mir ein flaues Gefühl in der Magengegend, da ich wusste, dass sich ein Aufeinandertreffen und Kennenlernen der beiden unter diesen Voraussetzungen ungemein schwieriger gestalten würde. Von der Tatsache, dass ich Abby ja eigentlich auch gerne zeitnah reinen Wein über meinen tatsächlichen Bezug zu Kim einschenken wollte, mal ganz abgesehen.

Ich war vor Anspannung erschöpft und kam mir vor, wie in einer dieser mittelmäßig bewerteten Familienkomödien, in der die gerade erwachsengewordene Tochter ihrem mit einem starken Beschützerinstinkt ausgeprägten Vater, den neuen Freund präsentieren musste und es den ganzen Film über zu etlichen chaotischen Höhen, Tiefen und peinlichen Momenten kommen würde, bis dann am Ende schließlich doch noch ein Happy End in Sicht war. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht mehr Anfang 20 war, es nicht um meinen Vater (welcher im Übrigen immer ausgesprochen entspannt auf meine männlichen Bekanntschaften reagiert hatte), sondern um meine beste Freundin ging und es mir zum aktuellen Zeitpunkt mehr als fragwürdig erschien, ob ein Happy End in meiner Situation wirklich realistisch war.

Ich versuchte dennoch all diese Gedanken erst einmal von mir abzuschütteln. Die erste Hürde war immerhin geschafft und nun war eine Dusche nicht nur nötig, sondern auch eine willkommene Gelegenheit, um etwas zu entspannen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wie schon einige Stunden zuvor, genoss ich in vollen Zügen das lauwarme Wasser und die erfrischende Wirkung des hochwertigen Shampoos und Duschgels, welches meine Gastgeberin bereitgestellt hatte. Als ich fertig war, mich abgetrocknet und meine noch leicht feuchten Haare zu einem lockeren Dutt zusammengebunden hatte, ging ich zurück ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Doch die geliehene Kleidung, die ich zuvor getragen hatte, war nicht mehr aufzufinden. Stattdessen fand ich, ausgebreitet auf dem Bett, frische Kleidungsstücke vor.

Es handelte sich dabei um einen locker fallenden, schwarzen Minirock und eine rosafarbene Bluse mit kurzen Ärmeln. Meine Liebhaberin schien große Freude an kleinen Überraschungen und dazugehörigen handschriftlichen Notizen zu haben, denn daneben lag ein Zettel auf dem geschrieben stand: „Ich war so frei und habe dir etwas Frisches zum Anziehen rausgelegt. Da du freches Ding die schönen Dessous von heute Mittag einfach im Pool zurückgelassen hast, dachte ich mir, uneigennützig wie ich bin, dass Unterwäsche dich nur einengen und stören würde. Also habe ich diese kurzum bei meiner Outfitwahl außen vor gelassen. Bis gleich, ich freue mich schon, dich darin zu sehen!" Mein Grinsen wurde automatisch breiter, nachdem ich den Zettel gelesen hatte. Ich konnte es kaum erwarten zu Kim zurückzukehren, um mich ihr erneut in den von ihr ausgewählten Kleidungsstücken zu präsentieren, die aufgrund des sich dicht an den Körper schmiegenden Stoffs, so einiges des Darunterliegenden preisgeben würden.

Ich zog mich in Windeseile an, benutzte noch eine kühlende Aftersun Lotion, die ich im Badezimmer gefunden hatte, um meiner von der Sonne glühenden Haut etwas Gutes zu tun und machte mich anschließend auf den Weg nach unten, um Kim aufzusuchen. Im Untergeschoss angekommen, traf ich sie auch direkt an. Sie stand am Ende des langen Flurs, der durch die Haustür nach draußen auf die Veranda führte, als hätte sie mich bereits erwartet. Sie musterte mich von Oben bis Unten und ein begeistertes Funkeln huschte über ihr ebenmäßiges Gesicht. Als ich unten bei ihr angekommen war, trat sie dicht an mich heran, strich mit ihren Händen seitlich an meinem Körper entlang, wobei sie bei meinen Brüsten begann und sich langsam bis zu meinem Po hinunterarbeitete. Dann flüsterte sie: „Du siehst toll aus. Wahrscheinlich könnte man dich in einen Hafersack stecken und du würdest noch etwas unfassbar Liebliches und Erotisches ausstrahlen!"

Durch ihre Berührungen und Worte bekam ich eine dicke Gänsehaut und verschränkte meine Arme hinter ihrem Nacken. Auch Kim hatte sich in meiner Abwesenheit etwas frisch gemacht und umgezogen. Sie sah nicht weniger schön aus, sodass ich ihr Kompliment nur erwidern konnte. Sie trug nun enge, blaue Hotpants und ein weißes, ebenfalls enganliegendes T-Shirt, unter welchem sich dezent ihre leicht gehärteten Brustwarzen abzeichneten. Sie hatte es mir scheinbar gleichgetan und ebenfalls auf das Tragen von Unterwäsche verzichtet. Ich ertappte mich augenblicklich dabei, wie ich mir freudig erregt, innerlich die Frage stellte, ob sie auch untenrum von Unterwäsche abgesehen hatte und somit unter dem Jeansstoff, der sich fest um ihre Schenkel und ihren runden Hintern schmiegte, ebenfalls nackte Tatsachen auf mich warten würden.

________________________________________________________________

Kim gab mir zunächst noch eine grobe Führung durch die meisten der übrigen Räume des Herrenhauses, sodass ich zumindest einen ungefähren Überblick bekam und mich nicht mehr so einfach verlaufen würde, wenn ich die Küche, das Wohnzimmer oder andere Räumlichkeiten aufsuchen wollte. Dennoch fühlte ich mich aufgrund der Weitläufigkeit und tollen Einrichtung regelrecht erschlagen und ich war mir sicher, dass man mehrere Tage benötigen würde, um wirklich alles einmal zu Gesicht bekommen zu haben. Ein Ort lag Kim jedoch besonders am Herzen, den sie mir dementsprechend einmal genauer zeigen wollte, wie sie bereits vorher angekündigt hatte. Sie nahm mich bei der Hand und führte mich in eine gemütliche, hauseigene Bibliothek.

Diese war von innen mit rotbraunen Backsteinen verkleidet und viele bis an die Decke hochragende Bücherregale aus dunklem Mahagoniholz füllten den Raum. Die Bücher waren feinsäuberlich nach Genres und Autoren sortiert, sodass man beinahe den Eindruck bekam, man würde in der Stadtbücherei oder in einer Buchhandlung stehen. Zusätzlich gab es einen Kamin, gemütliche braune Ledersofas und Sessel, die zum Entspannen und Lesen einluden, sowie eine kleine Bar, über welcher Spotlights angebracht waren, die man je nach Stimmung dimmen und in allen Farben des Regenbogens erleuchten lassen konnte, sodass sich der ganze Raum immer wieder verändern ließ und eine andere Atmosphäre ausstrahlte. Das absolute Highlight der Bibliothek war, neben den unzähligen interessanten Büchern, dass direkt vor dem Kamin eine Liegewiese aus vielen bunten Kissen und flauschigen Decken hergerichtet war, auf welcher man sich auf dem Boden niederlassen konnte.

Trotz des sich aufdrängenden Zwecks dieses Raumes, dachte die sich immer dominanter in den Vordergrund drängende, schmutzige Seite in mir bei diesem Anblick keineswegs an das Lesen von Büchern. Wilde, leidenschaftliche Sexszenen mit meiner Gastgeberin, liefen vor meinem inneren Auge ab, bei denen sämtliche Kissen durchwühlt und mit unseren Liebessäften überzogen sein würden, während neben unserem erregten Stöhnen, leise im Hintergrund das Knistern eines warmen Feuers zu vernehmen wäre. Als ich mich kurz wieder zur Besinnung rief und etwas peinlich berührt über meine kitschig-pubertären Fantasien war, schaute ich mich schnell ein wenig um und musste feststellen, dass mich meine Liebhaberin gut genug kannte, um richtig damit gelegen zu haben, dass der Raum auch mich begeistern und direkt in seinen Bann ziehen würde. Ich konnte sehr gut verstehen, warum sie die Bibliothek so liebte, denn es war einfach der perfekte Rückzugsort zum Lesen, Entspannen, Nachdenken und wer weiß, wofür sonst noch. Es stellte sich jedenfalls ein ausgesprochen schönes Gefühl der Ruhe und Ungestörtheit ein, wodurch ich förmlich magisch angezogen wurde.

Nachdem ich mir einen groben Überblick verschafft hatte, kam ich nicht dagegen an, eine ganz bestimmte Bücherregalreihe anzusteuern, in der geschichtliche und wissenschaftliche Fachliteratur zur Natur im Allgemeinen, der Pflanzenwelt und dem Anbau von Pflanzen untergebracht waren. Von Anleitungen, über Lexikotheken bis hin zu Lyrik zu diesen Themen, war so ziemlich alles dort zu finden und mein Herz blühte bei diesem Anblick so schnell auf, wie Maiglöckchen und Krokusse im Frühjahr. Ein Buch sprang mir besonders ins Auge und zog meine volle Aufmerksamkeit auf sich. Es handelte sich um ein in einen dicken, braunen Ledereinband gepacktes Schriftstück, welches anders als die übrigen Bücher, keinerlei Aufschrift eines Titels oder einer Beschreibung aufwies.

Beim Herausnehmen aus dem Regal und genaueren Betrachten, fiel mir dafür auf, dass das Leder alt und ein wenig abgenutzt aussah, das Papier leicht vergilbt war und manche der Seiten sich ein wenig aus der Bindung gelöst hatten. Es wies also unter all den anderen Büchern so ziemlich die größten Gebrauchsspuren auf und musste dementsprechend einer intensiven Benutzung ausgesetzt gewesen sein, wodurch meine Neugier nur noch mehr entfacht wurde. Als ich so frei war, das Buch mittig einmal aufzuschlagen, stellte ich mit Erstaunen fest, dass es sich keineswegs um bedruckte Seiten handelte, sondern um Aufzeichnungen, die handschriftlich mit Tinte getätigt wurden, welche bei jeder Eintragung auch mit dem zu dem damaligen Zeitpunkt aktuellen Datum versehen waren und teilweise sehr weit in die Vergangenheit zurückreichten. Sofort blätterte ich zurück zu der ersten Seite und traute meinen Augen kaum, als ich sah, dass die erste Niederschrift das Datum 13.03.1935 auswies.

Vollkommen vertieft in meine Entdeckung, bemerkte ich erst jetzt, dass Kim neben mir aufgetaucht war und mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen meine Reaktion auf das von mir gefundene Buch verfolgte. Völlig aus dem Häuschen fand ich meine Sprache wieder und sagte: „Kim, das ist ja der Wahnsinn! Was ist das und was hat es damit auf sich? So etwas habe ich noch nie gesehen. Fachleute und Sammler würden sicher dafür töten, um so etwas einmal in den Händen halten zu können! Wer hat das geschrieben? Kannst du mir mehr darüber erzählen? Ist das eine Antiquität, ein Original von einem bekannten, inzwischen verstorbenen Forscher oder Ähnliches?" Sie nahm mir das Buch behutsam aus den Händen, ließ ihre Finger mit einem verträumten Gesichtsausdruck sanft über die aufgeschlagenen Seiten gleiten, klappte das Buch zu und klopfte vorsichtig eine dünne Staubschicht vom Einband ab, ehe sie antwortete:

„Mir wird jetzt erst bewusst, wie lange ich dieses Buch traurigerweise nicht mehr in den Händen gehalten habe. Im Alltag nimmt man sich wirklich immer viel zu wenig Zeit für solche Dinge, bis sie irgendwann fast in Vergessenheit geraten. Deine Begeisterung rührt mich sehr und wäre definitiv auch Musik in den Ohren meines Vaters gewesen. Von einem berühmten Forscher ist das nicht, aber ein Original auf alle Fälle! Mein Urgroßvater hat ursprünglich begonnen, diese Aufzeichnungen anzufertigen. Das wurde dann von Generation zu Generation weitergegeben, bis schließlich mein Vater einige Monate vor seinem Tod das letzte Mal darin geschrieben hat. Es handelt sich um eine Art selbst angefertigtes Lexikon über verschiedenste Pflanzenarten, deren Besonderheiten und deren Nutzen und Bedeutung für die Menschen.

Meine Familie war schon immer sehr naturverbunden und der Besitz von Plantagen reicht bei uns ziemlich weit in die Vergangenheit zurück. Die Aufzeichnungen sind eine Mischung aus damaligen und heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen, Entwicklungen und eigenen Beobachtungen. Natürlich sind dort, obwohl das Buch sehr dick und fast vollständig gefüllt ist, nicht alle Pflanzenarten aufgelistet und die Seiten sind auch nicht alphabetisch geordnet, aber ich finde es schön, dass es sich um eine Sammlung derjenigen Gattungen handelt, die den jeweiligen Verfassern, aus welchen Gründen auch immer, besonders begeistert haben. Sozusagen eine persönliche Bestenliste. Schon als Kind fand ich es super, darin zu blättern und einiges an Wissen aufzusaugen. Natürlich ist das ein sehr spezielles Thema, aber für Leute, die sich dafür interessieren, ist das hier tatsächlich ein wahrer Schatz."

Als sie ihre Erläuterung beendet hatte, gab sie mir das Buch zurück und sagte mir, dass ich es ruhig mitnehmen soll und bei Gelegenheit gerne noch ein wenig darin lesen könne. Ich freute mich wie eine Schneekönigin, nahm es dankbar entgegen und folgte ihr dann zurück in Richtung der Eingangshalle. Dort angekommen fragte sie mich, ob ich Hunger hätte und bereit für ein vernünftiges Abendessen wäre, was ich sofort mit einem vehementen „Und ob ich das bin!" quittierte. Sie lachte daraufhin, nahm mich bei der Hand und sagte: „Na dann bin ich ja froh, dass ich eine Kleinigkeit in deiner Abwesenheit vorbereitet habe. Einen kleinen Moment musst du dich aber allerdings noch gedulden, denn um unser Candlelight-Dinner zu erreichen, müssen wir uns noch einmal in das Golfcar schwingen!"

Wir verließen das Haus, ließen uns in dem Gefährt nieder und steuerten sodann wieder die entgegengesetzte Richtung der Parkanlage an, bis wir schließlich erneut beim Poolhaus angekommen waren. Wieder einmal musste ich feststellen, dass Kim nicht zu viel versprochen hatte. Der Eichentisch, an dem wir am Mittag in einer lockeren Atmosphäre zusammen mit dem Gärtner gesessen und gespeist hatten, war gar nicht mehr wiederzuerkennen. Dieser war nun mit einer dicken, weißen Tischdecke, wie man sie aus gehobeneren Restaurants kennt, überdeckt und mit Zweigen, gelben Blüten und kleinen Tannenzapfen dekoriert, was unheimlich urig und schön aussah. Obwohl es erst ganz langsam anfing zu dämmern, brannten dicke Kerzen, die in laternenartigen Halterungen an den Wänden des Poolhauses und an den Eckpfeilern der hölzernen Terrassenüberdachung angebracht waren.

Der Tisch war mit feinem Geschirr gedeckt und eine mit Weißwein gefüllte Karaffe stand mittig auf dem Tisch. Während ich noch staunend ihr Werk bewunderte, forderte Kim mich dazu auf, mich ruhig schonmal zu setzen und es mir bequem zu machen, während sie das vorbereitete Abendessen holen würde. Ich folgte ihrer Bitte und nahm auf einem der gemütlichen, gepolsterten Stühle Platz. Kurze Zeit später kehrte meine Liebhaberin dann auch schon mit dem Essen zurück. Sie stellte inmitten des Tisches ein großes, silbernes Tablett ab, welches mit den unterschiedlichsten, großartig duftenden Tapas bestückt war. Auf ein Neues fragte ich mich innerlich, ob Kim Gedanken lesen könne, denn spanisches und portugiesisches Essen gehörten definitiv zu meinen Lieblingsspeisen. Außerdem hatte sie bei der Vielfalt der Auswahl alles andere als gegeizt, sodass ich mich gar nicht entscheiden konnte, was ich zuerst probieren sollte.

Wir genossen das kleine Festmahl in vollen Zügen, unterhielten uns über alle möglichen Dinge und Kim zeigte großes Interesse an meinem Beruf und meiner Familie. Es war, so sehr sie mich natürlich nach wie vor körperlich anzog, dennoch sehr schön, festzustellen, dass wir auch auf andere Themen bezogen auf einer Wellenlänge lagen und es uns nicht schwerfiel, immer wieder neue Gesprächsthemen zu finden. Das anfängliche „Kennenlernen", welches wir ja größtenteils übersprungen hatten, wurde jetzt Stück für Stück ein wenig nachgeholt. Nachdem wir fertig waren, bedankte ich mich mehrfach bei ihr für dieses tolle Abendessen und wieviel Mühe sie sich sogar mit dem Herrichten des Tisches gemacht hatte. Um mich erkenntlich zu zeigen, bestand ich zumindest darauf, ihr beim Wegräumen helfen zu dürfen, was Kim nur mit äußerstem Zähneknirschen hinnahm.

Als es langsam anfing zu dämmern, zündete Kim einige weitere Kerzen und Fackeln an. Auch der Pool mitsamt seiner rundherum angelegten Bepflanzung erstrahlte in schönen Lichtern, die alle paar Minuten die Farben wechselten und den Ort somit immer wieder anders wirken ließen. Es sah unfassbar schön aus und gegen diesen Ausblick kam mir mein eigener, eigentlich recht vernünftig gepflegter, kleiner Garten wie eine verwilderte Pferdekoppel oder dergleichen vor. Die glühende Hitze des Tages und des frühen Abends war endlich gewichen. Es war zwar immer noch schön warm, jedoch hatte man zumindest mal wieder das Gefühl, richtig durchatmen zu können.

Kim stellte eine neue gekühlte Flasche von dem köstlichen Wein bereit und schlug vor, dass wir es uns etwas gemütlicher machen könnten, indem wir mit unseren Getränken vom Esstisch zu einer mit Kissen übersäten Sofaecke, die sich auf der anderen Seite der Terrasse befand, umsiedeln könnten. Ich stimmte begeistert zu und wenige Minuten später hatten wir uns zusammen auf die Couch gekuschelt. Auch dort waren Fackeln sowie Kerzen aufgestellt und man hatte einen wunderbaren Blick auf den beleuchteten Pool und das in einiger Entfernung gelegene Herrenhaus. Es war eine Kulisse wie im Film und für einen kurzen Moment fühlte ich mich, als sei ich gerade irgendwo im Urlaub angekommen und würde nun in voller Entspannung den ersten Abend an einem fremden, zauberhaften Ort genießen. Weit weg von allem, was mit meinem Alltag zu tun hatte.

Kim zupfte sich wie selbstverständlich eine Haarsträhne von mir hervor und spielte verträumt damit, ehe sie mich auf die Art und Weise angrinste, die mir augenblicklich angekündigte, dass sie in ihrem schönen Kopf gerade etwas ausgeheckt hatte, womit sie mich vermutlich wieder überraschen würde. Gespannt zog ich fragend die Augenbrauen hoch und konnte mir selbst ein vorfreudiges Lächeln nicht verkneifen. Denn ihre spontanen Einfälle waren bislang immer ausgesprochen reizvoll gewesen. Sie ließ mich nicht lange warten und sagte: „Elisa, ich habe eine großartige Idee! Da unser Kennenlernen ja nach wie vor ein wenig kürzer ausgefallen ist als es sonst, egal ob auf freundschaftliche oder andere Weise bezogen, üblich ist, dachte ich, dass wir ein kleines Spiel spielen könnten, um uns noch ein bisschen besser beschnuppern und das ein oder andere an auf der Seele brennenden Fragen loswerden zu können.

Kennst du das Spiel ‚Ich hab' noch nie'? Es geht folgendermaßen: Wir stellen uns abwechselnd Fragen bzw. unterstellen der anderen Person eine Aussage, in der eine Frage versteckt ist. Zum Beispiel könnte ich zu dir sagen: ‚Ich hab' noch nie Blumenkohl gegessen.' Wenn du tatsächlich noch nie Blumenkohl gegessen hast, tust du einfach gar nichts. Wenn du jedoch sehr wohl schon einmal Blumenkohl verspeist hast, musst du einen ordentlichen Schluck aus deinem Weinglas nehmen. Es sind alle Fragen erlaubt, auch sehr persönliche, denn es soll ja ans Eingemachte gehen und vor allem nicht langweilig werden! Das ist im Grunde auch schon alles. Zugegebenermaßen ist es ein ziemlich simples Prinzip, ich denke jedoch, dass es ausgesprochen spannend werden könnte. Sowohl für dich als auch für mich. Denn bekanntermaßen sind stille Wasser, wie du, tiefer als man manchmal denkt und Hunde, die bellen -so wie ich- beißen oftmals nicht. Somit wären wir wahrscheinlich das ein oder andere Mal durchaus überrascht von der jeweils anderen Person.

1...1011121314...16