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Maca-Garden: Frivole Sauna Ch. 11

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Denn anders als ich, hatte meine versaute Freundin mehr als gut beim Wein zugelangt, vermutlich auch um ihre Stimme während ihrer Schilderungen der Ereignisse geölt zu halten, und verabschiedete sich schnell ins Badezimmer, um sich zu erleichtern. Diese Gelegenheit hatte ich beim Schopf gepackt und war schnell zurück in mein Schlafzimmer geeilt, um mich erneut umzuziehen und hatte Abby bei meiner Rückkehr die Notlüge aufgetischt, dass ich mir versehentlich Wein über die Hose gekippt hatte. Als sie zurückgekehrt war, tranken wir unsere Gläser aus, während Abby noch ein paar nicht-sexuelle Anekdoten zum Thema Sven preisgab und hatten uns dann allmählich bettfertig gemacht. Meine beste Freundin hatte sich, wie üblich, ihr Nachtlager auf meinem großen Sofa eingerichtet, während ich mich in mein Schlafzimmer begeben hatte.

Dort angekommen hatte ich mich innerhalb weniger Sekunden vollkommen entkleidet, die Tür abgeschlossen, mir meinen Vibrator, den ich sonst nur sehr selten nutzte, hervorgekramt und mich dann, wie eine Wahnsinnige selbst bearbeitet. Als ich mehrfach hart gekommen war, während mir die passenden Bilder zu Abbys Erzählungen durch den Kopf gegeistert waren und ich laut in mein Kopfkissen gestöhnt hatte, war ich anschließend absolut erschöpft in mich zusammengesackt und kurzum in einen tiefen Schlaf geglitten. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich in den frühen Morgenstunden plötzlich fröstelnd wach geworden war, da ich nach meinem ausgiebigen Masturbationsmarathon nackt und verschwitzt, wie ich gewesen war, einfach eingeschlafen war. Ich hatte mir etwas übergezogen, mich unter die Bettdecke gekuschelt und war plötzlich keineswegs mehr müde gewesen. Mir waren erneut die vielen Beschreibungen über das Sexleben zwischen meiner besten Freundin und ihrem jungen Liebhaber durch den Kopf gegangen.

Ich hatte anhand der deutlichen Reaktion meines Unterleibes bemerkt, dass mich das alles nach wie vor sehr erregte, jedoch waren auch meine ursprünglichen Gefühle der Enttäuschung und Wut über Abbys Verhalten wieder zu Tage getreten und diesmal hatten sich meine vorwitzige Pussy und das verlockende Kribbeln in meiner Lendengegend nicht in den Vordergrund drängen und meinen Ärger beiseiteschieben können. Je mehr ich mit einem etwas klareren Kopf über die Situation und die vergangenen Wochen hatte nachdenken können, desto verletzter fühlte ich mich. Es hatte sich rein gar nichts geändert. Abby war zwar körperlich anwesend gewesen, jedoch war es beinahe pausenlos nur um Sven und ihre Zeit mit ihm gegangen. Erst in diesem Moment war mir so richtig bewusst geworden, dass Abby scheinbar nach wie vor kein schlechtes Gewissen mir gegenüber gehabt hatte oder meine Hoffnung eingetreten war, dass sie, wenn sie nun einmal wieder Zeit mit mir verbrachte, merken würde, dass ich und unsere enge Freundschaft ihr gefehlt hatten.

Nach meinem Befinden, meinen Erlebnissen oder einfach nach irgendetwas, was mit mir als Person oder meinem Alltag zu tun hatte, hatte sie den ganzen Abend über nicht ein einziges Mal gefragt. Ich war mir, obwohl ich weiß Gott kein allzu dramatischer Mensch war, verraten und verkauft vorgekommen oder zumindest, als sei ich kein Mensch, der ihr aktuell sonderlich am Herzen lag. Sie hatte eine Ablenkung aufgrund der Abwesenheit des jungen Studenten gebraucht, was schon schlimm genug war. Aber das vorwiegend verletzende daran war gewesen, dass es scheinbar irrelevant war, ob ich es war, die als Beschäftigung fungierte, oder irgendwer anderes.

Hätte Valerie noch zur Verfügung gestanden, wäre sie wahrscheinlich sogar Abbys erste Wahl gewesen und hätte ich ihr aus Frust oder, weil ich verhindert gewesen wäre, abgesagt, hätte es wahrscheinlich auch jedes andere x-beliebige Wesen getan, dass zumindest dazu in der Lage war, zuzuhören und hin und wieder mit dem Kopf zu nicken. Ich hatte mich in all diese Gedankengänge dermaßen hineingesteigert, dass ich die ganze Nacht über kein Auge mehr zugemacht hatte und mich schließlich nur noch mit der Frage beschäftigt hatte, wie ich aus der Nummer mit dem „Mädelswochenende" wieder rauskommen konnte. Denn eines hatte für mich festgestanden: ich hätte es unter keinen Umständen ausgehalten, wenn das restliche Wochenende genauso abgelaufen wäre, wie es begonnen hatte.

Als Abby am nächsten Morgen, während ich den Frühstückstisch für uns gedeckt hatte, allerdings sehr still und etwas betreten wirkend, Platz genommen hatte, wusste ich bereits, dass ich mir über dieses Dilemma keine Gedanken mehr würde machen müssen. Ich hatte versucht, mir meine leise Vorahnung nicht anmerken zu lassen und blickte sie stattdessen einfach nur fragend an. Sie hatte nervös gewirkt und war so auf ihrem Stuhl herumgerutscht, dass sie, bei dem erneuten Versuch, sich gemütlich hinzusetzen, mit dem Fuß irgendwo gegen gestoßen war. Als ich dem dumpfen Geräusch eines umfallenden Gegenstandes gefolgt war, war mein Blick augenblicklich auf ihre, nun flach auf dem Boden liegende, aber dennoch fein säuberlich gepackte Tasche gefallen, die sie direkt neben ihrem Stuhl platziert hatte.

Meine beste Freundin war meinem Blick gefolgt und hatte dann zu einer etwas peinlich berührten Erklärung angesetzt, dass wir unser Mädelswochenende wann anders nochmal fortsetzen müssten. Sven hatte sich in den frühen Morgenstunden bei ihr gemeldet und angekündigt, dass das Seminar bereits früher als ursprünglich geplant enden würde. Bei dieser Gelegenheit hatte er sie gefragt, ob sie nicht Lust hätte, mit dem Zug nachzukommen und mit ihm das restliche Wochenende in einem schönen Hotelzimmer zu verbringen, um sich gemeinsam „die Stadt anzugucken". Ich hatte dazu nichts weiter gesagt, als: „Na dann guck mal, dass du den nächsten Zug erwischst." Woraufhin sie sich gar nicht mehr die Mühe gemacht hatte, sich noch großartig zu entschuldigen, sondern einfach nur erleichtert ausgeatmet, ihr Brötchen förmlich inhaliert hatte und dann wie eine Straftäterin, die auf der Flucht ist, aus meinem Haus geeilt war.

Irgendwo war ich traurigerweise erleichtert gewesen, da ich wirklich nicht gewusst hatte, wie sehr ich meine Wut noch in Zaum hätte halten können, wenn Abby weiterhin pausenlos von Sven erzählt hätte, während ich mich munter weiter ihrer Gleichgültigkeit mir gegenüber hätte aussetzen können. Doch ihr leider fast schon absehbarer, plötzlicher Abgang aufgrund dessen, dass ein überaus selbstsicheres Jüngelchen mit einem scheinbar unersättlichen Penis nach ihr pfiff, versetzte mir erneute Stiche an wunden Stellen, die noch gar keine Gelegenheit gehabt hatten, zu heilen. Ich war abermals sehr enttäuscht und frustriert gewesen, doch der Gedanke daran, ein entsprechend anklagendes Gespräch dahingehend mit ihr zu führen, hatte jedes Mal dafür gesorgt, dass sich mir die Kehle zugeschnürt hatte. Ich war schlichtweg nicht gut in solchen Gesprächen und war mir dieser Schwachstelle meinerseits stets durchaus bewusst gewesen und hatte sie irgendwann einfach akzeptiert, auch wenn ich dadurch gerne schon mal als „Verliererin" aus gewissen Situationen herausgegangen war.

Doch dieses Gefühl der Machtlosigkeit war in der Sache mit Abby nicht das Einzige gewesen, was mich wirklich emotional gesehen heruntergezogen hatte. Am aller meisten hatte ich mich tatsächlich darüber geärgert, dass es mir nicht einmal möglich gewesen war, mir selbst das Recht herauszunehmen, „in Ruhe wütend auf sie zu sein", da mir meine Libido auch nach Abbys plötzlichem Abgang wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Sie war noch keine 10 Minuten aus dem Haus gewesen und schon hatte ich mir nicht mehr vorgestellt, wie ich sie metaphorisch gesehen für ihr Verhalten mir gegenüber hätte zehnteilen können, sondern war nahtlos dazu übergegangen, mir detailliert auszumalen, wie wohl Abbys restliches Wochenende aussehen würde und welche versauten Dinge die beiden wohl anstellen würden. Einer Sache war ich mir im Rahmen meiner schmutzigen Gedanken jedenfalls sicher gewesen- nämlich, dass die beiden bei der Rückkehr von ihrem „Städtetrip" allerhöchstens die Struktur der Hotelzimmerdecke würden beschreiben können.

Die nächsten Wochen waren nicht anders verlaufen als die zuvor. Abby und ich hatten kaum etwas miteinander zutun gehabt und wenn wir selten mal telefoniert hatten, war ihr junger Liebhaber stets und ständig der Dauerbrenner ihrer Themenwahl gewesen. Ich für meinen Teil hatte mich zu diesem Zeitpunkt daran gewöhnt und hatte weitestgehend zu meiner altbekannten Rationalität zurückgefunden. Natürlich hatte es mich hier und da nach wie vor frustriert, doch inzwischen war ich geübt darin gewesen, die Angelegenheit wie ein fruchtloses Forschungsprojekt auf der Arbeit zu betrachten. Auch dort war ich schließlich mehr als einmal damit konfrontiert gewesen, trotz all meiner Bemühungen einfach nicht weiterzukommen, bis man schließlich an dem Punkt angelangt war, dass man gewisse Gegebenheiten einfach hatte akzeptieren müssen. Eine sehr empfindliche, exotische Pflanzenart, die von je her in den Tropen beheimatet gewesen war, konnte man nunmal auch nicht dazu bewegen, sich in ihrer natürlichen Struktur so zu verändern, dass sie den kühlen und verregneten Winter in Deutschland überstand, egal wie sehr man sich einen Forschungsdurchbruch herbeigesehnt hatte, der es einem vielleicht doch ermöglicht hätte.

Nachdem allerdings zwei weitere Wochen vergangen waren, hatte Abby plötzlich angefangen, wieder mehr den Kontakt zu mir zu suchen und gleichzeitig war es ungewohnt still an der Sven-Front geworden. Bei unseren wieder häufigeren Gesprächen hatte sie kaum noch von ihm erzählt, sondern eher von ihrer Arbeit gesprochen und tatsächlich sogar mal wieder nach meiner gefragt. Ich kannte sie natürlich gut genug, um zu wissen, dass etwas im Argen lag, wollte sie jedoch nicht bedrängen und es ihr selbst überlassen, wann und wie ausführlich sie mit der Sprache herausrücken würde. So war es einige Zeit erst einmal weitergegangen, bis sie eines Abends spontan, bewaffnet mit thailändischem Essen und dem Anlass entsprechend ein paar Flaschen Bier bei mir zu Hause aufgetaucht war.

Früher hatte sie so schon mal öfter gemacht und ich hatte mich immer sehr darüber gefreut. Nicht selten war aus diesen kleinen Überraschungsbesuchen ein ausgedehnter Abend unter besten Freundinnen entstanden, in denen wir bis in die Nacht über Gott und die Welt geredet hatten und beide viel zu spät im Bett gelandet waren. Doch das war es immerzu wert gewesen. In Anbetracht unseres deutlich abgeflauten Kontaktes hatte ich in dieser Situation allerdings keineswegs mit ihr gerechnet. Trotz meiner Verwunderung war ich froh, dass sie bei mir geklingelt hatte, ohne sich vorher anzukündigen, da es mich an unseren ursprünglichen unkomplizierten Umgang miteinander zurückerinnert hatte. Nichtsdestotrotz beschlich mich ein leicht ungutes Gefühl, da ich mich fragte, was der Anlass ihres Besuches war und ob etwas passiert war.

Nachdem wir uns mit dem Essen hingesetzt und die Bierflaschen geöffnet hatten, kam sie gleich zur Sache, vermutlich da sie selbst wusste, dass so ein Besuch keine Selbstverständlichkeit mehr zwischen uns war und es lächerlich gewesen wäre, plötzlich so zu tun, als hätte sie nur mal eben ‚Hallo' sagen wollen. Zudem hatte sie wahrscheinlich gleichzeitig bemerkt, dass ich ein wenig angespannt dreinblickte. Sie hatte für ihre Verhältnisse ziemlich kleinlaut gewirkt und war ein wenig in sich zusammengefallen. Ihre ersten Worte hatten mich fast noch mehr aus dem Gleichgewicht gebracht als die vorherige Unwissenheit. Denn sie setzte tatsächlich zu einer Entschuldigung an. Abby fiel so etwas nicht gerade leicht, nicht weil sie ein schlechter Mensch war, sondern schlichtweg, weil ihre sonst so selbstbewusste Art oftmals auch nur eine Fassade war, um sich erst gar nicht in eine verletzliche Lage zu bringen. Dementsprechend war sie in solchen Situationen noch nie eine Frau der großen Worte gewesen, sondern beließ es bei einem:

„Ok- ich mach's kurz: Elisa, es tut mir leid, dass ich mich wie ein egoistisches Arschloch verhalten und dich so hängen gelassen habe. Schon wieder. Mann, diese ganze Scheidungskiste hab' ich wohl mental immer noch nicht abgeschlossen, sodass ich dann und wann ganz schön neben mir stehe und einfach Dinge mache, ohne nach links und rechts zu schauen, bis ich quasi dazu gezwungen werde, mein Handeln zu überdenken." Erst war ich für einen Moment ziemlich überrumpelt und perplex gewesen, doch dann hatte einfach nur ein Gefühl der Erleichterung und Freude über ihre Entschuldigung bei mir eingesetzt. Ich war noch nie ein nachtragender Mensch gewesen und auch, wenn sie sich in ihrer Ausführung verhältnismäßig knappgehalten hatte, waren mehr Worte gar nicht nötig gewesen.

Denn die untypisch zurückhaltende Art und Weise, wie sie aufgetreten war, ließen keine Zweifel darüber offen, dass ihre Worte ehrlich und authentisch gewesen waren. Ihre Scham und Reue waren ihr wirklich anzusehen gewesen. Also hatte ich nicht lange gefackelt, war näher an sie herangerückt und hatte sie einfach fest in den Arm genommen, um sie aus der für sie ohnehin schon unangenehmen Position zu entlassen. Diese Geste meinerseits hatte ebenfalls mehr ausgesagt, als ein ausgedehnter Monolog es getan hätte. Außerdem hatte ich mich trotz meiner Verletztheit nicht zu päpstlich verhalten wollen, denn wenn ich ehrlich zu mir selbst war, hatte ich zwar von Anfang an Bedenken aufgrund des Timings und Konstrukts zwischen Abby und Sven gehabt, hätte jedoch nicht guten Gewissens meine Hand dafür ins Feuer legen können, dass ich mich an ihrer Stelle so viel anders verhalten hätte und nicht auch anfällig dafür gewesen wäre, mich dem Charme und dem Gefühl des Begehrt Werdens hinzugeben, zumal Sex nunmal einfach auch unheimlich Spaß macht.

Da ich Abby praktisch in und auswendig kannte und sie im Rahmen ihrer Entschuldigung ja bereits kurze Andeutungen gemacht hatte, dass sie quasi dazu gezwungen wurde, über ihr Verhalten nachzudenken, hatte der Verdacht nahe gelegen, dass es keine positiven Neuigkeiten von dem jungen Studenten gab. Vorsichtig hatte ich also nachgefragt, was passiert war. Daraufhin hatte meine beste Freundin einen Moment lang etwas unschlüssig in ihrem Essen herumgestochert, einmal tief Luft geholt und mir dann reinen Wein eingeschenkt: „Naja, was soll ich sagen? Erstmal: Die Liebschaft mit Sven ist vorbei, wie du dir wahrscheinlich schon denken konntest. Nicht lange nachdem ich ihm zu seinem Seminar hinterhergereist war und wir eigentlich noch ein ziemlich heißes Wochenende miteinander verbracht hatten, hatte er sich in den darauffolgenden Tagen und Wochen immer mehr zurückgezogen. Sich deutlich seltener von alleine gemeldet, die Treffen wurden weniger und irgendwie wirkte er ein wenig abgelenkt, wenn wir zusammen waren. Zuerst dachte ich, dass er einfach mit dem Studium viel um die Ohren hat und seine wohlhabenden Eltern, die sein Leben ja auch überwiegend finanzieren, vielleicht ein wenig mehr Druck auf ihn ausgeübt und ihn dazu ermahnt haben, sein Studium etwas ernster zu nehmen.

Du weißt ja, wie das so ist- man möchte sich, trotz eines unguten ersten Gefühls, nicht mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass man seinem Liebhaber vielleicht inzwischen zu langweilig geworden ist oder gar jemand anderes auf den Plan getreten ist, der die eigene Position einnehmen könnte. Auch wenn wir kein Paar und damit nicht exklusiv füreinander waren, ist es ja nie etwas Schönes, wenn man plötzlich abgemeldet ist oder gegebenenfalls sogar ausgetauscht wird. Besonders nicht, wenn man gerade in der Verarbeitung einer gescheiterten Ehe steckt und man durch eine abenteuerliche Sexbeziehung mit einem jungen, gutaussehenden Mann endlich mal wieder das Gefühl bekommen hat, etwas wert und vor allem begehrenswert zu sein. Ich denke davon kann sich vermutlich niemand freisprechen, dass so eine Konstellation per se erstmal positive Emotionen in einem weckt.

Doch irgendwann war es dann unvermeidlich geworden, diese Möglichkeiten, vor denen ich mich zunächst gesträubt hatte, dann doch in Betracht zu ziehen. Denn er hatte immer wieder neue Ausreden erfunden, warum er sich nicht mit mir treffen konnte. Anfänglich wirkten sie noch einigermaßen glaubwürdig, aber irgendwann kamen immer skurrilere Geschichten auf, sodass ich den Eindruck bekam, dass er sich gar nicht mehr allzu große Mühe gab, den Schein, mich eigentlich schon sehen zu wollen, aufrecht zu erhalten, indem er seine Ausreden wenigstens einer groben Plausibilitätsprüfung unterzog. Denn ich scherte ihn offensichtlich nicht mehr. Natürlich war ich trotz fehlender ‚Liebesgefühle' dennoch etwas gekränkt und wütend, da ich sein Verhalten irgendwo respektlos sowie ziemlich kindisch fand und ich auch schlichtweg unseren bombastischen Sex und unsere körperliche Anziehungskraft aufeinander nicht missen wollte.

Komischerweise war ich, warum auch immer, irgendwie wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass wenn unsere Affäre sich dem Ende neigen würde, ich diejenige gewesen wäre, die sie beendet hätte. Wenn ich hier und da mal über dieses Szenario nachgedacht hatte, hatte ich es mir zumindest immer so vorgestellt, dass ich einfach irgendwann ‚genug' von diesem wilden Abenteuer haben würde und lieber wieder eine feste Bindung eingehen wollen würde. Dementsprechend war ich erstmal echt wie vom Donner gerührt, als genau das Gegenteil eingetreten war und ich endgültig eingesehen hatte, dass es zwecklos und einfach nur erniedrigend wäre, ihm noch weiter hinterherzulaufen wie ein abhängiges kleines Fangirl einem aufstrebenden Boybandmitglied. Ich wollte mich schließlich nicht lächerlich machen und vollends mein Gesicht verlieren. Dafür habe ich irgendwo tief in mir drin dann doch noch so etwas wie Würde wiedergefunden, die ich mir gerne noch bewahren wollte.

Die erste Zeit, nachdem der Kontakt gänzlich abgebrochen war, hatte ich ein wenig daran zu knabbern. Weniger, weil ich doch irgendwo anderweitige Gefühle für ihn aufgebaut hatte, sondern eher, weil es mich ärgerte, dass ich auf seine vermeintliche Reife, trotz seines jungen Alters, hereingefallen war und mir wie eine Närrin vorkam, weil ich dachte, dass er zumindest genug Achtung vor mir und Eier in der Hose gehabt hätte, um mir offen und ehrlich zu sagen, dass er das mit uns nicht mehr fortführen will und zumindest fair genug wäre, mir einen Grund dafür zu nennen, da er ja über meine kürzlich gescheiterte Ehe Bescheid wusste und sich somit denken konnte, dass ich so ziemlich alles gebrauchen konnte aber mit Sicherheit keine Selbstzweifel. Stattdessen hat er es lieber vorgezogen, die Weichei-Tour zu fahren, indem er sang und klanglos den Kontakt einfach ausschleichen ließ, als wäre ich ein betrunkener One-Night-Stand oder nur eine flüchtige Bekannte gewesen.

Aber irgendwann war ich selbst darüber nicht mehr wütend, sondern hatte die Angelegenheit ad Acta gelegt, da ich mir ins Gedächtnis gerufen und akzeptiert hatte, dass er nunmal wirklich fast noch ein Jugendlicher war und man dementsprechend kein allzu gestandenes, erwachsenes Verhalten von ihm erwarten konnte. Ich habe mich daraufhin also ziemlich in die Arbeit gestürzt und mich auch mal wieder häufiger bei meinen Eltern blicken lassen, die ich zugegebenermaßen, leider ähnlich wie dich, ziemlich oft vertröstet hatte. Hier und da hat sich Sven natürlich trotzdem noch in meine Gedanken geschlichen, immerhin haben wir nicht gerade wenig und vor allem auch überwiegend sehr positive Zeit miteinander verbracht. So etwas löscht man, auch wenn es keine Liebesbeziehung war, eben nicht von heute auf morgen völlig aus seinem Gedächtnis. Aber trotzdem hatte ich irgendwo meinen Frieden damit gefunden und musste komischerweise schon fast ein wenig, als wäre ich eine alte, weise Omi, die schon alles erlebt hat, darüber schmunzeln, dass er inzwischen wahrscheinlich die Frauenherzen der jüngeren Semester wieder höherschlagen ließ. Eifersucht und Unbehagen aufgrund dieser Hypothesen empfand ich jedenfalls nicht.

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