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Magische Welten

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Ich tue das aber nicht. Ich habe ein Gewissen. Ich fühle mich den Menschen in meinem Reich verpflichtet, ich habe unter den magischen Wesen treue Freunde gefunden und ich weiß, dass Orissos nicht ruhen wird, bis er nicht auch das Drachenreich erobert hat. Wenn er das Schattenreich vollkommen in seinem Machtbereich weiß, wird er nach neuen Zielen suchen, um seine Macht auszubauen.

Er wird nicht heute, er wird nicht morgen und er wird womöglich auch in 100 Jahren nicht hier einfallen. Aber irgendwann wird er es tun und das will ich nicht zulassen. Ich will auch nicht hier leben, mit der ständigen Angst im Hinterkopf, dass Orissos doch irgendwann hier einfallen könnte. Ich will nichts dem Zufall überlassen, ich will handeln und agieren. Ich will nicht reagieren müssen. Das Böse ist bereits in der Welt, das können wir nicht mehr verhindern. Wir dürfen das jetzt nicht akzeptieren, wir dürfen jetzt nicht aufgeben und müssen es zurückdrängen.

Deshalb schlage ich vor, dass es der Rat seinen Kriegern freistellt, wer mit mir in den Kampf gegen Orissos ziehen will. Ich werde niemandem böse sein, wenn er hierbleiben will und sich nicht dem Kampf stellt. Ich bin aber überzeugt, dass viele mitkommen und mit mir sowie den magischen Wesen zusammen das Böse besiegen werden."

Es herrschte im ersten Moment Schweigen. Axos blickte sie an und sie konnte die Bewunderung in seinem Blick sehen. Lange konnte sie ihn aber nicht anschauen, denn Luna stand auf.

„Königin Aurora von Syrin hat Recht! Auch ich will nicht zu jenen gehören, die untätig dem Untergang entgegenblicken und von der es in den Geschichtsbüchern heißt, wir hätten uns zurückgelehnt und die Gefahr verschlafen. Ich bitte über drei Möglichkeiten abzustimmen. Vorschlag eins heißt, wir unterstützen Aurora und ziehen an ihrer Seite gegen Orissos in den Kampf, Vorschlag zwei besagt, wie lassen es den Kämpfern frei, ob sie Aurora folgen oder nicht und Vorschlag drei bedeutet, wir tun nichts und überlassen die Welt ihrem Schicksal."

Erneut herrschte betretene Ruhe. Einige blickten entschlossen drein, andere schienen hingegen immer noch unsicher zu sein. Die Mitglieder des Rates nahmen jeder ein Blatt Papier zur Hand und schreiben etwas drauf. Dann ging ein Diener herum und sammelte die Zettel ein. Er brachte sie Luna, die jeden einzelnen langsam öffnete und auf einen Haufen legte. Nur zwei kamen nicht auf den großen Haufen und bleiben getrennt davon liegen. Mit Spannung beobachtete Aurora ihre Freundin. Doch als sich immer mehr ein Lächeln auf ihrem Gesicht zeigte, war ihr klar, dass sie gewonnen hatten.

Auch die anderen schauten gespannt zu Luna. Nur Axos hatte seinen Blick auf Aurora gerichtet. In seinen Augen konnte sie Zuversicht sehen. Aber noch bevor sie überlegen konnte, warum er sich so sicher war, erhob sich Luna und räusperte sich.

„Der Rat hat abgestimmt", verkündete sie feierlich. Dann legte sie eine kurze Pause ein, wohl um die Spannung zu heben. „Eine Stimme ist gegen ein Eingreifen und eine Stimme will es den Kriegern freistellen, ob sie mitmachen oder nicht. Die überwiegende Mehrheit des Rates ist der Meinung, wir sollten handeln. Deshalb ernenne ich meinen Bruder Axos zum Oberbefehlshaber der Streitmacht, die mit Aurora in den Kampf zieht."

Ein Raunen ging durch den Raum. Offenbar hatte keiner ein derart klares Votum erwartet. Axos dagegen lächelte der Prinzessin zufrieden zu.

„Ich werde mich mit Aurora absprechen und dann dem Rat unseren Plan vorlegen", erklärte er feierlich.

Luna schloss daraufhin die Sitzung. Der Saal leerte sich. Aurora blieb sitzen, weil sie es kaum glauben konnte. Sie hatten die Abstimmung mit überragender Mehrheit gewonnen. Das hatte sie so nicht erwartet, nachdem sich der alte Mann derart entschlossen dagegen ausgesprochen hatte und sie in den Gesichtern vieler, Zustimmung erkennen hatte können.

Axos setzte sich auf den Stuhl, auf dem zuvor noch Luna saß und wandte sich ihr zu. Er grinste von einem Ohr zum anderen.

„Zufrieden, kleine Königin?"

„Dank dir. Du hast das Ruder noch herumgerissen."

„Nein, das war nicht ich, das war du selbst."

„Ich?", erkundigte sie sich überrascht.

„Deine Rede war grandios. So klein und schon so klug", grinste er.

„Ich bin nicht klein und auch nicht klug", protestierte sie.

„Im Rat sitzen einige, die sind so alt wie Methusalem. In deren Augen sind wir beide Grünschnäbel, die nichts vom Leben verstehen und in ihrem jugendlichen Übermut nur Dummheiten begehen."

„Warum haben sie dann zugestimmt."

„Weil du bewiesen hast, dass du klug und besonnen bist, dass du Krieg nicht willst, er aber unausweichlich ist und, weil du Mut bewiesen hast, als du selbst losgezogen bist, um die Lage zu erkunden. Glaubst du, das hätte einer aus dem Rat gemacht? Die hätten mich oder einen anderen Krieger geschickt. Dein Handeln hat gezeigt, dass du ein Vorbild bist. Mit deiner Rede hast du aber auch bewiesen, dass du Herz und Weitsicht hast. Du hast ihnen klargemacht, dass du nicht einfach nur an dich denkst, dass du vorausschauend bist und nur das Beste für alle willst."

„Ich ein Vorbild?", erkundigte sie sich skeptisch.

Kapitel 26 - Axos

Aurora verbrachte den ganzen Tag mit Besprechungen. Leara hatte sich zudem bereiterklärt, zusammen mit Sol in die magische Welt zu fliegen, um den Kampf anzukündigen. Er hatte es übernommen, alle magischen Wesen zu überzeugen und mit ihnen einen Schlachtplan auszuhecken. Lea begleitet die beiden und brachte sie mit ihrem Drachen dorthin. Sie würde in Zukunft als Bote fungieren, der Nachrichten übermitteln sollte.

Aurora dagegen war vor allem mit Luna und Axos zusammen, um die Strategie zu besprechen. Da Orissos und seine Leute nicht über Drachen verfügten, hatten sie einen entscheidenden Vorteil. Den glichen die Truppen des Feindes zu einem Teil jedoch durch Magie und Kraft aus. Zudem waren sie uns zahlenmäßig weit überlegen. Deshalb brauchten die Prinzessin und ihre Mitstreiter einen ausgeklügelten Plan. Da sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, konnten sie diese Nachteile ausgleichen.

Sie einigen sich darauf, in exakt einer Woche anzugreifen. Aurora wollte die Frist von zwei Wochen nicht völlig verstreichen lassen, die Orissis gesetzt hatte und innerhalb der die Menschen nicht angegriffen werden sollten. Sie traute diesem Turibin nicht. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er ein ausgesprochen hinterhältiger Kerl war, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war.

Gleichzeitig mit den Kampftruppen sollten auch Drachenreiter losfliegen, die Nahrung unter der leidenden Bevölkerung verteilen sollten. Diese Aufgabe würden vor allem die Schüler übernehmen, die kurz vor dem Ende ihrer Ausbildung zum Drachenritter standen sowie solche, welche den Abschluss erst kurz in der Tasche hatten. Beschützt werden sollten sie von einigen erfahrenen Kämpfern. Luna, Aurora und Axos wollten damit die noch unerfahrenen Drachenritter und die Anwärter für eine wichtige Aufgabe einsetzen, sie aber nicht direkt dem Kampfgeschehen aussetzen.

Damit waren die ersten Schritte gesetzt und die Vorbereitungen konnten anlaufen. Einerseits wurden die Nahrungsmittel zusammengetragen und andererseits die Krieger ausgesucht, welche in den Kampf ziehen würden.

Leicht erschöpft ging die Prinzessin zum Abendessen und traf dort auf einen ausgesprochen nervösen Axos. Sie war überrascht, da er während der Gespräche immer einen klaren Kopf bewahrt hatte. Er war den gesamten Tag über ausgesprochen besonnen. Sie war von seiner Erfahrung und seiner entschlossenen Art ausgesprochen begeistert. Dass er nun ausgerechnet beim Abendessen unsicher war, wollte ihr nicht einleuchten. Welchen Grund sollte er dazu haben?

„Treffen wir uns nachher am Brunnen?", raunte er ihr zu.

„Am Brunnen?", erkundigte sie sich etwas überrumpelt.

„Auf dem großen Platz. Wir wollten doch den Abend gemeinsam verbringen."

Da fiel es ihr, wie Schuppen von den Augen. Die Einladung zu einem Glas Wein hatte sie komplett vergessen. Zu viel hatte sie den ganzen Tag über zu tun, um auch noch an ihre privaten Angelegenheiten zu denken. Sie war fürchterlich müde, wollte ihm aber dennoch keinen Korb geben. Sie fühle sich zu ihm hingezogen und hatte das Gefühl, dass es ein schöner und entspannter Abend werden könnte.

„Gut, treffen wir uns am Brunnen", stimmte sie zu.

Nun war auch sie aufgeregt. Eine ihr unbekannte, wohlige Erwartung machte sich in ihr breit. Sie schlang den Rest ihres Essens hinunter und als sie aus dem Augenwinkel heraus mitbekam, dass Axos den Raum verließ, erhob auch sie sich.

„Du entschuldigst?", erkundigte sie sich bei Luna.

„Natürlich, geht nur", grinste sie. „Habt Spaß!"

„Dir bleibt wohl nichts verborgen", lachte nun auch Aurora.

Sie umarmte ihre Freundin. Sie war ihr wirklich ans Herz gewachsen. Ihr warmes Lächeln war in solch aufregenden Zeiten, wie Balsam für die Seele.

„Würde mich freuen, wenn du meine Schwägerin wirst. Axos hätte es verdient, eine Gefährtin wie dich zu finden."

„Gab es viele Frauen in seinem Leben?", erkundigte sie sich neugierig. Luna war selbst schuld, schließlich hatte sie ihr Interesse geweckt.

„Ich habe ihn noch nie mit einer Frau gesehen und ich habe noch nie bemerkt, dass er in Gegenwart einer Frau nervös geworden wäre. Man könnte glauben, du bist für ihn etwas Besonderes."

„Das möchte ich hoffen", kicherte die Prinzessin, wie ein verliebter Teenager.

Dann machte sie sich auf den Weg zum Brunnen. Sie musste sich zurückhalten, um nicht loszurennen, weil sie es kaum noch erwarten konnte, ihn endlich wiederzusehen. Sie hätte der inneren Unruhe, die sie drängt, sich zu beeilen, am liebsten nachgeben. Da aber gerade an diesem Abend alle Augen auf sie gerichtet waren, weil natürlich die Nachricht vom bevorstehenden Angriff auf das Schattenreich die Runde gemacht hatte, versuchte sie, so normal wie möglich, den Raum zu verlassen. Sie wollte nicht noch mehr Anlass für Tuscheleien geben.

Als sich endlich die Tür hinter ihr schloss und sie die Eingangshalle des Schulgebäudes passierte, beschleunigte sie den Schritt, trat hinaus auf den Platz und atmete tief ein. Die kühlere Nachtluft füllte ihre Lunge und tat ihr gut.

Sie blickte zum Brunnen und erkenne dort Axos und zwei Drachen. Einer davon war Horus. Was war denn hier los? Sie eile auf die Gruppe zu.

„Was machen die Drachen hier?", erkundigte sie überrascht.

„Wir fliegen ein Stück", meinte Axos nur.

„Und Horus macht dabei widerstandslos mit?"

„Er hat sich nicht gewehrt."

„Er hatte gute Argumente", meldete sich der Drache.

„Und du machst einfach so mit?"

„Er liebt dich!"

„Woher willst du das wissen."

„Ich bin älter als du und kann Gefühle spüren. In Axos Aura ist das nicht zu übersehen."

„Soso", grinste die Prinzessin etwas verlegen. Dabei zog sie eine Augenbraue nach oben, musste aber doch lächeln.

„Du kannst es mir glauben."

„Wenn dir mein Drache vertraut, dann denke ich, kann ich das auch", wand sie sich wieder an Axos zu.

„Du kannst Horus vertrauen. Er ist ein kluger Drache."

„Ganz meine Worte", grinste sie. „Wo soll es hingehen?"

„Hours weiß es. Lass dich also überraschen."

„Ihr macht gemeinsame Sache. Jetzt schon", lachte sie vergnügt auf.

„Was heißt jetzt schon", meinte Axos und lachte ebenfalls.

Aurora ging darauf aber nicht weiter ein. Sie hatte das Gefühl, sich verplappert zu haben und wollte das nun ausbügeln. Deshalb kletterte sie schnell auf ihren Drachen und wartete darauf, dass es ihr ihr Begleiter gleichtat.

Axos hatte einen Feuerdrache. Es war ein Mädchen und deutlich kleiner als Horus. Das war aber kein Wunder. Zwar waren normalerweise bei den Drachen Männchen und Weibchen gleich groß, aber Horus war ein Schattendrachen und deutlich mächtiger als alle anderen Artgenossen. Das war auch der Grund, warum er deutlich größer war. Aber Axos schien sich daran nicht zu stören. Die beiden schwangen sich in die Lüfte und Aurora und ihr Drache taten es ihnen gleich.

Als wir ruhig in nordwestliche Richtung flogen, überkam die Prinzessin die Müdigkeit. Es war nicht nur ein anstrengender Tag gewesen, sie hatte die letzte Nacht kaum Schlaf bekommen und auch in den Nächten davor war sie unterwegs gewesen. Da hatte sie zumindest länger in den Tag hinein schlafen können, aber gleich wie eine entspannte Nacht war dies trotzdem nicht.

Ein heftiges Ruckeln ließ sie hochschrecken. Als sie die Augen öffnete, wurde ihr bewusst, dass sie eingeschlafen sein musste und, dass sie zur Landung angesetzt hatten. Sie reibe sich die Augen und blickte sich um. Wow, war es hier schön!

Horus war auf einer sehr romantischen Lichtung gelandet, die vom hellen Mond schön beleuchtet wurde. Für die Nacht war es aufgrund des Vollmondes hell, trotzdem wirkt alles sehr romantisch. Die Lichtung grenzte an einen wunderbaren See. Die Wasseroberfläche wirkte schwarz, nur die erleuchtete Kugel des Mondes spiegelt sich darin. Im Hintergrund erkannte Aurora einen Wasserfall. Da das Wasser nicht senkrecht in den See stürzte, sondern der Fels etwas geneigt war, sprang es, wie ein fröhliches Kind von Stein zu Stein den Hang hinunter.

Der Fels war an den Rändern mit Moos bedeckt und schimmerte in einem beruhigenden Grün. Es war wunderschön und zum ersten Mal seit längerer Zeit dachte Aurora nicht mehr an Orissos oder die bevorstehende Schlacht. Sie ließ diese wunderbare Natur einfach auf sich wirken.

Plötzlich spüre sie ein Kribbeln an ihrem Rücken. Als sie den Blick hinter sich warf, wurde ihr bewusst, dass Axos ganz dicht hinter ihr stand und ebenfalls über den See blickte. Als sie sich etwas weiter zu ihm umdrehe, ah sie, dass er einen Korb in der Hand hielt.

„Schön hier, nicht wahr", raunte er ihr ins Ohr.

Seine Stimme war rau und auf ihrem gesamten Körper bildet sich Gänsehaut. Noch nie hatte jemand eine derartige Wirkung auf sie. Erst nach einiger Zeit fiel ihr auf, dass sie so weggetreten war, dass sie ihm noch immer die Antwort schuldig war.

„Ja, sehr schön", bestätigte sie.

Auch ihre Stimme wirkt ein wenig belegt und etwas zu hoch. Axos trat nun um sie herum, stellte den Korb ab, breitete eine Decke aus, die sie erst jetzt bemerkte und holte eine Flasche Wein und zwei Gläser hervor.

„Wollen wir zuerst schwimmen gehen?", wollte er wissen.

Seine Stimme war immer noch ruhig und rau. Sie war so schön, dass sie im ersten Moment gar nicht realisierte, was er gesagt hatte. Sie hörte einfach nur auf den Klang der Stimme, der wie Musik in ihren Ohren klingt. Doch plötzlich wurde ihr bewusst, was er gesagt hatte.

„Ich habe keinen Badeanzug dabei", antwortete sie entschlossen.

„Ich doch auch nicht", blieb er ruhig und gelassen.

„Ich soll mit dir nackt in den See springen?"

„Warum nicht?"

Ja, warum eigentlich nicht? Das frage sie sich im ersten Moment auch. Der melodische Klang seiner Stimme lenkte sie immer noch ab.

„Weil sich so etwas nicht ziemt!", antwortete sie energisch.

„Weil du eine Königin bist?"

„Nein, weil ich ein Mädchen bin!"

Sie war ärgerlich, dass er ihr so etwas vorschlug. Deshalb stemmte sie die Arme in die Hüfte und funkelte ihn an.

„Na und, das weiß ich doch, dass du ein Mädchen bist. Das sieht man, deutlich sogar", konterte er und lächelte süffisant.

„Ich bin ein anständiges Mädchen!"

„Auch anständige Mädchen verlieben sich in Männer und zeigen sich diesen nackt."

„Aber nicht beim ersten date."

„Ah, wir haben ein date?"

„Wenn ich mir das Picknick anschaue, dann schon."

„Na also, wir haben ein date."

„Aber ich ziehe mich dabei doch nicht aus!"

„Du sollst nur schwimmen gehen", meinte er leicht genervt.

„Wenn du dich umdrehst, bis ich im Wasser bin und dir sage, dass du nachkommen kannst, dann mache ich es."

„Von mir aus", lachte er. „Wenn du so prüde bist."

„Ich bin nicht prüde!", schimpfte sie. „Dreh dich endlich um!"

Lachend drehte er ihr den Rücken zu. Während sie sich auszog und ihre Kleidung fein säuberlich zusammen- und auf einen Stein lege, wurde ihr mir, dass sie zwar eine starke Wandlung zur Kriegerin durchgemacht hatte und kein Problem damit hatte, gegnerische Soldaten zu töten und in eine Schlacht zu ziehen, dass sie jedoch in Bezug auf Männer immer noch die unerfahrene Prinzessin war.

„Wie ist das unter Euch Drachenrittern?", erkundigte sie sich bei Axos.

„Was meinst du?"

„Ja, zwischen Mädchen und Burschen."

„Du meinst, ob wir ... äh ... Spaß zusammen haben?"

„Ja, so in etwa."

„Das hängt von jedem Einzelnen ab. Manche sind damit ausgesprochen locker und ziehen von einem Vöglein zum nächsten. Das gilt übrigens für die Burschen und die Mädchen. Andere dagegen halten sich da eher zurück."

„Und du?"

„Ich habe mich auf solche Spiele nie eingelassen."

„Warum nicht?"

„Ich warte auf die Eine."

„Du glaubst, es gibt die eine Frau, die für dich bestimmt ist?"

„Warum nicht?"

„Das ist eine gute Frage", gab sie zu. „Warum nicht?"

„Und du?", wollte er nach einer kürzeren Pause wissen.

„Was ich?"

Sie war inzwischen ausgezogen und dabei in den See zu waten. Seine Frage traf sie völlig unvorbereitet.

„Wie ist es bei der kleinen Königin mit den Männern?", hakte er nach.

„Was soll schon sein? Außerdem bin ich noch nicht Königin."

„Ja, ja, wie sieht es bei dir mit Männern aus?"

„Bei mir? Wie soll es da aussehen, ich weiß nur das, was sich die Mädchen so erzählen."

„Du warst noch nie mit einem Mann zusammen?"

„Mann, ich war die Prinzessin. Da macht man nicht mit jedem Jungen rum, den man cool findet. Ich hatte dazu ja auch so gut wie keine Gelegenheit. Ich war im Schloss und hatte Privatunterricht. Da gibt es keine Klassenkameraden, die man heiß finden könnte. Und nach dem Überfall von Orissos und seiner Bande, meiner Flucht und dem Leben danach, gab es zunächst nur den alten Gordin und Gerivin. Gerivin ist ein guter Freund geworden, aber ich könnte ihn mir nie als Gefährten vorstellen."

„Und danach?"

„Danach war ich hier an der Schule."

„Da gab es dann doch Burschen zur Genüge."

„Erstens war keiner dabei, den ich für interessant genug hielt und außerdem hatte ich sehr viel zu tun. Neben dem normalen Unterricht bekam ich Privatstunden und hatte auch sonst noch einiges zu erledigen. Ich musste mir etwas einfallen lassen, wie ich das Königreich meiner Eltern aus den Fängen des Bösen befreien könnte."

Axos hatte während des Gesprächs begonnen, sich ebenfalls auszuziehen. Als er nur noch die Hose anhatte, drehte sie sich um und schwamm zum Wasserfall. Das kühle Wasser fühlt sich herrlich an und weckt in ihr wieder die Lebensgeister. Es dauerte nicht lange, da vernahm sie das Platschen, als auch er ins Wasser lief. Aus den Augenwinkeln heraus konnte sie beobachten, wie er sich in die Fluten stürzte und wenig später war er auch schon bei ihr.

„Und, wie fühlt es sich an?"

„Gut, das gebe ich zu."

„Das wird noch schöner", meint er.

Im selben Moment spritzte er ihr Wasser ins Gesicht und überrumpelte sie damit völlig. Sie prustete los, schwor Rache und spritzte ihn wenig später an, als er es nicht erwartet hatte. Damit begann eine lustige Wasserschlacht und sie versuchten sich gegenseitig unter Wasser zu drücken. Sie kam auf eine Idee, tauchte ab und packte einen Fuß von ihm. Da sie ihn überraschte, gelang es ihr relativ leicht, ihn damit unter Wasser zu ziehen. Doch das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Er kam auf sie zu, griff nach unten und fuhr mit den Unterarmen unter ihre Knie. Daran zog er sie mit Kraft nach oben. Da er sie nun ihrerseits überrumpelt hatte, gelingt es ihm ihre Beine nach oben zu reißen, sodass sie eine Rolle rückwärts vollführte.

Als sie auftauchte hatte sie einen hochroten Kopf. Bei der Drehung wird ihr bewusst geworden, dass ich ihm beim Herumwirbeln sicher ihren Po und eventuell ihre intimen Stellen gezeigt hatte. Sie hätte in diesem Augenblick vor Scham im Erdboden versinken können. Ich tröstete sich allerdings damit, dass es relativ dunkel war, dass es schnell gegangen war und er deshalb hoffentlich nicht zu viel von ihr gesehen hatte. Dann aber fiel ihr auf, dass der Mond den See recht gut beschien. Sie mache sich verrückt.

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