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Maria und Luisa 2 - 04 - Ausflüge

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Dann klickte es in ihr. Sonya hatte ihr von einer Rothaarigen vorgeschwärmt, die auf der der kleinen Con letzten Sommer aus dem Nichts aufgetaucht war, sich auf der Bühne von ihr mit dem Rohrstock hatte schlagen lassen und dabei einen Mega-Orgasmus bekam. ‚Ich war nur ihr Werkzeug!' meinte Sonya damals. Und dann kam sie nochmal zu Sonya nach Hause und verführte sie zu einem heißen Spiel. Sonya erwähnte auch sehr nebulös etwas von extremer Schmerzgeilheit ohne jegliche Unterwürfigkeit. Und doch hatte sie sich ihr einmal ein paar Stunden völlig hingegeben, nur aus Spaß und einer inneren Laune. Und hatte sich danach aus Spaß und nur um Sonya eine Phantasie zu erfüllen, von ihr ihre Möse verstriemen lassen. Und sie erzählte auch etwas von unglaublichen Fähigkeiten ihrer Zunge. Sonya war eine ganze Weile irritiert gewesen. Sie kannte Sonya nun schon sieben Jahre, und es war nicht leicht, sie dermaßen zu beeindrucken. Ebensowenig wie Eva.

„Du musst Maria sein. Madame Eva schrieb mir, ich soll mal sehen, ob ich dir helfen kann. Tut was weh, oder klemmt es in der Muschi?"

Maria lachte fast los. Das fing ja gut an. „Ah, Liana, die Physiotherapeutin, die mich retten wird, meint Eva. Naja, wenn du so fragst: Ich wollte, es täte irgendwas weh. Und ja -- die Muschi klemmt tatsächlich. Hast du vielleicht ein Lösemittel??"

Damit war das Eis gebrochen. Sonya hatte nicht übertrieben, Maria war anders, erfrischend und geradeheraus. Sie wollte so überhaupt nicht hierher passen. Und doch war sie schon öfter hier, dunkel erinnerte sie sich, sie schonmal gesehen zu haben. Sie redeten ein bisschen. „Sonya hat mir von deiner makellosen Haut vorgeschwärmt. Stimmt das wirklich?"

„Mach dir selbst ein Bild." Maria stand auf und zog ihr T-Shirt aus. Sie trug nichts darunter, hob die Arme und drehte sich. Liana betrachtete ihre weiblichen Formen. ‚Ob sie sich von mir fesseln lässt?' war ihr nächster Gedanke. Sie schüttelte ihn ab und machte noch ein paar Minuten Smalltalk. Oder vielmehr, sie versuchte es. Irgendwie kam da nichts zustande. Also kam sie zum Punkt.

„So, das war genug banaler Smalltalk. Warum bist du hier? Madame Eva schreibt mich ja nicht umsonst an."

„Ich fühle mich seit inzwischen drei Jahren leer und ausgebrannt. Meine große Liebe starb bei einem Unfall. Da ist ein Loch in mir. Bis letzten Sommer war ich wie ein Roboter, ich funktionierte nur irgendwie. Dann war ich zufällig auf dieser Show hier und sah Sonya, wie sie ausgepeitscht wurde und davon auf der Bühne einen Orgasmus bekam." Maria runzelte die Stirn. „Das warst du, oder?"

Liana nickte. „Ja, als Miss Clara. Sonya und ich arbeiten bei Shows gerne zusammen."

„Dann hat dir Sonya bestimmt erzählt, dass wir uns schon eine paarmal getroffen haben. Sie hat etwas an sich, das mich aus meinem Loch zieht." sagte Maria mit einem Seufzen.

Liana hörte ihr zu. Sie versuchte sich ein Bild zu machen, wie Maria versuchte sich mit Hilfe von Schmerzen aus ihrem emotionalen Tal zu erheben. Schmerzen, die ihre masochistische Ader ansprechen sollen und sie bis in eine Art Trance bringen können. Sie verstand das, manche Menschen reagierten mit Lust auf Schmerz, und viele verbanden beides. Sie konnte sich jedoch nur schwer vorstellen, dass diese junge Frau wirklich auf starke Schmerzen stand. ‚Lass dich nicht von ihrem Äußeren täuschen.' schrieb Madame Eva. Moment. „Warte mal." unterbrach sie Maria. „Wieso duzt du Madame Eva?"

„Es passierte einfach. Ich wollte Lust und Schmerz und sie brachte mir Nick und blieb dabei, um zuzusehen."

Liana runzelte die Stirn. Das war extrem ungewöhnlich. Madame Eva blieb zwar gelegentlich, wenn es interessant wurde und zur Situation passte, aber sie wahrte immer Abstand in der Öffentlichkeit. Und bei den meisten auch sonst, wenn sie hier war. „Was hat Nick mit dir gemacht?"

„Nur ein kleines Spiel und ein paar Orgasmen."

Liana kramte in ihrem Gedächtnis. „Nick? Letzten Sommer?" Letzten Herbst setzte Sonya den Flurfunk um Maria zusammen und realisierte, dass Maria nach einer Session mit Nick direkt zu ihr ging, sie in ihrer eigenen Wohnung überraschte und es ihr genauso anstrengend wie geil besorgte und sich am nächsten Tag von Sonya bespielen ließ. Sie hatte völlig unauffällig ausgesehen, nur etwas verschwitzt, meinte Sonya. ‚die Kleine ist wirklich heiß drauf, wenn das alles stimmt' dachte sie still. ‚Und was will sie von mir?'

„Und was willst du von mir? Ich mache sowas nicht mehr in dieser Härte, wie du es vielleicht willst." sagte sie.

Maria versuchte es zu erklären. Sie wollte sich fallenlassen, wollte ihre Gedanken frei bekommen, wollte etwas, das sie so beanspruchte, dass alles andere verschwand. Am liebsten jedoch ein wenig Nähe. Etwas, das Sonya ihr vielleicht hätte geben können. Das passte ja wieder zu ihr. Allerdings...

„Wie wäre es mit einer festen Bondage? Du wärst bewegungsunfähig, die Seile fixieren dich und geben dir Halt. Viele können sich nach einer Weile in so einer Position vollkommen fallen lassen, da sie jegliche Kontrolle abgegeben haben."

„Mich einfach in Seilen hängend zu entspannen und alles los zu lassen funktioniert nicht, das habe ich schon probiert. Obwohl es eine schöne Vorstellung ist, mich mal von allem abzukoppeln." seufzte Maria mit einem Anflug von Sehnsucht. „Vielleicht geht es mit dir, wenn du die Bondage etwas fester und intensiver, fordernder machst. Dafür müsste ich mich völlig auf die Situation einlassen und dir vertrauen. Kann ich das?"

Als Antwort zog Liana ihr Shirt aus. Ihre langen Haare umspielten ihren Oberkörper. Sie legte sie auf eine Seite und drehte sich langsam vor Maria. Es war ihr egal, dass sie an der Bar waren. Es gab hier nur wenige Konventionen.

Maria betrachtete Liana, die sichtbar fit war. Ihre Brüste waren lange nicht so fest wie ihre eigenen, die Figur war weiblich, mit kleinen Rundungen an den richtigen Stellen. Sie sah gut aus. Und das Tattoo auf ihrem Rücken war einfach wunderschön.

„Fühle über meine Schulterblätter."

Maria tut wie geheißen und spürte die Narben. Da waren mal Durchstiche, die harte Narben bildeten. Sie runzelte die Stirn. Das muss heftig gewesen sein. „Und... was hat das mit Vertrauen zu tun?"

Liana hatte sich weitergedreht. „Betrachte mich genau! Erkennst du es?"

Maria sah genau hin. Einige feine Narben verliefen auf den Brüsten. Sie neigte den Kopf, anscheinend auch auf der Unterseite. Sie streckte die Finger aus und hielt inne.

„Du kannst mich gerne berühren. Wie könntest du mir vertrauen, wenn ich dir nicht ebenfalls vertraue?"

Marias Finger glitten leicht über einen der feinen Streifen. Mehrere Jahre alt, und immer noch sichtbar. Liana hatte damals sicher gelitten. „Warum zeigst du mir das?"

„Vor Jahren verlor ich die Kontrolle. Nicht ohne Grund, er war brutal und ich hatte mehr als genug Anlass, mich zu wehren und tat das auch. Es hätte damit gut sein können. Aber ich machte weiter und demontierte gründlich sein Selbstbewusstsein. Ich wusste zu jedem Zeitpunkt, was ich tat, ich tat es langsam und gründlich. Als ich wieder klar denken konnte, hatte ich Angst vor mir selbst. Das war nicht das erste Mal, dass mir sowas passierte." Sie holte tief Luft. „Ich bat eine Freundin, mir Demut beizubringen, und eine Lektion zu erteilen an die ich mich den Rest meines Lebens erinnere."

„Und das sind die Ermahnungen? Hilft das?"

„Ja. Aber das ist nicht alles."

Dann streife Liana ihre Shorts ab, stellte die Beine etwas auseinander und zog die linke Schamlippe zur Seite. Da war was. Maria ging in die Knie und sah hin. Ein geschwungenes „E" war bis halb in ihre linke Schamlippe eingebrannt.

„Das erinnert mich jeden Tag daran, mich zu beherrschen. Jedesmal vorm Spiegel und auf der Toilette. Wenn ich mich streichele berühre ich es. Bin ich mit jemandem im Bett, beim Arzt, in der Sauna, werde ich mit meiner dunklen Seite konfrontiert. Und mit den Folgen."

„Steht das E für Eva?" fragte Maria.

„Nein. Lady Eloise. Es ist ihr Zeichen, das sie ihrem Besitz einbrennt. Und -- nein, ich bin nicht ihre Sklavin oder so. Es soll mich nur an die Lektion erinnern, und dass ich ihr das Recht eingeräumt habe, diese jederzeit zu wiederholen, wenn sie denkt, dass es nötig ist."

Maria betrachtete es nachdenklich. Ihr rechter Zeigefinger fuhr das Brandzeichen nach, sanft und langsam. Liana ließ sie gewähren. ‚warum eigentlich?' dachte sie. Dann musste sie lachen. „Weißt du, wie das für andere aussieht? Wir stehen nackt voreinander. Ich begaffe deine Vulva und berühre dich dort!"

Liana grinste auch und zog Maria hoch.

„Maria? Ich glaube, ich kann deinen Wunsch erfüllen. Ich werde dich fixieren, Du wird im Laufe der Zeit immer stärkere Schmerzen empfinden, die alles andere aus deinen Gedanken verdrängen, bis du dich fallenlassen kannst. Ich werde dich so lange in dieser Position lassen, wie ich es für richtig halte. Keine Minute weniger. Betteln und Flehen werden ignoriert, wenn du willst, kannst du einen Gag haben. Dir wird nichts passieren, egal wie lange es dauert, das verspreche ich. Danach werde ich dich wieder mobilisieren und mich um dich kümmern, bis ich sicher bin, das es dir gut geht. Erst dann endet es." Liana sagte es mit fester Stimme. Nebenan schaute ein Paar etwas neidisch zu ihnen herüber. Sie zogen eh immer wieder Blicke auf sich. „Wie du gesagt hast. Du musst mir dafür vertrauen und dich mir überlassen. Kannst du das?"

Maria war sich der Blicke der anderen Gäste schon die ganze Zeit bewusst. Sie wühlte in ihrer Hose und zog ein Band hervor, dann ließ sie die Jeans fallen und stand nun nackt vor Liana. Sie legte sich das Halsband an, gab Liana die Leine und senkte demütig den Blick. „Miss Clara, führen Sie mich. Ich übergebe mich in Ihre Hände und bedanke mich für die Mühen, die Ihr meinetwegen auf Euch nehmt." Liana sah ihre leicht zuckenden Mundwinkel und hätte fast gekichert. Dieser Verlauf war irgendwie absurd. Und Maria gab ihr immer mehr Rätsel auf, sie musste ganz schön kaputt sein. Dann überlegte sie, an welcher Stelle des Gesprächs sie sich entschieden hatte, sich Marias anzunehmen. Und sich vor ihr nackt zu machen, nicht nur in körperlicher Hinsicht. Sie wusste es nicht. Vermutlich, als sie sie das erste Mal sah.

Sie nahm die Leine und führte Maria ab. Diese ließ sich mit kleinsten Bewegungen lenken, als ob sie die gehorsamste Sklavin wäre, die jemals durch diese Räume ging. Nick würde das über den Flurfunk mitbekommen und das war vielleicht auch der Grund, warum Maria das tat. Sie war wohl bei ihm alles andere als Devot gewesen. Nick mochte seine Spielgefährtinnen wie sie kamen, devot oder schmerzgeil, das war ihm egal, solange er seinen Spaß dran hatte Aber Maria muss da irgendwas in ihm angestoßen haben.

Als sich Maria Sonya als gehorsame Dienerin für eine festgelegte Zeit unterwarf, tat sie dies für alles außer echte Demütigung und Erniedrigung. Sonya stellte sie auf die Probe, sie war die Gehorsamkeit in Person. Und Punkt Mitternacht war Maria wieder die alte. Sonya meinte, dass sie sich sicher war, dass sie Maria nicht eine Sekunde mehr als ihr eigenes Spiel darin sah. Und, dass sie keine Ahnung hatte, wo das Spiel endete. Sie erzählte ihr auch, wie es weiterging. Und dass ihre Gefühle jedesmal komplett durcheinander gerieten.

‚Ob ich Maria dazu bringen konnte, mir wenigstens eine Weile auch so zu gehorchen?' überlegte sie eine Sekunde. Dann fielen ihr wieder ihre Narben und das Mal ein, und der Gedanke verschwand. ‚Danke, Eloise' dachte sie.

Sie gingen in den Raum, den Eva ihr vorsorglich reserviert hatte.

„Was würde passieren, wenn ich versuchte, diesen Spaß in die Realität zu überführen und deinen Gehorsam zu erzwingen?" fragte Liana. Maria fixierte sie. Einige Sekunden passierte nichts, dann sah sie eine seltsame Bewegung an Marias Hals, und die Leine löste sich vom Halsband. Sekunden später fiel der Rest in drei Teilen zu Boden. Sie sah verblüfft auf die Leine in ihrer Hand. "Ähm... wie..."

Maria hob eine Augenbraue. „Willst du das wirklich wissen? Beides?"

Liana ging ein eiskalter Schauer über den Rücken. Mit Maria zu spielen war anscheinend ein Spiel mit dem Feuer... sie schüttelte den Kopf. Wieso war sie erregt?

Maria kam näher und berührte ihren Kopf mit einer Hand. Sie berührte Liana nur mit einigen Fingerspitzen um sie näher zu bringen und flüsterte ihr ins Ohr. „Ich hoffe, in diesem Zustand, in den du mich führen wirst, einen Moment der Ruhe und Zufriedenheit zu erhalten. Dafür werde ich mich völlig öffnen. Du hast mir versprochen, auf mich aufzupassen. Ich vertraue dir, weil ich Sonya vertraue." Ihre andere Hand berührte Lianas Brandmal. Eine kleine Welle aus Lust und Hitze strömte vom Marias Finger aus in Liana.

Etwas später.

Maria hing straff gespannt und durchgebogen im Raum, gehalten von Seilen die in mehrere Richtungen führten. Liana hatte die Spannung in ihr langsam erhöht, bis sie fast nicht mehr gegenhalten konnte. Ihre Muskeln erlahmten nun, und die Schmerzen steigerten sich. Sie biss die Zähne zusammen. Liana tat etwas, und ihre Oberschenkel sandten für einen Moment eine Welle des Feuers aus.

Sie stöhnte vor Schmerz. Eine Stimme in ihr schrie, sie solle abbrechen, das hier ist kein Lustschmerz. Keine Erregung half ihr. Sie unterdrückte diesen Wunsch. Es tat sich nichts in ihr.

„Lass mich ab, das wird nichts mehr!" Die ständige Anspannung ließ sie schwitzen. Ihre Muskeln waren erlahmt.

Maria hatte ihre Nanobots in einen speziellen Spielmodus versetzt, der sie erst bei Lebensgefahr reaktivierte, oder wenn sie wieder normale Gedankenroutinen zeigte. Besonders Letzteres hatte sie bislang nur bei Luisa zugelassen.

Anfangs hatte Liana bei jeder Frage um Erleichterung, Dauer oder überhaupt jedem Wort ihre Lage verschärft. Sie hatte sich verflucht dafür, dass sie es zugelassen hatte, sie musste es nun ertragen. Inzwischen bekam sie jedesmal einen Schlag mit der Gerte mit weichem Leder auf ihr Geschlecht oder ihre Brüste.

Einmal hatte sie ihre Kräfte zusammengezogen und sich gegen die Seile gestemmt. Es knarrte verdächtig, sie wagte nicht, fester zu drücken. Seitdem trug sie schwere Klemmen mit Gewichten an Ihren Nippeln und ihren Schamlippen.

Maria war eine Insel des omnipräsenten Schmerzes.

Sie wagte kein Wort mehr zu sagen.

Liana trat vor sie und legte ihr eine Augenbinde an. Dann sagte sie leise „Ich werde gehen und lasse dich mit dir selbst alleine." Dann kam ein Gehörschutz dazu. Irgendwas fummelte Liana, der Gehörschutz wurde angedrückt. Es klickte, und alle restlichen Geräusche versiegten.

Maria war nun alleine mit sich, ohne Licht, ohne Geräusche. Liana war weg.

Die Erkenntnis, dass jedes Aufbegehren und jedes Wort von ihr zu Schmerz führte, ließ sie innerlich fluchen. Dann besann sie sich auf den Zweck des Spiels und ließ es zu, dass sie ihre Lage akzeptierte. Sie war nicht mehr Herrin der Situation, das war nun Liana. Sie öffnete sich weiter, ließ diesen Gedanken in sich schlüpfen und sich ausbreiten. Kontrollverlust. Ihr Innerstes begehrte auf und sie zerrte wieder an ihren Fesseln trotz der Schmerzen, die das mit sich brachte, und schrie, fluchte und flehte. Nichts passierte. Sie konnte nichts ändern.

‚Du wolltest es doch so... lass dich fallen' sagte sie sich.

Etwas später konnte sie endlich akzeptieren, dass sie sich Liana hingegeben hatte. Liana hatte die Verantwortung für sie übernommen. Sie war nur noch sie selbst.

Sie wurde ruhiger. Ihr Körper trat in den Hintergrund. Die Seile hielten sie fest und sicher, die Schmerzen schirmten sie von der Außenwelt ab. Es gab nur noch Maria. Ihre Gedanken verlangsamten. Sie entspannte sich völlig. Und aus der Tiefe ihrer emotionalen Singularität drang das rötliche Glühen von Ruhe und Entspannung hervor.

Liana war nicht wirklich aus dem Raum gegangen. Sie blieb im Hintergrund und setzte sich still auf einen Stuhl. Im Gegensatz zu einigen anderen blieb sie immer im Raum, egal, wie lange es dauerte. Einmal stand sie eine Stunde reglos hinter einem Gast, der Angst im Dunkeln hatte und daher keine Augenbinde trug. Sie hatte die Verantwortung und damit die Verpflichtung aufzupassen, und das nahm sie sehr ernst. Und wie sich Maria fallen ließ, verringerte sie ganz langsam den Zug einiger Seile ein wenig.

Marias Entspannung wurde auch äußerlich sichtbar. Es hatte sehr lange gedauert. Maria war stark, viel stärker als sie vielleicht selbst wusste. Liana war froh, dass sie keine weiteren Termine mehr hatte.

Puls und Atem verlangsamten sich etwas, Maria kam endlich zur Ruhe. Irgendwann lächelte sie, und Tränen rannen über ihre Wangen. Anscheinend hatte sie es endlich geschafft, zumindest einen Teil ihrer inneren Qual loszuwerden.

Maria war stabil, Liana ließ sie weiter in diesem Zustand.

Sie war wie in Trance. Sie war ruhig und inzwischen völlig mit sich im reinen. Der Druck der Verantwortung war verschwunden. Sie war high von dem Hormoncocktail, den ihr Körper unter der Dauerbelastung ausstieß. Ihre Gedanken drifteten umher, blätterten durch ihr Gedächtnis, durchspielten alternative Szenarien für verschiedene Gegebenheiten ihres Lebens. Sie sah den ächzenden Körper aus einer klinischen Distanziertheit, analysierte die Lage und beschloss, ihn zu ignorieren. Liana war dafür verantwortlich. Das war gut, sie musste sich nicht kümmern. Sie kümmerte sich um ihre Gedanken und Erinnerungen.

Dann passierten komische Dinge. Sie war so entspannt, dass sie trotz der horrenden Schmerzen, die ihre Sehnen und Muskeln aussandten, einschlief. Das war das Signal für die Nanobots, die nächtlichen Reparaturprogramme zu aktivieren. Die waren vom Standby nämlich nicht betroffen.

Man wusste nie, was passiert, wenn jemand soweit in Trance geriet, dass die Seele sich gefühlt aus dem Körper löste. Das Aufwecken geschieht langsam und vorsichtig. Außerdem waren da ja noch der Schmerz und die psychische Komponente. Den Partner physisch und psychisch aufzufangen war Teil des Aufweckens.

Nur -- Maria hatte sich tatsächlich so tief entspannt, dass sie einschlief. Stirnrunzelnd stand Liana daneben und überlegte, was sie nun tun solle. Irgendwann aufwecken, klar. Hauptziel erreicht, sie war mehr als deutlich entspannt. Wie? Hängen lassen? Abnehmen? Nur die Halteseile entfernen und die Bondage lockern? Sie schaltete den NC Kopfhörer ab und hob ihn vorsichtig an. Dann die Augenmaske.

Maria öffnete ihre Augen. „Ich danke dir." sagte sie. „Das war wundervoll."

„ähh...." Liana war sprach- und ratlos. „...."

„Befreist du mich?" fragte Maria.

„Natürlich." Liana löste die Seile in der richtigen Reihenfolge und Maria kam zu stehen. Sie hielt sie fest und legte Marias Arme und ihren Hals. Als sie das letzte Halteseil löste kippte Maria wie erwartet fast um und hielt sich an ihr fest. Liana fing sie auf und wartete, bis sie etwas Halt hatte. Maria zitterte und presste sich an sie. Liana erwiderte die Umarmung. Sie spürte den kalten Schweiß an Maria. Die Klemmen waren noch fest, es schien Maria nicht zu stören. Sie drückte sich an den warmen Körper und genoss dieses Gefühl. Nach einer Weile ließ Maria locker und atmete tief durch. „Danke!"

Dann löste sie ein paar Knoten, lockerte ein paar Teile, und die restlichen Seile fielen fast von alleine ab. Maria schwankte ein wenig. Liana hob sie kurzerhand an und trug sie zu einer Liege. Dort gab sie ihr erst einmal was zu trinken und legte sie hin.

„Ich nehme jetzt die Klemmen ab. Halt dich an mir fest."

Maria war am Ende der Bondagesession durchaus erregt. Mit der Entspannung kam die Lust am Schmerz. Liana zelebrierte die Bondage, von Anlegen bis Abnehmen, auf eine sehr konzentrierte Art und Weise. Dazu kam noch, dass sie nicht auf die Idee kam, einen so tiefen Frieden finden zu können, dass die Nanobots in den nächtlichen Reparaturmodus gingen. Was natürlich bedeutet, dass sie sie zurück holten. Ärgerlich. Wenigstens konnte sie die Schmerzen beim Aufwachen dämpfen. Aber nicht komplett, das verbot sie sich. Sie wollte es spüren.