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Marion: Roxys Geheimnis 18

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Roxy lief schnell um den Tisch und löste Susi ab, die sich nun neben Marion gesellte.

„Los, Mari-Schatz, den beiden Grünschnäbeln zeigen wir's!" lachte sie und gab Marion einen aufmunternden Klaps auf den Hintern. Diese kreischte überrascht auf. Die Geste war zwar ziemlich ungewohnt und wäre ihr unter anderen Umständen übergriffig vorgekommen. Aber sie fühlte sich in Gegenwart ihrer Freundinnen so sehr wohl, dass es tatsächlich eine willkommene Motivation darstellte. Zumal jetzt auch Roxy breit grinsend der lachenden Anja schallend auf den runden Hintern klatschte.

Diese Partie war nun hart umkämpft. Keine Mannschaft konnte mehr als einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen. Die abwechselnd fallenden Treffer wurden jeweils mit stürmischen Umarmungen und Küsschen auf die Wangen gefeiert. Auch Anja gelang jetzt ein Tor, das sie zusammen mir Roxy überglücklich bejubelte. Marion und Susi klatschten fair Beifall.

Ein Anflug leichter Eifersucht kam in Marion auf, als sie ihre Roxy so fröhlich in Anjas Armen liegen sah. Instinktiv legte sie daraufhin einen Arm um Susis Hüfte und zog sie zu sich, während alle vier ausgelassen lachten.

Beim Stand von neun zu neun verwandelte Marion den Matchball, indem sie ihren linken Angreifer den Ball quer spielen ließ, und Roxy im Tor keine Chance hatte, als der andere Stürmer dank eines kräftigen Drehs aus ihrem Handgelenk fulminant traf. Marion riss jubelnd die Arme in die Höhe und fühlte sich wie Messi im Maracana-Stadion. Susi schlang ihr die Arme um die Hüften und riss sie fast um, als die beiden engumschlungen im Kreis tanzten.

„Revanche!" riefen Anja und Roxy unisono, nachdem der Siegestanz beendet war. Und diese glückte ihnen auch mit zehn zu sechs, nachdem nun auch Anja gut ins Spiel fand, während die beiden Titelverteidigerinnen wohl ob ihres Erfolges zu siegessicher und leichtfertig agierten.

Schließlich gratulierten sich alle vier mit gegenseitigen Umarmungen und Küsschen auf den Mund. Wobei diese bei der eigenen Partnerin natürlich deutlich weniger zaghaft ausfielen...

Da zwischenzeitlich zwei andere Pärchen nachfragten, ob sie auch mal spielen könnten, beschlossen die vier Freundinnen, das Feld zu räumen und sich auf die Tanzfläche zu wagen. Die Musik war nach Marions Geschmack zwar zu elektronisch angehaucht. Aber es kamen immer wieder Remixes von Hits aus den Achtzigern. Alphaville, Depeche Mode, sogar Radio Gaga von Queen konnte sie ausmachen.

Die Tanzfläche war voll und unübersichtlich, nur erhellt von unregelmäßigem Aufblitzen der LEDs. Marion bewegte sich fast von selbst wie die Menge um sie herum. Es war ein unbeschreiblich mitreißendes Erlebnis. Wahnsinn, wie das gemeinsame Bewegen im Takt so ein berauschendes Gefühl bewirken konnte. Ganz ohne Alkohol...

Nicht lange, und Roxy war wie die anderen beiden von der Menge verschluckt. Aber das machte nichts. Marion würde einfach weitertanzen bis sie keine Lust mehr hatte, und dann wieder hoch an den Platz gehen, um auf die anderen zu warten.

Nach ein paar Liedern wurde ihr bewusst, dass eine Frau so um die Dreißig Augenkontakt zu ihr aufgenommen, und sich langsam aber kontinuierlich bis neben sie vorgetanzt hatte. Marion vermutete zumindest, dass es eine Frau war. Nach Roxys Erklärungen zum queeren Publikum hier, war das ja wohl nicht immer so eindeutig zu sagen. Die... Person hatte zumindest kurzes Haar und war eher neutral, zumindest nicht eindeutig feminin gekleidet. Das ungeschminkte Gesicht war hübsch und lachte sie freundlich an.

„Hi, ich bin Leo" brüllte er oder sie Marion ins Ohr. Anders war bei der lauten Musik kaum etwas zu verstehen.

„Ich bin Marion. Hi" brüllte sie zurück.

„Warst noch nicht oft hier, oder?"

„Erstes Mal heute."

„Und? Gefällt's dir?"

„Ja. Sehr!"

„Bist mit Susi da, stimmt's?"

„Äh eigentlich mit Roxy..." Marion schaute sich suchend nach ihr um, während Leo nickte.

„Wie wär's, wenn wir hochgehen? Da können wir uns besser unterhalten."

Marion schaute immer noch nach ihren Freundinnen, konnte aber keine der drei entdecken. Leo versuchte es weiter:

„Ich lad dich auf ein Gläschen ein, okay?"

Marion zuckte mit den Schultern, gab sich dann aber einen Ruck. „Okay."

„Prosecco?"

„Okay"

„Ich besorg uns zwei Gläser. Wir treffen uns oben an der Treppe."

„Abgemacht. Bis gleich." Marion war eine Tanzpause nicht unrecht. Vielleicht waren die andern ja auch schon wieder oben. Und wenn nicht, eine Unterhaltung mit Leo wäre sicher auch ganz interessant.

Wenige Minuten später erwartete Marion ihre Verabredung oben an der Treppe und nahm Leo dankend ein Glas ab. Sie hob es hoch und betrachtete das gut gefüllte Glas.

„Respekt. Nichts verschüttet. Wie hast du das geschafft, bei dem Getümmel?" fragte sie Leo bewundernd.

„Betriebsgeheimnis. Gelernt ist gelernt."

Leo hob nun auch das Glas und stieß mit Marion an. „Auf die schönste Frau, die jemals Rosis Türschwelle überschritten hat." Der Charmeur, so beschoss die angenehm berührte Marion nun das Geschlecht festzulegen, schaute ihr tief in die Augen.

Leicht verlegen schaute Marion zu Boden und nippte an ihrem Glas. War er etwa auf das gewisse Etwas aus? Er wusste doch, dass sie mit Roxy hier war...

Schnell brachte sie etwas Dynamik in die Situation:

„Du Leo, wir sitzen dort drüben. Kommst du mit, da können wir ungestörter quatschen."

„Klar doch" freute sich der hübsche junge Mann.

Schon beim Betreten des großen Raumes konnte Marion erkennen, dass ihre Freundinnen noch nicht zurück waren. Dafür hatten sich zwei andere an den Tisch gesellt. Es gab aber noch ausreichend Platz. Die zwei recht punkig zurechtgemachten jungen Frauen grüßten Leo beim Namen. Er grüßte fröhlich zurück, während die zwei Marion interessiert zu mustern schienen.

„Marion, darf ich dich fragen, was du so machst? Beruflich meine ich" eröffnete Leo das Gespräch, nachdem sie sich gegenübergesetzt hatten. So war es nun wirklich eine angenehme Gesprächsatmosphäre.

„Och, langweiliger Bürojob" winkte Marion ab. „Und du?"

„Ich hab ne Tischlerlehre gemacht und hab ne kleine Firma."

„Also ne Schreinerei?"

„Nee, mehr so eine Art Kunsthandwerk. Aber individuelle Möbel machen wir auch. Und restaurieren Antiquitäten."

Marion war angenehm überrascht und fand es spannend, wie Leo fasziniert erzählte. Welche Aufträge er schon hatte, was sein kompliziertestes Werkstück war, wozu man welche Holzart verwenden konnte.

Sie war aber auch beeindruckt von Leos Persönlichkeit. Das selbstsichere Auftreten, die berufliche Tätigkeit und die charmante, offensive Art wirkten eindeutig maskulin. Dass er jedoch mehr Kunst als Handwerk auszuüben schien und auch sehr einfühlsam, nur wenig selbstbezogen flirtete, hatte aber auch sehr feminine Züge.

Fasziniert suchte sie nach körperlichen Merkmalen, während sie Leos angenehm weicher Stimme lauschte. Unter dem weiten Sweatshirt konnte man keine Brüste ausmachen. Das könnte man bei Roxy allerdings so auch nicht, und die beiden waren ähnlich schlank. Leo war etwas größer und wirkte dadurch noch filigraner. Auch die Hände wirkten für jemanden, der mit Holz arbeitete, sehr gepflegt und zart.

Und die Mundpartie? Keine Anzeichen eines Bartes. Könnte aber auch gewachst sein und mit Makeup nachgeholfen. Lippen und Zähne waren makellos, auch die Wimpern wirkten sehr feminin -- obwohl nicht geschminkt. Die dunkle Kurzhaarfrisur war frech gegelt.

Marion war so vertieft, dass sie gar nicht richtig mitbekam, wie Leo immer mal wieder ihre Hände berührte, und jetzt gar anfing, ihren kleinen Finger zu streicheln. Mittlerweile sprachen Sie über Musik. Leo kannte sich sehr gut mit der Rockmusik der Siebziger und Achtziger aus, obwohl er diese Jahrzehnte sicher nie erlebt hatte.

Die zwei fachsimpelten über die softeren Bands, über Boston, Chicago, Toto, REO Speedwagon. Marion liebte diese romantische und doch rockige Musik. Und sie hatte noch nie jemanden getroffen, der diesen Musikgeschmack mit ihr teilte. Sie fühlte sich richtig wohl hier bei Rosis und in Leos angenehmer Gegenwart. Während der angeregten Unterhaltung fuhr sie sich immer wieder durchs Haar.

Als ihr bewusst wurde, dass Leo sich ihr ganz offensichtlich körperlich nähern wollte, und nun ihre Hand fasste, ließ sie es für einen Moment zu. Sie wollte ihn nicht zurückweisen und verletzen, das hatte er nicht verdient. Aber wie sollte sie ihm erklären, dass sie ihn zwar toll fand, aber nicht wirklich ein amouröses Interesse an ihm hatte? Sie legte sich gerade die passenden Worte zurecht, da hörte sie Susis Stimme:

„Na ihr zwei Turteltäubchen! Dürfen wir uns zu euch setzen, oder wollt ihr lieber ungestört bleiben?" Susanne lachte beide offen an. Marion zog erschrocken ihre Hand zurück und meinte errötend:

„Quatsch, klar. Ich hab mich die ganze Zeit schon gefragt, wo ihr steckt." Schuldbewusst schaute sie Roxy in die Augen, die kurz nach Susanne zu den beiden gestoßen war. Ihre Geliebte war jedoch vergnügt und strahlte sie an. Ob sie wohl gar nicht mitbekommen hatte, wie nah Leo ihr gekommen war? Oder machte es ihr bloß nichts aus?

„Hi Susi, hi Rox" freute sich Leo und drehte sich zu den beiden um. Susi beugte sich zu ihm hinab, und er kam ihr etwas entgegen, und so tauschten sie Küsschen auf die Wangen aus.

Roxy tat es ihr gleich, kam dann um den Tisch, um sich neben Marion zu setzen, und gab ihr einen dicken Schmatz direkt auf den Mund. Marion fühlte sich gleich wohler, denn es war nicht nur ein Zeichen, dass es ihr nichts ausmachte, dass sie mit Leo geflirtet hatte. Es zeigte ihm auch deutlich, dass Marion zu Roxy gehörte.

Heimlich musterte sie Leo, denn sie hatte dann doch ein wenig Sorge, dass die äußerst sympathische Persönlichkeit jetzt maßlos enttäuscht und traurig sein könnte. Überrascht musste sie jedoch feststellen, dass dies kein bisschen der Fall war. Er schaute ihnen fröhlich und interessiert beim Küssen zu.

Als Roxy den Kuss löste, legte sie ihren Arm um Marion und lachte Leo an. „Na, wie flirtet es sich den so mit meiner süßen Maggie May?"

Marion schaute ihre Geliebte mit fragendem Gesichtsausdruck an.

Auch Leo schaute kurz irritiert, bevor dann zumindest bei ihm der Groschen zu fallen schien:

„Oh, ach so ja... ähm nice and swaggy...". Leicht verunsichert suchte er Marions Blick. Diese fühlte sich dadurch aufgefordert, auch auf die Frage zu antworten:

„Ja, echt toll. Leo hat einen super Musikgeschmack. Und einen wahnsinnig interessanten Beruf." Sie wandte sich an Leo. „Macht echt Spaß, mit dir zu plaudern."

„Ganz meinerseits. Hat mich sehr gefreut." Nach einer kurzen Pause schaute er auf die Armbanduhr und sagte: „Ja, ihr Lieben, ich muss dann mal wieder..." während er aufstand.

„Och, schade!" Marion stand auch auf und beugte sich über den Tisch, um ihm ein Küsschen auf die Wange zu drücken. Leo kam ihr entgegen und erwiderte den Kuss. Dann beugte er sich zu Roxy und schließlich zu Susi, von denen er sich ebenfalls auf diese Weise verabschiedete. Ein letztes Lächeln galt Marion, bevor er sich umdrehte und auf den übernächsten Tisch zusteuerte, wo man ihn gleich fröhlich begrüßte.

Als er weg war, bemerkte Marion, dass ihre beiden Freundinnen sie erwartungsvoll lachend anschauten.

„Was denn? Ich find Leo echt super. Ist'n toller Typ" bestätigte sie noch mal nachdrücklich.

„Wissen wir" entgegnete Susi und zwinkerte Roxy zu, welche zustimmend nickte. Marion schaute beide fragend an. „Ja, und?"

„Nix und" meinte Roxy und schaute Susi verschwörerisch an, die dabei leicht aufprusten musste.

„Sagt mal, was is'n mit euch?"

„Nix, wieso? Was soll denn sein?" spielte Roxy auffällig schlecht die Unwissende und kicherte mit Susi um die Wette.

Marion kam sich zwar doof vor, blieb aber fröhlich, weil sie den beiden den Spaß gönnte, und wusste, dass sie das nicht böse meinten.

„Ich weiß, ich steh auf'm Schlauch. Aber du könntest mir wenigstens mal erklären, was die Anspielung auf Rod Steward sollte" richtete sie das Wort an ihre junge Geliebte.

„Rod Steward?" zog Roxy eine fragende Grimasse. Susi half ihr aber umgehend auf die Sprünge:

„Englischer Musiker. Sein bekanntester Hit handelt von Maggie May."

„Ach so, wusste ich nicht."

„Aber dass du Leo mit dem Titel eine Abfuhr erteilen kannst, wusstest du offensichtlich schon. Biste etwa eifersüchtig, hm?"

Susi prustete noch mal auf, aber Roxy blieb relativ ernst:

„Quatsch, ich hab ihm doch keine Abfuhr erteilt. Ich hab ihm nur subtil gesagt, dass du keine June bist."

Das verwirrte Marion kurzzeitig. Doch dann fiel ihr ein, dass Roxy doch von ihrer Community erzählt hatte, deren Mitglieder offenen Beziehungen führten. Den Children of June. Blitzschnell kombinierte sie, dass Leo wohl dachte, sie sei auch in diesem Club und führte eine offene Beziehung mit Roxy. Und May ist Mai und eben nicht Juni, also June.

„Okay, verstehe. Aber glaubt ihr wirklich, Leo wollte mich... abschleppen? Gleich jetzt und hier? Vor deinen Augen?"

„Auf jeden Fall!" antworteten die beiden unisono.

„Echt jetzt?" Sie schaute Susi eindringend an, weil sie wusste, dass sie bei ihr eher erkennen konnte, wenn sie flunkerte. Diese nahm dann auch den Ball auf:

„Klar. Leo steht für Löwe. Das ist kein Zufall. Leo ist ein Raubtier. Wenn er seine Beute in den Fängen hat, lässt er nicht mehr locker, bis er sie vernascht hat."

„Ach komm, ihr veräppelt mich!" Sie schaute jetzt zu Roxy.

„Nee, kein Scheiß. Er erlegt sie alle" sagte Roxy ohne ein kleinstes Anzeichen von Flachs.

„Und wenn du erlegt bist, dann frisst er dich mit Haut und Haaren, wenn du nicht aufpasst. Bei mir fehlt ein Stück hinten im Oberschenkel" sagte Susi trocken und griff sich ans Bein.

„Ja, und mir hat er den ganzen Rücken zerkratzt" stimmte Roxy mit ein. „Um die Narben zu verdecken, hab ich mich tätowieren lassen."

Jetzt durchschaute Marion die Zwei. Roxys Haut war makellos. „Scherzkekse!"

Die zwei prusteten auf und Marion musste einfach mitlachen.

„Nee, quatsch, Leo ist echt unheimlich lieb und zärtlich" rückte Roxy alles gleich wieder zurecht.

„Und trotzdem unwiderstehlich" fügte Susi hinzu.

„Trotzdem? Deswegen!" korrigierte Roxy.

Marion bekam ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Sie musste sich Gewissheit verschaffen.

„Ihr wart also beide schon im Bett mit ihm?" Sie wandte sich an Roxy, die nur nickte und zu Susi schaute.

„Also jetzt nicht zu dritt" stellte diese klar. „Und was mich betrifft, es war ein etwas unbequemeres Möbelstück." Sie klopfte dabei auf den Tisch und zwinkerte Marion zu.

Alle drei musste aufprusten. Marions Phantasie begann schon, Bilder zu malen, als Anjas Stimme sie zurückholte:

„Na, ihr habt ja Spaß! Hab ich was verpasst?" fragte sie, als sie an den Tisch trat.

„Nö. Susi prahlt nur gerade mit ihren Sexabenteuern" lachte Roxy.

„Ach so, die kenn ich alle schon" winkte Anja spielerisch ab und setzte sich.

„Na sag mal, du Frechdachs!" schalt Susi ihre Freundin und kniff ihr in die hübsche Wange.

„Also ich nicht..." klinkte sich Marion augenzwinkernd ein.

„O Lala, soso" winkte Susi ihr mit wedelndem Zeigefinger zu. „Was willstn davon hören?"

„Alles natürlich. Ihr wisst ja, ich will immer alles ganz genau wissen." Marion grinste Roxy an, die fröhlich zurücklachte.

„Na dann hoffe ich, du hast genügend Zeit mitgebracht" trieb Susi das Spiel weiter, das allen Vieren Spaß machte. Auch wenn es einfach nur albern war.

„Klar, bis über den Jahreswechseln hinaus!"

„Diesen, oder den übernächsten?" prahlte Susi. Die andern drei johlten begeistert auf.

„Call her Misses Bombastic, she's so fantastic, Misses Lover, Lover..." stimmte Roxy den Reggae-Rapsong in etwas abgewandelter Form an. Anja setzte gleich mit ein. Marion brauchte ein wenig, bis sie den Refrain kannte. Susi ließ sich derweil fröhlich besingen und bewegte sich dazu rhythmisch auf ihrem Stuhl.

Als die drei ihren Song beendet hatten, sprang Susi auf und begann ihrerseits:

„Get up, Get on up, stay on the scene..."

"... like a sexmachine..." vollendeten die andern drei uns sprangen auf. Jetzt wurden auch die zwei Punkmädchen neben ihnen aufmerksam und machten mit. Alle sechs bewegten sich mit rhythmischen Beckenbewegungen. Susi hatte dabei die Arme angewinkelt, und zog sie mit geballten Fäusten zurück, wenn sie ihr Becken nach vorne kreisen ließ.

Marion machte belustigte große Augen. Das war ja jetzt eindeutig ein männlicher Part. Anjas Beckenkreisen verlagerte sich nun mehr auf ihren runden Hintern. Mit erhobenen Händen wie eine Hula-Hula-Tänzerin drehte sie sich mit dem Rücken zu ihrer Freundin und die zwei stießen rhythmisch Hintern an Unterleib aneinander.

Die Umstehenden johlten und klatschten ausgelassen. Marion spürte jetzt Roxys Arm um ihre Hüfte und presste sich Seite an Seite an ihre Geliebte. Aufgrund der Eckbanksituation konnten sie es leider Susi und Anja nicht gleich machen. Wobei Marion im nächsten Augenblick froh darüber war, da die junge Punkerin auf der anderen Tischseite jetzt Anjas Rhythmus aufnahm, und sich ganz nah an ihre Vorderseite drängte. Es sah aus wie zwei Lambada-Tänzerinnen. Ihre Münder kamen sich ganz nah und ihre Brüste berührten sich.

Neugierig schaute Marion zu ihrer Nachbarin, denn es interessierte sie, ob ihre Begleiterin dieses recht intime Spiel in Ordnung fand. Zu ihrer Überraschung lachte das hübsche Punkmädchen ihr auffordernd ins Gesicht. Verunsichert schaute sie kurz zu Roxy, die jedoch genauso fröhlich schaute.

Also beschloss Marion kurzerhand, ihren Arm um die Hüfte der jungen Frau zu legen und sie an sich zu ziehen, um sie am Beckenkreisen mit Roxy teilhaben zu lassen. Ihre neue Tanzpartnerin tat es ihr gleich, und so hatte Marion nun zwei hübsche junge Frauen in den Armen und ließ mit ihnen ausgelassen die Becken kreisen. Wahnsinn! Da machte so viel Spaß!

So machte nun das halbe Lokal noch eine gute Minute ausgelassen und johlend mit, bis Susi ihre Arme über dem Kopf überkreuzte. Als sie sah, dass sie die ganze Aufmerksamkeit hatte, machte sie eine ausladende Geste, mit welcher ein Schiedsrichter für gewöhnlich eine Partie für beendet erklärte. Oder eben eine Dirigentin ein Musikstück. Alles hielt plötzlich in der Bewegung inne, bevor ein johlender Beifall einsetzte. Susi verbeugte sich übertrieben wie eine Theaterschauspielerin.

Nachdem sich nach und nach alle wieder gesetzt hatten und ihre Gespräche wieder aufnahmen, spürte Marion, wie warm es ihr geworden war. Sie zupfte auf Brusthöhe an ihrem Flanellhemd, um ihrem Oberkörper so ein wenig Luft zuzufächeln. Dass sie keinen BH darunter hatte, fühlte sich zwar ungewohnt, in dieser Situation sehr angenehm an. Ihre Begleiterinnen nahmen derweil ein paar tiefe Schlucke aus ihren Gläsern.

„Hey, ihr Mädels seit echt der Wahnsinn!" stellte sie bewundernd fest und lachte alle drei Begleiterinnen an. Susi stellte ihr Glas ab und erwiderte umgehend:

„Danke, du aber auch Mari-Schatz. Schön zu sehen, dass du Spaß hast mit uns!"

„Und wie! Ich glaub, so viel Spaß hatte ich noch gar nie..." freute sie sich. Sie fühlte sich richtig beschwingt und ausgelassen. „Hätte ich jetzt echt nicht so erwartet" lachte sie Roxy dankbar an.

„Apropos Spaß..." klinkte sich Anja in das Gespräch ein. „...was habt ihr zwei Hübschen denn an Silvester vor?"

Bei der Frage fiel Marion ein, dass sie immer noch nicht das Hotel gebucht hatte. Entsprechend skeptisch meinte sie:

„Eigentlich wollten wir kurzentschlossen in die Berge fahren. Aber ich befürchte, wir bekommen keine Unterkunft mehr."

„Na, dann kommt doch mit uns. Wir fahren in den Schwarzwald. Da hat es vielleicht auch Schnee" rief Anja erwartungsvoll.

Marion blickte unsicher zu Roxy, die noch etwas zurückhaltend meinte:

„Ja, mal sehen. Seid ihr im Hotel?"

„Du nee" übernahm nun Susanne das Gespräch, „ein Bekannter hat uns sein Ferienhäuschen überlassen."

Da Marion ja eigentlich ein paar romantische Tage mir Roxy verbringen wollte, war sie wenig begeistert. Susanne schien es ihr anzumerken.

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