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Marion: Roxys Geheimnis 20

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„Ja, Sie erklären das richtig toll."

„Oh, vielen Dank!" freute sie sich. „Ein Einstieg in die Welt der Dessous bietet sich deshalb am besten bei den Produkten an, wo sich beides noch überschneitet."

Sie tippte auf das erste Bild, das ein Model in einem Slip mit elegantem Blumenmuster zeigte. „Da sind bequeme und strapazierfähige, aber hübsch anzuschauende Baumwollhöschen. Man nennt sie Panties, das ist englisch für Höschen."

Alessia machte eine Pause und schaute Marion an, offensichtlich prüfend, ob sie weiter folgen konnte.

„Ja, das macht Sinn. Und den Begriff habe ich auch schon mal gehört. Jetzt kann ich etwas damit anfangen. Danke schön!"

Wieder ein freudiges Lächeln der hübschen Verkäuferin, bevor sie dann konzentriert fortfuhr. „Dazu gibt es natürlich die passenden BHs, die schön aussehen, aber in erster Linie den Zweck erfüllen, die Brüste sicher und bequem in Form zu halten. Diese Wäsche wird meist im Alltag getragen, wenn frau sich auch drunter attraktiv fühlen möchte. Und -- ähem -- gerüstet, falls sie unerwartet ihrem Traumtypen begegnen sollte." Sie zwinkerte Marion zu und wartete wieder auf eine Reaktion. Diese nickte lächelnd, obwohl sie sich still dachte, dass ihr Traumtypen im Grunde völlig schnurz waren.

„Ein Nachteil der bunten und robusten Wäsche ist natürlich, dass sie durch dünne Oberbekleidung, insbesondere auch bei eng sitzenden Hosen unschön durchscheinen kann. Dazu später noch mehr. So viel zu Panties und BHs. Haben Sie dazu noch Fragen? Oder können wir dann zu den eigentlichen Dessous übergehen?"

„Äh ja. Fragen nicht unbedingt. Aber die Panties sind das, was ich zunächst einmal dringend bräuchte. Wissen Sie, ich denke in erster Linie pragmatisch."

„Gern, da kann ich Ihnen nachher Einiges zeigen. Wir haben eine Riesenauswahl." Wieder zwinkerte Alessia ihr zu. „Aber Sie wollen doch sicher auch erfahren, was es Aufregendes für besondere Anlässe gibt, nicht wahr?"

„Das wäre schön" lächelte Marion zurück. Sie fühlte sich vollkommen fundiert und kompetent beraten.

Alessia zeigte jetzt auf ein weiteres Bild, das ein Model in schwarzer, edler Unterwäsche zeigte.

„Schöner anzusehen sind natürlich Höschen und BHs aus edleren Materialien. Hier haben wir zum Beispiel Satin und Seide. Das fühlt sich sehr angenehm und edel auf der Haut an. Und lässt sich auch viel kunstvoller verarbeiten. Hier auf dem Bild zum Beispiel im Spitzenlook. Klassisch edel und doch verführerisch. Diese Art mag ich selbst sehr gerne."

Wieder schaute sie auf, um Marions Reaktion zu erfahren. Diese war allerdings gerade noch dabei, die Erklärungen mit dem abzugleichen, was Roxy an den beiden Tagen getragen hatte. Vom Material her dürfte es das sicher gewesen sein. Offensichtlich schien Spitzenwäsche bei jungen Frauen tatsächlich in Mode zu sein.

Jetzt erst bemerkte sie, dass Alessia nicht weitersprach, und sie fragend anschaute.

„Oh, sorry, ich war gerade in Gedanken. Ja, das finde ich auch sehr interessant. Aber ist das Material nicht empfindlich?" Sie musste daran denken, wie sorgfältig Roxy die Einzelteile behandelt hatte.

„Nun, das kommt darauf an. Satin und Seide sind natürlich recht sensibel. Aber gerade Spitzenwäsche gibt es auch in Kunstfasermischungen. Das können Sie guten Gewissens in die Maschine stecken. Allerdings im Wäschesack und beim Schonwaschgang." Sie dachte kurz nach. „Das wäre vielleicht auch ein guter Kompromiss für Sie als Pragmatikerin." Sie lächelte. „Es lässt sich zum Beispiel bei der Arbeit darunter tragen, wenn man gleich anschließend ein Date hat. Sind halt natürlich nicht ganz so bequem und saugfähig wie Baumwollpanties."

Jetzt zeigte sie auf das nächste Bild, auf dem die Wäsche schon deutlich knapper geschnitten war.

„Hier haben wir die frecheren Passformen. Hier zum Beispiel ein Waist-Cut, also ein hoher Beinausschnitt, der schön die Silhouette betont. In diese Kategorie fallen übrigens auch die Tangas. Das sagt Ihnen doch sicher auch etwas, nicht?"

„Ja, natürlich. Ganz hinterm Mond hab ich bisher nun auch wieder nicht gelebt" lachte Marion. „Aber sagen Sie mal, die zwicken und scheuern doch sicher fürchterlich, oder nicht?"

„Kommt ganz darauf an. Wichtig ist erst einmal, dass sie nicht zu knapp sitzen. Lieber eine Nummer zu groß als zu klein. Und dann kommt es wieder auf die Machart und das Material an. Glatte Seide, Baumwolle oder Polyester lassen sich so problemlos im Alltag tragen. Zu Spitzentangas und G-Strings würde ich nur bei besonderen Anlässen greifen."

„Ach so, Tangas gibt es doch auch als Kochwäsche?"

„Ja natürlich. Diese trägt man, wie vorhin erwähnt, wenn die Hose eng sitzt, und nichts durchdrücken soll."

„Ach, jetzt verstehe ich. Sorry, dass ich immer so einfältig frage."

„Aber nein. Es gibt keine einfältigen Fragen. Sie können doch nicht alles wissen, dafür bin doch ich da." Sie lachte auf. „Also wenn Sie versuchen würden, mir Ihre Arbeit zu erklären, müsste ich sicher viel mehr nachfragen."

„Ja, da haben Sie wahrscheinlich recht" stimmte Marion zu.

„Darf ich fragen, was Sie beruflich machen?"

„Och, nichts Besonderes. Bürojob."

„Finanzbranche?"

„Nein" lachte Marion auf. „Sehe ich aus wie eine Bänkerin? Ich bin in der Wirtschaft im mittleren Management." „Noch..." ergänzte sie in Gedanken.

„Nun ja, meine Freundin ist Bänkerin. Die ist auch froh, wenn sie Feierabend hat und bequeme Sachen anziehen kann." Sie schaute demonstrativ auf Marions Jeans. „Übrigens, unter knapp sitzenden Jeans eignen sich Brasilian-Cuts ganz gut, gern auch in Spitze. Da ist der Po halb bedeckt, das ist bequem, sexy und man sieht sie nicht."

Als Marion nur nickte, sprach Alessia weiter.

„Das wäre jetzt so in Kürze das Wichtigste zum Thema Höschen und BHs. Sollen wir jetzt nach oben gehen, und zusammen ein paar passende Teile für Sie aussuchen? Oder darfs noch ein wenig mehr knistern?" Sie lächelte erwartungsvoll, aber professionell zurückhaltend.

„Äh, ja gern. Also vielleicht, was es darüber hinaus noch so an..." sie suchte nach dem passenden Wort „... Zubehör gibt."

„Gern. Sie meinen Strümpfe, Strapse und Korsagen? Wir haben auch Bodies und Bodystockings."

Jetzt schaute Marion etwas hilflos. „Body...?"

„Oh, entschuldigen Sie. Mein Fehler. Bodys sind Ganzteiler. Quasi BH beziehungsweise Korsage und Pantie am Stück. Da gibt es sehr aufregende Variationsmöglichkeiten. Und der Bodystocking nimmt dann die Strümpfe noch dazu. Oder sitzt nur sehr eng und transparent, wörtlich gemeint wie eine Strumpfhose. Sehen Sie hier."

Sie blätterte im Katalog um und zeigte Marion entsprechend anregende Fotos.

Die jetzt elektrisierte Businessfrau tippte auf einen raffinierten, mit Spitzenornamenten durchzogenen, eng sitzenden Body. „Also das könnte ich mir sehr gut vorstellen." Dann tippte sie noch auf den Klassiker - Strümpfe mit Strapsen und Strumpfhalter. Roxy hatte diese auch getragen, und das war sehr sexy. „Und das auch..." Ihre Augen suchten samt Finger weiter. „... ach wissen Sie was, ich glaube, ich nehme alles..."

Alessia lachte auf. „Sie müssen sich ja nicht gleich heute entscheiden. Vielleicht schlafen Sie nochmal drüber, haken ein bisschen nach, wenn es da jemanden gibt..."

Marion schüttelte leicht den Kopf. „Na ja, ich brauch's noch heute. Wir fahren über den Jahreswechsel weg." Sie überlegte laut. „Ich könnte höchstens morgen Vormittag nochmal kommen. Aber..." Sie schüttelte wieder den Kopf.

„Soll ne Überraschung werden, richtig?"

„Richtig. Aber Sie können mir doch sicher etwas empfehlen?"

Alessia überlegte kurz, und schaute dann leicht zweifelnd. „In erster Linie müssen Sie sich darin wohl fühlen."

„Das hat meine Freundin auch gesagt."

„Und Recht hat sie. Hat sie ihnen denn keine Anregung mitgegeben?"

„Eben gerade nicht. Aber Sie können doch sicher etwas ausschließen, also etwas das gar nicht zu mir passt, damit wir nicht alles durchprobieren müssen..." sagte Marion leicht verzweifelt. Sie hasste diffuse Entscheidungslagen, und fürchtete langsam doch, den ganzen Nachmittag hier verbringen zu müssen.

Alessia schüttelte wieder leicht den Kopf. „Eigentlich nicht, das ist es ja. Sie können alles tragen." Sie musterte Marions Erscheinung nochmal. „Sie haben eine schlanke, sportliche Figur und einen C-Cup, würde ich sagen. Da muss man weder allzu üppige Formen kaschieren noch fehlende Rundungen nachformen. Zu ihrem vergleichsweise dunklem und weichen Teint passt praktisch jede Farbe. Und vom Stil her..." sie zuckte mit den Schultern „... Sie sind in einem Alter, in dem vom Girlie-Look bis zu den ganz klassischen Sachen alles passt. Nachdem Sie es modisch locker und bequem mögen, beruflich aber auch elegant unterwegs sind, würde ich Ihnen zudem ungern etwas vorenthalten. Und was schließlich die... äh Frechheit betrifft -- so wie ich Sie kennen gelernt habe, sind Sie selbstbewusst genug, auch sehr gewagte Teile stilvoll zu tragen."

„Oh, vielen Dank für die offene Einschätzung" freute sich Marion ehrlich. „Allerdings löst das mein Problem nicht."

„Wir werden da schon das Passende für Ihren Tripp morgen finden. Und wenn Sie Beide Gefallen an Dessous gefunden haben, dann schauen Sie einfach immer wieder mal vorbei, und wir probieren was Neues. Okay?"

„Klingt gut!" stimmte Marion zu, wobei sie unerwähnt ließ, dass beide ganz sicher nicht erst ihren Gefallen an sexy Wäsche testen mussten.

„Na, dann kommen Sie. Fangen wir mal mit den Panties für den Alltag an. Dann bekommen wir schon ein Gefühl, in welche Richtung es heute geht..."

Alessia führte sie zunächst in einen anderen Bereich im Erdgeschoss, wo es bunte, vielleicht auch etwas knappere Slips zu kaufen gab. Das tat sie nach eigenen Worten aber nur, weil es auf dem Weg lag, und dann der Unterschied zu den erotischen Panties viel klarer würde. Dann ging es die Treppe hoch in eine komplett andere Atmosphäre. Hier war das Licht geheimnisvoller, die Dekoration edler und es spielte sogar Musik. Im Vergleich dazu war die Etage unten tatsächlich die Sanitätsabteilung.

Es war noch eine zweite hübsche Verkäuferin anwesend, die allerdings mit einer Kundin beschäftigt war. Marion registrierte eigenartig entspannt, dass diese nochmal deutlich älter als sie war. Und wollte sich gerade fragen, warum sie einen Bademantel trug, als Alessia sie ansprach:

„Hier, ich gebe ihnen zunächst mal drei unifarbene für die Umkleide mit. Dann können Sie ausprobieren, in welchen Passformen Sie sich wohlfühlen. Und die knappste behalten Sie einfach darunter an, wenn wir dann die teuren Teile anprobieren. So bleiben diese geschont. Alles klar?"

Sie drückte Ihr drei noch verpackte, fliederfarbene Höschen in die Hand. Marion fragte irritiert:

„Die sind ja neu. Soll ich die wirklich alle auspacken? Ich meine, was ist, wenn Sie mir nicht gefallen?"

„Dann lassen Sie sie einfach hier. Die sind aus Kunstfaser. Billigware. 99 Cent im Einkauf. Kein Problem."

„Sie werfen die dann einfach weg?"

„Nein, das wäre Ressourcenverschwendung. Wir waschen und verschenken sie. An weniger zahlungskräftige Kundinnen. Studentinnen zum Beispiel."

„Verstehe" nickte Marion gedankenverloren, unsicher, ob jetzt ihr öko-soziales Gewissen beruhigt sein, oder sie noch mehr am kapitalistischen System zweifeln sollte. Letztlich schob sie den Gedanken beiseite und freute sich auf den ersten Schritt auf dem Weg, ihrer Roxy eine erotische Überraschung zu bereiten.

Die Umkleide war schön groß, hell, mit Spiegeln an zwei Wänden. Auf einer Ablage lag ein Stapel weißer Bademäntel, in dünner Klarsichtfolie verpackt. Nicht neu, sondern wohl von der Wäscherei.

In die Höschen hatte sie sich sofort verliebt. Alle drei passten perfekt. Sie hatte sich ja schon in Roxys frechem Comic-Panty wohlgefühlt. Und diese jetzt waren noch knapper geschnitten. Zum Glück war ihre Bikinizone noch deutlicher rasiert. Dass zwei der knappen Dinger in der Pospalte steckten, war im Gegensatz zu ihren Befürchtungen völlig unproblematisch. Im Gegenteil, sie fand ihren Hintern im Spiegel megasexy.

„Alessia...?" rief Sie durch den Vorhang, in der Annahme, die hübsche Verkäuferin warte dahinter solange, bis Marion fertig war. „... ich nehme alle drei. Wie machen wir jetzt weiter?"

Schon hörte sie die nette Stimme auflachen. „Ich finde es schön, wie begeisterungsfähig Sie sind, Frau Zimmermann! Haben Sie den Tanga an? Dann werfen Sie nen Bademantel über und wir suchen uns die ersten Stücke aus."

„Wollen Sie den nicht vorher schauen, ob mir das auch wirklich steht?"

„Wenn es Ihnen nichts ausmacht..."

„Natürlich nicht. Ich muss ja wissen, was die Expertin dazu sagt. Nicht dass ich unter Geschmacksverirrung leide und mich morgen wahnsinnig blamiere."

Wieder ein Auflachen. „Na, so schlimm wird's schon nicht werden. Darf ich?" Der Vorhang wackelte und ihre kunstvoll manikürten Finger tauchten an der Seite auf. Sie schob ihn allerdings erst zur Seite als ihre Kundin nochmals ihre Zustimmung gab.

Marion stand jetzt da, nur ihn ihrem relativ langweiligen BH, und dem aufregend knappen, rosafarbenen Tangahöschen. Die Hände in die Hüfe gestemmt, die Beine im sicheren Stand, drehte sie den Kopf nach hinten und ließ ihr Becken leicht kreisen, damit sie ihren Knackpo mit dem neckischen Teil aus leicht verschiedenen Positionen begutachten konnte.

Als sich der Vorhang schulterbreit zur Seite schob, schaute sie kurz zu Alessia, die ihr ins Gesicht lächelte, dann wieder im Spiegel auf ihren Hintern. „Und, was meinen Sie?"

Da die Antwort auf sich warten ließ, schaute Marion leicht irritiert zu ihr zurück. Alessia stand wie versteinert da, die flache Hand auf ihrem Dekolletee. Ihr Blick glitt über Marions Oberkörper in Marions Augen. Sie wurde leicht rot im Gesicht, als sich ihre Blicke trafen. Die junge Frau schluckte fast hörbar, bevor sie Worte fand.

„Oh... entschuldigen Sie... ich... mein Gott, Sie haben einen Hammerbody!" Ihre Augen wanderten zur Bestätigung hinab bis zu Marions Beinen.

Marions Reaktion bestand in einer Mischung aus Überraschung, Verlegenheit, Freude und Stolz. „Och, vielen Dank! Sie meinen also, ich kann etwas Knappes durchaus tragen?"

„Unbedingt!" kam es prompt und bestimmt von Alessia zurück, die immer noch ungläubig den Kopf schüttelte. „Ich wäre ja fast versucht, zu sagen, Sie können nicht nur, Sie müssen..." Sie lachte verlegen auf. „Aber das sollten Sie natürlich mit sich und ihrem Partner ausmachen."

Marion nickte nur eine leise Zustimmung, und überlegte, ob sie ihre Beraterin nicht langsam darüber aufklären sollte, dass es bei dieser Dessousauswahl nicht darum ging, einem Mann zu gefallen...

„Kommen Sie, Frau Zimmermann, werfen Sie den Bademantel über und folgen Sie mir. Ich habe jetzt eine Vorstellung davon, womit Sie morgen begeistern können."

Auf dem Weg quer durch eine Vielzahl ausgestellter, sehr aufregender Wäsche sprach Alessia über die Schulter zu ihrer Kundin, die hinter ihr ging.

„Ich nehme an, Sie gehen morgen Abend schick essen, und ziehen sich anschließend ins Hotelzimmer zurück..."

„Über den Tagesablauf haben wir uns ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht."

Alessia blieb stehen und drehte sich um. „Also Frau Zimmermann, wenn..."

„Bitte nennen Sie mich Marion" fiel ihr diese ins Wort. Sie fühlte sich seltsam alt, wenn sie beim Nachnamen genannt wurde, während sie andere mit dem Vornamen ansprach.

„Oh, schöner Name! Gern. Also Marion, wenn ich Ihnen einen dringenden Rat geben darf -- so eine erotische Überraschung sollte unbedingt in einer romantischen Atmosphäre stattfinden. Also lassen Sie sich schick ausführen, genießen Sie die Aufmerksamkeit, und bedanken sich anschließend mit der Überraschung. So ganz umsonst dürfen Sie Ihre exklusiven Reize nicht verschenken. Also tun Sie mir bitte den Gefallen und schlüpfen nicht einfach in die Sachen und sagen: ‚Guck mal Schatz, was ich für dich gekauft hab...'"

Marion lachte belustigt auf. „Keine Angst. Sooo pragmatisch bin ich nun auch wieder nicht!"

„Ja, Sie lachen! Aber da habe ich schon die seltsamsten Storys gehört." Sie schaltete wieder auf ihren professionellen Beraterinnenmodus und setzte den gemeinsamen Weg fort. „Also, Sie ziehen sich schick an. Und bei Ihren wunderschönen Beinen hoffe ich doch, dass Sie einen Rock und hohe Schuhe tragen werden, oder?"

„Das lässt sich gerne einrichten..."

„Prima. Dann würde ich Ihnen zu einem Spitzenmehrteiler mit Corsage und Strapsen raten. Hier." Sie zeigte auf eine Wand, an der mehrere solcher Sets sehr vorteilhaft ausgestellt waren. Marion war jedoch zunächst noch ein wenig irritiert.

„Corsage? Meinen Sie, meine Taille ist nicht schmal genug?"

Alessia schaute zunächst ebenso irritiert, doch dann verstand Sie Marions Missverständnis.

„Corsage, nicht Schnürkorsett. Aber Sie haben recht, das ist fast das Gleiche. Die Corsage stilisiert das Korsett, ohne die ursprüngliche Funktion zu übernehmen. Übertriebene Wespentaillen sind heute nicht mehr in. Aber angeblich leben in dem Schnürlook männlich-erotische Machtfantasien weiter. Die Frau sei seine Gefangene oder so ähnlich. Quasi Bondage light. Kann man glauben, oder sich einfach nur am edlen Look erfreuen. Die Strumpfbänder, die dran festgemacht sind, sollen übrigens die gleiche Symbolik haben."

„Aha" sagte Marion nachdenklich, „Ist schon seltsam, dass es beim Sex angeblich immer um die Unterwerfung der Frau gehen soll..."

Alessia zuckte mit den Schultern. „Versteh ich auch nicht. Schließlich tragen wir die heißen Sachen ja, damit die Kerle UNS zu Füßen liegen..." lächelte sie.

„Oder die Geschlechtsgenossinnen" dachte sich Marion und tagträumte von dem Moment, als sie vor ihrer Roxy kniete, und ihr küssend die Strümpfe auszog.

Nachdem Marion äußerlich nicht auf die Bemerkung einging, setzte Alessia das Beratungsgespräch fort.

„Ich empfehle eine Strapscorsage auch deshalb immer wieder gerne, weil der Herr seiner Dame dabei mehr Aufmerksamkeit beim ‚Auspacken' schenken muss." Sie setzte das Wort in mit Fingern angedeutete Gänsefüßchen und beobachtete Marions Reaktion genau.

Diese fiel jedoch sehr sparsam aus. „Hmm" nickte sie nur gedankenverloren.

„Erfahrungsgemäß sind die gesetzteren Herren davon weit mehr angetan. Bei jüngeren Heißspornen sollte frau eher einen Body in Erwägung ziehen." Wieder dieser fast schon penetrante Blick, der eine Reaktion geradezu herausforderte.

„Verstehe" nickte Marion nur, wusste jetzt aber nicht, was sie genau sagen sollte. Roxy war ja schon sehr jung und konnte auch ein richtiger Heißsporn sein. Aber sie war halt kein Mann...

„Was meinen Sie, Marion? Sollen wir bei der Variante mit der Corsage bleiben?"

Jetzt nahm Marion ihren Mut zusammen und gab sich einen Ruck.

„Alessia, ich... finde das richtig super, wie Sie alles so toll erklären, damit wir genau das Passende für mich finden. Deshalb will ich offen zu Ihnen sein. Ich fahre mit... äh... ich will damit sagen - die Überraschung ist nicht für einen Mann gedacht." Gespannt erwartete nun Marion Alessias Reaktion.

Diese blieb jedoch komplett gelassen, nickte nur wissend. „Es geht um Ihre Freundin. Hab ich mir schon gedacht."

Marion war überrascht und schaute Alessia entsprechend an. Woran hatte sie das erkannt? Die Antwort folgte prompt.

„Als Sie erzählten, dass Sie die Anregung von Ihrer Freundin hatten, gab es nur zwei Möglichkeiten. Und so enthusiastisch wie Sie die Sache angingen, war es eher unwahrscheinlich, dass Sie nur einer platonischen Freundin nacheifern wollten."

„Respekt! Dann waren die letzten drei, vier Fragen und Bemerkungen also mehr so ein Test?"

„Ich wollte auf Nummer sicher gehen. Ich hoffe Sie sind mir nicht böse. Aber wir hätten ja alle drei nichts davon gehabt, wenn Sie mit dem falschen Teil nachhause gegangen wären."

Marion war positiv erstaunt und alles andere als böse. „Sie sind mir ja schon eine ganz Raffinierte, Alessia! Warum haben Sie denn nicht einfach gefragt?"

Alessia wackelte leicht mit der Handfläche. „Wissen Sie, unsere Gesellschaft ist leider noch nicht so weit, dass man einfach so nach der sexuellen Orientierung fragen könnte."