Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Nebenwirkungen

Geschichte Info
Stellenweise brutal. Larissa wird Domina.
13.8k Wörter
4.9
10k
4
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Nebenwirkungen

Larissa war dankbar, dass Lars ihr zur Seite stand. Nicht dass er viel tat, sondern mehr, dass er einfach da war. Sie hatte nach einer Odyssee durch Arztpraxen und Krankenhäuser schließlich ihre Diagnose erhalten. Ihre Krankheit war so selten, dass die Diagnose schwer fiel. Aus dem gleichen Grund gab es keine Medikamente dafür, das heißt vor allem: Keine Medikamente, die dafür zugelassen waren.

So war sie in der Universitätsklinik gelandet, wo mit einer Sondergenehmigung eine neuartige Therapie bei ihr ausprobiert werden sollte. Im "Tiermodell", wie es hieß, hatte sie funktioniert. Also die Ratten und Mäuse, bei denen die Krankheit mit ein paar raffinierten Tricks künstlich hervorgerufen worden war, überlebten. Die Kontrollgruppe ohne Behandlung nicht.

Also durfte sie frei entscheiden, ob sie sich dem aussetzen wollte. Die Wissenschaftler, die sich mir ihr beschäftigten, waren entgegen allen Klischees verständnisvoll, geduldig und freundlich. Das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie eigentlich keine Wahl hatte. Lars war immer da und ertrug ihre wechselhaften Stimmungen mit Verständnis. Das allein half ihr schon mehr, als er es vielleicht ahnte.

Man hatte ihr auch nicht verschwiegen, dass die Nagetiere als Nebenwirkung an Muskelmasse zugelegt hatten. Auch waren diese von Natur aus nicht wirklich friedliebenden Tiere gegenüber ihren Artgenossen aggressiver geworden. Na und, was half's? Sie wollte lieber weiter leben. Darüberhinaus war sie schließlich keine Ratte.

Heilung

Schließlich kam dann der Tag, an dem sie nach Hause entlassen wurde. Außer regelmäßigen Terminen zur Nachkontrolle lag nichts mehr an. Jetzt erst merkte sie, wie sehr sie die ganze letzte Zeit unter ständiger Anspannung gestanden hatte. Als die jetzt von ihr abfiel, fühlte sie sich überdreht wie ein Motor, der unter Vollgas plötzlich in den Leerlauf geschaltet wird.

Lars holte sie ab und brachte sie nach Hause. Sie registrierte zwar, wie liebevoll er alles für ihren Empfang hergerichtet hatte, mit Willkommensgirlanden und Blumen, aber wusste das zu ihrem eigenen Erstaunen nicht zu würdigen. Sie musste sich abreagieren. So fiel sie geradezu über Lars her, drängte ihn gegen die Wand, küsste ihn stürmisch und schob ihren Schenkel zwischen seine.

Sie riss ihm die Klamotten vom Leib, schubste ihn auf's Bett und entledigte sich ihrer Kleidung, so schnell, dass Lars gar nicht mitkam. Er konnte alles nur mit sich geschehen lassen. Sie setzte sich rittlings auf sein Gesicht, zog mit beiden Händen seinen Kopf zwischen ihre Schenkel und schrie ihn regelrecht an: "Leck mich!"

Das tat er gerne, auch wenn er meinte, dass eine etwas ruhigere Gangart es ebensogut getan hätte. Im Nu war sein Gesicht nass von ihr, nasser als er es kannte. Sie hatte schon nach wenigen Sekunden einen Orgasmus. Sonst war Lars es gewohnt, sie dafür minutenlang lecken zu müssen.

Doch es reichte ihr nicht. Sie rubbelte seinen Schwanz schnell steif und setzte sich darauf. Kaum, dass sie ihn sich eingeführt hatte, kam sie nochmals heftig. Erst danach beruhigte sie sich ein Wenig. Doch genug hatte sie immer noch nicht. Nur ging es jetzt gemächlicher weiter, so wie Lars es von ihr kannte. Doch blieb sie die ganze Zeit die Bestimmende. Endlich ließ sie von ihm ab. Beide waren erschöpft, so dass sie schnell einschliefen.

Als sie wieder wach wurden, war Larissa die Szene peinlich. Sie wollte sich bei Lars für ihren Überfall entschuldigen, doch der beruhigte sie grinsend: "So kenne ich dich gar nicht, aber es war irgendwie cool. So lasse ich mich gerne vergewaltigen. Ist ja auch nicht wirklich eine Vergewaltigung. Ich bin ja einverstanden. Du darfst das ruhig bald wieder machen."

Larissa war die Sache aber immer noch unangenehm. Lars gestand ihr endlich, dass er es genoss, mal mit sich machen zu lassen und passiv zu bleiben. Es müsse ja nicht immer so sein, aber hin und wieder ...

Ü berfall

Einige Tage später kamen sie von einer wild durchtanzten Nacht zurück. Larissa hatte viel nachzuholen und Lust gehabt, sich richtig auszutoben. Lars war über seine Freundin nicht wenig erstaunt. Sie wirkte ganz und gar nicht, als habe sie gerade eine ernste Krankheit überstanden. Ihre Energie schien im Gegenteil unerschöpflich.

Sie gingen Arm in Arm durch den frühen Sommermorgen, als wie aus dem Boden gewachsen drei Gestalten vor ihnen standen und Geld forderten. Später erzählte Larissa, dass sie über ihre eigene Reaktion erstaunt und erschrocken gewesen sei. Sie habe förmlich neben sich gestanden.

Lars fingerte schon nach seinem Portemonnaie. Das wenige Bargeld, das sie bei sich hatten, wäre zu verschmerzen. Und er hielt es für unangebracht den Helden zu spielen. Larissa hingegen schnellte ihre Fuß vor, der genau im Schritt eines der Dreien landete, woraufhin der zusammenklappte wie ein Taschenmesser. Bevor irgendjemand einen klaren Gedanken fassen konnte, rammte sie dem Zweiten ihren Ellenbogen unter die Nase, der daraufhin ebenfalls zu Boden ging.

Der Dritte zog es vor sich aus dem Staub zu machen. Larissa war noch nicht fertig. Nummer Zwei hockte auf dem Boden und hielt sich jammernd die lädierte Nase. Sie griff mit zwei nach oben gebogenen Fingern in seine Nasenlöcher und zog ihn daran nach oben. Er schrie vor Schmerz und ruderte hilflos mit den Armen.

"Lass' es gut sein", beschwichtigte Lars ihre Raserei, "die haben genug." Sie ließ von ihrem Opfer ab, indem sie es wieder zu Boden schubste und wandte sich an ihren Freund: "Stimmt wohl. Aber ich freu' mich, diesen Brüdern richtig weh zu tun. Es macht mich schon fast geil."

Es machte sie nicht nur fast geil. Sie zerrte ihren Lars nach Hause. Im Flur flogen die Klamotten zu Boden. Sie schleifte ihn ins Schlafzimmer, schmiss ihn auf's Bett. Lars hatte ein Déjà-vu. Und tatsächlich: Wie neulich schon, schwang sie sich über ihn und drückte ihren Schritt in sein Gesicht, mit der nachdrücklichen Aufforderung zu lecken.

Einige Orgasmen später überkam Larissa eine unbändige Lust, Lars zu piesacken. Nicht wirklich schlimm, schließlich liebte sie ihn und wollte ihm nichts wirklich Böses antun. Dennoch ...

Sie klemmte ihn zwischen ihren Beinen ein, so dass er sich nicht mehr wehren konnte. Ihre Kräfte hatten in letzter Zeit tatsächlich enorm zugenommen. Insofern stimmte das mit den Nebenwirkungen wohl. Früher hätte sie dieses Manöver keineswegs geschafft. Lars Arme waren in dieser Haltung ebenfalls fixiert.

Dann konnte es losgehen. Sie wusste, dass er bei dem wilden Ritt eben nicht auf seine Kosten gekommen war. Aber auch, dass es ihn immer wahnsinnig aufgeilte, sie zu lecken. Das machte sie sich zunutze, indem sie sein bestes Stück nahm und vorsichtig massierte. So vorsichtig, dass er gerade eben nicht abspritzen konnte.

Er zappelte hilflos in ihrer Beinschere und keuchte, aber seine Erregung stieg unaufhaltsam. Einige Male musste sie die Stimulation abbrechen, um ihn nicht kommen zu lassen. Doch sie kannte ihren Lars gut genug, um den Punkt nicht zu verpassen. Er verlor die Wahrnehmung der Umgebung und jedes Zeitgefühl. Da war nur noch reine Geilheit.

Und die war längst nicht mehr schön. Er jammerte, was für Larissa nur Ansporn war, es weiter zu treiben. Als sie mal wieder vorsichtshalber eine Pause einlegte und Lars ein Bisschen wieder zu Verstand kam, protestierte er: "Das ist jetzt nicht mehr komisch. Das wird zu einer Quälerei!" Larissa grinste: "Ich weiß. Lustfolter." und machte weiter. Lars stöhnte und zappelte hilflos zwischen ihren Schenkeln.

Als er begann zu jammern, war das für Larissa ein Hochgenuss. Sie verdoppelte ihre Anstrengungen, um es für ihn unerträglicher zu machen. Sie jubilierte, als ihr das immer besser gelang. Sie war sich jetzt sicher, dass es ihr gelungen war, ihn mit seiner eigenen Lust wirklich zu quälen.

Schließlich meinte sie, dass nun genug sei. Mit ein paar kräftigen Auf- und Abbewegungen entleerte sie ihn. Doch bei ihm war es, als sei das nicht geschehen, seine Rute stand aufrecht. Na gut, auch eine Methode, ihn länger durchhalten zu lassen. Das würde sie sich merken. Sie hatte nun auch wieder Lust bekommen und schwang sich auf ihn. Tatsächlich, jetzt dauerte es etwas, bis er kam. Das gefiel ihr, so kam sie voll auf ihre Kosten.

Als sie erschöpft nebeneinander lagen, hörte sie ihn etwas verwirrt fragen: "Was ist da eigentlich eben passiert? So kenn' ich dich ja überhaupt nicht." Larissa war selber irritiert. Sie kannte sich selber auch nicht "so".

"Ich entdecke gerade eine neue Seite an mir", versuchte sie eine Erklärung, "als ich den Typen vorhin an seinen Nasenlöchern hochgezogen habe, konnte ich mir vorstellen, wie es ihm weh getan haben muss. Erst der Stoß mit dem Ellenbogen unter die Nase und dann das. Und ich habe es genossen. Deshalb musste ich dich gleich danach einfach vernaschen."

"Das hast du ja auch getan. Aber da war dann ja noch was anderes", wandte Lars vorsichtig ein. "Ja", gab sie zögerlich zu, "ich habe auch Lust darauf dich zu quälen. Nicht so, wie die Drei auf dem Heimweg. Dir könnte ich nicht wehtun, das brächte ich nicht über's Herz. Aber ein Bisschen mit deiner Geilheit spielen, bis es dir zu viel wird, das ist einfach mega."

Lars gab zu, dass es ihm zu einem Teil auch gefallen hatte. "Zuerst war es super schön, so am Rand gehalten zu werden. Dann dachte ich irgendwann, jetzt könnte gerne ein Orgasmus kommen. Von da an wurde es immer unangenehmer, bis ich nur noch wollte, dass das endlich aufhört. Das war Quälerei. Aber der Orgasmus danach hat alles rausgerissen."

Larissa war zufrieden, dass sie Lars zwar lustvoll gepeinigt, aber nicht überfordert hatte. Sie beschloss für sich, diese Lustfolter zum regelmäßigen Bestandteil ihres Sexlebens zu machen. Sie hatte auch schon eine Idee, wie sie das ausbauen könnte.

Nur beunruhigte es sie ein Wenig, wieviel Vergnügen es ihr bereitet hatte, die drei Straßenräuber fertig zu machen. Sie war geradezu glücklich darüber gewesen, dass die ihr einen Vorwand geliefert hatten. Ohne Lars' Eingreifen hätte das Ganze dann in eine Gewaltorgie münden können. Dabei war es ihr vor allem darauf angekommen, die Täter leiden zu sehen. Ob mit purer Gewalt oder subtileren Mitteln war ihr eigentlich schnurz.

Bei einem der Kontrolltermine in der Uniklinik sprach sie das Thema vorsichtig an. Da zeigte sich, dass es auch Vorteile hatte, Probandin einer Studie zu sein. So schnell wie sie hätte sonst niemand einen Termin beim Psychotherapeuten bekommen.

Der konnte ihr nicht dabei weiter helfen, ihre neue, sadistische Neigung loszuwerden. Er beruhigte sie jedoch dahingehend, dass ihre Steuerungsfähigkeit intakt war. Damit meinte er, dass sie nicht zur Täterin werden würde, trotz ihrer Lust, andere zu quälen. Larissa blieb skeptisch. Zu gut war ihr in Erinnerung, wie Lars sie zurückgehalten hatte.

Schließlich empfahl der Therapeut ihr eine Reihe von Übungen, mit denen sie ihre Neigung hoffentlich besser im Zaum halten könnte.

Sport

Sie beschloss auf eigene Faust, sich ein Ventil zu suchen. Sie entschied sich für Boxsport. Später sollte sie denken, dass das vielleicht doch nicht eine ihrer besten Ideen gewesen war.

Im Training zeigte sich, dass sie über unglaubliche Energie verfügte. An Technik mangelte es ihr als Anfängerin noch. Sie konnte das jedoch zu einem Teil wieder wettmachen, indem sie um ihre Gegnerinnen herumhüpfte wie ein Gummiball. Erstaunlicherweise hielt sie das auch mehrere Runden durch. Wenn sie dann mal zuschlug, zeigte sich, welche Kraft sie hatte. Ihr Punch wurde legendär. Das trug ihr bald den Spitznamen "Floh mit dem Hammer" ein.

Unerwartet schnell kam sie so zu ihren ersten Wettkämpfen, nachdem sie sich eine etwas bessere Technik angeeignet hatte. Sie gewann auch einige ihrer Kämpfe. In ihrer Klasse ausgesprochen unüblich meist durch KO, was ihren Ruf als "Hammerfloh" festigte.

Wenn sie gesiegt hatte, musste sie schnell nach Hause und über Lars herfallen. Sie griff ihn sich ohne Umstände und drückte sein Gesicht zwischen ihre Beine. Sie hatte nach dem Kampf zwar geduscht, aber ihren Schritt nicht gewaschen, damit ihr Geruch dort blieb. Lars fand das Aroma nicht wohlriechend, aber es erregte ihn, ohne dass er dagegen etwas machen konnte.

Sie ließ sich von ihm lecken, bis sie mehrfach gekommen war. Sie war danach aber immer noch nicht zufrieden. Sie spielte mit ihm das Spiel "aufreizen und hängen lassen", wie einige Tage zuvor. Irgendwann meinte Lars zwischendurch stöhnend, dass sie es doch nun wirklich gut sein lassen könne.

Sie kicherte in sich hinein. "Erst will ich dich leiden sehen", beschied sie ihm und machte weiter. Erst als er bettelte, legte sie ihn auf den Rücken und setzte sich auf ihn. Als sie ihn in sich einführte, kam er sofort. Sie wusste vom letzten Mal, dass er damit noch nicht genug hatte und sein bestes Stück noch stand.

Sie ritt ihn, bis sie zufrieden war. Lars ergoss sich noch zwei Mal, kam also auch auf seine Kosten, wie Larissa registrierte. Doch bei ihr meldete sich der Kater. Das schlechte Gewissen fiel über sie her: Wie konnte sie nur so sadistisch und boshaft sein? Dabei war es nicht so sehr die Lustfolter, die sie Lars angetan hatte, sondern der Boxkampf.

Es war für sie nicht so sehr darum gegangen, einen sportlichen Wettstreit für sich zu entscheiden. Sie wollte ihre Gegnerin demütigen. Sie hatte ihr in der ersten Runde das Gefühl gelassen, überlegen zu sein und den Kampf gewinnen zu können.

Erst danach hatte sie aufgedreht und gezeigt, dass sie die Szenerie ganz nach ihrem Wunsch beherrschte. Das zog sie eine ganze Weile hin. Zeigte immer wieder durch Treffer, was sie hätte tun können, legte aber in ihre Schläge nicht ihre volle Kraft.

Erst als sie ihre Kontrahentin psychisch zermürbt hatte, dränge sie sie gegen die Ringseile. Dort ließ sie einen Schlaghagel mit voller Wucht auf ihr inzwischen demoralisiertes Opfer einprasseln, bis der Ringrichter sie stoppte.

Lars hörte ihr geduldig zu und versuchte sie zu beruhigen, als sie ihm erzählte, was in ihr vorgegangen war. Immerhin hatte sie die Schwelle nicht überschritten. Immer noch war sie in dem was sie tat im Bereich des sozial Akzeptierten. Es half ihr nicht, dass er das so sah. Zu sehr schämte sie sich für das, was sie ihrer Gegnerin im Ring angetan und es dazu noch genossen hatte. Ein anderes Ventil musste her. Aber welches?

Bahnfahrt

Einige Tage später bestärkte sie ein weiterer Zwischenfall in dieser Auffassung. Diesmal fuhren sie in der S-Bahn. Einige Sitze weiter eine dunkelhäutige Frau mit einem Kind. An der nächstenHaltestelle stiegen drei Gestalten ein, Neonazi-Karikaturen: Rasierte Köpfe, Springerstiefel, einschlägige Tattoos.

Kaum hatten sich die Türen geschlossen, bedrängten sie die Frau mit dem Kind. "Geht zurück in euer Affenland wo ihr hingehört", fing der Erste an, "statt hier unsere Sozialleistungen zu schmarotzen", setzte der Zweite fort. Der Dritte griff nach dem Ohr der Frau, um sie daran hochzuziehen: "Steh' gefälligst auf, wenn ein Deutscher mit Dir redet."

Larissa hielt es nicht länger auf ihrem Sitz. Sie bewegte sich auf die Szene zu. "Ihr Möchtegern-Herrenmenschen, versucht es doch mal zur Abwechslung mit anständigem Benehmen." Die Provokation wirkte, so wie Larissa es erhofft hatte. "Misch dich hier nicht ein", versuchte einer der Neonazis.

Larissa hatte nicht vor, sich einschüchtern zu lassen. Im Gegenteil, es lief gerade nach Wunsch. "Gegenüber Menschen aus anderen Ländern solltet ihr höflich sein, ihr Rüpel", setzte sie nach. "Ich bin hier aufgewachsen und habe einen deutschen Pass", wandte die dunkelhäutige Frau vorsichtig in akzentfreiem Deutsch ein.

"Nigger gehören nicht hierher", pöbelte erneut einer der Drei. "Jetzt lasst das mal mit eurem rassistischen Dreck", insistierte Larissa. Nun waren die Glatzköpfe endgültig von der Frau und ihrem Kind abgelenkt. Wie vorhersehbar doch die Reaktionen dieser Hohlköpfe waren, dachte sich Lars' Freundin, als einer aus dem Grüppchen mit ausgestreckten Armen auf sie losging, um sie erstmal zu schubsen.

Sie drehte sich aus der Stoßrichtung, wobei sie gleichzeitig die Arme des Angreifers unter ihre Achsel klemmte. So konnte sie mit wenig Kraftaufwand den Stoß in eine beschleunigte und kreisförmige Bewegung umwandeln. Bevor er begriffen hatte, was geschah, hatte sie sich in umgekehrte Richtung gedreht und ihm ihren Handballen mit Schwung unter die Nase gedroschen. Er flog in eine Ecke und hielt sich die Nase, wobei ihm die Tränen in die Augen schossen.

Der Nächste packte sie bei ihrem Sweatshirt und zog sie daran zu sich. Sie packte seine Hand und führte die Bewegung weiter, so dass sie das Gelenk schmerzhaft überdehnte. Der Kerl ging mit schmerzverzerrter Miene in die Knie. Sie rammte ihm ihr eigenes ins Gesicht und verdrehte die Hand weiter, bis er auf dem Boden lag.

Nummer drei verkrümelte sich in eine Ecke des Waggons, in die Larissa ihm nachsetzte. "Lass das lieber", meldete sich endlich Lars, der mit entsetztem Gesichtsausdruck zugesehen hatte. Der Einwurf brachte sie zur Besinnung. Erst später sollte sie begreifen, wie groß ihr Glück war, dass ihr Freund sie gebremst hatte.

Unterdessen hatten Fahrgäste aus anderen Wagen die Szenerie durch die Scheiben beobachtet und ihre Handys gezückt. Kurz darauf verlangsamte die Bahn ihre Fahrt und rollte mit einiger Verspätung in die nächste Haltestelle. Als sie hielt, ließen sich zunächst die Türen nicht öffnen.

So lange, bis sich eine Phalanx aus Polizei und Sicherheitskräften der Bahn davor aufgebaut hatte. Angesichts der Übermacht wurden alle Insassen handzahm und ließen brav von den Ordnungshütern eskortieren. Getrennt voneinander wurden alle befragt. Am Ende empfahl einer der Polizisten Larissa wohlmeinend, sich einen guten Strafverteidiger zu suchen.

"Aber ich habe doch nur ...", hub sie an, doch wurde gleich unterbrochen: "Einer der drei Jungs hat schon Strafantrag wegen Körperverletzung gestellt. Das machen die öfter so. Und bei allem was wir wissen, könnte es sich bei Ihrer Aktion auch vielleicht um einen Notwehrexzess gehandelt haben. Aber das haben zum Glück andere zu entscheiden."

Zu Hause hatte Larissa heute keine Lust mehr, über Lars herzufallen. Die Ereignisse gaben ihr zu denken. "Wenn du nicht gewesen wärst", begann sie zögerlich, "hätte das noch viel übler ausgehen können."

"Naja, ich wüsste nicht wie. Eine Strafanzeige am Hals zu haben ist ja keine Kleinigkeit, auch wenn sie ja ungerechtfertigt ist."

"Ungerechtfertigt, so siehst du das. Aber was niemand sehen konnte: Die Frau und das Kind vor den Kerlen zu beschützen war für mich nur Vorwand. Hauptsächlich kam es mir darauf an, den Typen richtig weh zu tun."

"Das hatte er doch verdient. Leid getan hat er mir jedenfalls nicht."

"Das hat für mich gar keine Rolle gespielt. Auch wenn er Winner in der Kategorie 'Arschloch des Tages' ist. Ich war einfach froh, einen Vorwand zu haben. Hättest du mich nicht gebremst, hätte ich eine richtige Folter veranstaltet. Und ich hab immer noch unbändige Lust jemanden zu quälen. Das mit der Steuerungsfähigkeit wovon der Psycho gesprochen hat ist ganz schön schwierig. Ich kann mich regelrecht daran aufgeilen, jemanden leiden zu lassen."

Sie schlugen sich noch den Rest der Nacht damit um die Ohren, das Problem zu wälzen, ohne jedoch eine andere Lösung zu finden, als dass Larissa noch mal mit dem Therapeuten sprechen könnte.

Vorstellungsgespr ä che

Die Lösung lag näher, als beide dachten. Als Larissa im Internet nach "Sadismus" suchte, fand sie als ersten Eintrag der Suchmaschine "Sadismus günstig kaufen" eines Onlinehändlers. Sie ärgerte sich nicht mehr über die Dummheit solcher Anzeigen, bei jedem Suchbegriff das Gesuchte erstmal zum Kauf anzubieten, gleichgültig ob das Sinn ergab.

Sie fand dann nur wenig darunter einen Fachartikel "sexuelle sadistische Störung", der sie schon mehr interessierte, obwohl er staubtrocken und nicht vergnüglich zu lesen war. Sie ergänzte die Suchanfrage um das Stichwort "Sex". Die Zahl der Einträge war unermesslich. Sie hangelte sich von Link zu Link.