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Nordlichter - Teil 03

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Ich nervte mich kurz, weil mich Anouk offenbar eingeladen hat, da ich zuvor das Abendessen berappt habe. Sie schnappte sich die beiden Karten, griff erneut nach meiner Hand und führte mich ruckartig zu einer Treppe. Ich war von ihrer schwungvollen Art positiv überwältigt, denn bei mir setzte langsam die Müdigkeit des Tages ein. Aber dass mich die wunderschöne Frau Händchen haltend durch die Oper schleifte, berührte meine Seele, so als ob wir durch Berührung verbunden sein wollten. Täuschte ich mich? Waren wir doch zusammen? Die Grenzen verwischten. Sie liess meine Hand nicht mehr los.

Nun betraten wir die heilige Stätte, den Hauptsaal. Dieser war unglaublich beeindruckend und zog uns in seinen Bann. Ob der Saal gross oder klein war, vermochte ich nicht zu entscheiden. Aber diese Wände haben unzählige Künstler beherbergt, epochale Geschichte geschrieben. Und jetzt war ich da, zusammen mit einer unbekannten Frau, der ich um alles in der Welt nahe sein wollte. Wir erblickten unsere Sitzreihe und kletterten fast über die bereits anwesenden Besucher. Als wir vor unseren Plätzen standen, blickten wir ein weiteres Mal im Raum umher, bis sich unsere Blicke trafen.

Das La Fenice erblasste angesichts der Schönheit dieser Frau. Ich schaute in ihre zauberhaften Augen, und erblickte dort das Türkis von durch Eisbergen verzierten Polargewässer. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob sie auch ins blau drifteten oder einem hellen Grauton unterlagen. Jedoch gehörten sie in diesem Moment zum Schönsten, was ich je erblickt hatte. Wir nahmen zeitgleich platz und Anouk beugte sich langsam zu mir vor.

Ich wusste, was passiert. Wusste, dass ich wie in Zeitlupe meine Augen schliesse, um ihren Kuss mit all meinen Sinnen in Empfang zu nehmen. Ihr Duft erreichte mich zusammen mit ihrer Körperwärme noch vor ihren zarten Lippen, bevor mein Mund ihr hübsches Gesicht so sanft wie ein Puffer bremste. Ich küsste sie zurück und ihr Duft sowie die leicht bittere Note ihres Lippenstiftes machten mich wahnsinnig. Ich drückte ihr meinen Kopf noch fester entgegen und intensivierte den Kuss. Ihre Zunge suchte als Antwort auf mein Verlangen einen Weg in mich und benetzte zärtlich meine Lippen, die ich für Anouk öffnete, um ihr Einlass zu gewähren.

Am liebsten hätte ich nie wieder aufgehört, doch dieser Kuss fand viel zu schnell ein Ende. Sie lächelte mich wie von Magie betrunken an und ich schaute sie wohl wie ein Weltwunder an, das sich vor mir aus dem Nichts aufgebaut hatte. Wir beide atmeten schwer. Ich wollte ihr so viel sagen, brachte aber kein Wort aus mir. Sie kam wieder zur Besinnung und drehte ihren Oberkörper von mir Richtung Bühne fort, als ob sie diesen intimen Moment unterbinden müsste, um nicht komplett verrückt zu werden.

Mein Herz raste. Wie gerne hätte ich sie wieder geküsst, sie umarmt oder wäre wie ein Wolf über sie hergefallen. Aber ich war in der Oper und habe mir geschworen, jetzt nichtsdergleichen zu tun. Mein Herz raste selbst Minuten später wie wild, sogar mein Kehlkopf zuckte und mein Hals war trocken. Ich sehnte mich nach ihrem Speichel, der imstande wäre, meine Schleimhäute mit Feuchtigkeit zu benetzen. Doch das liess sich in diesem Moment nicht einfordern. Unsere Hände trafen sich ein weiteres Mal und verkeilten sich. Ich konnte spüren, wie ihrer Hand allmählich Wärme entwich und wie aus dem Nichts eine feuchte Kälte die Oberhand gewann.

Es wurde dunkel und die Scheinwerfer beleuchteten den Vorhang. Ich konnte nicht anders. Ich näherte mich ihr und Anouk streckte mir unschuldig ihr linkes Ohr entgegen.

„Ich will bei dir sein. Nicht von deiner Seite weichen. Anouk...", sprach ich. Konnte die Worte meines Herzens nicht bis zum Ende offen aussprechen. Ich wollte nicht wie ein Idiot dastehen und ihr sagen, dass ich mich in sie verliebt habe. Ich wollte mir nicht diese Blösse geben, auch wenn alle Zeichen dafür sprachen und auf Gegenseitigkeit deuteten. All das hätte nach ihrem Namen folgen müssen. Als ob sie es doch verstanden hätte, richtete sie ihren Kopf auf mich aus und ihre Stirn berührte ganz sachte meine. Ich spürte ihren schweren Atem auf meiner Oberlippe und sie küsste mich wärmend und liebevoll. Eine Gänsehaut durchpflügte meinen Körper. Als ob sie mir mit diesem Kuss ihre Liebe gestanden hätte. Wir blickten nun Händchen haltend nach vorn, der Vorhang öffnete sich. Applaus. Die „Sinfonia" erklang.

Die Melodie begann sanft und fragil, bis sie plötzlich an Kraft gewann. Ich fühlte mich klein, unbedeutend und war von der Magie des Moments überwältigt. Genau so ging es mir mit meinen Gefühlen für Anouk. Sie schaute konzentriert auf die Bühne und beobachtete präzise die Bewegungen des Orchesters. Als ob sie jeden Musiker einzeln musterte. Sie hatte Anspruch im Blick, als ob sie sich nicht mit dem Erstbesten zufriedengeben würde.

Die Atmosphäre war für einen Banausen wie mich beeindruckend. Nachdem die Sinfonia zu einem Ende gekommen war, Applaus. Ein prüfender Blick zu Anouk verriet, dass dies wohl aussergewöhnlich war.

Ich machte mir nie etwas aus Opern oder einem Theater. Ironischerweise verpasste mir Magda einen Flug zuvor einen Crash-Kurs, was Opern anbelangte. Mit der Polin wirkte das Thema aber verkrampft, irgendwie forciert und nicht ganz nach meinem. Und jetzt fügte sich alles wie von selbst und Anouk war der Grund. Die Magie des Augenblicks schlug mit aller Kraft zu.

Ich fand das alles unglaublich beeindruckend und wollte nach der Vorstellung noch mit der schönen Frau aus Monaco einen Prosecco trinken. Doch plötzlich setzte bei mir wieder eine überrollende Erschöpfung ein. Manchmal kumuliert sich die Müdigkeit des Tages mitsamt der Zeitverschiebung mit dem fehlenden Schlaf der Vortage und Wochen. In solchen Momenten fällt es mir schwer, die Augen offenzuhalten und ich muss meist relativ schnell ins Bett.

Trotz all der schönen Eindrücke und der beeindruckenden Kulisse musste ich unglaublich kämpfen, dass mir die Augen nicht zufallen und Anouk sich für mich schämen muss. Als mein Kampf um geistige Präsenz in die letzte Runde zu gehen schien, sah ich auch Anouk kämpfen, die mädchenhaft, aber äusserst diskret gähnte und ihren Kopf sanft an meine Schulter legte. Die Dunkelheit machte uns zu schaffen.

Plötzlich weckte mich tosender Applaus. Auch Anouk hob mit einem überraschten Gesichtsausdruck ihren Kopf von meiner Schulter und schaute mich verschmitzt lächelnd an. Sie war wohl auch eingenickt, als uns unsere seitlich aneinander geschmiegten Körper ein wohliges Gefühl schenkten.

Doch mein müdes Zombiedasein war mit dem Powernap keineswegs getilgt. Ich hätte noch Stunden weiterschlafen können. Das zumindest signalisierte mein Körper. Doch mein Geist hielt ihn fortan wach und ich machte zusammen mit Anouk beim Klatschkonzert mit. Ihr Blick blieb auf der Bühne, während ich schüchtern zu ihr blickte. Das Licht ging an.

„Und? Wie lautet dein Urteil?", wollte ich von der Monegassin wissen.

„Gut und doch etwas unerwartet", hörte ich sie sagen. „Ich bin schon davon ausgegangen, dass ich es bis zum Schluss aushalte", fuhr sie fort. Ich realisierte, dass mir wohl der Nacken aufgrund der vorherigen Kopfstellung etwas weh tat. Mit Kreisbewegungen wollte ich dem Schmerz entgegenwirken.

„Holen wir das nächste Mal nach, oder?", sprach ich mit einer leicht übertriebenen Selbstverständlichkeit, die Anouk ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Nun standen auch unsere Sitznachbarn auf. Wir taten es ihnen gleich. Offenbar nutzten viele Gäste die Chance, sich mit anderen Besuchern bei einem Getränk auszutauschen. Doch Anouk und ich waren zu müde. Ich wollte ihr wenigstens die Möglichkeit bieten, doch sie lehnte mit einem zuckersüssen Lächeln und müden, aber glücklichen Augen ab.

„Wir haben noch einen langen Heimweg vor uns", sprach die Brünette.

„Ich weiss. Glaube, beim Shuttlebus ist unser Hotel die Endstation, oder?", wollte ich wissen.

„Ich denke. Dann können wir etwas ins Traumland abdriften, wenn uns das Bussle in den Schlaf wippt", sagte sie gähnend mit der Hand vor dem Mund.

„Wollen wir?", thematisierte ich den bevorstehenden Aufbruch.

„Lass uns gehen", sprach Anouk und reichte mir die Hand. Ich freute mich, draussen die kalte Luft einzuatmen und auf meiner Haut zu spüren. Ihre Hand schenkte mir eine angenehme Wärme und kompensierte etwas die Müdigkeit und den langen Rückweg bis zum Bus.

Nachdem wir das La Fenice nach einer Weile hinter uns gelassen hatten, blickte ich ein letztes Mal flüchtig auf den beeindruckenden Markusdom, bevor wir den grossen Platz zugunsten einer weiteren schmalen Gasse verliessen. Ich war von den Eindrücken des Tages beflügelt und hatte wie aus dem Nichts das beschwingende Gefühl, mit meiner neuen Freundin unterwegs zu sein. Alles wirkte so surreal. Gestern noch war ich allein in der modernen Wüste und schleiche jetzt zusammen mit einem zauberhaften Wesen verspielten und märchenhaften Fassaden aus Gotik und Renaissance entlang. Sterne hingen wie ein Tuch mit schöpferischer Kraft über der Stadt. Die Magie des Augenblicks schien sich auch außerhalb des La Fenice zu entfalten.

Als ob es in einem Drehbuch stehen würde, stoppte mich Anouk etwas überraschend und küsste mich.

„Schatz, tut mir leid. Es ist mir so peinlich, aber ich schaffe es nicht mehr zurück in unser Hotel. Möchte nur noch in ein Bett und schlafen. Gott, was denkst du jetzt bloss von einer Diva wie mir!?", sagte sie peinlich berührt. Obwohl es dunkel war, konnte ich wahrnehmen, wie sie errötete. Ihre Reaktion war rational betrachtet übertrieben, da es mir genau so ging, wie ihr. Der Shuttlebus war für mich aufgrund der Müdigkeit ebenso unerreichbar weit weg, wie der Andromeda-Nebel. Ich war gewillt zu improvisieren, die Aneinanderreihung von unvergesslichen Zufällen des heutigen Tages fortzuführen. Ich fragte mich, ob die Frau von Crew Control jemals hätte erahnen können, was für eine Freude sie mir mit dieser unvorhergesehenen Einsatzänderung beschert hatte.

„Wir finden eine Lösung, Liebling", sprach ich, um ihr Hoffnung zu geben und ihre Reaktion auf einen Kosenamen zu testen. Sie akzeptierte ihn in diesem Moment. All meine Zärtlichkeit legte ich in den darauffolgenden Kuss, der meinen Körper elektrisierte. Wir begannen uns nach einer kurzen Pause wieder zu bewegen.

Keine drei Minuten später erblickte ich die Fassade eines netten Hotels. Der Eingang war geschlossen, sodass ich klingelte. Wir hörten hinter der Tür nach einer Weile einige Bewegungsmuster, die an Dynamik zulegten. So, als ob ein Senior an einem Fernsehabend von einem ungebetenen Besuch überrascht worden wäre.

Ein älterer weisshaariger Mann mit Bart öffnete die Tür. Er war überrascht, kaschierte dies aber mit einer einstudierten Freundlichkeit.

„Guten Abend, Signore", begann er das Gespräch.

„Guten Abend. Bitte entschuldigen Sie die Störung zu solch später Stunde", entschuldigte ich mich.

„Ach, Sie stören keineswegs. Wie kann ich ihnen helfen?", sprach der Mann mit einer Aufrichtigkeit, die mich überraschte.

„Meine Freundin und ich haben die Nabucco-Vorstellung angeschaut. Jetzt sind wir aber so müde, dass wir es nicht mehr bis zu unserem Hotel am Flughafen schaffen", sagte ich. Dem netten Mann entwich ein flüchtiges Grinsen. Ich wollte die Zweideutigkeit, die in diesem Moment in sein Gesicht geschrieben stand, augenblicklich unterbinden. „Wir sind vom fliegenden Personal und einfach unglaublich müde", fuhr ich fort.

„Alles klar. Leider ist unser System für das Check-in auch schon müde und bereits im Schönheitsschlaf. Wir müssen das Morgenvormittag nachholen", sagte er einfühlsam, packte aber gleich einen Preis aus, den man Wucher nennen könnte. Ich konnte den Betrag glücklicherweise noch zehn Prozent nach unten drücken. Der Mann griff nach einem Handschlag als Zeichen der Übereinkunft überraschend nach einem alten physischen Zimmerschlüssel und begab sich mit uns in Richtung Zimmer „Numero ventidue". Wir verliessen die kleine Lobby, die lediglich zwei kleine Sofas mit einem Drinktischchen sowie ein kleines Café mit Blick auf die Gasse beherbergte.

Wir gelangten in einen wunderschönen und grosszügigen Innenhof, mit schwarzen Marmorböden und einem Lichthof, in dem sich jedes Stockwerk hinter Arkaden versteckte. Zudem zierten schöne Pflanzen, die einen Charakter von Zimmerpalmen aufwiesen, den Innenhof. Aber das schönste war ein alter Aufzug im Jugendstil, ummantelt von schwarzem Eisen. Noch bevor ich fragen konnte, ob dieses Juwel aus vergangenen Zeiten noch funktionsfähig ist, steuerte der Italiener darauf zu. Er schob die Gittertür zur Seite, gewährte uns Einlass und schloss sie wieder. Mit der Betätigung eines Hebels ratterte der Lift gemächlich in die Höhe. Anouk und ich waren begeistert und meinereinst fühlte sich wie ein kleiner Junge.

Das Zimmer liess uns wie der Lift im Charme des Jugendstils eintauchen. Es war der pure Kontrast zu den Hotelzimmern, in denen ich für gewöhnlich berufsbedingt übernachten muss. Das Zimmer war der krönende und einmalige Abschluss eines in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Tages. Wir bedankten uns bei Signore Rampazzo für sein Entgegenkommen und das nette Zimmer -- er verabschiedete sich.

„So, da wären wir jetzt", sprach Anouk zu mir und blickte ein weiteres Mal musternd im Zimmer umher. Ihr Blick stoppte, als er mich erfasste und wurde irgendwie erwartungsvoll. Ihre müden Augen funkelten und schenkten mir in diesem Moment Geborgenheit und Dankbarkeit.

„Ich hoffe, du bist zufrieden mit dem Hotel", wollte ich von ihr wissen. Sie wirkte selig. Ich hatte das Gefühl, als ob sich das Zimmer durch die Sonneneinstrahlung des Tages aufgeheizt hatte. Ich öffnete das verhältnismässig kleine Fenster, um zu lüften.

„Es ist magisch", antwortete die Monegassin äusserst zufrieden wirkend. Sie bewegte sich langsam zu mir und umarmte mich zärtlich. „Danke für all das hier", flüsterte sie in mein Ohr und küsste mich auf meine linke Backe.

Als ich sie umarmte, erfasste ich mit meinen Blicken das Queensize-Bett. Ich freute mich auf ihre Nähe, doch machten sich hinsichtlich unserer Schlafgelegenheit gemischte Gefühle breit. Ich konzentrierte mich darauf, meine Gedanken nun voll und ganz auf Anouk zu lenken. Sie war tief in meinen Armen versunken und da war es wieder, ihr bezauberndes Bäuchlein, das ich endlich wieder zu spüren bekam und mir viel über ihre Atmung verriet. Auch ihre Brüste schmiegten sich fest an mich. Es wirkte so, als ob unsere Atmung perfekt aufeinander abgestimmt war und wir gemeinsam eine entspannende Atemübung vollzogen.

Eine angenehme Wärme zusammen mit ihrem lieblichen Duft nahmen mich ein, gaben mir das Gefühl nach einer langen Reise angekommen zu sein. Ich fuhr mit meiner rechten Hand ganz achtsam in ihr Haar. Ich war sowohl aufgeregt als auch erregt und musste darauf achten, dass meine Finger nicht zu zittern begannen. Als Reaktion auf meine Bewegung, löste Anouk ihren Kopf sanft aus der Umarmung, sodass unsere Gesichter erneut Stirn an Stirn lagen und unsere Nasenspitzen sich berührten.

Wir blickten direkt in die Augen des Gegenübers. Es war Erotik pur, wie ich beinahe in ihre Seele blicken konnte und wie ihr warmer Atem langsam und rhythmisch die Nervenbahnen auf meiner Oberlippe durchpflügte. Ihre Pupillen weiteten sich und verdrängten ungehemmt einen grossen Teil ihrer Regenbogenhaut. Mein Instinkt wertete dies als Zeichen einer zügellosen Erregung, die wie ein brodelnder Topf jeden Moment auszulaufen drohte.

Das waren die Zeichen von Anouk, die ich spürte. Auch bei mir machten sich Signale bemerkbar. Ich atmete zusammen mit der zauberhaften Frau flacher, ein Schweissfilm machte sich beim Haaransatz auf meiner Stirn bemerkbar und mein Glied sendete, wie von einem kaum spürbaren elektrischen Impuls getroffen, Signale durch meinen Körper. Ich musste was tun, bevor die Situation ausser Kontrolle gerät, den Deckel zur Seite legen oder die Temperatur senken. Ich werde sie nicht entweihen, nicht heute.

„Wir sollten langsam ins Bett, damit wir morgen fit sind", verliess leise und zärtlich meine Lippen und Anouk nickte mit zusammengekniffenen Lippen bestätigend. Als sie von mir abliess, fuhr ihre flache Hand meiner Brustpartie entlang. Mein Mädchen ging ins Badezimmer und liess die Tür offen. Ich folgte ihr.

„Und, haben sie ein Zahnputzset für uns?", wollte ich von meiner Begleitung wissen.

„Leider nur eines", entgegnete Anouk verlegen, als ob sie es gewesen wäre, die das zu verantworten hätte.

„Unser Abenteuer geht weiter", scherzte ich und hüpfte mit meinen Augenbrauen.

„Ist es nur ein Abenteuer, das du möchtest?", wollte Anouk von mir zweideutig in Erfahrung bringen.

„Nein. Der ganze Tag war ein Abenteuer. Das ist das, was mir heute zugeflogen ist. Du hingegen bist wie ein Schatz, den ich gefunden habe und jetzt nie wieder hergeben möchte. Du bist kein bloßes Abenteuer für mich", schüttete ich beinahe mein Herz aus.

Anouk schaute mich gerührt an und küsste mich zärtlich. „Warte noch mit deinem Urteil, bis du mich ungeschminkt gesehen hast", entgegnete sie scherzhaft mit einem breiten Grinsen und gähnte daraufhin lieblich in ihre Handfläche. „Dürfte ich noch kurz für kleine Mädchen?", wollte sie von mir wissen, um die Toilette für sich allein zu beanspruchen. Ich gewährte ihr den Freiraum und begann unser Bett zu richten.

Ich hörte, wie plötzlich Wasser aus dem Hahn strömte und sich kurz darauf akustisch kaum vernehmbar Anouks Urinstrahl dazumischte. Ihre damit verbundenen Umtriebe waren irgendwie erfrischend süss und zauberten ein Lächeln auf mein Gesicht. Nach der Spülung hörte ich sie wenig später die Zähne putzen. Ich liess sie noch kurz allein und blickte im Zimmer umher und tauchte gedanklich in die Zeiten von Belle Epoque und Jugendstil ein und fragte mich, was diese vier Wände schon alles erlebt hatten. Mir gefiel besonders die warme Beleuchtung des Zimmers, die mich mit einem glückseligen Gefühl beseelte. Ich fühlte mich so, als ob ich in einer heilen Welt angekommen bin, für die ich Anouk dankbar bin. Ohne sie wäre ich niemals hier gewesen. Sollte ich irgendwann nochmals in diese traumhafte Stadt kommen, möchte ich genau hier wieder absteigen.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Anouk stand im Türrahmen, ihr Blick auf mich gerichtet. Ein Träger ihres Kleides lag schon auf ihrem äusseren Oberarm auf halbmast. Den anderen Träger sah ich just in diesem Moment von ihrer rechten Schulter nach unten rutschen. Ihr Kleid, das mich schon den ganzen Tag lang fasziniert hatte, glitt mithilfe der Schwerkraft Richtung Süden. Ihr marginaler Bauchansatz, der im Kleid grösser als in Wirklichkeit erschien, verlangsamte den Fall etwas. Doch viel zu schnell stand die bezaubernd schöne Frau entblösst vor mir. Die letzte Scham wurde durch ein schwarzes Höschen bewahrt, das ihrem Becken eine wunderschöne Kontur schenkte.

Sie war bezaubernd, ihr Busen gross und wirkte an ihrem Körper überraschend leicht. Anouks Brustwarzen waren kreisrund, als ob sie mit einem Zirkel abgesteckt worden wären. Alles an ihrem Körper wirkte wie von Gotteshand erschaffen, nichts, das der Feder des Zufalls entsprungen war. Er war perfekt komponiert, eine Symphonie für die Sinne, der nicht einmal Nabucco ansatzweise das Wasser reichen konnte.

Ich stand wie bestellt und nicht abgeholt im Raum und blickte auf diese zauberhafte Frau. Und trotzdem taten sich unter mir Himmel und Hölle auf. Dieses engelsgleiche und unschuldige Wesen ist mit mir zusammen, steht halb nackt und verwundbar vor mir und ich war in Sorge, dass wir mit dem drohenden Akt die Höllenhunde unwiderruflich entfesseln.

Wie könnte ich mich diesem Unterfangen entreissen, sie dieses eine Mal mit Anstand und Würde zurückweisen? Ich entschied mich, auf sie zuzugehen. Voller Dankbarkeit lächelte ich sie an, näherte mich ihr und nahm Anouk in meine Arme. Ich küsste vorsichtig ihre linke Schulter, gefolgt von ihrer Backe, bis sich unsere Lippen zu einem zärtlichen und doch flüchtigen Kuss vereinten. Ich genoss es, ihre nackte Haut an meinen Händen und Fingern zu spüren.

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