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Nordlichter - Teil 03

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„Du bist doch jetzt in festen Händen, Sugar", sprach Stacy flirtend aber ebenso überzeugend.

„Auch du hattest damals alles fest im Griff", goss ich schalkhaft mehr Öl ins Feuer. Stacy lachte.

„Du bist jetzt vom Markt", konkretisierte Stacy. Es schwang, wenn ich es nicht besser wüsste, etwas Enttäuschung in ihrer Aussage mit.

„Und darum hast du keine Zeitung mehr im Auto?", neckte ich sie weiter.

„Stimmt genau. Darum sackt meine Allgemeinbildung gerade exponentiell ab", scherzte Stacy.

„Tatsächlich. Ich wusste jetzt auch während des Rückfluges nicht, worüber ich mit dir noch reden soll", triezte ich meinen Captain. Stacy grinste und schien die Pointe wohlwollend über sich ergehen zu lassen.

„Sugar, ich lasse dich gleich nach Hause laufen", scherzte Stacy und wir packten unsere Sachen und verliessen das Cockpit. Es dauerte knapp eine Minute, bis ich Anouk erblickte. Es war so schön.

„Schatz, wir müssen noch unsere Nummern tauschen", liess ich sie gleich wissen. Ich wollte das auf keinen Fall vergessen. Wir bewegten uns über die kleine Treppe am Fingerdock (Fluggastbrücke) zu unserem Bus, der uns vom Flugzeug ins Hauptquartier bringt. Obwohl es dunkel war, genoss ich die angenehme Wärme der Wüstenmetropole.

Anouk und ich setzten uns nebeneinander hin. Obwohl wir es aufgrund der lokalen Sitten nicht tun sollten, griff ich nach ihrer Hand und hielt sie etwas versteckt zwischen uns. Ich spürte unmittelbar darauf, wie ihr Daumen sanft den meinigen streichelte. Wir waren glücklich, wieder vereint zu sein. Der Bus setzte sich im Scheinwerferlicht durchfluteten Vorfeld in Bewegung und wir entfernten uns vom Airbus A330-200, der uns zuverlässig von Venedig nach Dubai gebracht hatte. Anouk strahlte mich erwartungsvoll lächelnd an.

„Kommst du mit Stacy und mir noch kurz in den Costa Coffee im EGHQ? Wir haben herausgefunden, dass wir beide in Dubai Marina wohnen und Stacy nimmt mich mit dem Auto mit. Aber sie möchte noch einen Kaffee trinken, weil sie ziemlich müde ist", erklärte ich Anouk.

„Klar", war das Wort, mit dem sie zeitgleich ihren Kopf auf meine Schulter legte. Ich wusste nicht, ob sie döste oder lediglich innehielt, um mich zu spüren, oder ob sie einfach nur kuschelte. Ich liess sie sein und fühlte mich geborgen, ihre Nähe zu spüren.

Ich freute mich auf mein Bett, obwohl ich die Nacht heute allein verbringen musste. Gern hätte ich die Zeit im Bus genutzt, um mit Anouk die Nummern zu tauschen oder um für den heutigen Tag einen Plan zu schmieden.

Die kurze Fahrt verging wie im Nu. Die wohlige Wärme von Dubai, sogar nach Mitternacht, tat mir irgendwie gut, vermittelte das Gefühl von zu Hause. Die Stimmung der Crew war irgendwie fröhlich, doch ich glaube, wir wollten alle schnell ins Bett. Denn einige Kollegen und Kolleginnen mussten in weniger als 24h wieder ihren Dienst antreten und womöglich in eine andere Klimazonen fliegen. So, nun durch den Zoll, und danach erwartet uns ein üppiges Abschiedsritual mit Küsschen auf die Backe, Schulterklopfer oder auch Handschlag stehen hoch im Kurs.

An meiner Seite blieb Anouk. Wir wurden geradezu zusammen verabschiedet und mit Gratulationen überhäuft. Stacy war noch im Gespräch mit einer Flugbegleiterin, die von Karachi zurückgekommen war und deren Besatzung neben uns stand.

Ich liess sie wissen, dass Anouk und ich schon Richtung Costa Coffee marschieren. „Okay. Also, bis gleich", sprach Stacy flüchtig und ich freute mich, nochmals ein paar Minuten in Zweisamkeit mit Anouk zu haben.

Wir hielten wieder Händchen, lösten sie kurz voneinander, alsbald wir einen Einheimischen in einem traditionellen Kandoora-Gewandt erblickten. Das ging überraschend schnell.

„Ich werde dich heut Abend vermissen", gab ich offen zu.

„Ich dich auch. Am liebsten würde ich gleich mit dir mitkommen. Aber ich habe keine Kleider mehr", sprach Anouk.

„Glaub mir. Kleider sind absolut kein Problem für mich", scherzte ich.

„Keine Kleider", sprach Anouk scharf betont aber humoristisch geprägt. Eine entgegenkommende Purserin schaute uns just in diesem Moment in ihrer dunklen Uniform verwundert aber auch ernst an, nachdem sie diesen Wortfetzen vernommen hatte. Anouk nahm das alles irgendwie locker, lachte und streckte seitlich ihren Ellbogen aus und beschleunigte ihren Schritt. Mit ihrem Ellbogen berührte sie sanft meinen Rücken etwas unterhalb meines Schulterblatts, sodass ich gezwungen war, meine Schritte den ihrigen anzupassen.

Anouk drehte sich nach ein paar gewonnen Metern zur Purserin zurück und winkte ihr charmant lächelnd zu. Auch diese schmunzelte nun und liess uns von dannen schreiten.

„Apropos Kleider. Mit dir wird sogar die Präsenz im Hauptquartier zum Spektakel", scherzte ich und nahm Kurs zur Filiale des britischen Kaffeehauses, das heute zu Coca-Cola gehört.

„Du hast eine ansteckende Art. Ich musste schliesslich von ihr wegrennen, damit sie nicht auch ein Selfie mit dir als Terence Hill Double macht", flirtete Anouk.

„Nervt dich meine Bekanntheit?", neckte ich die Monegassin.

„Ich muss schon schauen, dass dich mir niemand wegschnappt", scherzte Anouk halb ernst.

„Es gibt nur noch dich und irgendwann mal vier Kinder, vergiss das nicht", sprach ich und sah, wie Anouk gerührt rot anlief.

Am Tresen erwartete uns eine Kenianerin, die die gute Laune in Person verkörperte. Schätzungsweise 110 Kilo an hoch konzentrierter Lebensfreude liessen für uns beide die Nacht zum Tag werden.

„Hey Schätzchen, was darf's für dich sein?", fragte die Kenianerin locker flockig ohne Hintergedanken.

„Für mich bitte einen ‚Flat White' und für meine bessere Hälfte einmal einen...?", sprach ich und schaute Anouk fragend an.

„... einen Magic bitte", sprach sie fröhlich und konkret zugleich.

„Du hast die beste Wahl getroffen, Baby", sprach die fröhliche Barista.

„Magic ist einfach der beste Kaffee in eurem Hause", erklärte Anouk begeistert.

„Eigentlich meine ich deinen Freund", scherzte die Afrikanerin. Wir alle mussten lachen. Hüftschwingend begab sich die Frau zu ihrer auszubildenden Kollegin und zeigte ihr, was zu tun ist.

„Den gebe ich nicht wieder her", sagte Anouk noch immer lachend und schaute mich grinsend an.

„Cooler Hüftschwung, Zou Zou. Tanzt du Samba?", sprach ich ihr hinterher und sah den Milchaufschäumer mit Getöse aufdampfen.

„Hahaha, für dich und deine Süsse tanze ich Samba, Lambada oder den Tanz der Massai, Schätzchen", sprach sie amüsiert und bewegte sich Hüftwackelnd an eine andere Arbeitsfläche, um ihrer neuen Kollegin was zu zeigen. Ah, in einer Schublade befanden sich also die kurzen Löffel.

Wir nahmen unsere Kaffees in Empfang und setzten uns an einen Vierertisch. Irgendwie war es mir in diesem Moment scheissegal, ob uns jemand sehen könnte. Ich griff nach ihrer Hand und hielt sie nur Sekunden später innig.

„Wow, es läuft gerade ein Song von Ed Prosek. Ich habe mir sein Album erst vor zwei oder drei Wochen heruntergeladen", sprach ich überrascht zu Anouk. Dass der Song ‚A Final Word' hiess, war mir entfallen.

„Die beste Fahrstuhlmusik, die ich je gehört habe", antwortete sie grinsend. Diese Referenz an die Bill Cosby Show erwärmte mein Herz. Ich mochte ihre Art und wusste in diesem Moment, dass ich mit ihr problemlos alt und grau werden könnte.

„So, jetzt sitzen wir da, und schauen uns an", beschrieb ich die Situation. Anouk lächelte mich sanftmütig an. „Wie geht es weiter?", wollte ich wissen.

„Ich hab eine Frage, die etwas in diese Richtung zielt. Ich möchte sie dir stellen, bevor Stacy wieder kommt. Vielleicht falle ich etwas mit der Tür ins Haus. So bin ich vielleicht manchmal", sprach Anouk etwas verlegen.

„Sprich. Die Frage wird bestimmt ihre Berechtigung haben. Einfach geradeaus", ermutigte ich sie.

„Ich würde dich gern ganz viel sehen", begann sie verhalten.

„Das ist doch wunderschön. Geht mir genau gleich", freute ich mich über ihre Aussage.

„Könntest du dir vielleicht vorstellen, mittelfristig mit mir in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen?", fragte sie schüchtern. Ich war begeistert.

„Klar! Du kannst gern bei mir einziehen. Ich wohne im Herzen von Dubai Marina. Die Wohnung ist ein Traum, du wirst sehen. Sie ist wie ein Jackpot. Ich weiss nicht, warum ich so ein ‚Bijou' bekommen habe", sprach ich, um auch mal ein französisches Wort zu benutzen.

„Ähm, wie soll ich sagen. Ich würde gerne zusammen in eine neue Wohnung ziehen", sprach Anouk ganz sympathisch und kompromisssuchend.

„Möchtest du dir meine nicht zuerst einmal anschauen?", wollte ich wissen, da ich meine Wohnung wirklich mochte.

„Wie soll ich sagen. Irgendwie belastet mich die Vorstellung mit dir in deinem Bett zu schlafen, wo schon am ersten Abend eine Frau mit dir darin gelandet ist. Es tut mir so leid. Ich fühle mich einfach nicht wohl beim Gedanken, eine von vielen zu sein. Ein neuer Ort würde mir da helfen", erklärte die Monegassin. Ich habe das nicht kommen sehen, obwohl ich ihr Anliegen irgendwie gut nachvollziehen konnte.

„Okay... ähm. Ich verstehe", verliess meine Lippen wohl nachdenklicher, als ich es gerne gehabt hätte. Ich streichelte ihren Daumen und sie tat es mir gleich. Sie schaute mir tief in die Augen.

„Es tut mir so leid. Ich weiss, dass das viel verlangt ist und ich schäme mich dafür, dass ich so eifersüchtig bin", sprach sich Anouk entschuldigend aus. Sie wusste, dass das nicht der kleine Finger war.

„Schau, ich kann dich verstehen. Und wie ich gesagt habe. In den letzten Monaten sind ganz viele Dummheiten passiert. Und wenn das der Preis ist, um mit meiner Traumfrau durchzustarten, dann soll es so sein", willigte ich ein. Anouk war mir wichtiger wie meine Wohnung und Dubai Marina.

„Das würdest du für mich tun?", sprach Anouk gerührt und nahe am Wasser gebaut.

„Aber ja", sagte ich kompromisslos. Mein Entscheid überraschte selbst mich. Und es fühlte sich richtig an. „Komm, lass uns die Nummern tauschen", ermunterte ich meine Freundin, die prompt in ihrer Uniformtasche nach ihrem Handy wühlte. Ich erblickte darin das Buch, das Anouk in der ‚Libreria Acqua Alta' gekauft hatte. Mir wurde bei dieser Erinnerung warm ums Herz und ich realisierte erneut, wie magisch der Aufenthalt mit ihr in Venedig war.

„Also, meine Nummer...", sprach Anouk erwartungsvoll, als ob sie nun erzählen würde, an wen der Oscar verliehen würde. Ihre Nummer war für mich von grösserer Tragweite als der goldene Pokal, mit Sicherheit. Sie ruckelte auf ihrem Sessel und machte einen graden Rücken. „Also, der Klassiker mit + 9 7 1..."

„Hallo meine Lieben!", sprach Stacy voller Lebensfreude auf uns ein. Wir quittierten ihren Gruss mit einem „Hey", und legten unsere beiden Mobilfunkgeräte zur Seite. Dann muss es halt noch einen Augenblick warten.

„Na, habt ihr schon Pläne geschmiedet?", wollte Stacy von uns wissen, als sie ihren Espresso neben mir platzierte und sich zu mir setzte.

„Na ja. Wir wissen jetzt, dass wir uns zusammen eine neue Wohnung suchen werden und vier Kinder wollen", sprach ich halb ernst, halb scherzend. Anouk lief verlegen rot an und Stacy öffnete erstaunt ihren Mund und grinste vor sich hin.

„Wow, Werner! Was wäre passiert, wenn ich euch noch weitere zwei Minuten allein gelassen hätte?", sprach Stacy kollegial und schien etwas rund um ihre Espresso-Tasse zu suchen.

„Warum nennst du ihn Werner?", wollte Anouk irritiert aber amüsiert von Stacy wissen.

„Oh shit, ich hole mir noch kurz Zucker. Bin gleich wieder da", sprach Stacy. Jetzt wusste ich, wonach sie gesucht hat. Ich versuchte zu überbrücken.

„Ach, das ist eine lange Geschichte", begann ich zu erzählen, als bald eine Flugbegleiterin Anouk erblickte und euphorisch mit ihr zu sprechen begann.

„Hiiiii Anouk! Wow, dass wir uns schon wiedersehen!", sprach eine britische Flugbegleiterin.

„Hi, Amy. Schön dich wiederzusehen. So schön", sprach meine bessere Hälfte. Privatsphäre ist in unserem gigantischen Hauptquartier manchmal echt Mangelware.

„Ich musste selbst heute an unseren tollen Flug nach ‚Dar es Salaam' zurückdenken", fuhr Amy fort.

„Ja, das war super. Ich komme aber gerade aus einem märchenhaften Einsatz aus Venedig zurück. Ich durfte mit meinem neuen Freund dorthin. Darf ich vorstellen, Martin", sprach Anouk und ich erhob mich, um Amy's Hand zu schütteln.

„Wow, so schön. Ich bin Amy. Und ich muss heut leider nach New Delhi", sprach sie ambivalent. Sie freute sich wohl, mich kennenzulernen, aber nicht so ihren Flug anzutreten.

„Wie witzig. Ich bringe euch dann morgen vielleicht den Flieger. A330?", wollte ich wissen.

„Nein, wir haben eine ‚Triple Seven' geplant", erwiderte Amy.

„Stimmt, ich habe morgen die frühere Maschine. Aber ich wünsche dir einen guten Flug", sprach ich.

Amy verabschiedete sich von uns mit dem Versprechen, bald was mit Anouk in Dubai unternehmen zu wollen. Stacy sass bereits wieder neben uns und zwinkerte der Britin mit den Worten „Ciao ciao, bella!" freundlich zu. Sie kannten sich wohl nicht. Daher die flüchtige Verabschiedung.

„Clementine, da war ja richtig viel ‚dolce vita' in deiner Verabschiedung dabei", neckte ich Stacy, während sie dem Espresso Zucker beimischte. „Ich glaube, du hast Espresso in deinem Zucker", neckte ich weiter.

„Sugar. Du weisst doch, dass ich immer ganz viel Zucker in meinen Kaffee tu", antwortete Stacy.

„Aber was hat das mit den falschen Namen auf sich? Gibt's da eine lustige Geschichte dazu? Bitte verratet es mir. Ihr habt sicher keine Geheimnisse vor mir", hakte Anouk kokettierend nach. Mir war die Frage unangenehm, weil ich nicht wusste, wo ich ansetzen soll.

„Ah, unsere Scharmützel", sprach Stacy amüsiert. Sie rührte mit einem kleinen Löffel in ihrer Tasse. „Martin hat mich geneckt, weil ‚Stacy' seiner Ansicht nach nicht britisch genug klingt. Und Martin war mir zuwenig Deutsch. Das war die Geburtsstunde von Clementine und Werner", sprach Stacy generisch genug. Sie hat das ausgezeichnet gemacht.

„Ah, so war das", sprach Anouk zufrieden, endlich eingeweiht worden zu sein.

„Martin und ich kennen uns schon länger. Ich war eine seiner Instruktorinnen auf dem Airbus", sprach Stacy weiter.

„Ja, die strengste, die ich je hatte", sprach ich zu Anouk. Ich wählte einen Ton, damit Stacy hoffentlich merkt, dass mir das Thema unangenehm war.

„Ja, fing es dort eigentlich an mit dem Necken?", wollte Stacy vergnügt und grinsend von mir wissen.

„Ich weiss nicht mehr", hielt ich mich knapp und schaute runter zu meinen kurzen Hosen. Ich hoffte, das Thema zieht gleich weiter.

„Ahhh, nein! Jetzt hab ich's, meine Freunde! Es war der Flug, als Martin nach Dubai ausgewandert ist", sagte Stacy vergnügt und sichtlich glücklich, dass ihr das wieder eingefallen war. „Ich war nämlich PAD für den Flug von Frankfurt nach Dubai. Und da sass Martin neben mir. Was für ein Zufall. Wir haben uns echt gut verstanden und dort fing es an mit Clementine und Werner. Weisst du noch, wo wir ganz viele Shirley Temples oben in der Bar getrunken haben?", erzählte Stacy lachend und schaute mich vergnügt an.

„Ja, mir war ziemlich übel", sagte ich und betete zu Gott, dass das Gespräch an dieser Stelle enden würde.

„Es ist immer cool mit Martin unterwegs zu sein. Oh, und dann haben wir noch im Flieger herausgefunden, dass wir Nachbaren sind und..."

„... du hast mit ihm seine neue Wohnung angeschaut?", fragte Anouk meine Kommandantin. Ein kalter Schauer schoss mir den Rücken entlang.

„Ja. Die ist ein Traum. Unglaublich schön. Woher wusstest du das? Hat dir Martin die Geschichte von unserer ersten Begegnung schon erzählt?", wollte Stacy verdutzt ihn Erfahrung bringen. Anouks Gesicht war wie von einer tönernen Schwere befallen.

„So in etwa. Er hat keine Namen genannt. Entschuldigt, ich muss los", sagte sie mit leiser und etwas trockener Stimme. Sie mied jeden Blickkontakt mit mir. Scheisse, das kann es doch nicht gewesen sein. Nicht so.

„Anouk, ich möchte dir ..."

„Martin... ähm... lass mich bitte, okay!?", sagte sie völlig durch den Wind und stand auf und schaute kurz, ob sie alle Gepäckstücke dabeihatte. Ich stand auf, wollte sie in den Arm nehmen.

„Lass mich bitte... das war jetzt einfach zu viel... tut mir leid", hörte ich Anouk anfänglich in meine Richtung zischen. Doch der energische Auftakt ihrer Äusserung wich einer Trauer und Enttäuschung, die in einem Flüstern mündete.

Sie lief weg. Ihre Magic-Tasse blieb praktisch voll auf dem Tisch zurück. Ich schaute ihr nach und sah, wie sie neben einem Abfallbehälter stehen bleib und ihr Täschchen öffnete. Sie zog das Buch aus Venedig heraus, das sie frustriert und enttäuscht in den Kübel warf. Weil er leer war, konnte ich das Scheppern bis zu mir vernehmen. Ich war fassungslos. Fassungslos, dass mich meine Vergangenheit ein weiteres Mal eingeholt hatte und die Magie der letzten Tage wie eine Seifenblase geplatzt ist.

„Martin, was war das gerade eben? Scheisse, habe ich was falsch gemacht?", wollte Stacy von mir wissen. Sie war genauso durch den Wind wie ich.

„Nein. Aber sie weiss bescheid", entgegnete ich.

FORTSETZUNG FOLGT

Epilog

Sämtliche Handlungen und Charaktere sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig und haben sich diese selbst zuzuschreiben.

Vielen Dank für deine Bewertung und/oder Kommentar. Das hilft „neuen" Autoren wie mir.

Diskografie

Buena Vista Social Club „Gleichnamiges Album" (1997)

Winterpills „July" (2007)

Marino Marini „La Piu Bella Del Mondo" (1956)

Giuseppe Verdi „Nabucco: Sinfonia" (1842)

Grateful Dead „Friend of the Devil" (Live at the Winterland Ballroom, 1970)

Rocco Granata „Marina" (1959)

Ricchi & Poveri „Sarà Perché Ti Amo" (1981)

Bombay Bicycle Club „Your Eyes" und „Shuffle" (2011)

Jack Johnson „Angel" (2008)

Ed Prosek „A Final Word" (2012)

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10 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 1 Monat

... ja hoffentlich gehts bald weiter!

Sonst ist die Geschichte nichts wert. Auch wenn sie noch so gut war - bis jetzt ...

AnonymousAnonymvor 4 Monaten

Mir gefällt diese Geschichte außergewöhnlich gut und ich freue mich schon auf die angekündigte Fortsetzung.

Bill_HaymanBill_Haymanvor 4 MonatenAutor

Vielen Dank für all die erbauenden Feedbacks und Anregungen. Ich werde alles daran setzen Euch nicht mehr so lange warten zu lassen.

AnonymousAnonymvor 4 Monaten

Hab fast jeden Tag auf deine Fortsetzung gewartet. Danke für diese tollen Geschichten und kann nur sagen, alle Daumen hoch

AnonymousAnonymvor 4 Monaten

Mega Fortsetzung, hab lange gewartet und bin glücklich das du weiter schreibst. Daumen hoch.

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