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Party-WG 05 -- Silvano

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Nun war ich etwas erstaunt: Der erfolgreiche Unternehmer wollte meinen Rat hören? Ich war doch jünger und eigentlich weniger erfahren als er selbst. «Vielleicht weniger, aber vor allem 'anders' erfahren. Du siehst die Welt der Software-Projekte aus einem ganz anderen Blickwinkel als ich und vermutlich alle meine Leute.»

Ich erklärte mich selbstverständlich bereit, ihm zuzuhören, wenn er mir etwas aus seinem Geschäft erzählen möchte: «Dann werden wir ja sehen, ob ich auch da gescheite Fragen stellen kann.»

Während wir noch lachten, kam Veronica herein. Sie begrüsste mich stürmisch, ja man kann fast sagen hedonistisch, aber irgendwie hatte sie es eilig, sah Peter an und fragte: «Silvano? Nein? Dann lasse ich Euch wieder allein.»

Weg war sie.

***

Veronica hat einen Cousin - Bericht von Paul

«Das ist aber ein ganz anderes Thema. Eigentlich wollte ich Dich nicht damit belästigen, aber Veronica liegt mir schon einige Tage im Ohr.»

Ich blickte nur interessiert und dachte: Wozu hat man Freunde, wenn nicht zum Zuhören?

«Veronica hat einen Cousin namens Silvano in unserem Alter, mit dem sie sich ab und zu trifft. Letzthin sagte er ihr, dass er auf der Suche nach einer Stelle sei. Veronica erzählte ihm dann von mir und 'hetzte' ihn auf unsere Website, wo Silvano Stellenbeschreibungen fand, die er interessant fand. Wir lernten uns kennen und ich war begeistert: Der Mann ist nicht nur ein äusserst fähiger Ingenieur, sondern auch ein Sprachtalent und weit gereist. Er hat sich einfach so aus Jux auch schon mit indischen Sprachen und Schriften beschäftigt, 'um die Speisekarte lesen zu können' wie er sagte. Er hat so etwas wie ein fotografisches Gedächtnis für Zeichen. Beispielsweise kann er einen ausgiebigen Blick auf eine Zeile von Emoticons werfen und sie danach aus dem Gedächtnis zeichnen. Dieses Talent dürfte ihm beim Erlernen von fremden Schriften sehr gelegen kommen. Ich habe den Mann eingestellt. Zum Glück ist Veronica selten im Geschäft zu sehen, und wir haben niemandem auf die Nase gebunden, dass sie mit Silvano verwandt ist, sonst könnte es noch böses Blut geben, das sei Vetternwirtschaft.»

«Das gibt es in solchen Fällen immer, auch in grossen Firmen, sobald zwei Personen verwandt, verschwägert oder auch nur verlobt sind. Manchmal hilft es, wenn sie organisatorisch weit auseinander sind, aber in einem kleinen Betrieb wird das schwierig werden. Spätestens beim nächsten Betriebsfest wird das nicht mehr zu verheimlichen sein. Wie sieht Silvano aus?» -- «Wie ein Bruder von Veronica.» -- «Voila! Du wirst das offenlegen müssen.» -- «Sehe ich auch so, aber das ist nicht der Grund, warum Veronica vorhin wissen wollte, ob wir schon über Silvano gesprochen hätten.»

Aha, da war also noch etwas, zu dem Peter meine Meinung hören wollte.

«Silvano ist schüchtern, sobald es um Frauen geht.» -- «Wie muss ich mir das vorstellen?» -- «Stell Dir vor, wir gehen in einen Konferenzraum mit einer ganzen Gruppe von Männern und wir verlangen von Silvano, dass er einen Vortrag hält, ein Seminar durchführt, an einer Sitzung teilnimmt oder was auch immer. Kein Problem. Jetzt stell Dir vor, eine einzige Person wäre eine Frau. Silvano wäre gehemmt. Je attraktiver er die Frau findet, umso schlimmer. Im Extremfall hat er dermassen Angst, dass er zu stottern beginnt.»

«Konntest Du das beobachten?» -- «Nein, er hat es mir selbst erzählt. Er ist ehrlich und hätte Verständnis gehabt, wenn ich ihn deshalb nicht eingestellt hätte. Veronica hingegen meinte nur: 'Paul hat mich kuriert. Er wird auch Silvano kurieren.' Du weisst, gegen weibliche Logik haben Bool, Karnaugh und wie sie alle heissen, keine Chance.» -- «Ausser sie ist selbst eine Logikerin.» -- «Wie in jenem Witz?»

Jetzt kam Veronica wieder herein. Sie hörte nur das letzte Wort und wollte den Witz hören. Peter erzählte: «Frau entbindet erfolgreich, ruft ihren Mann an, der wie üblich fragt 'It's a boy or a girl', aber die Betonung der Frage nicht hinbekommt. Sie meint ganz cool: 'True'.»

«Müsste ich das verstehen?»

Jetzt half ich aus: «'It's a boy or a girl?' wäre eine Frage und die Frau hätte mit 'Boy' oder 'Girl' antworten müssen, aber wenn man das Fragezeichen weglässt, wird daraus eine logische Aussage, die in jedem Fall wahr ist, solange wir davon ausgehen, dass alle Neugeborenen Jungen oder Mädchen sind, nicht etwa Zwitter oder LGBTQIA oder was auch immer. Da die Frau Logik studiert hatte, also ein etwas spezielles Teilgebiet der Mathematik, hat sie das sofort erkannt und eben wie eine Logikerin geantwortet: 'True'!»

«Aha. Das ist aber nicht die Antwort auf meine Frage: Können wir Silvano helfen? Und wenn ja, wie?»

Ich wollte wissen: «Hattest Du selbst schon Gelegenheit, Silvano in so einem Moment zu beobachten?» -- «Ja, aber immer im Privatleben, nie in einem geschäftlichen Zusammenhang. Silvano ist der Sohn eines Bruders meiner Mutter. Er hatte eine ältere Schwester und hat sich immer geweigert, etwas zu machen, wenn er dabei seine Schwester hätte berühren müssen, z.B. um ihr irgendwo hinauf zu helfen. Als ich das sah, fragte ich seinen Vater, der mir bestätigte, dass das nicht nur bei seiner Schwester so war, sondern auch bei seiner Mutter und bei fremden Frauen sowieso.»

«Wissen wir sonst noch etwas?» -- «Ja, mein Onkel sagte noch, das sei erst ab einem gewissen Alter aufgetreten. Ich habe versucht, das Alter genauer herauszubekommen, aber Onkel, Tante und Cousine waren sich nicht einig. Zwölf bis fünfzehn.» -- «Und Du? Du bist doch auch eine Frau, und dazu noch eine besonders attraktive.» -- «Schmeichler! Aber Du hast recht. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Mir gegenüber war er immer ganz normal. Merkwürdig!»

Peter schaute uns beide interessiert zu. Als ich ihn neugierig anschaue, meint er nur: «Ihr diskutiert wie zwei Fachleute, aber zum Glück ohne jeglichen Fachjargon. Ich halte mich da raus.»

«Ich bin auch kein Psychologe, aber ich habe eine Vorstellung davon, wie der Mensch funktioniert, und dass alles eine Ursache haben muss. Silvano hat im Alter von zwölf bis fünfzehn etwas erlebt, an das ihn die meisten Frauen erinnern, aber Veronica nicht. Das kann ich mir allerdings nicht so einfach vorstellen.»

Zu Veronica gewandt sagte ich: «Es muss etwas geben, das Dich in den Augen von Silvano auszeichnet, und das den Mechanismus ausser Kraft setzt, der sonst zur Angstreaktion führt. Wie lange kennt Ihr Euch schon?» -- «Schon immer, seit ich mich erinnern kann. Silvano ist zwei Jahre älter und hat immer mit mir gespielt, wenn ich bei Onkel und Tante war. Seine ältere Schwester fand, ich sei zu klein, um mit ihr zu spielen, obschon sie mich mochte. Sie hat sogar gestattet, dass ich ihre Spielsachen zu Silvano hinüberschleppte, aber sie hat sich lieber ältere Spielkameraden gesucht.»

Jetzt meldete sich Peter zu Wort: «Als Du sagtest, 'Paul hat mich kuriert. Er wird auch Silvano kurieren.', hatte ich zwei Gedanken: Du hast Geschichten von Paul gelesen und Du bist an eine Party mitgekommen.»

«Stimmt. Diesen Gedanken hatte ich auch schon. Was machen wir daraus?»

Ich gab mir einen Ruck und sagte: «Ich schlage drei Dinge vor. Zwei davon müsstest Du an die Hand nehmen. Erstens solltest Du versuchen, Silvano zu fragen, was er von Dir hält, wie er über Dich denkt und so. Was immer er sagt, danke ihm dafür, dass er es Dir gesagt hat, aber gebe keinen Kommentar dazu ab. Das ist vermutlich leichter gesagt als getan, aber es ist wichtig, dass Du ihm nicht widersprichst und keine Bewertungen aussprichst, die bei ihm als Bewertung seiner Person ankommen könnten, sonst könnte es sein, dass er dicht macht. Zweitens solltest Du ihn fragen, ob er etwas lesen möchte. Dazu wäre es vielleicht hilfreich, wenn Du ihm Deine Geschichte erzählen könntest, aber mit Fingerspitzengefühl, und nur so viel, dass ihm klar wird, dass auch Du irgendetwas brauchtest, etwas, das Dir geholfen hat. Er muss nicht unbedingt verstehen, was das war, aber er muss die Idee haben, lesen könnte auch für ihn ein Weg sein. Die Auswahl würde ich gerne Dir überlassen.»

«Man könnte meinen, Du hättest Psychologie studiert. Das tönt ja fast wie die Anweisungen von einem Supervisor. Kann ich Dir auch laufend berichten, wie es läuft?» -- «Selbstverständlich kannst Du das. Dazu sind Freunde schliesslich da. Dazu muss man nicht an der Uni studiert haben, aber man muss viele Menschen studiert haben. Führungsgespräche und Mitarbeitergespräche in der Industrie sind manchmal ganz ähnlich. Das kann Dir Peter sicher bestätigen.» -- «Stimmt.»

Jetzt fiel mir noch etwas ein: «Haben wir eigentlich schon darüber gesprochen, ob und wie sehr Silvano selbst nach einer Veränderung strebt?»

Veronica meinte: «Mir gegenüber hat er nie etwas gesagt, aber warum ist das so wichtig?»

Peter war mit mir einig: «Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn er es selbst nicht wollte, wären wir ihm höchstens lästig. Paul hat mir soeben eine Geschichte erzählt, wo ein Team in echten Schwierigkeiten steckte. Die Leute hatten keine Ahnung warum, nur dass, und sie wollten etwas ändern. Als dann Paul mit einem Vorschlag kam, haben sie sofort zugegriffen und schon hatten sie Erfolg. Wäre Paul zu früh mit seinem Vorschlag gekommen, hätten sie ihn vermutlich abgelehnt und wären beim alten Vorgehen geblieben, das nachweislich nicht zum Erfolg führte.

Ich habe aber keine Zweifel, dass Silvano nach einer Änderung strebt, sonst hätte er das Thema nicht selbst angeschnitten. Übrigens fällt mir auf, keiner von uns kann von einer wirklichen Beobachtung berichten ausser Veronica bei zwei Personen aus dem engsten Umfeld von Silvano. Es ist also nicht auszuschliessen, dass Silvano das alles nur befürchtet.»

Jetzt wurde mir etwas siedend heiss klar: «Danke, Peter. Das bedeutet, dass wir nicht einfach nach irgendwelchen Ursachen suchen sollten, denn das könnte zur Folge haben, dass wir nach einem Nichts suchen, und das ist immer heikel. Wir brauchen eine andere Idee, aber im Moment habe ich noch keine.»

Veronica machte mich darauf aufmerksam, dass ich von drei Vorschlägen sprach. «Du hast recht. Als drittes möchte ich mit Barbie und Amanda sprechen. Ich habe vermutlich schon einmal gesagt, dass man mit Kamm und Schere in der Hand möglicherweise mehr über die Menschen lernt als an der Uni.» -- «Zu mir hast Du das noch nie gesagt, aber möglich ist alles. Du darfst mit allen Deinen Frauen darüber sprechen, aber vielleicht sind Deine Frauen objektiver, wenn sie nicht wissen, um wen es geht?» -- «Haha, hast Du von Barbie gelernt, wie man das macht?»

Jetzt lachte Veronica spitzbübisch: «Ich habe davon gelesen, ja.», dann grinste sie noch einen Zacken verschmitzter: «Ich glaube, das ist das erste Mal, dass Du nicht protestiert hast, dass ich 'deine Frauen' gesagt habe.» -- «Ich habe es aufgegeben. Wenn ich ehrlich bin, denke ich manchmal selbst an 'meine Frauen', aber ich bin nie sicher, ob ich zwei, sechs oder gar sieben meine.»

Jetzt war Veronica einen Moment lang ganz still, dann leuchteten ihre Augen auf: «Bin ich die siebte? Wirklich?»

Zunächst fiel sie mir um den Hals und verschmuste mich, dann hielt sie inne und fragte zu Peter gewandt: «Was sagst Du dazu? Du wolltest doch, dass ich polyamorös werde.» -- «Ich sage nur, 'poly' schliesst sieben ein. Darf es etwas mehr sein?» -- «Für heute genügen mir auch zwei, dafür so richtige Hengste!»

Damit war jegliche Diskussion abgeschlossen. Veronica hatte beschlossen, sie wolle heute zwei Männer. Wir wussten beide, dass man Veronica nicht widersprechen sollte, wenn es sich vermeiden liess, und hier liess es sich absolut vermeiden. Wir standen beide auf, zogen Veronica zu uns hoch und begannen sie zu begrapschen. Bald wollten wir sie ausziehen. Sie war jedoch der Meinung, sie wolle am anderen Morgen nicht alle Kleider zusammensuchen, und unsere Fragerei 'wo ist meine zweite Socke' könnten wir uns ersparen, wenn wir jetzt alle ins Schlafzimmer gehen würden.

In den beiden Ecken nahe bei der Türe zum Flur standen zwei Stühle. Veronica bedeutete uns, unsere Kleider darauf zu stapeln. Sie schaltete Schmuse-Musik ein und stieg dann auf das Bett, wo sie uns mit einem Strip-Tease erfreute. Peter fragte: «Hätte ich eine Pole-Dance-Stange einbauen sollen?»

Als Antwort bekam er den BH an den Kopf geworfen. Kurz darauf flog das Höschen in meine Richtung und Veronica winkte uns auf unsere Positionen. Sie wollte 'Spit Roast' üben. Dazu nahm sie Peter in den Mund und mich in die Muschi, während sie kniete. Mir bedeutete sie, ich solle sie an der Klitty streicheln und Peter bekam ihre Nippel zwischen die Finger, die er wunschgemäss zwirbelte.

Veronica fühlte sich fünffach verwöhnt und schnurrte wie eine Katze, dann eher wie ein Tiger. Bald wurde es unmöglich, zu erkennen, wer da knurrte und keuchte. Dann musste man schon von spitzen Schreien sprechen und schlussendlich von einem ausbrechenden Vulkan. Dabei hatte sie die ganze Zeit Peter Junior im Mund, konnte also nur gedämpfte Laute von sich geben, aber am Schluss liess sie Peter los, damit sie laut rufen konnte: «Paul, Du wirst heute von mir geduscht! Fuuuuuuuuuuuck! Ich kommeeeee!»

***

Beratung im Stadtpark - Bericht von Paul

«Liebe Amanda, liebe Barbie, ich hätte da mal eine Frage.» -- «Ja, Barbie hast Du ja schon am Telefon gefragt, ob Du uns etwas fragen könntest, was Barbie dann lauthals mit 'wie kannst Du fragen' beantwortet hat, was mich wiederum dazu veranlasst hat, Barbie zu fragen, was Du denn gefragt hättest.»

Während wir in den Park hineingingen, lachten mich die beiden süssen Frauen gründlich aus, oder nur an? Egal, den beiden konnte ich sowieso nicht böse sein und keinen Wunsch abschlagen. Wenn sie nun den Wunsch hatten, sich auf meine Kosten zu amüsieren, so durften sie das gerne tun.

«Jetzt aber raus mit der Frage!» -- «Stellt Euch einen Mann vor, 37 Jahre alt, sieht gut aus, südländischer Typ, schwarze Haare am ganzen Körper, aber nicht zu sehr, so wie ihr das bei mir mögt, also fast wie ich, nur zwei Jahre älter. Zudem eine gute Partie, beruflich erfolgreich, gut verdienend, aber völlig ohne weiblichen Anhang...» -- «fast wie Du! Bis auf das mit dem weiblichen Anhang, denn Du hast ja jetzt sechs Frauen.»

Barbie kugelte sich vor Lachen: «Oder sind es jetzt sieben?».

Amanda lachte natürlich mit. Dann wurde sie aber wieder ernst und fragte: «Hast Du plötzlich einen Bruder bekommen?» -- «Nein, ich bin nicht verwandt mit ihm, auch nicht verschwägert oder so etwas. Ich sagte ja 'stellt euch vor'.» -- «Ja, ja, solche Fragen haben wir Dir vor einiger Zeit auch gestellt, weil wir uns gefragt haben, warum Du noch ohne Anhang bist.» -- «Aber in diesem Fall haben wir einen Hinweis von ihm selbst. Er hat Angst, er müsste eine Frau berühren.»

Jetzt blieben die beiden stehen und guckten ungläubig. Barbie meinte: «Gibt es das? Ist er schwächlich?» -- «Oder ist er ein wiedergeborener buddhistischer Mönch?» -- «Schwächlich ist er nicht. Er treibt sogar richtig Sport, Basketball oder so etwas, aber da muss er nur Männer anfassen. Das mit dem Mönch könnte ja sein, aber wir können ihn das vielleicht nicht so einfach fragen.» -- «Wie äussert sich das denn konkret?»

Unterdessen hatten wir unsere Lieblingsbank beim Springbrunnen erreicht und setzten uns wie üblich hin, ich in der Mitte und in jedem Arm eine 'meiner' Frauen. «Ich selbst war nie dabei, aber Veronica hat mir ihren Cousin so beschrieben: Wenn man ihn bat, einer Frau zu helfen, so zögerte er, falls er die Frau dabei anfassen müsste. Sogar bei Mutter und Schwester sei das zu beobachten gewesen. Lustigerweise hatte er das Problem nie, wenn die Frau seine Cousine Veronica war, mit der er schon im Sandkasten gespielt hat. Mit der älteren Schwester hat er fast nie gespielt.» -- «Aha, wir sprechen also von einem Cousin von Veronica.» -- «Korrekt.»

Ganz in Gedanken versunken überlegten 'meine' Frauen, was sie daraus machen sollten. Beide hatten von ihren Kunden schon ähnliche Geschichten gehört, sogar von Fällen, wo das Problem gelöst werden konnte. Amanda und Barbie bemühten sich, mir zu schildern, was sie von den 'Lösungen' verstanden hatten. Barbie fasste zusammen: «Ein paar der Therapeuten brachten ihre 'Kunden' offenbar dazu, sich an das auslösende Ereignis zu erinnern. Das schien zu helfen, aber es verlangte viel Geduld und jemanden, der das gelernt hatte. In den übrigen erfolgreichen Fällen wurden mit dem 'Kunden' so etwas wie Übungen veranstaltet, die das Problem als Objekt angingen. Der Koch, der Angst vor grossen Pfannen hatte, musste zuerst mit kleinen Pfannen üben, dann mit grösseren, und siehe da, die Angst verschwand.»

Amanda stand überrascht auf: «Könnte es sein, dass man das statt mit Pfannen auch mit Frauen machen könnte? Zwar geht es hier weniger um die Grösse, sondern eher um so etwas wie die 'Bedrohlichkeit'. Wie heisst der schüchterne Mann?» -- «Silvano.» -- «Ok, Silvano findet ja die ihm aus dem Sandkasten bekannte Veronica nicht bedrohlich, aber die Schwester und die Mutter schon. Für ihn ist Veronica gleichsam eine kleine Pfanne, aber Schwester, Mutter und fremde Frauen sind grosse Pfannen.»

Barbie wollte es genau wissen: «Habe ich das richtig verstanden: Die Hand geben ist kein Problem, erst bei etwas wie 'richtig anfassen' oder 'zupacken' wird es schwierig.» -- «So scheint es. Wo die Grenze genau ist, ist mir nicht klar. Veronica hat einmal 'hinaufhelfen' verwendet - das sei ein Problem - und einmal 'aufhelfen' - das sei kein Problem.»

Ich stand auf und hielt Barbie die Hand hin. Sie liess sich aufhelfen. Dabei machte sie einen Schritt auf mich zu. Ich machte unwillkürlich einen Schritt rückwärts, um Barbie genügend Platz zum Aufstehen zu lassen, ohne dabei etwas zu denken, aber Barbie machte eine nachdenkliche Miene. Sie winkte mir, ich soll mich hinsetzen, was ich natürlich sofort tat. Dann lächelte sie mir mit Verschwörermiene zu und gab nun mir die Hand, sie wolle nun mir aufhelfen.

Ich war natürlich gespannt, was sie mit dieser 'Übung' ausprobieren oder andeuten wollte, aber ich machte zunächst einfach mit. Sie machte nicht wie ich einen Schritt rückwärts, sondern blieb steif wie ein Stock stehen und ich stand nun notgedrungen sehr nahe vor ihr, so nahe, dass sie mich jederzeit hätte küssen können, ohne sich noch viel zu bewegen. Amanda, die bisher nur zugeschaut hatte, fragte erfreut: «Hast Du gerade eine Therapie erfunden?» -- «Ich glaube schon. Ich könnte ja anfangs einen kleinen Schritt zurück machen und dann immer mehr einfach stehen bleiben. Das würde vielleicht gar nicht auffallen.»

Jetzt wollten die beiden Frauen plötzlich nach Hause, wo sich unterdessen weitere Mitbewohner im grossen Gemeinschaftsraum eingefunden hatten, die mich nun einzeln begrüssten. Amanda und Barbie 'übergaben' mich gewissermassen an ihre Mitbewohner und verschwanden. Ich war damit beschäftigt, Marc, Jessica, Sofia und Rita zu begrüssen. Vor allem die drei Frauen wollten ausführlich, man kann schon sagen 'handgreiflich' begrüsst werden. Dann trafen auch Lili und Jack ein und natürlich ging die Schmuserei erneut los. Lili war irgendwie in besonderer Stimmung und hätte mich vermutlich am liebsten abgeschleppt.

Ich fragte nun in die Runde: «Sagt mal, könnten wir das auch ganz zivilisiert, wenn wir wollten?» -- «Du meinst, so ganz ohne küssen und grapschen? Nur brav die Hand geben?» -- «Genau.» -- «Warum sollten wir?» -- «Weil ich jemanden mitbringen möchte, der Berührungsängste hat, allerdings nur Frauen gegenüber.» -- «Ein unerfahrener Jüngling also?» -- «Unerfahren dürfte zutreffen, aber jung nicht, sondern sogar etwas älter als ich.»

In diesem Moment rauschten Amanda und Barbie an uns vorbei: «Wir sind gleich zurück!», und schon waren sie verschwunden. Wir hörten ihre Schritte noch auf der Kellertreppe.

Lili meinte: «Ich denke, wir könnten uns schon zurückhalten. Ich würde mir dann eine Hilfsvorstellung zurechtlegen, wir spielten Hofdamen, mit Knicks und so. Das lernt man schliesslich an einer Schauspielschule.»