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Party-WG 05 -- Silvano

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Alle waren der Meinung, sie wären durchaus in der Lage, eine Art Show abzuziehen. Sie wollten aber wissen, wozu. Ich begann es ihnen zu erklären, fügte aber hinzu: «Eigentlich ist es die Idee von Barbie. Sie wird Euch vielleicht noch etwas mehr erklären, wenn die beiden aus dem Keller zurück sind.»

In diesem Moment wurde die Türe zum Treppenhaus aufgestossen und Amanda bat uns: «Haltet bitte mal die Türen offen.»

Amanda und Barbie trugen eine Vorrichtung herein, die an ein Turngerät erinnerte, aber an ein sehr niedriges, wie ich es noch nie gesehen hatte: «Das sei in alten Zeiten dazu verwendet worden, Pferde zu trainieren. Man könne damit die Scheu vor Hindernissen abbauen. Es gibt auch grössere Böcke. Das hier sind die kleinsten.»

Nachdem das Ding in der Mitte des Raumes stand, nahm mich Barbie bei der Hand und half mir auf, wobei sie bewusst nur einen sehr kleinen Schritt zurück machte: «Silvano wird Euch bei diesem Spiel immer wieder aufhelfen. Er wird vermutlich am Anfang einen grossen Schritt zurück machen, um zu vermeiden, dass er Euch berührt. Mit zunehmender Vertrautheit wird sich das geben. Ihr könnt daran direkt ablesen, wie entspannt er ist.»

Barbie führte mich zum einen Ende des Balkens. Ich musste auf den Balken steigen und über diesen zum anderen Ende balancieren, wobei Barbie mich an der Hand führte. Da ich barfuss war, gelang mir das ohne Probleme. Dann wollte Barbie das ebenfalls tun. Wir vertauschten die Rollen. Kein Problem.

Unterdessen hatte Amanda ihre hochhackigen Schuhe geholt und bedeutete mir, ich solle sie über den Balken führen, dessen Oberfläche allerdings nicht eben war, sondern gewölbt. Schliesslich handelte es sich um einen runden Balken, über den das Pferd ja hinwegsteigen oder allenfalls hinwegspringen sollte. Amanda rutschte natürlich auch mal ab, konnte sich aber dank meiner Hand immer wieder fangen.

Die beiden erklärten uns dann ausführlich, was sie sich ausgedacht hatten, und trugen mir auf, Veronica und Peter zu informieren.

***

Eine Party wird geplant - Bericht von Paul

Am Dienstagabend trafen wir uns bei Peter zu Hause. Silvano war ebenfalls dabei. Veronica hatte ihm reinen Wein eingeschenkt, um was es ging. Er wollte mir gegenüber klarmachen, dass er voll dabei war: «Veronica hat mir erzählt, wie ihr Deine Geschichten geholfen haben, eine neue Sicht der Dinge zu entwickeln. Sie hat mir empfohlen, die Geschichte von Markus zu lesen und behauptet, eine Party mit Dir und Deinen Frauen hätte bei ihr eine vergleichbare Wirkung gehabt.»

Ich vermied es, etwas dazu zu sagen, sondern beliess es bei ein paar 'hm' und 'ehem'. Ansonsten schaute ich einfach neugierig und hoffte, dass Silvano von sich aus weitersprechen würde, was auch geschah: «Veronica hat mich auch ausgefragt, wie ich denn sie sehe. Sie hat es zwar vermieden, nach Vergleichen zu fragen, aber ich habe ihr angemerkt, sie wollte eigentlich wissen, was ich an ihr anders finde als an anderen Frauen. Darüber hatte ich nie nachgedacht, aber so langsam wird mir klar, dass ich bei Veronica nie Zweifel hatte, dass sie es nur gut mit mir meint. Mutter hat mir immer gesagt, was ich zu tun hätte, wie ich mich kleiden solle, wie ich mich Frauen gegenüber verhalten solle, und überhaupt war sie für mich der Inbegriff von jemand, der anderen Leuten dauernd Vorschriften machen muss. Das hat natürlich auch damit zu tun, wie sie Vater behandelte. Zudem hatte sie meine Schwester irgendwie angesteckt, aber auf Veronica hatte sie offensichtlich keinen grossen Einfluss. Vielleicht liegt es aber auch ganz einfach daran, dass mir Veronica sowieso immer wie ein Engel vorgekommen ist, der sich immer um das Wohl anderer Menschen kümmert, aber weniger für das eigene Wohl interessiert.»

Peter wollte wissen: «Wie viel hat Dir Veronica schon über die WG erzählt?» -- «Sie hat gesagt, dass wir zwei Männer und sechs Frauen treffen werden, die ausser einem der Männer in dem Haus zusammenleben. Ich wollte dann wissen, wie ich mir 'zusammenleben' vorstellen soll, aber da hat Veronica gekniffen und geheimnisvoll geschmunzelt. Ich kenne sie gut genug, um zu verstehen, dass sie es spannend machen möchte, und ich gönne ihr den Spass. Ihr müsst wissen, ich liebe meine Cousine, denn sie hat mich nie kritisiert und nie herumkommandiert, nicht einmal mit gut gemeinten Ratschlägen genervt.»

Das tönte ja hervorragend. Es wurde Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen, also fragte ich Silvano rund heraus: «Du bist also bereit, ins kalte Wasser zu springen und mitzuspielen?» -- «Noch so gerne. Ich bin zu allen Schandtaten bereit.»

Mehr als die Worte überzeugten mich das zuversichtliche Grinsen auf dem Gesicht von Silvano. Aus Veronica und Peter strahlten zufrieden: «In diesem Fall überbringe ich Dir hochoffiziell die mündliche Einladung für Freitagabend 19 Uhr. Das Passwort heisst 'Geschicklichkeit gewinnt'. Noch ein Wort zur Kleidung: Bitte keine Krawatte oder so etwas, sonst seid Ihr overdressed. Lockere und bequeme Hauskleidung genügt. Eine der Bewohnerinnen hat es mal so ausgedrückt: Gut genug, dass ich notfalls so einkaufen gehen könnte, aber auch schlecht genug, dass ich damit im Garten arbeiten könnte. Dabei könnte ja auch mal etwas kaputt gehen.»

Silvano prustete los. Wir schauten ihn alle etwas verdutzt an. Er klärte uns auf: «Ich musste an die Geschichte mit Markus denken. Da ist ja auch mal etwas kaputt gegangen.»

***

Eine ganz harmlose Party - Bericht von Paul

Diese Party stand also unter dem Motto 'Geschicklichkeit gewinnt'. Dazu passte auch der Schwebebalken, der in der Mitte des zentralen Raumes stand. Zwischen diesem und dem Eingang versammelten sich die Bewohner und die Gäste, etwas anders als hier sonst üblich, nämlich gut bürgerlich bekleidet und sogar mit Schuhen. Der einzige neue Gast war mit Veronica und Peter gekommen: Silvano.

Ich beobachtete 'meine' sechs Frauen, wie sie Silvano so richtig artig begrüssten und anlächelten. Silvano machte eine sehr gute Figur und so ziemlich allen Frauen konnte ich ansehen, dass sie ihn am liebsten hedonistisch begrüsst hätten, aber sie hielten sich brav zurück. Bei Amanda und Barbie konnte ich deutlich sehen, dass sie sich am liebsten auf Silvano gestürzt hätten. Ich kannte die beiden unterdessen gut genug, um zu wissen, auf welche Art Mann die beiden standen. Silvano fehlte zwar der schwarze Bart, aber dafür wirkte er deutlich sportlicher als ich. Die beiden schauten Silvano auf eine Art und Weise an, die ich so interpretierte: Ein Mann zum Rammeln!

Veronica stellte ihren Cousin einer Bewohnerin nach der anderen vor und erzählte Silvano jeweilen etwas über die betreffende Frau und ihre Hobbies, wobei sie jeden Bezug zu Sex vermied, nicht einmal Kampfsport oder so etwas erwähnte. Als Silvano erfuhr, dass Lili gerne kochte, leuchteten seine Augen auf und ich konnte geradezu eine Art durchsichtige Blase sehen, die Silvano um sich und Lili legte. Die beiden begannen sofort Rezepte für italienische Gerichte auszutauschen, zumindest tönte das für mich als Laie so.

Jack trat zu mir und flüsterte: «Da scheinen sich zwei gefunden zu haben. Da könnte man ja direkt eifersüchtig werden! Haha.»

Veronica hatte einige Mühe, Silvano dazu zu bringen, mit ihr weiterzugehen, um auch noch die übrigen Mitbewohnerinnen zu begrüssen, und dann waren da ja auch noch zwei Männer, die Silvano heute zum ersten Mal sah.

Nach dem Abschluss der Vorstellungsrunde erklärte Veronica: «In diesem Hause wird eigentlich fast pausenlos irgendetwas gespielt. Heute ist Barbie dran, ein Spiel zu organisieren. Sie hat zu diesem Zweck dieses alte Mini-Hindernis aus dem Keller geholt und sich Spielregeln ausgedacht, die sie uns nun erklären will.»

Barbie wartete, bis wir uns alle auf die im Kreis angeordneten Stühle gesetzt hatten: «In diesem Haus herrscht fast immer Männermangel. Wir machen aber kein Problem daraus, sondern eine Chance. Wir lassen meistens die Männer gegeneinander spielen. Dabei müssen sie sich dann um uns Frauen kümmern oder gar bemühen. So auch heute. Aber als erstes müssen wir die Reihenfolge auslosen. Amanda, lass doch die Herren schon mal eine Nummer ziehen.»

Amanda ging mit einem Hut von Mann zu Mann und liess jeden einen Zettel ziehen, während Barbie weitersprach: «Der Mann, der dran ist, darf sich irgendeine Frau aussuchen. Paul, Du warst ja beim Probelauf dabei, mach das doch bitte mal vor. Aha, er hat Veronica gewählt und führt sie nun zum Hindernis. Veronica muss nun über den Schwebebalken zur anderen Seite gehen. Paul darf ihr dabei mit einer Hand helfen, sie aber auch nur an der Hand fassen. Oh, bist Du in einem Zirkus aufgewachsen? Veronica geht ja geradezu leichtfüssig über den Schwebebalken. Das ist gut für Paul, denn er hätte jetzt einen Punkt gewonnen und dürfte sich eine andere Frau aussuchen, wenn das nicht bloss eine Demonstration gewesen wäre. Vorher muss er jedoch die Frau noch zu ihrem Platz zurück begleiten. Ja, genau. Dann bedankt er sich noch mit einem angedeuteten Knicks. Sehr schön.»

Alle klatschten und ich setzte mich wieder hin, während Barbie weitermachte: «Fällt die Frau vom Balken, kommt der nächste Mann dran. Sieger ist, wer am meisten Frauen über den Balken bringen konnte. Wer hat den Zettel mit der Nummer Eins gezogen?»

Das war Jack. Er gab sich ehrlich Mühe, aber er wusste nicht, dass sich die Frauen abgesprochen hatten. Er wählte seine Freundin Lili aus, und die machte ihm die Freude, sich ohne Unfall über den Balken führen zu lassen. Dann wollte er ihre Schwester Rita auch über den Balken bringen, aber diese hatte wirklich hohe Hacken angezogen und stellte sich etwas ungeschickt an. Prompt landete ihr linker Fuss nicht vor dem rechten, sondern auf dem Boden. Jack musste sich mit einem Punkt zufrieden geben. Marc ging es ähnlich.

Dann kam Silvano dran. Er ging schnurstracks zu Lili und machte eine ziemlich tiefe Verbeugung, worauf ihm Lili nicht nur ein zuckersüsses Lächeln schenkte, sondern auch ihre Hand gab. Lili schwebte geradezu über den Balken, ebenso Rita, Sofia und Jessica. Amanda stellte sich dann etwas ungeschickt an, aber Silvano hatte immerhin vier Punkte, mehr als jeder andere Mann im Raum, denn auch Peter und ich brachten es nur auf je zwei Punkte.

Ich war als letzter dran gekommen und stellte mich offensichtlich nicht allzu geschickt an, denn Veronica fiel nicht nur einfach vom Balken, sondern auch noch in meine Arme. Ich hatte mich dazu extra so hingestellt, dass ich das Gesicht von Silvano im Blick hatte. Ich war darauf gefasst, so etwas wie Schreck in seinem Gesicht zu lesen, aber da war nichts. Silvano sagte lediglich: «Hoppla! Zum Glück ist meine Cousine eine zierliche Frau.»

Sein Blick schweifte aber sofort zu Lili. Hoffte er etwa, dass ihm Lili in die Arme fallen würde? Lili blinzelte mir zu. Sie hatte verstanden.

Barbie erklärte: «Damit ist diese Runde zu Ende. In der nächsten Runde hat jeder Mann einen Joker. Dieser berechtigt ihn, einer Frau die Schuhe auszuziehen. Allerdings muss er ihr dann auch helfen, die Strümpfe auszuziehen. Erst dann darf er sie über den Balken führen. Barfuss sind die Chancen natürlich besser.»

Wir hatten vereinbart, darauf zu achten, welche Präferenzen Silvano entwickelte. Jack liess daher Lili in Ruhe und wählte Rita, der er genüsslich die Schuhe auszog, den Rock hochfaltete und die halterlosen Strümpfe herunterrollte. Diesmal führte er Rita ohne Zwischenfall über den Balken. Dann wählte er Barbie, die sich nicht sehr geschickt anstellte. Er musste sich mit einem Punkt zufrieden geben. Marc befreite seine Ex Amanda von der Beinbekleidung und ihm tat auch Barbie den Gefallen, brav über den Balken zu tänzeln. Erst Veronica beendete seine Glückssträhne.

Silvano ging ohne Zögern zu Lili und kniete vor sie hin, wie wenn er um ihre Hand anhalten wollte, ja fast etwas flehend, worauf sie ihm einen Fuss hinstreckte. Er entfernte den eleganten hochhackigen Schuh mit einer direkt zartfühlenden Bewegung. Ebenso verfuhren die beiden mit dem anderen Fuss. Nun näherte sich Silvano seiner offensichtlich gerührten küchenmässig seelenverwandten Lili so weit, dass er ihren Rock hochfalten und ihre Strümpfe herunterrollen konnte. Die Szene wirkte auf mich richtig süss. Von Schüchternheit keine Spur. Lili half ihm bewusst ganz wenig. Sie fasste ihren Rock und zog ihn gerade so weit hoch, dass Silvano auf ihr Höschen blicken konnte.

Natürlich schwebte Lili über den Schwebebalken, aber auch Amanda und Rita, die ja bereits barfuss waren, gelangten problemlos und ziemlich rasch auf die andere Seite. Barbie und Veronica musste er etwas langsamer führen, aber auch sie schafften es, nur Sofia nicht. Immerhin, fünf Punkte! Gut gemacht. Alle klatschten und johlten.

Peter befreite Veronica von ihren Schuhen und ich Barbie, aber unsere jeweils zweiten Frauen strauchelten, also mussten wir uns mit je einem Punkt zufrieden geben.

Am Schluss blieb Sofia als einzige Frau mit Schuhen übrig und Barbie verkündete, dass der Sieger nun alle Frauen ausziehen dürfe: «Äh, ich meine natürlich Schuhe und Strümpfe.»

Das folgende Gelächter, in das auch Silvano einstimmte, zeigte, dass die Stimmung im Raum mittlerweile durchaus als ausgelassen gelten konnte. Silvano ging ohne Zögern zu Sofia hin und befreite sie zügig von ihren Schuhen und von ihren Strümpfen. Auch Sofia half mit, den Rocksaum anzuheben. Sie übertrieb dabei sichtlich, so dass für alle klar war, dass Silvano eine ausgezeichnete Aussicht geboten wurde. Als Silvano aufstand, konnten alle deutlich sehen, dass ihn das nicht kalt liess.

Barbie erklärte nun die Spielregeln für die nächste Runde: «Von nun an darf der Mann beide Hände verwenden, also beispielsweise beide Hände der Frau halten. Er muss aber neben der Frau gehen, nicht etwa vor oder hinter ihr. Zudem wird die Zeit gemessen. Bei Punktegleichstand gewinnt der Schnellere. Möchte jemand, dass wir die Reihenfolge neu auslosen?»

Offenbar war das niemandem ein Bedürfnis, also blieb es bei der bisherigen Reihenfolge. Jack führte nacheinander Veronica, Amanda und Barbie über den Balken, während ich die Stoppuhr bediente und die Zeit auf einem Clip-Board notierte. Als nächstes versuchte er, seine Freundin Lili über den Balken zu führen, aber diese hielt Augenkontakt mit Silvano und war auch sonst nicht wirklich aufmerksam. Kurz vor dem Ende des Balkens rutschte sie ab und landete in den Armen von Jack.

Ich konnte sehen, dass Silvano kurz die Augen zusammenkniff, aber dann recht erfreut in die Runde blickte. War er etwa eifersüchtig auf Jack, oder hoffte er, dass Lili auch in seine Arme stürzen würde?

Marc brachte Amanda flott auf die andere Seite, und dann auch Sofia, aber Barbie tat wie wenn sie zwei linke Füsse hätte und landete so auf Marc, dass beide hinfielen. Silvano verzog keine Miene. Für mich war klar, dass ihm Lili deutlich am Herzen lag, aber Barbie durfte tun und lassen, was sie wollte, das war Silvano egal. Plötzlich huschte ein Lächeln über sein Gesicht, wie wenn er eine Erkenntnis gehabt hätte.

Er führte nun Barbie über den Balken, wobei er sich recht dicht links neben die Frau stellte und hinter ihrem Rücken mit seiner rechten Hand nach ihrer Rechten fasste, während seine Linke ihre Linke umschloss. So hatte er Barbie geradezu im Griff und sie konnte recht rasch und sicher über den Balken gehen. Das strahlende Gesicht von Silvano sagte meines Erachtens deutlich 'Marc ist es nicht gelungen, aber mir schon. Ich bin ganz zufrieden mit mir und der Welt.'

Silvano winkte Amanda zu sich und machte mit ihr ziemlich genau das gleiche. In rascher Folge beförderte er auch Sofia, Jessica und Rita über den Balken, wobei er jedes Mal einen etwas lauteren Applaus erntete. Als letzte war Lili dran. Kurz vor dem Ende des Schwebebalkens blieben die beiden stehen und Silvano blickte zu Lili auf, die ja etwas erhöht stand, wie wenn er etwas sagen wollte, sich aber nicht trauen würde.

Lili nahm ihm das ab und tat, was sie in seinen Augen las: Sie sprang vom Balken und voll um den Hals von Silvano, der prompt das Gleichgewicht verlor und mit Lili der Länge nach hinfiel. Lili war darauf gefasst und hatte alles unter Kontrolle. Sie landete so auf Silvano, dass sie ihm 'wie aus Versehen' einen schüchternen Kuss auf die Lippen hauchen konnte. Dann wollte sie sich brav zurückziehen, aber der auf dem Rücken liegende Silvano packte ihren Kopf mit beiden Händen und küsste sie nun richtig.

Silvano verriet mir später, er hätte nie gedacht, dass vier Männer und sechs Frauen so viel Radau machen könnten. Alle klatschten und johlten Beifall, bis die beiden voneinander liessen und aufstanden. Nun verkündete Barbie: «Ich hätte eigentlich Durst. Wollen wir...?»

Barbie sah vor allem Peter und mich an, weil sie wusste, dass nun eigentlich Peter dran wäre, und dann ich. Wir lächelten beide verständnisvoll und Barbie verkündete: «Rita und ich gehen schon mal in den Party-Keller, um die Flaschen aus dem Kühlschrank zu holen. Ihr könnt in zehn Minuten nachkommen und inzwischen einen Spaziergang durch den Garten machen.»

Wir gingen alle möglichst zügig in den Garten, so dass Lili und Silvano zurückblieben. Peter, Veronica und ich gingen knapp vor den beiden her, sahen uns an und waren alle drei zufrieden. Zwischendurch konnten wir hören, wie hinter uns schon wieder von Kochrezepten die Rede war. Lili war offensichtlich mit der italienischen Küchenterminologie vertraut. Ich verstand nur Bahnhof. Ein Blick zu Peter zeigte mir, dass es ihm gleich erging, aber Veronica schien problemlos zu verstehen, wovon die beiden sprachen.

***

Eine relativ harmlose Party - Bericht von Paul

Als wir in den Party-Keller kamen, lief sanfte Schmuse-Musik, zu der man auch langsam tanzen könnte, und auf den Tischchen standen halb gefüllte Sektgläser. Bald hörte man, was Silvano nun auch scherzhaft in Worte kleidete: «Die Amerikaner sagen doch 'much clicking, not much drinking'.»

Veronica antwortete ihm: «Ist ja auch besser, sonst würde man zu rasch betrunken.»

Sie wartete, bis Silvano einmal mit allen angestossen hatte, dann stellte sie sich vor Silvano hin und erklärte: «Man kann das aber auch so machen.»

Sie zeigte ihm nun, wie man mit gekreuzten Gläsern Bruderschaft trinkt. Auch ein Küsschen rechts und links musste dabei sein. «Aber nur mit Frauen. Männer küssen sich untereinander eher nicht.»

Das war in keiner Weise abgesprochen, aber ich fand es sehr geschickt. Bei dieser 'Übung' berührt man sich an einem anderen Körperteil als der Hand, nämlich am Unterarm, am Ellenbogen oder allenfalls am Oberarm, aber nur kurz. Veronica wartete gespannt, was Silvano nun machen würde. Für mich war es keine Überraschung, dass er die Übung sofort mit Lili wiederholte und sie richtig auf die Wangen küsste. Die Frauen geben sich ja üblicherweise mit Luftküssen zufrieden, aber Silvano nicht.

Sehr schön!

Als nächste war Sofia dran, einfach, weil sie am nächsten stand. Auch sie bekam richtige Wangenküsse. Jack bekam zwar ebenfalls eine Arm-Umarmung, aber keine Küsse. Silvano absolvierte den Rest der Runde souverän. Das Experiment von Veronica war ein voller Erfolg. Alle klatschten.

So ermuntert, forderte Veronica Silvano auf, mit ihr zu tanzen, und zwar zuerst voll offen, also ohne jede Berührung. Unsere Vorfahren hätten sich ja geweigert, so etwas 'tanzen' zu nennen, aber etwa 1961 kam ein Tanz namens 'Twist' nach Europa, bei dem man sich nicht anfasste, da man Platz brauchte. In den USA gab es seit den zwanziger Jahren solche Tänze, sie verwendeten aber wie der Twist alle recht schnelle Rhythmen. Veronica schaffte es, die Idee auf langsame Musik zu übertragen. Silvano machte mit, so gut es eben improvisiert ging.

Als Betrachter ergab das ein etwas ungewohntes, fast amüsantes Bild. Die Tänzer winkten sich nur zu, mehr nicht. Dafür konnte man miteinander sprechen. Wir begannen nun alle, mit dieser Idee zu experimentieren. Amanda und Barbie kamen zu mir und fanden, wir könnten das ja auch zu dritt machen, und zwar so, dass ich eine Bewegung vormachte, die sie dann nachzumachen versuchten.