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Pheromon-Therapie 04: Nebenwirkung

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„Puh!" Kai-Uwe gesellte sich zu uns und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd. So hatte er sich eine Rückkehr wohl nicht vorgestellt.

Lisa tanzte alleine weiter. Mein Herz ging auf, als ich sie so sah. Sie bog und wand sich, als würde die Musik flüssig durch ihre Adern rinnen. Ein Bild zum Niederknien. Ein Rundblick zeigte mir, dass die Hälfte aller männlichen Augen auf sie gerichtet war, teilweise erfüllt mit der Bewunderung, die ich auch spürte, teilweise mit blanker Gier.

Da schob sich auch schon ein Kerl an sie heran. Groß und muskelbepackt, sein Shirt im Feinripp-Stil ließ mächtige Bizeps frei. Ebenso Teile von großflächigen Tattoos, die sich wohl über seinen ganzen Oberkörper zogen. Er grinste auf Lisa hinunter und versuchte, ihre Bewegungen aufzugreifen. Das gelang ihm nur unvollkommen. Dann beugte er sich hinunter und rief ihr etwas zu. Sie lachte und tanzte noch aufreizender vor ihm.

Ich atmete tief durch und stellte den Drink weg. Das roch nach Ärger. Körperliche Gewalt war nicht mein bevorzugtes Mittel bei einer Auseinandersetzung, doch der alkoholbefeuerte Groll in meinem Bauch ließ mir keine Wahl. Ich würde meine Familie schützen, koste es, was es wolle.

Misstrauisch verfolgte ich, wie der Typ sich immer enger an Lisa herandrückte. Sie sah interessiert zu ihm auf, reagierte aber ansonsten kaum. Auch nicht, als er beide Hände um ihre Taille legte und sie an sich heranzog. Meine Fäuste ballten sich von selbst.

„Was hast du, Frank?" Ella sah mich an. Sie hatte die Szene nicht verfolgt, sondern sich schreiend mit Kai-Uwe unterhalten.

„Ich muss mal was erledigen", murmelte ich und kam mir vor wie der hoffnungslos unterlegene Cowboy, der sich dennoch aus dem Saloon wagte und dem Revolverhelden auf der Main Street gegenübertrat. Nur: Im Film geschah an dieser Stelle immer ein Wunder und sorgte dafür, dass der Bösewicht den Kürzeren zog. Aber hier?

Da sah ich es. Lisa lachte hell auf. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und rief dem Riesen etwas ins Ohr. Der grinste verständnislos. Im nächsten Moment krümmte er sich zusammen, taumelte zurück, und wankte von dannen. Der Blick, den er seinem gedachten Opfer zuwarf, enthielt nackte Panik.

Meine Tochter lachte noch einmal, aus vollem Hals. Dann streckte sie die Arme in die Luft und hüpfte dermaßen enthemmt los, als hätte man einen Duracell-Hasen an Starkstrom angeschlossen. Sie warf den Kopf hin und her und die Haare flogen genauso um sie wie das Kleidchen um die nackten Schenkel.

Ich lockerte mich und atmete durch. Das Wunder war geschehen. Meine Tochter brauchte mich nicht, erkannte ich. Sie wurde von jemandem beschützt, die sehr viel mächtiger und erfahrener war als ich es je sein würde. Mit Shamkat an ihrer Seite würde ihr nicht einmal etwas geschehen, wenn sie in Reizwäsche auf der Jahresversammlung der Hells Angels aufkreuzen würde. Wahrscheinlich hatte die Dämonin schon römischen Legionären die Nüsse geknackt, wenn die zudringlich wurden.

„Lust auf eine weitere Runde?", blinzelte Ella mich an. Sie hatte von dem Zwischenfall nichts mitbekommen.

„Aber immer!"

Ich zog sie auf die Tanzfläche und ergötze mich an dem wunderbaren Anblick, wie ihre vollen Brüste im Takt wippten. Die Kinder gesellten sich dazu, offenbar nun nicht mehr allzu peinlich berührt von ihren enthemmten Eltern. Ich aalte mich so richtig in dem wohligwarmen Familiengefühl.

Das lenkte nämlich so schön von dem dicken Problem ab, das ich uns mal wieder eingebrockt hatte. Shamkat tat Lisa gut, das musste ich einsehen. Sie hatte unserer schüchternen Larve geholfen, sich in einen Schmetterling mit irisierend bunten Flügeln zu verwandeln. Sie eröffnete neue Welten für das staunende Mädchen. Sogar beruflich: Mit den Erinnerungen der Dämonin aus den zurückliegenden Jahrtausenden würde Lisa eine Blitzkarriere in der Altertumsforschung hinlegen.

Wie sollte ich jetzt nur Pater Emilio abwimmeln, den ich für morgen einbestellt hatte?!

***

XXIII: So 09.10.2022

Es regnete Bindfäden. Ich stand unter dem Vordach der abgelegenen Bushaltestelle und zog die Schultern hoch, fröstelnd. Das lag weniger an der nachmittäglichen Temperatur, als an der Kälte, die in meinen Knochen saß.

Ich selbst hatte den Exorzisten herbeigerufen, aus Sorge um meine Tochter. Doch anscheinend war das voreilig gewesen. Lisa und Shamkat kamen so blendend miteinander aus, dass man fast neidisch darauf werden konnte. Nun musste ich einen verzweifelten Plan entwickeln und mindestens zwanzig Daumen drücken, dass der Schwindel funktionierte. Der einzige hoffnungsvolle Punkt dabei: Frank Metzinger war ein ausgemachter Profi, wenn es um Schwindel ging...

Da rollte ein dunkler BMW heran, fast lautlos. Eine schmale Gestalt stieg aus und kam gemessenen Schrittes auf mich zu. Pater Emilio trug einen breitkrempigen, schwarzen Hut auf dem Kopf. Das erinnerte mich an eine alte Komödie mit Max Rühmann, doch mir war nicht nach Lachen zumute.

„Herr Metzinger." Er blieb vor mir stehen und nickte mir zu.

„Pater." nickte ich zurück und verbarg meine Zweifel.

„Nun? Berichten Sie bitte." Er lächelte knapp. „Was veranlasste Sie zu dem Anruf?"

„Ich -- tatsächlich bin ich mir gar nicht sicher." meinte ich ausweichend. „Es ist nur so, dass meine Frau in letzter Zeit reizbar und launisch ist. Das ist sehr ungewöhnlich, sie war sonst immer sehr ausgeglichen. Und da sie bei unserem letzten Gespräch sagten, ich sollte sie anrufen, falls mir etwas auffällt, da dachte ich..." Ich zuckte vielsagend mit der Schulter.

„Verstehe." Der Pater sah mir forschend in die Augen. Wieder fiel mir die seltsame Farbe seiner Iris auf. Außen schwarz, und innen ein hellbrauner, fast gelber Kreis um die Pupille herum. Auf eine ungreifbare Weise passte das perfekt zu seiner Erscheinung.

„Darf ich fragen, ob sich das sexuelle Verhalten ihrer Frau geändert hat?" fuhr er fort.

Jetzt aber vorsichtig!

„Ja, das könnte man auch so sagen." überlegte ich. „Sie war in letzter Zeit auch im Bett sehr sprunghaft. Manchmal kann sie nicht genug kriegen, und dann will sie wieder überhaupt nichts von mir wissen. Denken Sie, das könnte ein Hinweis sein?"

„Wahrscheinlich schon." Er stütze sein fein gemeißeltes Kinn in eine Hand und dachte nach. „Sie haben wahrscheinlich schon bemerkt, dass es hier nicht um Pheromone und medizinische Dinge geht, oder?"

„Ja", meinte ich zögernd, während meine Gedanken rasten. „Sonst wäre wohl kaum die Kirche daran interessiert. Ihr Fachgebiet ist ja ein anderes."

„Sie sagen es." Er sah mich direkt an und ich kam mir vor wie durchleuchtet. „Unser Fachgebiet ist das Göttliche. Und das Übersinnliche. Glauben sie an Dämonen, Herr Metzinger?"

„Dämonen?" Hoffentlich kam meine Verblüffung echt rüber. „Sie meinen -- echte Dämonen?"

„Die Kirche kämpft seit zweitausend Jahren mit ihren Umtrieben", erklärte er nüchtern. „Satan selbst zeigt sich nie. Er schickt seine Handlanger, um sein böses Werk zu verrichten."

Ich nickte wie eine Marionette an Fäden. Böses Werk, aha. Einen braven Vater zum Inzest verlocken, zum Beispiel. Sehr böse!

„Und -- sie denken, Ella ist... von einem Dämon besessen?", wollte ich wissen, ganz aufgerissene Augen und Erstaunen.

„Die Emanation, um die es gemäß der Liste von Dr. Neuhaus hier geht, ist ein weiblich gepolter Dämon. Sie ist durchaus bekannt für ihre starke sexuelle Energie. Kennen Sie zufällig das Gilgamesch-Epos?"

„N-nein. Sollte ich das?" blinzelte ich.

„Vielleicht." Er lächelte fein. „Dann bekommen Sie vielleicht einen Eindruck, mit welchen Mächten wir es hier zu tun haben."

„Gilgamesch, aha." tat ich ahnungslos. „Und was können Sie da ausrichten, Pater?"

„Hier." Er drückte mir ein kleines Plastikfläschchen in die Hand. „Darin ist ein stark wirkendes Betäubungsmittel. Geben Sie das ihrer Frau, beim Abendessen. Sie wird bald sehr müde werden und einschlafen. Ich komme um Mitternacht, und wir untersuchen sie. Falls ich Spuren einer Emanation finde, kann ich diese wahrscheinlich dazu zwingen, sich zu zeigen, und ihre Frau zu verlassen."

„Gut." nickte ich und steckte das Fläschchen schnell weg, damit er meine Hand nicht zittern sah. „Äh -- wohin gehen diese Dämonen dann eigentlich, wenn man sie ausgetrieben hat?"

„Normalerweise streifen sie umher, auf der Suche nach einem neuen Opfer." erklärte er ernsthaft. „Aber mit ein wenig Glück kann ich sie einfangen."

„Einfangen?"

„Ja. Ich habe in letzter Zeit gewisse Fortschritte in dieser Kunst gemacht."

Er schenkte mir eine kurze, gänsehauterzeugende Grimasse, die wohl ein Lächeln darstellen sollte, und wandte sich ab. Ich blieb stehen und sah ihm nach, bis der BMW im Regen verschwunden war.

Das Fläschchen schien in meiner Hand zu glühen.

***

Ich fand das Haus verlassen vor. Ella war noch bei Andrea, und Lisa mit ein paar Freunden in der Stadt unterwegs. Schnell schwang ich mich an meinen Computer und recherchierte nach Gilgamesch. Nach zwei Minuten hatte ich alles gefunden, und keuchte auf.

Ich fand meine kleine Dämonin unter den Bezeichnungen Šamḫat oder Schamchat, anscheinend altbabylonisch für „die Üppige". Ihre legendäre Tat war, den von den Göttern geschaffenen Naturburschen Enkidu -- so eine Art Mogli, der mit den Tieren lebte -- sieben Tage und sieben Nächte pausenlos im Bett zu verwöhnen. Mit diesem magischen Akt wurde Enkidu zivilisiert, verlor seine Nähe zur Natur und den Tieren, und konnte damit zum Blutsbruder und Vertrauten von Gilgamesch avancieren und mit ihm alle möglichen Heldentaten begehen. Bis ihn die Götter mit einem Fieber schlugen und vernichteten.

Hm. Eine Woche durchgehenden Sex? Das klang absolut nach Shamkat. Ob ich sie danach fragen sollte?

Besser nicht.

***

Kurz vor Mitternacht öffnete ich die Haustür und wartete. Wie erwartet rollte der schwarze BMW auf die Minute exakt vor. Der Regen hatte aufgehört, die Luft war feucht und schwül.

Ich atmete tief durch. Ella lag in ihrem Bett, betäubt von der hoffentlich ungefährlichen Mixtur des Paters. Ein wenig, etwa ein Fünftel, hatte ich abgezweigt, für Lisa. Heute Nacht konnte ich keine zufällig erwachende Tochter gebrauchen, die einem ausgebildeten Exorzisten vor die Füße stolperte. Nicht, wenn ich Shamkat schützen wollte. Wenigstens war Kai-Uwe am Nachmittag schon nach Köln gefahren und damit aus dem Weg. Sein Semester ging am Montag los.

„Guten Abend, Pater." begrüßte ich die Gestalt in der schwarzen Soutane. „Kommen Sie herein."

„Danke." Pater Emilio neigte den Kopf und folgte mir. Ich brachte ihn hinauf in den ersten Stock. Ins Schlafzimmer. Ella lag auf dem Rücken und schnarchte leise vor sich hin.

„Darf ich?" Der Geistliche sah mich fragend an.

„Bitte." Ich wies einladend auf meine Frau, einen Knoten im Magen.

Emilio setzte sich auf die Bettkante neben Ella, und zog die Decke von ihr. Das dünne Nachthemd war hochgerutscht, die Muschi lag im Freien. Ich schluckte, doch ich zwang mich zum Schweigen.

Der Pater schloss die Augen und konzentrierte sich. Dann hielt er seine linke Hand dicht über die Stirn von Ella. Nach drei oder vier Sekunden ging er tiefer, über ihre Kehle. Dann über die Brust. Den Bauch. Die Scham. Ich biss die Zähne zusammen.

„Hm."

Er nahm die Hand weg und überlegte.

„Was haben Sie gespürt?" störte ich ihn absichtlich.

„Sie hatten schon Recht, Herr Metzinger." meinte er abwesend. „Ihre Frau hatte Besuch, ganz eindeutig. Aber sie wurde bereits verlassen."

„Wirklich? Na, das ist doch eine gute Nachricht, oder?" freute ich mich.

Er warf mir einen rätselhaften Blick zu. „Gibt es außer Ihnen noch weitere Personen im Haushalt?" fragte er. „Die Emanation könnte im direkten Umfeld gewechselt haben."

„Nein." winkte ich ab. „Unsere Kinder sind ausgezogen, sie leben nicht mehr hier. Kai-Uwe ist in Kanada, und Lisa in Köln."

„Besuche?" bohrte er nach.

„Nicht, seit Sie das letzte Mal hier waren." log ich und sah ihm treuherzig in die Augen.

„Nachbarn vielleicht? Abweichendes Verhalten?"

Sollte ich ihn auf die Schröders nebenan hetzen? Nein. Besser, er verschwand sofort wieder.

„Nicht, dass ich wüsste." grübelte ich hart. „Aber einen so engen Kontakt haben wir hier in der Straße nicht, ehrlich gesagt."

„Hm."

Er sann noch kurz nach und betrachtete dabei Ellas Blöße so intensiv, dass ich Ärger verspürte. Doch ich beherrschte mich. Er war ein Mann der Kirche, und damit keusch. Hoffentlich. Und wenn ich ganz ehrlich war, gab es nur einen einzigen wirklich Verantwortlichen für diese ganze Misere: Den elenden Schuft Frank Metzinger.

„Also gut. Hier gibt es nichts mehr für mich zu tun." Er erhob sich mit einer alarmierenden Eloquenz in der Bewegung und wandte sich mir zu. Seine durchdringenden Augen fixieren mich.

„Sagen Sie, Pater, könnte denn dieser Dämon in mich gefahren sein?" versuchte ich ihn abzulenken.

„Nein." Er lächelte nicht. „Shamkat sucht sich ausschließlich weibliche Träger. Soweit ich informiert bin, ist es nicht möglich, dass sie in Ihnen ist."

„Gott sei Dank." tat ich erleichtert und plapperte drauflos. „Es ist gut, das zu hören. Ehrlich gesagt habe ich mir schon Sorgen gemacht. Mit sowas hat man ja sonst nichts zu tun..."

„Seien Sie unbesorgt, Herr Metzinger. Aber falls Ihnen noch etwas einfällt, oder sich hier ändern sollte -- rufen Sie mich gerne wieder an. Jederzeit."

„Mache ich." nickte ich aufrichtig. „Vielen Dank, Pater. Es tut mir leid, dass sie umsonst kommen mussten."

„Nichts ist umsonst." Er seufzte. „Die Wege des Herrn sind unergründlich. Und die seiner Gegenspieler ebenso. Immerhin weiß ich jetzt, wohin es Shamkat verschlagen hatte. Ich werde ihre Spur aufnehmen, irgendwann."

„Tun sie das, Pater. Es ist beruhigend zu wissen, dass die Kirche die Menschen schützt." erklärte ich mannhaft, obwohl ich schon vor vielen Jahren ausgetreten war. „Aber sagen Sie: Haben Sie herausbekommen, was diese ganze Aufregung um die Dr. Neuhaus GmbH sollte? Wenn es viele Kunden wie mich gab, dann musste es doch auch viele Dämonen gegeben haben, oder?"

„Das ist richtig. Die meisten davon habe ich verfolgen und ausschalten können." nickte er ruhig.

„Ja -- aber was wollten die denn?" breitete ich die Arme aus. „Die Weltherrschaft, oder so etwas?"

„Vielleicht." Er atmete tief durch. „Die Dämonen sind schwach geworden. Das war ein Versuch, ihre alte Macht zurückzugewinnen."

„Kann das denn passieren?"

„Nein." Er schüttelte beruhigend den Kopf. „Seien Sie versichert: Die Schriftrollen für die Rituale, die zu so etwas nötig wären, liegen seit anderthalb Jahrtausenden sicher verborgen in den tiefsten Katakomben des Vatikans. Nur der Heilige Vater selbst hat Zugriff darauf."

„Dann können wir ja ruhig schlafen." wagte ich ein Lächeln.

„Herr Metzinger." Er deutete ein Nicken an und wandte sich zum Ausgang. Ich brachte ihn an die Tür, und sah den Rücklichtern seines Wagens nach. Als sie in der Dunkelheit verschwunden waren, gestattete ich mir ein abgrundtiefes Durchatmen.

„Danke!" hörte ich da von hinten. Ich fuhr herum. Lisa stand da, im Pyjama, und lächelte unsicher.

„Du schläfst nicht?"

„Nein. Shamkat bemerkte, dass etwas in dem Saft war, und hat mich wachgehalten." Sie schluckte. „Wir hatten schon Angst, dass..."

„Komm her." Ich nahm sie in den Arm. „Ehrlich gesagt wollte ich das ursprünglich auch. Ich wollte meine Tochter befreien. Aber gestern wurde mir klar, dass Shamkat dich schon befreit hat. Da war er aber schon auf dem Weg."

„Wer war das?" Sie erschauerte. „Ich habe ihn nur kurz durchs Fenster gesehen, aber ich hatte solche Angst vor ihm."

„Ein Pater Emilio. Katholische Kirche, Abteilung Exorzismus."

„Puh. Shamkat meint, der Mann hat sie an ihren Oberen erinnert. An Namtaru. Seine Bewegungen."

„Wahrscheinlich sind diese Machtmenschen überall gleich. Oder Machtwesen, genauer gesagt." meinte ich und drückte sie an mich.

„Frank?" Sie sah auf. Das war jetzt Shamkat, spürte ich. „Welche Augen hatte dieser Mann?"

„Schwarz. Mit einem gelben Ring um die Pupillen." antwortete ich. „Wieso?"

Sie versteifte sich und keuchte auf, die Augen geweitet. „Solche Augen hat Namtaru." hauchte sie.

„Du meinst -- Namtaru hat den Pater unter Kontrolle?"

„Ich weiß nicht. Aber ich habe fürchterliche Angst. Mit Namtaru kann ich mich nicht messen. Kein anderer Dämon kann das, glaube ich. Und Menschen ohnehin nicht."

„Nun, wenn er das war, dann konnte ich ihn zumindest täuschen." grinste ich aufmunternd. „Er ist weg, oder?"

Sie sah an mir vorbei.

„Ich muss verschwinden. Morgen." flüsterte sie. „Untertauchen. Ich weiß nicht, wie lange."

„Das heißt -- wir sehen uns erst mal nicht mehr?" Mein Herz verwandelte sich in einen Bleiblock.

„Leider. Aber du weißt, dass ich weg muss, oder? Weg von diesem Wesen. Er hat die Spur gefunden, er wird jeden Stein umdrehen."

Ich atmete tief durch und küsste sie auf die Stirn. „Ja. Bitte entschuldige, dass ich ihn hierhergeholt habe. Ich hätte dir vertrauen sollen. Euch beiden."

„Schon gut." Sie strich über meine Wange. „Es ist ja nichts passiert."

„Was braucht ihr?", ging ich zu den praktischen Dingen über. „Wollt ihr mein Auto? Geld?"

„Ein wenig Geld für den Anfang wäre gut. Das Auto ist zu auffällig", meinte sie nach einer winzigen Bedenkpause, in der sie wohl mit Lisa konferierte. „Wir fahren mit dem Zug nach London. Die Stadt kenne ich schon. Dort werden wir uns für Archäologie und Altertumsforschung einschreiben. Da habe ich ein paar Vorkenntnisse."

„Du kennst London?", wunderte ich mich. „Ich denke, du warst in Böhmen?"

„Ich kenne das London Ende des siebzehnten Jahrhunderts." Sie lächelte mich allerliebst an. „Schon damals die heißeste Stadt auf dem Kontinent. Und das meine ich wörtlich -- ich war beim großen Brand von 1666 dabei."

„London", nickte ich schweren Herzens. „Aber der Pater wird das problemlos herausfinden, oder?"

„Das ist nur die Tarnung. Ich schreibe mich ein, aber studieren werde ich anderswo."

„Gut. Sag es mir nicht, und sonst auch niemand", bat ich sie. „Ich werde dafür sorgen, dass alle an die London-Geschichte glauben."

„Danke Paps." Ein trauriges Lächeln.

„Willst du gleich los? Soll ich dich zum Bahnhof bringen?"

„Nein. Um die Zeit wird noch kein Zug fahren", überlegte sie. „In zwei Stunden vielleicht."

„Gut."

„Und ich weiß auch schon, wofür wir die zwei Stunden nutzen, Paps", strahlte sie mich an.

„Wofür -- oh!" Ich riss die Augen auf. „Äh, warte mal..."

„Das kannst du mir nicht abschlagen, Paps." Ihre Augen waren riesig. „Wer weiß, wann wir uns wiedersehen. Ich möchte mich von euch verabschieden."

„Von euch? Aber..."

Sie packte mich am Arm. Wie betäubt ließ ich mich von ihr ins Schlafzimmer führen. Ella hatte sich nicht gerührt. Sie lag immer noch auf dem Rücken, mit entblößtem Unterleib.

„Schade, dass Mama schläft", meinte Lisa. „Aber wohl auch ganz gut so. Komm."

Sie streifte sich den Pyjama ab und kroch neben ihre Mutter. Dort öffnete sie einladend die Beine und streckte mir die Arme entgegen. Mein Blick ging hin und her zwischen ihrer Muschi und der von Ella, direkt daneben.

Ich musste lachen, es ging nicht anders. Gegen eine Tochter, die in Rekordgeschwindigkeit vom unreifen Mädchen zur Agentin in geheimer Mission mutierte, unterstützt von einem Geistwesen mit unbegrenztem Hunger nach Sex, hatte ich keine Chance.

Sie stieß einen jubelnden Laut aus, als ich mich über sie schob. Eifrig fasste sie nach meinem bereits aufragenden Stab und bettete sich zurecht dafür.

„Jetzt gleich rein?", wunderte ich mich. „Du bist doch noch gar nicht feucht, oder?"

„Ja, genau." Ein Blinzeln. „Shamkat meinte, da spürt man umso mehr. Ganz langsam, Paps."

„Die muss es ja wissen."

Ich nahm sie in die Arme und schob langsam das Becken nach vorne. Meine Eichel drängte die trockenen Lippen auseinander und bohrte sich in Zeitlupe dazwischen. Lisas Pupillen weiteten sich, sie begann zu hecheln. Wir starrten uns in die Augen, während mein Schwanz sich quälend langsam in ihren Leib vordrang. Auf diese Weise erschien mir ihre Scheide noch enger, noch mädchenhafter. Unheilige Wollust pulsierte in meinen Lenden.