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Politisieren geht über Studieren (01)

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Völlig überrumpelt blickte ich sie an, musste ich doch erst einmal verarbeiten, was sie gerade zu mir gesagt hatte: „Was meinst du genau?"

„Dass mich der Anblick von dem Ganzen ziemlich scharf gemacht hat. Wenn ich alt genug wäre, würde ich auf meine Chance warten und mich von deinem Stiefvater durchvögeln lassen. So aber nehme ich das Teil, das sich mir unter deinen Shorts so sehnsüchtig entgegenstreckt."

Während ich noch dabei war, meine Emotionen aus Vorfreude, Nervosität, Empörung und Erregung zu verarbeiten, stand sie auf, ließ die Träger ihres brav aussehenden Kleidchens über ihre Arme gleiten und offenbarte sich mir nur noch in einem gleichfarbigen G-String.

Der Anblick ihrer verhältnismäßig großen, runden Brüste, ihres ansonsten schlanken, nackten Körpers und des Ansatzes ihrer Lustspalte trieben mich in den Wahnsinn. Mein Schwanz pochte wie wild. Ich wollte sie.

Noch bevor ich mich jedoch aufrichten und irgendetwas tun konnte, bewegte sie sich zu mir herüber und kniete sich auf das Bett: „Ausziehen, weg mit dem T-Shirt!", befahl sie mir in einem strengen Ton, sodass ich sogleich Folge leistete und mich vollständig entkleidete.

Mit einem kräftigen Stoß beförderte sie mich wieder flach auf das Bett, bevor sie sich rittlings auf meinen Schoß setzte, meinen Schwanz aus meiner Boxershorts befreite, in ihre Hand nahm, in an ihrer klatschnassen Scheide ansetzte und sich dann langsam auf mir niederließ.

Bevor ich realisiert hatte, was überhaupt geschehen war, steckte ich plötzlich das erste Mal in meinem Leben in einer Frau oder vielmehr einem Mädchen -- und bis heute werde ich das Gefühl nicht vergessen, die Enge, die Nässe und der Anblick ihres bereits ausgeprägten Körpers.

Ganze fünf Minuten dauerte es, bis ich bereits gekommen war und das nur dank größter Anstrengung, genau dies nicht zu tun.

Darauf hin verschwand sie, ohne eine Wort zu sagen. Zunächst wollte ich ihr hinterherlaufen, ließ sie jedoch ihres Weges gehen. Möglicherweise benötigte sie einfach einen Moment für sich.

Als sie nach 20 Minuten immer noch nicht zurückgekehrt war, fing ich tatsächlich an, mir Sorgen um sie zu machen. Gerade als ich jedoch die Suche nach ihr aufnehmen wollte, kehrte sie mit in einem breiten Grinsen in mein Zimmer zurück und setzte sich auf mein Bett.

„Ganz schön versaut, deine Eltern."

„Wie kommst du darauf?"

„Hab mich mal ein wenig in ihrem Schlafzimmer umgesehen: Fesseln, Peitschen, Paddles, Halsbänder, Leinen und noch vieles mehr. Dein Stiefvater scheint deine Mutter wie eine Sklavin zu halten"; stellte sie amüsiert und unverblümt fest.

Zähneknirschend unterdrückte ich eine wütende Antwort, zu sehr wollte ich sie nochmal berühren, in ihr stecken und sie nehmen.

„Manche der Peitschen hörst du bestimmt bis hier oben."

„Wenn ich sie nicht schon im Einsatz gesehen hätte...", murmelte ich vor mich hin, bevor mir Patricias große Augen und breites Grinsen verrieten, was ich gerade gesagt hatte.

„Bitte was?", fragte sie nach, obwohl sie mich klar und deutlich verstanden hatte. Als ich still blieb und wegschaute, ergänzte sie: „Du kleiner Voyeur, du. Na wenn das dein Stiefvater wüsste."

Eigentlich hätte ich vor Scham im Boden versinken müssen, schließlich hatte ich gerade offenbart, meine Mutter und meinen verhassten Stiefvater beim Sex beobachtet zu haben.

Doch das ganze Verhältnis zwischen Patricia und mir und die Surrealität der letzten drei Stunden entfernten mich gedanklich von der Realität.

Patricia unterbrach mich in meinen Gedanken, als sie ergänzend fragte: „Und, war's geil?"

„Das war es", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen. Sie blickte mich mit großen Augen an, doch ich sprach völlig enthemmt: „Klar, das ist meine Mutter, aber ich bin ja nicht scharf auf sie, nur auf den Akt."

„Keine Sorge", erwiderte sie, „vor mir musst du nichts erklären. Ich find's scharf, dass du es zugibst."

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, krabbelte sie auch schon zu mir herüber, griff nach meinem schon wieder halbsteifen Schwanz und masturbierte ihn schnell zu voller Härte.

Bevor ich wusste, wie mir geschieht, saß sie auch schon wieder rittlings auf ihm und hatte ihn tief in sich begraben.

"Du und ich, wir werden viel Spaß haben, denn du wirst genauso brav sein, wie deine Mutter es ist", grinste sie mich an. Sie sollte Recht behalten.

Noch am nächsten Morgen bereitete ich auf ihren Befehl hin ein umfangreiches Frühstück für die Erwachsenen vor und gestand vor gesammelter Mannschaft, dass ich mich bei meinen Eltern erkenntlich zeigen wollte.

Ich tat es zähneknirschend, doch nachdem ich bereits morgens mit Sex geweckt worden war, ließ ich mich zu fast allem überreden.

Patricia und ich vögelten -- nicht nur in meinem Bett, sondern auch im Pool, selbst im Swinger-Bereich und zweimal gar in einer Umkleidekabine, als sie und ich Kleidungsstücke für sie einkaufen gingen.

Sie kannte keine Grenzen und war mindestens genauso oft scharf wie ich. Abends spionierten wir regelmäßig unseren Eltern hinterher. Erstmalig entdeckte ich, wie weitreichend der Swinger-Kreis meiner Mutter und meines Stiefvaters war.

Neben Pia, die in den zwei Wochen noch drei weitere Male die Beine für Dirk spreizte, waren auch die alleinerziehende Mutter von meiner hübschen Klassenkameradin Nadja, die Eltern meines Freundes Patrick, die junge, attraktive Verkäuferin aus dem örtlichen H&M und niemand geringeres als die stellvertretende Bürgermeisterin Teil der Frauen, die sich von meinem Stiefvater begatten ließen.

Es ist nicht so, als würde Ralf nicht zum Zuge kommen, auch er durfte jede der Frauen mal beglücken, doch die Rollen zwischen den beiden Männern waren klar verteilt.

Als wäre dies nicht schon durch das Privileg Dirks auf jede Vagina, einschließlich Tanjas, offensichtlich geworden, kam ein wahrlicher Schockmoment, als mein Stiefvater seinen langjährigen Wegbegleiter dazu aufforderte, das Sperma aufzulecken, welches er gerade auf Tanjas üppigen Brüsten entladen hatte.

Nach einem kurzen Moment der Stille hatte Ralf den Befehl befolgt -- und Patricia wäre neben mir vor Geilheit fast vom Baum gefallen.

Mich persönlich widerte es an, doch ich konnte nicht leugnen, dass der dahinterstehende Dominanz-Aspekt einen ziemlichen Reiz hatte.

Auf mich selbst bezogen wusste ich jedoch nicht, wessen Rolle mir persönlich mehr zusagte. Nie würde ich das Sperma eines anderen Mannes berühren sagte ich mir in diesem Augenblick, sodass ich denklogisch die dominante Rolle einnehmen müsste.

Dass ich dieser eigentlich nicht gewachsen war, zeigte jedoch mein Verhältnis mit Patricia. Obwohl sie in einem prägenden Alter zwei Jahre jünger als ich war, hatte sie mich voll im Griff.

„Stört es dich nicht, deinen Vater so zu sehen?", fragte ich sie kurzerhand mit ernster Stimme.

„Wieso?", erwiderte sie, als hätte ich einen völlig abwegigen Gedankengang geäußert.

„Naja, als Mann von einem anderen Mann derartig degradiert zu werden, ich kann mir nicht vorstellen, dass er es genießt, vor allem nicht, wenn auch noch seine Frau im Spiel ist."

Schon ihr tiefer Seufzer verriet mir, was nun folgen sollte: „Meine Eltern führen, soweit ich das beurteilen kann, eine ziemlich glückliche Ehe. Sie swingen nicht erst seit gestern und mein Vater scheint ziemlich glücklich damit.

Ich habe ihn sogar noch darüber reden gehört, wie sehr er sich darauf freut, endlich mal mit Dirk zu spielen. Es macht ihn glücklich. Dirk ist der dominante, mein Vater ist ihm untergeben und kommt trotzdem nicht zu kurz.

Genauso wie du hier oben sitzt und es genießt, deinem Stiefvater beim Vögeln heißer Frauen zuzuschauen. Wenn du nicht so versessen darauf wärst, ihn scheisse zu finden, würdest du dir eingestehen, dass du gar nicht so viel anders als mein Vater bist und dass du das, was er da unten genießt, vermutlich genauso genießen würdest."

Ich könnte sie umbringen, hier und jetzt, sie einfach von diesem dämlichem Baum stoßen. Doch ich wollte ihr den Triumph nicht gönnen, einen weiteren Nerv bei mir getroffen zu haben.

„Nee, ist nicht so meins", gab ich flapsig zurück. Überzeugt hatte ich damit nicht einmal die Krähe, die uns aus der Baumkrone heraus neugierig beobachtete.

„Naja, ich bin auf jeden Fall wieder scharf, also lass uns ficken gehen."

Die Direktheit ihrer Aussage überraschte mich immer noch, jedoch nicht mehr annähernd so sehr, wie es zu Beginn unseres Verhältnisses der Fall war.

Und so gingen wir wieder in mein Zimmer und vögelten -- wie auch den Rest ihrer Zeit in unserem Hause. Die Tage bestanden daraus zu essen, meinem Stiefvater ein vorbildlicher, gehorsamer Stiefsohn zu sein und Sex mit diesem völlig dreisten Mädchen zu haben, das es darüber hinaus besser als viele andere in unserem Alter verstand, sich vor ihren Eltern und sonstigen Erwachsenen mustergültig zu verhalten und nichts anmerken zu lassen.

Trotz ihrer direkten und provokanten Art, oder vielleicht auch ein wenig deswegen, vergötterte ich sie. Wir hatten Spaß, sexueller und nicht sexueller Art. Noch nie war mein Leben derartig aufregend gewesen.

Sie kannte sogar meine dunklen voyeuristischen Geheimnisse, teilte meinen teilweise merkwürdigen Humor und spornte immer wieder meine Abenteuerlust an.

Wir liebten uns nicht, aber waren nach meiner Auffassung zu guten Freunden geworden, die stets und ständig Sex miteinander hatten. Als der Tag der Abreise gekommen war, war meine Laune entsprechend getrübt gewesen.

Ich malte mir schon Wege aus, auf denen ich sie wiedersehen konnte. Wir verabschiedeten uns freudig, ließen uns jedoch vor den Erwachsenen nicht anmerken, wie gut wir uns verstanden hatten.

In den Stunden zuvor war ein tiefergehendes Gespräch über unsere weitere Zukunft nicht möglich gewesen -- wir hatten gevögelt, bis uns die Geschlechtsteile schmerzten.

Jetzt war sie weg, doch ich hegte große Hoffnungen, zumindest auf digitalem Wege Kontakt mit ihr halten zu können. Diese Hoffnungen wurden jäh zerstört.

Patricia war in ihr altes Leben zurückgekehrt und sämtliche Kontaktversuche meinerseits wurden mit oberflächlichen Antworten bis hin zu gar keinen Rückmeldungen abgespeist.

Und so endete ein Kapitel, das für mich gerade erst begonnen hatte, und mein Leben sollte langsam aber stetig wieder in die langweiligeren Bahnen zurückkehren, in denen es sich vorher befand. Der erhoffte Schub, den mir die Zeit mit Patricia geben sollte, war ausgeblieben.

Nun sitze ich hier, in meinem Zimmer, vor meinem PC, ohne Plan für die nächsten Jahre meines Lebens, ja nicht einmal für die nächsten Wochen -- mit Ausnahme exzessiver Zocker-Orgien, dem Verspeisen möglichst vieler, ungesunder Lebensmittel und dem Aufrechterhalten der Optik im Haus.

Ich weiß, dass in den nächsten Wochen die ein oder andere Party steigt, doch irgendwie fehlt mir der Antrieb. Ich möchte einfach die Ruhe im Haus auskosten, nicht unter Beobachtung zu stehen und meinen Tag völlig frei gestalten zu können.

„Jacob!", hallt die Stimme meiner Mutter aus dem 1. Stock. Schnellen Schrittes eile ich herunter und ahne, worauf sie hinaus will, ohne ein weiteres Wort von ihr zu benötigen, als ich die gepackten Koffer und Taschen sehe.

„Schon erledigt", sage ich zu meiner Mutter, bevor sie mich bitten kann und lade alles in den geräumigen Mercedes-Benz GLE, den sie sich kürzlich zugelegt haben. Als alles an Ort und Stelle ist, kommen wir draußen noch einmal zusammen, bevor sie in Richtung Flughafen fahren.

„Denk' dran, was wir dir gesagt haben", ermahnt mich meine Mutter.

„Natürlich", erwidere ich trocken, „ich wünsche euch einen schönen Urlaub."

„Den werden wir haben", grinst sie in Richtung Dirk und ihre Vorfreude auf die Malediven ist ihr mehr als anzumerken.

„Na dann, lass es dir gut gehen", klopft besagter Dirk mir auf die Schulter. Eine Umarmung meiner Mutter und ein kurzes Abschiedswinken später stehe ich in der großen Eingangshalle des Hauses und lasse einen Seufzer der Erleichterung von mir, als die Haustür ins Schloss fällt.

Endlich allein, endlich frei! Langweilig wie ich manchmal bin, greife ich mir ein paar Schoko Bons, eine Tüte Nacho Chips mit Käse-Sauce, zwei Flaschen Cola und des guten Willens und der Verdauung halber einen Apfel und ziehe mich in mein Dachgeschoss zurück.

Gemütlich platziere ich mich in meinen Chefsessel vor meinen PC und überlege, mit welchem Spiel ich meinen „Zockertag" denn beginnen könnte. Die Auswahl ist breit gefächert und dementsprechend schwierig.

Eines ist jedoch sicher: Ich möchte für mich spielen, heißt alle Optionen, die zu einem gemeinsamen Online-Spiel mit Freunden führen könnten, entfallen.

Noch bevor ich mich der Wonne von stundenlangem Durchzocken hingeben kann, klingelt mein Handy: Tante Heidi ruft an.

„Na Jungspund!", grüßt sie mich in ihrer gewohnt fröhlichen Stimme.

„Hey Tante Heidi!"

„Schon große Partypläne? Oder lädst du dir doch lieber ein nettes Mädel ein? Wenn ja, dann muss ich sie natürlich vorher erstmal kennenlernen!"

„Weder noch, ich lass' es einfach ruhig angehen."

Ein tiefer Seufzer am anderen Ende der Leitung verrät mir, was jetzt kommen wird: „Du musst leben Jacob, LEBEN! Gerade jetzt, da deine Eltern nicht da sind. Wenn du Hilfe beim Verwischen der Spuren brauchst weißt du ja, wo ich wohne."

Ich muss ein wenig schmunzeln. So war sie schon immer gewesen, die liebe Tante Heidi und so sehr manche Familienmitglieder sie für manche Aussage verteufelten, so sehr mag ich sie dafür.

Sicher, sie kann einem manchmal gehörig auf die Nerven gehen, aber alles in allem war sie eine meiner Lieblingsverwandten.

„Wir sehen uns bestimmt mal", versichere ich ihr in freundlichem Ton.

„Na dann: Viel Spaß beim Pläne schmieden."

„Danke!", entgegne ich und lege auf. „Dir viel Spaß beim Vögeln des Gärtners", setze ich hinterher. „Danke!", trällert es mir aus der Leitung entgegen und zu meinem Schock muss ich feststellen, dass ich wohl nicht ganz den richtigen Punkt auf dem Display meines Smartphones getroffen habe.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, hänge ich dieses Mal richtig auf und weiß jetzt schon, dass sie die Geschichte auf der nächsten Familienfeier vor versammelter Mannschaft erzählen wird.

Die Aufmerksamkeit wieder auf meinen PC gerichtet, soll es nun endlich weiter im Programm gehen. Als ich gerade angefangen habe, meine Spiele-Bibliothek zu durchforsten, erregt eine Benachrichtigung aus der politischen Welt meine Aufmerksamkeit: „Neubauer entgleiten bei Lanz die Gesichtszüge".

Ich würde mich nicht als politisch aktiv bezeichnen, man kann froh sein, wenn ich die Kanzlerin und ein paar Minister kenne, doch seit einiger Zeit verfolge ich zumindest ein wenig die „Fridays for future"-Bewegung.

Anfangs habe ich sie, wie wohl die meisten Menschen, überwiegend als Leute angesehen, die sich gerne mal einen freien Tag gönnen wollen.

Doch als ich Luisa Neubauer als zufälliger Zuschauer einer solchen Demonstration erlebt habe, war mein Interesse geweckt. Sicher, sie ist ein hübsches Mädchen, da ist es leicht Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch das war es bei Weitem nicht.

Sie hat etwas Rebellisches an sich, etwas Konfrontatives und das gefiel mir von Anfang an.

Wenngleich natürlich auch Widersprüche in ihrer Logik sind und ich nicht mit jeder ihrer Aussagen übereinstimme, hat sie es doch geschafft, das Feuer in mir zumindest ein wenig zu entfachen.

Amüsiert und zugleich freudig erregt schaue ich mir den Video-Zusammenschnitt an, genieße es, wie sie auf ihre typische Art und Weise ihren Punkt vermittelt.

Natürlich will ich nicht leugnen, dass ich sie auch auf persönlicher Ebene gerne einmal kennenlernen würde, doch angesichts meiner Erfolgsrate mit dem weiblichen Geschlecht gebe ich mich dieser Illusion erst gar nicht hin.

Nachdem auch die politische Bildung für den Tag erledigt ist, bin ich bereit, mich der Realität endgültig zu entziehen und in die virtuelle Welt einzudringen. Noch bevor ich mich jedoch der Spielauswahl widmen kann, vibriert mein Handy.

Mein erster Impuls ist, es zu greifen und nachzuschauen, wer es wohl sein könnte. Dann jedoch denke ich mir: „Zur Hölle damit, ich will von niemandem etwas hören und wenn mit meiner Mutter und meinem Stiefvater etwas schief gelaufen ist, würde ich ohnehin angerufen werden."

Dann vibriert es noch einmal -- und noch einmal. Gegen jede Faser meines Körpers angehend, greife ich doch zu meinem Handy und kann einen leicht genervten Seufzer nicht unterdrücken, als ich drei Nachrichten von meinem Schulfreund Johannes Behrends sehe.

Seitdem wir in der fünften Klasse nebeneinander gesessen haben, sind wir mehr oder weniger miteinander befreundet, sofern man das so nennen kann. Johannes zählte von Beginn an zu den beliebtesten Schülern in unserer Stufe.

Als Sohn eines erfolgreichen Unternehmensberaters und einer Mutter, die nach ihrem Studium der Politikwissenschaften und des Völkerrechts mit zwei sehr beliebten Lehrbüchern in besagten Fächern Erfolg hatte, hat er selbst finanziell ausgesorgt.

Seine Eltern waren, zumindest seitdem ich ihn kenne, geschieden. Obwohl er bei seiner Mutter lebte und lebt, hat er die stärkere Anbindung zu seinem Vater, zu dem er sowohl optisch als auch charakterlich große Parallelen aufweist.

Mit einer Mischung aus Selbstbewusstsein, Narzissmus, Cleverness und daraus resultierend einem fast schon berechnenden Charme waren ihm viele verfallen. Auch wenn er durchaus wusste, kontrovers zu sein, hielten sich die Personen, die sich wirklich gegen ihn stellten, sehr in Grenzen.

Teilweise war dies schlichtweg darin begründet, dass schon seit der fünften Klasse die besten Partys bei ihm stattfanden. Manche trauten sich darüber hinaus einfach nicht, sich ihm entgegenzustellen oder wurden letztendlich von ihm doch wieder zufrieden genug gestellt, um ihm jegliche Unarten zu vergeben.

Zu letzterem Personenkreis zählte ich. Johannes wusste stets, mich gleichermaßen, diplomatisch ausgedrückt, zu irritieren und doch wieder meine Gunst zu erlangen.

Er ist der Typ Mensch, der absolut unzuverlässig ist, sich für nichts wirklich entschuldigt, aber gleichzeitig auch gerade an absoluten Tiefpunkten eine willkommene Ablenkung darstellt -- so etwa, als ich noch ein wenig in meiner Wehmut über Patricia gefangen war und wir neben einem Besuch im Wasserpark mit zwei durchaus nett anzusehenden Mädchen noch in einem sündhaft teuren Restaurant essen waren, natürlich durchweg durch seinen Vater gesponsert.

Ohne den Anriss zu lesen öffne ich die Nachrichten.

„Hey Jacob altes Haus, was macht das Leben? Ich hoffe es ist so gut wie meins, hehe. Hör mal, du hast doch bestimmt ein bisschen free time, oder? Meine Mutter bastelt im Moment an unserer Gartenlaube herum und bräuchte da ein bisschen männliche Hilfe. Wie sieht's aus, kann ich auf dich zählen?"

Nachricht Nummer zwei liest sich dann wie folgt: „Nur zu Erklärung, bin in Italien auf dem Weg in Richtung Sizilien, Liliana wollte mir ihre Familie und deren Heimat zeigen. Du erinnerst dich noch an sie, aus unserer Stufe? 😉"

Die letzte Nachricht ist ein Bild der Rückseite von besagter Liliana, ihrem elegant geschwungenen, schlanken Körper, den langen Beinen, natürlich völlig unbekleidet vor einer Klippe stehend.

Natürlich erinnere ich mich an sie, sie zählte zu den attraktivsten Mädchen der Stufe und war mit ihrer kessen Art eine äußerst polarisierende Figur. Sie passt gut zu Johannes, auch wenn ich nun gerne mit ihm tauschen würde.

Umso mehr tendiere ich dazu, mir irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, um seinen Wunsch abzulehnen, auch wenn ich weiß, dass er ihn vermutlich hartnäckig weiter verfolgen und mich letztendlich überzeugen wird.

Dann schießt mir zusätzlich seine Mutter in den Kopf. Die wenigen Begegnungen, die ich mit Anja Behrends hatte, waren durchweg positiv. Sie ist einfach eine nette, durchaus hübsche Frau, die nicht viele ihrer Gene an ihren Sohn abgegeben zu haben scheint.