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Polyamorie 01

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Wenn es schon zum Sex mit meiner Tochter und meiner Stiefnichte kommen sollte, dann dürften mich keine Fesseln daran hindern, mich bei ihnen zu revanchieren. Ich wollte ihnen dieses himmlische Gefühl zurückzugeben, zumindest soweit ich konnte.

Lisa beugte sich nach rechts. Sie öffnete die Schlaufe an meiner Hand und wickelte sie frei. Augenblicklich spürte ich, das Blut hineinschießen. Sie befreite auch meine linke Hand und beugte sich dabei weit herüber. Dadurch sah ich Lena im Spiegel. Wie vermutet hockte sie über meinem Penis. Nur hatte sie ihn nicht in ihrer Pussy, die war mit ihrem roten Dildo bereits gefüllt, sondern in ihrem Arsch.

In der Sekunde wurde mir alles klar. Darum fühlte es sich so herrlich eng und heiß an. Es machte mich noch geiler, als ich ohnehin schon war. Analverkehr, zudem mit meiner Nichte. Ein bislang unerreichbar scheinender Traum wurde wahr.

Ich schob Lisa von meiner Brust und ergriff in derselben Bewegung Lenas Becken und unterstützte ihr Auf und Ab mit beiden Händen. Ich zog meine Beine heran und richtete mich auf und warf Lena nach vorn über. Ihr Protest verstummte, als sie mit dem Gesicht auf der Matratze landete: „Hey, was ist ...?"

Weiter kam SIE nun nicht, denn ich war bereits hinter ihr in Stellung gegangen, und schob ihr meinen Schwanz bis zum Anschlag in die Rosette. Damit hatte sie nicht gerechnet. Diesmal hatte ich sie überrascht.

„Oooh ... Jaa! Au Auu ... Jaa, Mach ... weiter ... stoß härter ... ich ... komme ... gleich!", winselte Anal-Lena.

Ihr herrlich enges Loch wurde von meinem Schwanz voll ausgefüllt. Ich glitt in sie rein, zog ihn wieder heraus, rammelte wie besessen in ihren geilen Arsch. Sie war gut geschmiert -- und doch presste ihre Rosette meinen Riemen wie ein Schraubstock zusammen.

Der Dildo steckte noch in ihrer Pussy. Weil ich Lena nach vorne geworfen hatte und sie sich mit beiden Händen in das Laken krallte, konnte sie ihn nicht selber benutzen.

„Lisa, nimm den Dildo und besorge es ihrer Pussy!", forderte ich meine Tochter etwas kurzatmig auf.

„Und was ist mit mir?", fragte sie nach.

„Du kommst auch gleich dran", versprach ich ihr. „Jetzt mach schon! Ich komme gleich!"

Lisa griff zwischen meinen Beinen den Dildo und fickte mit gekonnten Stößen Lenas Pussy. Meine Hände umklammerten die schmale Hüfte meines absoluten Lieblingsteufels. Ich zog Lena stärker gegen mich. Gleichzeitig stieß ich meinen Schwanz noch härter in sie hinein. Ihr Winseln klang weinerlich, doch da mussten wir jetzt durch: „Ouhw?... Ouhw?... Ouhw... Aaahhh!"

Ich näherte mich unaufhaltsam dem Orgasmus. Doch Lena sollte mit mir zusammen kommen, das wäre nur fair.

„Mach schon, Lisa! Massiere ihren Kitzler!"

Lisa hockte links neben mir. Fasste von vorne unter Lenas Bauch durch, um ihren Kitzler zu erreichen. Gleichzeitig stieß sie von hinten den Dildo noch tiefer in Lenas Pussy hinein. Ich stemmte meine Knie in die Matratze und fickte Lena wild und hart in den Arsch.

Nach fast endlos andauernden Minuten, die in Wirklichkeit nicht mehr als drei oder vier gewesen sein mussten, war es so weit: Lenas Scheidenwände zogen sich zusammen und ich konnte mich auch nicht länger zurückhalten. Ihr Zucken bewirkte Kontraktionen im Anus. Es löste bei mir den Orgasmus aus. Lisa ließ nicht nach, sie massierte Lenas Perle und stieß weiter mit dem Dildo zu.

Ich ergoss mich in Lenas Rektum und spürte, wie sie kurz erzitterte und anschließend die Spannung verlor. Wir schrien unsere Orgasmen in die Welt, laut und anhaltend. Weitere Male spritzte ich meinen Samen in sie hinein, bis ich schwer atmend über sie fiel und ihren Oberkörper herunterdrückte.

Ich hatte ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Mir war nicht nur warm, ich glühte und der Grund dafür war der Arsch, in dem ich mit meinem Schwanz noch immer steckte. Ich wollte nie wieder aus Lena raus. Es war mein erster Analverkehr.

Lena lag keuchend auf der Matratze. Wie ich atmete sie auch schwer ein und aus. Da bemerkte ich, dass Lisas Hand immer noch in Bewegung war.

„Du kannst damit jetzt aufhören, mein Engel", bat ich. Augenblicklich stoppte sie und sah mich beeindruckt an.

„Das war unglaublich."

Ich legte meinen Arm um sie und zog meinen Engel für einen Kuss heran.

„Ja ... das war unglaublich ... und mega geil!", bestätigte Lena, noch ganz außer Atem. „Und was ist mit mir?", spitze sie die Lippen, neidisch auf Lisas Kuss.

Ich zog meinen Penis aus Lenas Po. Sie gab einen kleinen Schmerzensschrei von sich, dann kippten wir beide zur Seite.

Ich umarmte Lena von hinten und zog Lisa ebenfalls zu uns. Erst erhielt Lena, dann Lisa noch einen zärtlichen Kuss. Ich fühlte mich glücklich, wie lange nicht.

Eine ganze Weile lagen wir zusammen und rangen nach Luft. Meine Gedanken kreisten in dem Moment nicht um verbotenen Sex, Inzest oder so was. Nein, ich hatte gerade den Orgasmus meines Lebens gehabt und dazu noch mit den begehrenswertesten und heißesten Frauen, die ich kannte. Auch wenn beide erst achtzehn Jahre alt waren, sie wussten, was sie wollten und waren darauf versessen, mit mir Sex zu haben.

„Und wann kannst du wieder? Ich will jetzt auch mal", flüsterte Lisa in mein Ohr.

„Ich brauche eine kurze Verschnaufpause, mein Engel. Dieser kleine Teufel hier hat mich total ausgesaugt."

Lena kicherte, drehte sich in meinen Arm und gab mir noch einen Kuss auf die Wange. „Megageil!", säuselte sie mit geschlossenen Augen vor sich hin.

Entspannt und müde kuschelten wir drei uns zusammen ins Bett. Mein Engelchen links und dieser kleine, von mir immer mehr geliebte Teufel rechts von mir. Kurz darauf schliefen wir erschöpft ein und wurden erst wieder durch ein Klingeln an der Tür geweckt.

Kapitel 5 -- Schlechte Nachrichten

Samstag, 15.10.2016, Hannover

Frank

Ich sprang aus dem Bett und zog mir meinen Morgenmantel über. An der Tür rief ich Lena und Lisa zu: „Ihr bleibt hier drin, verstanden?"

Beide blickten verschlafen zu mir auf und nickten, daraufhin kuschelten sie sich dichter zusammen und schliefen weiter. Welch ein Anblick das war. Sie wirkten so unschuldig, dabei hatten Lena und ich uns vorhin fast die Seele aus dem Leib gevögelt. Analverkehr mit dieser 18-Jährigen und dann noch die Pussy meiner Stieftochter geleckt. Ich konnte es immer noch nicht glauben.

Der Eingang war von der Außenbeleuchtung erhellt. Durch die Glasscheibe erkannte ich eine Polizeiuniform. Sofort kam Panik in mir auf. Wie konnten die das so schnell herausbekommen haben? Jetzt war alles aus, ich war aufgeflogen.

Nervös durchatmend zögerte ich, als meine Hand zum Türgriff ging. Geschieht mir recht!, resignierte ich. Dann soll es halt so sein.

Ich schaltete wieder auf den coolen Macho vom Shopping, drückte die Klinke und zog die Tür auf.

„Hallo, gibt es ein Problem?", fragte ich durch den halb geöffneten Eingang.

„Guten Abend! Müller ist mein Name", stellte sich der Polizist vor. „Sind Sie mit Alexander Brandt verwandt?", wollte er wissen.

„Ja, das ist mein Bruder." Mir kam der Gedanke, dass Alex bei einer Kontrolle angehalten sein konnte und womöglich noch Restalkohol bei ihm festgestellt wurde. Leichte Selbstvorwürfe steigen in mir auf. „Warum? Hat er was angestellt?"

„Nein, das nicht, aber ... Darf ich einen Moment reinkommen? Das möchte ich Ihnen nicht an der Tür erklären."

Mein Magen zog sich schlagartig zusammen. Seine Worte deuteten darauf hin, dass etwas Schlimmes passiert war. Ich öffnete die Tür weiter und bat ihn herein. „Ja klar. Kommen Sie doch bitte ins Wohnzimmer."

Der Polizisten setzte sich unaufgefordert auf das Sofa. Es musste so schlimm sein, dass er sich auch setzen musste? Zitternd nahm ich in dem Sessel gegenüber Platz.

Darauf bedacht, meinen Morgenmantel geschlossen zu halten, saß ich vorgebeugt und mit auf meinen Schenkeln gestützten, verschränkten Armen da. Mir war peinlich, dass ich darunter nackt war.

„Nun, wie fange ich es an ...?", rang der Polizist nach Worten. „Es gab heute Morgen einen Unfall auf der A7. In den war das Fahrzeug Ihres Bruders verwickelt."

Ein Schreck fuhr mir in die Glieder. Gut, dass ich schon saß. „Und? Ist ihm etwas passiert? Wurde jemand verletzt? Was ist mit meiner Frau und meiner Schwägerin?", drängte ich.

„Ja ... äh ... Also, das Auto hatte Feuer gefangen und ist komplett ausgebrannt." Sein mitleidiger Blick fuhr mir in die Glieder. „Es tut mir leid, aber die Fahrzeuginsassen haben nicht überlebt."

„Niemand?!", fragte ich schockiert nach. „Auch nicht meine Frau? Aber das kann doch nicht sein. Die wollten doch nur zu einem Festival fahren."

Mir drehte sich alles. Ich brauchte dringend frische Luft. Ich riss die Terrassentür auf. Am Türrahmen gelehnt, inhalierte ich die einströmende kühle Abendluft. Das half auch nicht viel. Ich hatte einen Kloß im Hals, das Gefühl, als hätte mir beim Kick-Boxen einer einen Tritt in den Magen verpasst.

„Entschuldigen sie mich einen Moment", bat ich den Polizisten. „Ich ziehe mich schnell an, bin gleich wieder da. Bitte warten Sie hier."

Ich eilte ins Schlafzimmer. Lena und Lisa saßen aufrecht im Bett und schauten mich mit großen, tränengefüllten Augen an.

„Ich muss mich anziehen", gab ich nur kurz an und schlüpfte in meine Jeans und den Pullover vom Vormittag. Erneut drehte ich mich noch mal um: „Bleibt jetzt bitte hier drin. Es ist etwas Schreckliches passiert. Wir reden hinterher darüber. Okay?" Beide nickten, fingen aber gleichzeitig an zu schluchzen. Offensichtlich hatten sie schon mitbekommen, was los war.

Ich ging wieder zum wartenden Polizisten ins Wohnzimmer zurück. Mir standen selber die Tränen in den Augen. Unterwegs musste ich mich mehrmals räuspern, mein Hals war wie zugeschnürt.

Der Polizist erklärte, dass Alex mit seinem Wagen in einen Benzin-LKW gefahren sei. Er konnte offensichtlich nicht rechtzeitig bremsen und fuhr auf ein Stauende auf. Der Sprit lief aus und fing Feuer. Alex, Tina und Sonja waren im Golf eingeklemmt. Sie konnten nicht mehr gerettet werden.

Der Polizist entschuldigte sich dafür, dass man mich erst jetzt informierte, aber man hatte anhand des Nummernschildes zunächst nur Alex' Adresse herausgefunden. Später, als man bei ihm zu Hause nachfragte, erklärte eine Nachbarin, dass er zu seinem Bruder nach Hannover gefahren sei. Dadurch waren sie erst auf mich gekommen.

„Gibt es noch weitere Verwandte, die informiert werden sollten?", wollte der Polizist wissen.

„Ja, seine Tochter. Sie ist hier bei mir und meiner Tochter geblieben", gab ich an.

„Brauchen Sie ärztlichen oder seelischen Beistand?", fragte er mehr pro forma nach.

„Äh ... ich glaube nein. Das kriege ich irgendwie schon hin."

Ich war nicht sehr religiös. Obwohl Sonja mich jedes Jahr zu Weihnachten in die Kirche schleifte, hatte ich keine Bindung zu unserem Pastor. Ob ich einen Arzt brauchte, wusste ich nicht. Mein Magen zog sich zwar zusammen, aber das war sicherlich kein Fall für den Arzt.

„Es ist bereits spät", setzte der Polizist an. „Ich will nicht weiter stören. Die weiteren Formalitäten können wir morgen oder am Montag klären. Kommen Sie einfach zu uns auf die Wache." Damit überreichte er mir eine Karte mit der Adresse. Er erhob sich, um zu gehen.

Langsam fing ich an zu begreifen. Das Atmen fiel mir schwer. Als ich den Polizisten zur Tür begleitete, kamen mir die Tränen.

An der Tür drehte er sich noch einmal zu mir: „Es tut mir wirklich leid, dass wir uns erst jetzt bei ihnen gemeldet haben." Sein Mitgefühl nahm ich ihn ab, es half mir dennoch nicht.

„Eine Frage habe ich doch noch", fing ich schwer atmend an.

„Ja, fragen sie."

„Wann ist der Unfall ungefähr passiert, ich meine, um wie viel Uhr?"

„Soweit ich weiß, geschah es gegen zehn Uhr, nahe Hamburg."

Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Es war zu dem Zeitpunkt, als ich allein mit dem Wagen beim Geldautomaten war. Warum mir in dem Moment der Text von Meat Loaf in den Sinn kam, konnte ich nicht nachvollziehen, er klang mir in den Ohren. Als er sich verabschiedet hatte und aus der Tür ging, stieg bittere Galle auf. Mir war speiübel. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen den Eingang und summte den Refrain des Liedes: ‚But that was once upon a time, now it's a brand new world. Gimmee the future, gimmee the future, gimmee the future with a modern girl.'

Alles kam mir plötzlich so unwirklich vor. Wut stieg in mir auf. Wut auf mich selbst. In Zeitlupe rutschte ich an dem geschlossenen Türblatt herunter. Ich schlug die Hände vors Gesicht und saß schluchzend auf dem Boden. Mein Leben war ein Fluch, jetzt war ich endgültig alleine. Alex, Tina, Sonja -- Alle meine Verwandten wurden mir genommen. Sonja, meine tolle Frau, die ich so liebte. Alex, mein einziger Bruder, mein einziger Blutsverwandter und Tina, meine Lieblingsschwägerin, alle waren tot.

Ich fühlte mich wie betäubt. Geräusche klangen dumpf, wie unter Wasser. Ich konnte sie nicht zuordnen. Dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Schwerfällig zog ich die Hände vom Gesicht und schaute in die feuchten Augen meiner Tochter. Lisa kniete neben mir. Schweigend nahmen wir uns in den Arm. Hinter ihr stand Lena. Sie hatte auch einen tränengefüllten, verklärten Blick.

Ich drückte Lisa an mich heran und hielt meine Hand nach Lena ausgestreckt. Sofort war auch sie bei mir. Zusammen saßen wir eine ganze Weile auf dem kalten Boden und schluchzten um die Wette.

Nein! Ich war nicht allein. Ich hatte noch Lisa und Lena. Meine Engel brauchten mich jetzt! Beiden lief die Schminke übers Gesicht. Sie wirkten wie surreale Trauermasken. Unglück brachte damals unsere Familie zusammen. Durch ein weiteres Unglück hatten wir sie auf einen Schlag wieder verloren. Es gab nur noch uns Drei!

Wie und wann ich ins Bett gekommen war, weiß ich nicht mehr. Ich war irgendwann darin aufgewacht und fand Lisa und Lena neben mir in Schlaf-Shirts liegen. Auch ich hatte T-Shirt und eine Unterhose an.

Der Zauber vom Vortag war vergangen, als ob es ihn nie gegeben hätte. Ich hatte jetzt andere Sorgen. Ich musste aufstehen, im Kopf klar werden und auf meine beiden Engel achtgeben, sie waren das einzige, was mir noch geblieben war, die einzigen, die für mich noch zählten.

Kapitel 6 -- Alles wird anders

Sonntag, 16.10.2016 -- Freitag, 28.10.2016, Hannover

Frank

Es gab viel zu tun. Die Polizei brauchte weitere Daten von mir, Formalien. Zudem musste die Beisetzung organisiert werden und Behördengänge erledigt. Lena blieb natürlich bei uns wohnen. Sie sah es als ihre Plicht an, Alex Arbeitgeber zu informieren. Sie kannte den Chef persönlich, darum war das Telefonat für sie ein besonders bewegender Moment. Lisa und ich waren an ihrer Seite. Wir stützen sie, als sie fast zusammenbrach. Lena wurde da bewusst, was sie verloren hatte.

Zusammen mussten wir drei uns immer wieder sagen, dass der Tod unserer Lieben keine Strafe für unsere eigene Geilheit und sexuellen Ausschweifungen war. Obwohl der Gedanke jedem von uns kam, schliefen wir weiterhin zu dritt zusammen. Wir lagen eng beieinander, gaben uns aber höchstens einen kleinen Kuss, zum Trost. Sexuell spielte sich nichts mehr zwischen uns ab.

Lisa ging bis zur Beisetzung, die zehn Tagen später geplant war, nicht in die Schule. Da alle drei bereits fast vollständig verbrannt waren, beschlossen wir, sie einäschern zu lassen. Das routinierte Bestattungsunternehmen half uns sehr. Wir brauchten fast nichts selber organisieren.

Gelegentlich gab es Nachfragen per Telefon. Zweimal besuchte uns ein Assistent des Bestatters zu Hause, um Muster zu zeigen. Kränze, Urnen oder so was. Wir ließen alles einfach über uns ergehen. Das war nicht wichtig. Die Menschen, die uns wichtig waren, waren nicht mehr am Leben. Wir vermissten sie und sahen in allem ihre Präsenz. Sonjas Kleidung im Schrank, ihr Parfüm auf der Ablage im Badezimmer. Am schlimmsten waren die unbewussten Momente. Die, in denen man vergaß, dass sie nicht mehr da waren. Wenn man sie in einem anderen Raum wähnte oder ihnen etwas zeigen oder sagen wollte, bis es einem plötzlich wieder einfiel.

So fand ich Lisa weinend auf dem Boden im Schlafzimmer, als sie Sonjas lange vermisste Sonnenbrille wiedergefunden hatte. Sie lief laut nach ihr rufend die Treppe hinunter und wollte sie ihr zeigen. Doch im nächsten Moment erstarb ihre Freude und ein markerschütternder Schrei gelte durchs Haus. Lena und ich liefen sofort zu ihr, doch trösten konnten wir sie zunächst nicht.

Seitdem lief Lisa selber ständig mit der dunklen Brille herum, auch im Haus.

Nach der Beisetzung, auf einem Friedhof in der Nähe, wollten Lena und ich nach Nürnberg fahren, um ihre Sachen aus der alten Wohnung zu holen und den Haushalt aufzulösen. Die Nachbarn kümmerten sich solange um die Post. Sie sollten uns bei Bedarf informieren.

Wie selbstverständlich trugen wir in der Trauerphase dunkle Kleidung. Lena teilte sich die schwarze Kleidung mit Lisa oder ich kaufte ihr auch gleich welche mit, wenn ihre Cousine etwas Neues brauchte. Lena stand Schwarz. Sie sah nach wie vor toll darin aus. Lediglich der kleine rote Farbtupfer von vorher fehlte.

Bei Lisa bewirkte der Tod ihrer Mutter eine auffällige Veränderung. Sie zog sich tagsüber meist mit Lena in ihr Zimmer zurück und wirkte sehr nachdenklich. Selten sagte sie etwas und wenn, dann waren ihre Sätze kurz und voller Sarkasmus. Darüber hinaus schnitt sie sich die langen Haare schulterlang ab und färbte die Spitzen schwarz ein.

Für Lena richtete ich das Gästezimmer her. In Zukunft würden so schnell keine Verwandten mehr zu Besuch kommen. Bei dem Gedanken stieg in mir Wut auf mich selbst auf. Ich fühlte mich für ihren Tod mitverantwortlich. Wenn ich doch Alex nicht so viel Alkohol am Vorabend gegeben hätte, hätte er vielleicht noch reagieren können und der Unfall wäre nicht passiert.

Lena war nicht mehr der Wirbelwind, der mir von der Treppe um den Hals gesprungen war oder so neugierig, wie der kleine Teufel, der zu mir in die Dusche stieg. Ich wollte beide mal wieder lächeln sehen, doch das fiel mir selber auch schwer.

Wie ich hatte jeder von uns mit dem Verlust der geliebten Menschen zu kämpfen.

Ein paar Tagen später brachte ich Lena ein paar gewaschene Klamotten aufs Zimmer, da fand ich sie alleine auf ihrem Bett. Vom Weinen hatte sie rote Augenränder. Sie wischte sich über das Gesicht und kniff die Lippen zusammen. Ich setzte mich neben sie auf die Bettkante und streichelte über ihren Kopf.

„Das wird schon wieder. Es ist schrecklich, doch wir haben ja noch uns. Wir müssen jetzt zusammenhalten, dann erkennen wir, was uns geblieben ist." Die Sätze flossen aus meinem Mund, wie allgemeines Blabla, nur Floskeln, die man von jedem hörte.

Lena setzte sich auf und nahm mich in den Arm. „Danke, dass du mich hier wohnen lässt." Nach einem Blick auf dem Wäschestapel ergänzte sie: „Danke für alles!"

„Du brauchst dich nicht bedanken, das ist doch selbstverständlich", entgegnete ich mit einer weiteren Phrase.

„Das will ich aber", schluchzte sie. „Bei Alex habe ich es nie gemacht. Und jetzt kann ich es nicht mehr." Lena heulte auf.

„Shhh, schon gut", beruhigte ich sie. „Er hat es mit Sicherheit gewusst, auch ohne, dass du es ihm gesagt hast."

„Glaubst du?", fragte sie mich.

„Das weiß ich", versicherte ich ihr. „Als wir am letzten Abend zusammensaßen, sagte er mir, dass ich gut auf seinen kleinen Teufel aufpassen sollte, wenn sie nicht da wären." Lena drückte sich von meiner Schulter und schniefte. „Alex und deine Mutter haben dich mit Sicherheit auch so lieb gehabt wie ich dich", gestand ich ihr.

„Ich liebe dich auch. Ohne dich wüsste ich nicht, wie es weitergehen sollte."

„Darüber sollten wir uns auch mal unterhalten. Du bleibst bei uns natürlich wohnen. Aber was beabsichtigst du in Zukunft zu machen? Beruflich, meine ich."

Lena schüttelte den Kopf: „Das weiß ich jetzt noch nicht. Jedenfalls kein Praktikum im Elektro-Markt."

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