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Prosperos Revier

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Wir hatten das Gespräch ja aufgrund der späten Stunde am Vorabend abgebrochen. Daher ging ich eigentlich davon aus, dass wir dort wieder ansetzen würden. Es kam zunächst ganz anders. Wir streichelten und küssten uns, unablässig. Es war sehr warm an diesem Tag gewesen, bestimmt knapp unter dreißig Grad, entsprechend luftig gekleidet war Cindy erschienen.

Sie trug ein leichtes Sommerkleid, und war, obwohl ich mir beim Vorabend nicht mehr hundertprozentig sicher war, zum ersten Mal völlig ungeschminkt. Was ihrer Schönheit keinen Abbruch tat. Passend zur Wärme des Tages wurden auch unsere Küsse nach kurzer Zeit etwas hitziger und animierter.

Immer noch meist zärtlich, aber fallweise begannen sie nur so, und steigerten sich in absoluter Selbstverständlichkeit dicht bis an die Grenze zur Leidenschaft. Das hatte bei mir schon spürbare, und, da ich meine über alles geliebte Trainingshose trug, bald sichtbare Auswirkungen. Nach einem dieser animierten Küssen suchte Cindy meine Hand.

Die auf meinen Oberschenkeln ruhte, nachdem wir unsere immer noch recht sanfte Umklammerung gelöst hatten. Fand und sah sie dort, aber eben auch, was sich bei mir etwas darüber abspielte. Ich folgte ihrem Blick, und hatte für einen Moment Angst, dass meine körperliche Reaktion sie verunsichern, oder abschrecken würde.

Ihr Kopf drehte sich mir ganz langsam zu. Ihr Blick war schwer zu deuten, aber schien weder erschrocken noch empört, eher verständnisvoll und vielleicht sogar leicht erfreut. Sie schien einen Moment zu überlegen. Dann nahm sie meine Hand und legte sie an ihre rechte Brust. Wartete auf meine Reaktion, ob ich das Angebot richtig verstand.

Ich strich sanft über den weichen Stoff ihres Kleides, in einer Mischung aus Ehrfurcht und Faszination, sah an ihren entspannten Gesichtszügen, dass ich genau das tat, was sie sich wünschte, nämlich einfach nur die Zärtlichkeit und Berührungen auf ihren Körper auszudehnen, nachdem wir uns beide zuvor nur auf Hände, Arme und Gesicht beschränkt hatten.

Zeichnete die Wölbung ihres Busens mit meinen Fingerspitzen nach, fühlte deutlich ihre Brustwarze, die leicht verhärtet sein musste. Ließ meine Finger in ihren Ausschnitt gleiten, langsam, ruhig, immer noch darauf bedacht, jede negative Reaktion sofort auf ihrem Gesicht abzulesen. Eigentlich wie bei meiner allerersten Freundin, wo ich ebenfalls recht verunsichert gewesen war.

Fühlte ihre zarte nackte Haut, strich hauchzart darüber, gelangte zum Brustansatz, wo mich der Stoff ihres BHs zunächst stoppte. Sie schloss die Augen, als ich wieder ihre nun deutlich spürbare Brustwarze auf dem seidigen Material ihres Büstenhalters nachzeichnete. Gleichzeitig fühlte ich ihre Hand, die sich unter meinem T-Shirt einfand, vom Bauch her ruhig höherglitt.

Zu meinem Rücken wanderte, streichelte, ständig in Bewegung blieb. Sie öffnete ihre Augen wieder und bot mir ihre Lippen zum Kuss, lehnte sich weiter in meinen Körper hinein, und auch ich ließ meine Hand auf ihrem Rücken gleiten, während unsere Zungen zärtlich miteinander spielten.

Sie löste den Kuss, zog sich ein Stück zurück, kaute kurz unentschlossen auf ihrer Unterlippe, und schien dann ihre Entscheidung gefunden zu haben. Ihre Hand verschwand aus meinem T-Shirt, und meine bekam plötzlich wesentlich mehr Platz, als sie den Reißverschluss ihres Kleids öffnete.

Es von ihren Schultern streifte, es dann bis zu den Hüften fallen ließ. Noch einmal kurz zögerte, dann hinter sich griff und ihren BH öffnete. Mich auffordernd anlächelte, um den Rest des angebotenen Geschenks nun selbst auszupacken. Einer Aufforderung, der ich mit stockendem Atem und einer fast kindlichen Scheu nachkam.

Oh mein Gott. Ich war bei meinen vorherigen Partnerinnen durchaus von wohlgeformten Brüsten optisch verwöhnt worden. Diese alles andere als kleinen Wunderwerke stellten allerdings alle vorherigen in den Schatten.

Ich richtete mich auf, um nun mit beiden Händen diese und die mir offerierte nackte Haut streichelnd verwöhnen zu können. Ihr leicht amüsiertes Lächeln machte mich darauf aufmerksam, dass mein Gesichtsausdruck, dominiert durch meinen hängenden Unterkiefer, wohl durchaus belustigend wirkte.

Nur einen Moment, dann genoss sie in vollen Zügen meine explorierenden Hände und Fingerkuppen. Die sich lange an ihren Wunderwerken der Natur ergötzten, aber nicht nur. Ihren gesamten Oberkörper mit einbezog, ihre Arme, Schultern, Hüften und schließlich auch die sanfte Wölbung ihres Bauchs, noch halb vom Kleid bedeckt, aber problemlos erreichbar.

Vielleicht auch tiefere Regionen, aber ich verstand intuitiv, dass dies die für den Moment gesteckte Grenze war. Sie kehrte nun ebenfalls kurz unter mein T-Shirt zurück, um es dann am Saum zu packen und über meinen Kopf zu ziehen. Erwiderte nun mein Streicheln, erzeugte Wonnegefühle in mir, wie ich sie nicht für möglich gehalten hatte.

Wir unterbrachen nicht, sondern ergänzten unsere forschenden Liebkosungen durch zärtliche Küsse, die nun wieder auf dem entspannten und ruhigen Niveau verharrten, erst nach langer Zeit etwas intensiver wurden, als sie mich auf den Rücken drückte und auf mich kletterte. Nur kurz, und dann einfach nur auf mir ruhte, den Nachhall dieses vorzüglichen zärtlichen Austauschs genießend.

Diesmal war ich es, der die andächtige Stille und den Zauber des Moments durchbrechen musste, weil die Natur rief. Durch ihren auf mir ruhenden Körper laut genug, dass ich den Ruf nicht lange ignorieren konnte. Als ich aus dem Badezimmer kam, sah ich gleichzeitig Prospero aus der Küche stolzieren.

Er sah sich zu mir um und strich mir sofort um die Beine. Geleitete mich dann zurück ins Wohnzimmer. Wo Cindy nun aufrecht saß, und uns beiden schmunzelnd entgegensah. Weiterhin keinen Grund gesehen hatte, oder jetzt sah, ihren BH und das Kleid wieder anzuziehen, wie ich mit stiller Freude zur Kenntnis nahm.

Zu meiner Überraschung blieb Prospero vor dem Sofa stehen, und setzte sich zunächst wie eine Statue auf.

"Was hat er?"

"Er möchte wissen, ob er willkommen ist, oder ob wir unsere Ruhe haben möchten. Er ist da sehr feinfühlig, weißt du."

"Wow, dieser Kater hört nicht auf, mich zu verblüffen. Also, mich würde er nicht stören."

"Gut. Komm ruhig, Dicker."

Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Nun legte Cindy allerdings doch wieder ihren BH an, und zog ihr Kleid hoch, während Prospero sich schon einmal auf meinem Schoss ablegte und kraulen ließ.

"Enttäuscht?", schmunzelte sie.

"Nein. Das war ohnehin alles völlig unerwartet, und absolut spektakulär, wenn ich das mal so sagen darf. Wie deine Schönheit insgesamt ist."

"Wobei es dir meine Brüste wohl besonders angetan haben. Das war kaum zu übersehen. Du hast total süß ausgesehen, wie ein kleiner Junge, der seine erste Eisenbahn an Weihnachten ausgepackt hat."

"Soweit ich mich erinnern kann, war dieser Anblick eben erheblich beeindruckender. Aber ja, das Gefühl hatte gewisse Ähnlichkeiten. Vielleicht mag dir als Zukunftsperspektive mitgegeben werden, dass ich mich mit der viele, viele Stunden und mit wachsender Begeisterung beschäftigt habe."

"Das magst du auch gerne mit deinen neuen Spielzeugen tun. Vor allem weil du so vorsichtig und liebevoll damit umgegangen bist."

"Kein Wunder, auch das war Liebe auf den ersten Blick."

"So fühlte sich das tatsächlich auch an. Gut, auch da sollten wir völlig offen sein. Es war ein Test. Den du mit fliegenden Fahnen bestanden hast, nebenbei."

"Ein Test?"

"Wie du auf mich und meine Wünsche eingehst. Die hast du nicht nur erkannt und respektiert, sondern so wundervoll übererfüllt, dass mir jetzt immer noch wohlige Schauer den Rücken runterlaufen. Du bist bei weitem der zärtlichste und einfühlsamste Mann, der mir je begegnet ist. Was ich geahnt und erhofft habe, sonst hätte ich diesen Test auch niemals in dieser Form gewagt."

"Das ist doch selbstverständlich, dass..."

"Nein, das ist es nicht. Du warst erregt, und hast trotzdem nicht versucht, zu lenken, in eine bestimmte Richtung zu steuern. Wo ich noch nicht hinwollte. Auch damit unterscheidest du dich von allen Männern, mit denen ich vorher zusammen war."

"Es war doch einfach wundervoll, wie es war. In sich perfekt. Ich denke, so ungewöhnlich ist das nun wieder auch nicht, dass man eben das genießt, und nicht an irgendwas anderes dabei denkt."

"Ich will nicht ausschließen, dass ich einfach nur mit meinen vorherigen Partnern Pech gehabt habe, aber ich habe dies bei einem Mann wirklich noch nicht vorher erlebt."

"Prospero, sag du doch mal was. Wir Männer sind doch eigentlich heutzutage eher so, oder?"

Typisch, du denkst, deinen Beitrag hast du bereits damit geleistet, dass du uns zusammengebracht hast. Hast ja Recht. Kleiner Schmusekater.

"Du missverstehst das als Kompliment. Ich gebe einfach nur meiner Freude Ausdruck, dass du bist, wie du bist. Dass ich dir vertrauen kann. Das macht dich nicht zu einem besseren Mann, wobei ich da Wertungen ohnehin fehl am Platz finde, aber zu dem Mann, den ich mir immer gewünscht habe. Mit dem ich auch meine Sexualität so ausleben kann, wie ich mir das wünsche."

"Ich hoffe, da steht dir keine Enttäuschung ins Haus, aber ich will mein Möglichstes tun."

"Ist es dir unangenehm darüber zu reden?"

"Nein, wieso? Du kannst mir auch gerne sagen, was du möchtest, was du besonders gern magst, aber auch wenn ich etwas tue, was du nicht so gut findest. Oder nicht so, wie du es magst. Ich bin da kritikfähig, fühle mich nicht in meinem Mannesstolz verletzt, also gerne immer frisch von der Leber reden, wenn ich mich blöde anstelle. Wenn es Sachen gibt, die du immer mal probieren wolltest, auch das. Ich hatte dir ja kurz gestern von meiner letzten Affäre mit Tanja erzählt. Sie war diesbezüglich absolut offen, und recht... nun, experimentierfreudig. Das hat unsere Geschichte, von allen offensichtlichen anderen Mankos und Problemen abgesehen, durchaus vital und für beide weitestgehend befriedigend gestaltet."

"Da bin ich ganz ehrlich, mir ist das bislang eher schwergefallen, meine Wünsche zu artikulieren, oder manchmal einfach nur verständlich rüberzubringen. Aber auch da habe ich schon jetzt das Gefühl, dass das mit dir ganz anders sein könnte."

"Ich habe auch das Gefühl, dass wir dort sehr gut miteinander klarkommen werden."

Sie dachte einen Moment nach, seufzte dann, und gab sich sichtbar einen Ruck.

"Gut. So abstrakt klingt das alles schön und einfach und wunderbar. Aber weil mir das wirklich wichtig ist, erzähle ich dir jetzt von René. Was wirklich bei uns los war. Erst einmal, damit du das verstehen kannst, er ist im Grunde eine sehr starke Persönlichkeit, selbstbewusst, intelligent und auch nach eigenem Verständnis sehr gefühlvoll. Was du mir eben gesagt hast, habe ich in abgewandelter Form von ihm ebenfalls zu Beginn unserer Beziehung zu hören bekommen. Etwas mehr von seinem speziellen Selbstbewusstsein gefärbt, aber im Kern gleich."

"Speziellem Selbstbewusstsein?"

"Er hielt sich für einen großartigen Liebhaber, hat das wohl oft genug in früheren Beziehungen zu hören bekommen, und zog... nun, einen großen Teil aus seiner Fähigkeit... oder sagen wir es einfach: seiner Potenz. Mit anderen Worten, er hatte keine Probleme, ihn vier oder fünfmal in der Nacht hochzubekommen."

Ups. Holla. Damit würde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht dienen können.

"Andere Frauen mag das beeindruckt haben, oder ausgereicht. Aber mich... konnte er so nicht zufriedenstellen."

Oh? Langsam sah ich meine Felle davonschwimmen.

"Das hing einfach damit zusammen, dass ich eine ganze Zeit brauche, um warm zu werden, auf Touren zu kommen, verstehst du? In fünf bis zehn Minuten komme ich wirklich nur in Ausnahmefällen zum Höhepunkt. Also war für mich vier- bis fünfmal beackert zu werden, denn so fühlte sich das meist an, vier- bis fünfmal Frustration. Am Anfang hatte es mich fast nicht gestört, eben weil ich so schrecklich verliebt war, und es dennoch schön war, mit ihm zu schlafen. Und er sich dann auch noch die Mühe machte, mich hinterher anderweitig zum Höhepunkt zu bringen."

Okay...

"Selbst seine dummen Sprüche dazu, ich wäre ja wohl das absolut geile Luder, die einfach nicht genug kriegen konnte, habe ich geschluckt. Wie gesagt, am Anfang habe ich ihm tatsächlich nicht gesagt, wie unbefriedigend die Geschichte für mich war. Dabei habe ich nicht mal einen Orgasmus vorgetäuscht, oder sowas, er schien irgendwie davon auszugehen, dass ich ganz selbstverständlich irgendwann gekommen war, ohne dass es zu merken war. Ich glaube, dieser merkwürdige Stolz, den er da hatte, hat mich davon abgehalten, es rechtzeitig zu thematisieren. Ich wusste ganz genau, dass ihn jede Äußerung von mir verletzt hätte, oder dass er sich dadurch unter Druck gesetzt fühlen würde."

"Aber irgendwann hast du es getan."

"Ja, nach fast zwei Jahren. Da ging es einfach nicht mehr, weil ich unseren Verkehr nicht mehr nur unbefriedigend, sondern fast schon als lästig empfand. Ich ihn einfach nur machen ließ, damit er seinen Spaß hatte, und hoffte, dass er mir dann noch irgendwie auf andere Weise weiterhalf. Das klingt jetzt alles sehr krass, aber ich habe ihn wirklich geliebt, und es war mir natürlich ganz wichtig, dass er auch in dieser Beziehung erfüllt und zufrieden war. Vielleicht hätte ich es noch so für eine ganze Zeit weiterlaufen lassen, aber... er hat es dann doch mitbekommen. Und gefragt, was los sei, warum ich denn plötzlich nicht mehr so viel Spaß an der Sache hatte."

Oje. Ich konnte mir ungefähr vorstellen, wie er das aufgenommen hatte.

"Erst wollte ich ihn tatsächlich noch schonen, aber dann... habe ich ihm doch erklärt, was wirklich Sache ist. Und dass es die ganze Zeit über so für mich war. Er fing nämlich kurz davor damit an, mit Ideen zu kommen, wie wir unser Sexualleben 'aufpeppen' könnten, wie er sich ausdrückte. Dazu später mehr. Ich habe wirklich versucht, es ihm jetzt wie dir vernünftig zu erklären. Das ist überhaupt nicht angekommen. Alles, was er rausgehört hat, war, was du da abziehst, ist nicht genug. Du bist nicht der tolle Liebhaber, für den du dich hältst."

"Das hat ihm wehgetan."

"Das ist eine Untertreibung. Es hat ihn zutiefst verletzt, erschüttert, sein ganzes Selbstbild zerschossen. Aber... das muss ich jetzt auch sagen, er hat sich danach Mühe gegeben, das Ganze zu verlängern. Das machte alles nur noch viel schlimmer. Weil er trotzdem oft scheiterte. Es mit den falschen Mitteln probierte. Es auch nicht wirklich zulassen konnte, wenn ich mal die Kontrolle übernahm. Er sich wirklich immer so extrem unter Druck setzte, dass es nun für beide frustrierend wurde. Es ihm dann zu allem Überfluss auch noch ab und zu passierte, dass er beim Versuch, sich abzulenken, um seinen Höhepunkt heraus zu zögern, schlaff wurde. Oder gar nicht richtig hart."

Oh Scheiße.

"Er hatte vorher schon gern und viel getrunken. Was mich etwas gestört hatte, aber ich tolerierte es. Ab und zu war es tatsächlich genau das, was mich abturnte. Wenn er eben halb oder völlig besoffen auf mir rumturnte. Es wurde schlimmer. Wenn er nachhause kam, ging er als erstes an seine Bierkiste und hatte meist bis zum Essen schon drei, vier Bier weg. Jeden Tag. Am Wochenende fing er oft schon morgens an. Ich sprach ihn selbstverständlich darauf an, aber das ging meistens nach hinten los. Er sah, oder konnte auch nicht einsehen, dass er langsam ein echtes Problem hatte, und vielleicht Hilfe brauchte. Das passte wieder nicht zu seinem Selbstbild."

"Es ist sicher schwer, sich einzugestehen, dass die Gewohnheit in Sucht umgeschlagen ist."

"Ja. Ich bin ganz ehrlich, ich habe ihn nicht immer richtig angesprochen. Und nicht immer richtig reagiert. Ich war außer mir vor Sorge, und habe oft versucht, ihn wachzurütteln. Das Gegenteil damit erreicht. Nämlich, dass er sich richtig die Kante gegeben hat. Unsere Streite eskalierten. Ich hätte ihm vorher nie zugetraut, dass er mich schlagen könnte. Beim ersten Mal war es nur eine Backpfeife, und er war ziemlich betrunken und wütend. Er hat sich sofort entschuldigt, und konnte selbst nicht verstehen, dass ihm da 'die Hand ausgerutscht war', wie er es nannte. Kam dadurch richtig runter. Und langsam begriff er wohl auch, dass er ein Alkoholproblem hatte. Weil es nochmal passierte."

"Aber es blieb nicht dabei."

"Nein. Vor allem, weil ich ihm den Sex nun rundheraus verweigerte. Ich mich vor ihm ekelte, wenn er mich anfassen und... ja... benutzen wollte. Ich liebte ihn immer noch, aber das ertrug ich nicht mehr. Ich stellte ihn auch bereits vor die Wahl, entweder ernsthaft etwas gegen seinen Alkoholismus zu unternehmen, oder sich von mir trennen zu müssen. Erst schien ihn das wachzurütteln, und er versuchte tatsächlich, weniger zu trinken. Aber irgendwie kippte das schnell wieder. Und dann gab es diese Szene, die ich schon angesprochen hatte."

Mein Blick glitt automatisch zu einem der Hauptakteure des benannten Dramas, bevor sie fortfuhr. Der die Ohren zu spitzen schien.

"Mit Prospero. Er war gar nicht mal so betrunken, aber enthemmt und wütend genug, um zuzuschlagen. Diesmal hatte ich angefangen, als er mich anfassen wollte, habe ich ihn abgewehrt. Und als er nicht aufhörte, gab ich ihm eine Ohrfeige. Wollte aus dem Zimmer rennen. Er hat mich richtig niedergeschlagen, nicht mehr mit der flachen Hand, sondern zweimal mit der Faust. Ich lag halb besinnungslos am Boden... er stieg auf mich drauf... für einen Moment dachte ich, er versucht... sich an mir zu vergehen... aber dann... gingen seine Hände an meinen Hals. In dem Moment kam Prospero aus seinem Versteck vorgeschossen, und hat ihn wirklich ganz schön zugerichtet, bevor er ihn von seinem Rücken kriegte und ihm dann diesen Tritt verpasste. Ich habe ihn nur aufgelesen und bin mit ihm aus der Wohnung gerannt. Den Rest der Geschichte kennst du ja."

"Nicht ganz. Du hast ihn danach sofort verlassen, die Beziehung beendet?"

"Nein, nicht sofort. Ich bin zu Kathrin geflohen, meine beste Freundin nebenbei. Ich war geschockt, traumatisiert. Er versuchte mich anzurufen, aber ich konnte eine Woche nicht mal mit ihm sprechen. Er hat mir jeden Tag zig Textnachrichten geschrieben, wie leid ihm das alles tat, und ich möchte ihm doch bitte vergeben. Er wolle alles tun, damit so etwas nie wieder passierte. Er war völlig verzweifelt, oder klang zumindest so. Das nahm ich ihm ab. Und ich hatte immer noch das Gefühl, dass ich ihn liebte. Trotz allem. War bereit, ihm diese Chance zu geben. Rief ihn nach einer Woche an."

Boah. Das war allerdings für mich schwer nachzuvollziehen.

"Er war ziemlich betrunken. Total sauer, dass ich mich jetzt erst meldete. Gab mir die Schuld an allem. Ich hätte ihn zu dem gemacht, was er nun war. Und wenn ich meinen Arsch nicht in den nächsten Stunden dort hinbewegen würde, bräuchte ich das nie wieder zu tun. Und das blöde Katzenviech sollte ich besser lassen wo es ist, sonst würde es den nächsten Tag nicht erleben. Ich habe aufgelegt."

Oh mein Gott.

"Das war das Ende für mich. Am nächsten Tag kamen dann wieder Entschuldigung per Text. Ich habe ihm nur geantwortet, dass ich ihm glaube, dass ihm das leidtut. Aber dass ich mit meiner Kraft am Ende bin. Die Beziehung als beendet betrachte. Zur Antwort bekam ich dann sofort, dass es wohl besser sei. Er hatte mir nur noch eine Chance geben wollen. Er hätte mich sowieso nie geliebt. Und dann kamen noch ein paar Beleidigungen. Danach Hasstiraden. Die ich nach kurzer Zeit nicht mehr gelesen habe und irgendwann seine Nummer blockiert. Meinen Auszug haben wir dann in einer Nacht- und Nebelaktion mit Kathrin und ein paar Freunden durchgezogen. Sie hat mit ihm noch vor einer Weile gesprochen. Er wusste nicht, dass ich bei ihr gewesen war, und hat ihr erzählt, wir hätten uns in beiderseitigem Einvernehmen getrennt. Weil wir uns nicht mehr liebten. So, da hast du die ganze Story."

Ich war zunächst unfähig, irgendetwas dazu zu sagen. Nahm sie einfach nur fester in den Arm. Sie weinte nicht, war ganz ruhig. Wirkte erschöpft, verausgabt. Aber das hatte rausgemusst.