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Sabine 02

Geschichte Info
Sabine und Jan entwickeln immer mehr Gefühle füreinander.
2k Wörter
31.6k
7
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Teil 2 der 6 teiligen Serie

Aktualisiert 06/09/2023
Erstellt 02/12/2020
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Sabine und Jan spüren immer mehr Gefühle füreinander

Die Musik des Radioweckers holte mich aus dem Schlaf, und ich fühlte mich noch sehr müde. Ich hatte geträumt, wusste aber nicht mehr viel davon, es schien mir nur, dass Sabine in dem Traum vorgekommen war. In dem Moment stand wieder der ganze Abend und besonders seine letzten Minuten vor mir. Sogleich keimte wieder die Unsicherheit, die ich beim Einschlafen empfunden hatte, in mir auf. Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Moment, in dem sich die Familie am Frühstückstisch treffen würde. Es half aber alles nichts, ich musste aufstehen und mich für die liebe Schule fertigmachen.

Der Duft von Kaffee und frischen Brötchen zog durchs Haus, als ich die Treppe hinunterkam. „Guten Morgen! Gut geschlafen?" wurde ich von Mama begrüßt. „Jaja", antwortete ich etwas gedankenverloren, denn meine Gedanken galten nur der Frage, ob Sabine schon am Frühstückstisch saß. „Na, dann wohl doch nicht so gut", meinte Mama nur. In diesem Moment hörte ich Sabines Schritte auf der Treppe, einen Augenblick später stand sie in der Türe. Ihr Blick richtete sich sofort auf mich, wir sahen uns sekundenlang in die Augen. Oh weh, da war wieder dieses seltsam flaue Gefühl in meinem Magen, ich brachte nur ein krächzendes „Guten Morgen" heraus. Sie lächelte wieder schwach, kam zu mir herüber, legte kurz die Hand auf meine Schulter und setzte sich an den Tisch.

Ich hätte ihr so viel sagen wollen, sie vielleicht auch -- aber wir kauten wortlos und irgendwie appetitlos auf unseren Brötchen herum. „Na, du scheinst ja auch nicht so ganz erholt aus dem Bett gestiegen zu sein, oder?" wandte sich Mama nun an Sabine. „Wie lange habt ihr denn gestern gehext?"

Gehext -- naja, ich kam mir schon ziemlich verhext vor. Aber das konnte ich meiner Mutter ja schlecht sagen. „Nicht so lange", antwortete ich stattdessen. „Ist halt Montagmorgen." schob ich noch als Erklärung hinterher. Sabine schaute jetzt auf und ergänzte „Wenn das Wochenende besonders schön war, fällt einem der Montag noch schwerer." Dabei blickte sie mich so an, als ob sie fragen wollte 'Nicht wahr?'

„Was war den so dolle an diesem Wochenende?" Mama schien verwundert. „War doch nicht wirklich was los." „Wir haben gestern abend noch einen netten Film gesehen, euren Eierlikör dezimiert und uns gut unterhalten." Hatte sie mir da gerade heimlich zugezwinkert? Jetzt schien mir fast, als ob sie sich einen Spaß daraus machen wollte, mir durch die Blume zu sagen, wie schön sie es mit mir fand. Allerdings befand sie sich da auf dünnem Eis, denn der mütterliche sechste Sinn könnte ihr jeden Moment weitere forschende Fragen bescheren. Kein Wunder also, dass Schwesterchen die Reißleine zog, aufstand und mit einem Blick auf die Uhr die Garderobe ansteuerte.

Den Schulmorgen nahm ich wie durch einen Nebel wahr. Ich war dauernd abgelenkt, meldete mich entgegen meiner sonst eifrigen Mitarbeit kaum und war auch gegenüber meinen Mitschülern recht einsilbig. Kristin, mit der ich mich sonst immer mal gut unterhalten konnte, schien das auch zu bemerken, denn in ihrer frischen, direkten Art fragte sie mich ohne jede weitere Einleitung: „Bist du verknallt? Wer ist es? Kenn ich die?" Sie erwischte mich total auf dem linken Fuß."Nee. Ach, nee, is nix. Fühl mich nicht so besonders" stotterte ich, wobei ich auch wohl ein wenig rot geworden sein musste. Sie fing nämlich an zu lachen, klopfte mir auf die Schulter und meinte nur: „Dann mal gute Besserung! Bin sicher, dass du jemanden hast, der dir helfen kann." „Bestimmt!" So langsam fing ich mich wieder. Aber in diesem Moment fiel mein Blick auf Sabine, die auf der anderen Seite des Flurs mit ein paar Freundinnen vorbeikam, und ich verstummte abrupt. Kristin folgte meinem Blick und schaute dann wieder zu mir. „Aha! Aus diesem Kreis kommt also der Grund für dein Unwohlsein! Na, ich will mal nicht zu indiskret sein. Aber ich werde es herausfinden!" Sie lachte mich spitzbübisch an und ließ mich stehen. „Lieber Gott hilf, dass sie es niemals herausfinden wird!" schickte ich ein Stoßgebet zum Himmel. Und dann grübelte ich: ‚Es ist ja gar nichts zwischen uns passiert, aber ich verhalte mich so verräterisch, dass bald die ganze Welt Bescheid weiß.'

Ich hatte noch einen langen Tag vor mir heute, erst am Nachmittag kehrte ich nach Hause zurück. Müde ließ ich mich in einen Sessel sinken. „Ein Scheiß-Tag! Immer so lange montags!" Mama schaute mich mitleidig an. „Deiner Schwester geht's aber auch nicht besser. Sie war zwar schon früher hier, ist aber gleich zu ihrer Freundin gefahren, um Mathe zu üben. Sie schreibt wohl diese Woche noch eine Klausur." OK - das war vielleicht auch besser so. Ich musste nämlich auch noch lernen, und wenn Sabine eine Tür weiter gesessen hätte, hätte ich bestimmt keinen klaren Gedanken fassen können.

Ich musste mich doch sehr über mich selbst wundern. Wenn ich mich mal ganz gewaltsam auf die Realität konzentrierte, dann war doch eigentlich nur die kurze Umarmung vor dem Schlafengehen gewesen. Vielleicht nicht ganz so üblich zwischen Geschwistern, aber nun auch wieder keine Grund, Schmetterlinge im Bauch zu haben. Was war eigentlich los mit mir? Ich war ganz klar verliebt, aber wieso so schnell, und dann noch in die eigene Schwester? Oh je, da meldete sich der Magen wieder - wenn das mal gut ging! Ich zwang mich hinter die Bücher, und es gelang mir schließlich auch, mich durch die Englisch-Lektüre ein wenig abzulenken und die dazu von unserer Lehrerin gestellten Fragen ausführlich zu beantworten.

Zum Abendessen versammelten wir uns alle wieder um den Tisch und erzählten uns, was wir so alles am Tag gemacht hatten. Ich versuchte so unbefangen wie möglich zu erscheinen, aber es tat mir leid, dass ich niemanden hatte, dem ich von meinem Seelenleben berichten konnte. Wie gerne hätte ich jemandem mitgeteilt, was ich seit gestern abend fühlte und besonders, warum ich so fühlte. Am liebsten hätte ich natürlich mit Sabine darüber gesprochen, aber selbst wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte, wäre ich wahrscheinlich zu bange gewesen, dass dabei meine Illusion zerbrochen wäre.

Nachdem alles beiseite geräumt war, ließ ich mich faul aufs Sofa plumpsen und wollte den Tag entspannt ausklingen lassen. Mama ließ sich am anderen Ende der Couch nieder, Sabine setzte sich schließlich zwischen uns. Wir plauderten über dies und das, als sie plötzlich ihren Kopf in meinen Schoß und ihre Füße auf Mamas Beine legte. „Kannst du mir ein bisschen die Zehen kraulen?" fragte sie Mama. „Bitte, bitte!" Dann ging das Gespräch weiter, ich muss gestehen, das ich nicht richtig mitbekam, worum es ging, bis ich schließlich hin und wieder ein paar Sätze einwarf, damit man mir nicht anmerkte, dass ich mit den Gedanken ganz woanders war. Da lag dieses hübsche Wesen mit ihren blonden Haaren auf meinem Schoß, eigentlich so nah und doch unerreichbar. Ich wusste nicht, was ich jetzt am liebsten getan hätte, mancher Leser wird vielleicht sagen ‚Ich würde sie küssen wollen' - aber das war gar nicht so. Ich fühlte mich nur total zu ihr hingezogen, ohne jedes körperliche oder gar sexuelle Bedürfnis. Trotzdem begann ich wie aus einem Reflex heraus immer wieder über ihre Haare zu streichen und ihren Kopf zu kraulen. Irgendwann hörte meine Mutter auf zu reden und schaute uns beide an. Sie lächelte leise, aber dann kam eine Bemerkung, die mir fast einen Herzstillstand beschert hätte. „Wenn ich euch beide so ansehe, kommt ihr mir vor wie ein Liebespaar."

Ich muss rot wie eine Tomate geworden sein, aber zum Glück war die Beleuchtung so gedimmt, dass man es nicht gleich sah. Selbst mein Vater ließ die Zeitung, in die er die ganze Zeit vertieft war, sinken und blickte zu uns herüber. Sofort nahm ich meine Hände von Sabines Kopf und kratzte mir verlegen die Haare. Ich hatte nicht die leiseste Idee, was ich jetzt sagen sollte. Ein scheinbar souverän klingendes „Aha" war das Einzige, was ich herausbrachte. Sabine schaute lachend zu mir hoch. „Mach weiter!" sagte sie dabei. „Hör einfach nicht hin." ‚Nichts lieber als das' war mein spontaner Gedanke. Sofort begann ich sie wieder zu kraulen, und ein leises „Hmmm" war ihre Reaktion. „Unterm Pantoffel steht er auch schon!" brummelte trocken mein Papa aus seinem Sessel herüber. Das nahm dem Ganzen etwas die Ernsthaftigkeit. Aber ich hatte trotzdem den Eindruck, als ob Mama uns irgendwie mit anderen, skeptischen Augen ansah. Ich fühlte mich gar nicht wohl, wusste ich doch, dass Mütter alles viel schneller durchschauen, als einem lieb ist.

Sabine schien das alles gar nicht zu stören. Sie kuschelte ihren Kopf noch enger an mich, nahm gelegentlich meine Hand und lenkte sie von ihrem Haar zu den Ohren oder ihren Hals und genoss es offensichtlich sehr, so verwöhnt zu werden. Mama lächelte dazu nur hin und wieder verstohlen und schüttelte den Kopf. Sie konnte sich wohl nicht vorstellen, dass ihr Sohn in die eigene Schwester verschossen war und betrachtete das Ganze als eine höchst ungewöhnlich friedliche Geschwisterbeziehung. ‚Hoffentlich' dachte ich. Zu denken gab mir Sabines Verhalten. Jede andere - wenigstens könnte ich mir das so vorstellen -- wäre bei Mamas Bemerkung hochgefahren und hätte alles empört von sich gewiesen. Aber sie blieb ganz lässig liegen und genoss meine Behandlung offenbar. Und das nicht nur, weil es sich angenehm anfühlte. Denn jedes Mal, wenn sie meine Hand berührte, dauerte das Sekunden länger als nötig gewesen wäre, und manchmal streichelte sie sie dabei ganz kurz und unauffällig mit einem Finger. Das fühlte sich alles so an, als ob auch sie in irgendeiner Weise Empfindungen für mich hätte. Es waren zwar nur winzige Puzzlestückchen, aus denen ich mir dieses Bild zusammensetzte, aber wie hätte ich sie anders deuten sollen?

Leider ging auch dieser Abend zu Ende, und wir mussten nach oben, um uns bettfertig zu machen. So standen wir wie am Vortag wieder vor unseren Zimmern, diesmal aber ging ich nicht weiter, sondern blieb bei ihr stehen. Einer momentanen Eingebung folgend fragte ich leise: „Wie gestern?", woraufhin sie nickte. So nahmen wir uns wieder in die Arme und ich drückte sie an mich. „Schlaf gut, Schwesterchen:" sagte ich dabei leise. „Du auch." kam von ihr zurück, aber wir machten keine Anstalten, uns loszulassen. Es war wunderschön. Am liebsten hätte ich mich unserer Eltern wegen mit ihr unsichtbar gemacht und wäre die ganze Nacht so stehen geblieben. Ich streichelte ihre Haare und Schultern, und sie vergrub wieder ihren Kopf an meinem Hals. Schließlich mussten wir uns aber voneinander lösen, denn von unten drangen Geräusche herauf. Diesmal schien sie nicht traurig zu sein, aber irgendwie erschien sie mir aufgewühlt. Ihr Gesicht war ganz rot geworden, und sie blickte mich sehr lange ernst an. Ich glaube, wenn ich nur ein bisschen mehr Mut gehabt hätte, hätte ich sie geküsst. Tatsächlich aber war ich viel zu ängstlich dafür. Mit einem Mal wäre dann unsere Beziehung auch körperlich geworden und damit wär die Sache um eine ganze Stufe eskaliert - mit unabsehbaren Folgen.

Dann aber trennte sie sich und ließ dabei ihre Hand von meiner Schulter langsam den Arm entlang hinuntergleiten. Sie umfasste noch einmal etwas fester meinen kleinen Finger, drückte ihn ein wenig und ging rückwärts zu ihrer Schlafzimmertür. „Gute Nacht" kam noch, dann war sie verschwunden.

In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal im Leben klar, welche Macht Frauen in gewisser Hinsicht über uns Männer haben. Ich stand wieder mal wie betäubt da, und nur weil ich von untern meinen Vater heraufkommen hörte, machte ich schnell, dass ich in mein Zimmer kam. Ich schloss die Tür leise hinter mir und setzte mich auf die Bettkante. So langsam war das Puzzle vollständig, schien mir. Entweder sie trieb ein ganz böses Spiel mit mir - aber ich wusste ganz sicher, dass sie das niemals mit mir machen würde, - oder sie war ebenfalls verliebt. Aber was sollte ich jetzt machen? Irgendetwas in mir sträubte sich dagegen, Klarheit einzufordern, sei es durch ein offenes Gespräch, sei es durch einen Kuss oder mehr. Noch immer war ich zu unsicher, ob sie diesen Schritt mitgehen würde oder sich verschreckt zurückziehen würde. Schließlich war unser Verhältnis ja immer noch vollkommen platonisch, auch wenn es extrem schrecklich gewesen wäre, wenn unsere Eltern die Szene eben mitbekommen hätten. Ich beschloss, erst mal abzuwarten, wie sich die Sache weiter entwickeln würde. Entweder es würde wieder alles auf einen Normalzustand zurückfallen oder so bleiben oder noch heftiger werden. Ich wollte es am besten vorerst Sabine überlassen. Dabei war ich mir sicher: Ich würde und müsste ihr in jede Richtung, die sie einschlagen würde, folgen.

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4 Kommentare
Xeno_BXeno_Bvor etwa 4 Jahren
herrlich!

Ich kann mich den bisherigen Kommentaren nur anschliessen. Eine wubderschöne, spannende und gefühlvolle Geschichte. Das pure Gegenteil von vielen, schnellen, oberflächlichen und nur auf das "Eine" ausgerichtete Storys hier.

Ich hoffe, wir dürfen sehr bald die Fortsetzung geniessen.

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Eine unheimlich schöne Geschichte

Bitte schreib' möglichst rasch den dritten Teil und noch viele mehr!!!!

AnonymousAnonymvor etwa 4 Jahren
Super Geschichte

Schreib schnellst möglich diese fantastische, realitätsnahe, sensible Geschichte

weiter. Endlich wieder eine Geschichte mit enormen Gefühlspotenzials.

Ich warte ungeduldig auf die Fortsetzung.

Danke im voraus.

Gruss Wasi

silverdryversilverdryvervor etwa 4 Jahren

bitte schreib weiter

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