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Sandstürme - Teil 15

Geschichte Info
Nachhause.
13.2k Wörter
4.67
6.2k
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Teil 15 der 16 teiligen Serie

Aktualisiert 06/19/2023
Erstellt 08/25/2022
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Für Sonja, Zsa Zsa und Martin geht es wieder nach Hause. Die Grosswetterlage ist alles andere als ideal. Wird der Rückflug noch Überraschungen für sie bereithalten? Und was erwartet sie in Dubai?

_

Angestachelt von unseren anzüglichen Bemerkungen zog ich im Zimmer die Badehose an. Sonja sass auf einem der beiden Sessel und las in ihrem dünnen Buch und schaute mich manchmal ganz beiläufig an. Für einen Augenblick stand ich nur in der Badehose vor ihr und ich erwischte sie, wie sie mich heimlich anstarrte.

„Bin ich im Urlaub fett geworden, weil du mich so kritisch anschaust?", fragte ich direkt.

„Jepp!", sagte sie bestimmt und schaute runter in ihr Buch. „Das ist der wahre Grund, warum ich dich verlassen habe. Als ich dich so fett auf der Bühne hab spielen sehen, wurden bei mir Erinnerungen an die letzten Bühnenshows von Elvis wach. Ich konnte den Anblick nicht ertragen", sprach Sonja hämisch grinsend in ihr Buch. Der hat gesessen. Ich musste ungehemmt und herzhaft lachen. Sonja stimmte mit ein und lachte mit.

Sie kam zu mir rüber und umarmte mich, als ob sie mich für den fiesen Scherz trösten müsste. „Hey, der war wirklich gut. Alles okay", sagte ich noch immer lachend. Sonja schaute mir in die Augen.

„Ich finde dich wirklich süss und sexy, auch wenn du kein Tattoo hast", sagte Sonja schmunzelnd und küsste mich auf die Backe. In diesem Moment schaute ich aus dem Fenster und sah, wie schlimm es draussen regnete. Fuck, ich hatte voll vergessen, dass es seit dem Sonnenaufgang heftigen Niederschlag gab. Und ich stand allen Ernstes in der Badehose vor Sonja.

„Weisst du was? Ich bin heute doch nicht so scharf darauf draussen Schwimmen zu gehen", sagte ich zu Sonja mit einem gespielt skeptischen Blick. Sie atmete ein Lachen aus und musste tierisch grinsen.

„Echt. Ich dachte nur so: Scheisse und der zieht es tatsächlich durch und geht bei diesem nordischen Wetter schwimmen", sagte sie und musste lachen. „Du hast es echt vergessen, oder?", fragte sie mich spitzbübisch.

„Jaaa", sagte ich verlegen und schaute sie schüchtern an. Sie schmunzelte mir zu.

„Komm, dann lass uns ein paar Fitnessübungen machen", sagte Sonja und ich nickte. Ich blieb in der Badehose und Sonja zog sich im Bad etwas Sportliches an. Wir machten Rumpfbeugen sowie Liegestützen und last but not least eine Kerze, die Sonja nur als Schulterstand kannte. In dieser Pose sah Sonja unglaublich verführerisch aus. In ihrer eng anliegenden schwarzen Leggings testete sie, ohne es zu wissen, meine Selbstbeherrschung. Fast hätte ich sie gepackt, fast hätte ich sie küssen und verführen wollen. Aber ich musste an Zsa Zsa und den Abend zuvor denken. Das wollte ich jetzt nicht alles verspielen.

„Diese Übungen waren für einen Schwimmer wie dich bestimmt sehr anstrengend?", zog mich Sonja auf.

„Geht so. Als kleiner Junge habe ich das mit meiner Oma gemacht, um wach zu werden. Wir nannten das damals Morgengymnastik", neckte ich zurück.

Ich legte mich aufs Bett und wollte mich vor dem Flug noch für zwei, drei Stunden ausruhen.

„Und dann hast du und deine Oma ein Nickerchen gemacht?", zog mich Sonja auf, Sekunden bevor ich sie über mein Vorhaben informieren wollte.

„Ja und jetzt bin ich selbst alt", ulkte ich. Sie legte sich zu mir ins Bett.

„Hast du ein Problem damit, wenn ich auch noch die Augen neben dir zumache?", fragte mich Sonja.

„Nein, ist schon okay", sagte ich.

„Ich weiss nicht, warum ich es dir sage, aber ich ..."

„... bin so unglaublich scharf, willst du mir bestimmt sagen?", fragte ich sie.

„Ja, als du bei den Sit-ups meine Füsse gehalten hast, ging's bei mir los", sagte Sonja.

„Ich fand dich beim Schulterstand unglaublich attraktiv", haute ich mit Ehrlichkeit um die Ohren.

„Okay, dann schliess jetzt deine Augen", sagte Sonja.

„Nein, ich will Zsa Zsa nicht betrügen", sagte ich bestimmt zu Sonja.

„Ich fasse dich nicht an. Ich werde dich nicht mal umarmen, geschweige denn einen ‚Abschiedskuss' geben", sagte Sonja und schloss ihre Augen. Sie zog ihre Leggings aus und spreizte ihre Beine. „Und ich sage dir auch nicht, an wen ich jetzt denke", sagte die Bayerin und begann sich noch einmal zwischen den Beinen zu massieren. Sie seufzte leise und wirkte entspannt. Ich legte mich auf die Bettdecke und öffnete den Klettverschluss meiner Badehose und befreite mein Glied.

„Ich werde dir auch nicht sagen, an wen ich denke", sagte ich zu Sonja und begann mein Glied zu verwöhnen. Meine Vorhaut machte ein lautes Geräusch. Ich wollte leiser sein, aber mein Genital wollte nicht. Sonja atmete schwerer. Meine Augen waren geschlossen und doch richtete ich meinen Kopf in Sonjas Richtung. Ich hörte auch ihre Scheide schmatzen. Meine Gedanken schienen zwischen Zsa Zsa und den Bildern von Sonjas Trainingspose hin und her zu rennen. Sonja stöhnte immer lauter. Auch mein Glied wurde durch die zunehmende Feuchtigkeit akustisch präsenter. Ich spürte, wie die Matratze Sonjas Handbewegungen über Vibrationen zu mir transportierte. Sie war unglaublich erregt und schien sich selbst prächtig zu vergnügen. Es war ansteckend. Sonja stöhnte Kraftausdrücke, wie „oh wie geil" oder „ou, jahhh" von sich.

Ich öffnete jetzt zum ersten Mal meine Augen und war überrascht, wie Sonjas Blick auf meinem Penis verharrte. Ihre offenen Augen rollten langsam hoch zu meinem Gesicht. Sie hing wieder an meinen Pupillen und rubbelte noch schneller in ihrer Scham. Auch ich atmete schneller und tiefer, mehr wie bei den Übungen. Sonjas Gesicht sah so unschuldig aus. Nun bemerkte ich ihren Intimduft, der mich einzunebeln schien. Zusammen mit ihren keuchenden Lauten der Erregung kam ich nur Sekunden vor Sonja. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich stiess einen sehr femininen, fast schon weichen Laut aus, was auf Sonja wie ein Brandbeschleuniger wirkte. Sie bäumte sich auf. Und wir schauten uns über die ganze Zeit ins Gesicht. Ich ekelte mich vor meinem eigenen Sperma und verschwand unter die Dusche und schämte mich für den Vorfall.

Sonja kam eine halbe Minute später nach und musste Pipi machen. „Ich hab' nicht an dich gedacht", sagte sie mit einem Augenzwinkern. „Das muss dir nicht peinlich sein. Wir haben uns nicht einmal ansatzweise berührt", fügte sie hinzu.

„Ja, aber das ist so typisch wir. Immer die Grenzen übertreten ..."

„Sag du mir nicht, was Grenzen übertreten bedeutet. Du bist mit Zsa Zsa auf unserem Klo verschwunden und bist mit ihrer Flüssigkeit in mich, wo ich dich noch im Halbschlaf in mir spüren wollte. Das ist unterste Schublade. Das ist ein Beispiel für die Grenze von Anstand und Moral zu verlassen. Im Vergleich dazu ist hier ist ein Lüftchen. Du hast sie nicht betrogen. Und wir haben es nicht miteinander getan", sagte Sonja energisch.

Innerlich gab ich ihr recht. Ich wollte jetzt nicht Salz in die Wunden streuen, indem ich weiter auf diesen Punkt eingehe.

Nachdem ich mich in der Leistengegend gesäubert hatte, trocknete ich mich ab und legte mich in einer frischen Unterhose zurück ins Bett. Ich schlief schnell ein. Mein Wecker holte mich aus dem Schlaf und Sonja war davon unbeeindruckt und schlief weiter. Ich duschte noch einmal, um wach zu werden und begann mit meiner Flugvorbereitung. Als ich die Wetterdaten anschaute, musste ich lachen. Es hatte sich noch weiter verschlechtert. Grundsätzlich war das Wetter nur in unserem Streckenabschnitt über Indien und dem Golf von Bengalen vernünftig.

Ich ging die möglichen Routen so durch, als ob ich heute selbst fliegen würde, obwohl ich wahrscheinlich der Pilot Monitoring sein werde. Das bedeutet, dass ich mich um die Systeme kümmern und den fliegenden Piloten überwachen werde. Und weil ich neu auf dem Flieger war, nahm ich mir freiwillig im Handbuch noch jeweils einen Punkt vor, in dem ich mich nicht so sattelfest fühlte, um den Flieger immer besser zu kennen und kleine Wissensdefizite zu schliessen. Ich musste dabei an Stacy denken, wie der Flieger zu ihrem Hobby wurde.

Ich zog mir die Uniform an und plötzlich klingelte das Telefon. Es war der Wake-up Call, der uns signalisiert, dass sich die Crew in einer Stunde unten in der Lobby trifft, um gemeinsam in einem kleinen Bus zum Flughafen zu fahren.

„Vielen Dank", sprach ich aufgestellt in den Hörer, doch es war diesmal nur ein automatischer Anruf. In manchen Hotels sind es noch Menschen aus Fleisch und Blut, die diese Anrufe tätigen. Sonja, du musst aufstehen, wir müssen in 45 Minuten los", sprach ich zur dunkelhaarigen Schönheit, die fest in die Decke gekuschelt auf dem Bett lag. Es sah warm und geborgen aus.

„Ohhh, muss das sein, es ist so gemütlich", sprach sie. Es tat mir leid, sie aus dem Bett zu quälen.

„Hey, das Bad gehört dir und das Kleid, das du dir für den Flug ausgewählt hast, sieht wunderschön aus", liess ich sie wissen. Sie lächelte verlegen und begab sich ins Bad. Sie duschte und ich entspannte mich und schaute kurz allein diesen Woody Woodpecker an. Ich stellte unsere Koffer beim Eingang ab und hörte im Badezimmer den Föhn. Ich suchte alle Zimmerkärtchen zusammen und kontrollierte, ob ich alle wichtigen Dokumente bei mir habe und alle Unterlagen in meinem Crew-Bag verstaut waren. Sonja kam in einem weissen Boho-Kleidchen aus dem Bad und sah wie immer umwerfend aus.

„Meinst du, ich kann so in die Business upgegradet werden?", fragte sie mich lächelnd.

„Sogar ganz nach vorn", sagte ich und meinte damit das Cockpit.

„Ich glaube, ich würde gerne schlafen, wenn es dir nichts ausmacht. Vielleicht würde ich so nach der ersten Hälfte zu dir kommen?", fragte sie mich vorsichtig.

„Alles gut. Dann machen wir das genau so. Ich freue mich auf dich", sagte ich.

„Richard bestimmt auch", sagte sie etwas grinsend.

„Oh, dein Kulturbeutel!", erinnerte ich Sonja, den sie auf den Schreibtisch gelegt hatte. Sie ging zu ihrem Koffer und legte ihn rein. Ich stellte mich vor den Spiegel beim Eingang und musste noch meine Krawatte binden. Ich erinnerte mich, wie mich Sonja gleich nach der Ankunft verführt hatte und ich noch kurz den Teil rund um den Knoten aufbügeln wollte. Das habe ich vergessen. Aber es sah nicht so schlimm aus.

„Narziss, du kannst dich wieder von deinem Spiegelbild trennen. Du siehst gut genug aus", sagte Sonja schmunzelnd.

„Und, haben wir alles, meine Gute!?", fragte ich die Augsburgerin. Irgendwie wusste ich, dass sie bestimmt schon einen Rundgang gemacht hatte. Ich machte meinen und war froh, dass nichts zurückgeblieben wäre. Danach zog ich meine dunklen Uniformschuhe an und schaute noch ein letztes Mal sentimental zurück ins Zimmer. Ich verliess es mit gemischten Gefühlen und wusste nicht, ob ich mit Freude oder Trauer das Hotel wieder besuchen werde. Mir fiel in dem Moment ein, dass auch Stacys Ex-Mann wohl in diesem Hotel die Ehe versenkt haben musste. Wie es ihr wohl gerade geht?

Ich schloss die Tür, schob die Zimmerkarten in meine Hosentasche und griff zu Koffer und Crew Bag und bewegte mich zusammen mit Sonja zum Lift.

„Wow, mir fährt der Moment gerade richtig ein", sagte Sonja nachdenklich und etwas traurig.

„Du meinst all das Erlebte, was mit dem Hotel verbunden war?", fragte ich, um ihre Aussage richtig einordnen zu können.

„Ja. Und jetzt wird es ernst", sagte Sonja fast wie zu sich selbst.

„Du wirst das mit Singapur schon packen", sagte ich ihr zuversichtlich und lächelte sie an.

Die Lifttür öffnete sich, es war derselbe Lift, den ich mit Zsa Zsa genommen habe, um Sonja zu suchen. Ich ärgerte mich, dass sogar so ein blöder Lift mich gerade etwas sentimental stimmte.

Ich ging mit Sonja zusammen zur Rezeption und wurde von einer netten Blondine empfangen.

„Ich hoffe, sie hatten einen schönen Aufenthalt hier in Bangkok?", fragte die Dame höflich und entspannt ihre Standardfrage in unsere Richtung.

„Ja", sagte ich.

„Nein", entgegnete Sonja zeitgleich und lachte über unsere unterschiedliche Antwort.

„Oh, ich hoffe, dass unser Hotel nichts mit der unangenehmen Erfahrung zu tun hatte?", fragte die Frau überrascht und schaute Sonja an.

„Nein. Und die Zimmermädchen waren immer sehr aufmerksam", sagte Sonja charmant lächelnd und schien die etwas nervös gewordene Dame wieder beruhigt zu haben.

„Sie hatten Nüsschen, Bier und zwei Jack Daniels Fläschchen aus der Minibar?", fragte die Dame charmant und schaute mich an. Ich blickte wegen des Whiskey kurz zu Sonja und sie nickte mit einem zusammengekniffenen Gesicht.

„Na ja, Martinis kommen selten allein", sagte sie liebenswürdig und charmant.

„Ja, nehmen Sie das alles auf diese Karte", sagte ich der wahrscheinlich aus Dänemark kommenden Dame, sofern man ihrem Namensschild Glauben schenken darf.

„Danke schön. Ich würde mich freuen, Sie eines Tages wieder bei uns begrüssen zu dürfen", sagte die Dame äusserst charmant, was Sonja wieder für ein paar Sekunden ihren Eifersuchtsblick auflegen liess.

„Vielen Dank, Frau Vestergaard! Das Vergnügen wäre ganz meinerseits", sagte ich zurück und blickte ihr in die Augen. Fräulein Vestergaards Blick sank augenblicklich auf den flachen Display ihres Computers und ihre Wangen wurden rot.

Der kurze Flirt, oder was es auch war, zog mich aus dem sentimentalen Moment und gab mir Selbstvertrauen für den bevorstehenden Flug. Mein Blick überprüfte kurz Sonja, die mich neutral anschaute. Unser Purser Renato wartete schon auf uns und mit ihm zusammen war Xavier. Wir gingen zu ihnen und begrüssten uns herzlich. Xavier schaute mich ernst, aber ohne Vorurteile an. Ich hatte Bammel davor, ihm nach dem Abend mit Sonja in die Augen zu schauen. Auch Richard kam zu uns und zog mit seinem Gehabe die Blicke von einigen Hotelgästen auf uns.

„Schön, euch zu sehen, meine Lieblings-Crew! Xavier, Harry und Ramon. Alle da", sagte er übertrieben euphorisch und mit seinem australischen Dialekt.

„Ich bin Renato", sagte der Italiener und schmunzelte. Ich sagte nichts zu dem erneuten Harry Potter Joke.

Als Nächstes kamen die beiden Britinnen, die ich nicht so gut kannte. Sie brauchten offenbar noch länger an der Rezeption, da mit einem der Zimmer etwas wohl ganz und garnicht in Ordnung war. Die anderen Kollegen und meine Ungarin überholten sie und gesellten sich zu uns.

Zsa Zsa schaute mich mit ihrem roten Lippenstift und ihrer zauberhaften Uniform liebevoll an. Sie sah mit dem roten Mützchen und dem dezent weissen Kopftuch viel älter aus und war ein wahrer Blickfang. Ich musste mich nochmals fragen, wie mir Zsa Zsa damals nicht aufgefallen sein konnte. Ich glaube, ich war zu verliebt in Sonja.

Renato zählte zusammen mit Richard all seine Schäfchen durch und brüllte: „Wir sind komplett". „Lasst uns bei diesem ‚SchSchSch' Wetter gleich losfahren", ergänzte Richard.

Wir stiegen in den Bus. Der Motor lief ununterbrochen und es stank nach Diesel. Sonja und ich sassen zusammen in der vordersten Reihe. Sie am Fenster und ich am Gang. Richard setzte sich auf der anderen Gangseite gleich neben mich hin und wir begannen uns ziemlich bald über den Flug auszutauschen. Xavier sass neben ihm am Fenster und verfolgte das Gespräch. Es regnete und blitzte. Gutes Wetter gab es hier nicht. Der Bus kämpfte sich nur langsam durch die Strassen.

„Hast du heute keine Gitarre dabei?", fragte mich Richard und schaute aus dem Bus. Es war so, als ob man durch die Waschanlage fahren würde.

„Nein, wieso meinst du?", fragte ich den Australier.

„Scheisse, wir müssen die Truppenmoral hier stärken. Tanz und Gesang sind ein gutes Mittel dafür", sagte er grinsend.

„Warum hast du mich nicht gefragt?", spielte Xavier die gekränkte Leberwurst.

„Ja hast du denn eine Gitarre dabei?", frage Richard den Spanier mit seinem geilen Dialekt wie ein alter Freund.

„Nein, aber ...", sagte Xavier

„... und ich will nicht, dass mir die Crew bei deinem Sound einschläft", sagte Richard neckisch und klopfte ihm grinsend auf die Schulter. Die Situation erinnerte mich an „Hör mal, wer da hämmert", wenn Tim seinen Assistenten Al foppte.

„Hast du nicht eine Gute-Laune-Playlist auf deinem Handy?", fragte mich Sonja.

„Lass mich kurz schauen", sagte ich in die Runde.

„Harry, ich glaube, das ist ein Fall für die Beach Boys", sagte Richard und fragte den Fahrer, ob man was laufen lassen könnte. Der Fahrer hatte ein entsprechendes Kabel und Richard steckte sein Handy ein. Wir hörten von Surfin' Safari bis über I Get Around die grössten Hits der Wilson-Brüder. Richard hatte eine gute Ader, schlechte News auf sympathische Art wiederzugeben. Er bereitete die Crew auf eine saftige Verspätung vor. Wir lachten viel und kamen doch gut gelaunt am Flughafen an. Wir griffen alle zu unseren Koffern und Taschen und begaben uns in einer Kolonne zur Sicherheitskontrolle und warteten an einem Gate auf unseren Bus.

Unser Flieger stand nicht an einer Fluggastbrücke, sondern draussen auf dem Vorfeld. Auch die Passagiere müssen nachher durch den Regen watscheln, um via Treppen ins Flugzeug zu gelangen. Nicht alle werden begeistert und vor allem trocken den Airbus betreten. Wir erreichten das Flugzeug und rannten förmlich in den Vogel. Ich durfte mit Xavier bereits im Cockpit Platz nehmen und den Flieger startklar machen. Die Crew, die den Flieger aus Dubai gebracht hatte, war noch an Board, sodass wir Piloten uns über besondere Vorkommnisse austauschen konnten.

Ich freute mich sehr, meinen Instruktor Christopher kurz wiederzusehen, der nun als Kapitän im Einsatz war. Es reichte nicht für mehr als zwei private Sätze, aber es war ein vertrautes Gesicht. Richard musste den Aussencheck machen. Er war nicht zu beneiden. Der Flughafen wurde aufgrund der Wettersituation für rund eine Stunde geschlossen. Das heisst, unser Abgang verspätet sich. Richard und Renato entschieden sich, die Passagiere noch nicht boarden, sondern am Gate warten zu lassen. Wir machten in Ruhe unser Briefing, besprachen alle Optionen. Besonders die Wetterlage in Dubai war interessant.

„Gibst du das gleich der Kabinenbesatzung weiter?", fragte ich den immer noch gut gelaunten Captain.

„Verdammt und wie. Drum liebe ich meinen Job", sagte er fast schon theatralisch.

Wir gingen in die Kabine und sprachen mit der Kabinenbesatzung, nachdem sie ihr eigenes Briefing bereits durchgeführt hatten. Sie sassen in den vordersten Reihen der Economy Class und wir drei standen zusammen mit Renato vor ihnen. Richard ergriff das Wort.

„So, meine Lieben. Fangen wir mal bei den Good News an. Wie einige bereits gesehen haben, ist diese Maschine die Alpha Foxtrott. Abgesehen von einem nicht funktionierenden Klo ist alles bestens. Harry, haben wir noch andere Good News für unsere Freunde hier?", fragte Richard und blickte dabei auf mich. Ich sah, wie alle Blicke auf mich gerichtet waren.

„Nein, Richard! Ich glaube, das war es auch schon", fügte ich kopfschüttelnd und etwas grinsend hinzu. Sonja schaute mich an und wusste, dass es bunt werden wird.

„Und jetzt zum bittersüssen Zeugs. Der Flughafen ist momentan zu, was sich aber in 30 bis 45 Minuten wieder ändern könnte. Ich denke, in 30 Minuten sollten wir mit dem Boarding beginnen können. Wir rechnen aber damit, dass wir lange brauchen werden, bis wir zur Piste gelangen. Dann geht es ab durch die Waschküche und den ein oder anderen Umweg müssen wir wegen der Gewitter fliegerisch auch noch mitnehmen. Wie Renato vorhin gesagt hat: mit dem Service müsst ihr wahrscheinlich eine Weile warten. Tja, über Indien dürfte es ruhig bleiben. Aber jetzt kommt noch mein persönliches Highlight. Ein Unwetter kommt ja selten allein. Bei uns in Dubai zieht zur Krönung unserer langen Reise wahrscheinlich ein Sandsturm auf. Hahaha. Kein Scherz. Also auch am Zielflughafen würde sich Scheich Zayid im Grab umdrehen. Momentan sieht es so aus, als ob Abu Dhabi unser Alternate wäre. Es könnte also schlimmer sein. Wenn dem so ist, müsst Ihr euch wenigstens keine Gedanken mehr über Anschlussflüge machen. Dann wäre Dubai zu. Bitte verratet den Gästen noch nichts von ihrem Glück. Vielleicht geht es auf und wir kommen noch rein. So siehts aus. Harry, hast du noch was?", spielte mir Richard wieder den Ball zurück.