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Schamlose Mädchen

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Von der Veranda aus konnte sie sehen, wie die Eukalyptusbäume im Wind wogten. Es hatte etwas aufgefrischt. Durch die versetzte Bauweise der Häuser war es auf der Veranda aber schön still. Sie saßen eine Weile stumm da, während sie ihren Kaffe tranken. „Das wird bei dem Wind wohl nichts mit einem Abendessen direkt am Strand", sagte Ina. Die negative Grundhaltung ließ bei ihr einfach nicht nach. „Wir werden sehen. Jetzt ist gerade einmal Nachmittag. Ich gehe trotzdem zum Strand", sagte Hannah, nahm sich ihr Handtuch und ihre Trinkflasche und ging. Ina war zurückgeblieben. „Hätte ich sie jetzt nicht allein lassen dürfen? Oder genießt sie es wieder, allein zu sein?" Hannah wusste es nicht. Ina ist gerade weit weg von ihr, unheimlich weit weg. Hannah erwischte sich bei dem Gedanken, dass sie gerade nach einem Aufbruch von Hannah zum Strand zum ersten Mal seit Beginn ihrer Beziehung nicht die Lust auf Intimitäten mit Ina verspürt hatte. Und Ina hatte ja schon am Morgen nicht in das all die Jahre übliche erotische Spiel einsteigen wollen.

Direkt am Ende der Treppe hinunter zum Strand war Britta umgeben von zwei Hunden dabei, einige Kekse zu verteilen. Auf einmal sah Hannah bei ihr noch viel kindliche Freude. Das hatte jetzt wenig mit ihren Gedanken von Vorhin zu tun, sich so in der Öffentlichkeit zu bewegen, wie das fremde Mädchen vom anderen Strandteil. „Hi Britta. Sind das Eure Hunde", fragte auf einmal eine Mädchenstimme. Es war das Mädchen vom Frisbee-Spielen, nun auch völlig nackt, und einer der Jungen, nun ebenfalls hüllenlos, die wohl gekommen waren, um Britta zu suchen. „Ich lasse Euch mal allein und mache eine Strandwanderung", sagte Hannah und ging wieder Richtung Norden, wo das Mädchen lag. „Sag es bitte Ina, wenn sie noch an den Strand kommen sollte."

*

Durch den Wind waren auch einige Wolken aufgezogen. Im Hinterland war der Himmel fast schwarz, schienen sich Gewitter bilden. Am Strand beschäftigten sich deshalb viele Gäste damit, die Sachen zu packen. Auch die blonde Frau aus dem Nachbarhaus mit ihrem kleinen Jungen an der einen Hand und der Badetasche an der anderen kam ihr entgegen. „Mein Mann wollte unbedingt surfen. Ich hoffe, er sieht das Gewitter", sagte sie zu Hannah, die es einfach nicht lassen konnte, wieder den Intimschmuck der Frau zu studieren. Nein, ihr fehlt einfach der Mut zu so etwas, selbst zu einer kleinen Perle über der Klitorisvorhaut, die sie noch nicht einmal stimulieren würde.

An der Segelschule stand eine der Surflehrerinnen am Strand und musste eine Mutter beruhigen, die meinte, dass die Stunde ihres Kindes wegen des Gewitters nun unbedingt abgebrochen werden müsste. „Ich bin 15 Jahre auf der Insel. Glauben sie mir, ich weiß, wann wir hier in die Häuser müssen", sagte die vielleicht 35 Jahre alte Frau, die so dünn und durchtrainiert war, dass sie bis auf ihre leicht hervorschauenden inneren Schamlippen nichts Weibliches mehr an sich hatte. Ihre Brust war praktisch so flach wie ein Surfbrett. „Durch einen extrem durchtrainierten weiblichen Körper hervorgerufene Androgynität konnte nackt irgendwie befremdlich wirken", dachte sich Hannah.

Beim Passieren des Nachbarferiendorfs wurde ihr durch ihre Beobachtungen klar, dass es bei Corsicana und Corsica Natura schon etwas spießiger zuging. Menschen mit Tattoos und Piercings, Homosexuelle, alle, die nicht irgendwie typisch deutsch und hetero waren, machten auf dem Campingplatz oder in ihrer Ferienanlage Urlaub, aber nicht in diesen beiden Anlagen. Dass gerade ein Mann mit einer Harke den Beachvolleyball-Platz herrichtete, passte da ins Bild.

Hannah blieb stehen und genoß den Blick auf das Meer, den Strand und in den Himmel. Es war gerade alles viel abwechslungsreicher und interessanter als gestern bei ihrer Ankunft. Immer nur blauer Himmel und strahlende Sonne wäre ja auch irgendwie langweilig. Die Bergkette mit den dahinter liegenden Gewitterwolken sorgte dafür, dass das die Insel Korsika durchziehende Gebirgsmassiv in seinen verschiedenen Formen noch einmal scharf hervorgehoben wurde. Hin zum Meer zogen lang gestreckt zerfaserte Streifenwolken. Das dunkle Wolkenmeer mit den Gewittern schaffte es für den Moment also nicht bis an die Küste.

Nun sah sie in der Ferne den strohblonden Schopf des Mädchens. Es war nun wieder mit seiner ganzen Familie zusammen am Strand. Es wirkte, als würden sie etwas zusammen spielen, denn ihre Köpfe steckten sehr eng zusammen. Hannah steuerte den Baumstamm an, auf dem sie schon gestern gesessen hatte. Was sie von dort sehen konnte, ließ ihren Atem stocken. Die Familie hatte einen kleinen würfelförmigen Tisch mit Platte, wie er oft zu Garten-Sitzplätzen gehört, mit an den Strand genommen, ebenso Faltstühle und Falthocker. Auf dem Tisch platzierten sie der Reihe nach ihre Spielkarten. Das war normal, aber nicht, dass Eltern und Bruder auf einem Hocker und zwei Stühlen saßen und das Mädchen auf dem Tisch. Denn so legten sie ihre Karten direkt vor den weit geöffneten Schenkeln des Mädchens ab.

Nach dem ersten Schock konnte Hannah ihren Blick nicht von dem Mädchen lassen, nicht von dessen all zu deutlich sichtbarer Mitte, der Haarlosigkeit bis auf den strohblonden Schopf, den Brüsten, den kleinen Grübchen im Gesicht. Hannahs Brustwarzen stellten sich auf und sie wurde feucht. Sie konnte jetzt nicht anders, als selbst ihre Hand auf ihre Perle zu legen und sie zu reizen. Nach einer halben Minute stürzte Hannah sich ins Wasser und fingerte sich dort zum Höhepunkt. Ohne noch einmal einen Blick auf das Mädchen und seine Familie zu richten, lief sie zurück. Der Körper und das Verhalten des Mädchens hatten Hannah gerade ein Stück weit die Selbstkontrolle verlieren lassen. Es war aber auch ein Zeichen, wie sehr sie mit ihrer Beziehungssituation haderte, sich nach spürbarer Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeiten sehnte.

*

Hannah nahm wieder den Weg über den Campingplatz zum Haus. Sie war nur etwas mehr als eine Stunde unterwegs gewesen. Es war ihr nur irgendwie viel länger erschienen, wie sie dagesessen und einem vielleicht gar nicht volljährigen Mädchen auf die intimste Stelle geschaut und sich förmlich aufgegeilt hatte. Auf dem Rückweg waren ihr auch immer wieder Bilder von Melanie durch den Kopf geschossen, Gespräche zwischen ihnen, kleine Gesten, aber auch die masturbierende Britta vor der Fahrt zum Baumarkt. „Was ist nur los mit mir?", fragte sich Hannah. Ihre Beziehung mit Ina klären, das schaffte sie gerade nicht, irgendetwas hinderte sie. Brittas herangereifter Körper ließ sie nicht völlig kalt. An Melanie verschwendete sie Gedanken und das irgendwie schamlose Verhalten des Mädchens erregte sie so sehr, dass sie gerade wieder zur Voyeurin geworden war und letztlich ebenso in der Öffentlichkeit masturbiert hatte, wie das Mädchen und Britta.

Das leere Haus, die Stille der Räume wirkte auf Hannah nun irgendwie bedrohlich, eng. Es war ihr zu eng. Sie brauchte Freiraum, auch weil sie nicht wusste, wann Ina und Britta nun vom Strand zurückkommen würden. Sie blieb lieber auf der Veranda. Da hörte sie hinter sich auf einmal ein Rascheln. An einer herunterhängenden Pflanzenranke klammerte eine Gottesanbeterin und griff sich genau in diesem Moment ihre Beute. Es war eine irgendwie bizarre Szene, denn Hannah fragte sich, ob diese Beobachtung nun eine Art Zeichen für sie gewesen sein könnte.

Gewitter

Der Wind hatte am späten Nachmittag weiter aufgefrischt und ein Abendessen auf der überdachten und geschützten Veranda war nun wohl wirklich die bessere Alternative zum Besuch im Restaurant. Zum Glück hatten sie alles für ein schmackhaftes korsisches Drei-Gänge-Menu eingekauft. Hannah begann, um sich abzulenken, schon einmal mit der Vorbereitung. Eine Vorspeisenplatte, eine Tomatensauce und Ziegenjoghurt mit Fruchtmus wollten zubereitet werden. „Na, wann wollen wir essen", stand Britta auf einmal in der Verandatür. „Von mir aus in einer Stunde gegen halb acht. Ich weiß ja nicht, was Ina denkt", antwortete Hannah von der Arbeitsplatte aus, an der sie mit den Vorbereitungen des Abendessens beschäftigt war.

Britta kam zu ihr, legte eine Hand auf ihre Schulter, berührte mit ihren Brustwarzen Hannahs Rücken und spottete. „Die hat erst eine Meinung, wenn sie ihr Buch ausgelesen hat. Vielleicht dauert das ja noch genau eine Stunde." Hannah fand diese körperliche Nähe auf einmal unpassend, dabei hatte sie das seit vielen Jahren zugelassen. Sie musste gerade damit klarkommen, dass jüngere Frauen gerade in unterschiedlicher Stärke erotisch auf sie wirkten, so wie sie einst auf die ältere Ina. Aber Britta blieb die Tochter ihrer Partnerin. Mehr sollte nicht sein. Es reichte schon, dass sie die Grenze zwischen Erotik und FKK vorhin wegen des Mädchens eingerissen hatte. Da wollte sie jetzt nicht Brittas Brüste so intensiv spüren oder es zu irgendeiner Form von Intimität kommen lassen, die Britta womöglich als unangemessen empfinden würde.

Als Ina endlich eintraf, hatte Hannah Britta gerade bitten wollen, ihre Mutter vom Strand zu holen. Der Himmel hatte sich schon etwas zugezogen. Dass nun doch am Abend oder in der Nacht das Gewitter die Küste erreichen würde, schien irgendwie unausweichlich zu sein.

*

Es war gerade einmal 20.30 Uhr, da war es schon weitgehend dunkel. Ein erster Donnerhall war aus der Ferne zu hören und der Wind wurde noch einmal heftiger. Regen setze ein und das Wasser prasselte in böigen Wellen auf den nicht überdachten Teil der Veranda. „Ist das geil", rief Britta und stellte sich, nackt wie sie immer noch war, in den Regen. Ohne Nachzudenken folgte Hannah ihr, während Ina völlig regungslos in ihrem Stuhl saß und ins dunkle Nichts starrte. Hannah schaute hingegen auf Britta, deren Knospen natürlich längst hart geworden waren und auf deren Brüsten sich, wie im Supertakt-Foyer bei dem Mädchen eine Gänsehaut gebildet hatte. Es hatte sich wirklich deutlich abgekühlt und nach einigen Minuten war bei Hannah zu harten Brustwarzen und Gänsehaut auf den Brüsten ein Frösteln hinzu gekommen. Sie ging lieber ins Bad um sich abzutrocknen. Schnell stand Britta hinter ihr. „Komm, wir helfen uns gegenseitig", meinte sie, nahm ein Handtuch und rubbelte Hannah ihre dunkelblonden Naturlocken ab. Hannah nahm nur ein Handtuch aus dem Regal und legte es über Brittas Schulter. Mehr war ihr jetzt einfach zu viel Nähe. Britta schien das irgendwie zu merken und begann sich mit ihrem Handtuch abzutrocknen, sprach kein Wort. Wenig später gingen sie zurück zu Ina auf die Veranda. „Im anderen Nachbarhaus sind heute auch Gäste eingezogen. Die haben ja wirklich einen tollen Empfang", meinte Ina. Es war schon wieder ein Satz, der etwas negativ hervorhob.

Hannah hatte den Eindruck, dass ein sinnvolles Gespräch an diesem Abend nicht mehr entstehen würde. „Lass uns ins Bett gehen. Der Wind kommt von der anderen Seite. Wir können die Fenster der Schlafzimmer öffnen", sagte Hannah und ging hinauf. „Mama, Du musst noch die Spülmaschine anstellen", meinte Britta und ging ebenfalls hinauf zu den Schlafzimmern. „Stört es, wenn die Türen unserer Zimmer offen bleiben, damit mehr Luftzug ist", fragte Britta. So wie Ina bei Laune war, konnte sich Hannah viel vorstellen, aber nicht körperliche Nähe und mehr mit Ina. „Ja, kein Problem", antwortete sie. Noch bevor Ina ins Bett gekommen war, hatte der prasselnde Regen Hannah in den Schlaf gebracht.

*

In der Nacht weckte sie das Heulen einer Sirene. Der Sturm hatte sich nicht gelegt und es war viel Geklapper und Rauschen als Folge des Sturms und des Regens zu hören. Die Sirene ging deutlich weiter entfernt, vielleicht an einer der Strandbars. „Was ist das?", fragte Britta, die sich, nackt wie sie war, auf einmal an Hannahs und nicht Inas Bettseite auf die Bettkante setzte und sichtbar etwas verängstigt war. „Das kann nur eine Einbruchsicherung in der nächsten Anlage sein oder an einer Strandbar", spekulierte Hannah und legte eine Hand auf Brittas Oberschenkel. Als Britta wiederum ihre Hand darauf legte, richteten sich Hannahs Brustwarzen unter dem dünnen Bettlaken auf.

Nun war auch Ina wach geworden. „Hoffentlich fliegt uns nicht das Dach weg", musste sie gleich wieder einen worst case durchdenken. Es war jetzt zwei Uhr nachts und sie konnten nichts tun, als sich wieder hinzulegen und doch noch irgendwann wieder in den Schlaf zu kommen. Vielleicht würde ja wer die Sirene abstellen. Nicht einmal eine Minute später passierte genau das. Hannah lauschte dem dunklen Tosen und stellte sich nun die Wellen unten am Strand vor, wie sie als hohe Berge gegen das Land liefen, Schaumflocken über den Strandsaum hüpften.

Sie hatte Durst, richtete sich hinter Brittas Rücken auf und ging nach unten, trank etwas und schaltete kurz die Veranda-Beleuchtung ein um zu sehen, ob die Terrasse vom Regen irgendwie geflutet worden war. Derweil sah sie in einer Mauerritze unweit von der Lampe die Gottesanbeterin sitzen, mit angelegten Flügeln im Schlupfwinkel sitzend und wohl auch auf ein Ende des Aufruhrs hoffend, um wieder auf Beutejagd gehen zu können. Hannah beobachtete das Insekt eine Weile, löschte dann wieder das Licht und ging nach oben. Schemenhaft konnte sie auf Brittas Anus und Scham sehen, denn die hatte sich kaum zugedeckt. Sie schien wieder eingeschlagen zu sein. Auch Ina reagierte nicht, als sich Hannah wieder in ihr Bett legte.

*

Als sie am nächsten Morgen wach wurde, stand Britta schon an der Kaffeemaschine und füllte den frisch gebrühten Kaffee in eine Thermoskanne. „Guten Morgen. Mum wird ja sicher noch eine Weile schlafen. Willst Du gleich zum Strand?", fragte Britta und reichte Hannah einen Kaffeepott an. Sie traten mit ihren Kaffees hinaus auf die Veranda. Der Sturm hatte abgeflaut und es war schon wieder angenehm warm. „Immerhin ist das Wetter so, dass man hier weiter nackt sein kann", meinte Britta und lächelte. Sie hatte Recht. Am Himmel waren viele blaue Wolkenlöcher zu sehen.

Beide schnappten sich ihre Handtücher und gingen los. Am menschenleeren Strand war es dann aber doch noch empfindlich kühl. Es hielt Hannah und Britta nichts davon ab, in die Wellen zu springen, denn das Wasser schien nun wärmer zu sein als die Luft. Immer wieder fassten sie sich an und sprangen zusammen hoch, juchzten. „Jetzt sind wir beide wie Teenager", dachte sich Hannah, als sie noch ein kleines Stück hinausschwamm um zu versuchen, sich auf der Krone einer Welle zurück zum Ufer tragen zu lassen. Britta hatte das schon geschafft und das machte sie etwas neidisch. Aber auch sie schaffte es irgendwann und kam auf der Welle bis zum Strand.

Es war ein total komisches Gefühl, als sie aufstand und Britta sie in den Arm nahm, an sich drückte, ihr gratulierte. Sie spürte nun Brittas Körper ganz intensiv, da sie praktisch gleich groß waren und so ihre Brüste aneinander drückten und die durch den Wind harten Nippel der anderen spüren konnten. „Das war jetzt mehr Nähe als zu Ina in der gesamten Zeit seit ihrer Ankunft", dachte Hannah. Auch in den Monaten vor dem Urlaub hatte es ja kaum noch intime Momente zwischen ihnen gegeben. Hannah trocknete sich ab und schaute bewusst nicht zu Britta. Sie durfte das nicht zulassen, so viel Nähe zu einem Mädchen, das dazu noch die Tochter ihrer Partnerin war. Ja, sie ist schon eine junge Frau mit einer erotischen Ausstrahlung, der sich Hannah, auch weil sie einen FKK-Urlaub machten, nicht vollständig entziehen konnte. Dennoch musste sie Distanz halten. Hannah seufzte leise vor sich hin. Es war doch eh alles schon schwierig genug gerade. Immerhin suchte Britta nach der Umarmung vorhin nun nicht mehr Hannahs Nähe.

Als sie nun nackt und ohne Handtuch um den Körper an der Wasserkante stand, merkte Hannah, dass der Wind kühler und stärker war, als sie zunächst vermutet hatte. „Brr, das ist doch ganz schön kalt. Vielleicht reißt es am Mittag auf. Was hältst Du von einem kleinen Ausflug ins Römerlager Aleria?", fragte Hannah. Eigentlich hätte sie mit einem Nein gerechtet, doch Britta schien begeistert. „Länger am Strand zu bleiben, das wird heute nicht funktionieren. Ich möchte schon wissen, worauf sich das Asterix-Abenteuer auf Korsika bezieht und es soll auf dem Gelände auch Skulpturen geben. Das interessiert mich", erhielt Hannah als Antwort. „Und wenn Mum weiter nur lesen will, fahren wir eben allein." Das war doch mal ein Wort und angezogen mit Britta gemeinsam Zeit zu verbringen fand Hannah gerade nicht so herausfordernd wie die gemeinsame Nacktheit.

Sie gingen schnell zum Laden von Bagheera, kaufen Croissants sowie ein Baguette und gingen zurück zum Haus. Dort hatte Ina schon den Frühstückstisch gedeckt und sprach mit dem Nachbarn, der sein Haus auf der anderen Seite des kleinen Gartenwegs hatte. Der war empfänglich für ihre Stimmung, gerade nur das Negative zu sehen. Er stimmte in ihr Klagen über den Strand, die Außenanlagen des Dorfes und den Sturm ein. Immerhin war Inas Stimmung aber nicht total schlecht. Sie wollte den Ausflug mit Hannah und Britta dann doch mitmachen.

Verlockende Einblicke

Den Einfall, sich angesichts des Wetters das Römermuseum anzuschauen, hatten nicht nur sie gehabt. Der Parkplatz war bereits gut gefüllt, als sie dort eintrafen. Aber Museum und Freigelände sollten genug Platz für alle bieten. Erst einmal mussten sie den letzten Teil zum Hügel aufsteigen, auf dem sich die Römer einst niedergelassen hatten. Etwas unterhalb des Parkplatzes waren früher der Strand und der Hafen der Römersiedlung. Heute liegt das Meer gut 500 Meter entfernt.

In dieser exponierten Hügellage hatten einige Korsen im 19.Jahrhundert schließlich Häuser errichtet. Es waren Bauern und Händler, die es zu Geld gebracht hatten. Heute machten die Häuser samt dem Platz vor dem größten Herrenhaus, in dem das Museum untergebracht war, eher einen sanierungsbedürftigen Eindruck. Hannah sprach es aber nicht an, denn sie wollte Ina nicht wieder die Chance zum Motzen geben. Auch Britta sagte nichts, atmete ebenfalls tief durch, als sie die Kasse am Eingang des Museums erreicht und noch keinen Kommentar von Ina gehört hatten.

Die Mehrzahl der Menschen interessierte sich wohl nicht für die Ausstellung, denn fast alle drehten sich an der Kasse um und gingen direkt zum Außengelände. Hannah freute das. Dann hätten sie gleich genug Platz, Zeit und Ruhe sich alles im Gebäude anzusehen. Während Britta einen wirklich interessierten Eindruck machte, sich die Exponate aber sehr selektiv ansah, zeigte Ina wieder die Teilnahmslosigkeit, die sie über die meiste Zeit seit ihrer Ankunft auf Korsika ausgestrahlt hatte, wenn sie nicht gerade ein Buch las oder eine Mahlzeit zu sich nahm.

Irgendwann hatte Hannah deshalb beide in der Ausstellung verloren. Sie machte sich auch nicht die Mühe, eine von ihnen zu finden, sondern schaute sich allen Exponate in Ruhe an. Warum war Ina überhaupt mitgekommen? Warum ließ sie alles so an sich vorbeilaufen? Warum strahlte sie aus, dass ihre Tochter und ihre Partnerin ihr gerade völlig gleichgültig zu sein schienen? Hannah hatte gerade keine Antwort darauf, jedenfalls keine, die nicht von Enttäuschung und Wut geprägt gewesen wäre. Eine Idee, wie sie das, was sie beschäftigte, mit Ina bereden könnte, hatte sie weiterhin nicht.

Auf einmal hörte Hannah für sie ungewöhnliche Stimmen. Bisher waren ihr auf Korsika bewusst immer nur Urlauber aus Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz begegnet, doch dort schien sich eine Familie in einer Sprache zu unterhalten, die nach Tschechisch klang. Als Hannah sich umschaute, erschrak sie. Es war das Mädchen vom Strand und es hatte wieder, wie schon gestern an der Eistheke, nur dieses bis knapp über den Po reichende, zum Kleid umfunktionierte längere Top an, das von den Seiten problemlos den Blick auf die Brüste freigab.

Ab jetzt war Hannah wie ferngesteuert. Sie schaute sich nicht wirklich die Ausstellung an, sondern beobachtete nur das Mädchen. Sie musste mit ihrer Familie schon längere Zeit hier sein oder auch Zuhause in einem Naturistenverein, denn die Haut hatte wirklich eine tiefe Bräune und das Haar war sicher durch Salz und Sonne so blond geworden. Immer wieder sah Hannah von der Seite auf die apfelförmigen Brüste des Mädchens. Inzwischen waren sie auf dem Außengelände.