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Schlampe Yvonne 06

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Dabei fühlte ich mich nicht wie eine Prostituierte. Wie eine Schlampe, ja, vielleicht schon. Aber das war was anderes. Christian hatte uns ja freiwillig Geld gegeben und wir hatten einen wirklich schönen Abend verlebt, viel miteinander gequatscht, viel getrunken. Wahrscheinlich hätten die meisten Menschen, die ich kannte, das wohl anders gesehen. Aber was juckten mich die Meinungen von Menschen, die ich nicht danach gefragt hatte? Nadine und ich waren uns einer Meinung, wir hatten alles richtig gemacht. Und nur darauf kam es doch an. Ein spießbürgerliches Leben würde ich erstmal nicht führen wollen, da war ich mit mir selbst im Reinen. Erstmal machen und dann über die Konsequenzen nachdenken hieß meine Lebenseinstellung und mit Nadine hatte ich vielleicht endlich eine Seelenverwandte gefunden, mit der sich dieser Spaß am Leben teilen ließ.

„Alles gut bei dir?", holte Nadine mich aus meinem kurzen Tagtraum zurück in die Realität. Wir bummelten den Kudamm hinab und ich war tatsächlich so sehr in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie meine Freundin mir die geöffnete Sektflasche gereicht hatte.

„Ähhh... ja, alles fein", antwortete ich kurz und knapp überrascht über mich selbst. Die Gedanken und die Geschwindigkeit, mit der alles auf mich einprasselte, schien mich ein wenig zu überfordern. Noch vor einigen Monaten hätte ich nicht daran gedacht, jemals mit einem verheirateten Mann auf ein Hotelzimmer zu gehen. Dass ich dafür auch noch mein Taschengeld signifikant aufbesserte, nein, das wäre völlig undenkbar gewesen. Was wohl meine Familie, meine Geschwister und Eltern, davon halten würden? Ich tat gut daran sicher zu stellen, dass die das nie rausfinden würden. Begeistert wären sie jedenfalls sicherlich nicht gewesen.

Das war die eine Sache. Die andere Sache war meine Beziehung zu Nadine. Von einer Arbeitskollegin war Nadine in kurzer Zeit zu einer Freundin geworden. Ich würde sogar behaupten zu der besten Freundin, die ich jemals hatte. Vor ungefähr einem halben Jahr hatte ich meine solide Beziehung zu Torben beendet um Hals über Kopf bei Matthias einzuziehen. Im Nachhinein war das eine rein lustgetriebene Entscheidung gewesen. Torben, der genauso wie ich 19 Jahre alt war und vor mir keine Freundin hatte, konnte meine Bedürfnisse nicht befriedigen. Sicherlich hätte ich bei dem Arzt-Sohn eine solide, sichere Zukunft gehabt. Aber aus dem Fremdgehen mit Matze, dem One Night Stand nach der Geburtstagsparty einer Freundin, war eine heiße Beziehung entstanden. Ich liebte es, von ihm gefickt zu werden. Hatte mich im letzten halben Jahr ganz und gar seiner Lust verschrieben. Und diese Lust war gefühlt unendlich. Mehrmals täglich hatten wir in allen erdenklichen Situationen gevögelt. Nach dem Aufstehen genauso wie nach dem Mittagessen oder zum Einschlafen. Und zwischendurch sowieso, wenn wir gerade Lust hatten.

Aber Matze war ein Versager. Von Arbeit wollte er nichts wissen. Irgendwie fand ich es geil, dass Matze in den Tag hinein lebte, aber meiner Meinung nach sollte ein vernünftiger Kerl in der Lage sein, meine Bedürfnisse auch abseits des Bettes zu befriedigen. Und dazu war der gelernte Handwerker nicht annähernd bereit. Als ich Matze kennen gelernt hatte, war ich eher ein graues Mäuschen, ein Mauerblümchen gewesen. Gedeiht in den Fängen meiner spießigen Familie.

Eltern, die stolz darauf waren, dass ich mit dem ebenso spießigen Torben einen „guten Fang" gemacht hätte, der ja wunderbar für meine Zukunft sorgen könnte. Über meine Geschwister wollte ich gar nicht erst nachdenken.

Sofia, meine 22-jährige große Schwester, redete meinen Eltern stets nach dem Mund. Als große Schwester spielte sie sich gerne auf und tat so, als könnte sie mir mit ihren mickrigen drei Jahren Altersunterschied die Welt erklären. Dabei war ich mir sicher, dass ich in Bezug auf die Männerwelt deutlich mehr Erfahrungen hatte sammeln können, als die ewig sittsame Blondine.

Lutz, der Erstgeborene, war mit seinen 24 Jahren vom gleichen Schlag wie Sofia. Ob mein großer Bruder schon jemals an einer Pussy genascht hatte, wagte ich mir nicht vorzustellen. Der Student liebte es, sich in seine naturwissenschaftlichen Lehrbücher zu vergraben und als „Erholung" oder „Belohnung", wie er es nannte, einen für ihn spannenden Konsolenabend allein zu veranstalten. Naja, jedenfalls ausschließlich mit seinen virtuellen Freunden.

Nur Bernd hatte mit seinen 18 Jahren das Potenzial, die spießige Familie etwas aufzuwühlen. Auch wenn er noch zu Hause lebte, genauso wie meine ganzen Geschwister, war er sich für keine Party zu schade und wirkte wenn meine anderen Geschwister und Eltern nicht in der Nähe waren aufgeschlossen und gut drauf. Ich dachte daran, Bernd mal wieder auf ein Bier einzuladen, um den Frust von der Seele zu quatschen.

Jedenfalls war Matze genau der richtige Typ gewesen, mit dem ich durchbrennen konnte. Jetzt, nach einem halben Jahr mit ihm, war mir aber klar geworden, dass meine Ansprüche gestiegen waren und er sie mir nicht zufriedenstellend befriedigen können würde. Sexuell ja. Finanziell nicht. Und allein der heutige Tag, an dem wir wahllos 500 Euro auf den Kopf gehauen hatten bewies mir, dass ich mich durchaus mit einem luxuriöseren Lebensstil anfreunden könnte.

Mit Nadine wirkte jedenfalls alles viel entspannter. Ich fühlte mich verrückt, aber irgendwie begann ich, meine neue Freundin zu lieben. Aber wie sollte ich ihr das sagen? Und sollte ich ihr das überhaupt sagen? Wie fühlte sie sich wohl damit? Fragen über Fragen, die durch meinen Schädel geisterten, nachdem ich seit dem gestrigen Abend schon viel zu lange wach gewesen war und mich dennoch hellwach und aufgeputscht fühlte wie lange nicht mehr.

„Scheiße, dass wir die ganze Knete schon verballert haben." Nadine blieb vor einem Schaufenster eines Kaufhauses stehen und betrachtete die ausgelegte Ware. Schöne Dessous waren den klassischen Anziehpuppen über geworfen worden. Ein Blick auf das Preisschild verriet jedoch, dass wir uns davon nicht einmal ein Höschen leisten können würden, ohne irgendwie wieder an ein wenig Geld zu kommen.

„Ach, lass doch trotzdem mal rein gehen.", schlug ich vor und übernahm dieses Mal die Oberhand, so wie es meine Freundin beim Sexshop getan hatte.

In der Wäscheabteilung im ersten Geschoss des Kaufhauses angekommen schauten wir uns die ausgestellte Ware genauer an. Seidene Höschen, die mit Spitze verziert waren, schöne Nachthemden, die nur das Notwendigste verdeckten -- so viel Klamotten, die ich am liebsten alle sofort gekauft hätte, wären wir nicht völlig blank gewesen.

Nadine durchwühlte einen Kleiderständer, an dem tatsächlich sehr hübsche Wäschesets sauber aufgereiht hingen. „Das hier... guck dir das mal an. Ich...", Nadine grinste mich mit ihrem unwiderstehlichen, süßen Blick an, „Ich könnte mir dich so richtig gut darin vorstellen." Das knappe Höschen, auf das Nadine zeigte, war an den Seiten mit kleinen goldenen Häkchen gehalten und sah zusammen mit dem BH, der ebenfalls zwischen den Brüsten durch ein ebensolches Häkchen verbunden war, verdammt gut aus. Ja, den hätte ich mir gerne gekauft. Aber unser Budget war vollends aufgebraucht, was ich Nadine mit einem Achselzucken zu verstehen gab.

Ich traute meinen Augen kaum, als die 19-Jährige ohne mit der Wimper zu zucken einen kurzen unschuldigen Blick über ihre Schulter wagte und das Wäscheset in ihrer Handtasche verschwinden ließ. „Du... Nadine, lass das!", ermahnte ich sie und fühlte mich im selben Moment fast schon so spießig und oberlehrerhaft wie meine Eltern. „Ich meine", zischte ich ihr zu, „ey, wenn uns jemand sieht!!" Mit einem mahnenden, ziemlich nervösen Blick wechselten meine Blicke zwischen Nadine und unserer Umgebung.

Die anderen Kunden schienen keine Notiz von uns zu nehmen. Nur einen Wäscheständer weiter wühlte sich eine Frau mittleren Alters durch die Angebote und war dabei, die Preisschilder der verführerischen Dessous unter die Lupe zu nehmen.

„Hab dich nicht so und pack auch was ein", stiftete meine Freundin mich an und beschwichtigte mich „Beeil dich unnd dann nix wie raus hier."

Tatsächlich waren die anderen Kunden mit ihren Einkäufen beschäftigt. Ich dachte gar nicht mehr richtig nach und spielte meine Rolle wie in einem Film, hatte das Gefühl, mich selbst nur von außen zu betrachten. Ob das an der erregenden durchgemachten Nacht, dem Alkohol am frühen Morgen, der mich noch mehr aufputschte oder daran lag, dass ich meiner Freundin gefallen wollte und nicht die Oberspießerin sein wollte, konnte ich für mich selber nicht einordnen.

Jedenfalls griff ich ein samtenes Stück Stoff, ein schwarzes Set aus Höschen und BH, das mit weißen Mustern verziert war und den Schritt mit einem transparenten seidenen Stoff bedeckte. Der Saum war tief geschnitten, so dass dem Betrachter -- hoffentlich bald Nadine, hoffte ich -- der verführerische Anblick des nur knapp bedeckten Venushügels in die lüsternen Augen sprang. Viel Zeit zum Überlegen hatte ich sowieso nicht, aber das Teil gefiel mir zumindest.

„Komm, schneller", feuerte Nadine mich an. Ihr war ihre Nervosität an den weit geöffneten Augen deutlich anzusehen. Ihre Fingerspitzen zitterten leicht, als sie hinzufügte „Guckt keiner, hau rein..."

Ich tat wie geheißen und stopfte die Wäsche schnell in meine Handtasche, die nach unseren Einkäufen sowieso schon zu platzen drohte.

Auf dem Weg zum Ausgang versuchte ich, genauso wie Nadine, so unauffällig wie möglich zu wirken. Aber trotzdem fiel mir auf, wie ich mich ständig nervös umblickte, die Rolltreppe hinab starrte, als würde dort jemand auf uns warten. „Noch paar Meter", flüsterte Nadine auf dem Weg durch die edle Parfumabteilung, die an einen kleinen Buchladen anschloss und Richtung Ausgang des Kaufhauses führte.

„Ich hab das noch nie gemacht", flüsterte meine Freundin, starr nach vorne blickend, so leise, dass nur ich es hören könnte. „Glaubst du etwa ich?", entgegnete ich. „Mir war jetzt einfach danach." Ein Lächeln zuckte über das Gesicht meiner Freundin.

Noch ein paar wenige Schritte, und dann würden wir an der frischen Luft sein. Ich malte mir aus, wie ich einfach los rennen würde, mit Nadine Händchen haltend den ganzen Kudamm hinab, laut lachend, vor Freude und sich lösender Anspannung auf und ab hüpfend.

Ich konnte bereits die Sonnenstrahlen sehen, die durch den großen Eingang des Kaufhauses strahlten. Mein Magen zog sich ein letztes Mal zusammen, bevor sich gleich die Anspannung lösen würde. Ich nahm mir vor, Nadine wild zu küssen, mitten auf dem Kudamm, egal was die Passanten über die beiden verrückten Mädels denken würden. Ich spürte das Bedürfnis in mir aufsteigen, meiner Freundin nahe zu sein. Würde mit ihrer Zunge spielen, meine um die ihre herumwirbeln lassen, sie schmecken.

Genau vor dem Ausgang baute sich ein Mann in einer blauen Jacke vor uns auf. Hätte ich nicht so sehr auf den Ausgang gestarrt, hätte der Typ mir sofort auffallen müssen. Wunderbares Sommerwetter und er trug eine Jacke. Für den Rückzug war es jetzt zu spät. Einen Moment dachte ich drüber nach, mich umzudrehen und einfach drauf los zu rennen, aber im selben Moment, als ich meinen Kopf drehte um eine Fluchtmöglichkeit zu erspähen, trat der Kerl einen weiten Schritt auf uns zu.

Nadine schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben wie ich und versuchte zu reagieren. Der Kerl in der blauen Jacke war jedoch überraschend flink und ergriff den Arm meiner Freundin, die sich noch versuchte los zu reißen und mit lautem Gekreische eine Szene anfing.

„Eyyyy, loslassen! Lass mich sofort los!!!" „Was wollen Sie von der Dame?", mischte sich ein Herr älteren Semesters ein, wurde jedoch von dem Typen sofort mit einem knappen „Ich bin Detektiv, bitte gehen Sie weiter." abgeschmettert. Wie nicht anders zu erwarten war, bildete sich schnell eine kleine Traube Schaulustiger um die Situation am Ausgang des Kaufhauses. Die kleine Menge konnte beobachten, wie Nadine den Absatz ihrer Schuhe auf den Fuß des Kerls zu hacken versuchte. Wild fuchtelte sie um sich herum, allerdings war augenscheinlich, dass meine Freundin chancenlos war.

Mir blieb gar keine Zeit darüber nachzudenken, wie unangenehm die Situation war. Ich stand wie versteinert neben Nadine und rührte mich keinen Schritt. Dabei hätte ich einfach los laufen können, doch das wollte ich meiner Freundin nicht antun. Das wäre feige gewesen. Hier mussten wir nun gemeinsam durch.

„Hau ab, Yvonne! Renn!", raunte mich Nadine an, die sich gegen den kräftigeren Detektiv geschlagen geben musste, sich zwar versuchte aus der Umklammerung zu lösen aber sichtlich unterlegen war. Der Typ, den ich auf gute 20 Jahre schätzte, erinnerte mich mit seinem Gesicht an einen Falken. Er hatte eine spitz zulaufende, leicht gekrümmte Nase. Seine Haare trug er nach vorn gegelt, dazu war er recht dürr. Für meine Freundin, die sogar noch etwa einen Kopf kleiner war als ich und zwar sportlich, aber schlank war, reichte es jedenfalls. Für uns hätte wohl auch ein Mann gereicht, der deutlich kleiner war als der Typ in seiner blauen Uniformsjacke, den ich auf knapp 1,90 Meter schätzte. Lang, schlaksig, dürr. Absolut nicht mein Typ, ging es mir verrückterweise durch den Kopf. Wie konnte ich in dieser Situation bloß darüber nachdenken?

Auch wenn ich hätte losrennen wollen, bauten sich bereits zwei Kunden vor mir auf, die mir jeglichen Fluchtweg versperrten. Typische hilfsbereite Wohltäter, fluchte ich innerlich.

„Denkt gar nicht drüber nach", kommentierte der Wachmann und griff nun auch meinen Unterarm. „Wir gehen jetzt mal schön ins Büro, und keine Mätzchen machen, klar?" Ohne ihn zu kommentieren trotteten wir mit gesenkten Häuptern wahllos neben dem Kerl, der seinen Griff nicht lockerte und uns mit sich schob.

Der letzte Gedanke an eine Fluchtmöglichkeit war verschmolzen, als wir das „Zutritt nur für Mitarbeiter"-Schild eines Nebeneingangs zu einem Treppenhaus betraten und der schlaksige Kerl uns die Treppen herunter zog.

„So, da sind wir!", kommentierte der Kerl mit einem gemeinen Grinsen, das unserer Situation gegenüber unangemessen war und fügte ein „Herzlich wilkommen." hinzu, als er Nadine und mich unsanft in den offensichtlichen Wachraum des Kaufhauses zerrte und mit einem „Hinsetzen! Und jetzt keinen Mucks mehr!" auf die kargen Holzstühle deutete.

Der Raum war sowieso sehr unterkühlt eingerichtet. Zwei Schreibtische, ein Pult, an dem verschiedene Bildschirme flackerten, die die Ebenen des Kaufhauses zeigten. Also genau das Gerät, was uns wohl zum Verhängnis geworden war. Dazu eine durchgesessene Couch und eine Miniküche, in der die Wach-Mitarbeiter wahrscheinlich ihre Kaffeepausen und ein Mittagessen in der Mikrowelle vorbereiten konnten.

Nadine und ich nahmen Platz und schauten uns einen Moment an. „Scheiße", bildete meine Freundin mit ihren Lippen und kniff genervt die Augen zusammen. „Ich muss mal pinkeln", sagte ich laut in der Hoffnung, irgendwie doch noch eine Möglichkeit zu finden, aus der Situation raus zu kommen.

„Dann wirst du dir wohl in die Hose pinkeln müssen. Oder du wartest jetzt verdammt nochmal ab und hältst den Mund, kapiert!?!" Der schlaksige Falken-Typ fuchtelte nervös auf seinem Handy herum. Irgendwie wirkte er noch nervöser als Nadine und ich. „Kann ich helfen?", kommentierte Nadine mit einem Grinsen auf den Lippen, als auch sie die offensichtliche Nervosität des Wachmannes bemerkte.

„Ich haaaaabe gesagt...", er beugte sich vor und wirkte mit seiner aggressiven angehobenen Stimme unprofessionell und gerade lächerlich, „ihr soooollt.... Dieeeeee... Schnauze halten!!!" Wären wir nicht gerade beim Klauen erwischt worden, so hätte ich laut los lachen müssen, so verpeilt, wie der Kerl wirkte, der gerade ein paar Jahre älter als wir war.

„Ich hab hier zwei so freche Gören gepackt, die wollten was mitgehen lassen.", sprach er in sein Handy, als er wohl endlich die gesuchte Verbindung gefunden hatte. „Okay. Verstanden.", antwortete er auf die Stimme auf der anderen Seite der Leitung.

„So. Mein Kollege kommt gleich." Der unsichere Wachmann schien um einiges beruhigter, da er nun wusste, was die nächsten Schritte waren. „Kannst du uns nicht einfach gehen lassen?", schlug meine Freundin vor. „Wir sind doch einfach nur zwei nette Mädels.", lächelte Nadine frech und ließ keine Zweifel offen, dass sie bereit war sich in jeglicher Form zu bedanken, wenn das alles unter den Tisch fallen würde. Sie ließ ihre Fingerspitzen über den tiefen Ausschnitt ihres engen Tops gleiten und streichelte lasziv anbietend über ihre Brüste, flüsterte dabei „Wir können doch das Thema auch anders lösen."

Ich pflichtete Nadine nickend bei. Wie sehr ich sie liebte, wir waren sowas von seelenverwandt. Wäre sie nicht in die Offensive gegangen, so hätte ich es wohl getan. „Sofort aufhören! Ich bin professionell, klar? Und ihr kommt hier nicht raus, das wird alles den richtigen Gang gehen, klar?" „Womit soll ich denn aufhören?" Lächelnd griff Nadine nun kräftiger, noch deutlicher, an ihre Brüste und massierte sie anregend.

„Ich hab... mein Gott, es reicht!" Der Kerl schien nicht nur unsicher, sondern auch noch verdammt schüchtern zu sein. „Ich hab dir gesagt, aufhören!" In diesem Moment trat er einen Schritt vor, zog seine silbernen Handschellen aus der Hintertasche seiner blauen Wachhose und fixierte meine Freundin mit den Händen am Rücken verschränkt am Stuhl.

„Willst du auch? Oder habt ihr jetzt kapiert, dass ihr euch ausnahmsweise einfach mal verdammt nochmal jetzt benehmen sollt und tun sollt, was ich sage?" Ich verzichtete darauf, den Mann weiter zu reizen. Irgendwie hätte ich schon Lust darauf gehabt, ihn zur Weißglut zu bringen, aber auf der anderen Seite wollten wir ja irgendwie hier rauskommen.

Der Kerl zündete sich eine Zigarette an und blies den blauen Dunst in den Wachraum. Auf seinen Kollegen wartend schritt er aufgeregt wirkend auf und ab, ließ uns dabei jedoch nicht aus den Augen. Nadine versuchte, an den Fesseln zu ziehen, was ihr aber natürlich nicht half.

Einige Minuten später, die wir schweigend verbracht hatten, ging die Tür des Wachraums langsam auf. Herein kam ein etwa 50-jähriger, bulliger Typ. Hatte mich der eine Wachmann noch an einen Falken erinnert, so war sein Kollege der Typ Bulldogge. Trotz der weiten blauen Jacke, die auch er trug, waren seine kräftigen Oberarme, seine Muskeln, zu vermuten. Er hatte eine Glatze, enge braune Augen und wirkte anders als der Falke respekteinflößend, durchsetzungsstark und kräftig.

„Gut gemacht...", tätschelte Bulldogge dem Falken auf dessen Schulter und würdigte uns eines kurzen Blickes, „Wirklich gut gemacht. Nicht einmal eine Woche dabei und schon erwischst du einen halben Hühnerstall." Ob seines Spaßes über sich selbst grinsend, schlug er seinem Kollegen nochmal lobend auf den Rücken. „Danke. Ich kann kurz erzählen, was ich gesehen habe."

Und so erzählte der Kerl, wie er unseren Versuch, die Wäsche mitgehen zu lassen, auf den Kameraaufnahmen verfolgt hatte und uns „Genau im richtigen Moment", wie er sich selber lobte, an der Ausgangstür gestellt hatte.

„So so.", kommentierte der Glatzkopf und schob sich auf die Tischplatte. „Und das eine Hühnchen hast du dann -- warum -- gefesselt?" „Die wurde anzüglich." „Anzüglich?", fragte Bulldogge verdutzt. „Wenn du es genau wissen willst, die hat über ihre Titten gestreichelt und gebeten, dass ich sie gehen lasse. Aber..." Weiter kam der junge Wachmann nicht. „Eine kleine Schlampe also...", unterbrach der ältere Sicherheitsmann sie. „Eine kleine Schlampe", wiederholte er und setzte einen ernsten Blick in die Augen meiner Freundin auf, fast schon väterlich, als wolle er ihr ihr Fehlverhalten freundlich, aber bestimmend, erklären.

„Soll ich schonmal die Polizei rufen?", fragte Falke und wurde durch ein Kopfschütteln von Bulldogge noch in seinen Worten unterbrochen. „Das hat noch Zeit. Hast du schon alles aufgenommen und die beiden Gören durchsucht?" Schuldbewusst schüttelte der junge Typ den Kopf. „Ich hab gelernt... naja, also Frauen soll ich doch nicht durchsuchen oder? Mir haben die erklärt, nur Männer und bei Frauen muss eine weibliche Kollegin..."