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Servas 02: Neuanfang Teil 03

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Sie stand nun mit neun anderen Frauen angekettet in einer Reihe die alle die selben Sachen trugen wie sie selbst. An der gegenüberliegenden Wand standen ebenfalls zehn Frauen genauso zusammengekettet an der Wand. Eine Aufseherin ging an der Reihe auf und ab und schlug mit einer Peitsche eine der Frauen die fragte, was das denn alles sollte.

»So, alle zusammen, dann lasst uns mal anfangen«, sagte eine der Aufseherinnen. Sie nahm eine Sprühdose von einem Tisch und ging zr ersten der angeketteten Frauen. Unsanft fasste sie diese an der Schulter und drehte sie so, das sie mit dem Gesicht zur Wand stand. Mit der Sprühdose sprühte sie eine Nummer auf den Overall. Dies wiederholte sie bei allen Frauen in der Reihe.

0487 stand auf ihrem Overall wie sie mittlerweile wusste. Hier unten machte sich niemand die Mühe, die Frauen irgendwo anzuketten oder einzusperren. »Wenn ihr weglaufen wollt, tut euch keinen Zwang an. Es gibt nur den einen Weg nach oben und der ist gut bewacht. Aber wer nicht arbeitet, bekommt auch kein Essen, es ist also eure Entscheidung«, hatte die Aufseherin gesagt, als man sie in den Stollen gebracht hatte, in dem die Betten standen.

Nadine legte sich auf die Pritsche und drehte sich mit dem Gesicht zur Wand. In acht Stunden würden die Aufseherinnen kommen, sie wecken und mit den anderen in den Stollen bringen in dem sie mit schweren Bohrgeräten Löcher in die Schachtwand bohren mussten. Während sie schliefen wurden die Löcher mit Sprengstoff gefüllt und das Stück Wand wurde weg gesprengt. Während der nächsten Schicht mussten sie das Gestein mit Schaufeln auf flache Transportwagen laden und dann weitere Löcher bohren.

Es war ihnen verboten worden miteinander zu reden. Und jede, die sich nicht daran hielt machte Entweder mit der Peitsche oder mit dem Viehtreiber, einem etwa 20 Zentimeter langen Stab der äußerst schmerzhafte Elektroschocks austeilte, Bekanntschaft.

Obwohl sie sich jeden Tag auf Neue vornahm, sich nicht klein kriegen zu lassen, begann sie leise zu weinen als das Licht ausgeschaltet wurde. Sie wusste nicht, wie lange sie das hier noch durchhalten würde. Doch lange würde sie es wohl nicht mehr schaffen stark genug zu bleiben, um das alles zu überstehen. Wenn sie wenigstens mit jemandem reden könnte. Das erzwungene Schweigen war für sie das Schlimmste hier. Die Arbeit in dem Stollen war zwar schwer aber auszuhalten und das Essen war ausreichend und schien auch genug Kraft zu geben. Sie hatte vor zwei Schichten erstaunt festgestellt, daß sie sogar kräftiger geworden war und sich die Muskeln an ihren Armen gefestigt hatten, die früher kaum vorhanden waren. Doch das Schweigen, sich nicht mit anderen unterhalten zu können, war es was sie nicht mehr lange aushalten würde.

Nun lag sie weinend auf der Pritsche und wartete darauf, endlich einzuschlafen als sich jemand neben sie setzte. Sie hörte ein »Pssst« und jemand fasste sie an die Schulter. Sie zuckte unter der Berührung leicht zusammen. Doch dann begann die Person damit ihren Arm zu streicheln und drehte sie mit sanftem Nachdruck um. Die Person zog sie weiter zu sich bis ihr Gesicht an etwas weichem lag. Sie roch etwas, was sie seit langem nicht mehr gerochen hatte. Seife. Die Person war frisch gewaschen oder trug zumindest saubere Wäsche. Sie wollte sehen wer das war, doch die absolute Dunkelheit hier in dem Stollen ließ nicht zu, daß sie etwas erkennen konnte. Doch sie genoss die Berührungen und die Nähe zu einem anderen Menschen.

Nadine war unfähig sich zu bewegen. Sie hatte Angst davor, was nun passieren würde doch die Person legte nun ihre Hand in Nadines Nacken und kraulte sie dort sanft. So lag sie eine ganze Weile da und wagte es nicht, sich zu bewegen.

»Iss das«, flüsterte ihr jemand ins Ohr und drückte ihr etwas vor die Lippen. Nur zögernd öffnete sie den Mund und etwas wurde ihr in diesen hinein gesteckt. Schokolade. Zartbitterschokolade stellte sie erstaunt fest. Mit geschlossenen Augen ließ sie das Stück Schokolade in ihrem Mund zergehen. Sie war dankbar für die Abwechslung und wollte diesen Geschmack auf jeden Fall so lange genießen wie es nur ging. Die Person kraulte weiter ihren Nacken und irgendwann schlief sie erschöpft ein.

Als sie aufwachte weil das Licht eingeschaltet wurde, fühlte sie sich ungewohnt gut. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie die Papierschüssel mit ihrer Ration Brei von der Aufseherin bekam. Der Geschmack der Schokolade stieg in ihrer Erinnerung hoch und sie stellte sich vor wie es wäre, wenn dieser Brei danach schmecken würde.

- - -

'Nur noch diese paar Bücher einräumen dann sieht das schon viel besser aus.' dachte Mara und begann die letzten Stapel von den den Tischen zum Regal zu bringen und einzuräumen. Sie hatte versucht die Bücher so gut es ging thematisch zu sortieren. Dazu war sie gestern den halben Tag über in der Unibibliothek und hatte sich dort die Themenbereiche notiert nach denen dort sortiert wurde. Einige konnte sie gleich wieder verwerfen denn Bücher über so wissenschaftliche Themen wie Quantenphysik oder neurolinguistische Programmierung gab es im Antiquitätenladen nicht. Dafür jedoch gab es Bücher über verschiedene esoterische Themen wie Kartenlegen oder Astrologie. Doch auch solche Themenbereiche gab es in der Bibliothek der Uni, welche zum Glück nur wenige Minuten Fußweg von Julias Haus entfernt lag.

Da Sonntag war, befanden sich nur wenige Studenten in der Bibliothek und so nutzte Mara auch die Gelegenheit um ein wenig zu stöbern. Um so mehr wunderte sie sich, das eine junge Frau sie nach einigen Stunden ansprach. »Sie sehen nicht so aus als wollten Sie ein Buch ausleihen«, sagte die Frau zu Mara, die erschrocken zusammen zuckte, da sie sich gerade in einen der Kataloge der Bücherei vertieft war. Mara drehte sich herum und blickte in die strahlend blauen Augen der jungen Frau. Die blonden Haare hatte sie zu einem streng wirkenden Knoten zusammengebunden. Mara war ein wenig verwirrt denn sie war so in den Katalog vertieft, daß sie nicht einmal bemerkt hatte, wie die Frau näher gekommen war.

»Nein, ich bin eigentlich hier weil ich die Bücher im Laden sortieren will«, sagte sie, nachdem sie ihre Fassung wiedererlangt hatte.

»Ich verstehe. Also wollen Sie hier nur kiebitzen«, sagte die Frau.

Mara nickte wortlos und fürchtete bereits, daß die Frau sie hinauswerfen würde. Doch diese lachte und sagte »Das kommt öfter vor als Sie denken. Wenn Sie möchten, kann ich ihnen ja eine Liste mit allen Themengebieten geben. Wir haben zwar bei weitem nicht alle hier, aber die vereinheitlichte Liste mit allen Erklärungen braucht man doch gelegentlich mal.«

»Gerne, vielen Dank«, sagte Mara schüchtern.

»Kein Problem, Übrigens, ich bin Astrid.«

»Hallo, ich bin Mara.«

»Freut mich, dich kennen zu lernen. Komm, wir gehen ins Büro, da hab ich die Liste.«

Astrid begann damit, Mara die Vor- und Nachteile der verschiedenen Sortierungen zu erklären. Sie erklärte, das es vor Erfindung des Buchdrucks üblich war, die handgeschriebenen Bücher nach Größen zu sortieren, was es natürlich nur für Eingeweihte überhaupt möglich machte, ein bestimmtes Buch halbwegs schnell zu finden. Später wurden Bücher dann alphabetisch nach Titel sortiert und erst später kam eine Sortierung nach Kategorien und Genres auf, die im Laufe der Zeit vereinheitlicht wurden. »Die Gutenbergbibel ist so wahrscheinlich ziemlich oft im Regal hin und her gewandert. Erst stand sie ziemlich weit links weil sie so groß war und heute steht sie in der Kategorie 'Fiktion'«, erklärte sie lachend als sie das Büro erreichten. Astrid holte ein dickes Buch aus einem Regal und gab es Mara.

»Das ist die Liste?«, fragte diese erstaunt über das dicke Buch.

»Ja. Da stehen zu allen Themenbereichen, Kategorien und Genres ausführliche Erklärungen. Aber keine Angst«, sie schlug zielstrebig eine Seite auf, »hier ist die eigentliche Liste. Die Erklärungen brauchst du wahrscheinlich nur, wenn du ein Buch nicht einordnen kannst.«

Mara nickte verstehend.

»Warte, ich mach uns mal einen Kaffee. Ich interessiere mich sehr für alte Bücher. Das Meiste, was je geschrieben wurde ist ja mittlerweile digitalisiert und niemand braucht mehr Papier in die Hand zu nehmen. Aber ein Buch in der Hand zu halten ist, finde ich, viel schöner als es auf einem Pad zu lesen.« Sie machte einen recht verträumten Eindruck bei diesen Worten.

Während Astrid den Kaffee kochte, schaute Mara sich die Liste genauer an.

»Was mache ich denn, wenn ich ein Buch habe, das ich nicht lesen kann? Ich habe einige, bei denen ich nicht mal die Schrift kenne«, fragte Mara als Astrid ihr den Kaffee hingestellt hatte und sich zu ihr setzte.

»Was ist es denn für eine Schrift?«, fragte Astrid interessiert.

»Ich weiß nicht. Sie sieht komisch aus. Zum Teil ganz normale Buchstaben, aber auch ganz komische Zeichen.«

»Kannst du mal ein Beispiel aufschreiben?« Astrid schien sehr interessiert und gab Mara einen Zettel und einen Stift.

»Ich kann mich nur noch an dieses eine Wort erinnern«, sagte Mara und schrieb auf : 'Εyένη'

Astrid schaute eine Weile auf die Buchstaben. »Bist du sicher, daß der zweite Buchstabe richtig ist?«, fragte sie »Wenn das kein gamma sondern ein lambda wäre, würde es sogar einen Sinn ergeben.«

Mara schaute sie fragend an. »Ich weiß nicht, aber es kann sein, daß es etwas anders aussah.«

Astrid schrieb das Wort noch einmal auf : 'Ελένη' und Mara schaute es sich an. »Ja, ich glaube, so könnte das sein.«

Astrid lachte. »Das ist Griechisch. Was da steht heißt buchstabengetreu Eleni. Es könnte entweder Ellen heißen oder eher Helénē, vielleicht auch Helena oder Helen.«

»Woher weißt du sowas?«, fragte Mara erstaunt.

»Ich habe alte Sprachen studiert«, erklärte Astrid. »Ist das der Titel von einem Buch?«, fragte sie interessiert.

»Nein, das steht unter einem Bild. Ganz hinten auf den letzten Seiten.«

»Ich verstehe. Was ist das denn für ein Buch?« irgend etwas schien Astrids Aufmerksamkeit zu erregen.

»Ich glaube, das Format nennt man Foliant. Es ist ziemlich dick und mit Leder eingeschlagen. Es sieht ziemlich alt aus.« Mara meinte ein Funkeln in Astrids Augen zu erkennen.

»Das würde ich mir gerne mal ansehen, wenn ich darf. Wo sagtest du, ist dein Laden?«, fragte sie.

»Oh, das ist nicht mein Laden. Er gehört meiner Herrin. Ich bin nur gerade dabei die Bücher zu sortieren weil sie alle vollkommen ungeordnet in den Regalen stehen.« Mara erklärte Astrid, wo der Laden war.

Sie tranken den Kaffee aus und dann musste Astrid wieder an die Arbeit gehen. Sie trug das Buch, welches sie Mara gegeben hatte noch auf einem Pad ein und scannte ihren ID-Chip. Dann verließen sie das Büro und Mara ging zurück nach Hause.

- - -

Die Hälfte der Bücher war eingeräumt und nach der Liste die sie von Astrid bekommen hatte sortiert. Mara hatte sich dazu entschlossen, die Bücher nach den Kategorien zu sortieren und entsprechende Schilder aus dickem Papier angefertigt die sie mit Reißzwecken an die Regale heftete. Sie räumte gerade einen Stapel Bücher ein, als sie draußen ein Auto hörte. Ein blick auf die Uhr ließ sie erstarren. Es war bereits nach 18 Uhr und eigentlich sollte jetzt schon das Essen auf dem Tisch stehen. Sie schaute nach draußen und erkannte, daß Julias Auto auf der Straße stand. In diesem Moment hörte sie auch schon die Haustür und kurz darauf die Schritte ihrer Herrin auf der Treppe.

Mara erbleichte als sie ihren Namen hörte, der laut ins Treppenhaus gerufen wurde. Sie schloss den Laden ab und ging mit zitternden knien in den Flur. Als sie die Treppe hinauf ging, stand ihre Herrin mit in die Hüften gestemmten Händen und ziemlich wütendem Blick auf dem Absatz.

»Kannst du mir mal sagen, was mit dem Essen ist? Warum ist das noch nicht fertig?«, schrie sie Mara an. »Ich habe den ganzen Tag über nichts gegessen und habe Hunger. Ich habe dir extra gesagt, das ich gegen 18 Uhr zurück bin und dann was essen will.«

Mara schaute sie entsetzt an. So wütend hatte sie Julia noch nie gesehen. »Ent... Entschuldigung, Herrin. Ich... ich... ich habe die Zeit vergessen weil ich die Bücher eingeräumt habe«, sagte sie leise und mit gesenktem Blick.

»Stotter hier nicht so rum. Wenn du einen Fehler gemacht hast, steh gefälligst dazu«, schrie Julia mit hochrotem Kopf. »Von irgend welchen Entschuldigungen werde ich auch nicht satt.«

Mara schaute mit Tränen in den Augen zu ihr hoch. »Es tut mir leid, Herrin.«

»Ach hör auf dich dauernd zu entschuldigen. Besorg uns lieber was zu essen.« Julia schien sich langsam zu beruhigen. »Geh in den Imbiss an der Ecke. Ich nehme ein großes Schnitzel mit Rahmsauce und Bratkartoffeln und dazu einen gemischten Salat. Was du willst, musst du selber wissen. Und jetzt steh hier nicht so rum, sondern beeil dich lieber.«

Mara knickste, drehte sich auf dem Absatz herum und lief knapp 200 Meter bis zu dem Imbiss. Sie bestellte Julias Schnitzel und für sich selbst einen großen Salat und die Bratkartoffeln die hier wirklich sehr gut schmeckten. Nach einer viertel Stunde war sie wieder zurück.

In der Küche nahm sie das Essen von den Plastiktellern und legte es so ordentlich es ging auf richtige Teller. Sie nahm Besteck und Gläse,r die sie ins Wohnzimmer an den Esstisch brachte und stellte mit zitternden Händen den Teller vor Julia, die die Ellenbogen auf den Tisch gestützt und das Gesicht in die Hände gelegt hatte. Dann stellte sie sich neben Julia und knickste »Bitte sehr, Herrin«, sagte sie leise und mit belegter Stimme.

»Setz dich, Mara«, sagte Julia leise. Sie richtete sich auf und wischte sich mit den Händen übers Gesicht. Sie begann zu essen und gab Mara ein Zeichen ebenfalls anzufangen.

Das Essen verlief ungewöhnlich schweigsam und Mara war deutlich anzumerken, daß sie Angst hatte.

»Es tut mir leid, das ich dich vorhin so angeschrien hatte«, sagte Julia nachdem sie fertig gegessen hatte. »Ich hatte heute einen wirklich schlimmen Tag und bin einfach nur fertig. Dauernd haben die mich warten lassen und das für Untersuchungen die immer nur ein paar Minuten gedauert haben. Und dann kamen auch noch laufend irgend welche Notfälle rein, die sie vorgezogen hatten. Und das alles auf leeren Magen und ich durfte nicht mal was essen. Dreimal haben die mir Blut abgenommen.«

»Sie waren im Krankenhaus?«, fragte Mara mit belegter Stimme und schaute Julia groß an.

»Komm du mal in mein Alter, dann geht dir das auch nicht besser. Wenn man alle Vorsorgeuntersuchungen zusammenlegt, braucht man wenigstens nur einmal im Jahr sowas mitzumachen«, gab Julia zur Antwort.

Mara nickte nur wortlos, worauf hin Julia sich vorbeugte und Mara über die Wange streichelte. »Ich wollte dich wirklich nicht so erschrecken, aber ich war wirklich ziemlich sauer. Ich hatte dich deswegen heute Morgen extra gebeten das Essen für 18 Uhr fertig zu machen.

»Entschuldigung, Herrin, es tut mir leid«, sagte Mara. Es stimmte, Julia hatte ihr heute Morgen eingeschärft das Essen für 18 Uhr fertig zu machen und sogar noch einmal gesagt, daß das heute wirklich wichtig war, bevor sie weg gefahren war. Sie schluckte bevor sie weiter sprach. Ihr war klar, daß sie einen großen Fehler begangen hatte. »Das hätte nicht passieren dürfen.«

Julia sah auf und schaute ihr in die Augen. Mara versuchte dem blick auszuweichen und senkte den Blick so das sie auf ihren leeren Teller schaute.

»Auch wenn es mir bei dir nicht leicht fällt«, sagte Julia mehr zu sich selbst und hob dann die Stimme, »Geh bitte in den Keller. Ich komme gleich nach.«

Mara stand auf, knickste wortlos und ging langsam die Treppe hinab. Im Keller ging sie in den Raum den Julia als ihr Spielzimmer bezeichnete. Sie war bisher nur zweimal hier gewesen um zu putzen und Staub zu wischen. Dieser Raum bereitete ihr großes Unbehagen, gerade jetzt wo sie ahnte, was ihr blühte. Sie öffnete mit zitternden Händen die Tür und stellte sich in die Mitte des Raumes, drehte sich zur Tür, kreuzte die Hände im Nacken und wartete.

Julia wartete bis die Tür hinter Mara ins Schloss fiel und legte das Gesicht in die Hände. Sie atmete tief ein und aus und schloss die Augen während sie langsam bis 100 zählte. Dann stand sie langsam auf und ging in den Keller. Bevor sie die Tür zum Spielzimmer öffnete, straffte sie sich und atmete noch einmal tief durch.

Mara stand in der Mitte des Zimmers und wartete auf sie. Sie ging zum um sie herum zu dem Strafbock der im hinteren Teil des Raumes stand und brachte die Platte, auf der der Oberkörper zu liegen kam, in die Waagerechte und schob die beiden Beinstützen zusammen. So fixierte sie alles und rief Mara zu sich. Diese kam mit zögernden Schritten auf sie zu.

»Zieh dich bitte aus und knie dich hier her.« Julia musste sich sehr bemühen, ihre Stimme fest und energisch klingen zu lassen. Sie beobachtete Mara wie sie die Bluse, den Rock und zum Schluss die Unterwäsche ablegte und übertrieben sorgfältig auf die Querstange des Fesselgestells legte. Zwar war Julia klar, das Mara zeit Schinden wollte, doch sagte sie nichts und blieb geduldig stehen, bis Mara nackt vor ihr stand. Sie deutete auf den Strafbock und Mara kniete sich auf die Beinstützen. Langsam beugte sie sich vor, bis ihr Oberkörper auf der mit weichem Schaumstoff und Leder bespannten Platte lag. Julia bewunderte Mara insgeheim dafür, wie gefasst sie schien, als sie sich auf den Bock legte.

Sie überlegte kurz ob sie Mara mit zählen lassen sollte, entschied sich jedoch dagegen. Sie wollte es ihr nicht noch schwerer machen, immerhin war dies das erste Mal, daß sowas überhaupt nötig war. Mara drehte den Kopf zur Seite und legte ihn auf das Leder der Platte. Nach kurzem überlegen entschied Julia sich dagegen, Mara zu fesseln, statt dessen nahm sie ihre Hände und führte sie zu den eisernen Griffen, welche sich an den mittleren Stützen befanden. Dann holte sie eine fingerdicke Rolle aus Gummi und hielt sie Mara vor den Mund. Mara öffnete den Mund und nahm die Rolle zwischen die Zähne. Dann wollte sie den Kopf zur Wand drehen doch Julia wollte ihr dabei ins Gesicht sehen, also fasste sie sie sanft aber nachdrücklich am Kopf und drehte ihn zurück in die andere Richtung.

Nun ging Julia zum Schrank und suchte nach einem bestimmten Teil. Sie fand es in einer Schublade und rollte den breiten Riemen, den sie sich extra hatte anfertigen lassen aus. Er war etwas länger als einen Meter und war halb so breit, wie ihre Hand. Er besaß keine Schnallen und bestand nur aus weichem Leder und Polstermaterial. Als sie sich umdrehte fiel ihr Blick auf Maras Kleider. Sie wollte nicht, daß sie diese wieder anziehen musste, aber sie auch nicht nackt durchs Haus laufen lassen, also holte sie noch schnell ein großes Handtuch aus einem anderen Schrank welches sie auf dem Tisch zurecht legte.

Nun stellte sie sich neben Mara und warf ihr einen fragenden Blick zu den diesen mit einem leichten Nickten beantwortete und dann die Augen fest zusammen kniff. Julia hatte lange geübt um diesen Gürtel so zu halten das er gerade und flach auftraf. Ohne weiter abzuwarten holte sie aus und schlug, zuerst nicht all zu fest, auf Maras Rücken, knapp unterhalb der Schulterblätter. Diese zuckte zusammen und kniff die Augen noch fester zusammen. Ein leises Stöhnen war von ihr zu hören.

Mara lag angespannt auf dem Bock und erwartete den nächsten Schlag. Langsam spürte sie, wie sich ihre Gedanken auflösten und ein wohliges Gefühl durchflutete sie. Sie spürte die nächsten Schläge wie durch Watte gedämpft und ihre Anspannung wich einer tiefen, inneren Ruhe. Sie entspannte sich und ihre Angst löste sich auf und zerfaserte wie Nebel unter der Sonne. Ihr wurde warm und sie hörte auf zu denken, sie spürte nur noch diese Wärme.

Nach dem fünften Schlag, sie hatte bei jedem Male ein wenig fester geschlagen, bemerkte Julia eine Veränderung bei Mara. Die Anspannung die sie eben noch gezeigt hatte, war gewichen und es schien ihr als sei Mara nun sehr entspannt. Maras Augen waren nun ebenfalls nicht mehr ängstlich zusammengekniffen sondern sogar leicht geöffnet und ihr Gesicht machte, genau wie der Rest ihres Körpers, einen sehr entspannten Eindruck. Julia schaute einen Moment in Maras Gesicht als ihr klar wurde, was hier vor sich ging.

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