Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 02: Neuanfang Teil 03

Geschichte Info
ein böses Erwachen und Mara begeht einen Fehler.
29.4k Wörter
4.64
5.9k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 11 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
Teile diese Geschichte

Schriftgröße

Standardschriftgröße

Schriftabstand

Standard-Schriftabstand

Schriftart Gesicht

Standardschriftfläche

Thema lesen

Standardthema (Weiß)
Du brauchst Login oder Anmelden um Ihre Anpassung in Ihrem Literotica-Profil zu speichern.
ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Vivians Comm begann leise, eine Melodie zu spielen und zu vibrieren. Sie öffnete die Augen und räkelte sich wohlig in Veras Armen. Sie genoss diese paar Minuten am Morgen zwischen schlafen und wachen, wenn sie die Nähe ihrer Herrin spürte, sich an sie schmiegte, ihren Duft auf nahm und ihren Atem auf ihrer Stirn spürte. Vorsichtig und leise, um Vera nicht zu wecken, stand sie auf, ging ins Nebenzimmer wo sie ein Handtuch auf den Sitz des Ergometers legte und sich darauf nieder ließ. Nackt wie sie war begann sie zu treten. Nach einer guten halben Stunde stand sie verschwitzt auf und hatte das eineinhalbfache ihres Solls abgearbeitet. Sie ging ins Bad, wo sie sich die Zähne putzte und duschte. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte nahm sie Veras Zahnbürste aus dem Schrank und legte diese auf deren Becher. Die Tube mit der Zahncreme stellte sie daneben. Zwar hatte ihr die Herrin schon mehrmals gesagt, sie brauchte das nicht zu tun, doch Vivian mochte solche kleinen Gesten und wollte darauf nicht verzichten.

In der Küche deckte sie den niedrigen Frühstückstisch und drapierte einige der bunten, getrockneten, nach Vanille duftenden Holzstücke auf dem Tisch, die sie aus der Schale von der Fensterbank genommen hatte und wartete auf Vera. Als diese verschlafen aus dem Schlafzimmer kam stand sie auf und gestikulierte »Schönen guten Morgen, meine geliebte Herrin« und lächelte sie an.

Vera nahm sie in die Arme, küsste sie und nahm auf ihrem Sitzkissen Platz. »Dir auch einen guten Morgen meine Süße«, sagte sie. Vivian kniete sich neben sie und sie begannen zu essen.

»Ich hab gesehen wie viel du heute geradelt bist. Nimm dir doch noch ein halbes Brötchen«, sagte Vera und strich ihr über die Wange. Vivian bedankte sich, lehnte aber ab. Sie wusste, das sie nur noch fünf Pfund abnehmen musste und wollte das bis zum Ende des Jahres geschafft haben.

»Was hast du denn heute vor?«, fragte Vera.

Vivian sah auf und erklärte ihr, daß sie sich mit Rebecca verabredet hatte, um ihr das Gelände zu zeigen. Sie wollten zum See und zu Trish gehen.

Vera war froh darüber, daß Vivian den Tag über mit Rebecca zusammen war. Sie mochte es nicht wenn Vivian alleine auf dem Gelände unterwegs war, da sie sich immer ein wenig Sorgen um sie machte. Sie war zwar schon 25 Jahre alt, aber war manchmal einfach zu sorglos und vergaß oft die Zeit, wenn sie anfing sich mit jemandem zu unterhalten. Besonders bei Trish passierte das regelmäßig. Daher hatte sie Vivians Comm vor einem halben Jahr so eingestellt, daß sie es jederzeit orten konnte, nachdem sie zusammen mit mehreren anderen einen ganzen Abend lang nach ihr gesucht hatte und sie mitten im Wald auf einem Baumstumpf sitzend gefunden hatte, wo sie einige Vögel dabei beobachtet hatte, wie diese ihre Junge fütterten.

Kurz vor zehn verabschiedete Vivian sich von Vera und verließ die Wohnung.

- - -

Vom Vibrieren ihres Comms wachte Rebecca auf und schaute sich verschlafen um. Die Oktobersonne schien durch die Vorhänge des Fensters und tauchte das Zimmer in ein goldenes Licht. Langsam stand sie auf und ging ins Badezimmer. Mittlerweile hatte sie den Dreh raus, wie sie den Keuschheitsgürtel nach dem Toilettengang reinigen und trocknen musste, so daß ihr dies keine großen Probleme mehr bereitete. Sie ging in ihr Zimmer zurück wo sie das Nachthemd aus zog und den Schlüssel für den Gürtel aus dem Kasten neben ihrer Tür heraus nahm. Auf ihrem Comm begann ein Timer 15 Minuten rückwärts zu zählen. Schnell zog sie den Gürtel aus und ging duschen. Als sie sich gründlich abgetrocknet hatte, zog sie den Gürtel wieder an, der sich mittlerweile gar nicht mal mehr so ungewohnt anfühlte und steckte den Schlüssel zurück in den Kasten. Der Timer war bei genau 5 Minuten stehen geblieben, genau wie die letzten zwei Tage auch.

Sie zog eine beige Tunika an, deren Ärmel eng an lagen, trocknete ihre Haare und schaute im Spiegel ob auch alles richtig saß. Sie rückte den Gürtel der Tunika gerade und ging dann nach unten in die Küche wo sie das Frühstück zubereitete und Kaffee aufsetzte. Im Esszimmer deckte sie den Tisch und holte dann die Brötchen aus dem Verteiler. Ein paar Minuten vor acht stellte sie die Kaffeekanne auf den Tisch und stellte sich neben die Tür zum Flur.

Pünktlich um acht kam Andrea im Morgenmantel hinein. Rebecca knickste und begrüßte sie mit einem »Schönen guten Morgen, Herrin.«

»Danke, dir auch einen schönen guten Morgen, Rebecca«, sagte Andrea »Wie hast du geschlafen?«

»Danke gut, Herrin, es war nur ein wenig, nun ja, frustrierend.« Frustrierend war gar kein Ausdruck. Zwar hatte sie sich mittlerweile halbwegs an den Gürtel gewöhnt, doch würde sie ihn zumindest nachts liebend gerne aus ziehen können.

Andrea lachte kurz »Das kann ich mir vorstellen. Aber du sollst ihn ja auch nicht auf Dauer die Nacht über tragen, nur so lange, bis du dich daran gewöhnt hast.«

»Ja, Herrin«, sagte Rebecca und hielt ihr den Stuhl.

Sie frühstückten gemeinsam und unterhielten sich während dessen über verschiedene Dinge, überwiegend Belanglosigkeiten. »Nach dem Abräumen lässt du mir bitte ein Bad ein und legst meine Kleider heraus. Während dessen kannst du mein Bett machen. Danach hast du Frei«, sagte Andrea. »Weißt du schon, was du heute tun wirst?«

»Ich habe mich mit Vivian verabredet. Sie wollte mir das Gelände zeigen. Sie sagte mir das der See ziemlich interessant ist. Außerdem wollten wir zu Trish gehen.«

Andrea lachte kurz. »Ja, der See kann ziemlich interessant sein. Und von Trish lass dich besser zu nichts überreden, sie ist manchmal ein wenig exzentrisch.«

»Ich verstehe«, sagte Rebecca. Sie frühstückten gemeinsam fertig, dann stand Rebecca auf und räumte den Tisch ab während Andrea nach oben ging.

Nachdem sie den Tisch abgeräumt und das Geschirr in die Spülmaschine geräumt hatte, ging Rebecca nach oben und ließ Andrea ein heißes Bad ein. Dann ging sie in den großen, begehbaren Kleiderschrank und suchte deren Sonntagsgarderobe heraus. Sie hoffte, alles richtig gemacht zu haben, als sie die Sachen auf den stummen Diener hängte. Doch Andreas Anweisungen diesbezüglich waren recht klar und so fand sie schnell alles nötige. Sie klopfte an die Schlafzimmertür und wartete bis Andrea heraus kam. Sie hielt ihr die Badezimmertür auf und knickste. Dann ging sie ins Schlafzimmer und begann das Bett zu machen. Sie nahm die Decke vom Bett, zog das Laken glatt und schüttelte die Kissen auf, die sie ordentlich aufs Bett zurück legte.

Als sie die Bettdecke aufschüttelte polterte es und etwas fiel zu Boden und rollte unters Bett. Nachdem sie die Decke aufs Bett gelegt hatte, fand sie einen großen, blauen Vibrator unterm Bett. Eigentlich wäre es wohl ihre Aufgabe gewesen diesen sauber zu machen und in den Nachttisch oder wo auch immer Andrea ihn aufzubewahren pflegte zurück zu legen. Doch das ging ihr ein wenig zu weit. Also holte sie ein kleines Handtuch aus dem Ankleidezimmer, bückte sich unters Bett, fische den Vibrator mit dem Handtuch heraus und legte ihn eingewickelt in dieses auf den kleinen Tisch im Ankleidezimmer. Sie warf noch einmal einen Blick auf die Kleidung, die sie zurecht gelegt hatte und ging dann zurück in ihr Zimmer, wo sie sich frisch machte und zog sich um.

Obwohl die Sonne heute vom Himmel strahlte, fehlte dieser die Kraft, die Luft großartig zu erwärmen. Also zog sie ein langes Unterhemd an, bevor sie eine Safrangelbe Tunika mit weiten Ärmeln, aber recht Engen Bündchen an zog. Dann schlüpfte sie in ihre Sandalen und ging nach unten. Sie verließ das Haus und ging die wenigen hundert Meter bis zu dem Wohnblock, in dem Vivian wohnte. Als sie die Lobby betrat, stieß sie mit zwei Serva zusammen. Beide hatten lange, blonde Haare und waren recht schlank.

»Entschuldigung«, sagten die Beiden, nachdem sie ihr Platz gemacht hatten und hinaus gehen wollten. Eine der Beiden, sie war einen halben Kopf kleiner als sie selbst und hatte ein ziemlich schmales Gesicht, kam ihr irgend wie bekannt vor.

Sie schaute den beiden hinterher und überlegte, wo sie diese Frau schon mal gesehen hatte. Sie beschloss Vivian zu fragen ob sie sie kannte.

Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, daß sie noch ein wenig Zeit hatte, also setzte sie sich in die Lobby und nahm ein Pad. Es zeigte neben einem Eingabefeld zwei Logos. Das eine davon, den Kreis mit den drei geschwungenen Linien und dem H kannte sie bereits, das zweite Logo einer Firma namens MarEmy, war ihr vollkommen unbekannt. Sie tippte darauf und bekam sofort einen Katalog angezeigt. Es standen mehrere Produktgruppen zur Auswahl die Namen wie vestis, alligo oder orbis trugen. Anscheinend hatte jemand einfach Begriffe in eine andere Sprache übersetzt. Vermutlich spanisch, italienisch oder vielleicht auch Latein. So gut kannte sie sich mit Sprachen nicht aus. Sie selbst sprach nur englisch, wie jeder auf der Welt und deutsch sowie einige Bruchstücke französisch die sie damals in Straßburg in der Schule aufgeschnappt hatte. Sie musste leise lachen als sie an Miss Wilhelmina, ihre Lehrerin dachte, die oftmals in Inuipaq, der Sprache der Inuit in Alaska, ihrer Heimat, zu sprechen begann wenn sie besonders wütend war.

Als sie sich die Produkte in dem Katalog ansah, bemerkte sie, daß es der selbe Katalog war, den Nin ihr an ihrem ersten Tag hier gezeigt hatte. Sie blätterte ihn durch und betrachtete die dort gezeigten Sexspielzeuge eher oberflächlich.

Sie bemerkte vor sich eine Bewegung und schaute auf. Vor ihr stand Vivian und begrüßte sie, indem sie »Guten Morgen« gestikulierte.

»Hallo, Vivian«, sagte sie und stand auf.

Vivian gestikulierte etwas von dem sie nur die Hälfte verstand. Doch sie konnte sich den Zusammenhang denken. »Warum ich lache?«, fragte sie, worauf hin Vivian nickte und lächelte.

»Ich musste gerade an meine Lehrerin denken, Miss Wilhelmina«, erklärte Rebecca. »Ach so, bevor ich es wieder vergesse, ich bin hier gerade von zwei Blondinen umgerannt worden. Eine der beiden kam mir irgend wie bekannt vor. Vielleicht ein Stückchen kleiner als du, ziemlich dünn.

Vivian machte die Geste für Serva. »Ja«, sagte Rebecca.

Vivian seufzte und holte eine Karte und einen Stift aus der Tasche ihrer Tunika. »Das könnte Larissa gewesen sein.« Nachdem Rebecca gelesen hatte, wischte Vivian das geschriebene weg und schrieb »Sie gehört zu Johanna. Sie ist letzten Samstag aus Straßburg gekommen.«

Rebecca dachte einen Moment lang nach bis ihr tatsächlich einfiel, wo sie diese Frau gesehen hatte. Es war tatsächlich in der Schule gewesen als sie unter großem Protest der Ärzte, einen Tag einfach einen Tag aus dem Krankenhaus gegangen und in die Schule gefahren war, wo sie sich einen Ableger von Sarahs Rosenstock geholt hatte, der leider nicht angegangen war. Sie saß dort mit einer anderen Frau zusammen auf einer der Bänke im Garten. An diese andere Frau konnte Rebecca sich aus irgend einem Grund allerdings besser erinnern. Ob das an deren kupferroten Haaren gelegen hatte oder den Sommersprossen, konnte sie allerdings beim besten Willen nicht sagen. Sie wusste nur, daß diese Frau irgend etwas hatte, was damals ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und dafür sorgte, daß sie sich auch jetzt noch recht gut an dieses Gesicht erinnerte.

Rebecca kniff kurz die Augen zusammen und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Vivian. Diese hielt ihr gerade grinsend eine Karte vors Gesicht auf der stand »Ich hab gestern meine Lehrerin getroffen. Sie wohnt auch hier«, stand auf der Karte.

»Das freut mich«, sagte Rebecca. »Unterrichtet sie hier an der Schule?«

Vivian schrieb einen neuen Text auf die Karte »Sie ist hier Schulleiterin.«

»Schulleiterin?«, fragte Rebecca »Isabella?«

Nun schaute Vivian sie überrascht an und nickte. Darauf hin grinste Rebecca breit. »Wir waren zusammen in der Schule«, erklärte sie lachend.

Auch Vivian lachte nun, machte aber schnell wieder ein ernstes Gesicht. »Erzähl ihr aber bitte nicht, das ich dein Auto kaputt gemacht hab. Herrin Vera hat schon gesagt sie will ihr erzählen was ich alles anstelle«, schrieb sie auf die Karte und hielt sie Rebecca hin.

Nun lachte Rebecca laut los. »Keine Angst, ich erzähle ich nichts davon. Ich werde ihr sagen das du dir nie etwas zu Schulden hast kommen lassen und die anständigste Serva überhaupt bist«, sagte sie.

Darauf verdrehte Vivian die Augen und streckte ihr die Zunge heraus.

»Auch nicht recht?«, fragte Rebecca belustigt.

Vivian schrieb: »Lieber nicht, das glaubt sie bestimmt nicht.«

Lachend ging Rebecca aus der Lobby und Vivian folgte ihr. »So, du wolltest mir doch den See zeigen und zu Trish wollten wir auch gehen. Am Besten wir gehen wohl zuerst zu Trish.«

Vivian nickte, steckte den Stift und die Karten ein und ging die Straße entlang voraus.

Während sie gemütlichen Schrittes die Straße entlang spazierten, versuchte Vivian Rebecca etwas zu erklären, was diese aber nicht verstand, da sie die Gesten einfach noch nicht kannte. Vivian wollte wieder Stift und Karte heraus holen doch Rebecca meinte das es besser wäre, wenn sie versuchen würde, es ihr so zu erklären. »Dabei lerne ich wahrscheinlich besser dich zu verstehen, auch wenn es etwas anstrengender ist.«

Darauf hin nickte Vivian und versuchte ihr zu erklären was sie meinte. Bis Rebecca begriffen hatte, daß der Weg der auch zu Andreas Haus führte, der Weg war auf dem man zum Sportplatz kommt, standen die Beiden gerade vor einer Brücke durch die Schlucht, unter der leise der Fluss entlang floss. Nun holte Vivian doch die Karte hervor und schrieb etwas darauf.

»Herrin Vera hat gesagt, das du singen kannst«, las Rebecca.

»Ja, kann ich. Und ich soll dir was vor singen?«

Vivian nickte heftig.

»Was soll ich denn singen? Die Susanne aus Figaros Hochzeit oder vielleicht etwas von Puccini?« Vivian runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie wischte die Schrift auf der Karte weg und schrieb »Halleluja?«

»Von Händel?«, fragte Rebecca amüsiert. Sie war von der beinahe kindlichen Begeisterung fasziniert die Vivian für manche Dinge aufbrachte.

Diese schüttelte energisch den Kopf und schrieb nur »Cohen« auf die Karte.

Rebecca überlegte kurz, sie kannte mehrere Versionen von dem Lied und entschied sich für die bekannteste. Sie stellte sich in die Mitte der Brücke, räusperte sich und sang ein lang gezogenes A.

Nun wurde ihr klar, warum Vivian gerade hier gefragt hatte. Die Akustik in dieser Schlucht war zwar alles andere als optimal, aber ziemlich einzigartig. Der Ton hallte von den Felswänden in einem lang gezogenen Echo zurück und wurde zudem vermutlich weit durch die Schlucht getragen. Sie atmete einmal tief durch und begann zu singen.

Sie sang laut und obwohl Sie schon länger nicht geübt hatte, erklang ihre Stimme voll und klar durch das Tal. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich voll und ganz auf das Lied. Nachdem Sie das letzte Halleluja gesungen hatte, öffnete Sie die Augen. Vivian stand mit offenem Mund neben ihr, schaute sie an und eine Träne war ihre Wange herunter gelaufen.

»Ich hoffe, es hat dir gefallen, ich habe schon länger nicht mehr geübt.« Vivian nickte begeistert und gestikulierte ein »Danke.«

»Gern geschehen«, sagte Rebecca lächelnd, worauf hin Vivian Sie umarmte. Dann gingen sie langsam weiter.

- - -

»Also wenn ich das richtig sehe, dann ist Frau Renger gegen 23 Uhr 30 alleine los gefahren, um eine Störung zu beseitigen. Frau Holtz hat bestätigt, das die Störung gegen 23:50 beseitigt war. Frau Renger hat sich darauf hin allerdings nicht bei ihr gemeldet, wie sie es eigentlich hätte tun sollen. Darauf hin ist Frau Holtz gegen 0 Uhr 15 selbst los gefahren, um nach ihr zu suchen. Sie hat vorher ihre Vorgesetzte, Frau Milo angerufen und ihr den Vorfall gemeldet. Frau Holtz hat Frau Renger allerdings nicht gefunden und wollte darauf hin wieder nach oben gehen. Dabei hat sie Frau Rengers Werkzeuggürtel gefunden der auf dem Geländer der Treppe hing«, fasste der Kommissar zusammen. Er stand zusammen mit Emylia und Danielle vor der Stahltür in der Felswand und fasste seine Notizen zusammen. Emylia schaute ihn mit unbewegtem Blick an, während Danielle, die Vorgesetzte von Nadine, aufgelöst von einem Bein aufs andere trat und eine Zigarette nach der anderen rauchte.

»Die Spurensicherung hat neben dem Bachlauf das Comm von Frau Renger gefunden. Außerdem gab es Blutspuren die offenbar von ihr stammen, aber das muss im Labor noch überprüft werden. So wie ich das sehe, ist sie auf der Treppe ausgerutscht, als sie nach oben gehen wollte und dabei mit dem Gürtel am Geländer hängen geblieben. Der Gürtel ist aufgerissen und sie ist den Schacht herunter gefallen, neben dem Bachlauf aufgeschlagen wo sie ihr Comm verloren hat und dann in den Bach gerutscht und in diesem in den Berg getrieben.« Er warf dem anderen Mann der bei ihnen stand einen fragenden Blick zu.

Dieser sagte darauf hin »Ob wir die Frau je finden werden, bezweifele ich. Die Höhlen erstrecken sich über mehrere Quadratkilometer und der Bach kommt irgend wo weiter nördlich wieder ans Tageslicht. Wo genau kann man nicht sagen. Ich vermute, er ist genau so weit verzweigt wie die Höhlen. Das Gebiet, auf dem er an die Oberfläche tritt ist etwa 20 Kilometer weit entfernt. Da gibt es zig kleinerer Quellen, keine groß genug als das ein Mensch durch die Öffnungen passen würde.«

»Gibt es denn garkeine Möglichkeit sie zu finden?«, fragte Emylia. Sie hatte, seit man sie um ein Uhr nachts aus dem Bett geholt hatte, nicht geschlafen und so mischte sich eine tiefe Müdigkeit zu ihrer Bestürzung über den Unfall.

»Wenn man einen Marker hier ins Wasser gibt, könnte man sehen, wo genau der Bach überall ans Tageslicht kommt, aber wenn sie irgend wo in einem unterirdischen Becken oder an einer Verengung fest steckt, wird sie selbst dann nicht wieder an die Oberfläche kommen, wenn es eine größere Quelle geben würde. Außerdem dauert es ungefähr drei Wochen, bis das Wasser von hier bis zu dem Gebiet geflossen ist, wo es wieder ans Tageslicht kommt. Zudem gibt es zwischen hier und diesem Gebiet mehrere Brunnen, aus denen Trinkwasser gewonnen wird«, erklärte der Mann, ein von der Polizei dazu gerufener Geologe, der sich mit den Höhlen in dieser Gegend recht gut auskannte.

»Dann müssen Sie die Taucher noch mal da rein schicken. Sie kann doch nicht einfach so verschwunden bleiben, verdammt noch mal«, rief Emylia aus.

»Frau Kroll, die Taucher waren insgesamt fast fünf Stunden da unten. Aber diese Höhlen sind so verzweigt, das man Jahre lang tauchen könne, ohne jemanden zu finden, der hier in den Bach fällt.«

»Verdammt!«, schrie Emylia und schlug mit der Faust fest gegen die Stahltür, so das zwei der Polizeitaucher, die gerade heraus kamen, zusammenzuckten.

»Frau Kroll,« sagte der Kommissar, »so wie ich das sehe, war das ein bedauerlicher Unfall. Soweit ich das beurteilen kann sind alle Vorschriften eingehalten worden. Der Staatsanwalt wird wohl sicher noch eine Untersuchung einleiten, aber dabei wird sicher auch nichts anderes bei heraus kommen.«

Emylia nickte nur knapp und wandte sich dann an Linda, ihre Sekretärin, die die ganze Zeit über still in der Nähe gestanden hatte. »Ich will das da morgen Abend überall Fangnetze hängen.«

»Hör mal, das entspricht alles den Vorschriften. Sie ist ausgerutscht, sowas kann einfach passieren«, sagte Linda ruhig.

»Die Vorschriften sind mir doch scheiß egal!« schrie Emylia sie an »Wenn ich da Fangnetze haben will, kommen da Fangnetze hin, hast du das verstanden? Und bis die da hängen, will ich niemanden mehr da drinne sehen!«

Linda nickte nur knapp, sie wusste, das es im Moment sinnlos war mit Emylia zu diskutieren. Sie machte sich Notizen auf einem Pad und ging dann zurück zu dem Wagen mit dem sie her gekommen war.

Sie fuhr ein Stück weit und hielt, als sie außer Sichtweite war am Straßenrand an. Aus ihrer Tasche holte sie ein Comm und tippte eine Nummer ein. Es dauerte etwas, bis der Anruf angenommen wurde. »Bis morgen muss der neue Durchgang zu sein. Und seht zu, daß das Kabel verschwindet, das euch verraten hat ihr Amateure. Wenn sowas noch mal passiert, können wir hier einpacken«, sagte sie und beendete das Gespräch, ohne auf eine Antwort zu warten. Dann fuhr sie weiter bis zu ihrer Wohnung, wo sie sich auf die Couch legte und sich in aller Ruhe einen Film anschaute.

123456...9