Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 02: Neuanfang Teil 06

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

Alice schaute aus dem Fenster hinaus, während sie sich die Zähne putzte. Rebecca hatte Recht, es hatte tatsächlich aufgehört zu regnen. Dafür schneite es jetzt. Es waren dicke Schneeflocken die in einem dichten Gewirr vom Himmel fielen und die Luft grau erscheinen ließen.

Als sie ihr Zimmer verließ, war Rebecca bereits nach unten gegangen. Sie hatte ihren Gürtel nur widerwillig angelegt, doch Herrin Andreas Anweisungen waren eindeutig gewesen. Solange sie keine Freizeit hatte, musste sie den Gürtel tragen. Zwar hatte sie noch nie kontrolliert, ob sie den Gürtel wirklich trug, aber gestern hatte sie gemeint, es wäre sicher auch nicht schlimm, wenn sie den Gürtel auch nachts anlegen würde. Doch dazu hatte sie sich nicht durchringen können.

Alice fragte sich, woher Herrin Andrea wissen konnte, daß sie den Gürtel die ganze Nacht nicht getragen hatte und schon nach versteckten Kameras in ihrem zimmer gesucht. Doch als sie den Schlüssel gestern Abend aus dem Kasten genommen hatte, war ihr klar geworden, daß wenn dieser ferngesteuert geöffnet werden konnte, man sicher auch sehen konnte, ob der Schlüssel darin steckte.

Trotz des Gürtels und der Strenge, die Rebecca an den Tag legte, begann sie sich hier wohl zu fühlen. Sie hatte ein Bett, ordentliche Kleidung und bekam ordentliches Essen. In den vier Tagen in denen sie hier war, war sie nur einmal geschlagen worden.

- -

Das war vorgestern gewesen. Sie hatte in der Halle Staub geputzt und jemand hatte geklingelt. Als sie die Tür geöffnet hatte, stand eine Frau vor ihr und fragte nach Rebecca. Doch diese war gerade unterwegs, um sich mit jemandem zu treffen. Die Frau hatte ihr einen Umschlag in die Hand gedrückt und ihren ID-Chip gescannt. Dann musste sie auf einem Pad unterschreiben, daß sie den Umschlag angenommen hatte. Dieser sah ziemlich offiziell aus, er war mit einem rot/weißen Band und einer gut fünf Zentimeter durchmessenden Plastikplombe versiegelt. Sie hatte den Brief in Rebeccas Büro gebracht und ihr auf den Schreibtisch gelegt, weil ihr Name darauf stand. Dabei hatte sie aus dem Fenster geschaut und die drei Frauen gesehen, die die Straße entlang gegangen waren. Sie hatten ihr zugewinkt und sie hatte zurück gewinkt. Eine der Frauen hatte ihr darauf hin ein Zeichen gemacht, heraus zu kommen.

»Oh, entschuldige, du bist ja gar nicht Rebecca«, hatte eine der drei Blondinen gesagt. Eine davon, Vivian, hatte sie bereits am Dienstag kennen gelernt, als Rebecca diese im Verwaltungsgebäude besucht hatte.

»Hallo, ich bin Larissa, das sind Frida und Vivian«, hatte eine der Drei sie vorgestellt.

»Hallo, ich bin Alice«, hatte sie gesagt.

Sie hatten sich eine ganze Weile mit ihr unterhalten. »Wir sind auf dem Weg zu Trish. Komm doch mit. Wenn du neu hier bist, wird sie dich sowieso mal einladen.«

Alice schwankte innerlich. Einerseits fand sie es großartig, daß die Drei sie einfach so eingeladen hatten, andererseits wusste sie natürlich, daß sie das Haus nicht so einfach verlassen sollte. Aber weder Herrin Andrea noch Rebecca waren zu Hause und so konnte sie niemanden fragen. Doch ihre Neugier auf Trish, von denen die Drei geredet hatten und auf dieses Kunstwerk welches diese baute siegte. So war sie mit den Dreien mit gegangen und fand sich kurze Zeit später bei Trish wieder. Als sie sie sah, war sie ziemlich erstaunt darüber, daß diese an einem kleinen Wagen angekettet war, der auf Schienen lief, welche anscheinend durch das gesamte Haus liefen.

Trish hatte ihr erklärt, daß sie keine Serva sei sondern sie mit ihrer Herrin, wie sie sie nannte, freiwillig zusammen lebte und diese Schienen ihre eigene Idee gewesen waren. Dies hatte Alice ziemlich erstaunt zur Kenntnis genommen. Trish hatte ihr ihr Kunstwerk gezeigt, welches sie etwas seltsam fand. Doch sie hatte sich bereit erklärt, wenn Herrin Andrea das erlaubte, einen Abdruck nehmen zu lassen, um selbst Teil dieses Kunstwerkes zu werden. Trish hatte sie auf Tee und Kuchen eingeladen und während sie in diesem Aufenthaltsraum saßen, Tee tranken und Kuchen aßen, unterhielten sich alle angeregt und bezogen sie auch mit in diese Unterhaltung ein. Lediglich Vivian Zeichensprache konnte sie nicht verstehen, doch die anderen hatten ihr diese übersetzt.

Plötzlich piepste das Comm, welches sie noch immer am rechten Handgelenk trug. 'Rebecca' stand auf dem Display und sie wusste nicht so recht, was sie nun tun sollte. Sie tippte auf das Display und sagte »Hallo?«

»Alice, wo zum Geier bist du verdammt noch mal?« rief Rebecca.

»Ich... Ich bin bei Trish«, hatte sie gestottert.

»Was um alles in der Welt machst du bei Trish? Du solltest in der Halle putzen. Aber das Einzige, was ich hier sehe ist ein Staubwedel der an der Wand lehnt. Bleib wo du bist, ich bin in ein paar Minuten da.« Das war das erste Mal, daß sie Rebecca hatte schreien gehört.

Diese war tatsächlich einige Minuten später mit einem der Wagen gekommen. Zwar hatte sie nicht geschrien sondern war ziemlich ruhig, doch man konnte ihr deutlich ansehen, wie verärgert sie gewesen war. Sie hatte nicht nur mit ihr geschimpft sondern auch mit den anderen Dreien. Dann hatte sie sie in den Wagen geschickt und sie waren nach Hause gefahren.

»Was denkst du dir denn eigentlich?«, hatte Rebecca gesagt, als sie wieder in der Halle standen. »Du kannst doch nicht einfach so abhauen. Du hättest dich verlaufen können oder dir hätte sonst was passieren können und niemand hätte gewusst, wo du dich rum treibst. Es hat niemand was dagegen, wenn du mal ein oder zwei Stunden mit den anderen mit gehst, aber du hättest wenigstens Bescheid sagen sollen. Wofür hast du denn das Comm?«

Sie hatte einfach da gestanden und zu gehört. Dann war Rebecca in den Salon gegangen und hatte sie einfach so stehen lassen. Das Ticken der großen Standuhr hatte ihr in den fünf Minuten die Rebecca weg war in den Ohren geklungen wie Paukenschläge. Sie machte sich auf das schlimmste gefasst und als Rebecca mit einem Stock in der Hand wieder gekommen war wusste sie, daß sich ihre Befürchtung bewahrheiten würde.

»Ich habe mit Herrin Andrea gesprochen und sie hat mir aufgetragen, dich zu bestrafen. Ohne sich abzumelden weg gehen, hätte mir in der Schule bestimmt fünfzig Schläge mit der Peitsche eingebracht. Aber zum Glück hat Herrin Andrea gesagt, ich kann selbst entscheiden, was angemessen ist. Zieh die Tunika aus und stell dich da hin«, hatte Rebecca gesagt.

Sie hatte die Tunika ausgezogen und an die Garderobe gehängt. Zitternd war sie in die Mitte der Halle gehangen, hatte die Haare über ihre Schulter nach vorne gelegt und den rechten Arm in den Nacken gelegt und sich in ihr Schicksal ergeben.

»Es tut mir leid Miss«, hatte sie leise gesagt und sich auf das Schlimmste gefasst gemacht. Sie hatte geahnt, daß es für sie schlimm werden würde, wenn Rebecca entschied, wie viele Schläge sie bekommen würde. Insgeheim hatte sie gehofft, daß sie möglichst schnell zusammen brechen und ohnmächtig werden würde.

»Davon das es dir leid tut, wird es auch nicht besser, daß ich dich im ganzen Haus gesucht habe und mir sorgen gemacht hab, daß dir was passiert ist«, hatte Rebecca gesagt, sich hinter sie gestellt und sie geschlagen. Bei den ersten zwei Schlägen auf ihren Hintern war sie heftig zusammen gezuckt. Doch die Schläge waren zu ihrer Überraschung nicht all zu fest und bereits nach fünf Schlägen hatte Rebecca ihr gesagt, sie solle sich wieder anziehen. »Ich glaube, das reicht. Aber das Nächste Mal sagst du gefälligst Bescheid, bevor du weg gehst. Verstanden? Und jetzt zieh dich wieder an und staub hier weiter ab.« Sie hatte nur genickt, sich die Tunika über gezogen und den Staubwedel genommen.

Als Rebecca in der Küche verschwunden war, hatte sie ihre Tunika geöffnet und sich ihren Hintern betrachtet. Hatte sie eben noch gedacht, Rebecca hätte nicht gewusst, was sie tat und deshalb nur locker zu geschlagen, wurde ihr nun klar, daß sie wohl absichtlich nicht so fest geschlagen hatte. Die Schläge waren ziemlich ordentlich ausgeführt und es hatten sich fünf deutlich sichtbare Striemen gebildet, die alle quer über beide Backen liefen und ihr beim Sitzen in der nächsten Zeit ganz sicher einige Probleme bereiten würden. Als sie mit den Fingern über die Striemen fuhr, waren diese bereits leicht erhaben.

'Eigentlich war ich ja sogar selber Schuld daran, daß sie mich bestraft hatte', dachte sie sich. Und daß Rebecca so streng war wirkte sich auch eher so aus daß sie jedes Mal schimpfte, wenn sie nicht genug aß oder trank oder sich nicht ordentlich anzog. Fast könnte man meinen, sie würde sich Sorgen um sie machen.

- - -

»Ich glaube nicht, daß es schlimm ist Herrin«, erklang Rebeccas Stimme aus der Küche. Alice wunderte sich, daß Herrin Andrea um diese Zeit schon ihr Zimmer verlassen hatte.

»Ich finde es ja sehr anständig von dir. Aber erstens muss sie gar nicht jeden Abend raus kommen und zweitens soll das auch nicht auf deine Kosten gehen.« Das war tatsächlich Herrin Andreas Stimme.

»Mir macht es im Moment wirklich nichts aus Herrin, lassen Sie ihr doch einfach die Freude. Sie hat eine ziemlich schlimme Zeit hinter sich. Und ich habe ihren Ausdruck gesehen, als sie ihn bekommen hat. Ich halte es wirklich für besser, wenn sie ihn Abends ablegen kann«, sagte Rebecca. Alice fragte sich, was das zu bedeuten hatte.

»Du hast jetzt eigentlich lange genug Zeit gehabt, dich an den Gürtel zu gewöhnen. Ab sofort brauchst du deinen Schlüssel nicht mehr in den Kasten zu tun. Du kannst ihn ablegen, wann du willst. Auch wenn du während deiner Freizeit das Haus verlässt. Ich denke, du bist vernünftig genug, daß ich dich nicht jeden Tag darauf hinweisen muss, daß du ihn anzulegen hast, solange du arbeitest. Und was Alice anbelangt, liegt es ab sofort in deiner Hand. Ich erlaube ihr von nun an vier Abende in der Woche, das Wann bestimmst du.«

»Ich? Ich denke nicht, daß ich die Richtige bin, das zu entscheiden.«

»Papperlapapp. Du bist verantwortungsbewusst genug. Andere hätten ganz sicher nicht auf ihren eigenen Aufschluss verzichtet, damit sie jeden Abend aus dem Gürtel darf«, sagte Herrin Andrea energisch. »Damit ist diese Diskussion beendet.«

»Ja, Herrin«, Rebeccas Stimme klang etwas resigniert.

Es erklangen Schritte, die sich der Tür näherten. Alice wusste nicht, was sie tun sollte. Zu lauschen war etwas, was sicher weder Herrin Andrea noch Rebecca dulden würden. Doch die Schritte waren nun bereits ganz nah an der Tür und es war zu spät, noch weg zu gehen. Alice schluckte und stellte sich gegenüber der Tür an die Wand.

»Was machst du denn hier?«, fragte Herrin Andrea als sie aus der Küchentür trat.

Alice wusste, das leugnen nichts bringen würde. »Herrin, es tut mir leid, ich wollte gerade in die Küche gehen und Rebecca beim Frühstück helfen«, sagte sie mit gesenktem Kopf »Und da habe ich mitgehört, was Sie beide gesagt haben, in der Küche.«

Herrin Andrea musterte sie von oben bis unten. Sie war sich sicher, daß sie nun wieder bestraft werden würde.

»Du hast also gelauscht?«, fragte Herrin Andrea.

»Ja, Herrin. Es tut mir leid«, erwiderte Alice leise.

»Dann weißt du ja sicher, worüber wir uns gerade unterhalten haben.« Das war keine Frage sondern eine Feststellung. Ohne eine Antwort abzuwarten sprach Herrin Andrea weiter »Einerseits wäre es sicher eine recht effektive Strafe, wenn du die nächsten Wochen statt an vier nur an drei Abenden deinen Schlüssel bekommst, aber andererseits halte ich das für keine besonders gute Idee. Eigentlich halte ich den Stock ja für eine angemessene Strafe, aber ich denke, geschlagen wurdest du in der letzten Zeit mehr als genug. Wenn mir eine passende Strafe eingefallen ist, werde ich dir das mitteilen.«

Mit offenem Mund sah Alice Herrin Andrea an. Hatte ihre Herrin gerade offen zugegeben, daß sie nicht wusste, wie sie sie bestrafen sollte?

»Geh jetzt und helf Rebecca beim Frühstück machen«, riss Herrin Andrea sie aus ihren Gedanken.

»Ja, Herrin«, sagte Alice, knickste und ging zu Rebecca in die Küche.

Sie traute sich nicht, diese anzusehen. Durch das, was sie gerade erfahren hatte, erschien sie ihr in einem ganz anderen Licht. Rebecca hätte selbst darauf verzichtet, den Schlüssel zu ihrem Keuschheitsgürtel zu bekommen nur damit sie jeden Abend ihren eigenen Gürtel abnehmen durfte. Wieso tat sie das und wieso hatte sie ihr das nicht gesagt?

Nach dem Frühstück gab Herrin Andrea Alice frei. Sie durfte sich auf dem Gelände frei bewegen und sich umsehen. Aber um 15 Uhr sollte sie wieder hier sein.

Rebecca hatte ihre Kleidung kontrolliert, bevor sie das Haus verlassen durfte. Sie hatte darauf bestanden, daß sie die warme Unterwäsche trug und ihr einen Umhang heraus gelegt, den sie anziehen sollte, wenn sie im Freien war. Außerdem musste sie Socken und Schuhe tragen. Obwohl ihr das noch immer reichlich ungewohnt vor kam, tat sie, was Rebecca sagte.

Sie ging zu dem Haltepunkt der Magnetbahn die durch das gesamte Gelände führte und setzte sich in den Wagen gesetzt, der kurz darauf anhielt.

»Bitte nennen Sie ihr Ziel«, sagte eine Stimme.

»Ich würde mir gerne das Gelände ansehen«, sagte sie unsicher.

Der Wagen setzte sich darauf hin in Bewegung und fuhr anscheinen tatsächlich über das gesamte Gelände, zumindest dort wo es Schienen gab.

Eine Stimme nannte die Bezeichnungen einiger Haltepunkte und erklärte auch was es gerade draußen zu sehen gab. Neben der Schule für Serva, dem Zentrum in dem ein großer Teil des öffentlichen Lebens hier stattfand und dem Verwaltungsgebäude, die Alice bereits kannte, gab es hier sogar zwei Schlösser, jedenfalls hießen diese Gebäude so, obwohl sie recht modern aussahen. Es gab einen Sportplatz, eine Flussbühne, ein Kundenzentrum, darunter konnte sie sich nicht viel vorstellen, ein Besucherzentrum, welches allerdings noch nicht fertig war und auf dem gesamten Gelände verstreut einige mehrstöckige, große Wohnblocks. Außerdem gab es noch einige kleinere Wohnhäuser, Alice schätzte, daß diese für höchstens zwei Familien gedacht waren.

Gegen Mittag bekam sie langsam Hunger. »Wo kann ich denn etwas essen?«, fragte sie.

»Es gibt auf dem Gelände 23 Servicepunkte in denen Sie essen können. Im Zentrum gibt es die Kantine, ein Bistro, drei Tanzlokale und in der Lobby können Sie dort ebenfalls essen. Am Flugfeld gibt es ein Clubhaus in dem Sie essen können, dieses ist jedoch an diesem Wochenende für Mitglieder des Mile High Club reserviert. Im Sommer können sie an den beiden Seen an den Strandbars Essen bestellen«, sagte die Computerstimme aus dem Lautsprecher.

Alice dachte kurz nach und sagte: »Dann möchte ich gerne ins Zentrum.«

Ein Piepton erklang und kurz darauf hielt die Bahn vor dem Zentrum. Sie stieg aus und betrachtete sich das Gebäude einen Moment lang. Es war ein wirklich großes, zweistöckiges Gebäude mit einer Fassade die überwiegend aus Glas zu bestehen schien. Am Eingang zählte sie alleine sechs doppelflügelige Türen. Sie betrat das Gebäude durch eine dieser Türen und stand in der Lobby, die sie am Dienstag bereits gesehen hatte. Etwas unschlüssig stand sie in der Lobby und schaute die Wegweiser an. Sie fragte sich, ob sie alleine in die Kantine gehen durfte. Von ihrem letzten Besuch dort, zusammen mit Herrin Andrea und Rebecca, wusste sie, daß diese Kantine eher ein schickes Restaurant war wo sie sicher nicht alleine hin gehen durfte. Also entschied sie sich dazu in das Bistro zu gehen.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich entschieden hatte, was sie essen wollte, die Auswahl die auf dem Pad angezeigt wurde, war anscheinend wieder extra für sie aufgestellt, aber ziemlich umfangreich, so daß es eine Weile dauerte bis sie aus all den lecker aussehenden Sachen etwas ausgewählt und bestellt hatte.

Nachdem sie gegessen hatte, verließ sie das Zentrum wieder und wollte mit der Magnetbahn weiter fahren, doch sie entdeckte einen schmalen Fußweg der von hier zu dem Fluss führte, der unterhalb des Zentrums verlief. Sie hatte noch mehr als zwei Stunden Zeit bis sie wieder zurück sein musste und so entschloss sie sich, diesen Weg zu nehmen. Dieser führte über mehrere Treppen den Hang herunter direkt auf einen größeren See zu. Mitten in diesem See befand sich eine Insel auf der eine kleine Hütte stand. Auch an dem schönen und ordentlichen Strand aus weißem, feinen Sand befand sich eine solche Hütte. Als sie darauf zu ging spürte sie wie der Sand bei jedem Schritt nach gab. Zu gerne hätte sie trotz des kalten Wetters die Schuhe aus gezogen um barfuß durch den Sand zu laufen, wie sie es als Kind gerne getan hatte, wenn sie mit ihren Eltern an der See Urlaub gemacht hatte.

Sie fühlte sich in diese Zeit zurück versetzt als der feuchte Sand unter den Sohlen ihrer Schuhe bei jedem Schritt knirschte. So in Gedanken versunken merkte sie nicht, wie die Zeit verging. Erst von einem Piepsen und einem immer stärker werdendes Vibrieren am Handgelenk wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie schaute auf das Comm, welches anzeigte, daß es bereits 14:30 Uhr war. Sie musste um 15 Uhr zurück sein, hatte Herrin Andrea gesagt. Also machte sie sich auf den Rückweg.

Mittlerweile hatte es aufgehört zu schneien und die Luft roch nach Winter. Am Zentrum stieg sie in die Magnetbahn und sagte »Ich würde gerne zu Herrin Andreas Haus zurück.«

Gerade noch rechtzeitig erreichte sie dieses. Nachdem die Magnetbahn an dem Haltepunkt gehalten hatte und sie ausgestiegen war, ging sie den Weg zum Haus zurück. Als sie an dem altmodischen Glockenzug neben der Haustür zog, war es genau zwei Minuten vor 15 Uhr.

Rebecca öffnete ihr die Tür und sie trat ein. Sie folgte Rebecca nach oben, wo sie sich umziehen musste. Rebecca hatte ihr bereits Sachen heraus gelegt und so war sie schnell damit fertig. Zusammen gingen sie in die Halle und warteten auf Herrin Andrea. Diese erschien kurz darauf und sie gingen nach draußen, wo sie den kleinen Elektrowagen nahmen. Sie fuhren ein Stück weit, bis Alice das Haus erkannte, in dem Trish wohnte. Dort standen einige der Elektrowagen auf der Straße und in der Einfahrt. Sie stiegen aus, nachdem Rebecca den Wagen abgestellt hatte und gingen hinter das Haus. Dort standen zu Alices Erstaunen bereits jede Menge Leute herum.

Diese standen um einen gut zehn Meter langen, einen halben Meter hohen und einen Meter breiten Holzstapel herum und unterhielten sich in kleinen Gruppen, beleuchtet wurde die recht große Wiese mit Fackeln, die auf langen Pfosten steckten. Diese Fackeln tauchten die ganze Szenerie mit ihrem flackern in ein seltsam unruhiges Licht und ließen alles ein wenig unheimlich erscheinen.

Von irgend wo her erklang sanfte Musik und in einiger Entfernung zu dem Holzstapel standen sechs Trommeln. Diese waren schräg aufgestellt und das beste Attribut, welches Alice bei deren Anblick einfiel war 'riesig'.

Während Alice noch versuchte, sich einen Überblick über diese Szenerie zu verschaffen, kam Trish bereits auf sie zu und begrüßte erst Herrin Andrea, dann Rebecca und schließlich sie selbst mit einer Verbeugung. Sie trug einen dunklen Umhang der mit verschiedenen Symbolen bestickt war und ihr Haar hing offen auf ihrem Rücken. Nach der Begrüßung kam Trish auf sie zu. »Hast du das schon mal gemacht?«, fragte sie.

Alice konnte nicht mehr als bei diesem Anblick den Kopf zu schütteln.

»Dann rate ich dir, lauf nicht als eine der Ersten«, sagte Trish zu ihr. »Ich zeige dir nachher noch alles. Aber jetzt muss ich erst mal eben weg.« Sie wandte sich ab und ging zu den großen Trommeln. Alice schaute sich um, doch Herrin Andrea und Rebecca waren verschwunden. Sie entdeckte Rebecca in einiger Entfernung, wo sie sich, ein Glas in der Hand, mit der Schulleiterin und einer anderen Frau unterhielt. Am ihr abgewandten Ende des Holzstapels standen drei Blondinen, die sich angeregt unterhielten. Alice erkannte Vivian, Larissa und Frida. Als diese sie bemerkten, winkte Larissa sie zu sich heran. Da sie Herrin Andrea nirgend wo sehen konnte, ging sie zu den Dreien, die sie sofort freundlich begrüßten.

1...456789