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Servas 02: Neuanfang Teil 06

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»Klingt vernünftig.«

»Außerdem soll ich dir schöne Grüße ausrichten.«

»So, von wem denn?« Die Schulleiterin sah erstaunt auf. »Ich kenne doch in London niemanden.«

Rebecca tippte auf ihrem Comm herum und zeigte es der Frau.

»Mara? Was macht die denn in London?«

»Ihre Herrin ist Herrin Andreas Schwester. Wir waren bei deren Bruder zu Besuch. Da haben wir auch Alice getroffen.«

»Alice. Verstehe. Eure Herrin hat mir so einiges erzählt. Ich hoffe mal, die Frau bekommt ihre Strafe.« Die Schulleiterin stand auf und kam nun zu Alice, die bisher nur schweigend hinter Rebecca gestanden hatte. Als die Frau auf sie zu kam knickste sie und stellte sich gerade hin.

Die Schulleiterin schaute sie aus ihren braunen Augen an und musterte sie eingehend. Sie umrundete sie und sie spürte den Blick der Frau förmlich in ihrem Nacken.

»Bitte Alice, nimm Platz.« die Schulleiterin wies auf einen runden Tisch in der Zimmerecke und setzte sich selbst auf einen der Stühle an dem Tisch. Rebecca blieb auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch sitzen, drehte sich allerdings in Richtung des Tisches. Alice war sich sicher, daß sie nun keinen Fehler machen durfte. Sie knickste vor der Frau und kniete sich neben den Tisch.

»Ich nehme an, du weißt, warum du hier bist. Es gibt wohl einiges, was du in Edinburgh nicht gelernt hast oder was du wieder vergessen hast. Ganz ehrlich, ich halte von dieser Schule nicht all zu viel, man hört nicht viel gutes von dort.« Die Frau hielt nun ein Pad in der Hand »Was sind denn deine Fehler und was musst du noch alles lernen?«

Alice sah die Frau erstaunt an. »Ich... Ich weiß nicht«, sagte sie leise.

»Was fällt dir denn so ein, was du in der letzten Zeit falsch gemacht haben könntest?«

Alice überlegte einen Moment. Sicher hatten Herrin Andrea und Rebecca der Frau schon gesagt, was sie alles falsch gemacht hatte. Sie rief sich die letzten Tage ins Gedächtnis und erkannte so einige Fehler, die sie sich erlaubt hatte. Einige davon hatte sie mit voller Absicht gemacht. Insbesondere die Teller, die sie hingeworfen hatte, damit Rebecca über die Scherben gehen musste.

Leise und kleinlaut fing sie an zu reden. »Ich habe den Koffer von Herrin Andrea aufs Bett geworfen und ich war ziemlich unhöflich zu Miss Rebecca. Und heute Morgen habe ich gesagt, sie soll den Tisch doch selber machen, wenn es ihr nicht gefällt, wie ich es mache.« Sie wandte sich zu Rebecca »Entschuldigung. Es tut mir leid«, sagte sie nun noch leiser als zuvor.

»Naja, gut. In deiner Akte steht noch etwas mehr, aber ich denke, wenn du selber mit machst, bekommen wir das alles in den Griff. Und glaub mir, wenn du dich selber anständig benimmst, dann hast du bei deiner Herrin auch ein ziemlich gutes Leben. Dann kannst du genauso herumlungern wie Rebecca«, sagte die Frau mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

»Was soll das denn heißen?«, fragte Rebecca eingeschnappt.

Die Schulleiterin lachte und auch Rebecca fiel in dieses Lachen mit ein.

»Ich schlage vor, du kommst zweimal in der Woche hier her. Außerdem wäre es gut, wenn du morgens beim Sport mit machst, wenn der Gips ab ist. Aber ich fürchte, das wird alleine nicht reichen, Doktor Edwards hat dir ja ein recht intensives Trainingsprogramm aufgeschrieben. Das wirst du wohl im Fitnessstudio absolvieren müssen. Einiges wird dir auch Rebecca zeigen müssen. Gerade solche Sachen wie die Vorlieben eurer Herrin und deren Tagesablauf. Aber ich denke, das bekommst du hin. Oder was meinst du?«

Alice nickte darauf hin lediglich.

Die Schulleiterin stellte ihr noch einige Fragen, die sie so gut sie konnte beantwortete. Als sie das Büro wieder verließen, zeigte die Uhr über der Tür, daß sie mehr als eine Stunde hier gewesen waren.

»Dann sehen wir uns am Samstag«, sagte die Frau zu Rebecca, als sie sich verabschiedeten.

»Samstag? Weiß denn das jede hier?«, fragte Rebecca. Sie schien ein wenig genervt.

»Die Meisten schon. Ich glaube ein paar der Technikerinnen wissen es noch nicht. Aber sonst denke ich schon«, antwortete die Schulleiterin lachend.

Sie verließen das Büro und gingen wieder über den Hof in Richtung der Haltestelle. Die Gruppe Frauen war bereits gegangen. Statt dessen stand auf einer Plattform in der Mitte des Hofes nun ein Gestell in dem eine Frau fest gemacht war. Ihr Hals und ihre Hände lagen in Öffnungen in einem breiten Brett welches zwischen zwei senkrechten Balken befestigt war. Bis auf eine Sporthose und ein knappes Sportoberteil war sie nackt und der Nieselregen prasselte auf ihren Rücken.

»Was hast du denn angestellt?«, fragte Rebecca sie als sie an der Frau vorbei gingen.

Diese schaute sie breit grinsend an. »Ich hab die Kleidung meiner Lehrerin versteckt. Sie will mich erst hier raus lassen, wenn ich ihr sage, wo die Sachen sind.«

»Scheint dir ja nicht viel auszumachen«, gab Rebecca zurück.

»Es geht so. Ich glaub, heute Abend muss ich es ihr aber verraten. Über Nacht wollte ich hier nicht hängen bleiben.« Die Frau schien das alles ziemlich gelassen zu nehmen, obwohl ihre Haare und auch die Sportsachen, welche sie trug bereits ziemlich durchnässt waren.

»Na, dann noch viel Spaß nachher«, sagte Rebecca, zwinkerte ihr zu, gab der Frau einen Klaps auf den Hintern und ging weiter.

»Tja, Leuten die auf sowas stehen, kann man mit dem Pranger eben keine Angst machen«, sagte Rebecca zu Alice als sie auf die Bahn warteten.

Alice schaute sie fragend an »Was meinst du damit?«

»Es gibt eben Leute, die stehen drauf, gefesselt zu werden. Ich an der Stelle ihrer Lehrerin würde ihr für die nächsten paar Wochen noch einen Keuschheitsgürtel verpassen, damit sie das nicht auch noch auskosten kann«, sagte Rebecca grinsend.

Die Bahn brachte sie in die Nähe von Herrin Andreas Haus. Sie gingen die letzten Meter bis zum Haus zurück durch den Nieselregen, der mittlerweile etwas nachgelassen hatte.

Sie meldeten sich bei Herrin Andrea zurück und gingen dann in den Keller, wo in einem Raum unter der Küche eine Öffnung in der Wand war, die durch eine Tür verschlossen war. Hinter dieser Öffnung stand eine große Plastikkiste in der die ganzen Sachen waren, die die Frau in der Ausgabe vorhin weggepackt hatte.

»Das ist das Transportsystem. Auf dem ganzen Gelände kann man damit Sachen verschicken. Und wenn man etwas bestellt, zum Beispiel Brötchen fürs Frühstück, kommen die hier oder oben in der Küche an.« Rebecca nahm die offenbar ziemlich schwere Kiste und brachte sie nach oben in ihr Zimmer. Dort sollte sie die Sachen alle in den Kleiderschrank einräumen. Rebecca kontrollierte, ob alles ordentlich eingeräumt war. Darauf hin musste sie alles noch einmal ausräumen. Rebecca zeigte ihr ihren eigenen Schrank und erklärte ihr, wie die Sachen im Schrank zu hängen und zu liegen hatten, dann musste sie alles noch einmal einräumen.

Bis zum Abendessen musste sie noch zweimal alles aus und wieder einräumen, bis Rebecca zufrieden war. Dann gingen sie nach unten und bereiteten das Abendessen zu. Sie bemühte sich, das Geschirr ordentlich auf den Tisch zu räumen, denn sie wollte das nicht noch einmal machen, so wie bei ihren Kleidern. Sie hatte mittlerweile herausgefunden, daß Rebecca zwar recht nett sein konnte, aber auch ziemlich streng, wenn es um Ordnung ging.

Es fiel ihr etwas schwer mit nur einem Arm alles auf den Tisch zu bringen doch sie kontrollierte alles noch einmal, bevor Rebecca mit dem Essen herein kam. Als diese den Tisch kontrollierte, lobte sie sie sogar dafür, daß dieser ordentlich gedeckt war, erklärte ihr aber auch einige Dinge, die sie noch anders machen musste.

Als es an der Zeit zum Essen war, stellte sie sich, wie Rebecca, neben die Tür und sie warteten auf Herrin Andrea.

Nach dem Abendessen räumten Alice und Rebecca den Tisch ab. Rebecca zeigte ihr in der Küche, wie man mit dem Pad etwas bestellen konnte, was dann entweder sofort oder zu einem bestimmten Termin mit dem Transportsystem geliefert wurde. Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatten, gingen sie nach oben, wo Rebecca sich umzog und auf die Couch fläzte.

»Alice, tu mir bitte einen Gefallen, setz dich oder leg dich hin. Meinetwegen geh in dein Zimmer, aber steh doch bitte nicht so mitten im Zimmer rum«, sagte Rebecca.

Alice setzte sich auf die vorderste Kante eines Sessels und schaute sich den Film an, den Rebecca eingeschaltet hatte.

Diese schaute mehrmals zu ihr herüber. Dann stoppte sie den Film. »Alice, wir haben frei bis zum zu Bett gehen. Entspann dich. Du kannst dir ein Pad nehmen und lesen, oder schau dir einen anderen Film an. Du kannst auch in dein Zimmer gehen und nachsehen, ob du den Gürtel ablegen darfst. Aber bitte, sitz nicht so steif auf dem Sessel herum. Das hier ist jetzt genauso dein Wohnzimmer. Wenn du noch Hunger hast, kannst du dir auch etwas zu Essen machen, die Schränke in der Küche sind voll.«

»Ich müsste mal auf die Toilette«, sagte Alice leise.

Rebecca warf ihr einen fragenden Blick zu »Warum gehst du denn dann nicht? Da musst du doch nicht fragen.«

»Aber was ist denn mit dem Gürtel, das geht doch so gar nicht.«

»Tut mir leid, das hab ich vollkommen vergessen. Ich erkläre dir das«, sagte Rebecca, stand auf und ging ins Badezimmer. Alice folgte ihr, sie hatte allerdings keine große Lust, daß jemand dabei war oder ihr wie einem kleinen Kind dabei helfen musste.

Doch Rebecca ging zur Toilette und erklärte ihr, wie sie sich, nachdem sie auf der Toilette war, mit einem Schlauch, der an den Gürtel angeschlossen wurde, reinigen und trocknen konnte, dann ging sie wieder und schloss die Tür.

Erleichtert ging Alice nachdem sie fertig war ins Wohnzimmer zurück und setzte sich in den Sessel. Rebecca warf ihr eine Wolldecke zu, in die sie sich einkuschelte. Freizeit hatte sie schon lange nicht mehr gehabt und so schaute sie sich den Film an. Nachdem dieser zu Ende war, wollte Rebecca ins Bett gehen, brachte sie aber noch in ihr Zimmer und erklärte ihr, wie der Kasten funktionierte, in dem der längliche Schlüssel für ihren Keuschheitsgürtel steckte. Doch die Lampe war rot und so konnte sie den Gürtel heute Nacht wohl nicht ausziehen. Wie sie vermutet hatte, würde sie diesen Gürtel wohl nie mehr ausziehen dürfen. Enttäuscht und vielleicht auch verzweifelt über diese Tatsache zog sie ein Nachthemd an, legte sich in ihr Bett, Rebecca hatte ihr gesagt, daß sie nicht mehr auf dem Boden schlafen solle wie letzte Nacht, und deckte sich mit der warmen und weichen Bettdecke zu. Von draußen hörte sie Rebecca mit jemandem reden, dann sah sie unter der Tür das Licht im Wohnzimmer aus gehen. Nun herrschte, bis auf das schwache, rote Leuchten des Schlüsselkastens, vollkommene Dunkelheit in ihrem Zimmer.

'In ihrem eigenen Zimmer', dachte sie. Sie hatte ein eigenes Zimmer, schöne, und bequeme Sachen zum Anziehen und es hatte sie heute noch niemand geschlagen. Die Ärztin hatte sie untersucht und sich sogar um ihren schmerzenden Arm gekümmert, ohne daß sie etwas gesagt hatte. Zwar fand sie den Gipsverband reichlich hinderlich, aber der würde in einigen Wochen angenommen werden.

Sogar die Schulleiterin war heute freundlich zu ihr gewesen und sie hatte auch reichlich zu Essen bekommen. 'Sollte es wirklich besser werden?', fragte sie sich. Was ihr im Moment noch Sorgen bereitete war die Tatsache, daß sie am Samstag mit Rebecca zusammen über heiße Kohlen laufen sollte. Das machte ihr ziemlich Angst, obwohl Rebecca gesagt hatte, sie müsse das nicht machen, wenn sie nicht wollte. Dennoch sorgte sie sich, daß sie vielleicht doch dazu gezwungen werden würde.

Über diese Gedanken wurde sie langsam müde. Sie schaute sich noch einmal kurz um und wollte sich auf die Seite drehen um zu schlafen, da fiel ihr auf, daß die kleine Lampe an dem Schlüsselkasten nicht mehr rot sondern grün leuchtete. Sie fragte sich, ob sie versuchen sollte den Schlüssel heraus zu nehmen oder ob das nur ein Test war. Doch ihre Neugier siegte, so schaltete sie mit Hilfe ihres Comms das Licht ein, stand auf und ging zur Tür. Der Kasten ließ sich öffnen und der Schlüssel heraus nehmen. Mit zitternder Hand steckte sie den Schlüssel in das Schloss des Gürtels und drehte ihn. Mit einem leisen Klicken öffnete sich der Gürtel. Sie konnte das Schrittband abnehmen und auch das Taillenband öffnen. Erleichtert stöhnte sie leise auf, legte den Gürtel auf den Tisch und kroch wieder in ihr Bett. Wie von selbst wanderte ihre Hand ihren Bauch entlang nach unten zwischen ihre Beine. Sie fing an, sich zu streicheln und die schönen Gefühle auszukosten, die sie sich dadurch bereitete. Erst, als sie sich ausgiebig gestreichelt hatte und ihren Finger mehrmals tief zwischen ihren Schamlippen versenkt hatte, fing sie an mit dem Daumen über ihren Kitzler zu reiben. Es dauerte nicht lange, bis sich ihre Erregung in einem langen und schönen Höhepunkt entlud, den sie, leise stöhnende, über sich ergehen ließ. Ermattet lag sie unter der warmen Decke und schlief schnell ein.

- - -

»Deine neue Serva scheint dir ja ziemlich übel mitzuspielen«, sagte Roger, der heute am Empfang der Kanzlei arbeitete. Er tippte auf seine Krawatte und den Hemdkragen.

Bernd wandte sich um und sah in den Spiegel. Schnell richtete er seine Krawatte und das Hemd. »Halt bloß die Klappe. Bei Dir und Rena war es doch auch nicht anders«, sagte Bernd grinsend und wollte in sein Büro gehen,

»Du, deine Klientin ist da. Sie wartet schon seit fünf Minuten.«

Bernd blieb stehen und wandte sich noch einmal zu Roger. »Ich habe heute keinen Klienten.«

»Doch, der Termin steht schon seit ein paar Tagen in deinem Kalender.«

»Als ich gestern nachgesehen habe, stand da noch kein Termin. Und ich wüsste auch nicht... Ach, was soll's. Wer ist es denn?«

»Ich habe keinen Namen. Im Kalender steht nur ein Y. Soll ich sie rein schicken?«

»Gib mir noch zwei Minuten«, sagte Bernd und ging in sein Büro. Er zog das Jackett aus und hängte es über den Kleiderständer.

»Schönen guten Morgen. Mein Name ist Dorscher«, stellte er sich vor als die Frau in sein Büro trat. Er bot ihr einen Stuhl an und setzte sich, ihr gegenüber, hinter seinen Schreibtisch. Die Frau war ungefähr Mitte dreißig, hatte lange, blonde Haare und einen sonnengebräunten Teint, der jedoch nicht übertrieben dunkel wirkte. Sie trug eine sehr teuer aussehendes, schwarzes Kleid und einen ebenfalls schwarzen Hut. Aus schwarzen Augen schaute sie ihn ernst an.

»Mein Name ist Yanna«, stellte die Frau sich vor.

»Yanna? Und weiter?«

»Das tut nichts zur Sache«, gab die Frau zurück.

»Nun, wenn ich für Sie arbeiten soll, wäre es schon gut, zu wissen, wer Sie sind.«

»Lassen Sie es mich so ausdrücken. Sie und ihre Kollegen haben in letzter Zeit einige Nachforschungen angestellt, für die Sie kein Honorar bekommen haben. Wir sind daran interessiert, daß sie diese Nachforschungen weiter führen. Und wir wären Bereit, Ihnen auf Stundenbasis das doppelte des üblichen Honorars zu bezahlen. Dafür möchten meine Auftraggeber und ich allerdings gerne ungenannt bleiben.«

»Hören Sie, ich weiß nicht, von was für Nachforschungen Sie sprechen. Und was sie mir vorschlagen hört sich für mich nicht gerade legal an. Daher möchte ich Sie jetzt bitten, zu gehen.«

»Ich kann Ihnen versichern, daß ihre Arbeit, sofern Sie sich selbst im gesetzlichen Rahmen bewegen, vollkommen legal ist. Es geht um einige Fälle, die Sie sich angesehen haben. Für einige dieser Fälle können meine Auftraggeber Ihnen, wenn Sie das wollen, ein Mandat erteilen. Aber ich bin mir sicher, daß Sie, sollte es dazu kommen, daß diese Fälle erneut vor Gericht kommen, noch mehr Klienten bekommen. Es handelt sich im Bereich von Zentraleuropa um ungefähr fünftausend Fälle, die neu aufgerollt werden müssten.«

Bernd musterte die Frau. Sie trat sehr selbstsicher auf und schien genau zu wissen, wovon sie redete. Natürlich war Bernd klar, von welchen Fällen diese Frau redete, doch er versuchte es erst einmal damit, sich dumm zu stellen. »Ich weiß wirklich nicht, von was für Fällen Sie reden.«

»Es handelt sich um Fälle wie diesen. Das übliche Strafmaß wären ungefähr fünf bis acht Jahre. Das tatsächlich gesprochene Urteil liegt in diesem Fall bei 25 Jahren.« Die Frau holte eine gut daumendicke Aktenkopie aus ihrer Handtasche, schlug eine Seite auf und legte diese auf den Schreibtisch. Als die Frau Bernds Gesichtsausdruck sah, als dieser die Akte erkannte, wusste sie, daß sie schon so gut wie gewonnen hatte.

»Woher haben sie diese Akte?«, fragte Bernd leise.

»Das ist die offizielle Gerichtsakte dieses Falles, die sich jeder Bürger ansehen kann. Ich biete Ihnen und jedem Ihrer Kollegen, der bei dieser Sache mitwirkt zusätzlich zu dem Honorar auf Stundenbasis ein Erfolgshonorar in Höhe von 250000 Dollar an, für den Fall, daß mindestens die Hälfte aller nachgewiesenen Fälle eine erneute Verhandlung bekommen und das Strafmaß um mindestens die Hälfte gesenkt wird. Wenn Sie zusagen, wird dieses Geld noch heute auf ein Treuhandkonto überwiesen und kommt zur Auszahlung, wenn die Quote von 50 Prozent erreicht ist.« Die Frau schaute ihn fragend an.

»Selbst wenn wir weiter an diesen Fällen arbeiten sollten, ohne weitere Beweise werden wir gar nichts ausrichten können. Alle diese Urteile sind vollkommen gesetzeskonform. Die Richter haben ihren Ermessensspielraum für jede einzelne dieser Straftaten voll ausgeschöpft und die Strafen wie üblich addiert. Das ist zwar sehr ungewöhnlich aber leider vollkommen legal.«

»Dessen bin ich mir vollkommen bewusst. In ungefähr einem halben Jahr, vielleicht früher, werden wir Ihnen Beweise zukommen lassen, welche die Hintergründe dieser Sache aufdecken werden.«

»Wenn Sie Beweise haben, warum gehen Sie dann nicht zum Staatsanwalt? Und wieso erst in einem halben Jahr? Bis dahin können noch hunderte Frauen von solchen Urteilen betroffen sein.« Bernd schaute die Frau nun äußerst verärgert an.

Die Frau hielt seinen Blick. »Das halbe Jahr benötigen wir, um alle beweise zu sammeln. Sie können sich sicher sein, daß in der nächsten Zeit keine solche Urteile mehr gesprochen werden.«

»Wie können Sie da so sicher sein? Was sollte die Richter daran hindern?«, fragte Bernd aufgebracht.

»Es hat ein Ereignis gegeben, von welchem mittelbar auch die Richter betroffen sind, die diese Urteile gefällt haben. Die meisten von ihnen werden im Moment sicher ein großes Interesse daran haben, nicht aufzufallen.«

»Sie meinen, weil irgend ein Ereignis eingetreten ist, werden Richter die teilweise mehr als 10 Jahre lang überhöhte Urteile gefällt haben, auf einmal wieder Urteile fällen, die sich in einem normalen Rahmen bewegen und so erst recht auffallen? Was soll das überhaupt für ein Ereignis gewesen sein?« Bernd wurde langsam äußerst ungeduldig.

Die Frau hingegen blieb die Ruhe selbst als sie antwortete »Sie könnten Recht haben. Trotzdem werden meine Auftraggeber nichts überstürzen. Im Moment müssen diese noch dafür Sorge tragen, daß bestimmte Personen nicht zu unrecht verdächtigt werden.« Aus ihrer Tasche holte die Frau eine gedruckte Ausgabe einer Tageszeitung hervor und legte sie auf den Schreibtisch. »Sie sollten, wenn Sie Feierabend machen, nach hause gehen, sich einen Kaffee machen und Zeitung lesen«, sagte die Frau. Sie stand auf, verabschiedete sich mit einem »Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag.« und ging.

Bernd starrte auf die Akte die vor ihm lag. Er blätterte sie durch und als er Maras Bild sah, strich er mit dem Finger über dieses.

- - -

»Los, aufstehen«, rief Rebecca in Alices Zimmer hinein. Das wird ein herrlicher Tag. Es hat endlich aufgehört zu regnen.«

Langsam rappelte Alice sich auf und brauchte eine Weile, bis sie sich aus ihrer vollkommen zerwühlten Decke gewickelt hatte.

»Na, Spaß gehabt?«, fragte Rebecca als Alice verschlafen aus ihrem Zimmer kam und ins Bad ging. Sie war nackt und trug auch ihren Keuschheitsgürtel nicht.

Alice schaute sie an und wurde feuerrot im Gesicht.

»Mach dir nichts draus«, sagte Rebecca, als Alice die Tür hinter sich schloss.

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