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Servas 02: Neuanfang Teil 06

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Nun musste sie Unterwäsche anprobieren. Zuerst ein weiches, langes Unterhemd, welches ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. Dann eine Unterhose. Beides sollte sie gleich an behalten. Die Frau holte noch mehrere Garnituren dieser Unterwäsche und legte sie auf den Tresen. Dann bekam sie Wollsocken und ein Paar Schuhe. Diese probierte sie an und musste sie dann wieder aus ziehen. Dann holte die Frau einen ganzen Stapel Tuniken und gab ihr eine davon zum Anprobieren. Diese Tunika sah schön aus. Und sie war ganz anders als die Tunika, die sie in den letzten Monaten getragen hatte. Sie war weich und fühlte sich schön an auf der Haut. Und vor allem war sie sauber. Sie roch sogar frisch nach Zitrone.

Doch dann musste sie diese schöne Tunika und sogar die Unterwäsche wieder ausziehen. Nur die Socken durfte sie anbehalten. Was dann kam war für sie fast noch schlimmer als geschlagen zu werden. Die Frau holte hinter ihrem Tresen eine große Pappschachtel hervor und öffnete diese. Aus dieser Schachtel holte die Frau ein seltsames Teil aus einem schwarzen Material hervor. Dieses Teil bestand aus mehreren Bändern, so breit wie zwei Finger aber sehr dünn. Rebecca nahm eines dieser Bänder und legte es ihr wie einen Gürtel um die Taille. Mit einem flachen Verschluss passte sie ihr dieses Band an. Es war zwar anscheinend etwas flexibel aber wohl auch sehr fest. Auf der Innenseite war es ganz glatt und lag eng aber nicht unbequem auf ihrer Haut. Nachdem Rebecca es angepasst hatte, öffnete sie das Band noch einmal und rieb sie mit einer Creme ein überall, wo dieses Band anlag. Dann gab sie ihr die Tube mit der Creme und legte ihr dieses Band wieder an. Nun musste sie sich mit dieser Creme selbst eincremen. Und zwar von der Mitte ihres Bauches, wo das Band um ihre Taille lag, herunter bis zwischen ihre Beine und auch die Pospalte musste sie sich mit dieser Creme einreiben.

Nun holte Rebecca das zweite Band, welches an einer Stelle etwas breiter und irgendwie wie eine Art länglicher Schüssel geformt war. Sie befestigte dieses Teil in ihrem Rücken an dem Band und zog es ihr zwischen den Beinen hindurch nach vorne, wo sie es ebenfalls befestigte. Rebecca wackelte noch einmal an diesem Band und drückte auf den Verschluss, der mit einem leisen Klicken einzurasten schien. Der Schüsselförmige Teil des Bandes lag nun genau auf ihrer Scham auf und machte jede Berührung dort unmöglich. Solange sie dieses Teil anhaben würde, würde sie es sicher nicht schaffen, sich nachts, wenn sie alleine war, sich die einzige Freude zu verschaffen, die sie noch hatte.

»Nein, bitte nicht«, brachte sie unter ihren Tränen gerade noch leise hervor.

Rebecca schaute sie kurz an. »Den Schlüssel dazu hat Herrin Andrea«, sagte Rebecca und nahm sie in die Arme. Sie fragte sich, warum man ihr so etwas antat. Es störte doch ganz bestimmt niemanden, wenn sie nachts unter ihrer Decke lag und sich diese Freude verschaffte. Sie weinte eine Weile still und leise in Rebeccas Tunika bis diese sie wieder los ließ.

»So schlimm ist der Gürtel gar nicht«, sagte Rebecca und öffnete ihre Tunika. Sie sah, daß auch Rebecca so ein Teil trug. Das war aber aus glänzendem Eisen und sah ziemlich schwer aus.

»Ich fand das am Anfang auch nicht so toll. Aber mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, daß mir, wenn ich ihn abends ausziehen darf sogar etwas fehlt. Ich ziehe ihn dann meistens wieder an, bevor ich schlafen gehe.

»Ich darf ihn Abends ausziehen?«, fragte sie leise und wischte sich die Tränen mit dem Arm ab.

»Naja, am Anfang wahrscheinlich nur morgens eine viertel Stunde zum Duschen. Aber ich nehme an, balde darfst du ihn abends auch ausziehen. Herrin Andrea möchte nur, daß wir ihn tagsüber tragen.«

Dies beruhigte sie ein wenig, obwohl sie nicht glaubte, daß sie diesen Gürtel, wie Rebecca ihn nannte, jemals wieder ablegen durfte. Doch seit sie auch Rebecca erzählt hatte, was die Mistress mit ihr gemacht hatte, verhielt diese sich ihr gegenüber ganz anders. Sie war nicht mehr so barsch und unfreundlich sondern hatte sie gerade nicht das erste Mal in den Arm genommen. Das hatte schon lange niemand mehr mit ihr gemacht und es fühlte sich gut an.

Nun gab Rebecca ihr wieder die Unterwäsche und die Tunika und sie durfte sich wieder anziehen. Auch die Schuhe bekam sie wieder. Das alles fühlte sich sehr ungewohnt an. Seit sie der Richter in die Schule geschickt hatte, hatte sie nur die unbequemen und rauen Tuniken getragen. An diesem Tag war für sie ihr Leben zu Ende gewesen. Sie wollte doch nur zu einer Freundin gehen und mit dieser für die Schule lernen, dabei waren sie, wie so oft, wegen dem Regen durch das Kaufhaus gegangen, als diese Frau sie angerempelt hatte und davon gelaufen war. Dann kamen diese Sicherheitsleute vom Kaufhaus und hatten sie unsanft mit geschleppt. Sie hatten ihre Schultasche einfach ausgeschüttet und darin mehrere Flaschen Parfüm und teure Schminke gefunden, die sie noch nie vorher gesehen hatte. Auf der Aufzeichnung der Überwachungskamera hatte sie gesehen, wie diese Frau, die sie angerempelt hatte, die Sachen eingesteckt hatte und dann weggelaufen war. Dabei war sie bei ihr vorbei gekommen und hatte sie angerempelt. Dabei musste sie ihr die Sachen in die Schultasche gesteckt haben. Das hatte sie auch dem Richter erzählt, genauso wie vorher dem Anwalt, der sie verteidigen sollte. Sie durfte in der Zelle in der Polizeistation zwar jemanden anrufen, doch ihre Eltern waren verreist und sie hatte diese deshalb nicht erreicht. Der Richter war zwar die ganze Zeit über immer freundlich gewesen, hatte ihr aber nicht geglaubt und gesagt, sie würde zu einer Bande gehören, die schon seit mehr als einem Jahr in den Kaufhäusern Sachen klaut. Auch die beiden anderen Männer, die neben dem Richter hinter dem großen Tisch saßen hatten ihr nicht geglaubt. Er hatte dann das Urteil gefällt und ihr die Wahl gelassen, entweder sieben Jahre ins Gefängnis zu gehen, weil sie schon über 18 war, oder in die Schule zu gehen und dann sieben Jahre lang Serva zu sein. Der Anwalt hatte ihr geraten, das Urteil anzunehmen, da die Strafe sicher noch länger werden würde, wenn sie Einspruch einlegen würde. Und er hatte ihr auch geraten, in die Schule zu gehen und Serva zu werden. Dann hatte man sie sofort nach Edinburgh in die Schule gebracht, wo man ihr alle Sachen abgenommen hatte und nur ein paar Tuniken gegeben, die sie seit dem immer getragen hatte.

Es war zwar mit dem Gipsverband etwas umständlich, sich anzuziehen aber das erste Mal fühlte sie sich seit dem wieder richtig angezogen. Doch nun nahm die Frau die ganzen schönen Tuniken und auch die ganze Unterwäsche, und noch einige andere Sachen, steckte sie in eine große Plastikkiste und stellte diese hinter eine Klappe in der Wand und verschloss diese. Nun würde sie die nächsten Jahre wohl nur diese eine Tunika tragen dürfen und diese eine Garnitur Unterwäsche. Wieder lief ihr eine Träne die Wange herunter.

»So, das Beste zum Schluss«, sagte die Frau und gab Rebecca eine kleine Schachtel. Diese holte daraus etwas hervor, was aussah wie eine Armbanduhr und nur ein wenig größer war. Sie hielt ihr dieses Teil an den rechten Oberarm, worauf hin es leise piepste. Dann legte sie es ihr um das rechte Handgelenk, schaute kurz darauf, zog es ihr wieder aus, drehte es um und legte es ihr erneut an.

»Das sieht ja ganz anders aus als meins«, sagte Rebecca.

»Ja. Die großen gibt es nicht mehr. Das kleine kann aber genau das Selbe wie die großen. Die sind aber auch nicht aus dem Vorserienprogramm wie deins, sondern regulär gekauft. Und ganz ehrlich, ich finde das kleine ja viel bequemer und schöner«, sagte die Frau und lachte.

Auch Rebecca lachte nun. »Wo bekomme ich sowas denn her?«, wollte sie von der Frau wissen.

»Du kannst gleich bei mir eins bestellen. Aber da du ja schon ein Comm hast, musst du warten bis die neue Lieferung da ist. Das kann ein paar Tage dauern. Ist ja nicht so, daß wir hier im Laden sind, wo du hingehen und es gleich mitnehmen kannst.«

»Prima«, sagte Rebecca. »Dann mach das mal. Das große Teil hier ist nämlich tatsächlich irgendwie unbequem.«

»Mach ich. Soll ich es dann zu euch schicken?«

»Gute Idee«, sagte Rebecca. »Gibt es noch was für Alice?«

Die Frau schaute auf ein Pad. »Die Mäntel und Jacken kommen später nach. Die braucht sie ja nicht anzuprobieren. Hätte mich aber sowieso gewundert, wenn irgendwas nicht passt. Aber die Chefin will das so, damit gar nicht erst viel umgetauscht werden muss, wenn doch mal was nicht passen sollte.«

Rebecca verabschiedete sich von der Frau und winkte Alice, ihr zu folgen.

Sie knickste vor der Frau und folgte Rebecca. Diese ging durch den langen Flur zurück zu der Lobby. Dort ging sie allerdings nicht nach draußen sondern zu den Aufzügen im hinteren Bereich und sie fuhren nach oben. Dort ging Rebecca wieder einen langen Flur entlang bis zu einem Büro. Dort klopfte sie an der Tür. Diese wurde von einer Serva geöffnet, die Rebecca sofort umarmte und ihr irgend welche Zeichen machte.

»Nein, ich bin wegen euch hier«, sagte Rebecca. Anscheinend war das irgend eine Art Zeichensprache. Sie fragte sich, warum diese Frau nicht normal redete. Sie machte wieder ein paar Zeichen mit den Händen und Rebecca ging in das Büro. Um nicht alleine auf diesem Flur stehen bleiben zu müssen, folgte sie ihr.

Eine andere Frau, die Rebecca ebenfalls herzlich begrüßte, saß hinter einem Schreibtisch.

»Hallo Vera, hi Vivian, das ist Alice, sie ist seit gestern Herrin Andreas Serva.

Die Serva kam auf sie zu, umarmte sie und machte ihr nun ebenfalls einige Zeichen.

»Das ist Vivian. Sie sagt herzlich willkommen auf Horizons«, übersetzte Rebecca.

Die andere Frau kam auf sie zu, gab ihr die Hand. »Hallo, ich bin Vera. Herzlich willkommen.«

»Hallo«, sagte sie. Sie freute sich, daß diese beiden Frauen sie so freundlich begrüßten. Dennoch war sie ein wenig eingeschüchtert.

»Du wolltest mich was fragen, hat Larissa mir gesagt«, sagte Rebecca an Vivian gewandt. »Aber bevor ich das vergesse, ich hab euch was mit gebracht.«

Rebecca holte ein Buch und eine Schachtel aus dem Beutel, welchen sie die ganze Zeit über schon dabei hatte. Das Buch gab sie Vera mit den Worten »Ich weiß ja, das du alte Kochbücher sammelst. Und was wäre da besser als ein Kochbuch mit englischen Spezialitäten?«

Diese schlug es mitten drin auf und las die Namen einiger der Rezepten vor.

»Das klingt ja sogar richtig lecker. Ich glaube, da werde ich in der nächsten Zeit so einiges von versuchen«, sagte Vera. »Ich danke dir.«

Vivian warf Rebecca einen etwas leidenden Blick zu.

Diese gab ihr dann die Schachtel, die Vivian sofort öffnete.

»Ich weiß zwar, das deine Sammlung schon bedenklich groß ist, aber ich dachte, er gefällt dir trotzdem.«

Vivian holte den Wecker der ein Ziffernblatt welches aussah, wie das von Big Ben aus der Schachtel. Sie jauchzte und umarmte Rebecca freudestrahlend. Wieder machte sie einige Zeichen.

»Gern geschehen«, sagte Rebecca lächelnd. »Und was wolltest du nun von mir?«

Vivian schien vor Aufregung beinah zu platzen. Sie hüpfte auf und ab während sie eine Reihe von Zeichen machte.

»Was? Ich?«, fragte Rebecca freudestrahlend.

Vivian nickte energisch.

»Nichts lieber als das«, sagte Rebecca und umarmte nun ihrerseits Vivian. »Wann soll es denn soweit sein?«

Vivian machte wieder einige Zeichen.

»Das ist ja erst in mehr als einem halben Jahr. Da habe ich ja mehr als genug Zeit, mich darauf vorzubereiten.« Das muss ich nachher sofort den anderen erzählen«, sagte Rebecca, die freudig grinste.

»Ich glaube, das ist nicht nötig. Das hat sie selbst schon gemacht, als sie alle gefragt hat, ob sie Brautjungfern sein wollen«, sagte Vera lachend.

»Och wie gemein. Das ist doch das Beste daran«, sagte Rebecca. Obwohl sie Vivian mit einem Schmollmund ansah, schien sie nur Spaß zu machen.

Alice kam sich im Moment etwas fehl am Platze vor, doch anscheinend freuten sich alle und sie wollte sich da nicht zwischen drängen. Dann wandte Vivan sich allerdings an sie und machte einige Zeichen. Alice schaute sie etwas ratlos an.

»Sie fragt, ob du am Sonntag mit kommst. Wir treffen uns immer im Zentrum zum Quatschen und zum Tanzen.«

»Was ich?« Alice fragte sich, ob das wirklich ernst gemeint war. Sie kannte doch niemanden hier.

»Sicher doch. Dann lernst du die anderen auch kennen.«

»Gerne doch, wenn die Herrin es erlaubt.«

»Ich denke schon. Warum sollte sie denn etwas dagegen haben?«, meinte Rebecca.

Sie unterhielten sich noch kurz und bezogen sie nun auch in die Unterhaltung mit ein, bevor Rebecca meinte, daß sie nun gehen müssten. Alice fand es schön, daß die Drei sie mit einbezogen hatten und bedauerte es daher, nun schon gehen zu müssen. Doch Rebecca meinte, sie wollten nun erst mal eine Kleinigkeit essen gehen und sich dann mit der Schulleiterin treffen. Vor diesem Treffen hatte Alice etwas Angst. Die Schulleiterin in Edinburgh war eine ziemlich strenge und unfreundliche Frau gewesen, die mit der Gerte immer recht schnell war. Daher hätte sie auf dieses Treffen gerne verzichtet.

Doch vorher gingen sie Essen. Sie verließen das große Bürogebäude und traten in den Nieselregen.

»Ich hoffe ja, daß es zum Jahreswechsel schneit oder wenigstens aufhört zu regnen«, sagte Rebecca.

Alice wusste darauf nur zu nicken und ging hinter Rebecca her, zu einem kleinen Häuschen. Dieses hatte neben der Eingangstür ein großes Schaufenster. Man konnte durch dieses herein sehen und erkennen, daß mehrere Frauen an Stehtischen standen und aßen.

Sie betraten dieses Häuschen, stellten sich an einen der leeren Tische und Rebecca schob ihr ein Pad zu, welches auf dem Tisch lag und auf dem eine Speisekarte angezeigt wurde.

»Halt mal dein Comm an das Pad. Dann bekommst du eine eigene Speisekarte angezeigt«, erklärte Rebecca kurz und nahm ein zweites Pad vom Nebentisch wo sie selbst etwas auswählte.

Alice tat was Rebecca gesagt hatte und hielt das Comm, an das Pad. Die angezeigte Karte änderte sich darauf hin. Sie bekam nun Speisen wie Pizza, Hackbraten und sogar Steak angezeigt.

»Darf ich das alles essen?«, wollte Alice wissen.

Rebecca warf einen Blick auf das Pad und nickte. »Wie es aussieht, hat Doktor Edwards schon den Ernährungsplan für dich zusammengestellt. Das sind alles Sachen mit denen du zunehmen kannst. Aber ich an deiner Stelle würde mich noch ein wenig zurück halten. Anscheinend bist du so üppiges Essen nicht gewohnt. Nicht, daß du noch Bauchschmerzen bekommst.«

Während Rebecca sich wieder ihrem Pad zuwandte, schaute Alice sich an, was sie alles essen durfte. Die Auswahl war riesig und bestand zum größten Teil aus Sachen, die sie weder in den zwei Jahren in der Schule und erst recht bei Master Gordon nicht gegessen hatte. Dort musste sie die Speisen zwar zubereiten, bekam selbst aber nur Reste zu essen. Und Fleisch war nur sehr selten darunter, wenn jemand einige Bissen davon übrig gelassen hatte.

Schließlich befolgte sie Rebeccas Rat und bestellte sich ein Stück Hackbraten mit Ei und Buttergemüse. Nun wurde ihr noch eine Auswahl an Nachspeisen angezeigt. Sie tippte auf einen Schokoladenpudding mit Vanillesauce. Es erschien ein Kasten in dem sie gefragt wurde, ob sie das so bestellen wollte. Sie tippte auf 'ja' und es erschien eine Anzeige die ihr sagte, wie viele Kalorien das Essen ungefähr hatte und wie viel ihr heute noch fehlte.

Einige Minuten später piepste erst Rebeccas und dann ihr Comm. Rebecca zeigte ihr die Ausgabe, wo das Essen nun bereit stand. Auch die Getränkespender erklärte sie ihr. Zurück am Tisch aßen sie ohne zu reden.

Nach dem Essen verließen sie das Häuschen wieder. Sie gingen wieder in Richtung des Bürogebäudes, Rebecca nannte es die Verwaltung, bogen aber kurz vorher ab und gingen zu einem kleinen Wartehäuschen. Dort warteten sie nicht einmal eine Minute und auf der Schiene vor ihnen hielt der Wagen einer Magnetbahn. Sie stiegen ein und Rebecca sagte: »Zur Schule.«

Der Wagen setzte sich lautlos und ohne Ruck in Bewegung und wurde immer schneller. Die Fahrt ging an Wohnblocks und kleineren Häusern vorbei, durch ein kleines Waldstück und am Ufer eines großen Sees entlang. Über diesem See lag ein feiner Nebelfilm, der das stille Wasser, welches nur von den feinen Tropfen des Nieselregens bewegt wurde ziemlich gespenstisch aussehen ließ. Dann ging es über einen Fluss und an einer großen Bühne, die sich mitten im Wasser befand, vorbei.

»Was ist das hier alles?«, fragte Alice.

»Das gehört alles zu dem Gelände. Hinter dem Verwaltungsgebäude ist die Fabrik und der Rest des Geländes ist zum Wohnen. Du kannst dich, wenn Herrin Andrea es dir erlaubt, überall frei bewegen. Nur in die Fabrik kommst du nicht rein. Da vorne ist schon die Schule.« Rebecca deutete auf einige in einem hellen Beige gestrichenen Gebäude. Die Bahn hielt neben einem großen Hof, um den herum drei Gebäude U-förmig standen. Dieser Hof war mit weißem Kies bedeckt der ein sauberes Linienmuster aufwies. Sie stiegen aus und der Wagen fuhr lautlos an und entfernte sich schnell.

Auf dem Hof stand eine Gruppe Frauen in einfachen Tuniken die offenbar das gerade stehen übten. Denn eine ältere Frau, sie hatte eine lange Gerte in der Hand, ging vor den Frauen hin und her und tippte die ein oder andere mit der Gerte gelegentlich an. Mal am Arm, mal an einem Bein oder an der Schulter. Alice fühlte sich an ihre eigene Schulzeit erinnert. Doch wenn da jemand nicht still stand oder eine Haltung nicht richtig einnahm, wurde nicht nur leicht angetippt sondern gleich richtig fest geschlagen.

»Na, scheint ja noch nicht so richtig zu klappen«, sagte Rebecca zu der Lehrerin als sie zu dieser heran gekommen waren.

»Hallo, Rebecca. Frag nicht, erstes Quartal eben. Wollt ihr ihnen nicht mal zeigen, wie es richtig gemacht wird?«, fragte die Frau.

»Heute nicht Hannah. Wir haben einen Termin bei Isabella«, antwortete Rebecca. Alice war erleichtert, daß sie nicht vormachen musste, stundenlang still zu stehen. Sie hatte das in der Schule nie lange durchgehalten und sich so das ein ums andere Mal einige ziemlich harte Strafen eingefangen.

»Dann vielleicht das nächste Mal«, sagte die Frau. Sie trat hinter die Reihe der Frauen und schlug jeder mit der Gerte kräftig auf den Allerwertesten, was die Meisten ohne sich zu bewegen hin nahmen. Viele verzogen nicht einmal eine Mine bei diesem Schlag.

Sie gingen weiter bis zu einem Eingang und betraten die Schule. Hier war alles sauber und ordentlich in hellen Farbtönen gestrichen und der Fußboden glänzte wie frisch gebohnert. Nach einigen Metern blieb Rebecca stehen und klopfte an eine Tür.

'Miss Isabella, Schulleiterin' stand auf einem Schild neben der Tür.

»Herein!« ertönte es von drinnen und Rebecca öffnete die Tür und trat ein. Zögernd folgte Alice ihr.

»Hallo, Isa«, begrüßte Rebecca die Frau, was selbst Alice ziemlich ungehörig gegenüber einer Schulleiterin fand.

»Hallo, Becky«, sagte die Schulleiterin ohne aufzustehen und deutete auf einen Stuhl der ihr gegenüber vor dem Schreibtisch stand. Anscheinend kannten die Beiden sich schon länger. »Wie war es in London?«

»Schön war's. Hab nette Leute kennen gelernt und weniger nette Leute«, gab Rebecca zurück. Alice vermutete, mit weniger nett, selbst gemeint zu sein.

»Soso, nette Leute. Verstehe. Ich dachte, du wolltest mit Männern erst mal nichts mehr zu tun haben.«

»Lass den Quatsch, Isa. Sonst bekommst du kein Mitbringsel«, sagte Rebecca lachend und holte eine viereckige Schachtel aus ihrer Tasche. Diese war etwa 30 Zentimeter hoch und zehn mal zehn Zentimeter breit. Sie stellte diese Schachtel auf den Schreibtisch.

Die Schulleiterin nahm diese Schachtel und öffnete sie. Heraus kam eine klare Flasche mit Korkverschluss, in der sich eine goldglebe Flüssigkeit befand. »Wow. Speyside, 25 Jahre im Fass gereift. Das nenn ich mal ein ordentliches Mitbringsel.«

»Der Verkäufer hat gesagt, der soll Zimmertemperatur haben wenn man ihn trinkt. Man soll ihn nach dem Einschenken zehn Minuten stehen lassen, damit er atmen kann«, erklärte Rebecca.

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