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Servas 03: Veränderungen Teil 01

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Nadine hoffte, daß die Türen hielten. Sie nahm den Schraubenzieher unter der Tür heraus und schaute in den Gang. Das Kältemittel hatte sich mittlerweile verflüchtigt. Sie nahm die Sprühdose und sprühte sie unter der Tür hinter der die Sekretärin sich befand hindurch das Mittel in den Gang. Sie hörte einen Aufschrei und ein lautes Fluchen, kurz darauf das Schlagen einer Tür.

Sie ging zurück in den Kontrollraum und sah auf den Bildschirmen nach der Frau. Diese befand sich nun in einem nur schwach beleuchteten Raum. Schnell verriegelte Nadine die Türen so daß die Frau in dem Raum gefangen war.

Sie atmete erleichtert auf und wandte sie sich wieder Claudia zu, die sie noch immer stöhnen hörte. Offenbar machte ihr das, was auch immer gerade passierte nicht wenig Spaß. Denn die Geräusche die sie von sich gab waren recht eindeutig.

Sie versuchte, den Countdown abzubrechen, doch dies ging offenbar nicht. Aber der Countdown lief auch nur noch zwei Minuten. So lange konnte sie Claudia auch noch etwas Spaß gönnen, fand sie.

Als der Countdown endlich abgelaufen war und Claudias stöhnen verstummte, versuchte sie es noch einmal, sie zu befreien. Es gab nur noch zwei Optionen, die sie noch nicht ausprobiert hatte und die nicht grau hinterlegt waren. Sie wählte die erste der Beiden und sah auf dem Bildschirm an der Wand daß die Flüssigkeit in der Claudia steckte tatsächlich verschwand. Claudia fiel auf alle Viere und Nadine sah, daß sie nur noch ihr Oberteil trug. Ihre Hose lag in mehrere Stücke gerissen auf dem Boden. An ihrem ganzen Körper war Claudia von der Flüssigkeit bedeckt, deren Reste gerade in einem Ablauf im Boden verschwanden. Nadine entriegelte die Tür des Raumes und ging in den Flur. Dort öffnete sie die Tür und hielt sie auf. Claudia kam heraus gekrabbelt, stand auf und lehnte sich an die Wand.

»Meine Fresse, das ist wirklich pervers«, sagte Claudia und versuchte zu Atem zu kommen. Nadine ging in den Kontrollraum und holte die Handtücher aus dem Rucksack.

In diesem Moment hörte sie ein Geräusch und als sie in den Gang zurück kam, stand die Chefin in der Eingangstür. Sie ging auf Claudia zu, holte weit aus und gab ihr einen ziemlich harten rechten Haken, der Claudia gegen die Wand warf. »Linda. Endlich hab ich dich erwischt du verdammte Schlampe. Du machst mir hier nicht alles kaputt«, schrie sie und schlug noch einmal fest zu. »Ich habe dich von der Straße geholt. Und das ist der Dank dafür. Aber jetzt habe ich die Beweise, die ich brauche. Die werden dich mindestens zehn Jahre hinter Gitter bringen.«

»Halt!«, schrie Nadine, als die Chefin noch einmal zuschlagen wollte. Diese wandte sich um und sah sie unverwandt an. »Das ist nicht Linda. Die habe ich da hinten eingesperrt«, schrie sie die Chefin an.

Diese ließ von Claudia ab und schaute erstaunt zu Nadine und dann zu Claudia. »Verdammt, was macht ihr hier? Ich kenne euch doch.«

»Sie hat irgend wo in einem der Dörfer in der Gegend zwei Frauen entführt und hier eingesperrt. Ich wollte die Frauen raus holen aber dann war ich selber hier gefangen. Nadine war gerade dabei, mich hier raus zu holen, da ist diese Linda hier aufgetaucht.«

»Ich habe sie in dem Raum am Ende des Flures eingesperrt«, sagte Nadine.

»Und wer seid ihr Beiden nun wirklich? Ich glaube nicht, daß ihr ganz normale Arbeiterinnen seid«, sagte Emylia und half Claudia auf.

»Nadine schon. Was mich angeht, das würde ich gerne nicht in alle Öffentlichkeit tragen. Aber erst mal sollten wir die Beiden Frauen da raus holen und uns um ihre Sekretärin kümmern«, sagte Claudia und rieb sich das Kinn. »Übrigens, Sie haben einen ganz ordentlichen rechten Haken.«

»Danke. Habe lange geübt«, sagte Emylia »Der Sicherheitsdienst kommt gleich, die kümmern sich dann um die beiden Frauen. Aber ich will jetzt erst mal von Linda ein Geständnis haben.« Sie ging in den Kontrollraum und fing an, auf den Monitoren herum zu tippen. Nadine schaute fasziniert auf die Bildschirme an der Wand als sie sah, was nun passierte.

»So, wir haben jetzt ein wenig Zeit. Linda ist erst einmal beschäftigt. Jetzt können wir uns erst einmal etwas unterhalten, und wenn mir Ihre Antworten nicht gefallen, dann leisten Sie Linda Gesellschaft.« Emylia deutete auf einen der Bildschirme, wo zu sehen war, daß in dem Raum in dem Linda sich gerade befand am Boden mehrere bunte Lichter aufleuchteten.

»Danke, ich verzichte«, sagte Claudia. »Ich habe zwei Stunden in diesem Zeug gesteckt und bin dann von irgend was gefickt worden. Das reicht mir vollkommen.« Sie nahm die Handtücher, die Nadine ihr gab und begann damit, sich auszuziehen und abzutrocknen.

»Mein Name ist Claudia Holtz. Jedenfalls jetzt. Wer ich früher war, das möchte ich lieber für mich behalten. Ich arbeite für eine Frau, die sich die Sarai nennt. Obwohl, arbeiten ist nicht der richtige Ausdruck. Ich gehöre ihr«, begann Claudia zu erzählen.

»Sie sind ihre Serva?«, hakte Emylia nach.

»Nein, Serva ist vermutlich der falsche Ausdruck. Ich würde mich eher als ihre Dienerin bezeichnen. Aber vermutlich trifft Sklavin es auch ganz gut. Sie kann voll über mich bestimmen. Immer und überall. Und ich würde alles tun, was sie von mir verlangt. Aber das tut jetzt nichts zur Sache denke ich. Die Sarai hat mich hier her geschickt, damit ich ein Auge auf Sie habe. Ich weiß nicht, welche Verbindung sie zu ihnen hat, aber anscheinend liegen Sie und auch einige andere ihr sehr am Herzen«, begann Claudia zu erzählen.

Sie erklärte, daß die Sarai eine Organisation betreibt, die mit diversen militärischen Gütern einen lukrativen Schwarzmarkthandel betriebt. Die Sarai selbst legt dabei großen Wert darauf, daß niemand zu Schaden kommt. Doch vor gut acht Jahren war ihr das erste Mal eine Organisation in die Quere gekommen, die mit Sklavinnen handelt. Diese hatten Richter bestochen damit junge Frauen relativ hohe Strafen bekommen. Diese Frauen wurden dann nach einer recht kurzen Zeit aus den Gefängnissen heraus geholt und als Sklavinnen verkauft. Durch das vor Gericht übliche Protokoll, daß den Frauen nach ihrem Urteilsspruch die Wahl zwischen Gefängnis und Schule lässt, sind allerdings auch viele Frauen für sehr lange Zeit zu Serva geworden.

Diese Organisation war es auch, die die Sklavinnen für das Bergwerk in Minsk geliefert hat. Und als Nadine und Kati dort fliehen konnten, war ein großer Teil der Organisation aufgeflogen, hauptsächlich deshalb, weil diese Organisation den ungenutzten Teil des Bergwerkes auf Horizons als Stützpunkt verwendet hat. Linda, die Chefsekretärin war ein ziemlich hohes Tier in dieser Organisation gewesen. Doch Claudia hatte von der Sarai Informationen bekommen, daß Linda auf eigene Faust versuchte, einen neuen Ring aus Sklavenhändlern aufzubauen und angefangen, sie zu überwachen. Dadurch hatte sie in Erfahrung gebracht, daß Linda in den umliegenden Dörfern einige Frauen entführt hatte, die sie an einen Russen liefern sollte. Dieser wollte ihr dabei helfen den Ring neu aufzubauen. Allerdings hatte Claudia bereits mehrmals diese Frauen, die Linda hier auf dem Spielplatz gefangen hielt, befreien können. Doch dieses Mal hatte sie ihr offenbar eine Falle gestellt, weshalb Claudia Nadine um Hilfe bitten musste, sie zu befreien.

Emylia stellte einige Fragen und erfuhr so, daß die Namen der Sklavenhändler die bekannt waren, sowie die Namen der bestochenen Richter an eine Anwaltskanzlei übergeben worden waren, die bereits Nachforschungen dazu anstellten und alles der Staatsanwaltschaft übergeben sollten, wenn genügend Beweise vorlagen.

»Gut. Und was soll mich daran hindern, Sie einfach der Polizei zu übergeben?«, fragte Emylia nach Claudias Erklärungen.

»Nichts, Frau Kroll. Ohne die Sarai wäre ich vermutlich selbst ein Opfer der Sklavenhändler geworden oder wäre jetzt eine Serva. Wenn Sie mich jetzt der Polizei übergeben, was soll mit mir schon noch passieren? Ich werde ins Gefängnis gehen, wenn ich nicht sogar die Möglichkeit bekomme, Serva zu werden. Verdient hätte ich das vermutlich. Die Beweise gegen ihre Sekretärin hat Nadine, also Frau Renger an einem sicheren Ort versteckt. Sie wird sie ihnen geben, dann können Sie ihre Sekretärin auffliegen lassen und vermutlich lebenslang ins Gefängnis bringen sowie ihre eigene Unschuld endgültig beweisen.

Was mit mir passiert ist mir vollkommen egal. Aber ich möchte Sie bitten, meiner Herrin zu helfen, daß sie nicht den Behörden in die Hände fällt. Die Organisation ist kurz davor zusammenzubrechen. Die Behörden sind ihr bereits auf der Spur und es dauert vermutlich nicht mehr lange, bis die Polizei ihr Versteck findet. Die Meisten die ihr gedient haben sind schon untergetaucht oder kurz davor. Und wenn es an der Zeit ist für sie, selbst zu verschwinden, dann hat sie niemanden mehr. Ich weiß, das ihre Leibwächterin sich an ihrer Stelle gefangen nehmen lassen wird. Sie wird dann auf sich gestellt sein.« Claudia schaute Emylia nach ihrer Erklärung bittend an.

»Was haben Sie davon?«, fragte Emylia.

»Ich? Absolut nichts außer der Gewissheit, daß es meiner Herrin, wenn alles vorbei ist, nicht schlecht gehen wird.«

Emylia schaute Claudia eine Weile an, holte eine Schachtel Zigarillos aus ihrer Hosentasche, nahm einen heraus und zündete ihn sich an.

»Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber jetzt will ich, daß Sie mir die Beweise übergeben und mir sagen, was sie mit den Frauen gemacht haben, die Sie angeblich befreit haben. Und dann will ich Sie Beide morgen Früh in meinem Büro sehen.

- - -

Wieder einmal war sie außer sich vor Wut. Wer auch immer das war, sie hatte sie einfach hier eingesperrt. Sie fragte sich, wie diese Frau, ihrer Falle entkommen war. Normalerweise hätte sie nicht einmal die Tür aufbekommen sollen. Die Klinge, welche sie an der Tür angebracht hatte, hätte das Klebeband doch zerschneiden müssen. Und die Kameras hatten niemanden aufgezeichnet, der nach dieser Frau in diese Ecke des Bergwerkes gekommen war. Sie fragte sich, was sie falsch gemacht hatte.

Die Erkenntnis, daß sich mit diesem Russen einzulassen nur der erste große Fehler war, nützte ihr jetzt auch nichts mehr. Und so überlegte sie, wie sie hier wieder heraus kommen würde, als ein rosa Leuchten mitten im Raum ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie sah genauer hin und erkannte, daß dieses Leuchten von einem Dildo kam, der in etwa einem halben Meter Höhe auf einem Pfosten steckte. Nun sah sie ein weiteres Leuchten, etwa einen Meter über dem Boden, dieses Mal in rot. Ein weiterer Dildo leuchtete in einem dunklen Blau auf. Nach und nach leuchtete eine ganze Reihe davon vor ihr auf. Es mussten ungefähr 20 bis 25 Stück sein, die in blau, rosa und rot leuchteten und eine Linie von der Tür durch die sie herein gekommen war bis zu einer weiteren Tür bildeten.

Die Erkenntnis, daß sie selbst es gewesen war, die die Spielzeuge in diesem Raum eingeschaltet hatte, traf sie wie ein Schlag. Sie wusste auch genau, was die Farben bedeuteten und was sie tun musste, um diesen Raum wieder zu verlassen.

Sie drehte sich um und schlug mit beiden Fäusten fest gegen die Tür. »Lass mich hier raus verdammt noch mal«, brüllte sie, so laut sie konnte.

Sie wusste nicht, wie lange sie gegen die Tür geschlagen hatte, doch ihre Hände schmerzten bereits. Resignation machte sich in ihr breit. Sie lehnte sich an die Tür und ließ sich auf den Boden sinken.

»Hallo, Linda«, sagte eine ihr nur zu bekannte Stimme. »Es gibt für dich zwei Möglichkeiten, da raus zu kommen.« Das war eindeutig Emylias Stimme. Was machte die denn hier?

»Emylia, gut daß du da bist. Bitte. Lass mich hier raus. Irgend Jemand hat mich hier eingesperrt«, sagte sie weinerlich.

»Ich weiß. Und ich weiß auch, warum und was du getan hast«, sagte Emylia. Ihre Stimme kam aus einem der Lautsprecher an der Decke, da war sie sich ganz sicher. Also musste sie sich im Kontrollraum befinden. »Du kannst sofort da raus, wenn du ein umfassendes Geständnis ablegst und mir die Namen der Leute nennst, die an deiner miesen Aktion beteiligt sind und waren.«

Verdammt. Woher wusste die denn was vor sich ging? Sie hatte doch alles Mögliche unternommen, damit sie das nicht heraus bekommen konnte. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Bitte, lass mich hier raus, dann können wir doch über alles reden.«

»Reden hört sich gut an Linda«, sagte Emylia. »Also, die Namen bitte.«

»Niemals. Die bringen mich um oder machen noch schlimmeres mit mir, wenn ich sie verrate«, schrie Linda.

»Das ist nicht mein Problem. Aber wenn du nicht reden willst, du weißt, wie du da raus kommst«, sagte Emylia mit spöttischer Stimme. »Ich gebe dir einen Tipp. Rot heißt Mund, Pink Muschi und blau Hintern. Ich wünsche dir viel Spaß.«

»Was? Nein, ich will das nicht!«, schrie Linda.

»Hast du die Frauen, die du an die Bordelle verkauft hast, gefragt, ob sie das wollten? Oder die Frauen, die in diesem Bergwerk gelandet sind?« Emylias Stimme klang äußerst wütend. »Diese Frauen hatten nicht die Wahl.«

Woher wusste Emylia das alles nur? »Bitte, Emylia, ich sage dir alles, was du wissen willst, aber lass mich bitte erst hier raus.« Wenn sie erst einmal hier raus war, würde sie schon einen Weg finden, Emylia auszuschalten und sich abzusetzen.

»Nein. Erst will ich die Namen und ich will wissen, wo die Frauen hin gekommen sind«, sagte Emylia. Sie klang wirklich sehr wütend aber auch erschreckend ruhig.

Das war doch eine Verhandlungsgrundlage, fand Linda. »Wenn du mich raus lässt, zeige ich dir, die Listen in denen steht, wo die Frauen hin gekommen sind.«

Es herrschte eine Zeit lang Stille. Das war also ein Druckmittel, welches sie einsetzen konnte.

»Ich hoffe sehr für dich, daß diese Listen nicht auf den Speichermodulen waren, auf die du geschossen hast«, sagte Emylia. »Also, wo finde ich diese Listen?«

»Lass mich erst hier raus, sonst lösche ich sie«, sagte Linda. Nun wusste sie, wie sie hier raus kommen würde. Sie hob den Arm so, daß Emylia auf dem Bildschirm sehen konnte, daß sie auf ihrem Comm etwas eintippte.

»Wenn du das machst, kommst du nie mehr da raus«, sagte Emylia drohend.

»Nein, Emylia, ich habe lange genug nach deiner Pfeife getanzt«, sagte Linda drohend. »Entweder du lässt mich sofort hier raus oder ich lösche alle Beweise.«

»Das wagst du nicht«, schrie Emylia nun. Sie klang regelrecht hysterisch.

»Ich meine das ernst«, sagte Linda nun vollkommen ruhig. Sie wusste, wenn sie die Listen löschen würde, gäbe es kaum noch Beweise gegen sie. »Ich zähle bis zehn, wenn die Tür dann nicht offen ist, werde ich alles löschen.« Sie suchte die Dateien heraus und markierte sie zum Löschen. Nun würde ein einziges Tippen auf ihr Comm sie endgültig löschen. »Eins«, sagte sie ruhig.

Sie wartete zwei Sekunden. »Zwei.« Nach weiteren zwei Sekunden sagte sie »Drei.«

Als sie bei neun angekommen war, war die Tür noch immer nicht offen. Sie hielt den Finger über ihr Comm, wartete weitere zwei Sekunden und sagte »Zehn.« Doch nichts tat sich, die Tür blieb verschlossen. Sie senkte den Finger auf ihr Comm und sah, wie die Dateien eine nach der anderen erst grau wurde und dann verschwand. »Du hast es selbst so gewollt«, schrie sie in Richtung der Kamera. In diesem Moment wurde ihr klar, daß sie nicht nur die Beweise vernichtet hatte, sondern damit auch jedes Druckmittel aus der Hand gegeben hatte.

Eine ganze Weile lang passierte gar nichts.

»Simion Koroljov? Ist das dein Ernst? Wie kann man nur so bescheuert sein, sich mit dem einzulassen?«, erklang Emylias Stimme nach einer gefühlten Ewigkeit. Wieso wusste sie von dem Russen und vor Allem, woher hatte sie dessen Namen? Sie hatte doch die Listen gerade gelöscht. Sie tippte auf ihrem Comm herum und suchte die Listen. Doch sie fand nichts. Nichteinmal eine Übersicht wurde ihr noch angezeigt. Emylia hatte ihr eine Falle gestellt. Eine verdammte Falle. Anstatt die Listen zu löschen hatte sie ihr diese noch in die Hand gespielt.

»Also gut, im nächsten Raum werde ich dir was zum Schreiben hin legen. Entweder du schreibst ein umfassendes Geständnis oder ich lasse diesen Koroljov wissen, wo er dich finden kann. Wenn mich nicht alles täuscht, dürfte er nicht all zu begeistert sein, zu erfahren, woher die Polizei seinen Namen hat und wer verraten hat, daß er mit diesen Sklavenhändlern in Verbindung steht«, sagte Emylia. Sie klang wieder vollkommen ruhig.

»Nein, bitte. Alles, nur das nicht.« Linda wusste, daß sie am Ende war. »Bitte, tu das nicht. Er wird mich finden, egal wo.«

»Davon gehe ich aus. Aber so schwer werde ich es ihm nicht machen«, sagte Emylia.

»Bitte, ich gestehe alles. Aber lass mich dem nicht in die Hände fallen.«

»Du weißt, wo du etwas zum Schreiben findest. Morgen früh komme ich wieder und will dein Geständnis haben. Ich wünsche dir eine angenehme Nacht«, sagte Emylia.

»Nein, bitte, mach die Tür auf«, schrie Linda verzweifelt.

Doch niemand antwortete. Statt dessen erlosch das Leuchten der Dildos vor ihr beinahe. Nur ein einziger strahlte noch in der selben Helligkeit wie zuvor in pinkem Licht. Sie wusste, das sie nun endgültig verloren hatte und was sie nun zu tun hatte. Sie zog ihre Hose aus und auch ihre Unterhose. Beides warf sie zu der Tür vor ihr und ließ sich auf den leuchtenden Dildo nieder.

- - -

Mara stand ein wenig ratlos in der Küche. Das war das erste Mal seit langem bevor sie in die Schule gekommen war, daß sie in der Küche stand und nicht wusste, was sie zu Essen machen sollte. Sie fragte sich ernsthaft, ob Rebecca sie auf die Probe stellen wollte oder ob sie tatsächlich so wenig Zutaten im Haus hatte. Doch das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, da Herrin Andrea von Rebecca als guter Köchin regelrecht geschwärmt hatte. Vor ihr lag ein Netz mit Kartoffeln, ein Bund Lauchzwiebeln, einige Karotten, eine Schachtel mit Eiern und eine Tüte Mehl sowie eine Packung Kochschinken. Das war alles, was sie in den Schränken und im Kühlschrank gefunden hatte, was für ein Abendessen verwertbar gewesen war. Sie suchte noch ein wenig weiter in den Schränken, fand aber nur noch einen Schrank, in dem sich diverse Kochgeräte befanden. Unter anderem sah sie ein Waffeleisen in diesem Schrank. Da kam ihr eine Idee. Sie hatte so etwas zwar noch nie gemacht, aber einen Versuch war es wert, fand sie.

Sie wog ein halbes Kilo Kartoffeln ab und legte noch eine weitere Kartoffel dazu. Diese schälte sie und rieb sie dann auf einer groben Reibe. Zu den geriebenen Kartoffeln gab sie ungefähr 100 Gramm Mehl hinzu und rieb dann noch eine der Lauchzwiebeln die sie ebenfalls zu der Masse dazu gab. Auch zwei Karotten rieb sie in die Schüssel und gab dann zwei Eier dazu. Das Ganze verrührte sie und würzte das Alles mit Salz und Pfeffer. Sie überlegte einen Augenblick und schnitt dann noch zwei Scheiben von dem Schinken in ganz kleine Stückchen die sie ebenfalls in die Masse rührte. Im gut gefüllten Gewürzregal fand sie eine Muskatreibe in der sich noch zwei Nüsse befanden. Sie rieb etwas von der Muskatnuss in die Masse mit hinein und probierte diese.

Sie wollte noch etwas Salz hinzu geben, doch sie erinnerte sich daran, daß Herrin Julia ihr geraten hatte, im Moment lieber nicht zu viel Salz zum Essen zu geben. Anscheinend war sie wirklich die Einzige, der das Essen so fade schmeckte, denn auch Herrin Andrea hatte sie gebeten, weniger Salz ans Essen zu machen.

Als die Kartoffelmasse fertig war überlegte sie kurz ob es wirklich das Richtige war was sie vor hatte. Doch dann nahm sie das Waffeleisen und schaltete es ein. Mit einem Pinsel gab sie etwas Kokosöl auf das heiße Eisen. ‘Warum heißt das eigentlich Öl?’, fragte sie sich. ‘Das ist doch eher Fett.’

Sie gab mit einer Kelle etwas von der Masse auf das Waffeleisen und wartete. Nach etwa einer Minute nahm sie die fertige Waffel heraus. Sie war schon mal recht knusprig, so wie sie es erwartet hatte. Und sie schmeckte auch ziemlich gut. Nicht ganz wie Kartoffelpuffer aber ganz und gar nicht nach Waffel. Ihr schmeckte es auf jeden Fall. Und mehr als ihr Bestes konnte sie nicht geben, das hatte auch Miss Lorena immer wieder gesagt, wenn sie den Schülerinnen irgend welche Zutaten gegeben hatte aus denen sie etwas anständiges zu Essen bereiten sollten.

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