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Servas 03: Veränderungen Teil 01

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Nun lag Mara in ihrem Bett, hielt den Teddy im Arm und schlief auch recht schnell ein.

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Sie wachte auch ohne Wecker kurz vor halb sieben auf. Sie überlegte kurz, ob sie tatsächlich laufen gehen sollte. Das Laufen, gerade mit den Ponystiefeln hatte ihr bisher immer viel Spaß gemacht und so entschied sie, diese Gewohnheit auch hier beizubehalten. Wer sollte sie um diese Uhrzeit auch schon sehen? Und selbst wenn, war es ja ihre Sache, was für Schuhe sie trug. Sie zog sich die Sportsachen an, eine lange Jogginghose und ein kurzes Oberteil, beides in dunklem Blau. Die Stiefel nahm sie aus dem Schrank und ging mit diesen in der Hand leise die Treppe herunter. Auf der Treppe vor der Haustür zog sie sich diese an und band sie sorgfältig.

Im lockeren Lauftempo folgte sie der Straße, die nach etwa hundert Metern auf die Hauptstraße mündete. Sie merkte sich dieses Mal, wo sie nachher wieder hin laufen musste. Sie wollte nicht, daß sie sich noch einmal verlief, so wie damals in London, wo sie Rebecca das erste Mal getroffen hatte, zumal sie auch kein Comm besaß und diese nicht einmal anrufen konnte wenn sie sich verlaufen hatte. Doch hinter den Bäumen erkannte sie die Schienen der Magnetbahn, diesen musste sie ja nur folgen. Den Weg von der Haltestelle zu Rebeccas Haus hatte sie sich eingeprägt und würde ihn auch sicher wieder finden.

Ihre Schritte hörten sich auf dem Asphalt tatsächlich fast an wie von einem echten Pony. Dieses Geräusch mochte sie, es war etwas gewohntes, während alles andere um sie herum wieder einmal komplett neu war. Sie dachte über den gestrigen Tag nach und fragte sich, ob Rebecca nicht vielleicht genauso fühlte, wie sie selbst.

Als sie an einem großen Wohnblock vorbei gelaufen war, hörte sie hinter sich Schritte, die langsam näher kamen. Als die Schritte direkt neben ihr waren, sagte jemand »Nette Stiefel« und überholte sie. Es war die Blondine die sie gestern Abend im Club gesehen hatte. Sie trug sogar den selben, schwarzen Anzug aus Latex, nur daß sie jetzt eine knappe Sporthose und sogar einen SportBH darüber angezogen hatte. Beides kam ihr ziemlich bekannt vor. Genau solche Sachen hatte sie selbst auch im Kleiderschrank. Es waren die Sportsachen, die sie in der Schule bekommen hatte.

Auf der anderen Seite überholte eine andere Frau sie. Als sie neben ihr war, winkte sie ihr zu. Diese Frau kannte sie bereits, es war Vivian, die sie am Samstag kennen gelernt hatte.

Vivian verlangsamte ihren Lauf und lief neben Mara her. Sie steckte zwei Finger in den Mund und pfiff laut. Darauf hin wandte sich die andere Frau um und lief ebenfalls langsamer. Als Mara deren Gesicht sah, blieb sie schlagartig stehen.

»Larissa?« rief sie erstaunt aus.

Die Frau blieb nun ebenfalls stehen und kam langsam auf sie zu. Es war tatsächlich Larissa. Diese kam auf sie zu und umarmte sie stürmisch. »Mara!« rief sie aus. »Was machst du denn hier?«

Nachdem die Beiden ihre Umarmung gelöst hatten, sagte Mara »Ich bin Freitag her gekommen zu meiner neuen Herrin.«

»Deine neue Herrin?«, fragte Larissa. »Wer ist sie denn?«

»Sie heißt Rebecca. Sie wohnt da hinten.« Mara zeigte in die entsprechende Richtung.

»Rebecca? Sie ist deine Herrin? Was ist den mit Herrin Andrea?« Larissa sah sie erstaunt an.

»Herrin Andrea ist zu Herrin Julia gezogen, die ist ihre Schwester«, erklärte Mara.

»Dann bleibst du jetzt hier? Das ist ja super«, freute Larissa sich und umarmte Mara erneut.

»Hey, könnt ihr das nicht später machen? Ich dachte, wir wollen laufen?«, hörte Mara eine Stimme, die ihr nur all zu bekannt vor kam. Sie schaute auf und sah drei Frauen die an der Zufahrt zu einem weiteren dieser großen Wohnblöcke standen und anscheinend warteten. Larissa winkte die Frauen her. Langsam kamen sie auf sie zu. Mara traute ihren Augen nicht, als sie sie erkannte. Da war Maja, deren roten Bubikopf sie sofort wieder erkannte. Die Blondine war eindeutig Frida und hinter den Beiden kam Miss Isabella auf sie zu.

Als Friedas sie erkannte, umarmte sie sie ebenfalls stürmisch und auch Maja kam zu ihr und umarmte sie. Als sie dann vor Miss Isabella stand, knickste sie schüchtern.

Miss Isabella kam zu ihr und umarmte sie ebenfalls. »Schön, dich wieder zu sehen Mara«, sagte sie. »Da war das bei Julia ja ein recht kurzes Gastspiel.«

Isabella trat einen Schritt zurück und betrachtete sich Mara und Larissa eingehen. »Sagt mal, was um alles in der Welt habt ihr Beiden da eigentlich an? Ich glaube, ich muss mal mit euren Herrinnen reden, daß sie euch so in der Gegend herumlaufen lassen.«

»Wieso denn?«, fragte Larissa erstaunt. »Mir gefällt das ganz gut.«

Isabella lachte und wandte sich dann zu Mara. »Und was ist mit dir? Ziehst du diese Stiefel auch freiwillig an oder wollte Rebecca das so?«

»Die habe ich von Herrin Julia. Ich finde die toll«, sagte Mara.

Wieder lachte Isabella. »Na, wenn euch das gefällt, dann will ich nichts gesagt haben. Und jetzt würde ich sagen, lasst uns mal endlich laufen. Ihr könnt euch ja später noch unterhalten. Ich muss rechtzeitig in der Schule sein.« Sie drehte sich um und lief los. Maja und Vivan folgten ihr sofort. Frida, Larissa und Mara grinsten sich an und liefen hinterher.

Sie bogen nach hundert Metern auf einen schmalen Seitenweg ab, der zum Sportplatz führte. Dort bog Isabella ab in Richtung Schule. Die anderen folgten Maja, die einmal um den Sportplatz herum und dann wieder auf die Hauptstraße lief. Als sie am Wohnblock ankamen, in dem Larissa und Vivian wohnten, gingen sie alle zusammen hinein und setzten sich ins Foyer, wo sie sich unterhielten. Anfangs war es für Mara etwas ungewohnt, Vivian nicht zu verstehen, doch die anderen übersetzten ihre Gebärdensprache und so war dies recht schnell kein Problem mehr.

Nach einer Weile verabschiedete Maja sich und ermahnte Frida, nicht zu lange weg zu bleiben, da sie heute die Wohnung zu putzen hatten. Mara erzählte gerade, wie sie bei Herrin Julia im kompletten Ponyoutfit den Sulky gezogen hatte und daß es ihr großen Spaß machte, als eine Frau aus dem Aufzug heraus kam. Sie kam direkt auf sie zu, worauf hin Larissa aufstand und vor ihr knickste. Die Frau begrüßte die anderen und Larissa stellte sie Mara als Herrin Johanna vor. Sie wünschte ihnen noch viel Spaß und verabschiedete sich dann. Sie und Larissa küssten sich lange, bevor sie ging.

Mara, Larissa, Frida und Vivian unterhielten sich noch eine ganze Weile angeregt. Irgend wann summte Vivians Comm. Sie schaute darauf und machte einige Gesten in Maras Richtung. Diese schaute sie fragend an, da sie nichts verstanden hatte. Fast im selben Moment öffnete sich die Tür des Aufzugs und eine Frau mit rotblonden Haaren kam heraus gelaufen.

»Sag mal bist du denn Wahnsinnig?«, erklang Rebeccas Stimme im selben Moment von der Eingangstür her. »Ich dachte, du hast dich wieder verlaufen.« Sie sah recht aufgebracht aus und alle schauten zu ihr und dann zu Mara.

»Ich suche dich seit einer geschlagenen Stunde und du sitzt hier rum«, sagte sie verärgert. »Und von euch hätte ich ja zumindest erwartet, daß ihr mir zumindest mal Bescheid sagt, wenn ihr hier schon wieder mal ein gemütliches Plauderstündchen abhaltet«, sagte sie zu den anderen gewandt. »Das wird bei euch anscheinend zu einer schlechten Angewohnheit.«

Mara schaute zu ihr, wobei ihr Blick auf die Uhr fiel, die neben der Eingangstür hing. Diese zeigte, daß es bereits acht Uhr war. Sie hatte die Zeit vollkommen vergessen und erinnerte sich daran, daß sie schon seit eineinhalb Stunden hätte zurück sein sollen.

Die Frau, die aus dem Aufzug gekommen war sagte: »Na, dann hast du sie ja anscheinend gefunden.« Sie ging zu Rebecca und legte ihr die Hand auf die Schulter. »Beruhige dich erst Mal«, sagte sie leise.

Mara war aufgesprungen, knickste vor Rebecca und stand nun mit schuldbewusstem Gesicht vor ihr. »Es tut mir leid, Herrin«, sagte sie leise »Wir kennen uns aus der Schule und als wir uns unterhalten haben, habe ich die Zeit vergessen.«

»Das habe ich gemerkt. Ich bin schon seit sieben auf der Suche nach dir«, sagte Rebecca. Sie hatte sich offenbar bereits wieder beruhigt, wie Mara erleichtert zur Kenntnis nahm.

»Es tut mir leid, Herrin«, entschuldigte Mara sich noch einmal. Sie war sich sicher, daß sie jetzt eine Strafe erwartete.

»Schon gut«, sagte Rebecca mit ruhiger Stimme. »Darüber reden wir nachher noch. Jetzt müssen wir nach Hause. Du musst dich noch duschen und umziehen, bevor wir zu Helen gehen.«

Sie winkte den anderen zu und bedankte sich bei der Frau, die aus dem Aufzug gekommen war. Diese war Vivians Herrin, wie Mara noch erfuhr. Dann ging sie nach draußen. Mara schaute zurück und winkte den anderen noch einmal, bevor sie ihr folgte.

Schweigend gingen die Beiden den Weg zu Rebeccas Haus. Dort angekommen zog Mara die Stiefel vor der Haustür aus und folgte Rebecca in die Halle. Sie schaute kurz zu Rebecca, die an der Tür auf sie wartete, knickste vor ihr und stellte sich auf das Messingschild, welches in der Mitte der Halle in den Boden eingelassen war.

»Und was bitte wird das, wenn es fertig ist?«, fragte Rebecca ruhig. »Erstens, wenn man eine Strafe erwartet, dann ohne Kleidung, zweitens habe ich gesagt, wir reden später darüber und drittens wäre das für dich doch eher eine Belohnung anstatt einer Strafe, oder?«

Rebecca ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Wortlos ließ Mara das zu und lehnte sich bei ihr an.

»So, und jetzt ab nach oben mit dir. Wenn du fertig bist, dann komm runter«, sagte Rebecca nach ein paar Minuten und ließ sie gehen. Mara knickste und ging nach oben. Sie hatte vorher bereits ein schlechtes Gewissen, daß Rebecca nach ihr suchen musste, doch nun fühlte sie sich richtig schlecht, weil es dazu kommen musste. Sie ging mit gesenktem Kopf nach oben. Dort zog sie sich aus, nahm den Schlüssel für ihren Gürtel aus dem Schlüsselkasten, Rebecca hatte ihr bereits am Samstag die Bedeutung des roten und grünen Lichts erklärt und ging ins Bad, wo sie diesen auszog und sich duschte. Nachdem sie sich gründlich abgetrocknet hatte, zog sie diesen wieder an. Sie zog eine Tunika an und als sie ihre Haare fertig getrocknet hatte, ging sie nach unten, wo sie Rebecca im Büro fand. Diese saß an ihrem Schreibtisch und schaute sich Möbel in einem Katalog an.

»Setz dich«, sagte sie und deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.

Mara setzte sich und wartete ab. Genau so war sie sich vorgekommen als sie im Büro der Schulleiterin gesessen hatte, was während ihrer Schulzeit ein paar Mal vorgekommen war. Nein, jetzt fühlte sie sich wesentlich schlechter als damals. Die Frage, warum das so war, drängte sich in ihr Bewusstsein.

»Ich nehme es dir nicht übel, daß du dich mit den anderen unterhalten hast. Ich weiß, das ihr in der Schule in der selben Gruppe wart. Und ihr habt euch sicher einiges zu erzählen«, sagte Rebecca und legte das Pad beiseite. »Ich an deiner Stelle hätte vermutlich auch die Zeit vergessen. Und Frida, Vivian und Larissa kann ich auch keine Vorwürfe machen. Aber auf sie hat niemand gewartet. Ihre Herrinnen sind arbeiten. Solange sie ihre Arbeit rechtzeitig fertig bekommen, wird niemand etwas sagen, wenn sie sich mal irgendwo treffen. Aber dir hatte ich ausdrücklich gesagt, du sollst um halb sieben zurück sein, weil wir noch ein paar Termine haben. Und als du um sieben immer noch nicht hier warst, habe ich angefangen, mir Sorgen zu machen. Es ist immer noch ziemlich kalt draußen und es hätte dir ja was passiert sein können.«

»Entschuldigung«, sagte Mara leise und wischte sich eine Träne ab. »Es tut mir leid«, sagte sie zum wiederholten Male.

»Na ja, morgen kann das nicht mehr passieren«, sagte Rebecca und stand auf.

Mara stand ebenfalls auf und stellte sich neben den Stuhl. Rebecca kam zu ihr und Mara hatte Angst, was nun passieren würde. Doch Rebecca nahm sie in den Arm und wischte ihr eine träne ab. »Du brauchst nicht zu weinen«, sagte sie und fasste ihr mit beiden Händen an die Wangen, wobei sie mit den Daumen noch einige Tränen weg wischte. »Ich habe mir einfach Sorgen gemacht, deshalb war ich ziemlich sauer, als ich dich bei Vivian und Larissa gefunden habe.«

Mara schniefte und konnte nichts sagen, daher nickte sie nur leicht. Sie wusste nicht wo hin mit ihren Armen und ließ sie einfach hängen. Am liebsten hätte sie die Arme einfach um Rebecca gelegt und sich bei ihr angelehnt, doch dazu fehlte ihr der Mut. Sie schauten sich eine zeit lang in die Augen. Mara blieb einfach regungslos stehen und erwiderte Rebeccas Blick.

Rebecca betrachtete Maras Gesicht und schaute in ihre grauen Augen. Sie betrachtete eingehend ihre Sommersprossen die auf den Wangen zu kleinen Inseln zusammen liefen, die Stelle, genau zwischen den Augenbrauen an denen keine einzige davon zu sehen waren und bemerkte, daß selbst auf ihren Augenlidern Sommersprossen zu sehen waren.

Sogar auf ihren Lippen befanden sich einige Sommersprossen. Sie betrachtete Maras Lippen eingehend und fragte sich, wie es wären, diese zu küssen. Nur langsam näherte sie sich Maras Gesicht. Mit der Rechten strich sie Mara eine Strähne ihrer roten Haare aus dem Gesicht.

Mara erschauderte, als Rebecca ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und dabei ihre Stirn berührte. Sie bemerkte, daß sie immer näher kam und spürte bereits ihren Atem auf der Haut, was ihr eine wohlige Gänsehaut über den Rücken fahren ließ. Sie hatte noch immer nicht die geringste Ahnung, was sie mit ihren Händen anstellen sollte. Sie erschienen ihr im diesme Moment einfach nur störend. Sie hinter den Rücken legen kam für sie genau so wenig in Frage, wie sie einfach auf Rebeccas Hüften zu legen, oder gar in ihren Rücken und sie so näher zu sich heran zu ziehen.

Sie spürte wie Rebeccas Rechte ihre Wange herab fuhr, sich über ihren Hals entlang nach unten bewegte bis zu ihrer Schulter, dann ihren Arm herab bis zu ihrer Hand, die sie nach vorne nahm, um Rebeccas Hand zu halten. Doch Rebecca fasste sie sanft am Handgelenk und bewegte ihren Arm in ihren Rücken. Maras Hand lag nun in Rebeccas Rücken, nur knapp über ihrem Po.

Noch immer schaute Mara Rebecca in die Augen. Sie glaubte so etwas wie einen fragenden Ausdruck in ihnen zu erkennen. Mara schürzte die Lippen und öffnete sie ein wenig. Sie schloss die Augen, während sie Rebecca mit einem kaum merklichen Druck ihrer Hand zu sich heran zog.

Sie spürte Rebeccas Atem auf ihrer Wange und wie etwas ihre linke Wange berührte. Ihre eigene Nasenspitze berührte nun ebenfalls Rebeccas Wange. Sie öffnete den Mund noch ein Stück und erwartete, daß sich ihre Lippen berühren würden. Es dauerte noch eine ganze Ewigkeit, bis sie eine ganz leichte Berührung auf ihren Lippen spürte. Doch diese leichte Berührung reichte aus um die Schmetterlinge in ihrem Bauch erneut Amok laufen zu lassen. Es fühlte sich an, als breitete sich der Schwarm von ihrem Bauch aus in ihrem ganzen Körper aus. Zuerst in ihre Brust und dann in ihre Arme und Beine, die sie erzittern ließen und dann in ihren Kopf, wo sie ihr die Sinne benebelten und alles andere als diese Berührungen unter einer dicken Schicht aus Watte verbargen.

Als Rebeccas Lippen auf ihren lagen, öffnete sie diese weiter und zog sich noch näher zu ihr heran. Es war wie ein Stromschlag der durch ihren ganzen Körper ging und die Schmetterlinge erneut aufscheuchte, als sie spürte wie ihre Brüste die von Rebecca berührten, nur getrennt durch zwei Lagen Stoff ihrer Tuniken. Rebeccas Hand spürte sie auf einmal in ihrem Nacken, während die andere noch ihre Wange hielt. Sie lehnte ihr Gesicht in diese Hand und legte nun ihre Rechte ebenfalls auf Rebeccas Rücken.

Als sie Rebeccas Zungenspitze auf ihrer eigenen spürte, schob sie diese etwas vor und ein Feuerwerk an Gefühlen explodierte in ihr. Sie lehnte sich nun ganz nah an sie an. Rebeccas Zunge umkreiste ihre eigene, erkundete diese vorsichtig und fuhr dann über die Innenseite ihrer Lippen. Das Aroma von Milchkaffee drang in ihre Nase aber auch der Geschmack von Pfefferminz mit einem Hauch Erdbeere. Vor ihrem inneren Auge blitzte das Bild der Zahncremetube auf, die sie auf dem Regal im Bad gesehen hatte.

Es dauerte unendlich lange bis sie den Kuss lösten. Sie schauten sich lächelnd in die Augen und Maras Atem ging schwer und sie wusste einfach, daß sie diesen Moment nie mehr vergessen würde. Das erste Mal in ihrem Leben daß jemand sie geküsst hatte. Natürlich hatte sie vorher schon jemand geküsst. Meistens ihre Eltern aber manchmal auch irgend welche Tanten und Onkel, was sie meist nicht sehr angenehm empfunden hatte, aber diesen Kuss von einem Menschen der nicht zu ihrer Familie gehörte, war etwas ganz Besonderes, etwas was sich nie wiederholen würde, etwas inniges und tiefes, das nur einmal im Leben passierte. Und sie wollte diesen Moment für immer fest halten, tief eingebrannt in ihrem Gedächtnis.

Rebecca spürte wie Maras Brust sich schnell hob und senkte. Sie spürte ihre Aufregung und das Zittern ihrer Arme. Aber auch sie selbst war nicht weniger aufgeregt. Sie legte die Hand in Maras Rücken und hielt sie einfach fest. Schweigend standen sie eine Weile bewegungslos vor dem Schreibtisch und versuchten sich zu beruhigen.

Rebeccas Comm piepste und vibrierte an ihrem Handgelenk und unterbrach die Stille. Die Stimmung die bis jetzt geherrscht hatte, war verflogen. Als es immer weiter piepste, löste Rebecca die Umarmung nur widerwillig und tippte auf das Comm.

»Sag mal, die Frage, ob du eine Uhr hast, kann ich mir glaube ich, sparen. Aber warum hast du nicht mal drauf geschaut?«, fragte Helen.

Rebecca schaute auf das Comm und sah, daß es bereits zehn Uhr war.

»Helen, tut mir leid, aber ich habe die Zeit vergessen«, sagte sie.

»Na, dann seh mal zu. Ich bin noch zwei Stunden in meinem Büro«, antwortete Helen. Rebecca konnte sie leise kichern hören.

»In Ordnung. Wir machen uns gleich auf den Weg«, sagte Rebecca und beendete das Gespräch.

»Das hatte ich in dem Trubel vollkommen vergessen«, sagte sie entschuldigend zu Mara. Sie löste die Umarmung nun endgültig, streichelte ihr aber noch einmal über die Wange. Am Liebsten wären sie jetzt mit Mara ins Wohnzimmer gegangen und hätte sich mit ihr auf die Couch gesetzt, doch sie hatten auch noch andere Termine. Außerdem musste sie noch mit Scarlett sprechen und einen neuen Termin ausmachen, fiel ihr siedend heiß ein. Sie hatte vollkommen vergessen, daß sie sich mit ihr treffen wollte um mit der Planung von Vivians und Veras Hochzeit anzufangen.

Sie hätte nie gedacht, daß es einmal so weit kommen würde, daß sie so viel vergessen würde. Dies bereitete ihr ein schlechtes Gewissen.

Dennoch fiel es ihr schwer, sich nun endgültig von Mara zu lösen. Sie seufzte leise und sagte zu Mara »Ich glaube, wir müssen wirklich los. Helen ist zwar eine ganz Liebe, aber sie kann auch ziemlich ungeduldig werden.«

Mara war irgendwie noch in dem Moment gefangen und brauchte ein Wenig, um wieder ins Hier und Jetzt zurück zu kommen. »Wer ist diese Helen eigentlich?«, fragte sie.

»Helen? Sie ist hier sowas wie die oberste Serva. Sie ist für alle Serva hier irgendwie Verantwortlich. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, dann versucht sie zu vermitteln. Außerdem ist sie auch Lehrerin an der Schule hier und sie nimmt auch die Registrierungen hier vor. Deshalb müssen wir auch zu ihr«, erklärte Rebecca.

Sie verließen das Haus und gingen zu dem Elektroauto, welches vor der Tür stand. »Kannst du fahren?«, fragte Rebecca.

»Ja, Herrin«, erwiderte Mara.

»Prima, dann bitte. Ich zeig dir, wo es lang geht.«

Mara hielt Rebecca die Beifahrertür auf und stieg dann selbst auf den Fahrersitz. Rebecca zeigte ihr den Weg und so fuhren sie, für Maras Geschmack etwas langsam, zum Verwaltungsgebäude.

»Wo müssen wir den noch alles hin?«, wollte Mara wissen.

»Erst zu Helen, dann zu Doktor Edwards, da wirst du gründlich untersucht. Dann müssen wir noch zur Ausgabe, da bekommst du dein Comm, damit sowas wie vorhin nicht noch einmal passiert.« Bei diesem Satz wurde Mara rot und schaute stur nach vorne auf die Straße. »Und wenn dann noch Zeit ist, fahren wir mal bei Trish vorbei. Sie hat allerdings ein eher persönliches Interesse daran, alle neuen Serva kennen zu lernen«, zählte Rebecca auf.

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