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Servas 03: Veränderungen Teil 03

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»Und meine Sachen? Soll ich etwa so nach hause gehen?«

Nun verdrehte Claudia die Augen. »Ich sehe nicht, daß das einen Unterschied machen würde. Ob du nun in Arbeitskleidung nach hause fährst oder in deinen verwaschenen Jeans spielt doch keine Rolle. Du hängst doch sowieso den ganzen Abend auf der Couch, schaust dir irgend welche Schmuddelfilme an und trinkst Bier. Manchmal glaube ich, an dir ist ein Mann verloren gegangen. Außerdem ist es doch vollkommen egal ob du dir mit der rechten oder der linken Hand in die Hose gehst. Du solltest dir echt nen Mann oder 'ne Frau suchen.«

»Ach geh doch hin wo der Pfeffer wächst. Ich warte eben auf die Richtige«, gab Nadine verärgert zurück.

»Ja. Genau. Die kommt einfach so abends zu dir und setzt sich zu dir auf die Couch«, sagte Claudia trocken, als Nadine bereits ihre Jacke über zog und ihren Werkzeuggürtel schnappte.

»Ach leck mich doch da wo die Sonne nie scheint«, rief Nadine ihr noch zu und schlug die Tür hinter sich zu.

»Götz von Berlichingen, dritter Akt, vierte Szene. Na, Beziehungsprobleme?«, fragte Roland, der gerade herein kam um sich für die Spätschicht fertig zu machen grinsend.

»Ich helf dir gleich mal. Von wegen Beziehungsprobleme.« Claudia drehte sich mitsamt dem Stuhl um, hob das Bein und drückte die Stahlkappe ihres schweren Schuhes gegen seinen Schritt.

»Hey, lass das gefälligst. Das ist unanständig«, sagte Roland.

»Wenn du willst, zeige ich dir nachher mal, was wirklich unanständig ist«, sagte Claudia lachend.

»Nichts lieber als das«, gab Roland zurück.

»Na, dann. Bis nachher. Und jetzt geh mir aus der Sonne, ich seh nichts.«

- - -

Nadine war wütend. Wie so oft in letzter Zeit, hatte Claudia es geschafft, sie mit nur wenigen Worten zur Weißglut zu bringen. Sie wusste genau, daß dieses Thema immer wieder so ausartete. Warum ließ sie sie damit nicht einfach in Ruhe?

Sie setzte sich in die Bahn und schaute sich die Pläne der Schule auf dem Pad an. Einige Minuten später stand sie im Sekretariat und wartete darauf, daß ihr jemand zeigen würde, wo der Strom ausgefallen war.

Die Sekretärin hatte mit jemandem gesprochen und ihr dann einen Stuhl angeboten. Doch Nadine wollte lieber stehen bleiben.

»Aufstehen um halb Sechs? Scheint ja ziemlich heftig zu sein hier«, sagte Nadine. Sie deutete auf den großen Lehrplan, der für jede Gruppe an der Wand hing.

»Das hält sich in Grenzen. So schlimm ist das nicht. Wann stehen Sie denn auf, wenn Sie Frühschicht haben?«, fragte die Sekretärin.

»Auch wieder wahr. Ich bin heut morgen um fünf aufgestanden.«

»Sehen Sie? Und es gibt schlimmeres als früh aufzustehen«, sagte die Frau lachend.

Kurz darauf klopfte es und eine Frau kam herein. Sie hatte dunkle, fast schwarze Haut und war einen halben Kopf größer als Nadine. Der Ausdruck in ihrem Gesicht war etwas genervt.

»Hallo Noemi«, sagte die Sekretärin. »Das ist Frau Renger. Zeigst du ihr, in welchen Sälen der Strom weg ist?«

»Na klar doch«, sagte die Frau und ging aus dem Raum.

Als Nadine ihr auf den Flur gefolgt war, fragte sie »Wie lange wird das denn dauern? Ich muss heute noch in die Stadt.«

»Das kann ich erst sagen, wenn ich weiß, woran es liegt. Aber wenn Sie mir zeigen, wo es ist, komme ich auch alleine zurecht«, antwortete Nadine.

»Das wäre toll.« Die Frau führte sie in ein anderes Gebäude und ging eine Treppe hinauf. »Hier ist es. Diese drei Schlafsäle sind dunkel.«

»Danke. Dann schaue ich mal nach«, sagte Nadine.

»Super. Dann will ich Sie nicht aufhalten.« Die Frau wandte sich zum Gehen, drehte sich allerdings noch einmal um, als Nadine bereits das Messgerät aus ihrem Werkzeuggürtel holte. »Ach so. in dem Saal sind wahrscheinlich einige meiner Schülerinnen. Die haben frei so lange ich nicht da bin. Ich hoffe, das stört Sie nicht.«

»Ich denke nicht«, sagte Nadine.

»Dann ist ja alles in Ordnung.« Die Frau wandte sich nun endgültig zum Gehen und war kurz darauf um die Ecke verschwunden.

Nadine ging zuerst zu dem Verteilerschrank der sich in einer Abstellkammer befand und öffnete diesen mit ihrem Schlüssel. Einer der Schalter hatte ausgelöst. Probehalber schaltete sie ihn wieder ein und die Anzeigelampe wechselte von rot zu gelb. Doch eine Sekunde später gab es einen leisen Knall, die Lampe wechselte wieder zu rot und der Schalter schaltete wieder ab.

Sie seufzte leise und öffnete die Abdeckung. An dem Schalter waren drei Kabel angeschlossen. Sie überlegte nicht lange und klemmte zwei davon ab. Wieder schaltete sie den Schalter ein und wieder schaltete er sich eine Sekunde später mit einem leisen Knall ab. Sie probierte noch die beiden anderen Kabel, doch dieses Mal blieb der Schalter eingeschaltet.

Sie schaute sich die Beschriftung des Kabels an klemmte dieses wieder an. Dann verschloss sie den Verteiler wieder und ging zu dem entsprechenden Schlafsaal. Es war der von dem die Frau gesagt hatte, daß dort ihre Schülerinnen sein würden. Also klopfte sie und betrat den Raum. Doch dieser war entgegen ihrer Erwartungen leer. Erst auf den zweiten Blick bemerkte sie, daß jemand in einem der Betten lag. Die Frau hatte sich die Decke über den Kopf gezogen und schien zu schlafen. Also ging Nadine leise durch den Saal und schaute sich die Lichtschalter an. Als sie diese ausgeschaltet hatte, ging sie zurück in die Abstellkammer und schaltete den Schalter wieder ein, der dieses Mal eingeschaltet blieb. 'Also das Licht.', dachte sie sich. Sie hatte eine ungefähre Ahnung, was kaputt war und nahm deshalb gleich die Leiter mit, die an der Wand lehnte.

Sie stellte die Leiter neben die Tür, schaute zu den Deckenlampen und betätigte den Lichtschalter. Zuerst geschah nichts, doch nach einer Sekunde gab es einen Knall und in einer der Lampen blitzte es blau auf.

Sie nahm die Leiter und ging damit zu der Lampe. Sie stieg auf die Leiter und öffnete die Abdeckung der Lampe. Sofort sah sie, den Fehler, denn das Schaltgerät, welches die Leuchtfläche ansteuerte war an einer Stelle schwarz. Mit wenigen Handgriffen baute sie es aus und stieg damit die Leiter herunter. Sie tippte auf ihr Comm und rief Claudia an.

Als diese sich meldete, gab sie ihr die Typennummer durch und Claudia versprach, ein neues Gerät sofort ins Transportsystem zu geben.

Also machte Nadine sich auf, und suchte einen Zugang zum Transportsystem. Diesen fand sie nach einigem Suchen im Keller in einer Wäschekammer, wo sie auf das Ersatzteil wartete.

- - -

Von einem lauten Knall wachte sie auf und schreckte hoch. Die anderen waren alle gegangen. Da Miss Noemi ihnen den Rest des Tages frei gegeben hatte, wollten sie ins Schwimmbad im Zentrum gehen. Doch da sie nicht schwimmen konnte, durfte sie nicht mit gehen. Also hatte sie sich ins Bett gelegt um sich auszuruhen und dann vielleicht etwas zu lesen.

Doch sie war nicht alleine im Raum. Jemand kam mit einer Leiter in ihre Richtung, stellte diese auf und kletterte hinauf. Die Frau trug einen Overall und einen Werkzeuggürtel. Sie nahm die Lampe auseinander und holte offenbar etwas heraus. Dann sprach sie mit jemandem über ihr Comm und verschwand dann wieder.

Die Leiter stand noch unter der Lampe. Vielleicht gibt es ja dann bald wieder Strom. So ganz ohne Licht wollte sie nachts nicht schlafen, und wenn es nur das kleine Licht über der Tür war.

Nach einer Weile kam die Frau mit dem Overall zurück. Sie ging leise, so als wollte sie niemanden Wecken, also hatte sie sie bereits bemerkt. Sie schaute kurz zu der Lampe und stieg dann die Leiter wieder hinauf zu der Lampe. Dort baute sie irgend etwas ein und schloss die Lampe dann wieder.

Erneut verschwand die Frau und sie schaute ihr ungläubig hinter her. War sie das wirklich?

Ein seltsames Kribbeln lief ihr über den Rücken. Sollte sie ihr hinterher laufen? Oder sollte sie sie am Wochenende einfach suchen?

Nein, die Leiter stand ja noch da, also würde sie sicher zurück kommen.

»Ach du Scheiße«, rief sie aus und lief so schnell es ging ins Bad, wo sie sich im Spiegel betrachtete, sich schnell die Haare kämmte und die Tunika vor dem Spiegel richtete.

Als sie wieder aus dem Bad kam, ging auf einmal das Licht an. Dieses Mal blieb es auch an und es gab keinen Knall wie beim letzten Mal als sie es einschalten wollte.

- - -

»Ich bin hier fertig. Ich bringe noch die Leiter zurück und gehe dann nach Hause«, sagte Nadine.

»Ja? Und da wartest du auf deinen Traummann oder deine Traumfrau?«, fragte Claudia mit einem vor Sarkasmus triefenden Ton.

»Ach halt doch die Klappe, das verstehst du nicht«, sagte Nadine und beendete das Gespräch.

Sie schloss verärgert den Verteilerkasten wieder und ging dann zurück in den Schlafsaal um die Leiter zu holen. Als sie diesen leise betrat, stand jemand neben der Leiter und schaute sie an.

Mit offenem Mund schaute zu der Frau, die da in einer Schultunika und mit einem schwarzen Halsband um den Hals stand und sie anschaute. Konnte das sein? Die Haare waren etwas länger als damals. Und sie sah auch nicht mehr ganz so dünn aus.

Als ihre Blicke sich trafen, lächelte die Frau und kam eine Sekunde später auf sie zu gerannt, sprang sie an und warf sich ihr um den Hals.

- - -

»Nadine? Was machst du denn hier?«, fragte Kati ungläubig, nachdem die Beiden ihre Umarmung gelöst hatten.

»Ach, ich dachte, ich schaue mal, wie es dir so geht«, sagte Nadine mit einem Grinsen im Gesicht.

»Wirklich? Deshalb bist du extra hier her gekommen?«

»Was?« Nadine sah Kati ungläubig an. »Nein. Natürlich nicht. Ich arbeite hier.« Sie deutete auf die Lampe unter der sie standen »Ich wusste nichtmal daß du hier bist. Aber die wichtigere Frage ist doch, was DU hier machst«

Kati drehte den Kopf zur Seite und sagte »Naja, du hast doch gesagt ich hätte Serva werden sollen. Aber ich glaube, ich bin immer noch zu doof. Und wer will schon eine doofe Serva?«

»Was?«, entfuhr es Nadine. »Du bist hier, weil ich das damals gesagt habe?«

Kati nickte.

»Sag mal, spinnst du denn? Wie kannst du denn auf jemanden hören, der dir so einen Blödsinn erzählt?«, fuhr Nadine sie an.

»Was hätte ich denn sonst machen sollen?«, fragte Kati und begann ihr zu erzählen, was seit ihrer Rückkehr aus dem Bergwerk alles passiert war. Sie erzählte von den Arbeitsstellen die sie nach spätestens ein paar Tagen wieder verloren hatte, von ihren Eltern, die sie noch immer wie ein kleines Kind behandelten und auch die Begegnung mit Jens, dem Sohn des Kollegen ihres Vaters, ließ sie nicht aus.

Als sie erzählte, wie sie ihm zwischen die Beine getreten hatte, als er sie nicht in Ruhe lassen wollte, musste Nadine schmunzeln.

»Und deswegen bist du auf die Schule gegangen?«, fragte sie.

»Naja, eigentlich weil du das gesagt hast. Ich hab gedacht, daß ich so wenigstens etwas vernünftiges lerne. Aber es ist ganz schön anstrengend«, sagte sie.

»Und wenn ich dich mit zu mir nehme, aber ich kann nicht zulassen daß du hier bist, weil ich dir das gesagt habe.«

»Nein. Ich will das machen. Ich habe noch nie in meinem Leben irgend etwas zu Ende gebracht«, sagte Kati energisch. »Jetzt will ich wenigstens die Schule fertig machen und ich werde eine gute Serva. Ich muss das einfach schaffen. Sonst werde ich nie irgend etwas zu Ende bringen.«

Nadine schluckte. Sie war ehrlich beeindruckt davon, wie Kati das sagte, war sich aber auch darüber bewusst, daß sie im Grunde genommen wohl daran Schuld war, daß sie nun hier war.

»Und außerdem, was soll ich denn bei dir machen? Ich habe keine Ausbildung und ich kann auch nichts wirklich. Ich würde dir doch die ganze Zeit auf der Tasche liegen. Das Geld was ich als Abfindung bekommen habe, ist doch auch irgend wann alle.

- - -

»Wer will schon eine doofe Serva?« hatte Kati gefragt.

Nadine nahm ihr Pad und schaltete den Projektor ein. Den Film der darauf hin los lief, schaltete sie aus. Statt dessen suchte sie alles, was sie über die Schule und deren Schülerinnen finden konnte und schob die Informationen auf die Wand. Langsam aber sicher reifte in ihr ein Entschluss.

Nachdem sie sich noch eine Weile unterhalten hatten, hatte Nadine im Sekretariat Bescheid gesagt, daß alles wieder in Ordnung war. Kati war mit gekommen und meldete sich für den Rest des Tages ebenfalls ab. Sie waren im Zentrum essen gegangen und waren dann spazieren gegangen. Dabei hatten sie sich die ganze Zeit über unterhalten. Kati hatte ihr ihren gesamten Lebenslauf erzählt. Von der Grundschule wo sie von anderen oft gehänselt wurde, der Mittelschule auf der sie mit großer Mühe ihren Abschluss geschafft hatte und der Oberschule die sie abgebrochen hatte, da sie einfach nicht mit kam, ihrer abgebrochenen Ausbildung und davon wie sie ins Gefängnis gekommen war, weil sie in Läden geklaut hatte. Teure Sachen, die sie verkaufte, um an Geld zu kommen, obwohl ihre Eltern ihr immer alles gegeben hatte, was sie brauchte.

Auch Nadine erzählte einiges aus ihrer Vergangenheit und so verging der Nachmittag viel zu schnell. Abends waren sie dann wieder ins Zentrum gegangen, wo sie noch etwas gegessen und sich dann noch etwas unterhalten hatten, bis Nadine Kati zurück in die Schule bringen musste.

Nun saß Nadine in ihrem Wohnzimmer, daß ihr auf einmal viel zu leer vorkam.

Sie bewunderte Katis Entschluss, die Schule zu Ende zu bringen und dann zu einer Herrschaft gehen zu wollen. Doch sie konnte, nein sie wollte nicht zulassen, daß sie zu irgend jemandem gehen müsste.

Als sie sah, wie viel hier auf dieser Schule auf einer Versteigerung normalerweise für eine Schülerin geboten wurde, musste sie allerdings schlucken. Zwar hatte sie einiges auf der hohen Kante, da sie hier nicht wirklich viel zum Leben benötigte, doch das würde bestenfalls dann reichen, wenn nur wenige mit bieten würden. Doch sie hatte noch fast eineinhalb Jahre Zeit um sich etwas zu überlegen.

»Wenn Sie Hilfe brauchen, kommen Sie jederzeit zu mir«, hatte die Chefin ihr gesagt, nachdem sie aus Russland wieder zurück gekehrt waren.

Ja, sie brauchte Hilfe. Und zwar jede, die sie bekommen konnte. Also würde sie morgen nach ihrer Schicht die Chefin anrufen müssen.

Als sie auf die Uhr schaute, stellte sie erschrocken fest, daß es mittlerweile zwei Uhr nachts war. Sie hatte sich nicht geduscht und trug noch immer ihren Overall.

Schnell zog sie diesen aus, warf ihn über die Lehne der Couch, legte sich hin und deckte sich mit einer Wolldecke zu. Duschen konnte sie nachher immer noch.

Sie konnte lange Zeit nicht einschlafen. Zu viele Dinge gingen ihr durch den Kopf. Doch irgendwann fielen ihr die Augen einfach zu.

»Meine Fresse, hast du dir die Nummer von dem Laster gemerkt, der dich überfahren hat?«, entfuhr es Claudia als Nadine eine gute Stunde zu spät in die Werkstatt kam. Sie sah furchtbar aus, so als ob sie die ganze Nacht nicht geschlafen hätte. Aber Claudia bemerkte noch etwas anderes. Einen Gesichtsausdruck den sie seit dem sie in diesem Bergwerk gefangen war, nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Sie sah trotz der Ringe unter ihren Augen, den strubbeligen Haaren und ihrer fahrigen Bewegungen glücklich aus.

»Na, ist deine Traumfrau doch in deinem Wohnzimmer aufgetaucht?«, fragte sie.

Nadine schaute sie breit grinsend an und sagte »Claudia, ich brauche unbedingt deine Hilfe.«

- - -

Mit der Bürste und Schaum versuchte sie nun schon seit einer halben Stunde, den großen Flecken im Teppich zu beseitigen. Mittlerweile geriet sie immer mehr ins schwitzen. Doch so sehr sie sich auch abmühte, sie schaffte es einfach nicht, den Flecken weg zu bekommen.

Hätte sie besser aufgepasst, wäre das alles nicht passiert. Warum musste sie auch unbedingt versuchen, beide Becher mit Kakao aus der Küche ins Wohnzimmer zu bringen, anstatt zwei mal zu laufen?

Mittlerweile lief ihr nicht nur der Schweiß den Rücken entlang, an den Innenseiten ihrer Beine hatte sich bereits ein Rinnsal ihres eigenen Saftes gebildet. Und jedes Mal, wenn Herrin Johanna den Vibrator einschaltete, der in ihrem Keuschheitsgürtel befestigt war, schrie sie leise auf. So schlimm war es selbst vor zwei Wochen nicht gewesen, als sie den Gürtel bekommen hatte. Ihr ganzer Körper schrie nach mehr, nach Erlösung, danach daß ihre Herrin sie in die Arme nahm und ihr endlich gab, wonach sie sich den ganzen Morgen schon sehnte. Doch sie wusste, daß es genauso zwecklos war, zu versuchen sich zu berühren wie ihre Herrin darum zu bitten, endlich erlöst zu werden.

Aber es war ja ihre eigene Idee gewesen. Sie selbst hatte darum gebeten, den Gürtel zu tragen damit sie nicht selbst an sich herum spielen konnte. Doch gleichzeitig hatte sie damit natürlich ihrer Herrin auch die Möglichkeit gegeben, jederzeit dieses gemeine Spiel aus Lust, Erregung und nicht erfüllter Erlösung zu spielen, wann immer es ihr in den Sinn kam. Und das kam ihr in den letzten zwei Wochen oft in den Sinn.

Sie tat das Einzige, was sie in der Lage war zu tun. Sie genoss es, so hingehalten zu werden. Sie wusste genau daß Herrin Johanna es genoss, sie so zu sehen. Sie wollte gar nicht verhindern, daß diese mitbekam, wie es ihr ging. Und sie könnte es auch nicht einmal verhindern, selbst wenn sie es gewollt hätte.

Leise vor sich hin stöhnend und mit zitternden Beinen nahm sie den Schaum mit einem Tuch auf und war froh, daß der getrocknete Fleck endlich nicht mehr zu sehen war. Doch als sie endlich den ganzen Schaum entfernt hatte, bemerkte sie daß der Teppich an dieser Stelle nun viel heller war als rund herum. Sie richtete sich auf und schaute sich kniend den Flecken an. Leise seufzte sie und wollte nun auch den Rest des Teppichs einschäumen und abbürsten.

»Was machst du denn jetzt?«, fragte Herrin Johanna.

»Entschuldigung, Herrin. Aber jetzt ist der Teppich hier viel heller. Ich muss den ganzen Teppich abbürsten, damit man es nicht mehr sieht«, sagte sie.

»Das macht erst mal nichts«, sagte Herrin Johanna. Sie kam aus ihrem Arbeitszimmer heraus und ging zur Couch, wo sie sich setzte. »Komm her meine Kleine«, sagte sie und deutete neben sich.

Larissa beugte sich vor und ließ sich auf alle Viere sinken, so krabbelte sie zu ihrer Herrin und kniete sich vor ihr auf den Boden.

»Nein, nicht auf den Boden«, sagte Herrin Johanna und deutete erneut neben sich auf die Couch.

Larissa stand auf und setzte sich neben ihre Herrin.

Johanna legte das linke Bein auf die Couch, ganz nach hinten an die Lehne, dann zog sie Larissa zu sich heran, legte ihr eine Hand auf die Schulter und zog sie zu sich herunter, bis ihr Kopf auf ihrem Bauch zu liegen kam. Nun legte sie das andere Bein ebenfalls nach oben, vor Larissa, so daß sie nicht vom Sofa rutschen konnte und legte sich selbst ebenfalls hin. Sie nahm eine Decke und deckte Larissa zu. Diese öffnete die Augen und schaute sie fragend an.

»Für heute hast du genug getan meine Kleine«, sagte sie und begann, ihren Nacken zu kraulen und hielt mit der anderen Hand Larissas Hand.

Nur zögernd legte Larissa ihre freie Hand in Johannas Seite und begann, sie dort ebenfalls zu streicheln. Johanna schaute sie lächelnd an und sie blieben eine ganze Weile so liegen, genossen die Nähe und die Zärtlichkeiten. Johanna schloss ebenfalls die Augen und war mehr als nur froh über diesen Schritt den Larissa da gerade gemacht hatte indem sie von sich aus angefangen hatte, sie zu streicheln. Das erste Mal seit sie hier war.

Gelegentlich begann Larissa leicht zu zittern wenn sich der Vibrator wieder mal bemerkbar machte und jedes Mal wenn es vorbei war, öffnete Larissa die Augen und schaute mit einem Lächeln im Gesicht zu ihr auf.

Johanna fragte sich, ob sie vielleicht einen Schritt weiter gehen sollte oder ob es nicht doch zu früh dazu war. Vielleicht sollte sie es einfach versuchen.

»Hol dir mal eine Tunika, wir gehen etwas Essen. Und dann gehen wir in meine Werkstatt. Ich habe dort etwas für dich«, sagte sie nachdem sie einen Blick aus dem Fenster geworfen hatte.

Larissa räkelte sich und schaute zu ihr herauf. Langsam drehte sie sich um und stand auf. Johanna schaute sie an und schürzte die Lippen. Nur zögernd beugte Larissa sich zu ihr, bis ihre Lippen sich trafen.