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Servas 03: Veränderungen Teil 03

Geschichte Info
Es stehen Entscheidungen und Veränderungen an.
30.5k Wörter
4.7
4.5k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 18 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
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Nach dem Frühstück hatte Rebecca vorgeschlagen, daß die anderen auf Frida warten und gemeinsam zum Stall gehen sollten, während sie mit Mara vor fahren wollte, da diese sich bereits zu Hause umziehen wollte.

»Möchtest du lieber noch eine Runde laufen?«, fragte Rebecca. Sie hatte Sunrise an der Abzweigung zum Stall halten lassen, war vom Sulky gestiegen und deutete nun auf die Straße, die um die Schule herum führte und auf der anderen Seite des Stalles heraus kam.

Sunrise schaute sie an und versuchte ein Lächeln, was ihr wegen der Trense allerdings nicht so recht gelang. Sie trat einmal fest auf und scharrte mit dem Huf.

»Dann mal los«, sagte Rebecca und stieg wieder auf den Sulky. Sie ließ die Peitsche knallen und Sunrise zog schnell an. Im gemütlichen Trab fuhren sie die Straße entlang, die hier leicht anstieg. Erst an der Schule endete die Steigung und Rebecca ließ die Peitsche noch einmal knallen und schnalzte mit den Zügeln. Nun beschleunigte Sunrise. Dabei zog sie jeden Schritt lang durch und hob die Hufe nur noch so weit wie nötig, so daß sie nun viel schneller voran kamen.

Rebecca sah, daß einige der Schülerinnen sie beobachteten und trieb Sunrise noch etwas an.

Hinter der Schule gab es ein leichtes Gefälle. Hier lief Sunrise nun so schnell es ging, ohne daß Rebecca sie weiter antreiben musste. Statt dessen nahm nun beide Zügel in die Rechte Hand in der sie auch die lange Peitsche hielt und griff mit der Linken das dünne Stahlseil welches zur Bremse lief, um diese, wenn nötig schnell auslösen zu können.

Zum Glück brauchte sie Sunrise kaum Anweisungen über die Zügel geben, wenn diese so schnell lief. Nur gelegentlich musste sie ihr anzeigen, wo sie lang laufen sollte.

So kamen sie recht schnell auf der anderen Seite des Stalles an. Aber auch hier wurde Sunrise nicht langsamer. Es war ihr deutlich anzusehen, wie gerne sie so lief. Sie fuhren den sandigen Weg zwischen den beiden großen Reitplätzen entlang, bis zwischen die ersten Flügel des Stalles. Erst hier zog Rebecca recht fest an den Zügeln.

Am Zaun einer der Koppeln standen bereits die anderen, an denen sie noch in vollem Galopp vorbei fuhren.

Sie schafften es, auf halben Weg neben der Koppel zum Stehen zu kommen.

Rebecca stieg vom Sulky ab und ging zu Sunrise, die sie schwer atmend aber lächelnd ansah. Sie griff in ihre Tasche und holte einen weichen Haferkeks hervor, den sie Sunrise in den Mund steckte und ihr dann über den Kopf strich.

Dann fasste sie die Zügel, zog sie nach vorne und führte Sunrise mitsamt dem Sulky zur Halle, wo sie sie abspannte. Sie fasste erneut die Zügel und führte sie zu der Koppel, deren Tor sie öffnete und sie hinein führte. Dort nahm sie ihr die Zügel ab, ließ sie laufen und verließ die Koppel wieder.

Nun kam auch Charlotte aus dem Stall und gesellte sich zu ihnen, wo sie Rebecca begrüßte die sie den anderen vorstellte.

»Na, ihr wollt also auch mal?«, fragte sie?

Kira und Frida nickten sofort und Melissa sagte nach einem fragenden Blick zu Bernd »Versuchen wollte ich das schon mal gerne.«

»Danke, ich wollte lieber zuschauen«, sagte Saskia.

Während dieser Unterhaltung hatte Sunrise sich an der Tränke bedient und lief nun gelangweilt in der koppel umher.

»Dann sieh du mal zu, daß du dich um Sunrise kümmerst. Ich rüste die Drei derweil aus«, sagte Charlotte und winkte ihnen, ihr zu folgen.

Während dessen ging Rebecca wieder zu Sunrise. Sie nahm eine harte Bürste und begann damit, sie abzubürsten, um ihre Muskeln etwas zu lockern und ihr den Schweiß abzuziehen.

Sunrise schaute etwas überrascht, als Rebecca mit dieser Bürste zu ihr kam. So etwas hatte Herrin Julia nie getan. Doch nach der ersten Überraschung stellte sie fest, daß das wirklich sehr angenehm war. Sie schloss die Augen und gab sich ganz den Berührungen hin.

Am liebsten hätte sie die Arme ganz hoch genommen damit Herrin Rebecca ihr den ganzen Rücken so abbürsten konnte, doch diese konzentrierte sich eher auf ihre Beine und die Arme. Bereitwillig hob Sunrise die Arme etwas an, als Herrin Rebecca ihr nun den Hintern abbürstete.

»Hey!«, rief jemand vom Zaun her.

Sowohl Sunrise, als auch Rebecca drehten sich um und sahen eine junge Frau, etwa Mitte zwanzig, neben Maras Eltern am Zaun stehen und zu ihnen herüber schauen.

»Das war ja ein ganz schöner Lauf eben«, sagte die Frau, als Rebecca zu ihr gegangen war.

Die Frau trug eine braune Reithose und ebensolche Stiefel die ihr fast bis zu den Knien reichten. Um den Kragen des rot-weiß karierten Flanellhemdes hatte sie ein rotes Tuch gebunden. Auf dem Kopf trug sie einen schwarzen Reithelm und in der Linken hielt sie eine Reitgerte. Rebecca fragte sich, ob man sich noch Klischeehafter kleiden konnte als diese Frau.

»Hi, ich bin Sonja«, sagte sie freundlich und reichte Rebecca die Hand.

»Hallo, ich bin Rebecca«, sagte diese.

»Also entweder bist du vollkommen irre oder dein Pony ist wirklich so lauffreudig«, sagte die Frau grinsend.

»Dafür musste ich nicht viel tun«, sagte Rebecca. »Ich hab die Zügel einfach locker gelassen. Gelaufen ist sie von alleine so schnell.«

Die Frau kletterte über den Zaun und ging zu Sunrise, die inzwischen etwas näher gekommen war. Sie betrachtete sie eingehend. »So wie sie eben gelaufen ist, würde sie sich auf der Rennbahn sicher ganz gut machen. Aber an meine Dahlia kommt sie vermutlich nicht ran.«

Von Sunrise kam ein verächtliches Schnauben und sie scharrte mit dem Huf im Sand.

»Ich glaube, Sunrise sieht das wohl anders«, sagte Rebecca lachend. Sie hatte Dahlia während der Stunden, die Charlotte ihr gegeben hatte bereits kennen gelernt. Diese war ziemlich ungestüm, offenbar auch etwas eigensinnig und manchmal sogar etwas bockig gewesen. So schnell wie Sunrise eben war sie während dieser Stunden jedoch nicht gelaufen, was aber wohl eher daran gelegen hatte, daß Rebecca etwas Angst gehabt hatte, daß der Sulky umkippen könnte.

»Was ist? Möchtest du es mal ausprobieren?«, fragte Sonja.

Rebecca schaute zu Sunrise die wieder mit den Hufen scharrte.

»Eigentlich sind wir heute nicht hier, um ein Wettrennen zu machen. Und außerdem haben weder Sunrise noch ich so etwas schon mal gemacht«, gab Rebecca zur Antwort.

»Na, dann wird es ja Zeit, das mal zu tun. Ich denke deine Sunrise würde sich auf der Rennbahn sicher ganz gut machen«, meinte Sonja.

Rebecca überlegte einen Moment. Es würde sicher noch eine ganze Weile dauern, bis die anderen Drei eingekleidet waren. Wahrscheinlich würde Charlotte auch etwas Mühe haben ihnen die Schweife mit den Plugs schmackhaft zu machen. Und sie war sich sicher, daß sie das versuchen würde und nur wenn eine sich wirklich weigern sollte, ihnen als Alternative die Schweife zum Anstecken anbieten würde.

Sie schaute kurz zu Maras Eltern die noch immer am Zaun standen und anscheinend lebhaft diskutierten, wobei sie nur gelegentlich hier her sahen. Doch von ihnen brauchte sie sich keine Zustimmung zu holen, befand sie. Die Einzige, die wirklich zustimmen musste, war Mara selbst.

»Was meinst du Sunrise? Möchtest du versuchen gegen Dahlia zu laufen?«, fragte sie diese.

Sofort trat Sunrise einmal beherzt auf, so daß der Sand unter ihrem Huf zur Seite stob.

»Du weiß, daß du das nicht machen musst«, sagte sie so leise, daß es außer Sunrise niemand hören konnte. Diese trat einmal leicht auf.

»Also, bist du dir sicher?«, hakte Rebecca noch einmal nach. »Du willst das wirklich machen?«

Nun trat Sunrise erneut auf und scharrte wieder mit dem Huf.

»Na, dann. Aber trink bitte vorher noch etwas«, sagte Rebecca und steckte ihr noch einen der Kekse in den Mund.

Während Sunrise zur Tränke lief, sagte Rebecca zu Sonja: »Also meinetwegen. Aber wie gesagt, wir haben beide noch keine Erfahrung damit.«

»So schwer ist das nicht. Das ist ja kein Trabrennen. Hier geht's einfach nur um Geschwindigkeit«, begann Sonja zu erklären. »Wir laufen eineinhalb Runden, das sind 1000 Meter, also ungefähr die Hälfte von dem, was ihr vorhin auf der Straße gelaufen seid. Kein Abdrängen und keine Berührungen. Ansonsten einfach nur Laufen lassen. Wir treffen uns dann auf der Bahn wieder.« Sie deutete an den Koppeln vorbei in die Richtung, in der sich die Bahn befand und ging dann in den Stall.

Rebecca rief Sunrise und öffnete das Gatter. Sie führte Sunrise nach draußen und band sie am Zaun an, bevor sie selbst den Sulky holte. Sie spannte Sunrise an und führte sie zur Rennbahn.

»Was wird das denn?«, fragte Bernd, der mitbekommen hatte, daß sich irgend etwas tat und ihnen folgte. Saskia ging auf Rebeccas anderer Seite neben ihr her.

»Wir machen ein Wettrennen«, sagte Rebecca und deutete auf die Rennbahn.

»Also ich weiß nicht, ob ich das so gut finde«, sagte Bernd reserviert.

»Oh komm schon. Mara ist alt genug. Und wenn sie das selber will, dann ist da doch nichts schlimmes dran«, sagte Saskia.

»Keine Angst, ich werde schon aufpassen«, sagte Rebecca. Sie fragte sich, ob es wirklich eine gute Idee war, das ausgerechnet jetzt zu machen, wenn Maras Eltern dabei waren, doch nun hatte sie einmal zugestimmt und auch Mara wollte das machen. Also mussten sie nun da durch.

Sie kamen zur Rennbahn und Rebecca führte Sunrise zur Startlinie. Kurze Zeit später kamen auch Sonja und Dahlia angefahren. Sonja saß bereits auf dem Sulky, der wesentlich leichter aussah als der den Sunrise gerade zog. Das war ganz sicher ein Vorteil, ebenso wie die Tatsache, daß Sonja um einiges leichter als Rebecca war.

»Wir starten auf der Startlinie, umrunden die Bahn einmal und fahren dann weiter bis zur Ziellinie. Das sind ziemlich genau 1000 Meter. Charlotte übernimmt den Start und das Ziel«, erklärte Sonja und fuhr bis zur Startlinie vor. Rebecca folgte ihr mit Sunrise und wartete bis Charlotte kam.

Diese ließ nicht lange auf sich warten. Sie hatte drei Ponys im Schlepptau, die sie am Zaun der Rennbahn fest band. Die Drei sahen sehr verändert aus. Alle trugen schwere Geschirre, Kira sogar eines mit einer eng geschnürten Korsage aus schwarzem Leder. Dazu trugen alle Kopfgeschirre mit Scheuklappen und in ihren Mündern steckten Trensen. Sie alle hatten offenbar einen Schweif mit Plug bekommen. Rebecca fragte sich, wie Charlotte sie dazu überredet hatte. Die Arme der Drei waren mit Handschuhen und Lederbändern auf ihren Rücken gefesselt, so daß es ihnen nun unmöglich war, weg zu laufen. Denn dazu hätten sie die Führleinen vom Geländer lösen müssen, was sie dank der Handschuhe aber nicht konnten. Ihre Füße steckten in unterschiedlichen Hufstiefeln. Während Frida und Kira einfache Stiefel trugen welche die Füße allerdings in eine recht gestreckte Haltung zwangen, trug Melissa Stiefel, die mit recht viel Fell besetzt waren. Zusammen mit ihrer etwas kräftigeren Figur sah sie eher nach einem Kaltblutpferd aus, wo hingegen Frida und Kira eher nach Warmblütern aussahen.

»Fertig?«, fragte Charlotte. Rebecca nahm den Blick von den Dreien und nickte. Sie führte Sunrise bis zur Startlinie und setzte sich auf den Sulky. Sie nahm die Peitsche aus der Halterung und die Zügel in die Hände.

»Ihr fahrt einmal herum und dann weiter bis zur Ziellinie«, erklärte Charlotte noch einmal und deutete auf die Linie, auf der anderen Seite der Rennbahn. Dann trat sie neben Rebecca, die Sunrise etwas einbremsen musste, da sie bereits mit den Hufen scharrte.

»Pass auf Rebecca, nicht gleich in vollem Tempo los laufen. Ich schätze, ihr werdet ungefähr acht bis zehn Minuten brauchen, teil also Sunrises Kraft etwas ein. 1000 Meter das sind vier Gerade und drei Kurven. Eine Gerade ist zwischen den Linien hundert Meter lang und durch die Kurve sind es 200 Meter von einer Linie bis zur Nächsten«, sie deutete bei dieser Erklärung auf die vier Linien die sich auf den Geraden befanden. »Nutz das um Sunrises Kraft einzuteilen. Halt sie am Anfang etwas zurück und lass sie erst nach ungefähr der Hälfte der Strecke frei laufen.«

»Danke«, sagte Rebecca.

»Hey, das ist unfair«, rief Sonja herüber.

»Wieso denn?«, fragte Charlotte. »Du weißt das doch alles schon. Es wäre eher unfair, ihr das nicht zu erklären. Immerhin hat Rebecca noch nicht die Erfahrung die du hast.«

»Ja ja, schon klar«, sagte Charlotte lachend. »Viel Glück«, rief sie Rebecca zu und hob die Peitsche.

Rebecca bemerkte, daß sich noch einige Frauen am Zaun neben der Ziellinie eingefunden hatten und zu ihnen schauten. Sie war selbst etwas aufgeregt, da sie so etwas noch nie zuvor gemacht hatte. Aber vermutlich war Sunrise mindestens genauso aufgeregt.

Charlotte ging zum Zaun an der Innenseite der Rennbahn und kam mit dem Ende eines breiten, roten Gummibandes zurück. Dieses spannte sie direkt über der Startlinie quer über die Bahn.

»Fertig?«, fragte sie, worauf hin die beiden Ponys einmal kräftig auftraten und Rebecca und Sonja nickten.

»Auf die Plätze!«, rief Charlotte und hielt das Gummiband in Hüfthöhe. Zwei Sekunden später rief sie »Fertig!« und weitere zwei Sekunden später »Los!«, worauf hin sie das Gummiband gehen ließ. Es schnappte zurück und gab so die Bahn frei.

Sunrise erschrak ein wenig und zuckte von dem Geräusch zusammen, während Dahlia bereits los lief. Doch eine halbe Sekunde später begann sie zu ziehen so fest sie konnte und lief ebenfalls los. Ihre Hufe drangen nur wenige Millimeter in den Belag der Bahn ein, der kaum merklich federte und der Sulky ließ sich mühelos ziehen. Bereits nach wenigen Schritten spürte sie den Zug des Sulkys kaum noch. Auf der Geraden holte sie Zentimeter um Zentimeter auf. Noch einige Schritte und sie war gleich auf mit Dahlia. Zwar konnte sie durch die Scheuklappen nicht viel sehen, aber sie hatte sie nun komplett aus dem Blickfeld verloren.

Als sie über die erste Linie liefen, spürte sie einen leichten Zug auf der Trense. Gleich würde die erste Kurve kommen und da sie ganz innen lief, würde sie in dieser sicher einen Vorsprung heraus holen können. Doch nun sollte sie langsamer laufen und fragte sich, warum. Doch sie nahm das Tempo ein kleines Stück zurück. In der Kurve blieb sie, so weit es ging, innen und sie hörte neben sich Dahlias Schritte. Sie hielt die Geschwindigkeit und nach der Kurve sah sie Dahlia in ihrem Blickfeld auftauchen. Sie widerstand dem Drang schneller zu laufen und Dahlia holte immer weiter auf. Am Ende der Geraden hatte sie es geschafft, sie zu überholen und setzte sich am Anfang der Kurve direkt vor sie. Nun zog sie die Geschwindigkeit an und blieb so dicht es ging hinter dem anderen Gespann. Sie spürte deutlich daß es leichter war, in dessen Windschatten zu laufen. Zwar nur ein klein wenig, aber dennoch spürbar. Aber vielleicht war das auch nur Einbildung. Am Ende der zweiten Kurve spürte sie einen leichten Zug nach rechts und sie scherte langsam aus. Gleichzeitig hörte sie die Peitsche über ihrem Kopf und lief nun schneller.

Langsan, Stück für Stück holte sie auf. In der Mitte der Geraden war der andere Sulky bereits aus ihrem Blickfeld verschwunden und sie konnte nur noch Dahlia sehen, deren Schweif hin und her schwang. Sie hörte noch einmal die Peitsche und versuchte, noch schneller zu laufen.

Zentimeterweise holte sie auf und Dahlia verschwand immer weiter aus ihrem Blickfeld. Als sie die nächste Linie überquerte konnte sie sie bereits nicht mehr sehen. Doch noch einmal hörte sie über sich die Peitsche knallen. Sie holte jeden Schritt so weit es ging aus und atmete so tief ein wie es nur ging.

Nun kam die letzte Kurve. Sie spürte einen leichten Zug nach links und legte sich förmlich in die Kurve, so daß sie bereits spürte, wie ihre Füße leicht nach außen rutschten, doch sie wollte alles geben und hielt das Tempo bei. Etwa in der Mitte der Kurve wurde der seitliche Zug schwächer. Sie wusste, daß sie sich hier voll und ganz auf Herrin Rebecca verlassen musste, um dem anderen Gespann nicht zu nahe zu kommen. Aber sie wollte auch nicht weiter nach außen gehen als es unbedingt nötig war.

In der Kurve war Dahlia wieder in ihr Blickfeld geraten. Diese hatte wieder etwas mehr als eine halbe Gespannlänge Vorsprung. Sie versuchte nun alles zu geben, was sie konnte. Es gab nur noch diese eine gerade auf der sie sie überholen konnte. Doch so sehr sie sich auch anstrengte, sie schaffte es nicht, sie weiter einzuholen. Sie spürte das Adrenalin förmlich durch ihren Körper fließen als sie eine leichte Berührung an ihrem Hintern spürte. Als sie die vorletzte Linie überquerte, spürte sie noch eine Berührung auf ihrem Hintern. Sie atmete bei jedem zweiten Schritt tief ein und während des nächsten Schrittes wieder aus. Sie wusste nicht, woher sie die Kraft noch nahm, doch irgend etwas lösten die Berührungen der Peitsche in ihr aus und so nahm sie alle Kraft zusammen. Sie spürte jeden Muskel in ihren Beinen und versuchte ihre Arme so locker wie möglich zu halten um keine Kraft zu verschwenden.

Sie sah bereits die Ziellinie vor sich und holte mit jedem Schritt ein klein wenig auf. Nun sah sie Dahlias Arme bereits nicht mehr, aber es waren nur noch wenige Meter bis zum Ziel.

Sie setzte einen Fuß so weit es ging vor den anderen doch als sie die Ziellinie erreichte, konnte sie noch immer Dahlias Hufe sehen wenn diese nach vorne schwangen.

Als sie die Ziellinie überquerte, spürte sie einen Zug auf der Trense und wurde immer langsamer. Von irgend wo her hörte sie, wie mehrere Leute Dahlia zujubelten, weil diese das Rennen gewonnen hatte. Kurz vor der nächsten Kurve blieb sie nun stehen und spürte wie Herrin Rebecca vom Sulky stieg.

Ihr Atem ging schwer und sie spürte ihren Herzschlag im Hals, hörte ihr Blut in den Ohren Rauschen und nur langsam beruhigte sich ihr Körper wieder.

Jemand kam zu ihr und tätschelte ihre Wange. »Gratuliere«, sagte jemand.

»Unglaublich. Du warst klasse«, sagte eine andere Stimme und dann sah sie Herrin Rebecca in ihr Blickfeld treten, die ihr über die Wange strich. »Alles in Ordnung?«, fragte diese.

Sie trat erschöpft mit dem Fuß einmal auf und lehnte sich in Herrin Rebeccas Arme.

Es kamen noch mehrere Leute und gratulierten ihr, obwohl sie sich ganz sicher war daß Dahlia vor ihr durch das Ziel gelaufen war.

»Wow, das war ja mal echt knapp«, sagte Charlotte als sie zu Rebecca und Sunrise kam. »Ein leichterer Jockey und etwas Übung und deine Sunrise hätte sie überholt. Das schaffen hier nur wenige und schon gar nicht beim ersten Rennen«, sagte sie und steckte Sunrise ein Stück Traubenzucker in den Mund. Diese lutschte das Stück und sofort lief ihr der Speichel aus den Mundwinkeln.

Kurz darauf kam auch Sonja zu den Beiden. Sie führte Dahlia an den Zügeln und sagte »Gratuliere ihr Beiden. Rebecca, ich will Sunrise haben.«

Sunrise hob den Kopf und schaute zuerst Sonja und dann ihre Herrin mit großen Augen an. Rebecca warf Sonja einen empörten Blick zu. »Ich glaube du hast sie nicht mehr alle«, sagte sie entrüstet.

»Was?«, fragte Sonja. »Nein, so meine ich das nicht«, entschuldigte sich Sonja. »Ich will sie in meinem Team haben.«

»In deinem Team?«, fragte Rebecca und Sunrise warf ihr einen fragenden Blick zu.

»Ja. Wir haben hier ein Team mit dem wir zu Wettbewerben fahren. Wir haben zwei Gespanne die Trabrennen fahren, drei Ponys machen Dressur und ein Gespann sogar Parcours. Außerdem haben wir einen Zweispänner«, erklärte Sonja. »Und diesen Sommer soll es in Rom ein Rennen nach historischem Vorbild mit der Quadriga geben. Und dafür brauche ich noch zwei Ponys. Das macht nicht nur jede Menge Spaß, sondern es gibt sogar ziemlich große Preisgelder. Wir brauchen zwar noch eine Jockey, aber mit meiner Dahlia und deiner Sunrise in der Quadriga haben wir schon so gut wie gewonnen. Sie braucht zwar noch etwas Training aber ich bin mir sicher, daß wir ziemlich gut werden würden. Also, was denkst du?«

Rebecca schaute Sonja ernst an. »Darüber müssen wir erst mal reden. Aber ich denke nicht, daß das was wird. Wir machen das wirklich nur zum Spaß. Und außerdem soll Mara ihre Ausbildung beenden, da wird sie wohl nicht genug Zeit haben um jeden Tag zu trainieren.«