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Servas 03: Veränderungen Teil 03

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Etwas traurig schaute Saphira Rebecca und Mara aus dem Fenster des kleinen Salons hinter her. Beide traten heute ihre Stellen in der Fabrik beziehungsweise im Kundenzentrum an. Also würde sie den ganzen Tag lang alleine hier sein.

Seit sie damals nach Berlin gekommen war, war sie eigentlich nie alleine gewesen. Dort hatte sie immer jemanden um sich gehabt. Meist war es Yanna gewesen, die in ihrer Nähe war. Doch diese hatte sich an ihrer statt verhaften lassen und würde nun sicher im Gefängnis auf ihren Prozess warten und sie konnte nichts mehr dagegen unternehmen. Es war Yanna selbst gewesen, die ihr den neuen Chip eingesetzt hatte und sie kurz danach so lange geschlagen hatte, bis ihr Rücken mit blutigen Striemen übersät war. Und das alles nur um die Geschichte ihrer falschen Identität glaubhaft zu machen. Vielleicht, und das hielt sie für viel wahrscheinlicher, hatte Yanna sich aber damit auch für die vielen kleinen Demütigungen, Gemeinheiten und anderen Dinge rächen wollen, die sie ihr angetan hatte. Sie hatte diese Schläge ohne eine Regung hingenommen. Denn gerade Yanna gegenüber hatte sie das vermutlich auch mehr als nur verdient. Sie hatte immer zu ihr gehalten und sie trotz allem, was sie ihr im Laufe der Jahre angetan hatte immer beschützt.

Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer war sie, daß sie diese Schläge verdient hatte. Doch da war noch etwas anderes. Sie vermisste Yanna.

Das Letzte, was sie über sie erfahren hatte, war daß sie in Untersuchungshaft war. Würde sie sie jemals wieder sehen?

Sie hatte sie immer als Dienerin behandelt. Sie hatte ihr all die vielen Kleinigkeiten und auch viele der größeren Dinge abgenommen, die es zu tun gab. Mehr als einmal war sie deswegen verletzt worden und hatte nicht nur einmal ihr Leben für sie aufs Spiel gesetzt. Und wie hatte sie es ihr gedankt? Sie hatte Yanna nie anders behandelt als eine Dienerin. Doch war sie wirklich nur ihre Dienerin gewesen?

Nun war sie selbst die Dienerin. Sie war alleine und ihre Aufgaben waren die einer Dienerin.

Alleine. Es fühlte sich seltsam an, ganz alleine in diesem großen Haus zu sein. Langsam ging sie in die Küche, wo sie begann, alles aufzuräumen. Nachdem sie auch Rebeccas Badezimmer geputzt hatte, hatte sie angefangen Staub zu saugen und zu putzen. In Gedanken machte sie sich einen Plan, wie sie die Tage verbringen sollte, wenn die Beiden nicht hier waren. Sie wollte auf keinen Fall untätig herum sitzen. Einerseits würde sie das ganz sicher irgendwann langweilen und ihr Gelegenheit geben um nachzudenken, was sie unbedingt verhindern wollte, andererseits wollte sie auch alles dafür tun, daß sich niemand über sie beklagen müsste. Weder Herrin Rebecca noch miss Mara oder irgend jemand sonst.

'Herrin Rebecca und Miss Mara', dachte sie bei sich. 'Ich nenne sie selbst wenn sie nicht da sind so.' Auch nach längerem Nachdenken konnte sie daran nichts falsches finden. Sie hatte vieles falsch gemacht in ihrem Leben. Die letzte Chance, etwas richtiges zu tun, hatte sie sich verbaut indem sie aus der Schule weggelaufen war. Dies war vielleicht die allerletzte Chance, das richtige zu tun und die wollte sie nicht verspielen. Egal was kommen würde, sie würde es auf sich nehmen und durchhalten. Sie wollte nicht noch einmal jemandem so weh tun wie sie Yanna wehgetan hatte. Oder wie Isabella.

Isabella. Sie war glücklich mit den Beiden Frauen die nun bei ihr lebten. Vielleicht würde sie ihr eines Tages das, was sie getan hatte, verzeihen. Und vielleicht würde sie eines Tages auch wieder jemanden treffen, den sie so lieben konnte, wie sie damals Isabella geliebt hatte. Wieder schweiften ihre Gedanken zu Yanna.

Mit einem leisen Seufzen begab sie sich mit Staubwedel und Putzeimer in die Halle und begann dort zu putzen. Es war bestimmt schon kurz vor Mittag, als es an der Tür klopfte.

Sie ging zur Tür, öffnete diese und wollte knicksen, als sie bemerkte, daß niemand dort stand.

Statt dessen lag eine Tageszeitung vor der Tür. Sie ging nach draußen und schaute sich um. Doch es war niemand zu sehen. Weder in der Einfahrt noch auf der Straße.

Sie nahm die Zeitung auf und ging zurück ins Haus. Kurz dachte sie daran daß Herrin Rebecca vielleicht die Zeitung bestellt hatte. Doch das konnte nicht sein, denn diese las die Zeitung jeden Morgen nach dem Frühstück auf dem Pad.

Sie schlug die Zeitung auf und ein kleiner, gelber Zettel fiel heraus. »Erfolg! C.«, stand auf diesem Zettel. Er hatte anscheinend irgend wo geklebt und war nun heraus gefallen. Sie musste nicht lange überlegen, wer C. sein könnte. Es gab nur eine Person hier, die sie außer Emylia, Isabella und Rebecca kannte. Und die würde ganz sicher nicht so unvorsichtig sein, sich mit ihr zu treffen. Doch ihr diese Zeitung zukommen zu lassen, traute sie Claudia durchaus zu.

Mit der Zeitung ging sie in die Küche und legte sie auf den Tisch um sie durch zu blättern. Doch bereits die Schlagzeile auf der ersten Seite erweckte ihre Aufmerksamkeit.

»Mehr als 50 Richter festgenommen. Können wir der Justiz noch vertrauen?«, stand dort in großen Lettern.

In dem Bericht zu der Schlagzeile stand, daß diese Richter wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit verhaftet worden waren und es wurde ein Zusammenhang zu dem Ring der Sklavenhändler vermutet der vor einem Monat aufgeflogen war.

Es wurde von einer europaweiten Aktion der Polizei und der Staatsanwaltschaft berichtet, an der mehr als 2000 Polizisten beteiligt waren. Bei jedem der verhafteten Richter wurden Beweise gefunden, daß diese sich hatten bestechen lassen. Außerdem wurden angeblich auch noch die Wohnungen und Büros anderer Leute durchsucht und auch von diesen waren viele festgenommen worden.

Sie lächelte als sie diesen Bericht las. Zufrieden stellte sie fest, daß ihre letzte Werk erfolgreich war. Sie überlegte kurz, was sie mit der Zeitung machen sollte. Daß diese hier war, würde sicher auffallen. Doch andererseits würde sich Miss Mara sicher auch darüber freuen, zu erfahren, daß der Richter, der sie verurteilt hatte, nun selbst verhaftet worden war.

Sie ging mit der Zeitung nach oben ins Wäschezimmer und bügelte sie sorgfältig, wie sie es damals in der Schule gelernt hatte.

Die Schule. Was wäre wohl aus ihr geworden, wenn sie nicht weggelaufen wäre? Auf jeden Fall wäre sie jetzt sicher schon wieder frei. Aber sie hatte die Schule ja nicht einmal abgeschlossen.

Würde sie das vielleicht noch nachholen können? Miss Mara hatte ja auch die Gelegenheit bekommen, ihre abgebrochene Ausbildung zu vollenden. Aber wie sollte sie das machen? Isabella würde sie ganz sicher nicht einmal in die Nähe der Schule lassen. Vielleicht sollte sie Herrin Rebecca einfach bei Gelegenheit darum bitten, mit Isabella reden zu dürfen.

Während sie darüber nachdachte, brachte sie die Zeitung ins Esszimmer und legte sie dort auf den Esstisch. Dort würden Herrin Rebecca und Miss Mara sie heute beim Abendessen ganz sicher sehen. Wenn sie sie fragen würden, wo diese Zeitung her kam, würde sie einfach die Wahrheit sagen, allerdings ohne den kleinen Zettel und Claudia zu erwähnen. Diese durfte sie auf keinen Fall der Gefahr aussetzen, mit ihr in Verbindung gebracht zu werden. Auch wenn es der Platz war, den sie selbst für Claudia ausgesucht hatte, diese hatte ihren Platz gefunden und das durfte sie nicht gefährden.

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»Was ist denn hier los?« Bernd schaute erstaunt zu seinen Kolleginnen und Kollegen die im Flur der Kanzlei standen und klatschten als er herein kam.

»Hast du es noch nicht mitbekommen?«, fragte sein Chef und hielt ihm einen Stapel Zeitungen unter die Nase.

Er nahm eine davon und las die Schlagzeile: »50 Richter verhaftet. Das Rechtssystem räumt auf«, stand dort in großen Lettern.

»Mehr als 50 Richter festgenommen. Können wir der Justiz noch vertrauen?«, stand auf einer anderen Zeitung. Eine Meldung fiel ihm besonders ins Auge, da sie das tatsächliche Ausmaß dieses Falles annähernd wieder spiegelte: »Richter wegen Korruption festgenommen. Müssen nun alle Fälle der letzten 20 Jahre neu verhandelt werden?«

Eines musste man den Reportern ja lassen, sie schafften es mit nur wenigen Worten, alles so zu drehen, wie es in ihr Weltbild passte. Die Wahrheit lag wohl irgend wo zwischen diesen ganzen Schlagzeilen.

»Hier, das hat ein Bote gebracht«, sagte sein Chef und drückte ihm einen Briefumschlag in die Hand. Der Absender war ein Notar in Graz.

Bernd nahm den Umschlag entgegen und las sich den Brief durch.

Es war die Aufforderung, alle Gebühren aufzulisten, die durch die Arbeit an diesem Korruptionsfall bisher entstanden waren. Nach einer Prüfung würde der Notar dann eine Überweisung von einem Treuhandkonto an die Kanzlei veranlassen.

»Hier Leo, das ist für dich«, sagte Bernd und gab seinem Chef den Brief, nahm die Zeitungen und ging in sein Büro.

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»Soll ich noch mit rein kommen?«, fragte Rebecca als sie vor dem Kundenzentrum standen.

Mara schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das schaffe ich schon«, sagte sie.

»Dann wünsche ich dir viel Spaß an deinem ersten Tag«, sagte Rebecca, zog sie an dem Ring ihres Halsbandes zu sich heran und gab ihr einen Kuss.

»Danke. Den wünsch ich dir auch, meine Herrin«, sagte Mara, als Rebecca wieder in den Wagen der Magnetbahn stieg. Sie winkte ihr hinterher, bis der Wagen um die nächste Kurve gefahren und nicht mehr zu sehen war.

Nun stand sie vor dem Kundenzentrum und war ziemlich nervös. Das Gebäude war riesig, drei Stockwerke hoch und die Front bestimmt fünfzig Meter breit und mit einem großen Schaufenster neben dem anderen. Offenbar gab es gleich mehrere Läden, von denen jeder eine andere Produktgruppe der Firma verkaufte. In einem Schaufenster sah sie jede Menge blanken Stahl zu sehen. Fasziniert stellte sie fest, daß es hier Keuschheitsgürtel in den unterschiedlichsten Ausführungen für Frauen und Männer gab.

Das, was sie gerade trug gehörte bei den Frauengürteln noch eher zur unteren Kategorie. Und zwar nicht nur preislich. Es gab jede Menge unterschiedliche Ausstattungen und sogar Ausführungen die vom Schritt bis knapp über den Bauchnabel reichten. Außerdem gab es auch noch BHs in verschiedenen Ausführungen, passend zu den verschiedenen Gürteln.

»Du fragst dich sicher, wie es ist, sowas zu tragen«, erklang eine Stimme hinter ihr.

Etwas erschrocken drehte Mara sich um und schaute aus wenigen Zentimetern Abstand direkt in den Ausschnitt einer weißen Bluse, die Mühe hatte, die viel zu großen und ganz bestimmt mit viel Silikon ausgestatteten Brüste einer Frau im Zaum zu halten.

»Hey, mein Gesicht ist hier oben«, sagte die Frau lachend.

»Entschuldigung«, stammelte Mara. Sie trat einen Schritt zurück und schaute nach oben. Nun blickte sie in das Gesicht einer Frau. Ihr Alter konnte sie nicht wirklich abschätzen, denn das Gesicht war, genau wie die Brüste, offenbar mit ziemlich viel Plastik aufgearbeitet worden. Die Lippen der Frau erweckten den Eindruck eines viel zu fest aufgeblasenen Fahrradschlauches und waren in einem grellen Pink geschminkt. Auch die Augenbrauen entsprachen sicher nicht mehr dem Original. Vermutlich hatte hier jemand mit Tätowieren nachgeholfen.

»Macht ja nichts«, sagte die Frau lächelnd. »Immerhin bemühst du dich ja. Also, was ist? Möchtest du mal einen anprobieren?«

Mara war etwas verwirrt, doch dann begriff sie, was diese Frau meinte. »Danke, ich weiß, wie sich das anfühlt«, sagte sie verlegen.

»Also keinen Keuschheitsgürtel. Dann vielleicht eher sowas?«, fragte sie, legte die Hand auf Maras Schulter und führte sie zum nächsten Schaufenster. Sie deutete auf einige Schaufensterpuppen, die dort standen. Mara war nicht sonderlich erstaunt von dem, was sie dort sah. Es waren tatsächlich Geschirre für Ponys, mitsamt den dazu gehörenden Stiefeln, Kopfgeschirren und Stretchanzügen. Doch mehrere dieser Puppen trugen anstelle der Stretchanzüge Catsuits aus Lack, Latex und anderen Materialien.

»Ähm... Sowas habe ich schon«, sagte sie. »Ich wollte eigentlich...«

»Aha. Eine ganz schwierige Kundin. Wie wäre es mit einem schönen Strafbock? Oder suchst du eher was schlagendes? Oder vielleicht...? Nein, wenn du einen Gürtel trägst, brauchst du ja sicher keine Spielzeuge. Also, was kann ich für dich tun?« Die Frau schaute sie nun etwas ratlos an.

»Ich habe glaube ich, genug Spielzeuge. Und einen Strafbock haben wir auch im Keller. Und Peitschen sucht besser meine Herrin aus.« Aus irgend einem Grund erweckte diese Frau den Eindruck, sich vor ihr rechtfertigen zu müssen.

»Ach herrje. Dann weiß ich wirklich nicht, was ich für dich tun kann. Jetzt musst du mir wirklich helfen. Übrigens, ich bin Coco.«

»Ich bin Mara. Ich sollte mich...«

»Mara? Dann bist du unsere neue Auszubildende? Warum sagst du das denn nicht gleich?«, fragte die Frau freundlich lächelnd.

»Entschuldigung«, sagte Mara. »Aber das habe ich...«

»Ich rede wieder mal zu viel, oder?«, sagte Coco und machte ein etwas trauriges Gesicht. »Komm doch erst mal mit rein. Dann stelle ich dir die anderen vor. Gaby kommt heute aber erst so gegen Mittag.« Wieder legte sie die Hand auf Maras Schulter und führte sie zu der Tür des nächsten Geschäftes. Sie öffnete diese Tür und ging voran.

Mara hatte Mühe den Blick von dem Hintern zu nehmen der vor ihr her wackelte. Der knielange, schwarze Rock hatte, wie auch die Bluse offenbar Schwierigkeiten damit, so viel Plastik unter Kontrolle zu halten. Sie folgte dieser Coco durch den Laden und schaute sich kurz um. Hier gab es die selben Spielzeuge, die sie auch in Herrin Julias Laden bereits selbst verkauft hatte. Allerdings war die Auswahl hier um einiges größer. Coco führte sie in den hinteren Teil des Ladens und öffnete eine weitere Tür, die auf einen langen Flur führte. Auf dessen einen Seite befanden sich nur wenige Türen, die offenbar zu den einzelnen Geschäften führten, während auf der anderen Seite wesentlich mehr Türen zu sehen waren.

Sie gingen weiter bis zu einer Tür, neben der ein Schild mit der Aufschrift »Sozialräume« hing und führte sie dort hinein. Von einem weiteren Flur gingen einige Türen ab. Zielstrebig führte Coco sie zu einer Tür deren Schild verkündete, daß es sich bei dem Raum dahinter um eine Teeküche handelte. Sie ging in diesen Raum und begrüßte die drei Leute, die sich in dem großen Raum aufhielten. Dieser Raum war größer als ihr altes Schlafzimmer bei Herrin Rebecca. An einer Wand stand eine große Küchenzeile die von gleich mehreren verschiedenen Kaffeemaschinen dominiert wurde, die darauf standen. In der Mitte des Raumes gab es einen großen, hellen Tisch an dem mehrere einfache Stühle standen.

Coco begrüßte die beiden Frauen und den Mann mit Bussis auf jede Wange. »Entschuldigt, ich muss gleich in den Laden. Das ist Mara«, sagte sie, drehte sich auf dem Absatz um, verschwand wieder und ließ Mara mit den Dreien alleine.

»Hallo«, sagte Mara und winkte mit der Hand in den Raum.

Der Mann und eine der Frauen schauten hinter Coco her, sahen sich an und lachten. »Ich wette, es dauert nicht mehr lange«, sagte der Mann.

»Täusch dich mal nicht. Sie ist nicht so blöd, wie sie tut«, sagte die Frau.

»Wenn du meinst«, sagte der Mann und wandte sich nun zu Mara.

»Was können wir denn für dich tun Mara?«, fragte er.

»Ich soll hier meine Ausbildung fertig machen«, sagte Mara, die noch immer etwas verwirrt war.

»Ach, du bist das. Dann herzlich willkommen im Irrenhaus.« Der Mann ging zu Mara und reichte ihr die Hand »Ich bin Markus«, sagte er. »Das da ist Lilly«, er deutete zu der Blondine die eher gelangweilt am Tisch saß und die Kaffeetasse in Maras Richtung hob. »Und das ist Heidi.« Die andere Frau kam auf sie zu und schüttelte ihre Hand.

»Gut, ich muss auch mal langsam aufmachen«, sagte Markus. »Heidi, du nimmst Mara am Besten mit. Da kannst du ihr schon mal alles zeigen. Gaby hat ja gestern gesagt, daß siein den ersten Tagen zu dir gehen soll.«

Heidi nickte und sagte »Dann komm am Besten mal mit, ich gebe dir die Uniform.«

Mara folgte Heidi durch den Flur in einen anderen Raum. »Umkleide«, verkündete das Türschild.

»Das ist die Umkleide. Hier kannst du dich umziehen. Aber wenn du willst, kannst du die Sachen auch mit nach Hause nehmen.« Sie musterte Mara eingehend und ging zu einem Regal in dem mehrere eingepackte Kleidungsstücke lagen. Sie reichte Mara ein Paket mit einer Bluse. »Ich nehme an, das müsste dir passen«, sagte sie. Mara schaute auf die Größe und nickte.

»Dann zieh dich mal um«, sagte Heidi und gab Mara noch einen Rock und eine Jacke.

»Hier?«, fragte Mara etwas erstaunt.

»Es ist eine Umkleide. Keine Angst, hier kommen keine Männer rein«, sagte Heidi. »Wir haben hier nur Markus und der zieht es vor, sich schon zu Hause umzuziehen.«

Mara nahm die drei Teile, legte sie auf den einzigen Tisch und zog ihre Tunika aus. Heidi schaute kurz zu ihr und drehte sich um.

»Entschuldige bitte, aber hier geht es manchmal wirklich zu wie im Irrenhaus. Keine Angst, eigentlich sind hier alle ganz nett. Aber die anderen haben schon eine Wette abgeschlossen, wie lange du es hier aushältst. Es gibt viele, denen es unangenehm ist, in einem Sexshop zu arbeiten.«

Nun musste Mara lachen. Sie wandte sich zu Heidi. »Das macht mir eigentlich nichts. Ich habe schon mal in einem gearbeitet«, sagte sie, während sie die Bluse auspackte.

»Na, das konnte ja keiner ahnen«, sagte Heidi grinsend. Als sie Mara sah, schaute sie sie erstaunt an. »Du trägst einen Keuschheitsgürtel?«, fragte sie erstaunt und kam einen Schritt näher.

»Ja, meine Herrin wollte das so.«

»Ich hab mich immer schon gefragt, wie es wohl ist, so einen zu tragen. Darf ich?«

Heidi trat noch einen Schritt näher und betrachtete Maras Gürtel.

»Ähm... bitte«, sagte Mara.

»Danke«, sagte Heidi und beugte sich zu Maras Gürtel herab. Sie berührte ihn vorsichtig und fuhr mit dem Finger über den Stahl. »Ist das nicht ziemlich unbequem? Und hast du gar keinen Sex?«, wollte sie wissen.

»Am Anfang war es ein wenig ungewohnt, aber man gewöhnt sich schnell daran«, sagte Mara. »Aber man kommt wirklich nirgend wo mehr dran, wenn man den trägt.«

»Das könnte ich nicht. Ich würde ja auf vieles verzichten. Aber doch nie auf Sex«, sagte Heidi ein wenig schockiert.

Mara, der diese Art Aufmerksamkeit ziemlich unangenehm war, zog nun die Bluse an. »Eigentlich muss ich ihn gar nicht mehr tragen. Aber ohne fühle ich mich irgend wie nackt.«

»Wie lange trägst du den denn schon?«, fragte Heidi.

»Eine Weile«, sagte Mara ausweichend, während sie den Rock anzog.

»Und so lange hast du schon nicht mehr... Du weißt schon.« Heidi schaute etwas unbehaglich aus der Wäsche.

»Meine Herrin hat den Schlüssel«, sagte Mara wenig eindeutig und untermalte ihre Worte mit einem Lächeln.

»Ich verstehe.« Heidi schaute zu Mara, die nun fertig angezogen war. »So kannst du aber nicht hier rum laufen«, sagte sie und deutete auf Maras nackte Füße.

»Wieso denn nicht?«, wollte Mara wissen. »So kalt ist es hier doch nicht.«

Mara schaute an sich herab. Sie musste sich eingestehen, daß dieses Kostüm ohne Schuhe etwas seltsam aussah. Aber das war wohl jetzt nicht zu ändern. Morgen würde sie wohl besser passende Schuhe anziehen.

»Wenn du meinst.« Heidi ging nun voran und führte Mara durch die beiden Flure in einen Laden.

»In welchem Jahr bist du denn?«, wollte sie wissen.

»Ich denke, das dritte Jahr muss ich noch mal wiederholen. Jedenfalls hat meine Herrin das mit Frau Kroll so ausgemacht«, erklärte Mara.

»Mit der Chefin selber?«, fragte Heidi erstaunt.

»Die Beiden sind zusammen in der Schule gewesen.«

»Oh, verstehe. Dann muss ich ja ab jetzt wohl aufpassen, was ich sage.«

Mara konnte nicht anders als zu lachen. »Ich werde bestimmt nichts verraten«, sagte sie lachend.

»Dann bin ich ja beruhigt.« Auch Heidi lachte nun. »Wenn du fertig bist, können wir?«

Der Laden, den sie betraten war der selbe Laden durch den Mara vorhin bereits mit Coco das Gebäude betreten hatte. Heidi zeigte ihr den Laden, der auf insgesamt zwei Etagen, zusätzlich zum Erdgeschoss gab es im Obergeschoss noch eine ebenso große Verkaufsfläche, jede Menge Spielzeuge anbot. Der Platz war sehr großzügig bemessen, so daß es zwischen den Regalen einiges an freier Fläche gab. Auf beiden Etagen gab es außerdem gemütliche Sitzecken in der auch Getränkeautomaten standen.

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