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Servas 01: Die Schule Teil 06

Geschichte Info
Unterricht im SM-Club und ein gelüftetes Geheimnis.
18.2k Wörter
4.69
7.7k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 6 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
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»Du warst bei einem König, ich bei einem Kaiser«, sagte Mandy lachend zu Mara. Die Beiden hatten es sich auf Fridas Bett bequem gemacht die noch immer nicht wieder zurück war. »Da war ich glaube ich besser dran.«

Mara schaute sie mit einem breiten Grinsen an. Sie holte eine Karte aus ihrer Tasche und zeigte sie Mandy. »Herr König ist Fahrlehrer. Schau mal was ich bekommen habe.«

»Du hast den Führerschein gemacht?« Mandy starrte sie unverhohlen an.

Mara hüpfte begeistert auf dem Bett herum. »Jaa, ich hätte nie gedacht, daß das so einfach geht.«

»Na toll, du bist den ganzen Tag Auto gefahren und hast nen Führerschein. Ich musste dauernd irgend welche Kisten schleppen und hab einen Jahresvorrat an Fischkonserven« sie zog das Wort überbetont in die Länge »bekommen, wer braucht denn sowas?« sagte Lena. »Was ist denn mit dir Larissa? Du hast bisher noch gar nichts. gesagt.«

Larissa schaute sie mit einem Schulterzucken an. »Ich hab gar nichts bekommen. Ich musste die meiste Zeit über Sekretärin spielen. Dabei kann ich nicht mal gut schreiben.«

»Sekretärin ist immer noch besser als dauernd nur Wäsche waschen«, sagte Chris. »Ich hab immer noch ganz aufgeweichte Hände. Und du hast den ganzen Tag wahrscheinlich in einem Büro gesessen und getippt und telefoniert.«

»Von wegen in einem Büro. Im Flugzeug und in Hotels.« Larissa sah sie etwas entnervt an »Der Herr hat mich fast die ganzen vier Wochen rund um die Welt gezerrt. Das war ganz schön anstrengend. Raus aus dem Flieger, rein in ein anderes Hotel. Zum Glück brauchte ich fast nie mit zu seinen Terminen und konnte wenigstens ausschlafen wenn nichts anderes zu tun war.«

»Na, dann hast du wenigstens etwas von der Welt gesehen. Wahrscheinlich mehr als wir alle zusammen in unserem ganzen Leben sehen werden«, sagte Mandy.

»Oh ja, ganz toll. Ich hab Flughäfen in ungefähr 20 verschiedenen Ländern gesehen und noch mehr Hotels. Und das einzige, was ich bekommen habe war das hier.« Sie zog eine hellblaue, mit goldenen Stickereien verzierte, Abaya aus ihrer Tasche. Und aussuchen durfte ich sie mir auch nicht.«

»Wow, die sieht ja hübsch aus«, sagte Georgia bewundernd.

»Der Herr hat auch gesagt, ich sehe darin toll aus. Und dieser komische Scheich in Abu Dhabi fand das leider auch so.« Larissa verzog das Gesicht als sie das sagte.

»Du warst in Abu Dhabi? Da muss es doch toll sein.« fiel Mandy ein.

»Naja, es ist nicht so toll wie in Dubai. Aber das hab ich auch nur aus dem Hotelfenster gesehen.«

»Was war denn mit dem Scheich?« Mara sah sie interessiert an.

»Der Herr hat mich zu einem Empfang mit genommen. Und er wollte mich dem Herrn abkaufen. Für 40 Kamele. Er wollte mich als seine elfte Frau haben. Und als der Herr gesagt hat, das ich noch auf der Schule bin hat er gesagt, daß er, wenn ich versteigert werde, ganz sicher her kommen und mich kaufen will.«

»Larissa als Haremsdame, das ist doch ganz bestimmt ein tolles Leben.« Mara lachte.

»Bist du denn verrückt?« rief Larissa laut aus. »Der Typ ist mindestens 60 Jahre alt. Zum Glück hat der Herr ihm nicht gesagt, in welcher Schule ich bin und wann ich versteigert werde.«

»Das kann man sicher heraus finden. Ich weiß das die Schulen vor jeder Versteigerungen die Akten der Serva öffentlich ins Netz stellen, so daß jeder sie sehen kann«, sagte Lena nachdenklich. »Am Besten du redest mal mit Miss Isabella darüber.«

»Wo ist sie eigentlich? Sollte sie nicht hier sein und zusehen das wir alle wieder hier auftauchen?« Larissa sah Lena nachdenklich an.

»Ich weiß auch nicht. Aber Kim und Frida sind auch noch nicht hier«, gab Lena zurück.

In diesem Moment öffnete sich leise die Tür zum Schlafsaal und Kim kam herein. Georgia sprang auf, rannte zu ihr und fiel ihr um den Hals. Die Beiden umarmten und küssten sich lange.

Während sie ihre Schränke wieder ein räumten und die schmutzige Wäsche in die Körbe neben der Tür brachten unterhielten sich die Frauen und berichteten, was sie alles erlebt hatten. Nur Kim war sehr schweigsam. Sie war bei einer Frau gewesen die irgend welche Geräte für eine große Firma entwarf und hatte ihr im Haushalt geholfen. Sie sagte zwar, das sie auch eine ganze Woche bei deren Schwester gewesen waren, aber wo das war und was sie erlebt hatte, darüber schwieg sie sich aus.

»Ach du Schande, die küssen sich«, rief Chris lauthals und zeigte aus dem Fenster.

»Blödsinn, die umarmen sich doch nur«, sagte Mandy, die wie alle nun aus den Fenstern schauten. Frida stand im Hof neben dem Tor und umarmte eine Frau. Als diese durch das Tor verschwand winkte Frida ihr hinter her. Langsam drehte sie sich um und kam auf den Eingang des Hauptgebäudes zu.

»Sag mal, weint die?« Larissa drückte die Nase dicht ans Fenster um besser sehen zu können.

Frida kam mit gesenktem Kopf auf den Eingang zu. Als sie näher kam, konnten alle ihre roten Augen sehen.

Es dauerte eine ganze Weile bis Frida in den Schlafsaal kam. Wortlos ging sie zu ihrem Bett, warf die Tasche darauf und begann diese aus zu räumen ohne den Anderen Beachtung zu schenken.

»Ist alles in Ordnung mit dir?« fragte Chris. Sie war zu ihr gegangen und schaute ihr beim Ausräumen zu.

Frida nickte und machte »Mhm.«

»Verstehe. Wie war's denn bei dir?«

»Gut«, sagte Frida ohne auf zu sehen.

Nun wurde es Chris zu bunt. »Weißt du eigentlich, das wir morgen große Probleme bekommen werden? Ich glaube nicht, das Miss Isabella die Sache mit der Tunika vergessen hat.«

Frida sah auf und drehte sich um. »Nein, hat sie nicht. Sag einfach nichts, wenn sie fragt. Ich sage einfach daß ich dafür verantwortlich bin. Wenn ihr euch nicht meldet, dann passiert euch nichts. Dann gehe ich eben alleine in den Keller oder so.« Sie zuckte mit den Schultern als sei ihr das vollkommen egal. Chris sah sie verständnislos an. Frida räumte weiter ihre Sachen ein, zog ihr Nachthemd an und legte sich in ihr Bett.

»Was is denn mit der los?« Auch Kim die gerade dazu gekommen war, sah sie verständnislos an. »Könnt ihr euch eigentlich vorstellen was des für ein Theater geben wird, wenn sich niemand meldet? Dann gehen am Ende noch wir alle in den Keller. Die is doch bestimmt stinksauer. Immerhin hat sie auf einmal nackt vor den ganzen Gästen und so gestanden.«

»Das sag mal Frida, sie scheint das alles ja überhaupt nicht zu interessieren.« Chris schaute verärgert zu Frida die die Decke an starrte.

»Schön, das ihr alle wieder hier seid.« Miss Isabella war in den Schlafsaal gekommen, ohne daß jemand sie bemerkt hatte. So schnell es ging, stellten die Frauen sich vor ihre Betten.

Kim glaubte, ein Lächeln auf Fridas Gesicht gesehen zu haben, als Miss Isabella sich bemerkbar gemacht hatte. Sie versuchte verstohlen einen Blick auf Frida zu erhaschen, konnte diese aber nicht sehen.

»Bleib gefälligst still stehen, Kim«, sagte Miss Isabella und ließ ihre Gerte auf Kims Oberschenkel klatschen. Sofort stellte diese sich wieder gerade hin.

»Ich weiß, das ihr euch sicher alle viel zu erzählen habt. Dazu habt ihr nachher auch noch bis zum zu Bett gehen Zeit. Aber zuerst mal, ich habe die Bewertungen von euren Herrschaften bekommen. Keine von Euch hat sich einen Ausrutscher erlaubt. Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit euch. Aber darüber werden wir morgen noch mal eingehend reden. Es gibt da nur eine Kleinigkeit die ich mit euch heute noch zu bereden habe.« Sie ging vor der Reihe der Frauen auf und ab. »Irgend ein Scherzkeks meinte, meine Tunika zu präparieren so daß sie vor einigen Gästen auseinander gefallen ist und ich nackt vor allen da stand. Ich möchte nicht die ganze Gruppe wegen etwas bestrafen müssen, was vermutlich drei oder vier von euch angestellt haben. Also wäre es schön, wenn die Jenigen einfach vortreten würden, die dafür verantwortlich sind.«

Nach einem kurzen Moment trat Frida vor. Kim schaute kurz zu Chris und sah, daß diese ebenfalls vor trat. Sie zögerte einen kurzen Moment und trat ebenfalls einen Schritt vor.

»Und du bist ganz sicher, daß du nicht rein zufällig mit dabei gewesen bist und meine Zimmertür geöffnet hast?« Miss Isabella war vor Mara stehen geblieben und schaute sie eindringlich an.

»Ja, Miss Isabella, da bin ich mir ganz sicher«, sagte Mara. Sie war davon überzeugt, daß sie ihr nicht glauben würde.

»Ja, Frida?« Miss Isabella hatte sich zu ihr gewandt als diese die Hand gehoben hatte.

»Herrin Isa... Miss Isabella, Mara hatte wirklich nichts damit zu tun, die Tür habe ich selbst geöffnet. Und das mit ihrer Tunika war ich auch ganz alleine. Kim und Chris haben nur im Flur gestanden und haben aufgepasst. Sie hatten nichts damit zu tun.« Alle schauten nun zu Frida. Sie hatten damit gerechnet, daß sie die Anderen in Schutz nehmen würde aber nicht damit, das sie die Schuld ganz alleine auf sich nehmen wollte.

»Ich verstehe«, sagte Miss Isabella. »Ich bin nicht besonders nachtragend, vor Allem da ich diesen Scherz eigentlich auch noch recht witzig finde.« Alle starrten sie staunend an »Das soll aber nicht heißen, das ich so etwas noch einmal erleben möchte, zumal eine Wiederholung nichts weiter als ein einfallsloser Abklatsch wäre.« Sie hob ihre Stimme »Aber eine Strafe habt ihr Drei euch ganz sicher verdient. Frida, es ehrt dich, daß du versuchst, deine Mitschülerinnen in Schutz zu nehmen. Aber ich werde ganz sicher keinen Unterschied machen, wer nun was genau getan hat. Das ist mir im Grunde genommen auch ziemlich egal. Ihr wart alle drei daran beteiligt, also werdet ihr auch alle Drei bestraft werden.« Sie trat einen Schritt zurück und schaute die Schülerinnen, eine nach der Anderen an. »Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag, wir sehen uns morgen früh wieder.« Sie drehte sich um, ging zur Tür und verließ den Saal.

Als Miss Isabella gegangen war redeten die Schülerinnen alle durcheinander »Ich glaube ich gehe gleich zu der Ärztin und hole mit mal eine Tube von der Salbe für den Rücken«, sagte Chris. »Ich kann mir schon denken, was auf uns zu kommen wird. Muss ja für sie ein riesiger Spaß sein wenn sie uns drei morgen vor der ganzen Schule auspeitschen wird.«

»Meinst du etwa, das macht ihr Spaß« fragte Frida die neben ihr stand.

»Ganz sicher sogar«, sagte Lena.

»Wie kannst du sowas einfach so behaupten? Woher willst du das denn wissen?« Frida biss die Zähne zusammen um Lena nicht an zu schreien. Sie drehte sich statt dessen wortlos um und legte sich wieder in ihr Bett. Die Anderen schauten sie erstaunt an, ließen sie aber in Ruhe.

Sie setzten sich zusammen auf Kims und Georgias Betten und unterhielten sich bis es endlich Zeit war zum Abendessen.

»Hallo, Isabella, schon wieder zurück?« Miss Wilhelmina deutete auf den Stuhl ihr gegenüber.

»Hallo, Miss Wilhelmina. Ja, ich musste Frida ja wieder zurück bringen. Außerdem müssen die Schülerinnen sehen, das ich auch hier bin und sie nicht machen können, was sie wollen. Nicht, das noch mal jemand in mein Zimmer einbricht und irgend welche Streiche ausheckt.«

»So wie einen Lockstoff für Mücken in deine Tuniken zu sprühen zum Beispiel?« Miss Wilhelmina lachte als sie sich daran erinnerte.

Isabella schaute sie mit offenem Mund an.

»Schau nicht so, Isabella. Du hast damals immer diese Bonbons gegessen und eines der Papiere in meinem Zimmer verloren. Ich habe mich schon an dem Abend gefragt, was du wohl angestellt hast. Aber so wirklich gemerkt habe ich das erst am Vormittag, als wir im Garten waren.«

»Ich hatte immer gehofft, sie wüssten nicht, das ich das gewesen war«, sagte Isabella. »Aber warum haben sie nie etwas gesagt?«

»Was hätte ich denn sagen sollen? Außer dem Bonbonpapier hatte ich ja keinen Beweis. Und da du damals noch als freie Schülerin behandelt werden musstest, was hätte ich denn da groß tun sollen ohne mich selbst lächerlich zu machen? Aber vielleicht werde ich einer deiner Schülerinnen bei Gelegenheit ja mal einen Tipp geben, wo man so einen Lockstoff her bekommt.« Miss Wilhelmina grinste nun breit.

»Und ich hatte die ganzen Jahre gedacht, Sie wüssten nicht, daß ich das war.« Isabella ließ die Schultern hängen.

»Jemanden so im Ungewissen zu lassen, kann auch eine Strafe sein, Isabella.«

»Ich wünschte, mir würde eine eben solche Strafe für die Drei einfallen die meine Tunika bearbeitet haben.«

»Dabei kann ich dir leider nicht helfen. Aber du hast ja noch die ganze Nacht Zeit, dir etwas anderes einfallen zu lassen, als sie auszupeitschen oder in den Keller zu stecken. Obwohl ich den Einfallsreichtum, den du bisher an den Tag gelegt hast, um das zu vermeiden sehr bewundere, wird dir wohl dieses Mal nichts anderes übrig bleiben. Und du weißt selbst, daß du es nicht so einfach auf sich beruhen lassen kannst.« Miss Wilhelmina sah sie nun ernst an.

»Ich weiß. Aber mit etwas Glück fällt mir noch etwas angemessenes ein. Es würde mir nicht nur bei Frida äußerst schwer fallen.«

Miss Wilhelmina sah Isabella ernst an »Es tut mir wirklich leid, daß es soweit gekommen ist. Vielleicht ist es auch zum Teil meine Schuld. Ich hätte mir für sie etwas anderes einfallen lassen sollen als sie für die vier Wochen zu dir zu stecken. Hinterher ist man immer schlauer. Aber eines halte dir immer vor Augen, ich kann einfach nicht zulassen, daß du sie jetzt anders behandelst als vorher. Ich kann mir gut vorstellen wie schwer das für dich sein muss. Aber sollte ich sehen, daß du dein Verhalten ihr gegenüber änderst, egal ob du es ihr leichter oder schwerer machen solltest, wird mir nichts anderes übrig bleiben, sie aus deiner Gruppe heraus zu nehmen.« Isabella beugte sich vor, legte die Arme auf Miss Wilhelminas Schreibtisch, legte den Kopf auf diese und schaute zur Seite. »Hast du schon eine Idee, wie es weiter gehen soll, Isabella?«

»Ich habe nicht die geringste Ahnung, Miss Wilhelmina«, sagte Isabella.

»Ich kann dir da leider nicht weiter helfen Isabella. Aber ich habe eine Verpflichtung denen gegenüber die sich an dieser Schule befinden. Und das betrifft nicht nur die Schülerinnen, sondern auch die Lehrerinnen. Wenn du also einen Rat brauchst, meine Tür steht dir immer offen.«

»Danke, Miss Wilhelmina.« Isabella richtete sich auf und setzte sich wieder gerade in den Stuhl.

»Du weißt genau, daß ich niemanden einfach so hängen lasse. Weder Deine Schülerinnen noch dich. Und jetzt lass uns mal geschäftlich werden.« Miss Wilhelmina öffnete eine Schublade ihres Schreibtisches, holte eine Flasche Sherry und zwei Gläser heraus.

»Danke, aber für mich bitte nicht«, sagte Isabella.

Miss Wilhelmina stellte die Flasche wieder zurück. »Gut, dann nicht« Sie schmunzelte, als sie die Schublade wieder schloss. »Ich habe hier den Lehrplan. Vermutlich machst du es genau so wie das letzte mal?«

»Sicher, ich denke, es hat sich bewährt. Aber bevor ich damit anfange, mir auf die Füße treten zu lassen, möchte ich morgen noch einen Tag dazu nehmen mit den Schülerinnen über ihren Probemonat zu reden.«

»Dir auf die Füße treten zu lassen? Also mir ist beim Tanzunterricht niemand auf die Füße getreten. Ich habe sie immer zusammen üben lassen.« Miss Wilhelmina lachte laut auf.

»Wenigstens muss ich mich nicht damit herum schlagen, ihnen beizubringen, Musik zu machen. Wenn ich mich da an meine eigenen Versuche erinnere läuft es mir kalt den Rücken herunter.«

»Ich weiß nicht, was du willst. Soweit ich weiß wird in der Grundschule noch immer Blockflötenunterricht gegeben. Vielleicht ist bei einigen ja etwas davon hängen geblieben. Aber einige sind auch einfach vollkommen unmusikalisch.« Sie schaute schmunzelnd zu Isabella. »Nicht wahr?«

»So schlimm kann ich doch gar nicht gewesen sein. Ich hatte mir sogar schon überlegt, Ihnen zum Geburtstag ein Ständchen auf der Flöte zu geben. Am Besten ich nehme mir noch Lena und Chris dazu.« Nun war es Isabella die breit grinste.

»Da bin ich aber froh, daß es noch lange genug dauert bis ich Geburtstag habe und du das bis dahin sicherlich schon vergessen hast. Aber unterschätz die Beiden mal nicht. Sie haben zwar angegeben, kein Instrument spielen zu können, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Denk mal an deine Mitschülerin von damals. Sie konnte nicht nur Gitarre spielen sondern hatte auch noch klassischen Gesangsunterricht bevor sie hier her kam. Und in ihrer Akte stand von beidem kein Wort.«

»Dann besteht ja noch Hoffnung. Und wenn alles nichts hilft, Bongos oder Cajón gehen immer. Irgend wie jedenfalls. Und das zu spielen hat ja auch gewisse optische Reize.«

Wieder musste Miss Wilhelmina laut lachen. »Da muss ich dir recht geben. Vor allem in einer Tunika.«

»Das sehe ich genau so. Maja kann ja auch nur Cajón spielen. Und wenn sie da drauf sitzt, das hat wirklich was. Ziemlich Sexy wenn ich das so sagen darf.« Isabella lächelte breit.

»Wir werden sehen, was sie können. Ich glaube zwar nicht, daß wir dieses Jahr ein Wunderkind dabei haben, aber wer weiß. Auf jeden Fall werden sie in ein paar Wochen zumindest soweit sein, daß sie sich nirgend wo zu schämen brauchen.« Mit diesen Worten verabschiedete Isabella sich und ging nachdenklich über den Hof. Als sie gerade ins Hauptgebäude gehen wolle, begann sie breit zu grinsen. Sie drehte sich um und verließ den Hof durch das große Tor.

- - -

»Einen wunderschönen guten Morgen, Frau Winter.« Die Vorhänge wurden zurück gezogen und die Morgensonne schien durch das große Fenster direkt auf das Bett.

»Ob der Morgen gut wird oder nicht, kann ich dir sagen wenn du mich noch drei Stunden schlafen lässt.«

»Nun kommen Sie schon, der Doktor kommt gleich vorbei. Und ich glaube, er hat gute Nachrichten für Sie.«

»Nicole, ich habe dir schon bestimmt hundert mal gesagt, du sollst mich Rebecca nennen. Und ob das gute Nachrichten sind, wer weiß. Wenn er mir sagen würde, das ich wieder irgend was machen kann ohne das mir der Rücken nach zehn Minuten weh tut, das wären mal gute Nachrichten.«

»Das fragen Sie ihn am Besten selbst Frau Winter, Verzeihung, Rebecca natürlich«, sagte die Schwester lachend. Sie stellte ihr das Frühstück auf den Tisch vor dem Fenster.

Rebecca stand auf und griff nach ihren Krücken. Langsam ging sie zum Tisch und setzte sich. »Na, das nenne ich mal eine gute Nachricht.« Sie deutete auf den Kaffee. »Wenn ich den trinken darf, kann es ja nur besser werden.« Sie schenkte sich Kaffee aus der kleinen Kanne in die Tasse, gab Milch und Zucker dazu und rührte bedächtig in der Tasse herum. Vorsichtig nahm sie einen Schluck, schloss die Augen und genoss den Kaffee. »Also ich habe sicher schon besseren Kaffee getrunken, aber über diesen hier freue ich mich ganz besonders. Ich hoffe ja, das es nicht nur ein Fehler der Küche war, daß ich den bekomme.«

Wieder lachte Nicole. »Ich kann ihnen... entschuldige, ich kann dir ganz offiziell sagen, daß du wieder alles essen und trinken darfst was du willst.« Sie hob die Haube vom Teller auf dem zwei Brötchen lagen, zusammen mit Wurst und Käse, kleinen Schälchen mit Marmelade und Butter. »So steht es jedenfalls in deiner Krankenakte.«

»Na, wenn das mal kein Lichtblick ist. Dauernd nur Haferbrei und matschiges Weißbrot ist ja schlimmer als das Essen damals in der Schule. Da haben wir besseres Essen bekommen als ich in den letzten Monaten hier.«

Nicole setzte sich zu ihr und schnitt ihr ein Brötchen auf. »Also in der Schule muss es ja sehr interessant gewesen sein. Jedenfalls nach dem, was du mir so alles erzählt hast.«

Rebecca sah sie an und lachte. Sofort hielt sie inne und hielt sich die Rippen die wieder schmerzten. »Auf jeden Fall hatte ich keine Krankenschwester, die sich den ganzen Tag nur um mich gekümmert hat.«

»Das ist eben der Vorteil wenn man Privatpatientin ist. Ein eigenes Zimmer und eine Schwester nur für dich alleine. Naja, fast. Ich habe ja auch noch andere Patienten um die ich mich kümmern muss. Aber die hat es nicht so schlimm erwischt, wie dich.«

»Trotzdem, im Moment wäre ich lieber wieder in der Schule. Oder bei meinem Ex-Mann, obwohl, mit Männern brauchst du mir erst mal nicht mehr zu kommen.«

»Das kann ich verstehen«, sagte Nicole. »Aber was willst du denn machen? Die Seiten wechseln?«