Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 01: Die Schule Teil 08

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

»Verstehe«, sagte Kim und ließ sie gehen. Sie ging zurück zu ihren Eltern und verließ mit ihnen den Schlafsaal. Mara legte sich in ihr Bett und zog die Decke bis zum Hals hoch.

»Ich kann dich verstehen«, sagte Georgia. Sie hatte sich auf die Bettkante gesetzt und ihre Hand auf Maras Rücken gelegt. Diese drehte den Kopf zu ihr und sah daß auch sie nicht sonderlich glücklich aus sah.

»Mir geht es auch so. Ich kann Kim aber auch verstehen. Sie hat ihre Eltern genau so lange nicht mehr gesehen wie ich meine«, sagte Georgia.

»Fridas Schwester war eben hier«, sagte Mara leise. Das hat weh getan.

»Ich weiß, die sind gerade raus, als wir rein gekommen sind.«

Mara setzte sich neben Georgia auf die Bettkante und die Beiden starrten schweigend in den Raum.

Eine viertel Stunde später kamen Kim und Frida fröhlich plappernd in den Saal. Sie bemerkten die Beiden, gingen zu ihnen und setzten sich, den Beiden gegenüber, auf Lenas Bett.

»Tut mir leid, ich wusste nicht, daß euch beide das so mit nimmt«, sagte Frida leise.

»Du hast ja gut Reden«, sagte Georgia. Du gehst in zwei Wochen nach Hause zurück.

Frida sah sie ernst an. »Nein, das werde ich nicht. Und wenn eure Herrschaften das erlauben, werdet ihr eure Eltern in den nächsten fünf Jahren sicher öfter sehen, als ich meine.««

Mara starrte sie fragend an. »Wieso das denn?«

»Weil meine Herrin schon gesagt hat, das sie das nicht möchte«, sagte Frida. Doch wirklich bedauern schien sie das nicht.

»Mann is des aber fies. Des muss ja eine ziemlich fiese Frau sein«, sagte Kim.

»Eigentlich nicht. Ich glaube sogar es ist das Beste so. Und fies ist sie ganz sicher nicht«, sagte Frida energisch. »Im Gegenteil, ich glaube, jemand wie ich kann keine bessere Herrin finden.«

Mara und Georgia sahen sich kurz an und Kim warf den Beiden einen Fragenden Blick zu bevor sie erstaunt fragte: »Wie denn deine Herrin? Du bist doch frei, wie kannst du da denn eine Herrin haben?«

»Ich habe mit meiner Herrin einen Vertrag gemacht. Für mindestens fünf Jahre«, sagte Frida. »Aber heute haben meine Eltern sie kennen gelernt und mit ihr gesprochen. Nun muss ich in den fünf Jahren auch noch studieren.« Sie ließ die Schultern etwas hängen. »Meine Eltern haben sie dazu überredet. Sie war sofort damit einverstanden und hat gesagt wenn ich das nicht machen würde, ist der Vertrag hinfällig.«

Die Drei sahen sie erstaunt an. Es war Kim, die als erste die Sprache wieder fand. »Aber du kannst doch den Vertrag kündigen wenn du willst. Du bist doch eine freie Serva.«

»Nein, bin ich nicht«, sagte Frida und deutete auf ihr Halsband. »Das war Teil des Vertrags. Ich bin seit heute genau so unfrei wie ihr auch. Ich bekomme auch kein Geld dafür oder so. Und in dem Vertrag steht nur drinne das es keine Bedingungen gibt.«

»Mann wie fies. Des kann sie doch nich von dir verlangen«, sagte Kim verärgert.

»Das hat sie gar nicht.« gab Frida zurück. »Das war ich selber.«

Nun sahen die Drei ihre Mitschülerin an und keine sagte mehr ein Wort.

»Wer...« Mara sah sie noch immer mit großen Augen an. »Und wer ist deine Herrin?«

»Miss Isabella«, sagte Kim.

»Was?« riefen die Drei wie aus einem Mund.

»Doch nich etwa unsere Miss Isabella? Unsere Lehrerin?« fragte Kim.

»Doch, genau die«, sagte Frida.

»Du bist doch vollkommen verrückt geworden«, sagte Georgia.

Frida warf ihr einen bösen Blick zu. »Ich dachte ihr seid meine Freundinnen und ich könnte euch das erzählen. Ich hätte das besser nicht getan. Ich dachte, ihr würdet das verstehen.«

»Tut mir leid, Frida«, sagte Kim. »So war des doch gar nich gemeint. Ich versteh des nur wirklich nich. Ich mein, des is deine Sache. Aber wieso denn nur? Sie is unsere Lehrerin und du weißt wie sie zu hauen kann mit der Gerte.«

»Meinst du denn, andere können das nicht? Und Herrin Isabella hat zu hause nicht mal eine Gerte oder so. Sie ist ganz anders als als Lehrerin.«

»Aber sie hat doch Maja, ich mein, sie ist doch mit ihr verheiratet. Wieso will sie denn dann noch eine Serva haben?« wollte Georgia wissen.

»Darum geht es doch gar nicht. Ich werde bestimmt nicht zu ihr ins Schlafzimmer gehen, falls du das meinst. Ich war im Probemonat bei ihr und das war ganz anders. Daß ich zu ihr gehe, war meine Idee. Und Maja, naja, die ist dann auch irgend wie meine Herrin«, versuchte Frida zu erklären.

»Na, immerhin weißt du, wer deine Herrin sein wird. Wir werden das erst bei der Versteigerung erfahren«, meinte Mara. »Ich glaube, das ist trotzdem ganz schon mutig von dir.«

Kim und Georgia nickten zustimmend.

»Jetzt weiß ich auch warum, du sie immer Herrin nennst«, sagte Kim grinsend.

Die Vier unterhielten sich noch eine ganze Weile. Georgia und Mara erzählten Kim und Frida davon, wie sie sich gefühlt hatten, als sie sie mit ihren Eltern gesehen hatten. Die Beiden entschuldigten sich mehrmals dafür sie in so unangenehme Situation gebracht zu haben.

Nach und nach kamen nun auch die anderen Schülerinnen in den Schlafsaal. Die Meisten waren durch die Anwesenheit der Eltern der freien und der freiwilligen Schülerinnen, in den anderen Gruppen gab es davon einige, ein wenig mitgenommen. Doch niemand zeigte sich sonderlich eifersüchtig.

»So ist das nun mal, da kann keine von uns was dran ändern«, sagte Larissa. »Ich bin ja ganz froh, das meine Eltern nicht hier gewesen sind. Im Gegensatz zu euren Eltern«, sie schaute Frida und Kim an, »sind meine nicht sehr vorzeigbar«, sagte sie und grinste verlegen. Sie hatte bisher nie von ihrer Familie erzählt.

Bis zum Mittagessen unterhielten sie sich noch weiter und mussten danach wieder in die Küche oder die Wäscherei gehen.

- - -

»Hallo, Isabella«, sagte Miss Wilhelmina »Nimm Platz.«

Isabella setzte sich ihr gegenüber an den Schreibtisch. »Zwei Wochen noch«, sagte sie.

»Ja. Ab dem Wochenende werden die Schülerinnen frei haben. Am Besten du machst es wie sonst auch und fährst mit ihnen noch mal ins Museum oder ins Schwimmbad. Das lenkt sie ein wenig ab.«

»Ich denke das werde ich machen. Einige würden auch gerne noch mal einen Tag bei Lin verbringen, aber das ist ganz sicher nicht für jede was«, sagte Isabella nachdenklich.

»Das mag sein. Aber warum nicht?«, gab Miss Wilhelmina zurück. Hauptsache sie sind etwas abgelenkt. Die Anderen bekommen wir hier schon noch beschäftigt. Aber deshalb bist du nicht hier, oder?«

»Nein Miss. Ich frage mich ob ich das richtige getan habe.« Isabella sah ein wenig ratlos aus.

»Das kann ich dir auch nicht sagen. Aber ich weiß ja nicht mal, was du meinst. Meinst du Maras Schwester? Oder eher Mara selbst? Ja, vielleicht hättest du ihr sagen sollen das ihre Schwester hier war. Aber auch ich kann dir nicht sagen, ob es besser ist, wenn sie es weiß oder eben nicht. Oder meinst du deine Entscheidung an Emylias Schule zu gehen? Oder meinst du Frida?« Miss Wilhelmina sah sie aufmunternd an. »Vielleicht solltest du mir sagen, was davon du meinst.«

»Alles, Miss.« Isabella sah wirklich ziemlich ratlos aus.

»Also gleich alles auf einmal«, Miss Wilhelmina lachte. »Und jemand mit so vielen Selbstzweifeln ist Lehrerin? Ich denke schon, daß deine Entscheidungen Hand und Fuß haben. Ich wüsste nicht, wann du jemals etwas wirklich unüberlegt getan hast.« Sie schaute kurz aus dem Fenster. »Also Isabella, deine Entscheidung als Schulleiterin zu Emylia zu gehen, war, denke ich, vollkommen richtig. Ich bedauere es zwar, dich als Lehrerin zu verlieren, aber für dich ist es sicher das Beste. Du hast keine eigene Gruppe, um die du dich kümmern musst, kannst aber immer noch als Lehrerin weiter arbeiten, wenn es deine anderen Pflichten zulassen. Also wirst du den Anschluss auch nicht verlieren. Und wie du sicher weißt, kannst du als Schulleiterin mindestens genau so viel bewirken.«

Isabella nickte.

»Auch als Maras Schwester hier aufgetaucht ist hast du sicher richtig gehandelt. Und offenbar hast du bei ihr ja auch einen gewissen Eindruck hinterlassen wenn sie dich schon um ein Stipendium bittet. Obwohl ich mir nicht so ganz sicher bin ob du ihr es nicht eher angedroht hast.« Miss Wilhelmina sah sie fragend an.

»Ich habe ihr gesagt, wenn sie sich bemerkbar macht, bekommt sie Probleme mit mir, ohne ihr genau zu sagen, was das für welche sind. Und als sie gefragt hatte, das war als sie angerufen hatte, habe ich ihr das gesagt. Was hätte ich auch sonst sagen sollen? Wer hätte denn auch wissen können, das sie das gleich als Angebot aufnimmt?«

»Das hätte ich allerdings auch nicht gedacht. Aber jetzt hast du es ihr angeboten. Wenn sie also zu dir kommt, wirst du dir etwas einfallen lassen müssen.«

Isabella grinste breit. »Nein, das brauche ich nicht mal. Ich habe mit Emylia gesprochen. Sie sagt, ich habe in dieser Hinsicht freie Hand. Die wirtschaftliche Seite ist ihr vollkommen egal. Die Schule alleine ist sowieso finanziell nicht überlebensfähig. Aber ihr ist es vollkommen egal, wie viel sie da rein steckt.«

Miss Wilhelmina nickte. »Sie hat so viel Geld da ist es das wirklich. Und besser so als wenn sie es wie andere für irgend welchen Luxusyachten oder so aus gibt.«

Sie machte eine kurze Pause und holte ein Blatt Papier aus ihrem Schreibtisch. »Wo wir gerade dabei sind. Peter hat mir das hier gezeigt.« Sie gab Isabella das Blatt. »Er meint, das wäre das Richtige für den Erlös aus den Versteigerungen. Es gibt einige junge Frauen die auf der Straße leben, weil sie zu hause weg gelaufen sind. Auch Emylia hält es für eine gute Idee.«

»Was denken Sie darüber, Miss?« wollte Isabella wissen.

»Ich denke, es ist besser sie von der Straße zu holen bevor sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Für diese Frauen ist es auf jeden Fall eine Alternative. Sie bekommen ein Dach über dem Kopf und eine Perspektive. Und wenn sie dann 18 sind, können sie sich entscheiden, Serva zu werden oder eben auch nicht. Auf jeden Fall ist die Chance, das sie nicht kriminell werden, besser als wenn sie auf der Straße leben. Nicht alle haben das Glück daß jemand wie Emylia kommt und sie adoptiert, so wie die Beiden in Vitórias Gruppe.«

»Da haben Sie sicher recht. Aber wie vielen Frauen würde man damit helfen? Viele sind das sicher nicht«, gab Isabella zu bedenken.

»Das stimmt, Isabella, aber selbst wenn es nur ein paar sind, immer noch besser als gar keine. Außerdem«, Miss Wilhelmina öffnete die unterste Schreibtischschublade und holte die Flasche mit dem Sherry und zwei Gläser hervor und schenkte langsam ein »du weißt, das die Nachfrage nach Serva größer ist als das Angebot. Und wenn auch nur wenige sich nachher entscheiden, hier her zu kommen, ist nicht nur ihnen damit geholfen.«

»Ich weiß nicht. Sie wissen das viele Leute sich lieber eine Serva kaufen die länger als die fünf Jahre bei ihnen bleiben.« Sie nahm das ihr angebotene Glas entgegen und trank einen großen Schluck.

»Ich weiß, Isabella. Aber so hart das jetzt auch klingt, in diesem Fall können wir die Regeln anpassen. Die meisten dieser Frauen haben keine Perspektive. Und was hindert uns daran, ihnen zumindest anzubieten, sich für, sagen wir zehn Jahre zu verpflichten anstatt für fünf?«

»Ich finde diese Idee nicht schlecht muss ich sagen, aber so etwas kann ich nicht gut heißen.«

»Isabella, ich kann dich verstehen, aber hättest du Maja gekauft wenn sie nur fünf Jahre hätte bei dir bleiben müssen?«

»Bitte, nicht das schon wieder. Sie wissen genau das ich das getan hätte. Und bitte nicht dieses Gerede über einen Markt und über Angebot und Nachfrage. Diese Frauen sind keine Ware die man verschachert wie, wie, wie Vieh. Sie sind Menschen.«

»Ich weiß das doch, Isabella.« Miss Wilhelmina seufzte leise und trank einen Schluck. »Und glaub mir, ich bin mir dessen immer bewusst. Es geht mir doch genau darum, diesen Frauen eine Chance zu geben. Und du musst doch selbst zugeben das die Chancen besser sind, vernünftige Herrschaften zu bekommen, je länger sie bei ihnen bleiben. Das dürfte doch auch ganz in deinem Sinne sein.«

»Ja? So wie diese Baroness? Die auch vorzugsweise Schülerinnen kauft, die länger als fünf Jahre bleiben müssen? Wahrscheinlich, damit niemand mit bekommt, wenn sie einfach verschwinden?«

»Oh bitte, Isabella. Nicht das schon wieder. Die Baroness ist eine ganz vernünftige Frau. Und es geht ihren Serva ganz bestimmt nicht schlecht. Warum nimmst du nicht einfach ihr Angebot an, dich auf ihrem Schloss selbst um zu sehen?«

»Natürlich. Ich bin mir sicher daß ich dann nichts verdächtiges finden werde. Sicher wird dann erst mal gründlich aufgeräumt, bevor ich hin kommen würde.«

Miss Wilhelmina sah sie ernst an. »Wenn du wieder Streit mit ihr anfängst, dann verspreche ich dir, verbringst du deinen dir zustehenden Urlaub hier im Keller. Die ganzen zwei Wochen, glaub mir. Halt dich bitte einfach zurück. Sonst können Maja und Frida euren Umzug alleine durch ziehen.«

»Ja, Miss Wilhelmina«, sagte Isabella und kniff die Lippen zusammen. »Ich bin froh, das Emylia genau so denkt wie ich und diese Schule ganz sicher keine Schülerinnen an sie verkaufen würde.«

»In diesem Punkt werden wir uns vermutlich nie einig werden, Isabella«, sagte Miss Wilhelmina resigniert.

»Vermutlich nicht, nein.«

»Lassen wir das besser. Ich habe nicht vor, mich mit dir darüber zu streiten. Du hast deinen Standpunkt und ich habe meinen. Wir müssen nicht immer einer Meinung sein und ich respektiere deine Meinung. Bitte respektiere du meine eben so.«

»Sie haben ja recht, Miss.« Isabella atmete tief durch. »Ich werde mich zurückhalten.«

»Mehr verlange ich in diesem Fall auch nicht von dir. Lass uns lieber wieder von deinen Problemen reden, deshalb bist du doch hier her gekommen, oder?« Sie schenkte Isabella nach. »Wir waren bei Maras Schwester. Ich denke, du hast richtig gehandelt. Und selbst, wenn es nur dafür gut ist, daß sie nach den zwei Jahren eine andere Sichtweise hat, weil sie mit eigenen Augen gesehen hat, was es heißt Serva zu sein, denke ich, das es gut ist, daß du ihr das Stipendium zugesagt hast. Und so wie ich sie einschätze, wird sie sicher nicht nach einem Jahr abbrechen. Was Mara angeht, ich weiß nicht, ob es gut war ihr zu verschweigen das ihre Schwester nach ihr gesucht hat. Sie wird es auf jeden Fall erfahren, so oder so. Die Frage ist, wie wird sie von uns denken wenn sie erfährt, das wir ihr das verschwiegen haben?«

»Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber ich weiß nicht, ob ich es ihr sagen soll oder lieber nicht, ich habe mit bekommen das sie nicht sonderlich begeistert war, Fridas und Kims Eltern zu sehen.«

»Es hat sie ziemlich mitgenommen. Deshalb habe ich sie auch mit dieser Sally raus geschickt um ihr die Schule zu zeigen. Aber ich fürchte, sie wird sie spätestens im Schlafsaal gesehen haben.«

Isabella sah kurz auf. »Ja, hat sie. Es hat sie ziemlich mitgenommen Frida und ihre Schwester zu sehen.«

»Ich verstehe, daß es schwer für sie sein muss. Aber sie kann sich nicht vor der Tatsache verstecken daß es auch andere Familien gibt. So oder so wird sie irgend wann damit klar kommen müssen.«

»Ja, Miss, ich würde es ihr nur gerne etwas leichter machen. Nur weiß ich nicht wie ich das tun soll.«

»Wie willst du es ihr denn leichter machen? Das wird niemand schaffen. Aber dir ist in solchen Situationen bisher immer etwas eingefallen. Rede mit ihr und erklär ihr das Frida ihre Schwester auch für eine Weile nicht sehen kann.«

»Das werde ich nachher sowieso noch machen. Ich habe ihr versprochen vor dem Abendessen noch einmal zu ihr zu kommen.«

»Gut. Tu das. Und damit zum letzten Punkt der dich zweifeln lässt, Frida.«

»Was soll ich dazu sagen? Ich glaube, es schadet ihr auf jeden Fall nicht. Ich habe mich vorhin mit ihren Eltern unterhalten, eigentlich ganz nette Leute. Aber sie haben selbst zugegeben daß sie nicht die besten Eltern waren. Ein Kind auf irgend welche teuren Privatschulen und Internate zu schicken reicht eben nicht aus. Sie haben mich darum gebeten, sie dazu zu bringen endlich zu studieren. «

»Ich habe lange mit ihr geredet als sie zu mir kam und darum gebeten hat, ihren Status zu ändern.« Miss Wilhelmina reichte Isabella einen Zigarillo und zündete sich selbst einen an.

»Das ist ganz sicher nicht meine Idee gewesen. Ich war ziemlich überrascht als sie damit an kam.« erklärte Isabella.

»Das weiß ich. Hätte ich das Gefühl gehabt, daß es nicht ganz allein von ihr selbst kam, hätte ich dem nie zugestimmt. Das Einzige, was du dir vorzuwerfen hast ist vielleicht, daß du sie zu gut behandelt hast während ihres Probemonats. Aber das auch schon alles.« Miss Wilhelmina trank einen Schluck und zog an ihrem Zigarillo. Sie blies den Rauch Richtung Decke und beobachtete, wie sich die Wolke langsam auflöste. »Also egal welche deiner Entscheidungen du anzweifelst, ich kann an keiner etwas schlechtes entdecken. Du hast so gehandelt, wie ich dich kennen gelernt habe. Du denkst eher an Andere als an dich. Manchmal gehst du dabei zwar ein wenig unkonventionell vor, aber bisher ist dabei am Ende noch nichts schlechtes bei heraus gekommen. Warum machst du dir eigentlich Sorgen?«

Isabella sah sie eine Weile schweigend an. Schließlich sagte sie: »Ich bin mir einfach nicht sicher ob es eine gute Idee ist, Kira ein Stipendium zu geben. Genau so wenig bin ich mir Sicher, ob es eine gute Idee ist, das Frida zu uns kommt. Das heißt für beide daß sie lange Zeit nichts vom richtigen Leben mit bekommen.«

»Und? Das sind für Kira zwei Jahre, für Frida fünf. Außerdem ist das doch keine verloren Zeit für die Beiden. Lass Frida doch studieren wenn sie es selbst auch will. Wir leben nicht mehr im 22. Jahrhundert. Man muss für die wenigsten Fächer noch auf eine Hochschule gehen, wenn man studieren will. Mein Bruder hat einen Doktortitel der Universität von Cambridge. Und dabei hat er Selawik, das liegt nördlich des Polarkreises in Alaska und hat gerade mal 500 Einwohner, noch nie verlassen.«

»Ich wusste nicht, das Sie einen Bruder haben«, sagte Isabella erstaunt.

»Das muss ich ja auch nicht jedem auf die Nase binden.« Miss Wilhelmina zwinkerte ihr zu. »Wenn du sonst nichts mehr auf dem Herzen hast, ich muss noch mit Peter sprechen.« Sie tippte auf das Papier, welches noch vor Isabella lag. »Ich glaube, er hat da schon ein Gebäude in Betracht gezogen, ganz hier in der Nähe.«

»Na, das passt ja. Dann können die Frauen gleich hier mit unterrichtet werden«, sagte Isabella lachend.

»So ungefähr hatte er sich das wohl vorgestellt.« Auch Miss Wilhelmina lachte nun.

Isabella verabschiedete sich mit einem Knicks und verließ das Büro. Es war gerade mal früher Nachmittag. Sie fragte sich, warum sie bis zum Abend warten sollte und ging in den Schlafsaal.

- - -

»Andere dabei zu beobachten gehört sich mal garnich«, schimpfte Kim und sah Larissa verärgert an.

»Stell dich doch nicht so an. Außerdem, unter der Decke sieht man ja fast gar nichts«, sagte diese grinsend.

Mara schaute kurz von ihrem Pad auf. »Stimmt, was hätte ich da denn lernen sollen, lasst demnächst gefälligst die Decke einfach weg.«

»Wie jetz? Du ooch?« Kim schaute nun Mara entrüstet an. »Ihr seid doch alle Spanner.« Sie verschränkte die Arme und lehnte sich demonstrativ in ihr Kissen.« Georgia beobachtete die Drei dagegen nur amüsiert.

»Du findst des ooch noch lustich, wa?« fragte Kim »Solln wir es am Besten gleich hier und jetz machen, damit alle was von haben?« Kim sah sehr verärgert aus. Mara hatte ihr Pad bei Seite gelegt und lachte laut. Auch Georgia musste sich sehr zusammen reißen um nicht laut los zu lachen. Sie fasste Kim im Nacken, zog sie zu sich heran und gab ihr einen langen Kuss.

»Ist doch schon mal ein guter Anfang«, sagte Larissa und prustete nun auch los.

Kim löste sich von Georgia »Ihr seid doch alles perverse hier«, sagte sie.

»Sagt die, die bei Miss Lin am liebsten alles selber ausprobiert hätte«, sagte Miss Isabella trocken. Sie stand plötzlich zwischen den Betten und niemand hatte bemerkt, daß sie in den Schlafsaal gekommen war. Alle sahen sie an und wollten auf stehen.