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Sugarbabe

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Keine Viertelstunde später sitzen wir in meinem Wagen und sind auf dem Weg zu ihrer alten Wohnung. Ich bin, wenn ich ehrlich bin, schon ein wenig gespannt darauf, ihre beiden Mitbewohnerinnen kennen zu lernen.

„Wissen deine Freundinnen, wie du dein Geld aufbringst?", frage ich vorsichtig.

„Keine Sorge, sie wissen Bescheid."

Die Adresse liegt in einem etwas heruntergekommenen Viertel. Hier wohnen viele Studenten, da sich die Mieten noch halbwegs in Grenzen halten. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass die Freundinnen nicht unglücklich sind, wenn sie bei uns einziehen können.

„Nachmieter zu finden ist sicher kein großes Problem", stelle ich fest.

„Nein, das ist es sicher nicht."

Ich finde einen Parkplatz unter dem Haus und wir gehen hoch. Ich bin schon gespannt, wie mich die Freundinnen empfangen. Sicher halten sie mich auch für einen alten Sack, der sich eine junge Begleitung kauft. Auch, wenn das nicht meine Absicht war und unser Arrangement nicht ganz dem entspricht, so kann man nicht abstreiten, dass es zumindest auf den ersten Blick den Anschein danach hat.

Wir steigen aus dem Wagen und gehen auf die Haustür zu. Ruby sperrt auf und legt den Arm um meine Hüfte, während wir in den zweiten Stock gehen.

„Mach dir keine Sorgen. Die Mädels sind cool", beruhigt sie mich.

Offenbar hat sie meine Anspannung gespürt. Ich lächle ihr zu, bin aber trotz allem doch noch etwas nervös. Auch wenn es absurd anmuten mag, ich komme mir vor, wie ein Teenager, den seine Freundin den Eltern vorstellt. Da Ruby vor dem Aufsperren der Haustür auf die Klingel gedrückt hat, werden wir oben bereits erwartet. Zwei Mädchen in Rubys Alter stecken den Kopf durch den Spalt, den die Wohnungstür offensteht, und blicken uns neugierig entgegen.

„Hallo Sarah, hallo Mia, darf ich Euch Ben vorstellen, meinen Freund?", meint Ruby. Sie betont dabei das Wort Freund besonders deutlich. „Ben, das sind Sarah und Mia, meine Mitbewohnerinnen."

„Sie haben also das Herz unserer Ruby erobert?", grinst Sarah.

Sie kommt dabei auf mich zu und reckt mir ihre Hand entgegen. Ich nehme diese gerne an, ziehe Sarah aber zu mir und drücke sie kurz.

„Ich würde sagen, wie bleiben beim Du. Schließlich werden wir schon bald unter einem Dach wohnen und uns öfter über den Weg laufen", antworte ich.

„Na dann, hallo Ben", meint Mia. Sie umarmt mich sofort und scheint die Lockerere zu sein.

„Ich würde sagen, du wartest in der Küche. Ich packe inzwischen ein paar Sachen zusammen."

„Na dann, komm, wir verhören dich unterdessen", grinst Mia.

Sie nimmt mich am Arm und zieht mich in die Küche. Soweit ich die Wohnung überblicke, besteht sie aus drei Zimmern und einer etwas größeren Küche, in der ein Esstisch steht. Dort bietet mir Mia Platz an und setzt sich neben mich. Sarah hingegen bleibt etwas auf Anstand und stellt sich an die Küchenzeile.

„Wenn du Ruby das Herz brichst, dann bekommst du es mit mir zu tun und das, das kann ich dir versichern, willst du ganz bestimmt nicht", meint Mia.

„Du kannst mich zwar mit solchen Sprüchen nicht erschrecken", antworte ich grinsend. „Aber du kannst dir auch sicher sein, dass ich nur das Beste für Ruby will."

„Sie ist ein ganz besonderer Mensch."

„Das weiß ich."

Eine Zeit lang sagt keiner von uns etwas. Aber die Stille ist nicht peinlich. Jeder hängt etwas seinen Gedanken nach. Bei den Mädchen ist es vermutlich die Frage, wie sie mich einschätzen sollen. Ich hingegen mag die beiden auf Anhieb. Sie sind wirkliche Freundinnen und ich bin froh, wenn sie meinen Vorschlag annehmen.

„Ihr würdet also bei mir in der Einliegerwohnung einziehen?"

„Wenn das Angebot noch steht", meint Sarah.

„Natürlich steht das noch."

„Ruby hat uns noch keine Fotos geschickt", wirft Mia ein.

„Das konnte sie noch nicht. Wir haben bisher nicht die Zeit gefunden, uns die Wohnung anzuschauen."

„Verstehe, Ihr hattet Besseres zu tun", grinst Mia frech.

„Nun ja, ich würde sagen, wir mussten uns kennenlernen", verteidige ich uns. „Ich würde aber vorschlagen, dass wir uns die Wohnung zusammen anschauen. Wenn es Ruby nichts ausmacht, dann nehmen wir Euch mit zum Essen und fahren anschließend, weiter zu uns."

„Ruby will dich doch sicher ihrem Vater vorstellen", wirft Sarah ein.

„Kennt er Euch?", frage ich.

„Natürlich, die beiden treffen sich fast jeden Sonntag hier. Dann ist die Küche beschlagnahmt", grinst Mia.

„Dann spricht doch nichts dagegen. Fragen wir Ruby."

Da auch Ruby, die in dem Moment in die Küche kommt, nichts dagegen hat, wenn wir die beiden mitnehmen, eilen nun auch diese in ihre Zimmer, um sich herzurichten.

„Bist du dir sicher, dass du das heil überstehst?", grinst Ruby.

Sie setzt sich dabei auf meinen Schoß und legt die Arme um mich. Zunächst legt sie die Stirn auf meine und schaut mir intensiv in die Augen, dann aber legt sie ihre Lippen, auf die meinen und es entwickelt sich ein sehr sinnlicher Kuss.

„Schon wieder beim Turteln?", grinst Mia frech.

Sie steht in der Tür und blickt schmunzelnd zu uns herüber. Sie ist bereits fertig und damit warten wir nur noch auf Sarah. Doch auch sie erscheint bereits wenig später in der Tür.

„Nun gönn ihnen doch auch etwas", lacht diese. „Oder bist du neidisch?"

Wir lachen alle. Zum ersten Mal, dass Sarah einen Scherz macht. Als ich Ruby anblicke, schaut sie zufrieden drein. Offenbar ist sie beruhigt, dass ihre Freundinnen so gelassen auf mich reagieren.

Wir machen uns zusammen auf den Weg zu Rubys Vater. Er lebt in einer kleinen Wohnung am Stadtrand.

„Wieso kommst du mit so vielen Leuten?", begrüßt uns ihr Vater.

Er schaut dabei vor allem mich an. Die Mädchen kennt er ja bereits. Deshalb bin ich der Neue und ziehe seine Aufmerksamkeit auf mich. Ich werde eingehend gemustert.

„Hallo Papa!", meint Ruby. Sie geht auf ihn zu und gibt ihm Küsschen auf die Wangen. Irgendwie ist das Verhältnis aber nicht so wirklich herzlich. „Sarah und Mia kennst du ja schon. Das ist Ben, mein Freund."

„Du hast einen Freund?"

Nun mustert er mich noch einmal und diesmal eingehender. Dann beugt er sich zu seiner Tochter und versucht ihr etwas ins Ohr zu flüstern, was ihm jedoch nicht ganz gelingt. Ich höre es trotzdem.

„Der könnte dein Vater sein. Er ist höchstens fünf Jahre jünger als ich."

„Vier Jahre, wenn du es genau wissen willst", antwortet Ruby. „Aber was sagt das Alter schon aus?"

„Du bist ein junges Mädchen."

„Na und?", kontert sie vehement. „Ich liebe ihn. Ist das nicht das Wichtigste."

„Ich meine ja nur. Wenn du 40 bist, ist er fast 70."

„Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen!"

„Du musst mit ihm leben. Ich habe nur gemeint", lenkt er ein.

Offenbar hat ihn die Entschlossenheit seiner Tochter überrascht. Deshalb sagt er nichts mehr und macht sich daran, seine Wohnung abzuschließen. Dann gehen wir gemeinsam die Treppe hinunter. Beim Auto angekommen will Ruby ihrem Vater den Vortritt lassen und setzt sich zu den Freundinnen auf die Rückbank. Damit kann er auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Während der Fahrt wirft er mir immer wieder einen prüfenden Blick zu. Er sagt aber nichts.

Die Fahrt dauert, wie von mir angekündigt, eine halbe Stunde. Als wir uns auf der Terrasse des Gasthofes an einen Tisch setzen, schaut sich Rubys Vater um.

„Du zahlst?", will er von Ruby wissen. „So gut kannst du nicht verdienen."

„Ich habe alle eingeladen", mische ich mich ein. „Ich möchte Sie, Sarah und Mia kennenlernen und dachte, dass es auf neutralem Boden leichter ist."

„Hast du Angst vor uns?", will Mia wissen.

Alle kichern, nur Herr Gerber bleibt ernst und schaut Mia zweifelnd an. Ich glaube das liegt einfach daran, dass die beiden eine andere Art von Humor besitzen.

Das Essen zieht sich etwas in die Länge. Es will kein richtiges Gespräch aufkommen. Zwar stellt mir Rubys Vater einige Fragen, die ich auch gerne beantworte, aber ansonsten scheinen er und die Freundinnen nicht auf derselben Wellenlänge zu sein. Selbst Ruby tut sich schwer, mit ihrem Vater ein Gespräch am Laufen zu halten. Er ist eher altmodisch und kann mit dem neumodischen Kram, wie er es nennt, nicht mithalten. Ich bin da eher auf der Linie der Mädels. Ich versuche mit der Zeit zu gehen und mich informiert zu halten.

Als wir Herrn Gerber wieder zu Hause absetzen, scheint auch Ruby ein Stein vom Herzen zu fallen. Auch die leicht reservierte Stimmung ist schlagartig weg.

„Lasst uns nun unser neues Nest begutachten", frohlockt Mia.

„Du kannst es wohl kaum mehr erwarten", necke ich sie.

Ich mache mich aber auch schon auf den Weg. Ruby sitzt wieder bei mir vorne und hält meine Hand, sofern ich sie nicht brauche, um zu schalten oder zu lenken. Sie lehnt sich zu mir herüber und hat den Kopf gegen meine Schulter gelehnt. Plötzlich schaut sie zu mir hoch.

„Bin ich froh, dass du aufgeschlossen und locker bist", sagt sie leise. Offenbar ist es nur für meine Ohren bestimmt.

„Ich glaube, er hatte es nicht immer leicht im Leben, soweit ich das einschätzen kann", werfe ich ein.

„Ja, er war ein einfacher Bauarbeiter und hat mit seinen 48 Jahren bereits das Kreuz im Eimer, musste eine Tochter durchfüttern und diese wollte auch noch studieren. Außerdem leidet seine Frau an Alzheimer und musste in einem Pflegeheim untergebracht werden. Dass sich die Tochter ihr Studium selbst finanziert und dazu auch noch das Pflegeheim seiner Frau, das erwähnt er nicht. Er versinkt einfach nur in Selbstmitleid."

„Ich glaube, bei ihm ist es die Einsamkeit. Er vermisst seine Frau und er vermisst dich", gebe ich zu bedenken.

Ruby hebt den Kopf und schaut mir beinahe schockiert in die Augen. Sie versucht zu ergründen, was ich denke. Sie ist ausgesprochen ernst.

„Nein, du denkst jetzt nicht, was ich befürchte."

„Ich denke nicht", lächle ich. „Allerdings habe ich keine Ahnung, was ich nicht denken soll."

„Mein Vater wird nicht auch noch bei uns wohnen!"

„An das habe ich echt nicht gedacht", stelle ich klar.

„Mir kam nur die Sorge, dass du in diese Richtung denken könntest, weil du gemeint hast, dass er einsam ist."

„Ich habe aber nicht weitergedacht."

„Obwohl das sonst deine Spezialität ist?"

„Ich habe den Eindruck, du hast kein sonderlich inniges Verhältnis zu deinem Vater, warum auch immer. Deshalb hätte ich nie diesen Vorschlag gemacht."

„Dann ist es gut. Er hat sich auch nie sonderlich um mich gekümmert. Ich war ihm eigentlich ein Leben lang egal. Er hat sich einen Sohn gewünscht und war enttäuscht, dass es nur ein Mädchen geworden ist. So ist es mein ganzes Leben lang auch geblieben."

„Das tut mir leid!"

„Das muss es nicht. Du kannst ja nichts dafür", bremst sie. „Wer mir all ihre Liebe gegeben hat, das war meine Mutter. Sie war immer für mich da. Sie hat mir eine schöne Kindheit beschert, nicht er."

„Deshalb war dir auch so wichtig, sie in einem guten Heim unterzubringen", vermute ich.

„Ich möchte ihr irgendwie meinen Dank zeigen und etwas von der Liebe zurückgeben, die sie mir geschenkt hat. Ich weiß, dass sie vermutlich nicht viel mitbekommt und sicher auch nicht versteht, dass ich für die Kosten aufkomme. Aber es ist mir wichtig, dass sie es gut hat."

„Ich bin überzeugt, deine Mutter bekommt es sehr wohl mit. Sie wird nicht unbedingt wissen, dass du für das Heim bezahlst und sie wird nicht wissen, wie viel dir das abverlangt hat. Ich bin aber überzeugt, sie spürt die Liebe, die du ihr entgegenbringst und ich wette, sie hat, wenn auch nur versteckt, ein Lächeln auf den Lippen, wenn du sie besuchen kommst."

„Du könntest gar nicht so falsch liegen", meint sie nachdenklich. „Meine Mutter lächelt tatsächlich, wenn sie mich kommen sieht. Glaubst du wirklich ..."

„Die menschliche Psyche ist etwas sehr Komplexes. Es ist nicht nur das Hirn allein. Wir nehmen unbewusst die Körpersprache wahr, wir nehmen Signale auf und wissen oft nicht, woher sie kommen. Deshalb bin ich mir sicher, dass deine Mutter die positive Stimmung fühlt, wenn du zu ihr kommst und dich um sie kümmerst."

„Ich hoffe es", haucht sie.

Ein Blick zur Seite zeigt mir, dass sie feuchte Augen hat. Ihr ist es wirklich wichtig, für ihre Mutter da zu sein und das finde ich unglaublich schön.

„Wollen wir sie demnächst gemeinsam besuchen?", schlage ich vor.

„Du würdest mitkommen?", meint sie unsicher.

„Natürlich, ich möchte die Frau kennenlernen, die dir so wichtig ist."

„Auch wenn sie uns nicht erkennen wird, wenn wir das nächste Mal zu Besuch kommen?"

„Alles, was dir wichtig ist, ist auch mir wichtig."

Ruby reckt sich etwas in meine Richtung und drückt mir einen liebevollen Kuss auf die Wange. Dabei schenkt sie mir einen dankbaren Blick. Dann schaut sie nach vorne und bemerkt, dass wir fast bei mir sind. Sie muss sich eine Träne aus den Augen wischen.

„Wir sind gleich da", verkündet sie.

Ihre Stimme ist noch etwas belegt, aber ich bin mir sicher, sie versucht damit nur abzulenken. Während unseres Gesprächs habe ich ab und zu in den Rückspiegel geschaut. Sarah und Mia saßen dann immer still auf ihren Plätzen, ich habe aber keine Ahnung, ob sie unser Gespräch mitbekommen haben oder nicht.

Auf jeden Fall schauen sie sich nach Rubys Ankündigung genauer um. Mit einem Schmunzeln stelle ich fest, dass sie ein wenig irritiert sind.

„Ihr wohnt in einer Privatklinik? Ist das nicht etwas spooky?"

„Sei nicht so voreilig", kichert Ruby. Sie hat sich offenbar wieder gefangen.

„Was heißt hier voreilig?", verteidigt sich Sarah.

Wir fahren gerade in die Tiefgarage der Klinik. Deshalb fühlt sie sich natürlich in ihrer Vermutung bestätigt. Als wir auf die Wand in der Garage zufahren und ich bewusst erst spät den Knopf auf der Fernbedienung drücke, wird ihr Gesichtsausdruck immer überraschter. Als sich schließlich doch der Tunnel auftut, werden ihre Augen noch größer und sie blickt Mia an, die deutlicher gelassener bleibt.

„Er wird hoffentlich wissen, was er macht", grinst sie.

„Du bist Arzt, hat Ruby erzählt, arbeitest du in dieser Klinik?", will Sarah wissen.

„Sie gehört ihm", korrigiert Ruby.

„Die Klinik?"

„Ja, die Klinik."

„Die ganze Klinik?"

„Ja, die ganze und nicht nur die halbe", lacht Ruby über das Erstaunen ihrer Freundin.

„Wow!"

Inzwischen haben wir die Garage erreicht und steigen aus. Die beiden Mädchen schauen sich um.

„Ganz schön groß", meint Mia.

„Habt Ihr ein Auto?", erkundige ich mich.

„Nein, das haben wir bisher nicht gebraucht. Aber es wird doch einen Bus geben."

„Bus gibt es, aber Ihr könnt auch eines meiner Autos benutzen."

Sarah schaut etwas skeptisch hinüber zu meinem Fuhrpark. Neben dem Mercedes, den ich heute gewählt habe, stehen dort ein Tesla, ein BMW-SUV und ein VW Polo.

„Dann nehme ich den Polo", meint Sarah sofort.

„Ich wette, auch der Tesla wird dir gefallen", grinse ich.

„Der ist doch viel zu groß",

„Daran wirst du dich schneller gewöhnen als du denkst. Aber von mir aus, kannst du auch ein Fahrrad nehmen. Ist auch ein E-Bike dabei."

Grinsend schaut Sarah zu den Fahrrädern, die in einer Ecke stehen. Dann zuckt sie mit den Schultern und geht hinter Ruby her zum Durchgang ins Treppenhaus, um hinauf in den Eingangsbereich zu gelangen.

„Bist du deppert!", entfährt es Mia, als wir oben ankommen. „Das nenne ich eine bescheidene Hütte?"

„Genau!", grinse ich.

Ich führe die beiden in den Wohnbereich und von dort aus weiter auf die Terrasse. Staunend schauen sie sich um. Ruby bietet ihnen etwas zum Trinken an. Doch die beiden lehnen dankend ab.

„Es gibt auch einen Zugang zum Garten von Eurer Wohnung aus", informiere ich.

„Wir dürfen hinaus in den Garten?"

„Natürlich. Ihr dürft den Garten, das Schwimmbad, den Fitnessraum, die Sauna und alles andere nutzen. Dazu sind die Sachen ja da."

„Schwimmbad, Fitnessraum, Sauna, träume ich?", will Sarah wissen.

„Können wir dann die Wohnung anschauen?", prescht nun Mia vor.

„Gerne, kommt mit."

Ich gehe voraus, zurück in den Eingangsbereich. Sarah geht neben mir, Ruby und Mia sind etwas zurückgefallen. Offenbar haben die beiden etwas zu besprochen.

„Du bist der Richtige für Ruby. Vorhin im Auto ist mir das definitiv klar geworden", meint plötzlich Sarah zu mir.

„Vorhin im Auto? Was war da?"

„Wie ihr über Rubys Mutter gesprochen habt. Das war sehr einfühlsam von dir."

„Sie ist ihre Mutter", antworte ich. Allerdings verstehe ich nicht wirklich, was da so besonders daran sein soll.

„Das hast du sehr schnell verstanden und sie unterstützt. Das erwarte ich mir von einem Partner."

Was soll ich da noch sagen. Für mich war das selbstverständlich. Vermutlich schaue ich auch etwas hilflos drein.

„Ich bin sicher, sie wird glücklich sein mit dir", meint Sarah. Dann wechselt sie prompt das Thema. „Hier hinein?"

Wir sind auf eine Tür zugegangen und es war offensichtlich, dass dies die Tür zu ihrer Wohnung sein würde. Aber ich bin mir sicher, es war für sie eine willkommene Gelegenheit abzulenken.

„Es gibt diese Verbindungstür und es gibt einen getrennten Eingang. Der kommt allerdings von der anderen Seite", informiere ich.

Dabei öffne ich die Tür und über einen kleinen Zwischengang und eine weitere Tür erreichen wir den eigentlichen Flur der Einliegerwohnung. Er ist schön breit und verfügt über einen geräumigen Einbauschrank, der sich über die gesamte Länge zieht. Am anderen Ende des Flurs befindet sich die erwähnte zweite Eingangstür. Dies ist der direkte Zugang zur Wohnung. Diese ist neben der Villa am Hang entlang gebaut. Der Flur zieht sich unterirdisch dahin. Von ihm aus gelangt man der Reihe nach in die Räume. Dies sind eine Küche, ein großes Bad und vier Zimmer. Jeder dieser Räume besitzt eine komplette Fensterfront hinaus zum Garten. Außerdem gibt es einen kleinen Abstellraum und noch einen direkten Zugang zur Garage.

„Wow! Das ist genial!", ruft Mia begeistert.

Da die Türen offenstehen und wir den Flur entlanggehen, können die drei Mädchen die Räume begutachten. Küche, Bad und ein Zimmer werden genauer unter die Lupe genommen.

„Da gibt es vier Zimmer", meint Sarah. Mir ist nicht ganz klar, ob sie be- oder entgeistert ist.

„Ein Wohnzimmer, ein Zimmer für jede von Euch und ein Gästezimmer?", frage ich unsicher.

„Wir haben ein Gästezimmer? In einer Studentenbude?"

„Ja, wenn das nicht reicht, gibt es im Haupthaus auch noch ein Gästezimmer", präzisiere ich. „Das könnt ihr eventuell auch nutzen."

Sarah schaut mich einen Moment an, als würde ich eine fremde Sprache sprechen. Plötzlich fällt aber der Groschen.

„Mir ist das nicht zu wenig", präzisiert sie. „Ich bin erstaunt, dass es überhaupt so etwas gibt."

„Ich hoffe, Euch gefällt die Einrichtung. Eventuell könnt Ihr die Wohnung auch anders gestalten, mehr nach Euren Wünschen", biete ich an.

„Nein, die ist genial!", ist Mia begeistert. „Und hier dürfen wir wohnen?"

„Ja, wenn ihr das möchtet, gern."

„Darf ich?", erkundigt sie sich mit einem fragenden Blick zu Ruby.

„Was fragst du so blöd? Du tust es ja sowieso", grinst diese.

In dem Moment fällt mir Mia auch schon um den Hals und drückt mir einen Schmatz auf jede Wange. Sie strahlt von einem Ohr zum anderen.

„Danke, danke, danke!"

„Kein Ding!", antworte ich amüsiert.

„Jetzt kann ich endlich meine Eltern einladen", stellt sie zufrieden fest. Ich blicke sie fragend an, weil ich nicht verstehe. „Ich habe das bisher nie gemacht, weil sie dagegen waren, dass ich studiere. Sie haben mir auch kein Geld gegeben und gemeint, sie hätten ihre Tochter nicht, damit sie ein sinnloses Studium absolviert, in einer kleinen Studentenbude in einem heruntergekommenen Viertel haust und damit ihre besten Jahre vergeudet. Ich sollte lieber die Zeit nutzen, solange ich noch halbwegs ansehnlich aussehe und mir einen reichen Mann schnappen."

„Wow!", mehr bringe ich im ersten Moment nicht hervor. Das ist aber mal eine rückständige Einstellung. Dann werde ich aber neugierig. „Und wie finanzierst du dir dein Studium?"

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