Sybille 03

„Hoffentlich schaut keiner vom Personal in meine kleine, braune Reisetasche. Darin ist meine Rasierzeug und der Rest sind diverse eindeutige Spielzeuge."

Ich beruhigte sie etwas damit, dass ich bisher immer mit der Diskretion in diesem Hotel gute Erfahrungen gemacht hatte. Wir aßen mit großem Appetit, kurz vor 19.00 Uhr verließen wir schon leicht angeschickert die Gaststätte und machten uns auf den Weg zu meinem Auto um ein paar Taschen heraus zu holen und sie mit ins Hotel zu nehmen. Wir ergatterten schnell ein Taxi und schon bald waren wir am Hotel angekommen.

Dem Hotelmitarbeiter fielen fast die Augen aus dem Kopf als er meine beiden Begleiterinnen sah. Dann gab er uns die drei neuen Zimmerkarten und sagte uns, dass die Suite in die fünfte Etage ist und wir um mit dem Lift dahin fahren zu können eine Zimmerkarte zur Freischaltung ans Panel halten mussten. Als Dank für die Umbuchung würde er gleich einem Pagen Bescheid geben, der uns ein kleines Geschenk des Hauses bringen würde.

Wir fuhren nach oben und als wir in die Suite traten, konnte Chrissy nicht den Mund vor Staunen schließen. Solch einen Luxus hatte selbst ich noch nicht gesehen. Sybille fühlte sich an einen Kurzurlaub in Dubai vor mehreren Jahren erinnert. Alle unsere Sachen waren vom Personal hierher gebracht worden und so drapiert, wie sie im alten Zimmer gelegen hatte. Mein Buch mit Lesebrille lag zum Beispiel auf dem Nachttisch, so wie ich alles gestern Abend abgelegt hatte. Sybille ging ins Bad und kam mit hochrotem Kopf daraus zurück.

„Meine Tasche steht exakt so im Bad wie ich sie heute Morgen zurückgelassen habe. Offen und mit den Handschellen über den Rand hängend."

Chrissy konnte sich ein glucksendes Kichern nicht verkneifen, als es an der Tür klopfte. Ich ging öffnen und ließ den Pagen ins Zimmer. Er hatte ein großes Tablett in den Händen, auf dem ein Eiskübel und ein Geschenkkorb standen. Er stellte das Tablett auf dem Couchtisch im Wohnbereich ab, dann erkundigte er sich, ob er alles richtig und komplett umgeräumt hätte und zu unserer Zufriedenheit arrangiert hätte. Dann fragte er noch mit einem Fingerzeig auf die Couch, ob er diese schon für die Nacht vorbereiten solle. Ich bedankte mich bei ihm mit einen Fünfziger und sagte ihm, dass wir das bestimmt allein schaffen würden. Im Herausgehen bot er nochmals seine Hilfe an und wenn wir ihn benötigen sollen wir die Rezeption anrufen und nach Hamza fragen.

Erst jetzt hatte ich Zeit mir das Tablett genauer anzuschauen. Im Eiskübel stand eine sehr anständige Flasche Champagner, aber der Inhalt des Korbs erregte jetzt meine Aufmerksamkeit. Ich hatte ihn im vorbei gehen für einen schlichten Obstkorb gehalten. Aber die Zusammenstellung war dann doch interessant. Neben Weintrauben und Erdbeeren lag eine Hand Bananen, zwei Gemüsegurken und eine große Aubergine. Alles gekühlt und mit winzigen Wassertröpfchen überzogen. Dazwischen lagen drei kleinere Plastikflaschen in verschiedenen Farben. Die Erste war mit Reinigungs- und Desinfektionsflüssigkeit für Sextoys beschriftet, die Zweite hatte die Aufschrift Gleitgel mit Pfirsichgeschmack und die Dritte Massageöl mit Aloe Vera.

Ich rief Sybille und Chrissy zu mir und zeigte ihnen den Inhalt und öffnete dabei die Flasche um uns einzuschenken.