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Thao 14

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Andreas nickte. Er wollte nur noch weg. Er war dabei, den Startknopf zu drücken, aber die Polizistin schüttelte den Kopf.

„Hast du mich nicht verstanden, Junge? deine Knatter bleibt stehen."

Andreas stieg wütend von seinem Roller herunter. In diesem Moment hasste er Karl, wie nie zuvor. Er war es, der ihm das eingebrockt hatte.

„Bis dann, Andreas! Viel Erfolg in der Schule!"

Die Polizistin winkte und setzte sich an das Steuer des Polizeiwagens. Langsam rollte dieser auf die Straße und beschleunigte in Richtung Ring. Der Junge aber traute sich nicht mehr, weiterzufahren, schob seinen Roller ein Stück die Seitenstraße hinauf und ging zu Fuß in Richtung Schule. Er dachte an Karl. Es war noch nicht vorbei.

4. Ein gemeinsamer Freitagmorgen

Thao fror. Es wurde schnell kälter. Der alte Laubbaum vor Karls Fenster warf jetzt immer mehr von seinen gelb gewordenen Blättern ab. Sie packte die Decke und mümmelte sich noch tiefer darin ein. Sie schmiegte sich gleichzeitig auch noch enger an Karl an, der für sie als Heizung herhalten musste und, im Gegensatz zu ihr, kein bisschen zu frieren schien. Sie schloss die Augen. Heute war Freitag, ein paar Stunden Schule noch, dann würde sie Amelie abholen, und sich gemeinsam mit ihr fein machen.

Sie grinste bei dieser Vorstellung. Feinmachen bedeutete für sie ein Outfit, das provozierte und die Leute abschreckte. Mal sehen, was sie in ihrem Kleiderberg so finden würde. Sie dachte an Amelie. Vorher mussten sie noch unbedingt bei ihr vorbeischauen, um sie in Schale zu schmeißen. Und wehe, Amelie würde irgendetwas Schrilles nehmen, womit sie nur Spott und Hohn auf sich lenkte. Sie dachte an das vergangene Wochenende. In der Kneipe war sie in Jeans und Bluse eigentlich ganz gut gekleidet gewesen.

Thao bibberte und umklammerte ihren hageren Freud noch enger.

„Du kannst doch das Fenster zumachen, Süße ...!"

Sie schüttelte ihren Kopf, ohne dass er es hätte sehen können.

„Spinnst du? Ich friere mir doch jetzt schon den Arsch ab."

Karl seufzte.

„Na komm! Lass mich mal."

Sie lächelte. Er tat das nur für sie.

„Du bist so ein süßer, kleiner Hering, weißt du das?"

Karl schloss das Fenster.

„Na wenigstens hast du nicht dürr gesagt."

Thao sah ihrem Jungen zwischen die Beine.

„Da steht ja heute gar nichts. Da ist hoffentlich nichts kaputt gegangen, oder?"

Karl grinste und kroch wieder zu ihr unter die Decke.

„Keine Sorge. Bin ganz froh drüber. Die Mola hatte ich schon vor Stunden."

„Wie spät ist es eigentlich?"

Karl sah an Thao vorbei auf den Wecker.

„Noch ne halbe Stunde!"

Sie schmiegte sich an ihn und krabbelte seinen Rücken.

„Kuscheln wir?"

Karl sah ihr in die braunen Augen und schmunzelte.

„Ich liebe dich!"

Sie küsste ihn und streichelte über seine Wange.

„Ich dich auch, so ein bisschen zumindest."

Seine Finger fuhren über ihre Brüste. Sie folgte ihnen und grinste.

„Du geilst dich jetzt aber nicht auf, oder?"

Er sah sie schelmisch an.

„Keine Angst! Ich bin die Beherrschung selbst. Die Zeit würde eh nicht mehr reichen."

Sie hob ihre rechte Augenbraue.

„Ach nicht? Wir haben noch 25 Minuten Zeit!"

Karl streichelte ganz beiläufig über den Haarstreifen an ihrem Schritt.

„Du bist dann immer so kaputt und fertig, ich möchte dich nicht so zur Schule schicken müssen."

Thao tastete nach seinen Schwanz und griff nach ihm, er war steif und hart.

„Schade! Ich hätte mich jetzt erbarmt und deinem Schätzchen hier ein Zuhause gegeben, aber wenn du nicht möchtest ...."

Karl streichelte über ihre Brüste und zwirbelte sanft ihre Warzen, küsste sie am Hals und leckte dann mit seiner Zunge hoch zu ihrem Ohr. Sie stöhnte verhalten und blieb für einen kurzen Augenblick ohne Regung.

Thao wichste vorsichtig und leicht seinen Schwanz, er verriet ihr seine Geilheit. Karl lächelte, sah an sich hinunter und holte dann zum Gegenschlag aus. Seine Hände kneteten fest ihre Brüste, wobei Thao, wohlig seufzend, seine Vorhaut ganz nach unten zog und ihre Hand weiter hinunter zu seinen Eiern gleiten ließ, um diese zu massieren. Karl genoss das Gefühl, wollte aber gleichzeitig nicht der Verlierer in ihrem Spiel sein. Er löste seine Hand von ihrer Brust, ließ sie zwischen ihre Beine gleiten und massierte das obere Ende ihrer Scham. Thao atmete hörbar aus, schloss die Augen und öffnete leicht ihre Beine.

Karl überlegte, ob er dieses Mal nachgeben sollte. Er wollte das Spiel zwischen ihnen nicht auf die Spitze treiben und glaubte zu spüren, dass es ihr wichtig war. Er legte sich auf ihren Körper und küsste ihren Hals, sie aber triumphierte.

„Na, mein Süßer? Hast du etwa doch noch ein wenig Lust bekommen?"

Karl hob seinen Kopf und nickte.

„Du schaust einfach so geil aus!"

Er spürte sein Glied über ihr Schamhaar streifen. Sie verschränkte ihre Hände hinter seinem Genick und zog sich zu ihm hoch.

„Na dann komm, mein süßes Stück!"

Sie lächelte, gab ihm einen langen Kuss und ließ sich dann wieder ins Bett hineinfallen. Das Mädchen sah ihren Jungen erwartungsvoll an, öffnete für ihn ihren Schoß und schlang ihre Beine um ihn. Er aber brauchte nicht mehr suchen und fand instinktiv den Zugang zu ihrer Scheide. Karl genoss den Sex, spürte ihre Enge, hörte ihr Stöhnen unter ihm, fühlte ihr Klammern an seinem Körper. Thao drückte ihren Rücken durch, wandte sich hin und her, gierig nach Stimulation.

„Warte noch ein wenig ... jaaaa ...!"

Thao hob ihren Kopf, sah kurz in sein verschwitztes Gesicht und wimmerte vor Lust. Sie krallte sich in seinen Schultern fest und brauchte nicht mehr viel, um zu kommen. Karl spürte, wie sie anfing zu zittern, wie sie sich erneut zu ihm herauf zog und ihre Lust lauthals preisgab. Er stieß seinen Schwanz noch einige Male hart in sie hinein, spürte das Pulsieren seines Glieds und füllte ihre Grotte mit seinem Saft. Erschöpft löste er sich aus ihrer Umklammerung und rollte sich von ihr ab. Sie lagen nebeneinander, jeder für sich damit beschäftigt, sich zu beruhigen.

„Jetzt bin ich wieder müde ....", jammerte Karl.

Thao lachte heiser auf.

„Hat sich mein Fickerchen verausgabt?

Karl setzte sich mühsam auf.

„Ich will nicht ... Schule ist Scheiße!"

Thao streichelte über seinen Rücken.

„Komm, mein kleines Männchen! du musst doch was lernen!"

Er sah sie böse an.

„Das sagt die Richtige. Boah, was beneide ich dich."

Sie umarmte ihn von hinten und gab ihm einen Kuss.

„Ich beneide dich auch um vieles, mein Schatz. Wir ergänzen uns, das ist doch super!"

Karl dachte an Mathe und Latein. Er hoffte mit Müh und Not eine Vier zu bauen. Und nach der Schule studieren? Die Vorstellung machte ihm zu schaffen.

„Komm! Wir machen uns fertig!"

„Freust du dich auf heute Abend?"

Karl zögerte, er dachte an Andreas. Seine Mutter hatte ihm von ihrem Gespräch mit dem Jungen erzählt. Sie hatte wirklich Diplomatie bewiesen. Trotzdem hatte das Arschloch ihm gestern „Muttersöhnchen" zugeraunt. Hoffentlich würde es heute Abend ruhig bleiben. Thao durfte einfach nichts passieren.

„Antwortest mir auch mal?"

Thao stupste ihn gegen die Stirn, während sie sich die Zähne putzte. Er spürte etwas Feuchtes im Gesicht.

„Ey! du hast mich angespuckt."

Thao grinste und putzte ihre Backenzähne. Sie spuckte den Schaum ins Waschbecken und spülte aus dem Becher nach.

„Thao?"

Sie sah ihn fragend an.

„Hmh?"

„Gibst du mir die Nummer von Xena?"

Seine Freundin sah ihn verwirrt an.

„Was willst du denn von ihr?"

Karl dachte an das Sama. Nächsten Freitag sollte es so weit sein.

„Ich wollte sie um etwas bitten."

Thao sah ihn seltsam an.

„Und was?"

Er mied ihren Blick.

„Nichts! Kann ich nicht auch meine Geheimnisse haben?"

Sie sah ihn prüfend an.

„Wegen unserem Termin beim Sama, stimmt´s?"

Karl seufzte. Thao war nicht blöd.

„Ja schon. Ich habe mich schon etwas eingelesen, aber ich möchte dich einfach auch überraschen."

Thao konnte ihn verstehen, aber Xena war ihr gegenüber total verschlossen, soweit es SM betraf, wieso sollte es bei Karl anders sein?

„Ich glaube, du machst dir da falsche Hoffnungen, Süßer. Ich habe sie auch schon um Tipps gebeten, aber da war gar nichts zu wollen."

Karl sah sie enttäuscht an.

„Gib mir ihre Nummer! Bitte! Ich will es wenigstens mal probieren. Und wenn sie mir nur sagt, worauf ich unbedingt achten muss."

Das Mädchen sah ihn komisch an. Er hatte es nicht direkt gesagt und trotzdem wusste sie genau, was er meinte.

„Karl, ich wollte dir nicht so weh tun. Das glaubst du mir doch wirklich, oder?"

Er kam zu ihr und schloss sie in seine Arme.

„Ja, das weiß ich!"

Sie legte lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sie mochte nicht mehr an ihr letztes Spiel denken und doch drängte es sich immer wieder in ihr Bewusstsein.

„Ich gebe sie dir nachher. Aber wenn sie dir hilft, dann bin ich echt eingeschnappt."

Karl lächelte. Er würde die Freundin schon überreden. Eigentlich konnte er es kaum glauben, dass er einmal eine Domina zu seinem Freundeskreis zählen würde, hätte er sich niemals vorstellen können.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet, Süßer."

Karl dachte an Andreas. Trotz seiner Mutter hatte er das Gefühl für die drohende Gefahr nicht verloren. Andreas war eitel und geltungssüchtig, er würde alles tun, um seinen alten Status wiederzuerlangen.

„Naja, ich weiß nicht. Eigentlich sind solche Veranstaltungen ja nicht meins."

Thao sah ihn ungläubig an.

„Ich gehe da wegen dir hin und du hast eigentlich keinen Bock drauf? Mann! Ich habe extra Amelie eingeladen und hole sie sogar vom Krankenhaus ab."

Karl steckte das Kabel des Rasierers in die Steckdose des Toilettenschranks. Der Junge ließ das nervend knurrende Gerät über seine Gesichtshaut schaben.

„Nein, passt schon. Wird schon lustig werden."

Thao schmiegte sich von hinten an seinen Körper.

„Ich mache gern auch die Herrin für dich heute Abend."

Er drehte sich erschrocken zu ihr um.

„Du? Willst du das wirklich?"

Sie grinste.

„Nee! War Spaß"

Er schien erleichtert.

„Und ich hatte schon Angst, dir traue ich alles zu, wenn ich ehrlich bin."

Thao lachte.

„Nein, mein kleiner Scheißer. Ich bringe dich schon nicht in Verlegenheit."

Sie gab ihm einen Kuss und streichelte dann mit ihrer Hand über die unrasierten Stellen seines Gesichts.

„Hui, du wildes Tier! Da wächst ja richtig was."

Karl verdrehte seine Augen.

„Du bist richtig blöd. Wann gehst du denn zur Amelie? Direkt nach der Schule?"

Thao nickte.

„Wir holen dich abends ab, ist das okay?"

Karl stand schon in der Tür!

„Ja! Aber komm jetzt! Wir müssen."

5. Amelie wird abgeholt

„Der letzte Tag! Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, hier rauszukommen."

Das dicke Mädchen zog einen riesigen Rollkoffer hinter sich her.

„Tschüss Hanne! Danke für alles!", rief sie einer jungen Krankenpflegerin zu.

„Machs gut, Amelie! Und denk dran! Ruf mich an, wenn du wieder zurück bist, ich mag dich anschauen!"

Amelie winkte noch einmal und ging dann mit Thao den großen Flur entlang. Der Punkerin kamen unliebsame Gedanken in den Sinn. Wie lange war Heinrich schon im Hospiz? Wie lange konnte das Sterben dauern? Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken, wie gern hätte sie sich von ihrem Freund verabschiedet. Oder doch lieber nicht? Sie konnte sich die Frage nicht beantworten.

„Hallo! Geht´s nach Hause, Amelie?"

Das Mädchen nickte einem jungen Assistenzarzt zu, der sich zu ihnen gesellte und mit auf den Aufzug wartete.

„Freust dich ein wenig auf Bayern?"

Amelie wusste nicht so recht.

„Es soll ziemlich hart werden, oder?"

Der junge Mann Ende Zwanzig schüttelte den Kopf.

„Für dich glaube ich nicht, Amelie. Du musst dich ja kaum einschränken. Da haben es andere wesentlich schwerer."

Dem Arzt schien etwas einzufallen.

„Ich habe noch deine DVD, Mann, jetzt liegt sie bei mir zu Hause herum."

Amelie kicherte.

„Ist nicht schlimm, Ralf! Ich hole sie mir ab, wenn ich in der Nähe bin."

Der junge Mediziner gab ihr die Hand.

„Versprichst mir das, ja?"

„Schön, wieder draußen zu sein. Die Luft ist ganz anders."

Das dicke Mädchen schloss die Augen und atmete tief durch.

„Was war denn das gerade?"

Thao sah Amelie ungläubig an.

„Du hast geflirtet."

Ihre Freundin starrte sie entsetzt an.

„Ich? Wie kommst du da drauf?"

Thao stieß ihr in die Seite.

„Komm schon! du bist ja ganz rollig geworden bei dem Kerl im Kittel."

Amelie schien nachzudenken.

„Ich mag ihn, stimmt schon. Aber Chancen habe ich keine, so wie ich aussehe. Außerdem ist er viel älter als ich."

Die Punkerin lachte.

„Du hast dir also doch schon Gedanken über ihn gemacht? Das ist ja soooo süß!"

„Thao? Ich würde gern einen Mann wollen. Ich habe es so satt, allein zu sein."

Die Punkerin sah sie nachdenklich an. Sie wusste genau, was sie meinte.

„Du wirst jemanden finden, Amelie. So wie ich auch."

Das adipöse Mädchen warf einen fragenden Blick zu Thao hinüber.

„Hast du es dir so vorgestellt? Ich meine so, wie es jetzt ist mit Karl?"

Das Punkermädchen schüttelte den Kopf.

„Nein! Ich liebe ihn so unglaublich, weißt du das? Ich hätte nicht gedacht, dass ich für jemanden so etwas empfinden kann."

Sie schüttelte den Kopf, um ihr Gefühl noch zu unterstreichen.

„Ist er denn dein Typ?"

Thao sah Amelie vorwurfsvoll an.

„Du meinst vom Aussehen her?", sie schüttelte den Kopf.

„Aber das ist mir so was von egal geworden."

Sie liefen zur nächsten U-Bahnstation und fuhren zu Amelies Elternhaus. Es lag gar nicht weit von der Kneipe ihres Vaters entfernt, sah gepflegt und geräumig aus.

„Komm! Mein Vater wird sich freuen."

Thao folgte ihr ins Haus, es sah alles sehr gediegen und kleinbürgerlich aus. Aber es war auch gemütlich und sein Inneres strahlte Wärme und Geborgenheit aus.

„Grüß dich, Thao!"

Heinz saß im Wohnzimmer und las Zeitung.

„Amelie hat sich sehr auf den heutigen Tag gefreut. Ihr habt hoffentlich viel Spaß auf der Feier."

„Solange wir nicht so enden, wie bei dir letztes Wochenende ..."

Heinz lachte.

„Passt auf Euch auf, Mädels! du vor allem auf Amelie!"

Das Punkermädchen nickte.

„Komm! Ich zeige dir mein Zimmer!"

Thao folge Amelie die Treppe hinauf. Die Freundin wohnte im ersten Stock.

„Geil! du hast einen Balkon?"

Das dicke Mädchen lächelte.

„Ja! Ich mag gern draußen sitzen und lesen. Manchmal sogar im Winter."

Thao sah sich um. Amelie hatte viele Bücher in drei riesigen Regalen stehen. Vor allem Klassiker, Romane, aber auch sehr viel Fantasy.

Amelie öffnete inzwischen einen großen, dreiteiligen Kleiderschrank und wühlte darin herum.

„Ohhhh nein! du nicht!"

Thao zog sie weg und stellte sie abseits.

„Fehlt noch, dass ich mit dir auffalle."

Sie warf einen Blick hinein. Es war sehr viel Pink und Neon unter Amelies Klamotten.

„Suchst du mir jetzt was aus?"

Thao sah sich zu Amelie um.

„Klar! du willst doch nicht wie immer herumrennen, oder?"

Amelie setzte sich auf ihr Bett und sah der Punkerin dabei zu, wie diese ein heilloses Durcheinander in ihrem Kleiderschrank anrichtete.

„Verdammt! Da muss doch was drinnen sein, was nicht wie ein Clownkostüm aussieht."

Das dicke Mädchen sah bestürzt drein. Ein riesiger Klamottenhaufen lag auf dem Boden.

„Hier! Die geht, denke ich."

Sie warf Amelie eine Jeans zu.

„Die? Schaut die nicht zu normal aus?"

Thao warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Da darfst dich echt nicht wundern, wenn dich alle verarschen, Dicke!"

„Wo ist eigentlich deine Mam?"

Amelie sah bei dieser Frage nicht gerade glücklich aus.

„Bei Oma. Mein Vater streitet in letzter Zeit oft mit ihr. Er wirft ihr vor, dass sie nicht im Geschäft hilft und nur das Geld ausgibt."

Thao sah kurz hinter der Schranktür hervor.

„Und? Hat er recht?"

Das Mädchen nickte ihr zu.

„Ich fürchte, ja. Sie ist halt eine Diva, er hätte sich lieber eine normale Frau nehmen sollen."

Thao hörte den Vorwurf heraus.

„Kannst du sie nicht leiden?"

Es erstaunte sie, dass Amelie überhaupt zu solch einer Emotion fähig zu sein schien.

„Es fällt mir oft sehr schwer."

Die Punkerin schüttelte den Kopf.

„Geht mir mit meiner auch oft so. Sorgen mache ich mir aber trotzdem um sie."

„Hier! Das dürfte gehen. Schwarz macht schlank und der tiefe Ausschnitt zeigt deine Möpis."

Amelie sah ihre Freundin verwirrt an.

„Das? Ist das nicht ein wenig zu einfach?"

Thao warf ihr das Oberteil zu.

„Anziehen! Wir müssen dich ja auch noch schminken und ich will auch noch fertig werden."

Die Dicke lachte und verschwand im Bad.

„Ich muss noch duschen, bin gleich wieder da."

Thao hängte die Sachen wieder zurück in den Schrank. Das meiste davon würde sie am liebsten auf der Stelle im Vorgarten verbrennen. Amelie hat es geschafft, ihrer Korpulenz auch noch eine lächerliche Hülle zu geben.

Als die Punkerin fertig war, sah sie sich neugierig im Zimmer um. Amelie hatte viele interessante Bücher. Sie stöberte, fischte sich ein grau eingebundenes Buch heraus und las den Titel. „Decamerone." Sie kannte es nicht und blätterte in den Seiten.

„Fertig! Wie sehe ich aus?"

Thao staunte. Es war eine andere Frau, die vor ihr stand. Gekleidet in Bluejeans und einem schwarzen, sehr hübschen Oberteil mit V-Ausschnitt, sah Amelie richtig gut aus. Sie legte den Band beiseite und ging um die Freundin herum. Sie sah auf einmal reif, erwachsen und vollkommen anders aus. Sicher, sie war immer noch keine Schönheit. Aber sie war jetzt jemand und wirkte viel stärker und selbstbewusster.

„Sieh dich im Spiegel an!"

Amelie tat verlegen.

„Das ist eine junge Frau, die nicht Spott und Hohn auf sich zieht, sondern mit beiden Beinen fest im Leben steht."

Thao drückte ihre Freundin an sich.

„Und das tust du! Ich habe dich arbeiten gesehen, Amelie, du bist klug und hast Geist, aber um Gottes Willen verbirg das alles nicht wieder hinter einer Clownsfassade! Nie wieder!"

Sie spürte, wie das dicke Mädchen ihre Umarmung erwiderte, wie sich ihre Hände in Thaos Pullover krallten und sie plötzlich aufschluchzte.

„Hey? Habe ich was falsch gemacht? Warum heulst du jetzt?"

Amelie löste sich von dem Punkermädchen und sah dieses mit Tränen überströmtem Gesicht an.

„Mir hat das niemand gezeigt. Für mich interessiert sich doch niemand."

Thao seufzte.

„Beruhige dich mal wieder! Ich glaube, du weißt mittlerweile, dass du mir nicht völlig egal bist, oder?"

Die Wirtstochter lachte.

„Das bist so du, Thao!"

Die Punkerin sah auf das Buch hinunter, das sie auf das Bett gelegt hatte.

„Und so etwas liest du wirklich?"

Amelie nickte.

„Ich mag solche Sachen sehr gern. Möchtest du es dir leihen?"

Thao zögerte.

„Ach, warum nicht. Es ist mal was anderes."

Sie packte das Buch in ihre Tasche.

„Bist du fertig?"

Amelie sah sich suchend um.

„Ich glaube schon."

„Dann komm, du blöde Kuh! Wegen dir muss ich mich jetzt beeilen."

Sie verabschiedeten sich noch von Heinz.

„Wir hauen jetzt ab, Papa. Hab dich lieb!"

Amelie umarmte ihren alten Herrn und gab ihm einen Kuss.

„Sei anständig! Bring mir nicht irgendwelche Kerle nachts ins Haus!"

Das dicke Mädchen kicherte schrill.

„Ach, Papa!"

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3 Kommentare
Sena78Sena78vor mehr als 4 JahrenAutor
Ich danke euch...

...dafür, dass ihr euch die Mühe macht, mir ein paar Zeilen darzulassen. Ich weiß, auch andere Autoren wünschen sich mehr Feedback von ihren Lesern und sind enttäuscht von der ausbleibenden Resonanz auf ihre Texte. Das muss gar nicht nur Lob sein, Kritik macht einen besser.

Lieben Gruß

Sena

AnonymousAnonymvor mehr als 4 Jahren
Fern und doch so nah

Hallo Sena78,

das war phantastisch. ... bis hierher. Tja, hätt ich mal das Datum gelesen. Weil ich Geschichten, mehrteilige, gerne ganz und in einem Rutsch lese. Mittlerweile hab ich auch den Hinweis auf Thao2 gefunden. Doch die hier endet noch nicht mit 14. Welcher Teil schließt Thao1?

Aber zur Story.

Ich habe verstanden, dass es ein Spiel ist, dass es ein Drang ist, dass es in Liebe nicht bestehen kann. BD und SM in der selben Kathegorie, aber getrennt zu betrachten sind.

In Deiner Geschichte/Durch Deine Geschichte habe ich Abscheu und Liebe fühlen können. Sie hinterfragt sehr eindrücklich Gewalt. Du machst ihre Liebe so wunderbar plastisch, dass Dominierung wirklich nur ein Tag (Anglizismus) ist und Romance die

Kathegorie.

Kranke Zerstörung, hingebungsvoller Aufbau, Fehlbarkeit. Die Liebe duftet nach Vanille.

Ein erwartungsvolles, bis hierher,

Danke.

AnonymousAnonymvor mehr als 4 Jahren
Danke!

Vielen, vielen Dank für diese tolle Geschichte. Ich bin echt begeistert über die tollen Charaktere!!!

Und dann auch noch mit meinem Lieblings Thema BDSM...

Danke!

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