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Thao 21

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Thao zwang sich wegzusehen. Die Gräfin hatte sich Stefans Vorbringen angehört, zeigte eine beschwichtigende Geste und verließ das Café, ohne sich noch einmal umzusehen. Wahrscheinlich war es nichts Wichtiges gewesen, was Stefan ihr berichtet hatte.

Der feiste Kerl setzte sich wieder an seinen Tisch und nahm das Gespräch mit seinen Freunden auf, ohne das Punkermädchen hinter der Bar noch einmal angesehen zu haben.

„Ich bin gespannt, wann wir Feierabend machen können. Bis um zwei Uhr kann es gehen, hat die Chefin gemeint."

Karl stöhnte auf. Er war müde und wollte nach Hause.

„Kannst doch schon gehen! Ich nehme mir später ein Taxi, ich verspreche es dir."

Er schüttelte den Kopf.

„Mach mir einfach noch einen Kaffee, ja!?"

Sie lächelte und drehte sich zur Kaffeemaschine um. Sie hätte ihm diesen Vorschlag gar nicht unterbreiten müssen, Karl würde sie nie hier allein lassen, selbst dann nicht, wenn sie versuchte, ihn dazu zu überreden.

Ein etwa fünfzigjähriger Mann und eine vielleicht zehn Jahre jüngere Frau standen von ihrem Tisch auf und steuerten auf die Bar zu. Sie blieben nur einen Meter neben Karl stehen und warteten darauf, dass die junge Barkeeperin ihnen Aufmerksamkeit schenken würde.

„Thao!"

Die von ihrem Freund Angesprochene drehte sich fragend um. Sie hatte das Pärchen nicht bemerkt.

„Oh! Was kann ich für Euch tun?"

Die beiden Gefragten warfen sich amüsierte Blicke zu. Das Mädchen duzte alle Gäste mit einer Selbstverständlichkeit, die man einfach hinnehmen musste.

„Wir haben ein Zimmer reserviert. Könntest du mal durchklingeln, damit man uns reinlässt?", beantwortete der Mann Thaos Frage.

Die Barkeeperin nickte und griff nach dem Telefon.

Karls musterte die beiden SMler nun etwas genauer. Nichts, nicht der kleinste Hinweis deutete auf deren Leidenschaft hin. Wer von den beiden wohl den dominanten Part innehatte? Er tippte auf den Mann, war sich aber nicht hundertprozentig sicher.

„Julia holt Euch gleich ab. Dauert nur ein paar Minuten."

Der große, sehr schlanke Mann lächelte und musterte die hübsche Barkeeperin interessiert. Seine, trotz ihres fortgeschrittenen Alters sehr attraktive Begleiterin bemerkte diese Blicke, nahm sie aber ohne erkennbare Reaktion hin. Thao aber war gespannt. Julia hatte eine ziemlich tiefe Stimme und einen sehr bestimmten, autoritären Eindruck bei dem Mädchen erweckt.

Sie brauchten nicht lange zu warten, bis eine mittelgroße Blondine den Raum durch die Durchgangstür betrat. Zwar kräftig gebaut und mit einem ziemlich breiten Hinterteil ausgestattet, wirkte sie mit ihrem scharf geschnittenen Gesicht aber dennoch nicht unattraktiv. Sie hatte riesige Brüste, mindestens E-Körbchen, wie Thao schätzte, und war in ein schlichtes, aber sehr dominant wirkendes Lederkleid gehüllt.

Eine kurze Begrüßung der beiden Gäste, ein flüchtiger Blick zum Neuling hinter der Bar, dann war Julia mit dem Pärchen auch schon wieder im hinteren Bereich des Gebäudes verschwunden.

„Boah! Hast du diese Euter gesehen? Dagegen sind ja meine Tittchen winzig."

Karl nickte, war aber gänzlich anderer Meinung als Thao. Wie so oft gab er auch diesmal mehr auf ihre Worte, als er eigentlich sollte.

„Ich finde deine genau richtig! Sie sind perfekt!"

Thao grinste und beugte sich über die Theke zu ihm hinüber.

„Du bist mein Schatz! Darfst sie nachher anfassen, kneten und noch viel mehr mit ihnen anstellen, wenn du magst."

Karls Gesicht färbte sich augenblicklich rot. Er drehte sich zu den Tischen um, als ob er befürchten würde, dass jemand Thaos Angebot gehört haben könnte. Das kecke Mädchen aber spürte sofort seine Unsicherheit und weidete sich daran.

„Möchtest du, dass ich dir später einen blase? Ich könnte dich auch reiten, wenn du magst."

Der Junge schluckte und saß plötzlich merkwürdig gerade auf seinem Barhocker.

„Hast jetzt einen Steifen?", neckte sie ihn weiter und lachte heiser auf.

Einige Stammtischteilnehmer drehten sich zu ihnen um, was Karl sofort peinlich berührte. Die Barkeeperin aber ging um die Theke herum zu den Tischen. Es war schon eine Weile her, seitdem sie die Gäste das letzte Mal, nach deren Wünschen befragt hatte.

„Möchtet Ihr noch was?"

Die letzten fünf Gäste hatten sich bis zum Schluss noch sehr angeregt unterhalten. Thao wurde gebeten, Zettel und Stift zu reichen, damit die drei Damen und zwei Herren ihre Kontaktdaten austauschen konnten.

Eine Frau Ende zwanzig gab Thao schließlich die Schreibutensilien zurück.

„Sag mal, wie heißt du eigentlich? Ich habe dich bis heute hier noch nie gesehen."

Die Punkerin antwortete beiläufig, während sie die Deckel zusammenzählte.

„Thao! Hab heute meinen ersten Tag hier."

Einer der Männer zeigte sich erstaunt.

„Du erweckst eher den Eindruck, als ob du hier schon ein paar Jahre arbeiten würdest. Respekt! Hast du auch was mit der Szene zu tun oder jobbst du hier nur?"

Thao ging auf diese Frage nicht ein, zwinkerte dem Mann zu und verabschiedete sich.

„Danke! Kommt bald wieder!"

Vier der Stammtischgäste brachen in synchrones Gelächter aus, während der Typ, der die Frage gestellt hatte, dem jungen Mädchen enttäuscht hinterher glotzte.

„Die hat dich ziemlich abblitzen lassen, Pedro.", stichelte die jüngere der beiden Frauen.

5. Julia und Beatrice

„Endlich!"

Thao lehnte sich kurz an die Wand und schloss die Augen, während Karl die Karten einsammelte.

„Krass! Ich bin total im Arsch."

Der Junge fühlte sich ähnlich. Auch er war ziemlich müde und freute sich auf sein Bett.

„Können wir nach dem Schlafen vögeln? Ich glaub nicht, dass ich nachher dafür noch in Stimmung bin."

Karl ging zu ihr und nahm sie in den Arm.

„Ich doch auch nicht."

Er drückte sie fest an sich.

„Du warst toll! Ich bin richtig stolz auf dich!"

Die Punkerin drückte ihre Lippen auf seinen Mund, verharrte eine Weile, löste sich dann wieder von ihm und steckte sich einen ihrer schwarzen Kaugummis in den Mund.

„Komm! Ich räume schnell auf, putze die Bar und die Tische, dann können wir gehen."

Der Junge nickte.

„Lass mich die Tische machen! Dann sind wir schneller hier raus."

Beide waren in ihrer Arbeit versunken, als sich die Tür öffnete und zwei Frauen das Café betraten. Karl und Thao bemerkten sie nicht sofort.

„Wer ist denn da noch bei dir, Thao?"

Karl erschreckte und drehte sich zur Tür um. Julia hatte er ja schon gesehen, doch die andere, mit einem schwarzen Lederbikini und langen Overknee-Stiefeln nur spärlich bekleidete Frau kannte er nicht.

„Beatrice?"

Die Angesprochene nickte. Sie hatte den Jungen an der Bar neugierig gemustert und sah nun Thao fragend an. Julia aber runzelte die Stirn, sie war mit Karls Anwesenheit augenscheinlich nicht einverstanden.

„Das ist Karl. Mein Freund."

Karl gab Beatrice die Hand und hielt sie dann auch Julia hin. Die aber ignorierte die Geste und wandte sich an Thao, die lässig eine Kaugummiblase platzen ließ.

„Hab schon von dir gehört, Mädchen. Scheinst ja richtig Eindruck gemacht zu haben. Aber darauf gebe ich nichts, mache mir lieber mein eigenes Bild. Und bei dir steht Schlampe auf der Stirn, das kann ich deutlich lesen."

Ihre Augen tasteten das Punkermädchen eindringlich ab. Es lag pure Arroganz und wenig Freundlichkeit in Julias Blicken. Thao reagierte nicht auf sie, nahm ihren Lappen und putzte weiter über Armarturen, Barflächen und Schränke. Julia aber ließ sich nicht beirren und provozierte weiter.

„Mach mir einen Gin-Tonic, Mädchen!"

Thao hielt mit dem Putzen inne, neigte ihren Kopf zur Seite und musterte das harte Gesicht der vielleicht dreißigjährigen Frau.

Der Junge war verblüfft. Warum buckelte Thao jetzt auf einmal vor dieser blöden Ziege? War ihr die ganze SM-Scheiße wichtiger als ihre Würde? Es war das erste Mal, dass er sich die aggressive Thao wünschte. Zu seiner Überraschung griff diese aber nach einem Glas, schaufelte aus der Eismaschine einige Würfel in den Tumbler, goss Gin drauf und gab sogar noch eine Zitrone bei. Dann stellte sie das Glas samt einer Tonic-Flasche vor Julia auf die Bar und lächelte ihr zu.

„Brauchst du immer so lange? Bist nicht die Hellste, oder?"

Julia öffnete die Flasche, kippte sie zur Hälfte ins Glas und wollte gerade danach greifen, als Thao es ihr plötzlich wegzog.

„Ich habe was vergessen, entschuldige. Das Wichtigste auch noch. Du hast recht, die Hellste bin ich wohl wirklich nicht."

Bis zu diesem Zeitpunkt kam Karl aus dem Staunen kaum heraus. Beinahe hätte er schon geglaubt, dass Thao sich Julia unterworfen hätte. Das aber wäre nicht sie gewesen, er war selbst überrascht, wie sehr sie ihn damit enttäuscht hätte. Doch in den nächsten Augenblicken würde es mit Sicherheit knallen. Er hatte kein Verlangen sich einzumischen. Thao konnte auf sich aufpassen und vielleicht führte diese Konfrontation ja dazu, dass sie diesen Laden niemals wieder betreten würde, was ihm nur recht sein konnte.

Thao aber hielt sich Julias Glas unters Kinn, beugte den Kopf nach unten, öffnete den Mund und ließ ihren ausgekauten Kaugummi in den Longdrink fallen. Dann stellte sie es wieder vor die Frau auf den Tresen und grinste ihre frech ins Gesicht.

„Macht drei Euro fünfzig! So wie du aussiehst, stehst du doch auf benützte Gummis im Mund."

Beatrice konnte sich nur mit Mühe das Grinsen verkneifen. Julia aber starrte das Mädchen hinter der Bar wutentbrannt an.

„Du kleine Fotze!"

Schon wollte sie aufstehen, doch Beatrice hielt sie zurück. Widerwillig lieh Julia ihrer Kollegin ein Ohr, ließ ihren Blick aber weiterhin auf das Mädchen gerichtet, das in aller Seelenruhe mit dem Putzen fortfuhr. Schließlich nickte die resolute Blondine, starrte auf das Glas vor sich und knurrte.

„Sie soll mir einen Neuen machen!"

Beatrice schien die Situation überaus amüsant zu finden.

„Würdest du meiner Freundin und mir noch einen machen, Thao? Das wäre sehr nett von dir."

Das Mädchen sah die beiden Frauen neugierig an.

„Nö! Sie gibt erst einmal meinem Freund die Hand."

Es klang weder patzig, noch aggressiv. Dennoch schien dieser Punkt nicht verhandelbar. Julia glotzte blöd. Sie hätte damit aufgehört, das Mädchen und deren Freund zu reizen, doch stattdessen war es jetzt die Göre, die die Provokationen fortsetzte.

„Was bildest du dir eigentlich ein? Weißt du überhaupt, wer ich bin?"

Julias Ton klang herrisch, böse und voller Zorn.

„Nö! Hast dich uns ja nicht großartig vorgestellt. Aber weißt du was?"

Thao lächelte schon wieder.

„Ich gehe jetzt einfach mit meinen Freund nach Hause. Ich glaube, ich sage der Gräfin lieber ab. Hier arbeitet eine Gestörte, mit der ich nichts zu tun haben möchte."

Das Punkermädchen warf den Lappen vor Julia auf die Bar, ging zur Garderobe und holte für sich und Karl die Jacken. Die Blondine aber starrte die Punkerin an, als ob diese nicht ganz bei Trost wäre.

„Ich habe hier noch dein Geld ..."

Ihre Stimme klang nun wesentlich verhaltener.

„Ach! Schmeiß es zu der Kohle für dein nächstes Kilo Silikon."

Thao nickte ihrem Jungen zu und schickte sich an, die Bar zu verlassen. Karl war es nur recht, für ihn hätte es nicht besser laufen können. Das „Palais" schien sich von selbst erledigt zu haben. Julia sah Beatrice Hilfe suchend an. Die aber grinste dem Mädchen hinterher und so blieb der Blondine nichts anderes übrig, als der Punkerin selbst nachzulaufen.

„Thao! Warte! Ich habe es nicht so gemeint."

Die Angerufene aber war schon aus der Tür und zeigte keinerlei Anstalten, sich noch einmal umzudrehen.

„Hey! Hörst du nicht? Es war nicht so gemeint."

Karl drehte sich zu der Frau kurz um, er konnte sich deren Stimmungswechsel nicht erklären.

„Thao! Entschuldige."

Die Punkerin verlangsamte ihre Schritte. Sie hatte den Ausgang des Geländes schon beinahe erreicht.

„Kommt wieder rein. Es war nicht so gemeint."

Das Punkermädchen drehte sich zögernd um.

„Gib meinem Freund erst die Hand!"

Julia nickte und streckte Karl ihre Hand entgegen. Der war mehr als peinlich berührt und schüttelte sie nach einigem Zögern.

„Ich heiße Karl!"

Die Blondine nickte.

„Julia."

6. Versöhnt

Julia war es jetzt, die hinter der Bar stand und für die zwei Frauen und den Jungen die Getränke zubereitete. Sie schien wie ausgewechselt und war plötzlich die Liebenswürdigkeit in Person.

„Warum hast du mich so blöd angemacht?", wollte Thao von ihr wissen.

Beatrice antwortete für ihre Kollegin.

„Hier herrscht ein erbitterter Krieg zwischen den Damen um die Gunst und Gnade unserer Gräfin. Denn diese allein entscheidet, welche Kunden du bekommst, welche Zimmer dir zugeteilt werden und ob sie dir Boni zahlt oder nicht. Man hat einen schweren Stand, wenn man bei der Chefin verschissen hat oder sich erst einmal einen Namen bei ihr machen muss."

Die Bizarrlady lächelte.

„Bei dir scheint das anders zu sein, Thao. Du hast sie beeindruckt, das kommt hier nur selten vor. Und nicht nur ich scheine gespürt zu haben, dass sie große Erwartungen in dich setzt."

Karl merkte erstaunt auf.

„Welche Erwartungen denn?"

Beatrice musterte den Jungen neugierig.

„In Thaos Arbeit bei uns. Hast du ihm nicht gesagt, was du bei uns machst?"

Thao legte Karl ihre Hand auf die Schulter.

„Doch! Na klar."

Die hübsche Frau mit den kurzen, schwarzen Haaren lächelte amüsiert.

„Und Karl? Du hast kein Problem damit?"

Julia stellte die Getränke auf die Theke und blickte den Jungen neugierig an.

„Doch! Habe ich schon! Aber wir haben darüber gesprochen und sie hat mir einiges versprechen müssen."

Die junge Frau in dem sexy Outfit hob die Augenbrauen.

„Und das wäre?"

Karl sah Thaos flehenden Blick.

„Ich glaube, das bleibt lieber unter uns."

Julia reichte Thao einen weißen Briefumschlag.

„Für heute Abend."

Thao dankte und steckte ihn ungeöffnet in ihre Jacke. Karl war neugierig geworden und hätte gern gewusst, wie viel sie bekommen hatte.

Julia war es jetzt, die ihr Wort an Thao richtete.

„Wegen vorhin ... Ich bin einfach vorsichtig, wenn eine Neue anfängt. Die meisten von ihnen sind geldgierige Schlampen, die außer Schlägen gar nichts verdienen. Habe hier schon einige kennengelernt und ich war jedes Mal froh, wenn sie nach ein paar Wochen wieder verschwunden sind. Hier gibt es einen harten Kern, den ich nicht gefährdet sehen möchte, verstehst du?"

Thao nickte, während Karl sich zu einer Frage durchrang.

„Bist du eine Domina?"

Julia lächelte den Jungen das erste Mal an.

„Nein, Karl. Ich bin hier die rechte Hand der Puffmutter sozusagen. Ich sorge dafür, dass der Laden läuft, während die Gräfin sich um das Organisatorische und den Schriftkram kümmert. Die macht sich schon lange nicht mehr die Hände schmutzig."

Beatrice war erstaunt.

„Hast du jetzt die Chefin wirklich Puffmutter genannt?"

Julia ließ ein dunkles Lachen hören.

„Solange wir Huren wie dich beschäftigen, ist das doch nicht falsch, oder?"

Karl sah Beatrice überrascht an.

„Du schläfst mit Deinen Sklaven?"

Sie nickte dem Jungen zu.

„Ja! Und ich habe auch kein Problem damit. Ich lass mich gern ficken und werde gut dafür bezahlt. Wo ist also das Problem? Ohne Gummi läuft natürlich nichts und die Männer geben sich Mühe mit mir, kannst mir glauben!"

Beatrice grinste übers ganze Gesicht.

„Du brauchst dir keine Sorgen um deine Freundin zu machen. Als Herrin darf sie nämlich weiterhin die Unberührbare spielen."

Beatrice lächelte Thao an.

„Karl ist schon ein Süßer. Der ist von der Sorte Mann, die erst auf den zweiten Blick wirkt. Das sind die gefährlichsten, glaub mir das."

Der Junge sah die Frau erstaunt an, während Thao laut auflachte.

„Denkst du, ich weiß das nicht? Der hat einen richtigen Fanklub!"

Karl fühlte sich nicht wohl, als die drei Frauen über ihn lachten. Zwar schmeichelten ihm die Worte, doch konnte er es nicht ausstehen, wenn man ihm zu viel Aufmerksamkeit schenkte.

Beatrice aber schien eine sehr sensible und feinfühlige Ader zu haben.

„Macht Ihr auch SM-Spiele? Ich meine, ihr beiden miteinander?"

Thao sah sich zu Karl um und nickte.

„Ja. Aber wir switchen. Mal darf er der strenge Herr sein, mal ich seine hartherzige Gebieterin. Hat eine Weile gedauert, bis wir uns aufeinander eingespielt haben in dieser Hinsicht."

Julia nahm einen Schluck aus ihrem Glas.

„Ich habe früher auch lieber die Standardnummer geschoben. Sexuell meine ich. Dann hat mich mein damaliger Freund gebeten, ihn während unserer sexuellen Aktivitäten anzuschreien und zu schlagen."

Sie zwinkerte Karl zu, der ihren Worten neugierig lauschte.

„Erst habe ich das abgelehnt, weil es mir zu pervers vorkam. Wieso sollte ich jemandem so etwas antun, den ich doch im Grunde mochte? Getan habe ich es dann doch. Vielleicht auch aus dem Grund, weil ich einfach gespürt habe, wie sehr er es sich wünschte. Und dann war ich angefixt. Ich glaube, jeder hat da sein Schlüsselerlebnis. Der Sex war auf jeden Fall geiler als jemals zuvor. Wir haben zwei Jahre alles Mögliche ausprobiert, was SM betraf. Nur er fand seine Grenze nicht bei mir. Er wollte es immer härter und brutaler, sich immer mehr in die Rolle des Sklaven begeben. Zum Schluss habe ich kaum noch ein normales Gespräch mit ihm geführt. Tja ... da habe ich ihn dann verlassen und dachte, damit wäre es auch bei mir mit SM vorbei. Aber ich war wie eine Süchtige. Ich fühlte mich ganz wohl in der Rolle der Domina. Leider steht nicht jeder Kerl drauf und diejenigen, die das kickt ..., es ist einfach scheiße."

Beatrice ließ ihren Blick über die drei Zuhörer wandern.

„Bist müde, Karl?"

Der Junge nickte. Thao strich ihm über den Kopf und gab ihm einen Kuss.

„Wollen wir gehen?"

Der Junge sah in sein Glas. Er hatte bisher kaum etwas daraus getrunken.

„Lass mich noch austrinken!"

Thao warf einen fragenden Blick auf Beatrice. Die verstand nicht und legte ihren Kopf schief.

„Was ist?"

Das Punkermädchen grinste.

„Na, wie bist du zur Lederhure geworden. Ist bestimmt auch eine spannende Geschichte, oder?"

Beatrice nickte mehrmals, während sie dem Blick des Mädchens auswich.

„Ich habe mich in jemanden verliebt, Thao. Erst waren es nur Fotoshootings, dann eine Umarmung zum Abschied. Jedes Mal, wenn ich zu ihm ging, wurde es intensiver. Eines Tages fragte er mich dann direkt, ob ich Lust hätte, mit ihm zu schlafen. Da war ich schon längst verliebt in ihn. Es war der geilste Fick meines Lebens, Thao. Nie hat ein Mann mich ähnlich intensiv und hart geliebt wie er. Er hat mir dann auch den SM gezeigt, mich gelehrt, was Hingabe und dienen bedeutet. Ich blieb zwei Wochen bei ihm und wurde ihm beinahe vollkommen hörig. Zum Schluss empfand ich es schon als Belohnung, wenn er mich schlug oder auch nur anspuckte."

Thao wurde bleich. Sie wusste genau, von wem Beatrice sprach. Zu gern hätte sie die Frau darauf angesprochen, doch Karl würde sofort Bescheid wissen und dann wäre Feierabend mit dem Palais.

Karl war schlichtweg entrüstet.

„Hast du ihn wenigstens angezeigt?"

Beatrice schüttelte den Kopf und schenkte dem Jungen ein Lächeln.

„Karl, wir haben alle auf eine Art und Weise gewonnen und verloren. SM lässt einen nicht mehr los. Glaub mir das! Er schenkt einem Freiheit und Abhängigkeit zugleich. Vielleicht ist er wirklich die pure Sünde."

Thao wollte jetzt auch den Rest wissen.

„Wie bist du denn hier gelandet?"

Beatrice blickte auf ihre Stiefelspitzen. Sie hatte wunderschöne, lange Beine. Thao konnte sich gut vorstellen, wie gern sich ein Mann an ihnen entlang küsste, um sich ihrem Paradies zu nähern.

„Er hat mich in seiner Gnade hier untergebracht, nachdem er mich satthatte, wie er sagte. Tatsächlich hat mich die Gräfin aufgebaut und mir einen guten Job in ihrem Haus hier gegeben."