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Thao II - Teil 06

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„Danke noch mal. Ich melde mich bei dir, oder halt dann am Montag in der Galerie, wenn du möchtest."

„Und das ist dann alles gewesen?"

Thaos Gesicht wurde ernst.

„Ja. Mehr gibt es von mir nicht, Steven."

„Das war ein Scheißspiel, Thao! Du hast Recht gehabt, ist nichts für mich."

Er wartete auf eine Entgegnung von ihr, aber vergebens. Sie sah ihn interessiert an, senkte dann wieder ihren Blick und las in ihrem Buch. Auch jetzt demütigte sie ihn gekonnt und riss tiefe Wunden in seinen Stolz. Fuck, so klein und elendig hatte ihn noch keine Frau gehalten. Was bildete sie sich überhaupt ein? Er hätte ihr am liebsten ein „Blöde Fotze!" ins Gesicht geschrien, aber diese Genugtuung wollte er ihr nicht geben. Stattdessen wandte er sich um und verließ die Wohnung.

Er hatte es eilig aus der Wohnung zu entkommen und Abstand zwischen sich und dieser Frau zu bringen, welche ihm gerade so übel mitgespielt hatte. So hastete er, mehrere Stufen auf einmal nehmend, die Treppen hinunter, öffnete die Haustür, erleichtert als er draußen stand, dankbar für die kühle Luft, die ihn wieder zurück auf den Boden holte. Schon wollte er weitergehen, als ihre Stimme aus der Haustürsprechanlage herausklang.

„Steven?! Warte!"

Er blieb wie angewurzelt stehen und zögerte. Er drehte sich zu der Haustür um, ratlos wie er reagieren sollte.

„Du hast deine Schlüssel und die Brieftasche vergessen."

Es lag nichts Besonderes in ihrer Stimme, keine Gehässigkeit, kein Hohn. Sie stellte nur fest, das war alles.

Brieftasche? Schlüssel? Er hatte beides in der Jacke gehabt, da war er sich sicher. Seine Hände tasteten in seine Taschen hinein, doch Thao hatte Recht, da war nichts. Fing er jetzt schon das Spinnen an? Oder spielte sie ihr Spiel weiterhin mit ihm? Er fühlte in sich hinein, Wut, Resignation, Enttäuschung, eine gefährliche Mixtur.

„Mach mir auf!", brummte er und stemmte sich gegen die Tür. Der Summer wurde laut, dann war er wieder in dem Haus, das er noch vor wenigen Augenblicken unbedingt verlassen wollte. Langsam nahm er die Treppe nach oben, ließ sich Zeit mit jedem seiner Schritte, Zeit, um wenigstens einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen, bis er bei ihr oben war. Sie trieb ihn an seine Grenzen und er wollte ihr gegenüber nichts Unüberlegtes tun, sonst hatte sie gewonnen. Er stöhnte ..., hatte sie das nicht schon längst?

„Thao stand in ihrer Wohnungstür und blickte auf ihn herunter, als er aber den letzten Treppenabsatz nahm, verschwand sie wieder in ihrer Wohnung, so dass er ihr folgen musste."

Er war wütend darüber, dass sie ihn auch jetzt noch hinhielt. Sie stieß ihn aus ihren Leben heraus, zwang ihn wieder hinein, manipulierte, ignorierte ..., sie schien wirklich eine Teufelin zu sein. Wollte sie ihn wirklich fertig machen, damit sie sich auf seine Kosten besser fühlen konnte?

Steven steckte seinen Kopf durch die Wohnzimmertür und sah Thao auf der Couch, wieder das Buch in ihren Händen haltend. Sein Gesicht sprach Bände, er empfand in diesen Moment nur Wut auf diese Frau.

„Wo sind meine Sachen?"

Thao blickte zu ihm auf, fast so als ob sie sich darüber wunderte, warum er ihr so aggressiv entgegentrat.

„Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?"

Aus ihrer Stimme war kein Spott herauszuhören und dennoch war jedes einzelne Wort als solches zu verstehen.

„Hör auf mit deinen Spielchen, Thao. Hast du jetzt nicht mehr nötig, ich hab es begriffen."

Sie ließ das Buch sinken, sah einen Moment zu ihm auf, dann legte sie es beiseite.

„Was hast du begriffen?"

Steven wollte sich ihr nicht erklären müssen. Stattdessen streckte er seine offene Hand aus.

„Gibst du mir jetzt meine Sachen?"

Sie schüttelte den Kopf.

„Nein. Nicht bevor wir das geklärt haben."

Steven wurde rot, er war kurz davor handgreiflich zu werden.

„Thao, ich beherrsche mich so gut ich kann, aber behandle mich nicht so, als ob ich dein kleines Depperl wäre."

„Was ist los? Bist du enttäuscht, weil ich dich nicht zu meinem Megastecher erklärt habe oder dir kundtue, wie gerne ich dich wiedersehen würde? Das ich keine Lust habe zu deiner Spermabüchse zu werden, wie dutzende andere Frauen vor mir?"

Sie stand auf und trat an ihn heran.

„Pass auf, Steven! Ich gebe dir jetzt etwas und danach kannst du mir dann ehrlich sagen, wie es sich für dich angefühlt hat, einverstanden?"

Er wurde unsicher, vermutete eine neue Bosheit hinter ihrem Handeln.

„Mach die Augen zu!"

Steven nahm Abstand von ihr und hob seine Arme als Zeichen dafür, dass er genug von ihr hatte.

„Nein!. Lassen wir das. Ich habe auf deine Scheiße keine Lust mehr."

Thao folgte ihm, drückte seine Hände nach unten und strich dann mit ihrer Rechten sanft über seine Augen. Genervt ließ er es zu, versuchte sich vorzustellen, was sie jetzt wieder ausheckte, doch dann traf es ihn wie ein Blitz.

Sie hatte ihn auf die Lippen geküsst! Sie ganz sanft berührt. Da! Jetzt noch einmal. Er spürte einen verhaltenen Druck, dann drang ihre Zunge in seinen Mund hinein. Von einem Moment auf den anderen, fiel jegliche Spannung von ihm ab, verschwand seine Wut auf sie, verdrängt von einer tiefen Erleichterung. Nie zuvor hatte er Ähnliches bei einem Kuss empfunden wie jetzt, in diesem Moment. Selbst sein erster Kuss, verblasste im Vergleich zu diesem hier.

Ein, vielleicht zwei Minuten gaben sie sich ihren Liebkosungen hin und verschmelzen miteinander. Dann hob Thao vorsichtig ihre Arme, umarmte ihn und hielt ihn fest, eine Geste, die er vor wenigen Augenblicken noch für undenkbar gehalten hätte. Mit einer sanften Bewegung löste sie sich wieder von ihm, ihre dunklen Augen blickten zu ihm auf, ihr Mund verformte sich zu einem angedeuteten Lächeln.

„Das war schön, Steven."

Er war unfähig etwas zu sagen, blickte verwundert auf ihr Gesicht herunter, sprachlos geworden von diesem, einen, Kuss. Sie aber drehte sich von ihm weg und ging wieder zur Couch zurück, um sich auf ihr niederzulassen.

„Dein Schlüssel und dein Portemonnaie liegen hier im Regal."

Sie deutete auf eines der Fächer.

Steven aber durchlebte erneut einen Stimmungswandel, wurde wieder unsicher, konnte nicht begreifen, warum sie so brutal diesen gemeinsamen Moment wieder mit wenigen Worten negierte.

„Du kannst aber auch gerne noch bleiben, wenn du möchtest."

Steven hätte sie am liebsten geschüttelt. Diese Frau machte ihn schier wahnsinnig. Thao hatte ihm eine riesen Eselsmütze aufgesetzt und vergrößerte und verkleinerte sie beliebig.

„Jetzt willst du mich also nicht mehr nach Hause schicken?"

Thao schüttelte ihren Kopf.

„Nein, Steven. Für mich ist das Spiel vorbei und ich würde mich freuen, wenn du noch bleibst."

„Spiel?"

Thaos Augen musterten ihn nachdenklich.

„Ja, Spiel. Auch so etwas gehört dazu. Steven. Ich möchte einfach, dass wir besondere Momente miteinander durchleben und wenn du dich dafür vorher schlecht fühlen musstest, dann ist das der Preis."

„Du fickst meinen Kopf, das meinst du doch damit, oder etwa nicht?"

Sie deutete neben sich.

„Setzt dich zu mir, Steven."

Wieder überlegte er, ob er das wirklich wollte. Er fühlte sich zwar immer noch zu ihr hingezogen, aber gleichzeitig auch überfordert mit dem ewigen Hin und Her, ihrem Spiel, wie sie es genannt hatte.

Thao lächelte, richtete sich ein Stück auf, griff nach seiner Hand und zog ihn zu sich herunter auf die Couch.

„Du wolltest mir sagen, wie du dich vorhin gefühlt hast."

„Du meinst den Kuss?"

Sie nickte.

„Er war großartig."

Sie lächelte.

„Etwas Besonderes?"

„Ja, etwas Besonderes", gestand er ihr und sich ein.

Thao lehnte sich zurück auf die Couch und streckte ihren linken Arm aus, als Zeichen für ihn das er sich hineinlegen sollte. Lies sie jetzt wirklich diese Nähe zu, oder war das wieder eine neue Variante, um ihn zu martern? Scheiße! Warum konnte er ihr gegenüber nicht gleichgültig bleiben?

Er legte sich zu ihr, richtet aber seinen Blick auf die Decke. Er wollte sich ihr gegenüber nicht mehr so manipulativ und verletzlich zeigen.

„Wie war das Ficken?"

„Anders. Schön aber nicht."

Thao kicherte.

„Das hat es auch nicht sollen."

Steven drehte seinen Kopf zu ihr.

„Und warum nicht?"

„Weil du dafür noch nicht bereit bist und ich vielleicht auch noch nicht."

Steven verdrehte seine Augen. Für Thao schien nichts einfach zu sein.

„Warum machst du da so viel Aufhebens drum? Ich kapiere das nicht."

„Das fragst du mich jetzt wirklich? Wer von uns ist denn der Gigolo? Ich will mir deiner sicher sein, Steven und das bin ich noch nicht."

Er schüttelte seinen Kopf.

„Glaubst du wirklich, du könntest mit mir solche Spielchen treiben, wenn du mir egal wärst, oder ich dich einzig und allein ficken wollte?"

„Lass gut sein, Steven!"

Er drehte sich zu ihr, strich ihr über die Wange und kam ihrem Gesicht näher, um sie zu küssen. Sie ließ es zu, erwiderte seine Liebkosungen und drückte ihren Körper enger an den seinen. Dieser eine Moment war für beide einfach nur wunderschön. Sie küssten sich, streichelten sich und gab sich Nähe auf eine einfühlsame und sehr sinnliche Weise. Auch hierin musste sich Steven eingestehen, eine neue Erfahrung zu machen. Konnte das wirklich möglich sein? Würde ihm eine einzelne Frau wirklich reichen können?

Er hatte sich früher schon Gedanken darum gemacht. Hatte überlegt, wann für ihn der Zeitpunkt gekommen war, sich wirklich ernsthaft zu binden. Und jetzt? So früh? Mit einer Domina?

„Hast du Lust bei mir zu schlafen?"

Ihre Stimme klang in diesem Moment unsicher. Vielleicht weil sie sich selbst nicht sicher war, ob sie das wirklich wollte, oder hatte sie Angst, dass er „nein" sagen könnte?

„Klar, gerne. Aber ich muss morgen schon um 7 Uhr raus."

Thao hatte kein Problem damit, sie musste ja selbst zum Arzt, um sich krankschreiben zu lassen. Alles andere würde sich dann schon finden.

„Ich bin dir dankbar, Steven, selbst wenn es sich herausstellen sollte, dass es doch nur eine Illusion war."

Er wandte sich zu ihr um.

„Wie kommst du denn da jetzt wieder drauf? Thao, nimm es mir nicht übel, aber du hast da etliche Knoten im Kopf, die wir erst mal lösen müssen, fürchte ich."

Sie blickte zu ihm auf.

„Wir?"

Steven nickte.

„Ja, wir. Ich mag halt wunderliche Frauen."

Sie grinste, hob ihren Oberkörper an und küsste ihn erneut.

„Wollen wir ins Bett gehen?", fragte er sie schließlich.

Thao war einverstanden.

„Aber nur um zu schlafen, Steven. Das was ich vorhin gesagt habe, meine ich auch so."

Steven nickte.

„Bleib locker. Mir reicht es fürs erste, wenn du mir nicht meinen Kopf in Streifen redest."

Sie lachte.

„Ich kann das gut, was?"

„Ich hätte dir am liebsten eine geklatscht, vorhin."

„Da wärst du nicht der Erste gewesen."

Sie ließ sich von ihm aufhelfen und folgte ihm in ihr Schlafzimmer. Es würde die erste Nacht sein, indem sie es mit einem anderen Mann als Karl teilte. Vielleicht ein weiterer Meilenstein, den sie hinter sich lassen musste, um sich von ihrem Ex endgültig lösen zu können.

„Wow, eine platonische Nacht mit einer Frau, für mich eine ganz neue Erfahrung."

Sie lachte.

„Das glaube ich dir sofort, du Spinner."

Er drehte sich zu ihr um und musterte sie ausgiebig.

„Wie wird das denn jetzt zwischen uns weitergehen? Lässt du mich weiter an der langen Leine hinter dir herlaufen, oder habe ich ein paar Meter gut gemacht?"

Thao lächelte. Ihr gefiel dieser Vergleich, sie musste an die Aufrollleine von Ashna dabei denken.

„Du hast einige Meter gut gemacht, Steven. Das ist nicht nur für dich eine Überraschung, glaub mir. Aber du hilfst mir mehr als du glaubst, nicht nur bei meinem Ex, sondern auch bei der ganzen anderen Scheiße heute."

Er legte ihr seine Hand auf die rechte Schulter.

„Bin halt der Mann, es gehört ja praktisch zu meinen Pflichten, dass ich auf meine Spermabüchse aufpasse."

Thao zog ihre Augenbrauen zusammen und boxte ihn wieder auf seinen rechten Oberarm.

„Au! Scheiße, du Schlägerin. Was bist du nur für eine Frau?"

Sie dachte bei seinen Worten an Xena. Wenn er sie schon als Schlägerin sah, was würde er dann über ihre Freundin sagen?

„Es gibt da noch ganz andere Bräute, eine hast du schon kennengelernt."

Steven stutzte, wusste aber nach kurzer Überlegung, wen sie damit meinen könnte.

„Du meinst diese Frau Müller? Stimmt, die Alte ist schon krass gewesen. Arbeitet ihr öfter zusammen?"

Thao verneinte.

„Wir kennen uns von früher her. Es war das erste Wochenende, nach etlichen Jahren, in denen wir uns aus den Augen verloren haben. Aber sie hat mir und Karl mal bei ein paar Stinkern geholfen, da hättest mal sehen können, wie eine Frau zur Schlägerin mutieren kann. Das war wirklich der Hammer."

„Du redest manchmal bodenständiger als man es von einer Psychologin erwartet, weißt du das eigentlich?"

Thao nickte. Wieder ein Moment, den sie mit Karl verband, auch er hatte ihr das des Öfteren angekreidet.

„Steven, ich war früher ein Punk und sehe auch jetzt nicht ein, dass andere darüber entscheiden sollen, wie ich mich zu geben und zu zeigen habe. Das bleibt allein meine eigene Fasson, wäre schade wenn du damit ein Problem hast. Das ist nämlich ein Punkt, den ich wirklich satt habe."

„Ist mir so was von Wurscht, Thao. Ich mag es, das du anders bist und so assi verhältst du dich ja dann auch nicht."

Sie lachte.

„Du zahlst es mir jetzt heim, kann das sein?"

Sie setzten sich beide nebeneinander ins Bett, lehnten sich zurück und blickten einer den anderen an. Steven legte ihr seine offene Hand hin, sie die ihre hinein.

„Ein wenig von meiner Würde muss ich mir schon zurückholen dürfen. Du warst wirklich ein Aas. Das hat mir echt Angst gemacht."

„Was meinst du genau?"

„Das ein Mensch dem anderen so etwas antun kann."

„Und du? Glaubst du, deine bisherigen Betthüpferl haben sich anders gefühlt am Tag danach?"

Steven bejahte das, ehrlich überzeugt davon.

„Zum Teil mag es ihnen schlecht gegangen sein, dass gebe ich zu, aber ich habe immer mit offenen Karten gespielt und nie gelogen, mir wurde auch nie etwas in dieser Art vorgehalten."

„Und bei mir ist das jetzt auf einmal anders?"

Steven hörte die Skepsis aus ihrer Stimme heraus."

„Ja. Frage mich aber bitte nicht warum. Ich kann es dir nämlich nicht erklären."

Sie lächelte.

„Ist schon gut, vielleicht muss das auch so sein."

Sie küssten sich, dann aber kam Steven ein Gedanke.

„Du bist wunderlich. Das ist es. Die anderen sind völlig normal gewe..., auuuu!"

Er rieb sich wieder den Oberarm.

„Wird das jetzt zur Gewohnheit?"

„Na klar. Du bist doch mein Spielzeug, du darfst froh sein, wenn ich dir nicht die Arme ausreiße, oder in eine Salamischeibe wickle, damit dich der Hund frisst."

Steven lachte.

Sie umarmten sich wieder, küssten sich, drückten ihre Körper aneinander. Thao fühlte, wie die Erregung in ihr stärker wurde, gepaart mit dem Verlangen nach ihm. Trotzdem, für Blümchensex war es ihr zu früh.

„Hast du noch Hunger oder durst?"

Steven nickte.

„Ich hätte gerne ein Glas Wasser und pinkeln muss ich auch noch mal."

„Da danke ich dir aber für die Ergänzung", spottete sie ihn.

„Na hör mal. Das ist wichtiges Hintergrundwissen innerhalb einer Beziehung. Sollte ich mal Blasenkrebs bekommen, kannst du mich rechtzeitig warnen. Dafür achte ich auch auf deinen Zyklus versprochen."

Thao blickte ihn ungläubig an.

„Nenn du mich noch mal wunderlich!"

Steven stand auf und schickte sich an, in die Küche zu gehen.

„Magst du auch noch etwas?"

Thao bat ihn um ein Glas Wasser. Steven lächelte, nickte ihr zu, während sie ihn nachblickte. Es war ein komisches Gefühl für sie, ihn bei sich zu haben. Nicht durchweg positiv, sondern eher aufregend und verwirrend. Vorher ging es ihr vielleicht nicht gut, aber die Verhältnisse waren zu mindestens wunderbar klar für sie gewesen und jetzt? Ihr Job war wahrscheinlich verloren, sie hatte auf einmal wieder eine Partnerschaft, Sex und morgen würde sie aufs Land zu Xena fahren. Vielleicht hatte ihre Freundin ja wirklich Recht und sie brauchte zu all dem hier erst einmal Abstand.

Thao verbrachte eine schöne Nacht mit ihrem Besuch. Er hielt Wort, ließ sie in Ruhe, verweigerte ihr aber dabei nicht seine Nähe. Sie konnte dabei spüren, wie gerne er mit ihr noch einmal geschlafen hätte, aber das er sich für sie zurückhielt, ließ diese gemeinsame Zeit zu einem Geschenk werden. Er ging vorsichtig mit ihr um, hielt sich für sie zurück und ertrug ihre Macken, was konnte sie mehr von einem Kerl wie ihm verlangen?

„Thao? Ich muss aufstehen."

Erstaunt öffnete sie ihre Augen. Im ersten Moment war ihr nicht klar gewesen, wer da eigentlich zu ihr gesprochen hatte.

„Kann ich bei dir duschen?"

„Klar, Stinker mag ich nicht. Im Badschrank sind Handtücher. Ich habe auch Wegwerfzahnbürsten im Apothekerschränkchen."

Steven kam um das Bett herum, beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss. Sie erwiderte ihn, war aber nicht in der Stimmung für mehr Zärtlichkeiten, saß im Bett und musste sich erst einmal sammeln.

Er bedrängte sie nicht weiter, kannte das von sich selbst, wenn er morgenmufflig war.

Komisch, immer noch hatte er das Gefühl, dass er ihrer nicht sicher sein durfte. Auch wenn sie sagte, dass es ihr leichter gehen würde, war ihr Ex immer noch ein Thema für sie, genauso wie die Sache mit ihrer Arbeit. Thao war belegt mit vielen Einflüssen und dass er nicht gerade vertrauenserweckend rüber kam, verstand er ja. Würde sich etwas für ihn ändern, wenn er sie sicher hatte? Sie selbst hatte viele Jahre lang eine Beziehung geführt, etwas, zu dem er selbst nie in der Lage gewesen war, oder vielleicht auch nicht wollte?

Er stellte die dusche an, temperierte sie, freute sich über die wohltuende Wärme des, auf ihn herunterregnenden, Wassers. Er dachte an den gestrigen Tag zurück, an dieses seltsame Vögeln, Thaos Demütigungen und den wunderschönen Ausklang. Sie mochte mit ihm spielen, aber zumindest hatte sie ihn dabei nicht vergessen.

Ein Blick auf seine Sportuhr, er hatte nicht mehr viel Zeit, um in die Uni zu kommen. Er seifte sich oberflächlich mit duschbad ein, verzichtete darauf, sein Haar zu waschen, und stellte das Wasser ab. Die Handtücher fand er sofort, genauso wie die Zahnbürsten. Er schüttelte den Kopf. Sie lagen ordentlich in Reih und Glied den Kopf nach rechts ausgerichtet in einem Fach des Schränkchens.

Thao öffnete die Badtür und schob ihren Kopf durch den geöffneten Türspalt.

„Beeilst du dich? Ich habe uns Frühstück gemacht."

Steven warf erneut einen Blick auf seine Uhr. Wenn sie jetzt noch frühstückten, schaffte er seine Bahn nicht mehr.

„Tut mir leid, aber dafür reicht die Zeit nicht mehr bei mir."

Thao runzelte die Stirn.

„Nee, du musst was essen. Ich fahr dich hin und jetzt komm."

Steven lachte.

„Und du meinst deshalb komme ich dann pünktlicher?"

Thao blickte ihn wütend an, grinste dann aber und warf einen Blick auf seinen muskulösen Körper. Auch seinem stattlichen Freudenspender schenkte sie Beachtung. Sie verdeutlichte ihm damit, dass er ihr gefiel, auch das war anders als am Vortag.

„Wirst schon sehen, meinem Spielzeug treibe ich solche Frechheiten noch aus."

Er wollte nicht darauf eingehen, kam auf sie zu und näherte sich mit seinem Gesicht dem ihrigen.

„Krieg ich einen Kuss?"

Sie nickte und drückte ihre Lippen auf die seinen. Wieder hielt sie ihren Mund verschlossen und nach einem kurzen Versuch, gab Steven auf, diese Intimität von ihr einzufordern.

„Komm, beeile dich."

Ihre Stimme klang sanft, konnte aber seine Enttäuschung nicht verdrängen. Er hatte es sich also nicht eingebildet, sie hielt immer noch einen gewissen Abstand zu ihm aufrecht und das, obwohl sie sich jetzt einige Tage nicht mehr sehen würden. Sollte er sie darauf ansprechen? Nein! Er würde ihr damit wieder ein Stück seiner Würde schenken und das war genau der Punkt. Er wollte sich ihr gegenüber weniger verletzlich zeigen.